"Alt" sein

era2001
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"Alt" sein

Beitrag von era2001 »

Hallo und guten Abend, liebe Foristen!

Vielleicht kennt jemand von den etwas Älteren nachfolgend beschriebene Situation:

Mir geht es eigentlich gut. Ich habe mich vor 10 Jahren endlich medikamentös einstellen lassen, bin seit 8 Jahren frühverrentet, komme mit EU-Rente und € 450-Jobs einigermaßen klar, und gehe insgesamt gelassen und entspannt durchs Leben. Gelegentlicher Unbill begegne ich zumeist mit leichtem Amusement darüber, was manche Mitmenschen, Behörden etc. für einen sinnlosen Stress verbreiten müssen. Leichte körperliche Alterungserscheinungen habe ich als gegeben und normal akzeptiert.

Nun bin ich letztes Jahr 60 geworden, und seitdem wankt alles ein wenig. Die bloße Zahl 60 hat mich offenbar stark beeindruckt.

Ich bin nun immer öfter in einer Melancholie gefangen darüber, was ich alles nicht geschafft habe in meinem Leben und jetzt im „Alter“ auch nicht mehr schaffen werde.

Dieses Jahr habe ich mir einige Renovierungsarbeiten vorgenommen und denke dabei: Naja, dürfte wohl das letzte Mal sein, muss also richtig gut werden. Mein Hund ist hochbetagt gestorben, ein neuer Hund ist bereits in Aussicht, und meine Gedanken kreisen darum, ob ich das überhaupt noch schaffe, den bis an sein Lebensende zu begleiten. Einige neue Möbel stehen an, und ich kann mich nicht entscheiden, etwa in diesem Sinne: Das ist jetzt wahrscheinlich das letzte Sofa, das ich kaufe, also muss es wirklich hundertprozentig passen. Insgesamt also so ein latentes Gefühl, als ob ich nächstes Jahr schon abkratzen würde :-)

Versteht mich bitte richtig: Es ist gottlob kein Rückfall in eine schwere Depression. Aber irgendwie beeinträchtigt mich das Gefühl, „Senior“ zu sein, im letzten Lebensabschnitt zu sein, und die Endlichkeit immerzu vor Augen zu haben.

Kennt Ihr das? Und vergeht das irgendwann? Oder wird es immer schlimmer mit zunehmendem Alter?

Danke fürs Lesen. Freue mich auf Kommentare.

Liebe Grüße
Eramus
era2001
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Re: "Alt" sein

Beitrag von era2001 »

Hallo Bittermandel und Grinch,

vielen Dank für Eure Antworten.

Ja, ein paar Flausen hätte ich auch gerne wieder im Kopf, frage mich dann allerdings immer: Schaffe ich es überhaupt noch, diese Flausen umzusetzen?

Dabei hätte ich eigentlich gute Voraussetzungen, optimistisch zu sein. Ich habe z.B. über 40 Jahre an einer chronischen Hepatitis C gelitten, die sich den damals üblichen qualvollen Interferon-Ribavirin-Therapien konstant widersetzt hat. Über den langen Zeitraum war das Virus einige Mutationen eingegangen. Das war im Grunde ein lebensbedrohliches Damokles-Schwert, das mich aber kaum berührt hat. Okay, ich habe alkoholfrei gelebt, mich von schweren substanzgebundenen Suchterkrankungen gelöst, aber ansonsten hat mich das nicht groß belastet. Und nun gibt es seit ein paar Jahren neue Medikamente (Sofosbuvir etc.), und im zweiten Anlauf war das mutierte Virus damit besiegt und ich bin seit einem Jahr nach über 40 Jahren geheilt.

Sollte doch eigentlich ein Grund zum Feiern und zu Optimismus sein. Aber irgendwie kommt das nicht bei mir an. Stattdessen diese Melancholie: Lohnt sich das überhaupt noch, sich Flausen in den Kopf zu setzen, Pläne zu schmieden etc.? Und Trauer und Zorn über meine Kindheit, relative schwere Startbedingungen usw. haben auch eher zugenommen.

