Vergesslichkeit und die Angst vor Demenz

Grossergorilla
Beiträge: 60
Registriert: 19. Apr 2020, 11:34

Vergesslichkeit und die Angst vor Demenz

Beitrag von Grossergorilla »

Moin!
Hab das Forum erst gestern gefunden und hoffe, dass man mir hier weiter helfen kann.

Seit Anfang Januar diesen Jahres leide ich unter einer starken Depression gepaart mit innerer Unruhe sowie Angststörungen. Völlig mundane Dinge lösen in mir mittlerweile Panikschübe aus.
Ich werde zwar medikamentös behandelt (Mirtazapin gegen die Depressionen und Promethazin gegen die Angstzustände), aber bisher ist keine von mir bemerkte Besserung eingetreten.

Dazu kommt, dass ich seit Anfang Februar an zunehmend stärkeren Gedächtnisausfällen und Konzentrationsschwierigkeiten leide. Ich kann mir praktisch nichts neues mehr merken, vergesse teilweise in Konversationen, was mein Gegenüber gerade gesagt hat und kann Filmen etc. nur mit Mühe folgen.

Gerade Dialoge machen mir große Schwierigkeiten.

Teilweise vergesse ich auch, was ich selbst genau gesagt habe, was mir nur noch mehr Angst macht, denn sollte mein Gehirn nicht zumindest das noch speichern? Aber gerade Gehörtes will einfach nicht im Hirn bleiben, selbst wenn ich selbst etwas gesagt habe.

Manchmal ist es so, dass ich auf etwas antworte, die Antwort auch passt...und ich bereits vergessen habe, wie die Frage lautete.

Auch nur ein paar Zeilen zu lesen fällt mir schwer und oftmals lese ich einen Absatz und hab danach keine Ahnung mehr, was darin stand. Es ist, als ob sich mein Gehirn weigert, irgendwelche Informationen aufzunehmen, abgesehen vom absolut Notwendigen (ich weiß zum Glück immer noch, wo und wer ich bin).

Ich bin 36, fürchte aber nun, an einer frühen Demenz zu leiden. Und es ist dieser Gedanke mehr als alles andere, der mich innerlich auffrisst und mir an allem die Freude nimmt.

Bin ich damit allein? Wie begründet ist meine Angst?
DieNeue
Beiträge: 5829
Registriert: 16. Mai 2016, 22:12

Re: Vergesslichkeit und die Angst vor Demenz

Beitrag von DieNeue »

Hallo Grossergorilla,

kann dir jetzt nur kurz antworten, aber wir hatten vor ein paar Jahren nen längeren Thread zu dem Thema bzw. das Thema kommt immer wieder mal auf. Von daher bist du auf jeden Fall nicht alleine mit dem Problem.

Vielleicht hilft dir der alte Thread ja schon mal etwas: https://www.diskussionsforum-depression ... 53#p507153" onclick="window.open(this.href);return false;
(Ich kann mich an den Thread noch so genau erinnern, weil er der Grund war, warum ich mich angemeldet hatte ;) )

Liebe Grüße,
DieNeue
Strohi
Beiträge: 388
Registriert: 17. Mai 2015, 22:45

Re: Vergesslichkeit und die Angst vor Demenz

Beitrag von Strohi »

Hallo GrosserGorilla,

ich kann Dir nur sagen, wie es bei mir war bzw. ist; ob das auf Dich zutrifft, kann ich natürlich nicht einschätzen.

Vor der akuten Depression hatte ich mit dem Gedächtnis und mit der Konzentration keinerlei Probleme, obwohl ich viele Besprechungen, Verhandlungen und Ähnliches mehr hatte. In dem Unternehmen, in dem ich arbeitete (seit 1982) war ich Sachbearbeiter in der Fachabteilung (Referent für die Betriebliche Altersvorsorge), seit 1990 auch Vorsitzender des Betriebsrats und seit 1994 Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat; daneben auch Ehrenamtlicher Richter beim Landesarbeitsgericht.
Für Termine brauchte ich damals keinen Kalender (obwohl ich natürlich trotzdem einen führte), und für die Gespräche usw. brauchte ich keine Notizen oder Protokolle.

