Tiefe Phasen über Monate

soulivre
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Re: Tiefe Phasen über Monate

Beitrag von soulivre »

Kolibri2 hat geschrieben:Soul...

OMG, da hast du mir ein paar Bröckchen hingelegt. Daran werde ich die nächsten Tage rumknabbern. Evtl.ausdrucken...grübel..

Danke für den input!!

Das ist viel in einem Text.

Ich melde mich Morgen, jetzt ist Feierabend, und essen sollte ich auch. Bisher 2 Bananen, 1 shake. Und das Trinken vergesse ich auch ..schäm...bin wirklich nicht lieb zu mir.

Einen angenehmen Abend
Kolibri
Moin Kolibri2,
ich hoffe sehr das Dein "rumknabbern" etwas Gutes ist und Dich mein geschriebenes nicht triggert..

Die Sehnsucht die wir in uns tragen wieder ein erfüllteres Leben führen zu können kann Druck und Unzufriedenheit erzeugen. Das saugt bei negativem Denken Kraft und Zuversicht.

Ich selbst ziehe mich bei manchen Erledigungen wie ein Kaugummi..ist es getan sag ich mir ehrlich "Du bist bekloppt solange darum getänzelt zu sein". Wenn's gut ist kann ich darüber lächeln..

Es gibt so einiges was offen ist; wo ich merke das ich mir selbst nichts Gutes damit tue das liegenzulassen. Ich selbst bin nicht immer gut und flauschig zu mir.
Ich denke das es tatsächlich ein unterbewusstes handeln war/ist mir manchmal nichts Gutes zu tun. Damit kleiner zu machen. Eine Depri-Erscheinung.

Soviel zu meinem Geschreibsel und dem was ich manchmal selbst draus mache ;-)
Aber es geht mir nicht um perfekt sondern um stetiger positives für mich zu tun und wahrzunehmen..und das bekomme ich derzeit hin..

Ich wünsche Dir einen flauschigen und sonnigen Morgen

Grüße

Soul
avelarte
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Re: Tiefe Phasen über Monate

Beitrag von avelarte »

Kolibri2 hat geschrieben:Das hört sich schlimm an. Ich nehme an, dein ganzer Körper "streikt" dann.
Wie lange hälst du diesen Zustand aus, resp.hast du Einfluss?
Es ist auch schlimm, und manchmal denke ich wirklich, ich halte es einfach nicht mehr aus, zudem ich absolut keinen Einfluss darauf habe und nur warten kann, bis es von allein zumindest stundenweise wieder besser wird. Deshalb nützt mir auch keine Psychotherapie. Das Einzige, was mich bisher schon zweimal herausgeholt hat, war die EKT.

LG
avelarte
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soulivre
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Re: Tiefe Phasen über Monate

Beitrag von soulivre »

Hey Kolibri2,
ja, so empfinde ich das auch..es läuft so vieles unterbewusst ab.
So ein bisschen "programmiere" ich das für mich um damit ich es nicht dauernd als "Fehler" vllt Unzulänglichkeit ansehe. Akzeptanz vllt...das nimmt etwas Druck..

Danke für Deine Beschreibung "Zähneputzen". So verstehe ich Dich und vllt. einen Teil Deines Alltags viel besser.
Seit wann tritt das denn auf ?

Mein Hintergrund; eine Nebenwirkung beim Einschleichen von sertralin hat mein bewusstes denken/wahrnehmen ordentlich geschüttelt. Auf Nachfrage wurde mir diese Nebenwirkung als "normal" genannt.
Nicht nur beruhigend; aber war halt akkut nicht änderbar. Diese Nebenwirkung war nach ~3 Wochen verflogen. Andere blieben dauerhaft bis zum ausschleichen nach ~2 Jahren. z.B. schwitzen..
Zumindest denken/wahrnehmen hatte keine dauerhaften Nachwirkungen oder gar Spätfolgen in meinem Hirn.
Ich veruche Dir einfach mal etwas Angst zu nehmen.

Die Antwort Deiner Ärzte scheint Dich nicht unbedingt zu beruhigen.

Ernährung und folge Darmflora ist immer einen Blick wert.
Dir und Deinem Body gutes zukommen zu lassen; aber klar.
Ob dadurch serotonin besser weitergeleitet wird weiss ich nicht. Wahrscheinlich gibt es auch da "gegoogelte" Studien die positives berichten.

