Umgang mit Ablehnung

DieNeue
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Re: Umgang mit Ablehnung

Beitrag von DieNeue »

Hallo,

ich bin grad total platt.
Es lief völlig anders als geplant, es ist total eskaliert, bis dahin, dass der Hase weg muss, ich egoistisch sei, ich mit Depressionen so ein Projekt gar nicht anfangen dürfte usw. Es war echt krass, was sie mir vorgeworfen hat, sie hat mir offen einen schlechten Charakter unterstellt. Sie wollte den Vermieter holen, ich meine Betreuerin und meine Eltern. Dachte, ich spinne. War fix und fertig. Wären fast im Streit auseinandergegangen, aber sie hat dann doch plötzlich gemeint, wir reden nochmal in Ruhe. Wir haben uns dann tatsächlich nochmal auf nen Kaffee hingesetzt und wir haben tatsächlich noch die Kurve gekriegt.
Bin jetzt aber fix und fertig. Hab außer nem Ministück Knäckebrot noch nix gegessen. Appetit hab ich keinen. Mir ist zum Heulen, vielleicht weil der Stress jetzt weg ist. Oder weil ich mehr Rücksicht im Haus nehmen soll von der Lautstärke, keine Ahnung. Das ganze hat 3 Stunden gedauert. Bei ihr hatte sich einiges angestaut. Wir verstehen jetzt besser, wie der andere tickt und werden versuchen darauf Rücksicht zu nehmen. Wir versuchen es zumindest... Denke, das wird schon eine Herausforderung, wo wir beide lernen müssen. Wir haben aber auch im Gespräch miteinander lachen können.

Was sich auch noch rausgestellt hat, ist, dass in unseren Mietverträgen drin steht, dass hier Haustiere verboten sind (außer als Haustiere übliche Kleintiere z.B. Zierfische oder Ziervögel in ortsüblichem Umfang, zu denen laut Vermieter mein Hase nicht dazugehört.) Wenn mein Hase tot ist, darf kein neuer her, der jetzige wird nur geduldet, weil ihn die Vormieter ohne zu fragen angeschafft haben. Das hat er aber nur ihr erzählt und nicht mir. Sie hat dann gemeint, ich soll noch nicht so weit denken, jetzt mal freuen, über das was da ist. Keine Ahnung, ob ich nen 2. jetzt noch her tun kann.

Blöderweise kriecht jetzt schon wieder die Angst in mir hoch. nicht wegen dem Hase, sondern wegen... allem. Ich habe wieder Angst zu stören, ich muss Ansprüchen gerecht werden, mich anpassen, ... es nervt mich, denn Ich seh wieder nicht das gute. sondern es kommt wieder Stress auf.

Liebe Grüße,
DieNeue

... hab jetzt mal die gleiche Antwort geschrieben wie im Unordnungsthread...
S-A-M
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Re: Umgang mit Ablehnung

Beitrag von S-A-M »

Hallo DieNeue

Es tut mir leid, dass das Gespräch mit Deiner Nachbarin schwierig war und ich hoffe, dass Ihr für alles eine für Dich akzeptable Lösung findet.

Übrigens ist die Haltung von Kleintieren in Mietwohnungen grundsätzlich erlaubt. Dein Hase wird wohl dazu gehören, weil er sicher nicht der Gruppe der Katzen und Hunde oder gar der Gruppe der Exoten angehört.
Selbst wenn die Tierhaltung im Mietvertrag ausgeschlossen ist, muss eine Einzelfallbeurteilung stattfinden und eine Ablehnung bedarf einer Begründung.
Dies nur einfach so zu Deiner Information. Wobei es mir schon bewusst ist, dass Du mit Deinem Vermieter wahrscheinlich keinen Rechtsstreit möchtest.

Ich hoffe, dass Du Dich von diesem Stress schnell erholen kannst.

Liebe Grüsse
S-A-M
Keks1987
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Re: Umgang mit Ablehnung

Beitrag von Keks1987 »

Hallo ihr Lieben :)

@Sam

Danke für deinen Post, weißt du, manchmal bist du wie die Stimme des guten Gewissens oder so etwas Ähnliches :) Wenn es mir recht gut geht, sehe ich das ähnlich: Ich habe nichts Schlimmes getan, allerhöchstens habe ich sie etwas genervt und das hätte sie verhindern können, wenn sie einmal klar gesagt hätte, was Sache ist. Stattdessen war sie mehrmals mit mir in der Mittagspause und hat danach weitere gemeinsame Mittagspausen rausgezögert. Ich kann nicht in ihren Kopf gucken. Ich denke, dass bei mir noch viele Erinnerungen des Abgelehntwerdens aus der Vergangenheit mitschwingen und sich mit der Gegenwart vermischen, was meine Wahrnehmung beeinträchtigt.

Etwas Gutes hat das Ganze aber, durch diesen "Bruch" löst sich jetzt hoffentlich meine Abhängigkeit von ihr und ich bekomme mein Leben zurück..ich weiß nicht, warum ich mich immer so auf bestimmte Personen einschieße. Ich glaube meine Mutter hat schon befürchtet, dass ich kein Interesse an Männern mehr habe..ich kann ihr das nicht begreiflich machen, dass es hier nicht um etwas Physisches geht sondern um Vertrautheit und Geborgenheit, die ich scheinbar unterbewusst in solchen Personen suche.