Ich habe es z. B. nie geschafft, dauerhafte Kontakte aufzubauen bzw. zu halten. Ich hatte halt meine Tiere und war mir ansonsten selbst mit meinen eigenen Problemen genug. Das ist auch so eine Sache, die mich im Nachhinein sehr traurig macht, und wo ich jetzt auch kaum noch Möglichkeiten sehe, diese Einsamkeit zu bereinigen. Und ich befürchte, dass die Zeit bald kommen wird, in der ich unter dieser Einsamkeit und meiner Unwilligkeit sehr leiden werde.

Liebe Grüße
Erasmus

Nachtrag:

Hallo Kolibri,

auch Dir vielen Dank.

Es kommt ein Hund im besten Alter (6 Jahre). Der Vorgänger wurde fast 16, alle Tiere werden bei mir sehr alt. Also die 70 muss ich mindestens noch schaffen :-)

Auch bei mir hat sich sehr viel angesammelt, u. a. einige tausend Bücher als Ersatzbefriedigung wofür auch immer, bei meiner geplanten Konversion zum Minimalismus weiß ich immer noch nicht, wo ich anfangen soll. Wegwerfen? Verschenken? Verkaufen? Als psychisch kranker Mensch hat man echt in allen Bereichen elend viel Ballast am Hals. Und diesen materiellen Mist möchte ich nun wirklich nicht, wenn es mal soweit ist, dem Haushaltsauflösungskommando zumuten. Naja, morgen ist auch noch ein Tag :-)

Und Du hast völlig Recht: Ich habe mein Leben im Griff, mir fehlt es an nichts, Millionen anderen geht es viel schlechter. Aber trotzdem hat mich diese Melancholie ergriffen. Aber warum? Und was tun?
yellohmellow
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Re: "Alt" sein

Beitrag von yellohmellow »

Hallo Erasmus,

ich bin in diesem Monat 71 Jahre jung geworden.

Diese Geburtstage sind für mich auch immer schwierig, aber das ist praktisch nur an dem Tag ein Problem.
Ich habe viele Interessen und Hobbies, die mich jung erhalten. Meine Kreativität hält mich jung.

Ich kann Dir nur empfehlen, Dich immer zu fragen, was macht Dir Spaß? Und dann versuchen, genau das umzusetzen.

LG yellohmellow
Monchen12345
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Re: "Alt" sein

Beitrag von Monchen12345 »

Hallo zusammen,

ich lerne gerade, dass ich meinen Zenit ja auch schon überschritten habe.... Ich bin letztes Jahr 40 geworden. Meine Großeltern sind alle fast 90 geworden, wenn es danach geht hab ich doch auch noch ein paar Jahre bis zum Zenit.
Wir hatten in der Familie da letztens eine Diskussion, gibt ja viele die große Pläne machen im Sinne von: wenn ich Rentner bin mache ich... Einer im Bekanntenkreis hat das auch gemacht,Schlaganfall mit 64...jetzt ist er nen Pflegefall.
Daher ehr das Motto: ich lebe jetzt! Wenn mir nach renovieren und neuem Sofa ist, dann mache ich das jetzt und nicht irgendwann. Man weiß nie was wann kommt und wie es sein wird, aber man kann sagen man hat für sich das Beste draus gemacht.
Zum Hund: Ich bin ehr ein Katzenmensch. Sollte ich mal für Kitten zu alt sein, möchte ich eine Endstelle für Hospizkatzen werden. Bewusst alte Tiere aufnehmen, die beim Tierschutz/ im Tierheim keine Chance mehr haben auf eine Vermittlung. Rentner-Hunde sind da vielleicht eine Alternative? - Bewusst älteren Tieren eine schöne letzte Phase geben. Vielleicht ist das ja eime Alternative.
Die Mutter einer Freundin hat (mit 76) beschlossen, dass sie zuvalt für einen neuen Hund ist. Aber ganz ohne ging auch nicht: also ist sie jeden Mittag mit dem Hund vom Nachbarn gegangen, die nicht mehr gut zu Fuß waren und zusätzlich hat sie sich um die Straßenkatzen in der Siedlung gekümmert.
Nur mal so als Ideen..
So und nun halte ich als "junges Kücken" mal die Klappe ;-)

LG, Monchen
lt.cable
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Re: "Alt" sein

Beitrag von lt.cable »

Ahoi, era2001!