Das änderte sich 2010/2011 als meine Depression akut wurde (die dann auch zur Erwerbsunfähigkeit führte), übermässige Müdigkeit, starke Antriebslosigkeit und massive Schwierigkeiten mit der Konzentration und der Erinnerung begleiten mich bisher, Tag für Tag. - Es gibt sozusagen nichts, was ich nicht vergessen könnte und auch schon vergessen habe.

Das schlimmste Erlebnis bisher war, dass ich in's Kino ging, weil ich die verfilmte Biografie über Abraham Lincoln unbedingt sehen wollte. Ich weiss noch genau, wie wir in's Kino gefahren sind, die Eintrittskarten gekauft haben, in den Kinosaal gingen und die Werbefilme, die davor liefen.
Als der Film zu Ende war und wir wieder auf dem Gehweg waren, fragte mich meine Frau, wie ich denn die eine Szene verstanden habe - ich schaute sie verdutzt an und fragte, welche Szene sie denn nun genau meine, denn an das, was sie kurz geschildert hatte, konnte ich mich nicht erinnern.
Kurz und schlecht: es stellte sich heraus, dass ich von dem ganzen überlangen Film keine einzige Erinnerung hatte. Nichts, so als wäre ich nicht im Kino gewesen oder hätte den Film verschlafen (was aber nicht so war, das hätte meine Frau ja mitbekommen).

Ich war schockiert und fassungslos. Beim nächsten Termin bei meiner Psychiaterin erzählte ich ihr davon. Ihre Antwort war, dass das nichts Aussergewöhnliches sei, denn die Depression beeinflusse die Erinnerung genau so wie die Antidepressiva. Und dass ich von dem Film rein gar nichts erinnere zeige nur, wie schwer meine Depression sei.

Was mich auch belastet ist, dass ich mir Gelesenes nicht mehr merken kann. Ich habe schon immer viel und gern gelesen, nicht nur beruflich, sondern auch als Hobby in der Freizeit (ich interessiere mich sehr stark für die deutsche Geschichte, hauptsächlich die ersten 45 Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts).Ich bin nun dazu übergegangen, ein Buch mehrmals zu lesen - von Kapitel zu Kapitel, und erst wenn ich ein Kapitel durchhabe, beginne ich mit dem nächsten. Der Erfolg ist zwar dürftig, aber was soll's.
Oder, weil mein zweites Hobby Politik ist, wusste ich früher sehr verlässlich, wie die Hauptstädte mind. der europäischen Staaten hiessen, wie die Regierungschefs hiessen, wie unsere Bundesminister hiessen und für welches Ministerium sie zuständig sind usw. usw. Da muss ich zwischenzeitlich nicht immer, aber öfters "Mr. GOOGLE" fragen.
Oder einen mehrteiligen Fernsehfilm; wenn mir da meine Frau nicht vor dem Beginn die schon gesehenen Teile kurz schildern würde, könnte ich den Fernseher auch ausschalten ...

Letztes Jahr schickte meine Frau mich zum Arzt, damit mein Gedächtnis geprüft werden konnte. Ergebnis: alles okay, keine Anzeichen einer (beginnenden) Demenz.

Vor dieser Erfahrung würde ich sagen, dass Du nicht befürchten musst, frühdement zu sein; die "Aussetzer" sind durch die Krankheit und die Medikamente verursacht.

Zur Sicherheit kannst Du natürlich zum Arzt gehen und das testen lassen.

Und ansonsten kann ich nur sagen: nicht verzweifeln, sondern weitermachen als gäbe es diese Schwierigkeiten nicht (Gehirntraining ist wichtig und gut).

Ich wünsche Dir alles Gute, viel Kraft und Ausdauer,
lG, strohi
Grossergorilla
Beiträge: 60
Registriert: 19. Apr 2020, 11:34

Re: Vergesslichkeit und die Angst vor Demenz

Beitrag von Grossergorilla »

Danke schonmal für die Antworten. Es ist so, als ob alles an mir vorüberzieht aber nichts davon sich geziemt, dann mal hängenzubleiben.