Bei meiner besten Freundin und mir war auch nicht immer alles harmonisch. Wir hatten ein halbes Jahr keinen Kontakt, weil ich fand sie meldet sich zu wenig etc. und habe dann den Kontakt abgebrochen. Also im Guten, keine Ahnung wie ich ihr das damals erklärt habe, aber wir sind nicht im Streit auseinander. Sie war eher verwirrt. In dieser Zeit ist in mir irgendetwas gestorben, aus heutiger Sicht denke ich, es war die Abhängigkeit von ihr. Nach einem halben Jahr habe ich dann den Kontakt wieder aufgenommen, einfach weil es mir besser ging und ich mir dachte, selbst wenn es nicht das ist, was ich mir unter einer guten Freundschaft vorstelle, aber ich will einfach den Kontakt halten, da wir uns schon so lange kennen und viel zusammen erlebt haben, und weil ich sie einfach lieb hab. Sie hat sich gefreut, es war im Grunde, als hätten wir am Vortag zuletzt gesprochen. Mit dem Unterschied, dass meine Erwartungen an sie sehr viel niedriger waren. Und dann hatte ich etwas später noch die Erkenntnis, dass ich, wie meine Mutter, extrem hohe Ansprüche an mein Umfeld hatte und offensichtlich die ganze Zeit über die Prinzipien meiner Mutter als Maßstab genommen habe. Dann habe ich mich wirklich hingesetzt und mich gefragt, aber was ist für mich echte Freundschaft? Und ich habe endlich kapiert, dass ich eigentlich ganz andere Kriterien für eine Freundschaft habe. Dass ein guter Freund auch in der Not für mich da ist, dass wir am Leben des anderen teilhaben, dass er mir seine ehrliche Meinung sagt, dass wir eine schöne Zeit zusammen verbringen. Und das hat alles gepasst. Seit dieser Zeit ist aus dieser ungesunden Freundschaft, in der ich total auf sie fixiert war und emotional von ihr abhängig war, eine gesunde, erfüllende Freundschaft geworden. Und bei der Kollegin wäre es früher oder später sicher auch wieder zu Problemen gekommen, weil ich ja dabei war, auch von ihr völlig abhängig zu werden. Also denke ich mal so ist es sehr viel gesünder für mich..auch wenn es weh tut, aber heute fühle ich mich schon viel besser.

An dieser Stelle möchte ich mich bei euch bedanken, ihr alle habt mich in den letzten Tagen so dermaßen aufgebaut, ich glaube, dass es mir jetzt ganz ok geht verdanke ich zu einem großen Teil euch. Danke dafür!
Keks1987
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Re: Umgang mit Ablehnung

Beitrag von Keks1987 »

@DieNeue

Hm, das klingt, als habe sich deine Nachbarin nicht so wirklich unter Kontrolle. Oder als ob sich da viel Wut angestaut hat, wie du schon sagst. Wahrscheinlich wäre es weniger anstrengend gewesen, wenn ihr euch schon früher ausgetauscht hättet. Aber was wäre wenn hilft dir ja jetzt auch nicht weiter.

Ich kann verstehen, dass du jetzt fix und fertig bist, aber eigentlich hört sich das Ganze für mich recht gut an: Ihr habt eurem Ärger Luft gemacht, dann habt ihr euch beruhigt und nochmal sachlicher darüber gesprochen. So funktionieren erfolgreiche Krisengespräche. Es ist immer unangenehm, wenn unterschiedliche Meinungen aufeinanderprallen. Wichtig ist, wie man damit umgeht. Ich würde das wirklich als Erfolg verbuchen und einfach abwarten, wie sich alles weiter entwickelt. Du schreibst, ihr hättet sogar zusammen gelacht, also was willst du mehr, das ist doch gut :) Dass du trotzdem noch aufgewühlt bist ist ganz natürlich denke ich. Am besten ist, du tust dir jetzt noch was Gutes, irgendwas, was du gerne machst und was dich entspannt.

Liebe Grüße
Katerle
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Re: Umgang mit Ablehnung

Beitrag von Katerle »

Guten morgen ihr Lieben,

auch wenn man krank ist, möchte ich nicht auf meine Freundschaften verzichten, die mir wichtig sind. Falls mal meine Freunde krank werden sollten, was ich auf keinem Fall wünsche, dann wünschen sie sich sicher auch mal einen wertvollen Freund an seiner Seite...

Euch auch eine besinnliche Adventszeit,
Katerle
Keks1987
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Re: Umgang mit Ablehnung

Beitrag von Keks1987 »

Mir geht es grade richtig mies..der Arbeitstag war für die Katz, ich habe rein gar nichts geschafft..komme mir total daneben vor schließlich werde ich nicht fürs Heulen oder Rumsitzen bezahlt. Aber ich bin mit meinem Latein am Ende. Werde mir wahrscheinlich nen neuen Therapeuten suchen weil die Thera jetzt mir überhaupt nicht hilft, sie scheint einfach überfordert zu sein. Manchmal geht mir alles so auf die Nerven, wann hört das endlich auf? Jedesmal wenn ich diese Kollegin sehe fühle ich mich wie ein Stück Dreck. Ich bin nicht naiv aber ich wollte eben mein Herz nicht verschließen. Hätte ich es mal getan! Hätte sie mir nicht wenigstens in ner ruhigen Minute sagen können, hey, es ist nichts Persönliches, aber wir 2 missverstehen uns dauernd und das ist mir noch dazu auf der Arbeit zu anstrengend..wenn man das in Ruhe sagt..so kann ich aber nur weiterrätseln ob das der Grund war und mich scheiße fühlen.

Ich weiß, zu dem Thema ist im Grunde alles gesagt..ich möchte hier auch nur schreiben weil ich noch nicht zuhause bin und diese ganzen negativen Gefühle sonst nur wieder in Geheule enden und das ist mir peinlich in der Öffentlichkeit. Hoffe ich kann so etwas Dampf ablassen. Ich verstehe nicht was an mir nicht passt, ich war freundlich, wir haben zusammen gelacht, ich wär immer da gewesen wenn man mich braucht. Wenn die andern über sie gelästert haben habe ich sie immer verteidigt! Nicht blind, aber ich habe immer versucht, den anderen ihren Standpunkt klarzumachen. Ich hätte mitlästern sollen..Sie ist total kalt zu mir, so als hätte ich ihr irgendwas getan?!!! Was soll das? Ich kann ihr leider nicht sagen, dass die Kollegen mit denen sie so gerne in der Pause quatscht sich regelmäßig hinter ihrem Rücken über sie aufregen. Das bringt nur schlechte Stimmung im Team. Aber ich finde es gemein, dass ich mich so fühlen muss.

