delphi73 hat geschrieben:Liebe(r) Schlumpfbär,
Hi Delphi,
Danke dir sooo für deine ausführliche Antwort und deine Zeit. Ich hoffe ich habe richtig zitiert.
schlumpfbär hat geschrieben:Ich war 3 Jahre bei einen Psychotherapeuten das hat mir vllcht durch meine schwerste Zeit geholfen aber eine Heilung etc. ist dadurch nicht eingetreten.
Eine Heilung in diesem Sinne gibt es ja nicht... wenn Dir die Therapie durch schwere Zeiten geholfen hat, ist das schon mal gut. So wie ich Dich verstehe, fühlst Du Dich im Moment aber eher schlecht:
schlumpfbär hat geschrieben:Jetzt ist mein Behandlungscontingent fast aufgebraucht und mir geht es teilweise richtig bescheiden.
Eine Idee von mir wäre, dass Du weisst dass Du jetzt am Ende der Therapie angekommen bist und etwas Angst davor hast. Ansonsten wäre es doch erstmal wichtig zu verstehen, warum Du Dich schlechter fühlst. Hast Du die Tatsache in der Therapie mal angesprochen?
War wegen Corona schon seit längerer Zeit nicht mehr.
schlumpfbär hat geschrieben:Was mich am meisten in eine depressive Phase treibt sind wenn ich durch meine Kinder gestresst werde. Dann kann ich in ein brutales Loch fallen. Jetzt sind wir alle in einer Wohnung durch Corona und der Stress ist natürlich maximal.
Klingt nach Überforderung, was typisch für eine Depression wäre. Seit wann ist es denn so schlimm? War das auch vor Corona schon so?
Klar. Ist Überforderung. War auch schon vor Corona auch schon so. Jetzt natürlich umso schlimmer, weil wir ja alle eingesperrt sind. Wegen kids etc. haben wir eh schon eine Familientherapie angefangen.
schlumpfbär hat geschrieben:- Ich habe wahnsinnige Angst vor den (langfristigen) Nebenwirkungen
Weiss nicht ob es Dich beruhigt, aber ich nehme seit 20 Jahren ADs in relativ niedriger Dosierung und bemerke keine langfristigen Nebenwirkungen.
Doch das beruhigt. Es ist einfach sehr krass was für Nebenwirkungen einen überall um die Ohren gehauen werden, da ist man natürlich dann schon sehr skeptisch.
schlumpfbär hat geschrieben:- Ich bin seit immer schon Vegetarier und die Tabletten sind aus Gelantine
Nimmst Du dann auch keine Antibiotika, wenn es mal sein muss?
Würde ich nehmen, wenn es alternativlos ist. Aber ich habe gehört, dass es den Wirkstoff auch in Tropfenform geben soll. Mal schauen ich frage die Ärztin.
schlumpfbär hat geschrieben:- Was mich sehr beunruhigt hat, dass die Ärztin meinte sie seien gut Vertragbar aber Autofahren darf ich gar nicht mehr
In meinem Beipackzettel steht, dass mein AD die Fähigkeit zum Führen von Fahrzeugen und Maschinen beeinträchtigt. Das hab ich nicht so ernst genommen und fahre natürlich Auto, sonst hätte ich ja nie arbeiten können. Steht bei Dir denn explizit, dass Du es nicht darfst?
schlumpfbär hat geschrieben:- Sie hat mich auch nur sehr schlecht bzgl. der Nebenwirkungen aufgeklärt, auch nicht, was ich tun soll, wenn ich welche habe
Ist natürlich blöd, dass sie das nicht gemacht hat. Du solltest Dich an sie wenden, wenn Du Nebenwirkungen bemerkst die Dich beeinträchtigen. Ich hatte beim "Einstieg" ziemliche Kreislaufprobleme, das war aber beherrschbar und hat nach ein paar Wochen aufgehört. Aber ich weiss natürlich nicht, was Du für Nebenwirkungen bekommen wirst (oder auch nicht).
schlumpfbär hat geschrieben:- Ich hatte auch schon 2 mal Gastritis und das war einer der Hauptnebenwirkungen...
Siehe oben. Wenn Du was bemerkst, bei der Ärztin melden.
Ich will jetzt keine Lanze für ADs brechen, aber Du musst auch keine Angst davor haben. Und wenn Du das Medikament nicht verträgst, kannst Du es ja wieder absetzen.
schlumpfbär hat geschrieben: Doch das AD nehmen obwohl meine Depression nicht wirklich schwer ist aber chronisch und so ggf. endlich aus dem Thema rauskommen?
Da würde sich mir die Frage stellen, ob Du SO aus dem Thema rauskommst. Ich hab es so erlebt, dass die Medikamente zwar unterstützen können, die Hauptarbeit aber in der Therapie erfolgt bzw. in dem, was Du selbst in Deinem Leben ändern kannst. Sich nur auf Medis zu verlassen, halte ich gerade bei leichten Depressionen nicht für den einzig möglichen Weg.
Das sehe ich ja auch so, deswegen habe ich das ja so lange nicht gemacht.. Nur die Frage wie komme ich da raus?! Hab ja schon einiges versucht. Deswegen noch parallel mit der Klinik
schlumpfbär hat geschrieben:Nebenbei habe ich noch Kliniken für eine stationäre Behandlung rausgesucht. Leider scheinen fast nur die Privaten gut zu sein .
Daraus schließe ich, dass Du noch nie stationär warst. Ich übrigens auch nicht. Hältst Du Deinen Zustand für so schlecht, dass Du keine andere Möglichkeit siehst? Oder willst Du die Depression "nur" möglichst schnell loswerden? Was sind Deine Hauptbeschwerden, worunter leidest Du am meisten?
Bzgl. der stationären Behandlung:
Erhoffe ich einfach, dass sich endlich mal massiv was vorne bewegt. Aber habe natürlich auch bedenken wegen Arbeit und Kinder. Auch die Auszeit von den Kindern etc. wäre sicherlich mal sehr heilsam.
- Müdigkeit, Traurigkeit, Druck auf Brust, Beinschmerzen, Konzentrationsschwierigkeiten, Keine Geduld, Lärm verursacht fast physische Schmerzen; Wenn es schlimm wird nicht klar denken können, pure Verzweiflung, und einfach unwohlsein vor dem Balkon... --> Gedanken die man nicht umsetzen würde, weil man weiß dass sie Bullschit sind.
schlumpfbär hat geschrieben:erstmal versuchen weiter mit natürlichen Mitteln --> ggf. die Dosis vom Johanniskraut erhöhen. --> würdet ihr das bei der Ärztin ansprechen?
Wenn Dir das lieber ist, wäre das vielleicht auch ein Weg. Ich glaube aber, man sollte Johanniskraut nicht gleichzeitig mit ADs einnehmen, da gibt es Wechselwirkungen. Also entweder Johanniskraut oder ADs.
LG, delphi