Sicher bin ich mir beim "serotonin"-befeuern was Bewegung Sport etc angeht. Neben Studien bin ich da im wieder im "Selbstversuch" ;-)
Mich treibt nicht der Ehrgeiz zu Höchstleistung. Aber Regelmäßigkeit und andere Körperwahrnehmung machen bei mir eine ganze menge positives aus.

Deine Gefühllosigkeit hallt bei mir weiter. Natürlich kenne ich das mit allen Facetten. Erlebt.

Hab ich Dir schon von der Therapeutin geschrieben die mir sagte

"Sie haben doch Gefühle, auch wenn es gerade negative sind"

Ja, die guten sind gerade "gedeckelt" und verschollen. Aber Gefühle sind halt da.
...und die guten Gefühle kommen auch wieder zurück..es braucht Zeit und und und

Es ist es grau und nass draussen..ich behalte das mal hier und schicke Dir ein bisserl Sonne..

Grüße

Soul
avelarte
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Re: Tiefe Phasen über Monate

Beitrag von avelarte »

Kolibri2 hat geschrieben:Erkennst du ein "Muster" ?

Sorry, wenn ich so viel frage.
Alles gut - ich gehe mit meiner Erkrankung sehr offen um. Nein, ich erkenne kein Muster - es tickt einfach der Hirnstoffwechsel aus.

Ich bin beide Male (Frühjahr 2012 und Oktober 2019) ebenfalls mit jeweils 7 EKT-Sitzungen ausgekommen. Danach war ich (und bin es jetzt) wieder ein Mensch. Nun hoffe ich inständig, dass ich wieder eine mindest genauso lange symptomfreie Zeit haben werde wie nach der vorigen Episode (da waren es 4 1/2 Jahre).

LG
avelarte
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avelarte
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Re: Tiefe Phasen über Monate

Beitrag von avelarte »

Kolibri2 hat geschrieben:Ich will dich nur nicht an diese Zeiten denken lassen müssen, das sind meine Bedenken.

Meine Wünsche für viele Jahre Leben!
Vielen Dank, Kolibri! Mach Dir keine Sorgen. Ich bin noch nicht so lange wieder "auferstanden", dass ich stabil wäre. Will sagen: Ich denke noch viel an die schlimmen Zeiten zurück. Wenn ich beispielsweise einen Infekt habe, so fühlt sich das ähnlich an wie die Depression (natürlich nicht so schlimm, aber die Depression hat sich ja auch erst im Laufe der Monate voll entwickelt), so dass ich gleich wieder schlimme Angst bekomme, es könnte wieder losgehen. Aus der Erfahrung der vorigen Episode weiß ich aber, dass die Zeit auch Souveränität bringt und die Depression sich langsam aus den Erinnerungen ausblendet.

LG
avelarte
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soulivre
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Re: Tiefe Phasen über Monate

Beitrag von soulivre »

Hey Kolibri,
wenn ich von Deiner positiven Erfahrung "Nur in den paar guten Wochen war es weg, da lief Alles glatt."
lese wünsche ich Dir daran festzuhalten und daran zu glauben das es dauerhaft besser wird.
Tatsächlich kann ich mit meiner relativ kurzen Phase der Desorientierung nicht meine Erfahrung einbringen.

Meine Wahrnehmung : Aus machen kraftvoll geschriebenen Worten habe ich den Eindruck das Du schon eine Kämpferin bist.."Verdammt...ich will Morgens.."

SGH, Nachbarin Spaziergang, Morgengymnastik..etc..auch wenn es nicht immer klappt..dranbleiben..

Ich schreibe das gegen "Ich überlege, ob es gut ist hier weiter zu schreiben. Zu negativ."

Nun; Du wirst richtig für Dich entscheiden..

Sonnensmilie fehlt.. ;-))

Grüße

Soul
Kada
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Re: Tiefe Phasen über Monate

Beitrag von Kada »

Hallo Kolibri,

du fragst dich, ob du deine Nachbarin einmal beim Gassigehen begleiten sollst.

Mir ist da eine Idee gekommen. Ich weiß nicht, ob du Hunde magst, aber wenn ja, wie wäre es, ab und zu mit einem Hund aus dem Tierheim spazieren zu gehen? Die Tierheime sind voll mit armen Seelen, denen menschlicher Kontakt gut tut.

So würdest du nicht nur einem Tier Lichtblicke bescheren, sondern vielleicht auch dir selbst. Hunde können einem Menschen so viel geben.