Und was ich besonders widerlich finde ist, dass ich das Gefühl habe, sie will mir das alles nochmal aufs Butterbrot schmieren, in dem sie jetzt umso distanzierter ist. Als ob ihr das ein gutes Gefühl gibt, dass ich gerne mit ihr befreundet wäre, aber das nicht geht, weil sie ja was Besseres ist..

Ich nehme seit Jahren 2 Tabletten pro Tag, seit 1 Jahr gehe ich wieder zur Therapie, wenn es mir gut geht gehe ich raus in die Natur, mich mit Freunden treffen um so lange wie möglich stabil zu bleiben. Und dann passiert sowas!!! Und ich weiß nicht mal was hier genau getriggert wird oder warum..ich hab 1000 tolle Erkenntnisse gehabt zu meinen Problemen, zum Umgang mit meinen Mitmenschen..aber wo bringt mich das hin?!!Ich weiß ich mache mir zuviele Gedanken und es sollte mir total egal sein was solche Leute denken. Ich bin auch wütend und wörtlich enttäuscht, weil ich mich doch so in ihr getäuscht hab. Wahrscheinlich habe ich mich so einsam gefühlt und mir so sehnsüchtig gute Freunde gewünscht, die so ticken wie ich, dass ich darüber total blind geworden bin. Warum kann man nicht einmal Ruhe haben..ich würde gerne mal 2 Wochen am Stück stabil sein! Ich wünsche mir schon gar nicht mehr die Depression irgendwann mal loszuwerden!
DieNeue
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Re: Umgang mit Ablehnung

Beitrag von DieNeue »

Hallo Keks,
Keks1987 hat geschrieben: Ich verstehe nicht was an mir nicht passt, ich war freundlich, wir haben zusammen gelacht, ich wär immer da gewesen wenn man mich braucht. Wenn die andern über sie gelästert haben habe ich sie immer verteidigt! Nicht blind, aber ich habe immer versucht, den anderen ihren Standpunkt klarzumachen. Ich hätte mitlästern sollen..
Keks, an dir ist nichts verkehrt. Du passt so wie du bist. Ich finde deine Einstellung total gut. Ich kann es überhaupt nicht ab, wenn gelästert wird. Das gab es bei mir auf der Arbeit auch, das fand ich immer furchtbar. Sowas kann das ganze Arbeitsklima kaputt machen.
Ich bin da auch eher wie du, versuche sowas auszugleichen oder mich rauszuhalten. Ist halt anstrengend. Aber mir sind solche Leute lieber, wo ich weiß, ich kann aus dem Raum gehen, ohne dass über mich hergezogen wird. Ich finde es immer schwierig solchen Leuten zu vertrauen und auf der Arbeit hatte ich wirklich irgendwann das Problem, dass ich nicht mehr wusste, wem ich jetzt noch über den Weg trauen kann.
Also ich finde deine Art und deine Werte super. Du bist mit Sicherheit eine sehr gute Freundin. Und ich finde, du solltest nicht so werden wie die Anderen, sondern dir selbst treu bleiben.

Vielleicht ist sie so distanziert, weil sie selber nicht weiß, wie sie sich verhalten soll? Du hast ja geschrieben, sie ist eigentlich unsicher. Um sich aufzuwerten, sehen manche Leute einfach auf andere herab. Ist einfacher als sich mit sich selbst auseinanderzusetzen.

Hast du deine Therapeutin mal drauf angesprochen, dass du denkst, sie ist überfordert? Ich finde, dass sie dir in der Situation eigentlich schon helfen können sollte.

2 Wochen komplett stabil sein würde ich mir auch mal wünschen.

Liebe Grüße,
DieNeue
saneu1955
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Re: Umgang mit Ablehnung

Beitrag von saneu1955 »

Hallo Keks, möchte dir mal ein paar Erfahrungen von mir schildern, erst einmal arbeiten in einem Kollektiv, wo mehrere Frauen sind, ist per se schwierig, es gibt immer Läsereien und so. Ich habe mich da versucht, immer raus zu halten.

Deine Kollegin ist vielleicht auch nur unsicher und kann auch nicht aus ihrer Haut.
Stellt sich jetzt die Frage, warum macht dir das so zu schaffen? Möchtest du unbedingt einen engeren Kontakt oder ist es nur die Tatsache, dass sie dich im Moment meidet?
Vielleicht kannst du einfach damit nicht umgehen. So ging es mir früher, da war ich auch verunsichert, wenn mich Menschen unbeachtet gelassen haben. Ich musste da viel dazu lernen, um gelassener zu bleiben.

Ich habe z. B. ein sehr angespanntes Verhältnis zu meiner Schwiegertochter, immer und immer wieder habe ich mich gefragt, was habe ich falsch gemacht, irgendwann habe ich mir gesagt, was soll es und jetzt ist es so, dass wir uns gegenseitig respektieren und Schluss. Damit kann ich besser leben.

Vielleicht mal noch eine kleine Aufmunterung in Form eines Witzes: "Die Sekretärin kommt aus dem Urlaub zurück, die anderen Kollegen stehen alle zusammen und tuscheln. Die Sekretärin rauscht vorbei und fragt: "Na, was gibt es neues über mich". Ich finde eine sehr gelungene Frage.

Lg Saneu1955
Keks1987
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Re: Umgang mit Ablehnung

Beitrag von Keks1987 »

Danke für eure Hilfe!

