Körpergefühl während der Depression

[katinka469]

Halo alle zusammen,

anbei zitiere ich einen Teil des Beitrags von skygirl07. Ich habe sie vor Wochen schon mal angeschrieben aber leider keine Antwort erhalten, weshalb ich nun selbst so einen Beitrag verfasse.

Anhand ihrer Erklärung kann ich besser zeigen, wie ich mich fühle, da sie es auf den Punkt gebracht hat, meiner Empfindung nach.

"Mir fällt auf, dass die Realität oft so verschwommen, weit weg und unwirklich erscheint. Besonders oft erlebe ich das hier in der Klinik in Gruppenformationen. Mir kommt dann auch alles verlangsamt und irgendwie unecht vor. Diese Derealisation macht mir Angst. Zumal ich auch eine Angststörung habe. Ich fühle mich dem oft einfach nur ausgeliefert. Ich weiß ja auch, dass Angst es nur verschlimmert Es ist oft, als stehe ich total neben mir.

Irgendwie habe ich auch mein Körpergefühl verloren und mache Vieles nur noch automatisiert. Ich vermute, dass die Ursache bei mir ein Trauma ist."

Kennt ihr ähnliche Erfahrungen und wenn ja, wie geht ihr damit um?

Liebe Grüße

[avelarte]

Meines Wissens werden Depersonalisation und Derealisation durch die Depression ausgelöst und nicht durch Psychopharmaka. Für die Depersonalisation kann ich das bestätigen (Derealisation hatte ich noch nicht explizit). Wenn die Depression abklingt, geht das unangenehme Gefühl wieder weg.

LG
avelarte

[katinka469]

Vielen Dank für eure schnellen Reaktionen.

Es ist so komisch. Ich mache alles so wie sonst, ich gehe arbeiten, esse, mache mich morgens für die Arbeit fertig etc. aber irgendwie habe ich seit November dauerhaft dieses komische Gefühl.

Ich habe angst, dass das nie wieder verschwindet....was denkt ihr darüber?

Derweil suche ich noch nach einem Therapieplatz. Leider sind die die Therapeuten hier in der Nähe schon komplett voll, sodass man Wartezeiten von bis zu 2 Jahren auf sich nehmen muss.

Ich habe angst, dass das chronisch ist und ich für immer damit leben muss.

Zwischendurch ist es auch so schlimm, dass ich ALLES infrage stelle, das Universum, die Welt, uns Menschen...ich frage nach dem Sinn sozusagen. Das ist ein fürchterliches Gefühl aber ich kann es leider auch nicht komplett abstellen.

LG an euch

[Kada]

Liebe Katinka,

ich hatte auch sehr lange dieses schreckliche Unwirklichkeitsgefühl. Besonders schlimm war es immer, wenn viele Menschen um mich herum waren.

Es fing mit dem Beginn der Depression an, bevor ich Medikamente nahm und hörte auf, als es mir wieder besser ging. Es ist wirklich schwer auszuhalten, und ich kann deine Angst, dass es nicht mehr aufhört, nachvollziehen. Aber ich kann dir versichern, es geht vorbei!

Ich wünsche dir alles Gute.

LG

[Kleinepueppi]

Hallo, ich bin neu hier. Ich habe auch dieses schreckliche Gefühl das es nicht besser wird, dieses Gefühl der Unwirklichkeit. Ich habe kein Bedürfnis mich anzuziehen, zu schminken etc. Alles was ich früher gerne gemacht habe fällt mir so unendlich schwer. Mich aufzuraffen und weiter zu machen.
Liebe Grüße

[anna54]

Hallo zusammen
ich kenne das alles auch.
Unwirklichkeit begann damit,dass mir die Wirklichkeit wegrutschte,für Sekundenbruchteile,als ich noch "gesund" war.
Später kam es öfter bis es in Panik endete.
Angst wurde mein ständiger Begleiter. Medikamente halfen nicht,die Notfallmedikamente waren wichtig.
Wann sich was wieder richtig anfühlte und wann es mir wieder verloren ging,das kann ich kaum beschreiben,weil es sich nicht festmachen läßt.
Es verschwindet im Nebel und kommt zurück aus dem Nebel,unfassbar.
Aber es kommt zurück,nichts ist verloren.
Blindflug hab ich das genannt,als ich nur funktionierte aber nichts mehr sich wie mein Leben anfühlte.
Meinen Körper hab ich versorgt,kannte ihn aber nicht mehr,auch das kommt zurück.
Z.B. Duschen mit einem Körperschaum,irgendwie einfach,aber es halft,Düfte und Farben,wohltuende Kleidung half und hilft.
Ich kannte meine Kleidung nicht mehr,warum hab ich die,warum so viel,warum so unterschiedlich.
Größe 38 bis 48 hin und zurück.
Macht sich ein Arzt ein Bild davon was allein diese massiven Gewichtszunahmen auslösen?
Chaos nicht nur im Kopf,auch im Schrank und davor und überall.
Angst,nichts wiederzufinden,führte dazu,dass ich alles um mich herum wuselte,wie Unordnung,war aber meine Ordnung.
Meine Erfahrung war und ist,dass sich Körpergefühl,Körperwahrnehmung bessert,wenn es gelingt das positiv zu empfinden,nicht als Last eines Körpers,sondern das sich Wohlfühlen einstellt,wenn ich gut zu meinem Körper sein kann.
Das ist ungeheuer schwer,oft bin ich kalt und warm zugleich,ängstlich und mutig zugleich,müde und wach zugleich.
Dann entscheidet die Vernunft,sie gibt den Takt vor.
Oft ist es reine Vernuft,zu duschen,sich anzuziehen,in den Tag zu gehen,das Haus aufzuräumen,den Alltag zu versorgen.
Menschen sind immer mein Gewinn,sie begegnen mir an den besondersten Orten.
Gestern hab ich eine völlig fremde Frau im Aufzug angsprochen,wie gingen von einem besonderem Ort weg,von der geschlossenen Psychiatrie.
Uns beiden sah man die absolute Härte dieser Situation an,trotzdem konnten wir uns anlächeln,wir konnten aussprechen,was wir fühlten,uns fühlen.
Das findet man hier auch,das macht es so wertvoll.
anna54

