Umgang mit Ablehnung

Keks1987
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Umgang mit Ablehnung

Beitrag von Keks1987 »

Hallo ihr Lieben :hello:

ich bin Keks und recht neu hier. Ich war lange nicht mehr in einem Depriforum, aber ich weiß einfach nicht mehr, an wen ich mich wenden soll. Meine Familie ist schon recht belastet, meine Therapeutin scheint mich nicht zu verstehen und die Tabletten helfen nur, Autoagression und Sinnlosigkeitsgefühle zu dämpfen, aber nicht das Gefühl von Einsamkeit und Traurigkeit.

Ich bin vor 4 Jahren in eine neue Stadt gezogen und fühle mich einsam, obwohl ich schon sehr viele Leute kennengelernt habe. Aber nichts erfüllt mich richtig. Es gibt wenige Menschen, mit denen ich wirklich Zeit verbringen will aber die wohnen nicht in der Nähe oder sind gerade zu sehr gestresst. Ich verstehe mich mit einer Kollegin ganz gut und wir waren schon ein paar Mal zusammen in der Mittagspause und haben uns gut verstanden. Wir hatten ein weiteres Treffen geplant, da gab es dann aber ein paar Missverständnisse, die leider häufiger bei uns vorkommen, und seitdem scheint irgendwie der Wurm drin zu sein, jedenfalls waren wir seitdem nicht mehr zusammen unterwegs. Das macht mich besonders deswegen traurig, weil ich dachte, wir sind echt auf einer Wellenlänge, ich hab irgendwie so eine Verbindung gespürt. Und jetzt soll das alles nicht mehr da sein oder habe ich mir das von vornherein eingebildet? Aber warum hat sie mir dann 3 Mal zugesagt, war das Höflichkeit? Oder ist ihr das mit den Missverständnissen zu nervig? Mit ihr reden ist schwierig, sie hasst Reden über Gefühle oder schwierige Themen und weicht dem wenn möglich immer aus. Ich fühl mich abgelehnt, irgendwie so schlecht. Obwohl ich weiß, dass es Menschen gibt, die mich lieben.

Geht es euch auch manchmal so? Oder belastet euch das gar nicht so sehr? Wie geht ihr damit um, wenn ihr jemanden gern habt, das aber scheinbar nicht erwidert wird?

Freue mich auf eure Antworten und danke fürs Lesen!
Keks
DieNeue
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Re: Umgang mit Ablehnung

Beitrag von DieNeue »

Hallo Keks,

weiß nicht, ob es das ist, was du meinst, aber ich habe zwar schon eine Familie, ein paar wenige Freunde und eine tolle Nachbarin. Aber mit der Nachbarin im Haus, die seit einem knappen Jahr hier wohnt, ist es irgendwie auch komisch. Am Anfang war sie voll nett, ich darf im Garten werkeln, der eigentlich zu ihrer Wohnung gehört usw. Aber es gab auch bei uns mal so zwei, drei komische Situationen über WhatsApp, bei denen es um Dinge ging, die man im Haus eigentlich miteinander besprechen müsste, aber da kam von ihr nur Desinteresse und Zurückweisung. Ich kenne es so, dass man solche Dinge gemeinsam macht, aber im Endeffekt habe ich mich dann alleine drum gekümmert und jetzt macht halt jeder sein Ding.

Mir ist es eigentlich wichtig, dass man im Haus gut miteinander auskommt, aber langsam habe ich das Gefühl, ich nerve sie nur noch und sie mag mich nicht. Ich kann damit schwer umgehen und am liebsten ist es mir, wenn ich ihr nicht mehr begegne.

Wie ich damit umgehen soll, weiß ich auch nicht. Wenn ich sie auf die Situation anspreche und es kommt Kritik von ihr, dann steh ich am Schluss heulend vor ihr da und das will ich nicht...

Ich muss nicht mit ihr befreundet sein, aber so eine Ablehnung im Haus hab ich auch noch nicht erlebt und ich denke immer, es wäre mein Fehler.

Weiß nicht, ob das zu deinem Problem passt, aber mit Ablehnung kann ich auch sehr schwer umgehen.

Liebe Grüße,
DieNeue
Keks1987
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Re: Umgang mit Ablehnung

Beitrag von Keks1987 »

Vielen Dank für eure Antworten!