@saneu

Warum mir das so zu schaffen macht ist eine gute Frage, die ich selbst nicht beantworten kann. Ich hätte vielleicht weniger Probleme, wenn ich es wüsste. Ich schätze es sind negative Erinnerungen, die ich damit verbinde, aber die hat ja jeder. Keine Ahnung warum ich so heftig reagiere. Ich bin extrem deprimiert, viel am Heulen, fühle mich absolut wertlos, und manchmal verspüre ich auch wieder diesen Drang mich zu verletzen. Ich weiß nicht, wie ich dagegen ankommen soll. Warum ich den Kontakt halten will: Ich hatte das Gefühl, dass da so eine Art Verbundenheit ist, weil wir uns in vielen Dingen ähnlich sind. Es hat sich so angefühlt wie damals bei meiner besten Freundin, ich habe mich einfach angenommen gefühlt wenn ich mit ihr unterwegs war. Und ich habe wahrscheinlich gehofft, wieder so jemanden zu finden. Mir fehlt ganz extrem das Gefühl von Geborgenheit, Verbundenheit und Nähe.

@DieNeue

Danke für deine lieben Worte..als ich das vorhin gelesen habe, ging es mir gleich wieder etwas besser und ich habe mich nicht mehr so allein gefühlt..es tut gut zu wissen, dass es Menschen gibt, die ähnlich ticken.

Meine Therapeutin war heute ziemlich genervt, als ich ihr erzählt habe, dass es mir wieder nicht gut geht. Sie hat mich pampig gefragt, welchen Auslöser es gab. Dass ich den Eindruck habe, dass sie das Ganze überfordert, habe ich mich nicht getraut zu sagen..aber wir haben ohnehin nur noch 2 Sitzungen, ich werde das Ganze dann einfach da abbrechen..Ich habe heute nochmals versucht ihr klar zu machen, dass ich mit dieser Situation jetzt gerade am Kämpfen bin. Dass das nicht gesund ist weiß ich selber, sonst wäre ich wohl nicht in therapeutischer Behandlung.. Sie sagt zu alldem nur "Sie mögen die Kollegin und die Kollegin mag Sie nicht. Das müssen Sie akzeptieren. So ist das Leben." Inhaltlich hat sie ja recht. Aber für ne Therapeutin mit Dr. Titel finde ich es irgendwie mager..Wieso reagiere ich so heftig und vor allem: Was kann ich dagegen tun?? Wo ist die Therapie tiefenpsychologisch? Ihrer Aussage nach arbeiten wir tiefenpsychologisch und verhaltenstherapeutisch. Aber mehr als solche Standardsätze bekomme ich von ihr nicht. Ich weiß auch, dass ich das akzeptieren muss und dass es nicht normal ist, so heftig auf Ablehnung zu reagieren. Aber wie gehe ich nun damit um? Wie finde ich passende Strategien um mich abzulenken? Man hätte ja wenigstens mal zusammen überlegen können..Sie kennt die Situation nicht mal genauer, weil wir ja nie näher drauf eingegangen sind. Sie hat es jedesmal gleich abgetan. Sie sagt "Ich finde, es ist das Wichtigste, sich mit dem Chef zu verstehen. Das war mir immer am Wichtigsten. Die Mitarbeiter sind nicht wichtig, wenn die mich nicht mögen ignoriere ich das." Ja, freut mich für sie, dass sie da so selbstbewusst mit umgehen kann.

Danke nochmal..ich versuche mich jetzt zu entspannen und morgen irgendwie den Tag rumzukriegen. Ich wünsche euch einen schönen Abend und morgen einen schönen Tag!

Liebe Grüße
DieNeue
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Re: Umgang mit Ablehnung

Beitrag von DieNeue »

@ Keks: Das freut mich, dass es dir dadurch besser geht :) Deine Therapeutin ist ja drauf... Genau sie wäre doch dazu da, dir zu helfen das zu akzeptieren und damit klarzukommen. Und mit dem Chef verstehen und die Kollegen sind egal... naja. Ist ihre Meinung. Arbeitet sie mittlerweile selbstständig oder in ner Gemeinschaftspraxis? ;)
Ich würde mir da auch ne andere Therapeutin suchen. Für solche Antworten kann man ja auch die Leute auf der Straße fragen. Ich würde mich da allein gelassen fühlen.
Ich denk, du machst dir schon gute wichtige Gedanken dazu, aber irgendwie hakt es noch irgendwo, und dafür wäre es, denk ich, schon gut, wenn du jemanden hättest mit dem du darüber reden könntest.

Liebe Grüße!
Katerle
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Re: Umgang mit Ablehnung

Beitrag von Katerle »

Keks1987 hat geschrieben:Mir geht es grade richtig mies..der Arbeitstag war für die Katz, ich habe rein gar nichts geschafft..komme mir total daneben vor schließlich werde ich nicht fürs Heulen oder Rumsitzen bezahlt. Aber ich bin mit meinem Latein am Ende. Werde mir wahrscheinlich nen neuen Therapeuten suchen weil die Thera jetzt mir überhaupt nicht hilft, sie scheint einfach überfordert zu sein. Manchmal geht mir alles so auf die Nerven, wann hört das endlich auf? Jedesmal wenn ich diese Kollegin sehe fühle ich mich wie ein Stück Dreck. Ich bin nicht naiv aber ich wollte eben mein Herz nicht verschließen. Hätte ich es mal getan! Hätte sie mir nicht wenigstens in ner ruhigen Minute sagen können, hey, es ist nichts Persönliches, aber wir 2 missverstehen uns dauernd und das ist mir noch dazu auf der Arbeit zu anstrengend..wenn man das in Ruhe sagt..so kann ich aber nur weiterrätseln ob das der Grund war und mich scheiße fühlen.

Ich weiß, zu dem Thema ist im Grunde alles gesagt..ich möchte hier auch nur schreiben weil ich noch nicht zuhause bin und diese ganzen negativen Gefühle sonst nur wieder in Geheule enden und das ist mir peinlich in der Öffentlichkeit. Hoffe ich kann so etwas Dampf ablassen. Ich verstehe nicht was an mir nicht passt, ich war freundlich, wir haben zusammen gelacht, ich wär immer da gewesen wenn man mich braucht. Wenn die andern über sie gelästert haben habe ich sie immer verteidigt! Nicht blind, aber ich habe immer versucht, den anderen ihren Standpunkt klarzumachen. Ich hätte mitlästern sollen..Sie ist total kalt zu mir, so als hätte ich ihr irgendwas getan?!!! Was soll das? Ich kann ihr leider nicht sagen, dass die Kollegen mit denen sie so gerne in der Pause quatscht sich regelmäßig hinter ihrem Rücken über sie aufregen. Das bringt nur schlechte Stimmung im Team. Aber ich finde es gemein, dass ich mich so fühlen muss.