Es könnten sich auch nette Kontakte zu anderen Menschen ergeben. Und da Gefühl zu haben, dass man gebraucht wird, tut gut.

Liebe Grüße,

Kada
soulivre
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Re: Tiefe Phasen über Monate

Beitrag von soulivre »

Hi Kolibri..
auf die Idee eine "halbe" Katze zu haben bin ich noch nicht gekommen :lol:
Bei mir schläft auch immer wieder mal eine Nachbarkatze auf dem Liegestuhl.

Die Idee mit dem Hund finde ich klasse; bin manchmal schon etwas neidisch wenn ich wie gestern die gutgelaunten und lebhaften Hunde auf dem Waldweg sehe..

sonnige Grüße

Soul
Aida1
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Re: Tiefe Phasen über Monate

Beitrag von Aida1 »

Hallo Kolibri,
Hast du mal geguckt wie andere ihre Annoncen so gestalten?
Ich denke bei "Begleitung" eher an Hilfsbedürftigkeit. Wenn ich allgemein suchen würde, würde ich eher unter
Freizeit Kontakte gucken.
Oder aber gezielt unter Interessen.
Oder wie Bittermandel schrieb, selbst tätig werden.
VG
Man muss sich selber lieben lernen - also lehre ich - , mit einer heilen und gesunden Liebe:
dass man es bei sich selber aushalte und nicht umherschweife. -Friedrich Nietzsche-
Aida1
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Re: Tiefe Phasen über Monate

Beitrag von Aida1 »

Hallo Kolibri,
Naja, nichts zu verlieren......wenn du an einen Sittenstrolch gerätst. ;-)
Aber schön das es gut war.
Das mit der Atmung kann auch an der Körperhaltung liegen, krummer Rücken, verspannt....
Ich bin in einem Sportverein für Behinderte, also Rücken, Hüfte usw. Da sind wir meistens nicht mehr als 10 für Rückengymnastik. Ist nicht so anstrengend wie Fitnessstudio, eher so wie Pillates. Innere Muskeln aufbauen.
Und im Verein ist doch am schönsten(gab doch mal diesen Spruch), man kennt sich eben.
VG
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Meridian
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Re: Tiefe Phasen über Monate

Beitrag von Meridian »

Hallo Kolibri,

ich möchte dir Mut machen, dran zu bleiben, was eine ambulante Therapie angeht, auch wenn du im Moment nicht so viel Sinn darin siehst.
Theoretisch ist einem ja immer vieles klar, wie man mit der Depression besser umgehen kann, aber an der Umsetzung hapert es dann.
Ich habe auch lange nach einem Therapeuten gesucht, was ich sehr frustrierend fand, aber dann habe ich
noch einen Versuch gemacht und jetzt auch einen gefunden.
Alleine die wöchentlichen Termine, in denen ich ansprechen kann, was mich bewegt, können entlastend sein.
Es ist auf jeden Fall einen Versuch wert, ich wünsche dir viel Erfolg bei der Suche!

LG, Meridian
Aida1
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Re: Tiefe Phasen über Monate

Beitrag von Aida1 »

Liebe Kolibri,
Ich hatte deinen Beitrag schon gelesen.
Mit deinen Beiträgen geht es mir ähnlich wie dir. Ich denke das wir da in Resonanz sind....
Auf keinen Fall möchte ich hier provozieren. Ganz im Gegenteil versuche ich immer einen sachlichen Ton zu treffen. Für mich selbst versuche ich es auf Humorvolle Weise....und auch den Blickwinkel zu ändern.
Ich wusste nichts von deiner AS und werde deshalb nichts mehr hier schreiben.
LG und alles Gute
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Meridian
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Re: Tiefe Phasen über Monate

Beitrag von Meridian »

@Kolibri
Meine Frage zum Umgang mit depressiven Angehörigen hat ja eine interessante Diskussion ausgelöst, an der sowohl Betroffene als auch Angehörige beteiligt waren.
Es ist für mich immer noch Thema, aber ich merke, dass sich langsam etwas verändert, vielleicht auch angestoßen durch die Therapie, die ich begonnen habe, aber auch durch die vielen Beiträge hier.
Lieb von dir, dass du nochmal nachfragst, ist ja schon eine Weile her.
Meridian
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Re: Tiefe Phasen über Monate

Beitrag von Meridian »