Ich gehöre mit 38 wohl noch nicht zu "den etwas Älteren", aber deine Sichtweise auf abgefahrene Züge und eventuell nicht mehr lohnenswerte Neuerungen, Veränderungen, Anschaffungen, Aktivitäten etc. kenne ich gut; und das seit langen Jahren.

In den richtig akuten Phasen meines Krankheitswahns finde ich schon, dass sich saugen und durchwischen wahrscheinlich nicht mehr lohnen werden. Schon zu meiner Studienzeit habe ich grob überschlagen, ob ich als ohnehin spät gestarteter Lehrer wohl noch genug Klassenjahrgänge betreuen würde (damit sich das Studium überhaupt lohnt) oder ob die Anschaffung weiterer Weihnachtsalben (einmal im Jahr aktuell bei einer doch sehr übersichtlichen Zahl noch zu erwartender Einsätze) noch ratsam wäre. Beides wurde negativ beschieden, was speziell meine Motivation für die Uni nicht eben befördert hat.

"Warum haben Sie nicht abgeschlossen?"

"Na, zuerst war ich echt motiviert. Mittendrin ist mir dann aber aufgefallen, dass ich nachher vielleicht bloß noch so gut 30 Jahre tätig wäre. Dafür lohnt sich der ganze Aufwand nicht und erst der Stress, die Prüfungen. Lebensmathematisch, wenn Sie so wollen, lohnt sich für die paar Jahre, die da noch kommen mögen, eigentlich gar nichts mehr - und das mache ich jetzt."


Meine Psychiaterin in der Klinik sagte mir einstmals: "Das ist ja unglaublich. Sie verschwenden die besten Jahre." Damals empfand ich das als unverschämt, heute beginne ich zu verstehen, dass sie richtig lag. Ich will dir also auch im höheren Alter raten: Mach die Dinge, die du aufgeführt hast. Setze die Veränderungen und Anschaffungen um - allerdings ohne diese Nutzen-Rechnungen, die meist entweder selbst verschwendete Zeit sind oder bereits gut investierte Zeit in verschwendete umzumünzen in der Lage sind.

Oder so: http://ibb.co/Yjw5M2j" onclick="window.open(this.href);return false;
(Kalenderblatt aus dem letztjährigen Raben-Kalender.)

Es grüßt
lt.cable
Zuletzt geändert von lt.cable am 28. Feb 2020, 20:04, insgesamt 2-mal geändert.
Ein Nilpferd wollte zum Ballett
als schönster aller Schwäne.
Nur war es fürs Ballett zu fett.
So scheitern viele Pläne.
- Charles Lewinsky
Katerle
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Re: "Alt" sein

Beitrag von Katerle »

Hallo Erasmus und die anderen,

gehe ja auch schon langsam auf die 60 zu und auch bei mir schwankt es auch manchmal mit meiner Stimmung. Dann kommen auch Gedanken, was schon alles hinter mir liegt und worauf ich mich auch freue, besonders wenn meine Kinder und Enkel kommen und wir etwas Zeit miteinander verbringen können. Aber auch die Zeit, in denen sie nicht bei mir sein können, versuche ich das Beste aus jedem Tag herauszuholen und ihn als Geschenk zu betrachten. Wünsche habe ich auch noch, auch wenn ich nicht weiß, ob ich sie mir erfüllen kann.(rein finanziell)
Das mit dem Hund ist doch toll, für dich. Und selbst, wenn du dir unsicher bist, ob du ihn bis ans Lebensende begleiten kannst, dann kannst du bereits im Vorfeld überlegen, wer sich um ihn kümmern soll, falls deine Vermutung eintritt.
Freue mich auch mal über ein Kompliment, wenn ich jünger geschätzt werde. :)

Liebe Grüße
Katerle
Zuletzt geändert von Katerle am 28. Feb 2020, 15:28, insgesamt 1-mal geändert.
Katerle
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Re: "Alt" sein

Beitrag von Katerle »

Danke manu. :)
era2001
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Re: "Alt" sein

Beitrag von era2001 »

Hallo Ihr Lieben,

vielen Dank für die lieben, hilfreichen und inspirativen Antworten!

Ich werde demnächst auf alles eingehen, bitte aber um etwas Geduld. Ganz unvorhergesehen ist der neue Hund schon heute eingezogen, und wir müssen uns jetzt erstmal in aller Ruhe kennenlernen.