Das Problem mit dem Lesen habe ich seit kurzem auch, was mich sehr stört, da ich bisher sehr gern gelesen habe.

Ich war heute bei einem Neurologen und Psychiater, der meinte, gerade die Art, wie ich meine Symptome schildere, deutet eher auf eine Pseudodemenz hin. Aber am Freitag soll ich nochmal vorbeikommen, um das über einen Test wirklich auszuschließen.

Er hat mir auch andere Medikamente verschrieben (Citalopram, ich soll das Mirtazapin ausschleichen und durch das Citalopram ersetzen und das Promethazin nach Möglichkeit erstmal weglassen), da die bisherigen Mittel nicht angeschlagen haben.

Was mir halt enorm zu schaffen macht ist das Vergessen von Dingen, die gerade eben gesagt wurden. Sogar, wenn ich mit mir selbst spreche vergesse ich kurz danach, was ich gesagt hab. Das macht mir halt wirklich Angst...
SunnyMerle
Beiträge: 82
Registriert: 31. Mär 2020, 17:00

Re: Vergesslichkeit und die Angst vor Demenz

Beitrag von SunnyMerle »

Hi,

als allererstes vorweg: Nein, du bist nicht allein.

Ich bin 35 Jahre alt, mir geht es genau so. Darum hasse ich es auch ehrlich gesagt mit meiner Tochter (6) spiele wie Memory oder Spiele, die zu ähnlichen Regeln wie dieses aufgebaut sind zu spielen... ich tue es trotzdem, sie gewinnt und ich... trainiere mein Gehirn? Keine Ahnung.

Ehrlich gesagt nehme ich dieses Thema ziemlich leicht, weil es bei mir schon sehr viel schlimmer war. Heute habe ich mit meiner Tochter "Rate Garten" gespielt, es ist nachdem "Ich sehe etwas, was du nicht siehst" aufgebaut. Obwohl ich als erstes 5 Karten zusammen hatte, konnte ich bei mir selbst bemerken, wie ich die Fragen die ich meiner Tochter stellte wiederholte...

Ich neige dazu mir wichtige Dinge auf zu schreiben oder als Termin in mein Smartphone zu programmieren wenn ich merke das "es wieder besonders schlimm ist". Dann geht es mir allerdings auch nicht gut, ich vermute fast das deine Angst dazu führt das dein Körper Adrenalin ausschüttet und der Kopf überflutet von diesem oder anderen Neurotransmittern, natürlich noch mehr Schlangenlinien fährt als ohnehin schon.

Gut das du mit deinem Arzt darüber sprichst und er versucht die richtige Medikamentöse Einstellung zu finden. Kleiner Tipp am Rande und falls er es nicht erwähnt haben sollte, bringe Geduld mit, es dauert durchaus bis zu 2 Wochen bis die Medikamente etwas merklich verändern. Es sei denn, du kämpfst mit Nebenwirkungen die dich:
Noch nervöser machen
Das Gefühl geben das du krank bist
Herzrasen bekommst
(meine Erfahrungen)

Also Nebenwirkungen die dich auf irgendeine Art und Weise gegen die Wand fahren, nicht lange warten, sondern so schnell wie möglich mit dem Neurologen Rücksprache halten.

Dann möchte ich an dieser Stelle noch von einen kleinen Stresstest berichten, denn ich in meiner (viel zu kurzen) Reha gemacht habe. Wir bekamen einen Zettel mit aufgaben, darauf stand
... Achtung...

man sollte sich erst alles durchlesen bevor man anfing es aus zu füllen...

ERROR.
Mit diesem einen Wort kann man wohl mein Gehirn beschreiben, ich weiß nicht mal genau ob ich die oben erwähnte Aufforderung überhaupt gelesen habe.
Ich erinnere mich aber sehr gut daran, das ich die Aufgaben durchaus bis zu drei Mal durchgelesen habe... es blieb einfach nichts hängen.
Dann kam die Besprechung, jeder berichtete wie er mit diesem Arbeitsblatt umgegangen war und die Gefühle. Das Ergebnis das die Leiterin natürlich haben wollte, war schnell erreicht, erst mal merkten wir das Gefühle die man hatte, auch bei den anderen zu finden war. Die Therapeutin erklärte auch das es völlig normal für gewisse Depressionen sei, wenn die Konzentration (meine Formulierung), komplett im Eimer sei.