Liebe Kolibri,

ich finde das sehr aufmerksam von dir, dass dir aufgefallen ist, dass ich in dem Thread nicht weiter geschrieben habe, aber ich habe noch mitgelesen und wenn es auch nicht unbedingt immer um die ursprüngliche Frage ging, habe ich da einiges für mich mitnehmen können.
Vielleicht schreibe ich da auch nochmal was dazu.
Was deine Therapie angeht, ist es gut, dass du dranbleibst, ich weiß, wie frustrierend das ist,
wenn man da nicht weiterkommt.
Ich habe zwischendurch auch immer mal (fast) resigniert, aber dann habe ich wie gesagt meinen jetzigen Therapeuten gefunden und es ist Tiefenpsychologie statt Verhaltenstherapie.
Jetzt denke ich, dass es vielleicht die Zeit gebraucht hat, zum einen die für mich passende Therapieform zu finden als auch den passenden Therapeuten.
Du überlegst auch noch, welche Therapie für dich am besten wäre?
Zur Appetitlosigkeit und Lustlosigkeit beim Einkaufen: Ich kann verstehen, dass du dir da große Sorgen machst und ja, ich kenne das und auch mir hat das Angst gemacht, da ich immer gerne gekocht und auch gegessen habe. Ist schon mal gut, dass du Shakes und ähnliches zu dir nimmst, ist aber natürlich keine Dauerlösung.
Wäre es denn eine Möglichkeit für dich, in eine Tagesklinik zu gehen z.B.?
Oft hilft es ja, regelmäßig und zusammen mit anderen zu essen, um wieder mehr Freude am essen zu haben.
Weiß aber natürlich nicht, ob das eine Option für dich ist zur Zeit.
Jedenfalls wünsche ich dir viel Kraft und Zuversicht, dass es auch wieder besser wird.

LG, Meridian
vierUhrdreißig
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Re: Tiefe Phasen über Monate

Beitrag von vierUhrdreißig »

Hallo Kolibri,

ich bin in den meisten Threads stille Mitleserin. Mir fällt auf, dass es dir immer schlechter zu gehen scheint, was mir große Sorge bereitet.

Total positiv ist, dass du dich mitteilst und nicht alles in dich hineinfrisst. Zwar schreibst du von Scham (vor allem im Reallife und gegenüber nahestehenden Personen), aber zumindest hier im Forum kannst du deinen Gefühlen Ausdruck verleihen. Das Gefühl sich selbst zu vergiften kenne ich gut. Man macht sich selbst runter und merkt in der ganzen Hasstirade gar nicht mehr, dass man sich selbst damit noch weiter runterzieht. Das Monster mit seinen Auswirkungen von dem du da sprichst nehme ich ebenfalls bei mir wahr. Es ist, als würde etwas versuchen einen selbst zu sabotieren. Fast schon, als wäre es eine dunkle Version des Selbst, gegen die man immer wieder ankämofen muss. Kennst du "Evil Kermit"? Falls nicht, solltest du es mal googeln.
(Hier schonmal ein Beispiel, dass ich für passend halte: https://twitter.com/glow_for_it/status/ ... rmit-memes" onclick="window.open(this.href);return false;)
So ungefähr meine ich das - nur eben in schlimmer.

Als "unnützes Stück Sch..." nehme ich dich hier nicht wahr. Trotz deiner Situation, die sich wahrlich nicht gut anhört, bist du super empathisch und hilfsbereit, fragst nach dem Wohlergehen anderer und schreckst nicht davor zurück positive Rückmeldungen und Ratschläge zu geben. Das sind doch ehrhafte Eigenschaften, die da zu erkennen sind - dabie kenne ich dich nichtmal wirklich.
Wie hast du dein früheres ich denn in Erinnerung?

Viele Grüße, halb 5
Peter1
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Re: Tiefe Phasen über Monate

Beitrag von Peter1 »

Hallo Kolibri
Ich habe, in der Klinik, zu meinem Psychiater, gesagt, ich hätte eine gespaltene Persönlichkeit. Zuerst schaute er mich fragend an, und dann fragte er „warum“?
In meinem Kopf treibt sich zwei mal die selbe Person herum. Einmal der gestörte Peter, der mir die depressiven Gedanken einredet, und zum Anderen, der gesunde Peter. Nur ist ab und zu der Gestörte stärker. Der Gesunde hat aber in entscheidenden Momenten immer die Kraft, mich von Dummheiten ab zu halten. Ich konnte am Anfang nicht verstehen, wie ich, als intelligenter Mensch auf so dumme Gedanken kommen kann, darum habe ich mir das Spielchen mit den zwei Persönlichkeiten ausgedacht.
Komisch daran ist nur, wenn ich bei meiner Thera bin, hat immer der Gesunde die Oberhand. Sie hat dem Gestörten, am Anfang der Therapie Hausverbot erteilt. Er hält sich daran, vermutlich hat er Angst vor meiner Thera.

