Leidensgenossen gesucht!!!

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Pumuckel
Beiträge: 69
Registriert: 7. Jul 2003, 08:09

Leidensgenossen gesucht!!!

Beitrag von Pumuckel »

Hallo!

Hatte vor einigen Tagen schon mal hier im Forum geschrieben und leider keine Antwort bekommen. Deswegen versuche ich es jetzt noch mal. Meine Frage bezieht sich vor allen Dingen an diejenigen, die, genauso wie ich, immer wieder unter einem, aller Wahrscheinlichkeit nach, stoffwechselbedingtem depressiven Schub leiden und dazwischen vollkommen gesund sind. Mich interessiert vor allen Dingen, ob Eure depressiven Phasen sich hinsichtlich Stärke und Dauer ähneln. Ich stecke nämlich gerade in einer und bin oft von Angst und Panik übermannt und fix und fertig. Da sich meine früheren depressiven Schübe nach maximal einem Monat in Luft aufgelöst haben, interessiert mich nämlich, ob die Chance besteht, dass dieser Schub ebenfalls nach 4 Wochen zu Ende ist. Obwohl ich innerhalb dieses Schubes manchmal (leider sehr selten) keine Beschwerden habe, erdrückt mich die Depression und Angst fast. Deswegen würde es mir etwas gut tun, wenn ich mich mit „Leidensgenossen“ austauschen kann, bei denen sich die Depression auf ähnliche Weise äußert, wie bei mir.
Pumuckel
Pumuckel
Beiträge: 69
Registriert: 7. Jul 2003, 08:09

Re: Leidensgenossen gesucht!!!

Beitrag von Pumuckel »

Otto
Beiträge: 16
Registriert: 4. Mai 2004, 20:39

Re: Leidensgenossen gesucht!!!

Beitrag von Otto »

Hallo Pumuckel,

meiner Ansicht nach sind hier im Forum fast alle "Leidensgenossen" von dir.

Solltest du noch nicht in fachärztlicher Behandlung sein, solltest du so bald wie möglich diese Hilfe in Anspruch nehmen.

Egal, aus welchen Gründen eine Depression entsteht: Niemand kann vorher sagen, wie lange sie dauert.

Gruß Otto
Ann-Louis
Beiträge: 48
Registriert: 21. Nov 2003, 13:48

Re: Leidensgenossen gesucht!!!

Beitrag von Ann-Louis »

Hallo Pumuckel,

woher weisst Du, dass es sich um einen stoffwechselbedingten Schub handelt? Es kann doch auch eine bipolare Depression sein und wie gesund bis Du zwischen den Schüben? Geht es dir besonders gut? Vielleicht schon ein bischen manisch? Das würde ich kennen und die Abstände und Stärken sind nicht immer gleich. Alles Gute und verzweifel nicht.

Gruss
Ann-Louis
atetobi
Beiträge: 274
Registriert: 12. Feb 2004, 14:02

Re: Leidensgenossen gesucht!!!

Beitrag von atetobi »

Liebe(r) Pumuckel,

nach dem, was ich bisher weiß, verlaufen Depressionen ohne Rücksicht auf ihre Ursache. Sie gleichen sich, aber sie sind nie gleich. Leider kann niemand berechnen, wann eine Depression enden wird.

Hast du die Diagnose von einem Arzt gestellt bekommen? Gerade in depressiven Phasen ist die Begleitung durch einen Arzt sehr wichtig.

Ich wünsche dir, dass du bald wieder Licht im Dunkel sehen kannst.

Beate
Und wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Lichtlein her.
Pumuckel
Beiträge: 69
Registriert: 7. Jul 2003, 08:09

Re: Leidensgenossen gesucht!!!

Beitrag von Pumuckel »