Also weiterhin alles Gute.
Merle
We are all stories in the end, lets make a good one.
Grossergorilla
Beiträge: 60
Registriert: 19. Apr 2020, 11:34

Re: Vergesslichkeit und die Angst vor Demenz

Beitrag von Grossergorilla »

Danke für den Hinweis. Er hat es aber, soweit ich mich erinnern kann (ha ha), auch angesprochen.
Dass das ne Geduldskiste ist, weiß ich zum Glück.
Aktuell werd ich durch die Wechselwirkungen des Citalopram und des Mirtazapin (wie gesagt, eins soll ausgeschlichen, das andere eingeschlichen werden) einfach nur unglaublich müde.
Was mir halt wirklich zu schaffen macht, ist die Unfähigkeit, längere Texte zu lesen und das Vergessen von Dialogen, Konversationsbeiträgen Anderer oder sogar Dingen, die ich selbst vor nur wenigen Sekunden gesagt habe.
Wobei ich oft in Grundzügen sogar noch wiedergeben kann, worum es grad ging, aber alle Details sind futsch.
Und ja, ich hab davon gelesen, dass die Depression das Gedächtnis schädigt. Aber so schlimm? Ich komm mir manchmal vor wie ein Goldfisch, nach 8 Sekunden ist alles weg...
Ist das noch die Depression oder was Schlimmeres? Dieser Gedanke lässt mich nicht los.
Ich hab Angst, dass ich nun keine neuen informationen mehr aufnehmen kann oder eben langsam dement werde.
Peter1
Beiträge: 3399
Registriert: 15. Apr 2018, 12:06

Re: Vergesslichkeit und die Angst vor Demenz

Beitrag von Peter1 »

Hallo großer Gorilla
Ich glaube nicht, das du dement bist, denn ich hatte bis jetzt in jeder Episode die gleichen Probleme. Wenn die Episoden verschwanden, waren auch die Symptome weg, und sogar die infos, die ich während der Episode aufnahm, und verloren glaubte waren wieder da.
Eine genaue Antwort kann dir nur eine MRT geben. Bei meiner Aufnahme in die psychiatrische Klinik war das Standard. Der Psychiater hat mir sogar die Bilder von meinem Gehirn gezeigt, und erläutert, woran er sieht, das ich nicht dement bin.
Meine Thera hat mit mir auch nach einem halben Jahr, einen Kognitivitäts - und einen Intelligenz Test gemacht, und festgestellt,das mein Gehirn hervorragend arbeitet.
Jetzt, wo die Depressionen mehr oder weniger verschwunden sind, sind auch mein Gedächtnis, und meine Konzentrationsfähigkeit wieder so, wie vor der Depression.

Alles Gute und Schöne Peter
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
Grossergorilla
Beiträge: 60
Registriert: 19. Apr 2020, 11:34

Re: Vergesslichkeit und die Angst vor Demenz

Beitrag von Grossergorilla »

Ich hoffe, du hast Recht. Über weitere Maßnahmen werd ich ja am Freitag mit meinem Neurologen sprechen können, wenn der Test gemacht wird.
Aber es ist zumindest ein kleiner Trost, zu wissen, dass es anderen Leuten genau so geht. War es bei dir denn auch so übel, dass du Dinge sofort nach dem Hören wieder vergessen hattest?
Peter1
Beiträge: 3399
Registriert: 15. Apr 2018, 12:06

Re: Vergesslichkeit und die Angst vor Demenz

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Bei mir waren es eher Wortfindungs- Störungen und kurzzeitiger Gedächtnis-Ausfall. Es kam sehr oft vor, das ich mitten im Satz nicht mehr wusste was ich sagen wollte, und über welches Thema wir gerade gesprochen hatten. Der Psychiater und die Thera in der Klinik haben mir sehr viel geholfen, diesen Zustand anzunehmen. Vor allem haben sie mir die Angst genommen, das es so bleibt.

