Feiertage überstanden- aber wie?

Gesperrt
wohin geht die reise
Beiträge: 349
Registriert: 16. Sep 2016, 11:44

Feiertage überstanden- aber wie?

Beitrag von wohin geht die reise »

Ich habe mich schon einige Male mit einem Thema gemeldet und meistens dann, wann es mir ziemlich schlecht ging. Die Überschrift zu formulieren fiel mir sehr schwer und ich weiß auch nicht so recht, ob sie passend ist.
Ja, die Feiertage sind vorüber. Ich bin nach der Krippenfeier in meine alte Heimat zu meinem Bruder und dann an den anderen Tagen zu anderen Verwandten gefahren.
Auf der Rückfahrt wurde mir überdeutlich klar, wie karg und emotionslos meine Kindheit doch war, nicht nur materiell sondern auch emotional wenn ich weinen könnte, hätte ich es getan. Ich habe aber gespürt, wie unendlich traurig mich das macht.
Dieses Gefühl der tiefen Traurigkeit und Leere hielt/hält auch diese Tage an. Ich habe versucht, mich abzulenken, habe mir was Größeres gegönnt, aber es bringt nichts.
Auch lesen habe ich mal wieder ausprobiert.
Bei mir ist es so, dass solche Gedanken auch in Suizidgedanken münden. Ich nehme jetzt seit 2 Jahren Lithium und hatte gehofft, dadurch auch geschützt zu sein.
Was mir schon auffällt ist, dass ich nicht mehr so unruhig und unberechenbar bin. Trotzdem bleibt die Traurigkeit und Leere.
Hier herrscht seit einigen Tagen dicker Nebel, der ist auch in mir. Ich sehe die nächsten Schritte nicht.
lore
Ben+jasmin82
Beiträge: 11
Registriert: 17. Feb 2019, 17:17

Re: Feiertage überstanden- aber wie?

Beitrag von Ben+jasmin82 »

Ich habe die Feiertage einsam und alleine in meinem Bett verbracht. Zu meinen Eltern hab keine gute Beziehung. Seit August nicht mehr mit ihnen gesprochen. Ich will nicht, dass sie von meiner Erkrankung u der Arbeit erfahren. Das gibt nur Stress. (Woher soll ich denn Depressionen haben? Bzw die Arbeit ist für einen Hungerlohn. Ausbeute am Menschen. Blah blah blah).

War am 24.12. Bei denen. Ich habe Geschenke gehabt, sie nicht. Mit der Begeündung:" Ich hab mich ja schon so lange nicht mehr gemeldet." Von wegen Fest der Liebe. Neee alles Heuchelei. Meine Eltern haben mich nie in den Arm genommen. Nur zur Begrüßung bzw als Dankeschön. Das wars.

Ja scheiße u so lag ich dann am 25.u26. Alleine zuhause rum.
Ich hab mir gedacht, wenn ich jetzt weg wäre würden es meine Eltern gar nicht mitbekommen. Ich war echt froh, als diese Totenstille aufhörte u wieder Leben in der Stadt aufkam bzw dieses Scheiß weihnachtsgeflimmer abgeschmückt war.


Während der Feiertage habe ich mich über Robert Enkes Leben informiert u so auch vom Tod von Ari Behn erfahren. Im Stillen dachte ich mir dann immer, warum triffst es immer die anderen. Und deren Angehörige wussten von der Erkrankung. Warum sollte ich es dann sagen, wenn die Kenntnis über die Depression doch kein Leben rettet?
Katerle
Beiträge: 11377
Registriert: 25. Sep 2014, 10:30

Re: Feiertage überstanden- aber wie?

Beitrag von Katerle »

Hallo ihr Lieben,

@ lore

Ja, die Feiertage sind vorüber und sie waren ganz schön für uns. Waren bei unseren Kindern und Enkeln und danach hatten wir auch wieder Ruhe, also eine gute Mischung sozusagen.
Das du eine tiefe Traurigkeit und Leere verspürst, aus genannten Gründen ist verständlich.
Und gerade die Feiertage sind dann deshalb auch nicht so einfach zu überstehen. Aber du hast es gemeistert und auch die Traurigkeit und Leere wird mit der Zeit vergehen und du wirst dich bald besser fühlen. Indem du dir weiterhin was Gutes tust, jeden Tag ein Stück mehr. Das kann ein kurzer Spaziergang sein oder ein Hobby, was du mal gerne gemacht hast. Mit lesen hast du ja schon angefangen. Die Übung macht es. Vielleicht hilft es ja dir, jeden Tag in ein Notizbuch oder Kalender zu notieren, was dir am Tag gelungen war und wie du dich dabei gefühlt hast.
Zur Zeit spiele ich z. b. gerne Mensch ärgere dich nicht oder auch Dart. Anfangs hatte ich mich geärgert, dass mein P. keine Lust hatte, mal mitzuspielen. Aber inzwischen stört mich das garnicht mehr. Erfülle ich mir eben selbst diese Wünsche, wenn mir danach ist.
Oder ich hatte in der Adventszeit mal wieder meine Wolle rausgeholt und hatte mich darüber gefreut, was ich doch so geschafft hatte, auch wenns nicht viel war. Oder ich spielte mal wieder ein paar Lieder auf dem Keyboard für mich allein. (Damals hatte ich auch gerne mal für meine Kinder zu Weihnachten gespielt).

