Stationäre Behandlung?

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Rich
Beiträge: 45
Registriert: 15. Jan 2018, 23:04

Stationäre Behandlung?

Beitrag von Rich »

Hallo zusammen,

Ich war zwar nie sehr aktiv hier, trotzdem habe ich schon ein paar Mal über mich hier geschrieben.

Ich versuche es kurz und bündig zu sein: das was „Depression“ genannt wird hat es bei mir ziemlich spät angefangen. Umso schwieriger damit umzugehen, mit Arbeit, Familie usw…. es ist seit dem nie mehr so, dass ich irgendwann sagen könnte, „es ist alles gut.“

Ich habe knapp 2 Jahre lang Therapie gemacht … Analyse, sehr intensiv, meistens jede Woche 3 Mal hin gegangen. Gerne tat ich es aber nie … trotzdem habe ich lange Zeit durchgezogen mit der Hoffnung, es wird schon klappen.

Letztes Jahr war es irgendwann genug, ich habe es abgebrochen. Es war eigentlich eine Erleichterung, nicht mehr hin zu müssen. Auch die Zeit die mir das ganze gekostet hat war mir irgendwann zu schade. Es ging mir auch eine Weile vergleichsweise gut, aber leider seit Dezember überhaupt nicht mehr. Die Heulkrämpfe haben wieder zugenommen, ich schlafe sehr schlecht, zum teil nicht mehr als 2 Stunden und bin, auch aus dem Grund, ziemlich fertig.

Da habe ich mich entschieden wieder was zu versuchen … einen Termin bei einer Praxis zu bekommen war hoffnungslos, bin über verschiedenen Wegen an die Uniklinik gekommen, wo ich heute ein Vorstellungsgespräch hatte. Der Therapeut, mit dem ich eine Stunde lang gesprochen habe kam schnell zu der Möglichkeit, eine Stationäre Behandlung zu machen. Das hat mich ehrlich gesagt sehr verunsichert. Das schon ein was Großes, lange Zeit in der Klinik zu bleiben … zumindest kommt es mir so vor.

Kann jemand der mit mir nur einmal gesprochen hat schon dazu kommen? Wie soll ich entscheiden ob das wirklich helfen kann oder nicht?

Hat jemand eine Meinung dazu? Wenn ja, ich würde mich sehr freuen sie zu hören.

Grüße Rich
Gertrud Star
Beiträge: 3441
Registriert: 30. Jun 2014, 19:09

Re: Stationäre Behandlung?

Beitrag von Gertrud Star »

Hallo Rich,
der Therapeut hat von einer Möglichkeit gesprochen.
Nimmst du Medikamente?
Als etwas Großes kam es mir auch vor, und würde es auch heute wieder.
Ob Sachen helfen oder nicht, kann man oft nicht vorher wissen.
LG Gertrud
ßßßß

Re: Stationäre Behandlung?

Beitrag von ßßßß »

Das jemand der an einer Klinik arbeitet die einen Aufenthalt dort empfiehlt, sollte ja nicht verwunden.
Du hat aber im groben nur 4 Möglichkeiten.
1. Psychotherapie das hast du zumindest schon einmal versucht. Nochmal evtl mit einer anderen Richtung oder nur einem anderen Therapeut/in, kann klappen muss aber nicht.
2. Medis so wie du schreibst noch nicht , wäre also einen Versuch wert.
1 und 2 können auch kombiniert werden.
3. Das ganze nicht ambulant sondern stationär. Auch das kann aber muss nichts positives bringen. Grundsätzlich kochen die auch nur mit Wasser. Das rausnehemen aus dem Alltag und der normalen Umgebung kann aber sehr postitive sein oder der Horror. Zusätzlich kannst du hier noch auf EKT zugreifen und experimentelle Geschichten bspw Ketamin.
4. Einfach weiter so. Ob das was in deiner Situation was bringt ist zweifelhaft. sonst hätte sich da schon was getan.
John4155
Beiträge: 395
Registriert: 23. Mai 2011, 18:41

Re: Stationäre Behandlung?

Beitrag von John4155 »

Hallo,

einen Rat kann ich dir nicht geben, da ich dich nicht kenne.

Ich kann dir nur sagen wie es für mich war. Ich fand den Klinikaufenthalt gut. Er hat mir sehr gut getan.
Viele Grüße

John
Yüksel
Beiträge: 1
Registriert: 24. Jul 2019, 17:17

Re: Stationäre Behandlung?

Beitrag von Yüksel »

Hallo
habe einen Klinikaufenthalt hinter mir
um mich in meiner akuten Krise aufzufangen war der Aufenthalt sehr gut um Tabletten eingestellt bekommen auch,
War froh dass ich das gemacht habe . Aber die Veränderung kam erst als ich was in meinem Leben verändert habe. Habe alles was und wer mir nicht gut tut aus meinem Leben verbannt.Mache meistens wenn möglich nichts was ich nicht will und sage öfter nein . Seit nach der Klinik besuche ich eine Selbsthilfe Gruppe. Dieses Programm hilft mir sehr und seit dem geht es mir sehr gut. Antidepressiva konnte ich innerhalb eines Jahres reduzieren.
Viele Grüsse
avelarte
Beiträge: 290
Registriert: 3. Nov 2008, 12:30

Re: Stationäre Behandlung?

Beitrag von avelarte »

Ich habe bei einer rezidierenden Depression mit bisher drei schweren Episoden seit 2006 schon 7 Aufenthalte in verschiedenen Kliniken hinter mir. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass der Erfolg sehr von den konkreten Gegebenheiten des jeweiligen Aufenrhalts abhängt, d. h. was die Ärzte können und wie empathisch sie sind (oder nicht sind), welche Mitpatienten zu diesem Zeitpunkt in der Klinik (und vor allem im selben Zimmer) sind und ob man auf Therapien oder Medikamente anspricht. Bei mir schwankt das Ergebnis der Klinikaufenthalte zwischen Symptomfreiheit und absoluter Katastrophe.

LG
Sabine
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Ein Optimist denkt genauso einseitig wie ein Pessimist, nur lebt er froher. (A. Lassen)
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