Nur kurz Antwort auf einige Kommentare:

kolibri: Nein, keine Kinder.
guinevere: Was liest Du denn so? Kann Dir ab und zu ein Päckchen Bücher schicken.

Und nein, es soll nicht das teuerste Sofa sein. Soviel Geld hab ich eh nicht. Jetzt wird es aber noch schwieriger: Es soll nicht nur mir. sondern auch Hund gefallen.

Und ja, ich würde gern nochmal leben. Aber dann bitte mit anderer Kindheit.

Und nee, Pökelsalz geht gar nicht, habe Neurodermitis. Ohnehin hab ich das Glück, ein Jahr jünger auszusehen, als ich bin.

LG
Erasmus
Peter1
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Re: "Alt" sein

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Alt ist immer relativ. Ich fühlte mich unendlich „Alt“, als mir mit 40 Jahren, nach einer Weiterbildung ein Personalchef sagte,“Tut mir leid, aber wir suchen jüngere Mitarbeiter.“ Ich dachte mir nur, am Besten 25 Jahre alt, und 20 Jahre Berufserfahrung.
Heute, mit 65 fühle ich mich weder jung noch alt. Ich lebe einfach nur im Heute. Vergangenheit und Zukunft werden überwiegend ausgeblendet. Die Zukunft kann ich eh nur begrenzt beeinflussen, und die Vergangenheit tut nur weh, und ist nicht mehr zu ändern. Seitdem ich so lebe, sind meine Krisen deutlich schwächer geworden, und ich habe meiner Thera ein Erfolgserlebnis verschafft.

Alles Gute und Schöne Peter
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
momadome
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Re: "Alt" sein

Beitrag von momadome »

Hallo,

der Gedanke "bin ich jetzt alt?" ist mir nicht unbekannt. Ich werde dieses Jahr 60, bin Oma, bin pensioniert.....bin ich damit also alt?

Es gibt Tage, da fühle ich mich uralt, da melden sich alle körperlichen Baustellen gleichzeitig und ich bin kraftlos, antriebslos und denke so wird das nun bis an mein Ende weitergehen.
Und am nächsten Tag ist alles wieder gut, die bekannten Schmerzen und Gebrechen sind erträglich, ich mag unter Menschen gehen und einfach was unternehmen.
Und in den Zeiten dazwischen....da lebe ich so vor mich hin, denke nicht weiter darüber nach und wundere mich allerhöchstens, auf wieviel erinnerte Zeit ich mittlerweile zurückblicken kann.

Übrigens gehöre ich auch zu den Radelsenioren im neckischen Radleroutfit ( :hello: Bittermandel)....ich will aber nicht dem Alter davonfahren, sondern einfach meine Beweglichkeit erhalten...soweit als möglich. Denn wenn ich mich in die alters- und krankheitsbedingten Einschränkungen totel ergebe, dann sorge ich auch selbst mit dafür, dass ich am Leben nicht mehr teilnehmen kann.

Ganz ehrlich, es ist mir scheißegal, ob ich die Dinge, die ich mir heute kaufe nur noch 3 Wochen oder noch 30 Jahre nutzen kann....ich lebe heute und habe heute Spaß daran.

Vor 3 Monaten bin ich umgezogen....in eine Alten- und Behindertengerechte Wohnung. Ich bin hier im Wohnkomplex garantiert die Jüngste, doch das stört mich nicht. Älter werde ich ganz von allein und meine diversen Baustellen werden sicher nicht besser werden. Viele Bekannt haben mich gefragt, warum ich das mache....sooo jung? Weil es mir in 10 Jahren noch viel schwerer gefallen wäre, als es nun schon war. Weil ich jetzt sicher sein kann, einen Ort gefunden zu haben, an dem ich bleiben kann bis zum Ende. Noch einmal ein Zuhause erobern und dort bleiben können ohne Sorgen.

Fazit: Alter ist das, was ich daraus mache. Und das kann täglich etwas anderes sein, je nach Befindlichkeit.