Danke für die vielen schnellen Antworten. Ja, ich weiß, jeder ist hier ein Leidensgenosse. Nur finde ich mich in manchen Beschreibungen nicht so sehr wieder. So sehe ich außerhalb meiner depressiven Zustände keinen Auslöser und ich führe ein zufriedenes Leben. Hier meine Geschichte: Die Depression ist immer wie aus heiterem Himmel gekommen und verschwindet auch ebenso plötzlich. Deswegen hat mir mein Arzt, ein Neurologe, den ich aufsuche, wenn ich in einer depressiven Phase bin, gesagt, dass dies wahrscheinlich endogene Depressionen sind und mir Citalopram verordnet ( seit 10 Tagen nehme ich 20 mg). Dies erlebe ich besonders schlimm, weil ich mir den Kopf darüber zermartere, was zu diesem Zustand geführt hat. Obwohl ich in meinen depressiven Phasen den Wunsch nach einer Therapie habe, um mich an irgendetwas festzuhalten, sehe ich im gesunden Zustand dafür keinen Anlass und auch mein Arzt meint, dort würde man mich nur krankreden. Seit knapp drei Wochen habe ich wieder einen Schub. Häufig ist es dabei so schlimm, dass ich wie unter Strom stehe und vor Angst und Panikgefühlen am liebsten den Notdienst rufen würde; nur der kann mir dann auch nicht helfen. Für solche Fälle habe ich aber Tavor, was ich aus Angst vor Abhängigkeit wahrscheinlich viel zu selten nehme. Gelegentlich wird es leichter, dann bin ich aber absolut nicht manisch, sondern spüre wieder Normalität. Vielleicht findet sich ja jemand in meiner Beschreibung wieder. Gibt es vor allen Dingen gegen das Gefühl von Angst und Unruhe ein spezielles AD, das ich ggf. in Kombination mit Citalopram nehmen kann? Dann könnte ich nämlich meinen Neurologen (leider erst in 3 Wochen) darauf ansprechen.
Danke, dass ihr mir kurz Gehör geliehen habt.
atetobi
Beiträge: 274
Registriert: 12. Feb 2004, 14:02

Re: Leidensgenossen gesucht!!!

Beitrag von atetobi »

Liebe(r) Pumuckel,

da ich heute aus gegebenem Anlass etwas in Rage bin, schreibe ich mal ein wenig aggressiv: Was ist das für ein Arzt, den du da aufsuchst?

Die Depressionen laufen bei mir nach ähnlichem Schema ab wie bei dir. Ich hatte lange Zeiten des "Gesundseins" dazwischen. Aber Depressionen sind eindeutig eine Krankheit.

Es fällt mir bis heute schwer, Depressionen als Krankheit anzunehmen, und ich probiere zurzeit auch neue Medikamente aus, weil mir die alten nicht bekommen sind und auch nicht geholfen haben.

Niemand wird dir genau sagen können, was bei dir helfen kann. Es mus ausprobiert werden. Vor allen Dingen würde ich dir raten, dir einen Arzt zu suchen, zu dem du im Notfall auch ohne Termin gehen kannst.

Ich wünsche dir Kraft.

Beate
Und wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Lichtlein her.
doubty
Beiträge: 77
Registriert: 25. Mai 2004, 20:02

Re: Leidensgenossen gesucht!!!

Beitrag von doubty »

Hallo Pumuckel!

Ähnliches wie Du empfinden wohl viele Depressiv Erkrankte, aber nicht genauso.
Bei mir dauern Schübe oft auch Wochen, Monate,ohne Dir Angst machen zu wollen. Aber in diesen Zeiten gibt es Unterschiede.Mein Arzt unterscheidet zwischen leichter, mittelgradiger und schwerer Episode. Bei schwer geht bei mir gar nichts mehr. Mittelgradig heißt , dass ich arbeiten gehen kann, wenn ich mich quäle und leicht depressiv bin ich immer. Das ist paradiesisch für mich, leicht. In mittelgradigen Phasen , wie zur Zeit , habe ich abends bessere Stimmung als morgens ( aber mein Morgentief dauert manchmal bis 17. oder 18 Uhr.) Dass es mir ganz gut geht, kenne ich nicht mehr. Wenn es jemals so war, dann habe ich es vergessen.Seit 3 Jahren ist es auch amtlich: Ich arbeite nicht mehr auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt. Mein Arzt hat übrigens gesagt, um auf Deine Stoffwechselgeschichte zurück zu kommen: Früher hat man das unterschieden, in eine rein körperliche oder somatische Depression und in eine neurotische oder was weiß ich. Aber heute trennt man das gar nicht mehr so. Man kann es genetisch betrachten (Was habe ich von meinen Eltern geerbt?) gesellschaftlich, familiär oder sogar soziologisch. Seiner Meinung nach spielen alle Faktoren eine Rolle.
Du hattest nach einem Medikament gefragt: Ich nehme ein "altes" AD, das noch relativ viele Nebenwirkungen hat, aber bei mir eben auch eine entsprechenden Wirkung. Es heißt Stangyl, der Wirkstoff ist Trimipramin, es löst Angst und innere Unruhe. Ich benutze es als Schlafmittel.Schon seit Jahren, da bei mir die ganze Geschichte mit Schlaflosigkeit begann.
Ich hoffe, Dir etwas geholfen zu haben.
Gruß, Anna
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