@dieNeue

Die Situation ist eine andere, aber im Grunde ist es wie bei mir. Du fragst dich ja auch, warum die Nachbarin erst nett zu dir war und jetzt alles so komisch ist..Man selbst kann eigentlich nur spekulieren oder die Person direkt drauf ansprechen, was nicht immer so einfach ist. Du sprichst genau mein Problem aus. Ich habe so eine Angst vor der Ablehnung, die dahinter stecken könnte, und ich kenne mich, mich würde das auch zu sehr aufreiben, ich kann wie gesagt einfach nicht damit umgehen..Wieso hast du den Eindruck, dass du sie nervst bzw sie dich nicht mag, meidet sie dich oder ist inzwischen unfreundlich zu dir?

@Bittermandel

Das klärende Gespräch wäre mir trotz dieser großen Angst vor Zurückweisung auch am Liebsten, weil ich endlich Klarheit will, wissen will, was nun ist. Ich schäme mich jetzt schon total. Ich zeige ja meine Sympathie offen und wenn das abgelehnt wird, ich mit meiner Zuneigung mir wen anders suchen soll, das tut schon weh. Aber am schlimmsten ist, dass ich nicht weiß was Sache ist. Das Problem ist, dass wir arbeitstechnisch öfter Missverständnisse hatten, und dementsprechend schon öfter klärende Gespräche geführt haben. Sie hat mir zu verstehen gegeben, dass sie diese klärenden Gespräche wirklich nerven und so wie ich sie einschätze, würde sie mir eher den Kopf abreißen wenn ich nochmal um ein klärendes Gespräch bitte..

Ich muss dazu sagen, sie scheint ein sehr unsicherer Mensch zu sein und ist recht isoliert, hat auf der Arbeit eher wenig Kontakte. Sie fühlt sich schnell angegriffen oder verunsichert. Manchmal ist sie auf der Arbeit etwas schroff und abweisend und das nehme ich dann persönlich, weil ich mich auch schnell angegriffen fühle (obwohl sie mir mehrfach versichert hat, dass ihr Verhalten nichts mit mir zu tun hat, sie sei einfach manchmal so).

Ich frag mich manchmal auch, warum mich das so belastet. Und ich weiß nicht wirklich, mit wem ich über sowas und andere Probleme sprechen kann..ich hatte gehofft Tabletten und Therapie würden helfen, aber irgendwie schlägt es nicht so an wie ich dachte.

Liebe Grüße
Cynthia
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Re: Umgang mit Ablehnung

Beitrag von Cynthia »

Ich glaube man sollte mit den Leuten im Haus nicht zu sehr auf Tuchfühlung gehen. Lieber mit denen 3 Häuser weiter. Es mag Menschen geben, die trotz vieler Nähe respektvoll und auseinandersetzungsfähig bleiben, aber die sind wohl rar. Es bleibt letztlich nur das Gespräch, um Klarheit zu bekommen warum Menschen auf einmal komisch sind. Aber es ist nicht garantiert, daß sie ehrlich sind. Mein Motto: Jeder ist normal bis man ihn kennenlernt.
DieNeue
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Re: Umgang mit Ablehnung

Beitrag von DieNeue »

Hallo,
Cynthia hat geschrieben:Mein Motto: Jeder ist normal bis man ihn kennenlernt.
Hm, ja, da könnte was Wahres dran sein! ;)

@ Keks: Ne, richtig unfreundlich ist sie nicht. Aber anfangs haben wir uns mal unterhalten, wenn wir uns zufällig getroffen haben, und jetzt sagt sie grade mal noch Hallo. Wir haben uns jetzt drei Monate nicht wirklich gesehen und heute Nachmittag kam sie dann raus auf den Balkon, als ich die Terrasse saubergemacht habe, und meinte, sie müsste mal in die Hütte, weil sie ihre Gartenmöbel da reinstellen will. Allerdings hab ich direkt vor der Hütte vor ein paar Wochen neuen Rasen angelegt, weil der etwas ramponiert wurde, als ich für mein neues Hasengehege Erde ausgehoben und in dem Bereich gelagert hatte (und auch weil er vorher schon ziemlich hässlich aussah)... hab aber auch nicht Bescheid gesagt, weil die sich sonst nie für den Garten interessiert haben. Jetzt denk ich, sie ist genervt, weil ich nix gesagt habe, und ich bin genervt, weil sie mich so überrumpelt und sie jetzt unbedingt in die Hütte muss.
Und kein "Na, wie geht's?" oder "Alles klar?" wie anfangs noch. Es kommt irgendwie nichts mehr.

