Depressive Ex- Freundin

Rami
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Re: Depressive Ex- Freundin

Beitrag von Rami »

Hey hey zusammen,
Habe und werde mich auch weiterhin intensiv mit dem Thema Depressionen beschäftigen. Derzeit frage ich mich, was wären Gesprächsthemen die man gemeinsam führen könnte mit dem Partner ohne in irgend einer Weise die Erkrankung mit einzubeziehen oder ähnlichem? Was sind Sachen die man besser nicht fragen sollte im Umgang mit einer erkrankten Person usw. ?
Nottinghill
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Re: Depressive Ex- Freundin

Beitrag von Nottinghill »

Haustiere
Sheemie
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Re: Depressive Ex- Freundin

Beitrag von Sheemie »

Ich fand immer so Fragen wie "Wie geht es dir?" oder "alles gut?" total schwer. Weil ich nicht lügen wollte, und aber vllt.auch mal nicht die ganze Krankheit und meine Phase und so weiter erklären wollte. Also auch manchmal bei so Phrasen wie "schönen Abend, gutes Wochenende" und so weiter, weil dann was in mir schreit - man, hast du gar nix verstanden, es wird kein schöner Abend. Also lieber nachfragen - "Magst du sagen, wie es dir geht?" und einen "okayen Abend wünschen".

Ansonsten, so Themen find ich schwer zu sagen. Ich würd spontan sagen Musik - und dann sofort denken - au nein, da verbinde ich das und das Erlebnis mit, das und das Gefühl usw.! Oder denke - guck mal, ich kriege es noch nicht mal hin, zu einem Konzert zu gehen, obwohl ich das früher mochte.

Depressionen sind in jedem Thema, mit Depressionen kann man an jedem Thema was "verfängliches" finden.
Haustiere? Ja, fällt mir sofort mein Hund ein und wie er gestorben ist und wie sehr ich ihn vermisse.

Manchmal wollte ich gar nicht von mir reden. Dann war total gut einfach nur vom Tag von jemand anderem zu hören. Und dann wieder fand ich es total unaufmerksam, wenn jemand nur von sich redet. Das hatte ich auch mit meinem Ex-Freund, der auch Depressionen hatte, dem hat das z.B.geholfen, wenn wir telefoniert haben und er nur am weinen war und ich dann gesagt hab hey - soll ich dir von meinem Tag erzählen? Und das war perfekt.

Zu ambitionierte Pläne, emotionale Erinnerungen, alles was was mit Leistung, oder mit dem, was die Person vllt.momentan nicht schafft, ich glaub das ist gut, das grundsätzlich zu meiden.

Und fragen. Aber eben auch wieder nicht "Worüber willst du reden", weil das schon wieder Druck machen kann, sondern einen Vorschlag machen. Leute mit Depressionen sind ja trotzdem noch ganz normale, sprechfähige Menschen, die halt eine Krankheit haben - aber die ja trotzdem antworten können. Also gute Fragen stellen.

Also - sorry, ist nicht so konkret. Find ich richtig gut, dass du in so eine Gruppe gehst übrigens, großer Respekt und ganz viel Kraft weiterhin...
Nottinghill
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Re: Depressive Ex- Freundin

Beitrag von Nottinghill »

Puuuuhhhh. Jetzt weiss ich auch, warum sie bei mir bei vielen Themen steil gegangen ist.

Im Endeffekt kann ich garnicht die richtigen Fragen stellen. Oder das richtige ansprechen.

Vielleicht ist es deswegen grad gut, dass ich nur reagiere. Damit gibt sie ja im Endeffekt das Thema vor.

Ich hoffe, dass es bald besser wird und wir wieder normaler reden können. Aber das geht nur, wenn ihr Kopf wieder freigegeben wird.