Alles Gute und Schöne Peter
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
Grossergorilla
Beiträge: 60
Registriert: 19. Apr 2020, 11:34

Re: Vergesslichkeit und die Angst vor Demenz

Beitrag von Grossergorilla »

Peter1 hat geschrieben:Hallo
Bei mir waren es eher Wortfindungs- Störungen und kurzzeitiger Gedächtnis-Ausfall. Es kam sehr oft vor, das ich mitten im Satz nicht mehr wusste was ich sagen wollte, und über welches Thema wir gerade gesprochen hatten. Der Psychiater und die Thera in der Klinik haben mir sehr viel geholfen, diesen Zustand anzunehmen. Vor allem haben sie mir die Angst genommen, das es so bleibt.

Alles Gute und Schöne Peter
Ja, diese Probleme kenne ich auch, wobei ich keine Wortfindungsstörungen bei mir feststelle. Aktuell ist einfach die Angst vor einer degenerativen Erkrankung das Schlimmste daran. Mit dem Rest könnte ich mich sicher irgendwie arrangieren.
Strohi
Beiträge: 388
Registriert: 17. Mai 2015, 22:45

Re: Vergesslichkeit und die Angst vor Demenz

Beitrag von Strohi »

Hallo Grossergorilla,

ich hasse den Begriff "positiv denken", weil meiner Erfahrung nach damit auch gerne Schlimmes "übertüncht" werden soll, anstatt den Menschen die (zeitliche) Möglichkeit zu geben, sich auf einen Schicksalschlag oder ähnliches einzustellen.

Und deshalb bitte ich Dich, bleib realistisch, verharre nicht im negativen Denken, gar in der Panik, weil das eine und das andere auch die kognitiven Fähigkeiten wie z.B. die Erinnerung und die Konzentration verschlechtern.

Wenn die Angst sozusagen "das Ruder übernommen" hat, denkt das Hirn (also: sind die Gedanken) in den Kategorien "negativ" und "schlimm", was sich im Einzelfall bis zum "Katastrophendenken" entwickeln kann.

Und weil unsere Gedanken unsere Gefühle und unser Verhalten beeinflussen, werden die Gefühle immer dunkler und schwärzer, und unser Verhalten, inkl. der körperlichen Hormonausschüttungen, immer mehr in Richtung "Katastrophe" und "Panik" weiter getrieben - und das klare, auf Fakten und Realitäten basierende Denken immer weitet eingeschränkt.

Ich bin sicher, dass Dein Test am Freitag kein so schlimmes Ergebnis, wie Du es heute befürchtest, erbringen wird, es wird - wenn überhaupt ! - darauf hinauslaufen, dass Du im schlimmsten (!!) Fall ein Medikament verschrieben bekommst - wie gesagt: wenn überhaupt.

Ich weiss ja nicht, wo Du wohnst, aber nachdem für ganz Deutschland die Wetterprognose für die nächsten Tage eher Sonnenschein voraussagt, bitte ich Dich einfach darum: lass' (wenigstens ein bisschen) Sonne in Dein Herz und in Dein Leben herein kommen.

Alles Gute!
Strohi
Grossergorilla
Beiträge: 60
Registriert: 19. Apr 2020, 11:34

Re: Vergesslichkeit und die Angst vor Demenz

Beitrag von Grossergorilla »

Ich versuchs, aber im Augenblick fällt mir alles so unglaublich schwer...das Gedächtnis, die Wechselwirkungen zwischen den Medikamenten...ich hab einen zähflüssigen Brei im Kopf und das einzige, was diesen halbwegs zuverlässig durchdringt, ist die Angst.
Grossergorilla
Beiträge: 60
Registriert: 19. Apr 2020, 11:34

Re: Vergesslichkeit und die Angst vor Demenz

Beitrag von Grossergorilla »

Ich hab jetzt auch den Fehler gemacht, bestimmte Symptome zu googlen und bin dabei neben Depressionssymptomen auch auf das Korsakow-Syndrom gestoßen. Was ist, wenn ich mir nun einfach überhaupt nichts neues mehr merken kann? Wenn ich bis zu meinem Lebensende in einem ewigen " Jetzt" leben muss, ohne Zukunft....
momadome
Beiträge: 614
Registriert: 2. Aug 2009, 15:03