Alles Gute und Schöne Peter
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
Peter1
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Re: Tiefe Phasen über Monate

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Der Gesunde erzählt der Thera alle Schandtaten des Gestörten.
Peter
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Peter1
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Re: Tiefe Phasen über Monate

Beitrag von Peter1 »

Ich denke JA. Eine Thera kann als außen stehende deine falschen Denkweisen viel besser beurteilen, als du selbst es kannst.
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
Peter1
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Re: Tiefe Phasen über Monate

Beitrag von Peter1 »

Gerade wenn der Weg zum Therapeuten länger ist, sollte man stabil genug sein, da man nach der Therapie noch den Heimweg bewältigen muss. Bei mir war die Therapie in den ersten Monaten ganz schön heftig. Ich habe aber zwei Betreuerinnen, die mich nach der Therapie nach Hause gefahren haben. Mittlerweile ist die Therapie eigentlich nur noch wenig mehr, als ein ganz normales Gespräch zwischen zwei Menschen. Manchmal habe ich das Gefühl, als könne meine Thera Gedanken lesen, denn sie trifft immer die Themen, über die ich reden möchte.

Peter
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Peter1
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Re: Tiefe Phasen über Monate

Beitrag von Peter1 »

Gib bitte den Gedanken auf, niemand zur Last fallen zu wollen. Therapeuten sind extra dafür da, uns die Möglichkeiten auf zu zeigen, wie wir zu mehr Selbstwert gelangen, und zur Selbstliebe. Ich lebte auf der Straße, als mir eine Mitarbeiterin der Diakonie Hilfe anbot. Ich habe die Hilfe angenommen, weil ich weiter leben wollte. Und wo stehe ich Jetzt ? Es kostet einen Haufen Überwindung, Hilfe anzunehmen, aber auch du hast es schon getan, als du in die Klinik gingst. Mach es einfach noch mal, und ich bin der festen Überzeugung, das auch dir geholfen wird.

Peter
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
Katerle
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Re: Tiefe Phasen über Monate

Beitrag von Katerle »

Kolibri2 hat geschrieben:Danke Peter.

Ich weiß, wie wertvoll deine 3 Frauen für dich sind, dein Hund ist dir ein treuer Begleiter.

Der Rückweg bereitet mir weniger Bedenken, ob jetzt zu Fuß oder mit dem Bus. Es gäbe mir die Gelegenheit, das Gespräch nochmal durchzugehen.

Der "Anfang" bereitet mir Sorgen. Ob ich überhaupt in der Lage bin, mein Leiden zu schildern.

So allgemein:
Ich tue mich ja sogar hier schwer, Alles auf den Tisch zu legen, trotz Anonymität. Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich Niemandem zur Last fallen will, und die Scham, dass ich nur untätig rumsitze, und auf die erlösende, heilbringende Wirkung des Medikaments warte.
Auf der anderen Seite lese ich, wie hart andere an sich arbeiten, Vieles davon habe ich schon vor langer Zeit angewendet, wo ich noch gebraucht wurde, einen Halt im Außen hatte.

Den Halt in mir selber finden, mir selber etwas wert sein, diese Aufgabe kann mir kein Therapeut abnehmen.

Ich finde schon seit Jahren keine Nische, in die ich passe. Also kann es nur an mir liegen.

Meine Zerrissenheit, anpassen, mich wieder verlieren, wer bin ich überhaupt...

Vor meinem Umzug hierher habe ich intensiv nach alternativen Wohngemeinschaft gesucht. Leider sind die rar, und wenn, dann zu weit weg. Im Nachhinein wäre es egal, ob ich 100km oder 1000km von meinen Kindern entfernt leben würde. Denen ist mein Wohlergehen wichtig.