Grüsse, jojoma
Aurelia Belinda
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Re: "Alt" sein

Beitrag von Aurelia Belinda »

Hallo erasmus,
Und alle Leser,

Spannender Thread und interessante Berichte, habe es überflogen und will nochmal in Ruhe lesen. Phasen von
Melancholie gibt's bei mir auch.
Dabei ist es so, dass ich mich dann je länger die ominöse Sichtweise zwecks Sinn, Alter, Leben nach dem Tod, dauert, also die Phase des bewusst damit beschäftigen, um so eher schweife ich völlig ab und kann mich irdisch gar nicht mehr damit identifizieren.
Ich erkenne dann, oder mir wird bewusst, dass WIR Erdenbürger das alles gar nicht gedanklich greifen können....das Große Ganze. Manchmal will ich dann gar nicht so tief eintauchen und steige bewusst wieder aus den Gedanken aus, und bin im Hier und jetzt.
Wenn sich das nämlich zu arg vermischt,
Kann jemand der das alles unbedingt verstehen will und nicht greifen kann, sozusagen “verrückt“ werden.
Weil unser VERSTAND diese geistige Ebene oft mal nicht begreift.

@ lt. Cable, dein Bericht spricht mich sehr an, ähnlich ist meine Gedankenwelt, muss aber nochmal genau lesen.
Und ich sehe mich da wieder.

@ manu, deine Zeilen sind auch überaus ansprechend.....
Muss ich mal auf mich wirken lassen.

@ Bittermandel, was meinst du mit deinem Posting? Damit ich es hoffentlich richtig deute.....

Alles in allem, sehr spannende Antworten.

Die älteren Beiträge vom Verfasser hab ich angeschaut, schaue gern hinter die Menschen. Und finde deine Beiträge lesenswert.

Liebe Grüße allen.
Aurelia
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
Katerle
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Re: "Alt" sein

Beitrag von Katerle »

Grinch hat geschrieben:Oben fit und unten dicht.
Mehr wünsch ich mir fürs Alter nicht. :hello:
Mit der Aussage haste mich jetzt prompt zum Lachen gebracht, danke Grinch. :)
Katerle
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Re: "Alt" sein

Beitrag von Katerle »

Genau manu, diesen Wunsch von Grinch ist nichts entgegenzusetzen. Ich musste deshalb lachen, weil sich das so schön reimte. :)

Einen angenehmen Abend noch,
Katerle
era2001
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Re: "Alt" sein

Beitrag von era2001 »

Hallo Guinevere,

ui, das hast Du mich aber erwischt. Parawissenschaften, TCM ... Musste erst mal googeln, was das überhaupt alles ist. Nee, bedauere sehr, damit kann ich nicht dienen. Meine Kunstbücher behalte ich, und Bücher über Mittelfingerenergie und Mondgallen-/Leberheilströme, hm, wie gesagt, ich wusste gar nicht, dass es sowas gibt. Aber wenigstens weiß ich jetzt, dass es Menschen gibt, die sowas lesen *g*. Yoga-Bücher hätte ich einige, aber mehr so Anfänger-/Einsteigerzeugs, und Du scheinst mir ja doch hochspezialisiert zu sein. Wäre also Kinderkram für Dich. - Katzen hatte ich, als ich noch voll im Beruf stand. Eine obdachlose Zugelaufene bekam mal für maximal einen Monat Asyl bei mir. Wurden dann 19 Jahre draus.

Hallo Grinch,

ja, stimmt wohl, wenn man schon oben in der Birne nicht ganz dicht ist, sollte man es zumindest unten sein : - ). Kein Problem bei mir, das entsprechende Altmännerleiden habe ich mit ner OP schon hinter mir.

LG Erasmus
Lieblingsuli
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Re: "Alt" sein

Beitrag von Lieblingsuli »

era2001 hat geschrieben:Parawissenschaften
Als Jugendlicher beschäftigte ich mich mit Freundinnen mit Gläserrücken. Hast du da wirklich keine Erfahrung?
"Ein Teil dieser Antworten würde die Bevölkerung verunsichern"

Lothar de Maizière
malu60
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Re: "Alt" sein

Beitrag von malu60 »

Hallo Zusammen,hallo Era 2001
als bald 65jährige ist das auch mein Thema,G.s.D.nicht oft,aber die Uhr sitzt schon im Nacken.

Gestern hab ich mir dazu ein Buch gekauft:Greta Silver Alt genug um mich jung zu fühlen.Bin nun sehr gespannt,ob ich da was Neues finde.Warum sollte ich mich jung fühlen,wenn ich doch näher dem Ende bin?! Der Titel regt mich auch zum Wiederspruch an...….
Was ist am Alter falsch,warum ist es in unsere Gesellschaft so wichtig jung,schön und tüchtig zu sein!?