Und was ich besonders widerlich finde ist, dass ich das Gefühl habe, sie will mir das alles nochmal aufs Butterbrot schmieren, in dem sie jetzt umso distanzierter ist. Als ob ihr das ein gutes Gefühl gibt, dass ich gerne mit ihr befreundet wäre, aber das nicht geht, weil sie ja was Besseres ist..

Ich nehme seit Jahren 2 Tabletten pro Tag, seit 1 Jahr gehe ich wieder zur Therapie, wenn es mir gut geht gehe ich raus in die Natur, mich mit Freunden treffen um so lange wie möglich stabil zu bleiben. Und dann passiert sowas!!! Und ich weiß nicht mal was hier genau getriggert wird oder warum..ich hab 1000 tolle Erkenntnisse gehabt zu meinen Problemen, zum Umgang mit meinen Mitmenschen..aber wo bringt mich das hin?!!Ich weiß ich mache mir zuviele Gedanken und es sollte mir total egal sein was solche Leute denken. Ich bin auch wütend und wörtlich enttäuscht, weil ich mich doch so in ihr getäuscht hab. Wahrscheinlich habe ich mich so einsam gefühlt und mir so sehnsüchtig gute Freunde gewünscht, die so ticken wie ich, dass ich darüber total blind geworden bin. Warum kann man nicht einmal Ruhe haben..ich würde gerne mal 2 Wochen am Stück stabil sein! Ich wünsche mir schon gar nicht mehr die Depression irgendwann mal loszuwerden!
Hallo Keks,

tut mir leid, dass du dich heute wieder so mies fühltest. Kannte das Gefühl, sich wie ein Stück Dreck zu fühlen... Ich muss dir leider auch antworten, dass manche Leute so sind, wie sie sind und wir nichts daran ändern können. Da kannst du weiter so nett und freundlich sein, das fruchtet einfach nicht bei der Kollegin. Du kannst aber lernen, dich nicht mehr wie ein Stück Dreck zu fühlen ihr gegenüber, indem du selbst auch auf Abstand gehst und sie so lässt, wie sie eben ist. (wenn kein offfenes Gespräch möglich ist). Kann das alles nachempfinden, wie du dich fühlst, was du bereits beschrieben hast. Und löse dich mal davon, was alles HÄTTE passieren müssen... und schraube deine Erwartungen nicht so hoch an die Kollegin. Ändere deine Einstellung und versuche dich weiter mit Menschen zu umgeben, die dir guttun.

Kam auch mal in eine Gemeinschaft, in der ich sehr beliebt war. Dann kam jemand Neues mit rein
und ich spürte, das sich dann einiges änderte. Fühlte mich nicht mehr so angenommen und bei der Person nur Distanz. Dann schaffte sie es noch, andere auf ihre Seite zu ziehen, so das ich nur
noch die A-karte zog und daraufhin einen anderen Weg einschlug. Neid spielte da wohl auch eine große Rolle... Und ich fragte mich auch warum...
Nun gut, es vergingen Jahre und wir hatten uns nie wiedergesehen. Durch einen Zufall kam es erneut zu einer Begegnung und ich bemühte mich weiter freundlich zu sein und was vergangen war, zu verzeihen. Leider biss ich da erneut auf Granit und ich bekam das Gefühl, dass diese Person es mir erneut zeigen wollte und so tat, als sei sie was Besseres.
Ich grüßte, sie aber nicht und zog ein langes Gesicht und ich wieder nicht verstand, warum...
Also ging ich auch auf Distanz und machte es mal genauso wie sie, nicht grüßen. Dann passierte es, dass sie dann doch grüßte und ich auch. Es hatte sich sogar zum Positiven gewendet, dass diese Person nun mir gegenüber sich auch freundlich verhiehlt. Und es kam sogar auch schon zu ein paar kurzen Gesprächen, trotzdem bin ich eher vorsichtig, was ich sage. Und das liegt wohl auch daran, was ich erfahren hatte, dass ich da eher misstraue... (auch aufgrund anderer negativer Erfahrungen), weil ich auch Angst habe vor Menschen, erneut enttäuscht zu werden.

Liebe Grüße
Katerle
Zuletzt geändert von Katerle am 3. Dez 2019, 04:46, insgesamt 3-mal geändert.
saneu1955
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Re: Umgang mit Ablehnung

Beitrag von saneu1955 »

Hallo Keks, genau das meinte ich die schlechten Erinnerungen, sie werden immer dann präsent, wenn es Ähnlichkeiten gibt. Du fühlst dich einsam, das kann ich sehr gut verstehen, aber vielleicht findest du eine andere Freundin und deine Arbeitskollegin bleibt eben nur eine Kollegin.

Ich wünsche dir, dass es bald wieder besser wird.

LG Saneu1955
Unhappy38

Re: Umgang mit Ablehnung

Beitrag von Unhappy38 »

Hi Keks,

dein Text von heute hat mich irgendwie berührt, deshalb möchte ich dir auch antworten. Ich finde das Verhalten deiner Therapeutin auch wenig hilfreich. Klar muss man das akzeptieren aber was ist der Grund, warum dir das so schwer fällt? Da müsste man doch nachhaken. Dass sie da so genervt reagiert zeigt aus meiner Sicht nur, dass sie genau an dem Punkt selbst Defizite hat. Auch die 2. Aussage, dass nur der Chef wichtig und die Kollegen unwichtig seien, lässt eher darauf schließen, dass sie Selbst nicht sonderlich beliebt war (so zumindest meine Interpretation;-))

"Meine" Mitarbeiterin von der Telefonseelsorge, die glücklicherweise eine richtige Therapeutin ist und die Seelsorge ehrenamtlich macht, hat sich von mir bestimmt schon 20x das gleiche Problem angehört ohne nur ein einziges Mal genervt zu sein (bzw. zu schreiben). Sie ist jedesmal darauf eingegangen, hat versucht mit mir Gründe für meine Gefühle zu finden, hat mir erklärt und auch immer Hoffnung mitgegeben, dass es eines Tages vorbei sein und es mir wieder gut gehen wird. Sie hilft mir unglaublich seit meinem Therapieabbruch und wahrscheinlich noch so lange bis ich bei meiner neuen Therapeutin richtig angekommen bin.