Re: Vergesslichkeit und die Angst vor Demenz

Beitrag von momadome »

Hallo,

Ähm.....bist du seit vielen Jahren schwerer Alkoholiker? Ich denke mal nicht. Das Korsakow Syndrom kann nach jahrelangem schweren Alkoholmissbrauch auftreten.
Die Depression lässt dich katastrophisieren und Google sollte im Moment tabu für dich sein.
Ich hatte für mich das Bild gefunden, dass meine Seele den Notausschalter betätigt hat und alle Systeme runtergefahren sind um nicht komplett zusammen zu brechen. Ich habe mein ganzes Leben Bücher verschlungen, in der Depression konnte ich nicht mal einen kurzen Zeitungsartikel lesen und verstehen. Es ist alles wieder da, aber es brauchte den kompletten Stillstand für eine gewisse Zeit.

Grüße jojoma
Grossergorilla
Beiträge: 60
Registriert: 19. Apr 2020, 11:34

Re: Vergesslichkeit und die Angst vor Demenz

Beitrag von Grossergorilla »

momadome hat geschrieben:Hallo,

Ähm.....bist du seit vielen Jahren schwerer Alkoholiker? Ich denke mal nicht. Das Korsakow Syndrom kann nach jahrelangem schweren Alkoholmissbrauch auftreten.
Die Depression lässt dich katastrophisieren und Google sollte im Moment tabu für dich sein.
Ich hatte für mich das Bild gefunden, dass meine Seele den Notausschalter betätigt hat und alle Systeme runtergefahren sind um nicht komplett zusammen zu brechen. Ich habe mein ganzes Leben Bücher verschlungen, in der Depression konnte ich nicht mal einen kurzen Zeitungsartikel lesen und verstehen. Es ist alles wieder da, aber es brauchte den kompletten Stillstand für eine gewisse Zeit.

Grüße jojoma
Nein, ich trinke so gut wie nie, vielleicht einmal im halben Jahr und auch dann nicht zum Exzess.
Der einzige Alkohol, den ich im Haus habe, besteht aus 2 Dosen Guinness, die schon seit Juli unangetastet in meinem Kühlschrank liegen.
Korsakow ist bei Alkoholikern häufig, kann aber auch anders ausgelöst werden, z.B. über Vitamin B1-Mangel...

Mir macht es einfach so unglaublich zu schaffen, dass ich kaum noch was behalte. ob ichs lese oder höre, das Meiste ist kurz danach weg...
Ich hab Angst, irgendwann da zu sitzen und Sprache nicht mehr verstehen zu können.
Peter1
Beiträge: 3399
Registriert: 15. Apr 2018, 12:06

Re: Vergesslichkeit und die Angst vor Demenz

Beitrag von Peter1 »

Hallo Großergorilla
Was hältst du davon, deinen Arzt oder Psychiater nach einer MRT zu fragen, bevor dich die Angst auffrisst ?
Peter
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
Grossergorilla
Beiträge: 60
Registriert: 19. Apr 2020, 11:34

Re: Vergesslichkeit und die Angst vor Demenz

Beitrag von Grossergorilla »

Peter1 hat geschrieben:Hallo Großergorilla
Was hältst du davon, deinen Arzt oder Psychiater nach einer MRT zu fragen, bevor dich die Angst auffrisst ?
Peter
Ich habe morgen meinen Termin für den Demenztest...werd ihn dann mal drauf ansprechen.
Grossergorilla
Beiträge: 60
Registriert: 19. Apr 2020, 11:34

Re: Vergesslichkeit und die Angst vor Demenz

Beitrag von Grossergorilla »

So, bin zurück. Demenztest negativ, volle Punktzahl. EEG zeigt starke Anspannung, Unfähigkeit, zu entspannen.
Ich sollte unglaublich erleichtert sein, aber dank der Depression fühl ich aktuell einfach gar nichts...
Grossergorilla
Beiträge: 60
Registriert: 19. Apr 2020, 11:34

Re: Vergesslichkeit und die Angst vor Demenz

Beitrag von Grossergorilla »

Aber so, mehrere Stunden später, kann ich das ganze wenigstens als temporäre Einschränkung akzeptieren. Und nachdem ich mich hier im Forum auch ein bißchen mehr schlau gemacht habe, weiß ich, dass auch die Überzeugung, an einer unheilbaren Krankheit zu leiden, oft bei Depressionen auftreten kann.