[katinka469]

Liebe Katinka,

ich hatte auch sehr lange dieses schreckliche Unwirklichkeitsgefühl. Besonders schlimm war es immer, wenn viele Menschen um mich herum waren.

Es fing mit dem Beginn der Depression an, bevor ich Medikamente nahm und hörte auf, als es mir wieder besser ging. Es ist wirklich schwer auszuhalten, und ich kann deine Angst, dass es nicht mehr aufhört, nachvollziehen. Aber ich kann dir versichern, es geht vorbei!

Ich wünsche dir alles Gute.

LG

Hallo Kada,

vielen Dank für deinen Beitrag.

Ich hoffe einfach immer weiter!

Danke, dir auch weiterhin alles Gute.

[katinka469]

Hallo, ich bin neu hier. Ich habe auch dieses schreckliche Gefühl das es nicht besser wird, dieses Gefühl der Unwirklichkeit. Ich habe kein Bedürfnis mich anzuziehen, zu schminken etc. Alles was ich früher gerne gemacht habe fällt mir so unendlich schwer. Mich aufzuraffen und weiter zu machen.
Liebe Grüße

Hallo Kleinepueppi,

vielen Dank für deinen Beitrag. Mir geht es genau so. Man kann sich zu nichts aufraffen und sich an nichts mehr erfreuen. Anziehen, essen, arbeiten etc. mache ich nur, weil ich es muss. Es läuft automatisch ab. So, als sei man eine Maschine.

Ich wünsche dir alles Gute.

[katinka469]

Hallo zusammen
ich kenne das alles auch.
Unwirklichkeit begann damit,dass mir die Wirklichkeit wegrutschte,für Sekundenbruchteile,als ich noch "gesund" war.
Später kam es öfter bis es in Panik endete.
Angst wurde mein ständiger Begleiter. Medikamente halfen nicht,die Notfallmedikamente waren wichtig.
Wann sich was wieder richtig anfühlte und wann es mir wieder verloren ging,das kann ich kaum beschreiben,weil es sich nicht festmachen läßt.
Es verschwindet im Nebel und kommt zurück aus dem Nebel,unfassbar.
Aber es kommt zurück,nichts ist verloren.
Blindflug hab ich das genannt,als ich nur funktionierte aber nichts mehr sich wie mein Leben anfühlte.
Meinen Körper hab ich versorgt,kannte ihn aber nicht mehr,auch das kommt zurück.
Z.B. Duschen mit einem Körperschaum,irgendwie einfach,aber es halft,Düfte und Farben,wohltuende Kleidung half und hilft.
Ich kannte meine Kleidung nicht mehr,warum hab ich die,warum so viel,warum so unterschiedlich.
Größe 38 bis 48 hin und zurück.
Macht sich ein Arzt ein Bild davon was allein diese massiven Gewichtszunahmen auslösen?
Chaos nicht nur im Kopf,auch im Schrank und davor und überall.
Angst,nichts wiederzufinden,führte dazu,dass ich alles um mich herum wuselte,wie Unordnung,war aber meine Ordnung.
Meine Erfahrung war und ist,dass sich Körpergefühl,Körperwahrnehmung bessert,wenn es gelingt das positiv zu empfinden,nicht als Last eines Körpers,sondern das sich Wohlfühlen einstellt,wenn ich gut zu meinem Körper sein kann.
Das ist ungeheuer schwer,oft bin ich kalt und warm zugleich,ängstlich und mutig zugleich,müde und wach zugleich.
Dann entscheidet die Vernunft,sie gibt den Takt vor.
Oft ist es reine Vernuft,zu duschen,sich anzuziehen,in den Tag zu gehen,das Haus aufzuräumen,den Alltag zu versorgen.
Menschen sind immer mein Gewinn,sie begegnen mir an den besondersten Orten.
Gestern hab ich eine völlig fremde Frau im Aufzug angsprochen,wie gingen von einem besonderem Ort weg,von der geschlossenen Psychiatrie.
Uns beiden sah man die absolute Härte dieser Situation an,trotzdem konnten wir uns anlächeln,wir konnten aussprechen,was wir fühlten,uns fühlen.
Das findet man hier auch,das macht es so wertvoll.
anna54

Hallo anna54,

vielen Dank für deinen Beitrag. Ich hoffe es geht dir bald besser.

Alles Gute!

[Kleinepueppi]

Hallo,dankeschön für deine Antwort. Im Moment befinde ich mich in einer Klinik.
Ich muss aber leider sagen, dass es mir hier überhaupt nichts gibt. Diese Therapien und Gespräche,am liebsten würde ich gleich wieder gehen und zurück zu meiner Familie.

Liebe Grüße