Deine Therapeutin sollte dir das Gefühl geben, dass sie dich versteht, dir helfen, dich selbst besser zu verstehen und dir Zuversicht geben, dass du es irgendwann alleine schaffst mit solchen Situationen und schlechten Gefühlen umzugehen. Wenn du dich traust, sag es ihr so offen bei eurem Abschlußgespräch. Du wirst sie danach nicht wieder sehen und sie wird vermutlich nicht ausflippen, wenn doch kannst du dir sicher sein, dass sie ihren Beruf verfehlt hat!

Aus eigener ganz aktueller Erfahrung kann ich dir sagen, dass so ein Konfliktgespräch, dem man sich stellt, sehr viel bringen kann. Ich war vor dem Abschlussgespräch nach dem Therapieabbruch so nervös, dass ich wirklich befürchtet habe, ich bekomme einen Nervenzusammenbruch und kippe um. Dadurch, dass der Therapeut so freundlich und professionell geblieben ist, habe ich es geschafft, es bis zum Schluss durchzustehen. Wir haben einige Mißverständnisse geklärt und er hat sich sogar für 1 Sache entschuldigt. Ich hab gesagt, was ich trotz allem positives mitnehme aus der Therapie, wir haben uns die Hände geschüttelt und alles Gute gewünscht. Das musste erstmal sacken aber danach irgendwann bekam ich das Gefühl, dass wenn ich dieses Gespräch geschafft habe, ich vor keinem Gespräch in Zukunft mehr Angst haben muss! Das hatte zur Folge, dass ich mich getraut habe, meine Mutter mit allem was sie mir angetan hat zu konfrontieren und das nach über 20 Jahren, dass ich meinem Mann sehr offen gesagt habe, was ich fühle. Und dass ich mich in Gesprächssituationen nun oftmals mit meinem Gesprächspartner auf Augenhöhe fühle, bei denen ich mich vorher nur minderwertig gefühlt habe. Natürlich fühle ich mich jetzt nicht permanent und dauernd selbstsicher (ich habe immer wieder Einbrüche und Stimmungsschwankungen) aber ich merke, dass ich mich ein Stück weiterentwickelt habe.

Das ist jetzt länger geworden als geplant, ich hoffe du verstehst was ich dir sagen will. Durch die Reaktion dieser Freundin und wie du dich dabei fühlst kannst du einiges über dich selbst lernen. Denk darüber nach, was das eigentliche Problem ist und warum du dich so verletzt fühlst. Vielleicht hilft sie dir im Endeffekt sogar dabei, dich besser zu verstehen und trägt so ungewollt sogar zu deiner Entwicklung bei. Vielleicht kannst du das ganze auch später aus einem anderen Blickwinkel betrachten, wenn der Schmerz erst vorbei ist. Das sind Gedanken, die mir momentan helfen mit Schmerz und Ablehnung umzugehen - ich hoffe, es hilft dir auch ein wenig.

Ich wünsche Dir viel Mut, ich glaube Mut ist mit das allerwichtigste was man im Leben braucht.

Alles Liebe,
Unhappy
Zuletzt geändert von Unhappy38 am 2. Dez 2019, 22:29, insgesamt 1-mal geändert.
S-A-M
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Registriert: 21. Aug 2019, 19:24

Re: Umgang mit Ablehnung

Beitrag von S-A-M »

Hallo Keks

Deine Therapeutin ist ja wirklich keine Hilfe. Das ist schade um Deine Zeit. Ihr Verhalten verunsichert Dich eher noch, anstatt dass sie mit Dir Lösungen sucht und schaut, dass es Dir besser geht.

Theoretisch weisst Du alles. Ich denke, dass es am geringen Selbstwertgefühl liegt, dass Du unfreiwillig abhängig von Menschen wirst, die Dir nicht gut tun. Vor Menschen, die Dir bewusst oder unbewusst schaden, musst Du Dich schützen.

Man kann sich auch mal in einem Menschen täuschen oder die Situation kann sich ändern. Diese Erkenntnis ist unerfreulich, aber kein Weltuntergang. Du solltest auch nicht an Dir zweifeln, weil Du Dich eventuell in Deiner Kollegin getäuscht hast. Das kann jedem passieren und vielleicht gab es dafür auch vorher keine Anzeichen oder die Kollegin hat im Verlauf des Kontaktes gefunden, dass es doch nicht passt.
Deine Kollegin ist nur ein Mensch unter ganz vielen. Du wirst andere, bessere Freunde finden.

Das Allerwichtigste ist, dass Du versuchst, Deinen Selbstwert zu stärken. Mit einem guten Selbstwertgefühl ist man weniger exponiert für solche Erfahrungen und wenn doch mal eine solche Situation auftritt, wirft sie einen nicht aus der Bahn.

Ich wünsche Dir trotz allem eine gute Nacht und morgen einen viel besseren Tag als heute.