Bizarrerweise hatte ich meinem Neurologen sogar noch gesagt, dass ich evtl. den Test verfälscht habe...weil ich mich am Dienstag im Netz schonmal nach den Demenztests erkundigt und den gleichen Test, den ich heute gemacht hab, da schon mal zur Probe teilweise gemacht hab. Er meinte dann auch nur, dass, wenn ich mir die Testinhalte seit Dienstag gemerkt haben sollte, das nur das Testergebnis bestätigt.

Kam mir da ein klein wenig dämlich vor...

Mir hat auch ein Zitat von Rifka in einem der vorherigen Threads zu diesem Thema sehr geholfen:

"eine Untersuchung sagt ja nur aus was JETZT im Moment vorhanden oder nicht vorhanden ist. Was ist mit nächster Woche, nächstem Monat, nächstem Jahr??? Willst du in einem Krankenhaus wohnen und ständig alle Untersuchungen wiederholen lassen??? Was ist das für ein Leben???? "

Ich werd jetzt versuchen, irgendwie damit zu leben, solange es notwendig ist. Sollte es doch, wider Erwarten, was Schlimmeres sein, wird sich das zeigen. Bis dahin erst einmal weitermachen.
Strohi
Beiträge: 388
Registriert: 17. Mai 2015, 22:45

Re: Vergesslichkeit und die Angst vor Demenz

Beitrag von Strohi »

Hallo Grossergorilla,

ich habe zwar - per E-Mail - die Mitteilung bekommen, dass ich von Dir ein "Persönliche Nachricht (PN)" erhalten habe, aber ich finde den Zugang zu den PN's, die ich geschrieben und die ich erhalten habe, nicht. (Das ist weder ein Witz noch eine Anspielung auf Deine Frage nach "Vergesslichkeit jnd die Angst vor Demenz": Ich habe vergessen, wie ich dorthin komme.)

Kannst Du mir mit einem Tipp helfen? - Danke.

Liebe Grüsse Strohi
Grossergorilla
Beiträge: 60
Registriert: 19. Apr 2020, 11:34

Re: Vergesslichkeit und die Angst vor Demenz

Beitrag von Grossergorilla »

Klar ;) Du gehts auf " Mein Konto". Dann links auf den Link " Private Nachrichten" und dann auf " Posteingang."
Peter1
Beiträge: 3399
Registriert: 15. Apr 2018, 12:06

Re: Vergesslichkeit und die Angst vor Demenz

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Oder du klickst einfach auf PN unter deiner Online Anzeige, und dann auf Posteingang
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
Strohi
Beiträge: 388
Registriert: 17. Mai 2015, 22:45

Re: Vergesslichkeit und die Angst vor Demenz

Beitrag von Strohi »

Hallo Ihr beiden,

vielen Dank für Eure Tipps ... - nur, wo finde ich denn "Mein Konto" und meine "Online Anzeige"?

LG, Strohi (der, der auf der Leitung sitzt)
Grossergorilla
Beiträge: 60
Registriert: 19. Apr 2020, 11:34

Re: Vergesslichkeit und die Angst vor Demenz

Beitrag von Grossergorilla »

Ganz oben, über dem " Diskussionsforum Depression"-Banner.
Peter1
Beiträge: 3399
Registriert: 15. Apr 2018, 12:06

Re: Vergesslichkeit und die Angst vor Demenz

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Rufe einen der Beiträge auf, wenn du angemeldet bist. Auf der linken Seite steht online, und darunter PN. einmal mit der linken Maustaste klicken, bringt dich in dein Konto.
Peter
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
Antworten