Machst du ne Therapie?

@ Ben+jasmin

Das klingt alles nicht so schön bei dir, wie die Feiertage für dich waren... Traurig, dass du auch nie in Arm genommen wurdest von deinen Eltern. Zum Glück kannte ich das anders, auch meine Kinder/Enkel nehme ich auch heute noch in Arm.
Das mit Robert Enke und Ari Behn hatte ich auch gelesen und das ist alles sehr traurig.
Das ist wahr, die Kenntnis über die Depression rettet kein Leben, aber man kann dazu beitargen, dass es ein Licht am Ende des Tunnels wieder gibt. Es ist ein langer Weg, aber ein Weg der sich lohnt...

Alles Liebe und Gute für euch und ein paar Lichtblicke im neuen Jahr,

Herzlichst Katerle
LynnV
Beiträge: 9
Registriert: 2. Jan 2020, 12:30

Re: Feiertage überstanden- aber wie?

Beitrag von LynnV »

Ben+jasmin82 hat geschrieben:Ich habe die Feiertage einsam und alleine in meinem Bett verbracht. Zu meinen Eltern hab keine gute Beziehung. Seit August nicht mehr mit ihnen gesprochen. Ich will nicht, dass sie von meiner Erkrankung u der Arbeit erfahren. Das gibt nur Stress. (Woher soll ich denn Depressionen haben? Bzw die Arbeit ist für einen Hungerlohn. Ausbeute am Menschen. Blah blah blah).

War am 24.12. Bei denen. Ich habe Geschenke gehabt, sie nicht. Mit der Begeündung:" Ich hab mich ja schon so lange nicht mehr gemeldet." Von wegen Fest der Liebe. Neee alles Heuchelei. Meine Eltern haben mich nie in den Arm genommen. Nur zur Begrüßung bzw als Dankeschön. Das wars.

Ja scheiße u so lag ich dann am 25.u26. Alleine zuhause rum.
Ich hab mir gedacht, wenn ich jetzt weg wäre würden es meine Eltern gar nicht mitbekommen. Ich war echt froh, als diese Totenstille aufhörte u wieder Leben in der Stadt aufkam bzw dieses Scheiß weihnachtsgeflimmer abgeschmückt war.


Während der Feiertage habe ich mich über Robert Enkes Leben informiert u so auch vom Tod von Ari Behn erfahren. Im Stillen dachte ich mir dann immer, warum triffst es immer die anderen. Und deren Angehörige wussten von der Erkrankung. Warum sollte ich es dann sagen, wenn die Kenntnis über die Depression doch kein Leben rettet?
Bist Du denn mit Deinen Depris in Behandlung ?

Hört sich so an, als ob Du absolut mit Niemandem über Deine Gefühle sprechen kannst :-(
Cynthia
Beiträge: 445
Registriert: 29. Dez 2014, 17:04

Re: Feiertage überstanden- aber wie?

Beitrag von Cynthia »

Mir ging es auch nicht gut über die Feiertage. Hatte nochmals mit einer Frau telefoniert, die mich wieder verletzt hat. Ich habe sie geblockt. Gegen Emotionen kann man nichts machen. Lieber wieder arbeiten gehen.
Nico Niedermeier
Moderator
Beiträge: 2865
Registriert: 21. Mär 2003, 11:10

Re: Feiertage überstanden- aber wie?

Beitrag von Nico Niedermeier »

Hallo von der Moderation,
ich bitte wirklich alle Poster hier nochmal die "Hinweise zu Krisen" hier im Forum zu lesen. Dieses Forum ist ein Selbsthilfeforum und wenn es so schlecht geht, dass Suizidalität auftaucht, dann können die anderen User hier nicht die Verantwortung für Sie übernehmen, dann benötigen Sie professionelle Hilfe...
"Wohin geht die Reise" und "Ben+<jasmin82", das ist ne Ermahnung, ich sperre den Thread und bitte Sie wirklich eindringlich, hier erst wieder zu posten wenn Sie stabiler sind. Die Moderation bekommt einen Haufen Mails bezüglich Ihrer Posts und ich dachte ich hätte sehr klar geschrieben, was das dann für Konsequenzen für Sie nach sich zieht wenn wir uns Sorgen machen müssen? (IP Nummer Meldung an die Polizei usw...)
Das Internet ist ein öffentlicher Raum, dieses Forum lesen tausende Menschen, also sollten alle hier ein klein wenig vorsichtiger sein..
Beste Grüße
Die Moderation
Gesperrt