Liebe Grüsse
S-A-M
Unhappy38

Re: Umgang mit Ablehnung

Beitrag von Unhappy38 »

Ok, Mut und ein gutes Selbstwertgefühl ;-)
Keks1987
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Registriert: 2. Feb 2019, 15:58

Re: Umgang mit Ablehnung

Beitrag von Keks1987 »

Hallo ihr Lieben,

ich kann leider jetzt noch nicht auf alles eingehen, aber ich bin ganz gerührt dass ihr mir so helft, euch das alles durchgelesen habt und mir so viel Rat und Einsichten gebt. Das bedeutet mir total viel, ihr könnt euch nicht vorstellen, wie mir das grad hilft. Und irgendwie hat das, was ihr geschrieben habt mich gerade etwas hoffnungsvoller gemacht. Ich lasse das erstmal auf mich wirken.

Ganz liebe Grüße!
DieNeue
Beiträge: 5547
Registriert: 16. Mai 2016, 22:12

Re: Umgang mit Ablehnung

Beitrag von DieNeue »

Unhappy38 hat geschrieben: "Meine" Mitarbeiterin von der Telefonseelsorge, die glücklicherweise eine richtige Therapeutin ist und die Seelsorge ehrenamtlich macht, hat sich von mir bestimmt schon 20x das gleiche Problem angehört ohne nur ein einziges Mal genervt zu sein (bzw. zu schreiben).
Meine Therapeutin war da auch so.
Ich habe sie auch mal gefragt, wie es sein kann, dass wir immer wieder auf das gleiche Grundproblem stoßen und immer wieder über das gleiche reden. Sie meinte dann, das das normal ist und man manches ganz oft besprechen muss, bis es verarbeitet ist. Und sie hat gemeint, dass wir ja froh sein können, dass wir immer auf das eine Grundproblem stoßen und nicht jedesmal auf noch ein neues ;)
Unhappy38

Re: Umgang mit Ablehnung

Beitrag von Unhappy38 »

Ganz genau! Eine Therapeutin sollte nicht so genervt reagieren. Dir geht es nicht gut und das hat seine Gründe.

Gute Nacht,
Katerle
Beiträge: 11309
Registriert: 25. Sep 2014, 10:30

Re: Umgang mit Ablehnung

Beitrag von Katerle »

Verstehe auch nicht Keks, dass deine Therapeutin so genervt oder auch pampig rüberkommt oder gar überfordert, wobei ich mir schon vorstellen kann, dass dieser Job auch sehr anstrengend ist bei der Menge an Patienten... Jedenfalls mit etwas Einfühlungsvermögen könnte dir deine Thera wesentlich mehr dazu verhelfen, zu mehr Selbstbewusstsein und zu einem besseren Umgang mit Ablehnung zu gelangen.
Wenn du das Gefühl hast, das du dich nicht gut aufgehoben fühlst bei deiner Therapeutin, dann ist es tatsächlich empfehlenswert, sich nach einer neuen Therapeutin umzuschauen. (Ich hatte in der Hinsicht sehr viel Glück bis jetzt).

Herzliche Grüße
Katerle
S-A-M
Beiträge: 28
Registriert: 21. Aug 2019, 19:24

Re: Umgang mit Ablehnung

Beitrag von S-A-M »

Hallo Keks

Ich habe Dir eine PN geschickt.

Liebe Grüsse
S-A-M
Aida1
Beiträge: 681
Registriert: 3. Jan 2016, 11:06

Re: Umgang mit Ablehnung

Beitrag von Aida1 »

Hallo Keks,hast du schon mal versucht die Perspektive zu wechseln?
Vielleicht hat sie ja auch gespürt das die Wellenlänge stimmt?
Vielleicht macht ihr deine Stärke und Selbstsicherheit im deinen Gefühlen Angst? Und vielleicht denkt sie wegen ihrer Selbstsicherheit nicht gut genug zu sein und deine Offensive Art macht ihr Angst.
Vielleicht ist sie ja auch nicht so der Typ der so schnell Verbindungen eingeht. Oder sie fühlt sich von soviel Nähe erschlagen?
Kontakte können ja auch aus Annäherung und Rückzug, Annäherung usw. bestehen.
Aber das sind auch nur Mutmaßungen. Auch ein schönes Wort. Vielleicht nehmen wir Maß um Mut zu enzwickeln?
"Wer nichts weiß muss alles glauben" ,von wem weiß ich nicht.
Weiß sie denn.was du alles getan hast?
Ich finde aufgrund von Fakten kann ich Entscheidungen treffen,sagen was ich will und den Mut haben oder entwickeln das umzusetzen. Und nicht wegen Ahnungen oder sonstigem. Da kann sie sich doch auch nur auf sich selbst verlassen.
Vlt. wenn du Fakten schaffst die SIE veranlassen auf DICH zuzukommen, kannst du sie als Freundin gewinnen?
LG
Man muss sich selber lieben lernen - also lehre ich - , mit einer heilen und gesunden Liebe:
dass man es bei sich selber aushalte und nicht umherschweife. -Friedrich Nietzsche-
Keks1987
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Re: Umgang mit Ablehnung

Beitrag von Keks1987 »

Ich bin total baff, noch nie konnte ich mit jemandem so über dieses Thema sprechen..Ich habe ähnliche Probleme ja schon länger..ich kann mich nur wiederholen, danke..
Keks1987
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Re: Umgang mit Ablehnung

Beitrag von Keks1987 »

DieNeue hat geschrieben:@ Keks: Das freut mich, dass es dir dadurch besser geht :) Deine Therapeutin ist ja drauf... Genau sie wäre doch dazu da, dir zu helfen das zu akzeptieren und damit klarzukommen. Und mit dem Chef verstehen und die Kollegen sind egal... naja. Ist ihre Meinung. Arbeitet sie mittlerweile selbstständig oder in ner Gemeinschaftspraxis? ;)
Ich würde mir da auch ne andere Therapeutin suchen. Für solche Antworten kann man ja auch die Leute auf der Straße fragen. Ich würde mich da allein gelassen fühlen.
Ich denk, du machst dir schon gute wichtige Gedanken dazu, aber irgendwie hakt es noch irgendwo, und dafür wäre es, denk ich, schon gut, wenn du jemanden hättest mit dem du darüber reden könntest.

Liebe Grüße!