Ich warte und kümmer mich um mich. Und mir geht es gut.
Rami
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Registriert: 3. Jan 2020, 14:13

Re: Depressive Ex- Freundin

Beitrag von Rami »

Hey hey, vielen lieben Dank @sheemie
Ich geb mir größte Mühe für meine Partnerin, sie bedeutet mir sehr viel, auch wenn sie dies grade nicht wahrnehmen mag.
Ich hatte ihr heute im laufe des Tages mal geschrieben, ob sie vielleicht die nächsten Tage mal was unternehmen mag ....
Bis jetzt leider noch keine Antwort bekommen. Also heißt es abwarten und nicht nachfragen ...hört sich immer alles so leicht an.
DieNeue
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Re: Depressive Ex- Freundin

Beitrag von DieNeue »

Finde die Gedanken von Sheemie gut!
Hab mal wo gelesen, dass man nicht unbedingt solche Fragen stellen sollte, wo Entscheidungen getroffen werden müssen, z.B. "Was willst du trinken?" sondern "Willst du einen Kaffee?"
Manchmal ist man echt nicht mehr in der Lage weiter als "Ja"/"nein" zu denken. Bei "Was willst du trinken?" ist einfach die Bandbreite an Möglichkeiten schon wieder zu groß. ;)
Natürlich ist das wieder besser, je besser es einem geht, aber wenn es einem schlecht geht, kann sowas echt überfordernd sein.

Und ja, man kann echt bei allem was negatives finden.

Was ich auch vermeiden würde, ist, Karten zu schicken mit irgendwelchen Lebensweisheiten drauf (à la "Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum", "Man kann alles schaffen, wenn man will.")

@ Nottinghill: Was für Themen hast du denn angesprochen?
Nottinghill
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Re: Depressive Ex- Freundin

Beitrag von Nottinghill »

Ich habe grad am Anfang über alles versucht zu reden. Keine bestimmten Themen. Irgendwann hat es bei mir dann klick gemacht und ich hab gegoogelt. Bin dann recht schnell auf Depression gestoßen. Und dann vorsichtiger in meiner Themen- und Wortwahl geworden. Aber auch da funktionierte das nur so semi. Wenn man aber langsam versteht, dass die depressive Person das garnicht wechseln kann, ist es etwas einfacher.
DieNeue
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Re: Depressive Ex- Freundin

Beitrag von DieNeue »

@ Nottinghill: Scheinbar "durchdringt" die Depression echt alles... Wird aber wieder anders, wenn es einem besser geht!
Nottinghill
Beiträge: 47
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Re: Depressive Ex- Freundin

Beitrag von Nottinghill »

DieNeue hat geschrieben:@ Nottinghill: Scheinbar "durchdringt" die Depression echt alles... Wird aber wieder anders, wenn es einem besser geht!
Ich hoffe nur, dass sie mich dann auch noch will und wir wieder sowas wie eine Beziehung aufbauen können. Wie man das Kind nennt, ist ja egal. Das Wort Beziehung scheint sie jedenfalls zu beunruhigen. Deshalb auch die Trennung.
Rami
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Re: Depressive Ex- Freundin

Beitrag von Rami »

Hey zusammen,
Ich lasse auch mal wieder etwas von mir hören.
Bei uns geht es mal auf, mal ab. Wenn ich ihr schreibe bekomme ich ne Antwort, zwar nicht immer am gleichen Tag, aber immerhin schon mal etwas.
Ich habe für mich ja entschieden, dass ich für Uns und mich an Therapien teilnehme ( Gruppen Therapie für Angehörige, Einzelgespräche für mich, und Gespräche über allgemeine Situationen ) ich finde, dass ist bis jetzt ne sehr gut Mischung.
Des Weiteren besuche ich jetzt einen Kurs für Autogenes Training und einen Kurs für Qi Gong, tai chi.
Ist mal etwas anderes, könnte ich mich aber dran gewöhnen und lerne so mal etwas zu entspannen bzw. Zu entspannen :D
Naja jetzt kam dann doch ein recht heftiger Rückschritt ihrer Seits, sie wurde jetzt auf eine andere Station verlegt weil wohl suizid Gefahr besteht. Die Tage wollen wir uns treffen ( das erste mal seit der Trennung ) jetzt bin ich ehrlich gesagt, etwas verunsichert, wie ich ihr gegenüber treten soll von meinem Verhalten her.
Klar mach ich mir Sorgen, möchte ihr beistehen und für sie da sein.
Ich denke mal so zu „tun“ als wenn ich mir keine Sorgen machen würde wäre falsch und nicht „authentisch“, aber ihr zu zeigen das ich für sie da bin und egal was es ist, sie auf mich zählen kann, ist denke ich mal ne gute Möglichkeit.
Vielleicht habt ihr ja noch ein paar Tipps oder Anregungen ( sei es über Gespräche, Themen oder verhalten ) für mich, würde mich jedenfalls freuen ;)

Mit freundlichen Grüßen
Rami
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