Senioren werden aber auch sehr vom Konsum,der Touristikbranche auch der Politik umworben.Ohne die Ehrenamtler im Ruhestand sähe es bei den Tafeln,in Kindergärten,an manchen Supermarktkassen,in Altenheimen,bei Flüchtlingseinrichtungen ect. ziemlich mau aus.

Wer will kann sich gebraucht fühlen in Familie und sozialen Kontexten.Leihgroßeltern sind in.

Endlich Freiheit genießen,mit Reisen und Wellness,Sport,Styling und Luxus ist wohl eher den
gutsituierten "Alten"möglich.Es sei Ihnen gegönnt,das Leben zu genießen und viel Zeit zu haben.

In meinem Leben ,besonders als junge, depressive, berufstätige,Alleinerziehende ,empfinde ich mein momentanes Alter als gut und angenehm.Es ist nicht das Alter,vielmehr die Depression,die mich zeitweise mehr als alt hat aussehen und fühlen lassen.

Ansonsten ist ganz viel auch in mir,was hier geschrieben wurde.Schmerzen,Pessimismus,Trauer, mit Angst,was soll das alles noch,letzte Waschmaschine,letzte Liebe,melde mich schonmal im Wohnheim an,suche ne AltenWG,alles Gedanken,die auch in den letzten Lebensabschnitt gehören.Eins ist Fakt,ob ich es verdränge,oder mich permanent darüber gräme,der Tod kommt.

Deshalb schaffe ich mir bewußt Ballast aus dem Weg.
Besitz,Freundschaften,auch meine Denke,da wird ausgemistet,was eigentlich schon länger nicht mehr paßte, nur mitgeschleppt wurde,sich längst überlebt hat oder nie meins war,eben nur da.

Leider sind auch schon Einige liebe Menschen tot.Sie loslassen müssen, aber nicht vergessen
macht die Endlichkeit richtig bewußt und läßt mich auch besser im hier und jetzt leben.Traurig
es werden immer mehr...….


Es gab auch schonmal ein Buch: Altern ist nix für Feiglinge von Jachim Fuchsberger!

Ja,Mut ist auch nötig,als ältere Frau ,dann noch alleine,muß ich schon den Mund aufmachen,
sagen was ich will oder ,wenn mich was stört .....sonst macht man nicht mehr mit,wird einfach übersehen...ältere Frauen werden schnell unsichtbar,ein flotter Haarschnitt,farbige
Kleidung kann da helfen,wenn,s zu einem paßt,bringt es Schwung und ein angenehmeres Lebens
gefühl das hat nicht immer was mit Oberflächlichkeit zu tun,eher mit Selbstliebe.

So empfinde ich im Moment,wenn ich mich mit dem Alter beschäftige.Meistens freu ich mich,dass ich keine Depressionen habe ,mir die Knochen nicht weh tuen und der Kopf noch funktioniert.
Schlechter hören,schlechter sehen und was nicht noch alles,wird ja auch noch kommen.

In diesem Sinne genieße ich eher,was alles noch geht,mir reicht das,denn es ging mir schon schlechter,da war das Alter Nebensache,die Qual aber groß. LG.malu
Leben ist mehr
malu60
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Re: "Alt" sein

Beitrag von malu60 »

Klasse,BBBBB……..der ältere Herr hat ja richtig Panik,ob er bald stirbt,der Arme.L.G.malu
Leben ist mehr
Lieblingsuli
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Re: "Alt" sein

Beitrag von Lieblingsuli »

Liebe/r malu60,

ich glaube, du hast vom Tod keine Ahnung. Ich habe viele Menschen gehen gesehen, die im Vollbesitz aller ihrer Kräfte und auch teilweise noch ihrer Jugend waren.