Hallo liebe DieNeue,

Du sagst es, es ist ihre Meinung, und das ist genau das, was mich an der Sache stört. Für sie ist es egal was andere denken und mir soll es auch egal sein. Punkt. Thema abgehakt. Für sie ist die Sache damit erledigt und sie akzeptiert einfach nicht, dass ich das nicht ebenso selbstbewusst von mir abprallen lassen kann wie sie. Ich habe ihr vor einiger Zeit in meiner Verzweiflung mal eine E-Mail zu dem Thema geschrieben und ob wir das in der nächsten Sitzung besprechen könnten. Daraus wurde nichts. Da sie nicht auf meine mail eingegangen ist, habe ich dann das Thema angesprochen, habe aber außer 1-2 Standardsätzen nichts bekommen. Ich habe das Gefühl, als müsste ich in der Sitzung die Themen ansprechen, über die sie gut reden kann, nicht die, die für mich ein Schlüssel zur Lösung sein könnten. Das macht mich wütend. Und ich finde es auch komisch, dass sie mehr redet als ich. Ich habe oft das Gefühl, Gedanken gar nicht vollständig aussprechen zu können. Und sie wechselt die Themen auch wie es ihr gefällt. Ich dachte, die Therapie sollte mehr auf den Patienten zugeschnitten sein.

Wie geht es dir heute?
Keks1987
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Re: Umgang mit Ablehnung

Beitrag von Keks1987 »

Katerle hat geschrieben:
Hallo Keks,

tut mir leid, dass du dich heute wieder so mies fühltest. Kannte das Gefühl, sich wie ein Stück Dreck zu fühlen... Ich muss dir leider auch antworten, dass manche Leute so sind, wie sie sind und wir nichts daran ändern können. Da kannst du weiter so nett und freundlich sein, das fruchtet einfach nicht bei der Kollegin. Du kannst aber lernen, dich nicht mehr wie ein Stück Dreck zu fühlen ihr gegenüber, indem du selbst auch auf Abstand gehst und sie so lässt, wie sie eben ist. (wenn kein offfenes Gespräch möglich ist). Kann das alles nachempfinden, wie du dich fühlst, was du bereits beschrieben hast. Und löse dich mal davon, was alles HÄTTE passieren müssen... und schraube deine Erwartungen nicht so hoch an die Kollegin. Ändere deine Einstellung und versuche dich weiter mit Menschen zu umgeben, die dir guttun.

Kam auch mal in eine Gemeinschaft, in der ich sehr beliebt war. Dann kam jemand Neues mit rein
und ich spürte, das sich dann einiges änderte. Fühlte mich nicht mehr so angenommen und bei der Person nur Distanz. Dann schaffte sie es noch, andere auf ihre Seite zu ziehen, so das ich nur
noch die A-karte zog und daraufhin einen anderen Weg einschlug. Neid spielte da wohl auch eine große Rolle... Und ich fragte mich auch warum...
Nun gut, es vergingen Jahre und wir hatten uns nie wiedergesehen. Durch einen Zufall kam es erneut zu einer Begegnung und ich bemühte mich weiter freundlich zu sein und was vergangen war, zu verzeihen. Leider biss ich da erneut auf Granit und ich bekam das Gefühl, dass diese Person es mir erneut zeigen wollte und so tat, als sei sie was Besseres.
Ich grüßte, sie aber nicht und zog ein langes Gesicht und ich wieder nicht verstand, warum...
Also ging ich auch auf Distanz und machte es mal genauso wie sie, nicht grüßen. Dann passierte es, dass sie dann doch grüßte und ich auch. Es hatte sich sogar zum Positiven gewendet, dass diese Person nun mir gegenüber sich auch freundlich verhiehlt. Und es kam sogar auch schon zu ein paar kurzen Gesprächen, trotzdem bin ich eher vorsichtig, was ich sage. Und das liegt wohl auch daran, was ich erfahren hatte, dass ich da eher misstraue... (auch aufgrund anderer negativer Erfahrungen), weil ich auch Angst habe vor Menschen, erneut enttäuscht zu werden.

Liebe Grüße
Katerle
Hallo Katerle, danke für deine Antwort. Es beruhigt mich, dass ich mit meinen Gefühlen nicht allein dastehe, bisher habe ich mich immer unverstanden gefühlt. Meine Familie kann dieses Problem von mir so gar nicht nachvollziehen. Ich kann sie verstehen, es ist ja eine heftige Reaktion auf etwas, was jeder eben mal durchmacht. Ich habe nur das Gefühl, dass ich diese negative Erfahrung 10x intensiver wahrnehme. Und egal wie übertrieben meine Reaktion sein mag, am Ende sitze ich da und kriege meinen Alltag nicht mehr auf die Reihe. Und das sagt mir, dass ich dagegen was tun muss, und dass hier wahrscheinlich mehrere Faktoren zusammenspielen.

Das was du über diese Bekannte von dir geschrieben hast finde ich interessant. Also hat sie dich praktisch erst ernstgenommen, als du sie genauso unhöflich behandelt hast wie sie dich? Wäre mal interessant zu wissen, was in den Leuten vorgeht. Konnte sie sich dann besser mit dir identifizieren, weil du dich so benommen hast wie sie? Oder hat sie deine freundliche Art immer als selbstverständlich hingenommen und war dann total überrascht, dass es auch anders geht? Manche Menschen sind mir ein Rätsel..
Keks1987
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Registriert: 2. Feb 2019, 15:58

Re: Umgang mit Ablehnung

Beitrag von Keks1987 »

saneu1955 hat geschrieben:Hallo Keks, genau das meinte ich die schlechten Erinnerungen, sie werden immer dann präsent, wenn es Ähnlichkeiten gibt. Du fühlst dich einsam, das kann ich sehr gut verstehen, aber vielleicht findest du eine andere Freundin und deine Arbeitskollegin bleibt eben nur eine Kollegin.

Ich wünsche dir, dass es bald wieder besser wird.

LG Saneu1955
Danke dir!
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