Sende den Text jetzt ab
Hallo Kolibri,

habe jetzt nicht alles durchgelesen, aber auf diesen Beitrag möchte ich gerne was dazu schreiben.
Meine Frage, warst du schonmal in einer Therapie?
Also ich habe viele positive Erfahrungen in der Hinsicht machen können und bin auch jetzt bei einer sehr kompetenten Therapeutin. Allerdings kostet es mich auch einen weiteren Weg, aber den nehme ich gerne in Kauf, weil mir die Gespräche sehr guttun. Ich erinnere mich aber an Zeiten, als ich mit Therapie noch ganz am Anfang stand. Und da fiel mir das Reden auch sehr schwer, konnte mich nicht so öffnen. Denn ich war von Misstrauen geprägt, aufgrund von negativen Erfahrungen mit Menschen. Aber als ich ein gutes Gefühl hatte bei der Therapeutin, wurde es mit dem Reden immer besser.
Ich erinnere mich auch noch daran, dass ich niemanden zur Last fallen wollte und ich mich nicht als wertvollen Menschen fühlte. Auch war ich geprägt von Ängsten und Scham. Das war ja nicht, dass ich keine Hilfe annehmen wollte und man braucht sich auch nicht zu schämen dafür. Das war mir sehr wohl bekannt. Mit der Zeit spürte ich aber, dass mir die therapeutischen Gespräche sehr guttaten. Ein Therapeut kann dich auf jedem Fall darin stärken, dich als wertvollen Menschen zu fühlen und das erfordert auch Zeit und Geduld. Und er kann dich darin begleiten und ermutigen, bei deinem Weg zu bleiben, dich zu verändern. Da reicht auch nicht nur eine Therapie aus. Und das erfordert auch mitzuarbeiten in der Therapie. Und heute kann ich sagen, ich habe schon viel für mich erreicht und dafür bin ich sehr dankbar und auch allen, die mich bis hierhin begleitet hatten. Hatte auch Rückschläge, aber war immer wieder aufgestanden und habe weitergemacht. Es hat sich gelohnt und fühle mich heute auch als wertvollen Menschen.

Liebe Grüße
Katerle
soulivre
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Re: Tiefe Phasen über Monate

Beitrag von soulivre »

Hey Kolibri,
ich hoffe Du findest bald einen passenden Therapeuten der Dich auf den Weg bringt.
Du siehst das schon richtig das ein Therapeut Dir die Aufgabe Dich selbst zu finden nicht abnimmt.
Es nimmt Dich jedoch an die Hand und begleitet Dich auf Deinem Weg dorthin.

In einer neuen Umgebung, nach Umzug, ohne bekanntes Umfeld, mit Depri um Stabilität zu kämpfen und weiterzumachen ist ein Berg. Das sollte hier auch niemand übersehen.

Du kennst Deine kleinen Schritte oder auch einfach auszuprobieren was geht.
Du bist richtig und wertvoll so wie Du bist...
Das Beste dazu hast Du selbst zum Schluss geschrieben, Deine Kid's "Denen ist mein Wohlergehen wichtig."
Nie vergessen...

Grüße

Soul
Katerle
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Re: Tiefe Phasen über Monate

Beitrag von Katerle »

Das machst du richtig Kolibri, rauszugehen. Und bleib dran, nochmal eine Therapie zu machen. Auch wenn der Weg nicht einfach ist, in einer neuen Umgebung, du wirst das schaffen. Alles in kleinen Schritten. Drücke ganz fest die Daumen, Katerle
Meridian
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Re: Tiefe Phasen über Monate

Beitrag von Meridian »

Hallo Kolibri,

du schreibst, dass kein Therapeut dir die Aufgabe abnehmen kann, den Halt in dir selbst zu finden, dir selbst etwas wert zu sein und das ist sicher richtig, abnehmen kann dir das niemand.
Aber er kann den Weg dahin mit dir gehen, du musst das nicht alleine schaffen, vielleicht hilft es dir das so zu sehen.
Bleibe bitte dran, nicht aufgeben.

LG, Meridian
soulivre
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Re: Tiefe Phasen über Monate

Beitrag von soulivre »

Hey Kolibri,
alles fein..entspannt hier zu antworten wünsche ich Dir..
Ist doch allemal adäquat hier überhaupt aktiv zu sein gegen alle sonstigen Mühen.

Es gibt von mir oder anderen keine Erwartungshaltung; schreib ich mal so klar weil vermeintlicher Druck ist für Dich eben auch Druck..mach es einfach so wie es für Dich geht..

Ins richtige Leben; hier scheint die Sonne..muss mal raus Vitamin D tanken..

Sonnenblümchen für Dich pflanz ich hier ;)
das leuchtet auch Nachts :)

herzliche Grüße

Soul
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