Etwas mehr Respekt bitte vor dem Tod!
"Ein Teil dieser Antworten würde die Bevölkerung verunsichern"

Lothar de Maizière
Lieblingsuli
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Re: "Alt" sein

Beitrag von Lieblingsuli »

Grinch hat geschrieben:
Lieblingsuli hat geschrieben:Liebe/r malu60,
Etwas mehr Respekt bitte vor dem Tod!
Oh, da kann dir doch die EAV helfen........ :mrgreen:
Die haben den Tod überlistet, wenn auch nur befristet. :o

https://www.youtube.com/watch?v=o1z4Xn0yJWM" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;
Ich liebe die EAV. Gibt es ja leider nicht mehr.
"Ein Teil dieser Antworten würde die Bevölkerung verunsichern"

Lothar de Maizière
era2001
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Re: "Alt" sein

Beitrag von era2001 »

Guten Morgen, und einen schönen Märzanfang allerseits. Der Frühling naht!

Liebe Malu, Du hast einiges sehr klar ausgedrückt, was mir vorher nur diffus und mehr unbewusst im
Kopf herumschwirrte:
"Wer will kann sich gebraucht fühlen.." Ja, das ist es wohl. Im Beruf braucht einen keiner mehr, chronische Einzelgänger wie ich werden dann schnell absolut "ungebraucht". Deswegen war wohl auch der Tod meines Hundes ein großer Depressionsfaktor. Es ist nicht nur ein guter alter Freund gegangen, nein, es war auch keiner mehr da, der mich brauchte.

"Deshalb schaffe ich mir bewußt Ballast aus dem Weg." Und das war wohl unbewusst der Grund für meinen Wunsch nach Minimalismus. Der ganze Mist, den man so an den Füßen hat, muss weg. Ich bin damals in die Klinik gegangen mit den Worten: "Liebe Leute, ich bin 50, und ich bin immer noch im Vorgestern gefangen, ich möchte endlich mal ein paar zufriedene Jahre." Leider bin ich immer noch gedanklich oft 50 Jahre zurück, aber das ist bei einer PTBS mit manchmal aufkommenden Retraumatisierungen so. Aber so wie es ist, kann ich damit leben, und die Medikamente (und die Hunde) haben die Depressionen ganz gut im Griff. Aber wie gesagt, der ganze alte materielle Mist von gestern und vorgestern muss weg. Wir brauchen hier Platz und Luft und Licht und Freiheit.

Lieblingsuli: Nee, Gläserrücken kenne ich nicht, google ich aber gleich mal.

Bis demnächst, lG Eramus
Lieblingsuli
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Re: "Alt" sein

Beitrag von Lieblingsuli »

Achtung! Wir hatten immer den Satan als Ansprechpartner ;)
"Ein Teil dieser Antworten würde die Bevölkerung verunsichern"

Lothar de Maizière
Lieblingsuli
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Re: "Alt" sein

Beitrag von Lieblingsuli »

Das ist gemein, Bittermandel. Ich wollte doch los ;)

Wir hatten auch immer wieder Kontakt zu einem Wesen mit Namen Ave, die konnten wir ja bewusst rufen. Doch dieser Idiot hat sich immer wieder eingemischt ;)
"Ein Teil dieser Antworten würde die Bevölkerung verunsichern"

Lothar de Maizière
Lieblingsuli
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Re: "Alt" sein

Beitrag von Lieblingsuli »

Das Stichwort ist Resilienz. Gelobt sei, was hart macht. Verbreite keine Panik, Bittermandel, jeder muss seine Erfahrungen machen.
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Lothar de Maizière
avelarte
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Re: "Alt" sein

Beitrag von avelarte »

malu60 hat geschrieben:Klasse,BBBBB……..der ältere Herr hat ja richtig Panik,ob er bald stirbt,der Arme.L.G.malu
Ich habe das anders verstanden: Er will die Zeit mit jedem anderen verbringen, nur nicht mit seiner Frau ... :D

Sehe gerade, Kolibri hat das schon geschrieben.
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Ein Optimist denkt genauso einseitig wie ein Pessimist, nur lebt er froher. (A. Lassen)
malu60
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Re: "Alt" sein

Beitrag von malu60 »

Hallo Zusammen
Grinch,herrlich,Deine Links,
Avelarte,so kann ich das auch sehen,dachte nur in diesem Thread geht,s um die späten Jahre.....
daher sah ich Panik in seinen Augen,aber egal,liegt im Auge des Betrachters.
Lieblingsulli,versteh Deine Anmerkung zwar nicht,vielleicht klärst Du mich auf,respektlos?L.g.malu
Leben ist mehr
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