Ja, wahrscheinlich sollte ich auch mit ihr reden. Aber meine Befürchtung ist auch, dass sie am Schluss so sauer und genervt von mir ist, dass ich den Garten nicht mehr mitnutzen darf.

Ich habe auch das Gefühl, dass es sie nervt, Dinge im Haus zu klären, vielleicht auch, weil sie sonst auch noch viel um die Ohren hat, keine Ahnung. Ähnlich wie bei dir... man will was klären, aber man traut sich nicht, weil der andere eh schon genervt von einem ist.

Vielleicht machen wir uns immer gleich Vorwürfe oder fühlen uns schlecht, obwohl vielleicht gar nicht wir das Problem sind, sondern der andere und es ist so, wie Cynthia sagt, dass man immer denkt, der Andere ist der "Normale" und man als Depressiver der "Unnormale", obwohl die anderen auch ihre Macken und Schwierigkeiten im Umgang mit anderen Leuten haben?

Ach Mann, echt doofe Situationen...

Liebe Grüße,
DieNeue
S-A-M
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Re: Umgang mit Ablehnung

Beitrag von S-A-M »

Hallo Keks, Hallo DieNeue

Es ist immer etwas heikel, mit Nachbarn oder Arbeitskollegen auch (fast) befreundet zu sein. Durch die verschiedenen gemeinsamen Bereiche ist das Konfliktpotential grösser und wenn es Probleme gibt, sind diese eben in allen Bereichen.
Trotzdem würde ich meinen, dass man solche Bekanntschaften/Freundschaften nicht kategorisch ausschliessen sollte, wenn es passt.

Wie DieNeue schon geschrieben hat, haben seltsame oder kurz angebundene Reaktionen vielleicht gar nichts mit Euch zu tun, sondern mit etwas ganz Anderem. Ihr verhaltet Euch dann eventuell und verständlicherweise verunsichert, was beim Anderen wiederum seltsam ankommt. So wird die Situation immer unerfreulicher und keiner weiss genau warum.
Wahrscheinlich ist es das Beste, sich so normal wie möglich zu verhalten. Wenn dann die Gegenreaktion immer noch distanziert ist, könnte man dies ansprechen, wenn man den Mut hat. Ansonsten würde ich dann auch etwas auf Distanz gehen, aber eben weiterhin mit möglichst normalem Verhalten.

Ich denke es ist falsch, solche Reaktionen auf sich zu beziehen. Man sollte sich da nicht zu viele Gedanken machen. Das ist schade um die Energie und tut nicht gut.
Wenn der Andere sich an etwas stört, kann er es ja sagen, sonst ist es sein Problem.
Es ist ja auch immer relativ und Ansichtssache, was normal ist. Niemand ist das Mass der Dinge.

Liebe Grüsse
S-A-M
DieNeue
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Re: Umgang mit Ablehnung

Beitrag von DieNeue »

Hallo S-A-M,

danke für deinen Beitrag. Ja, es frisst echt ganz schön Energie, wenn man da immer wieder drüber nachdenkt. Ich find's auch voll schwierig, mir da keine Gedanken mehr zu machen.

Das mit dem, dass niemand das Maß der Dinge ist, vergesse ich auch meistens. Ich habe jetzt seit Februar eine Baustelle wegen des Hasengeheges im Garten, die eigentlich nur ein paar Wochen dauern sollte... Und auf einer Baustelle sieht es eben aus wie auf einer Baustelle und nicht wie im englischen Garten (wobei unser Garten vorher auch nicht mal ansatzweise so aussah ;)). Da kam dann mal ein fieser Spruch vom Vermieter, eine komische Whatsapp von der Nachbarin deswegen, die ich nicht einschätzen konnte, und schon habe ich die ganze Zeit im Kopf, ich mache irgendwas falsch, es sieht so chaotisch aus, ich hab ständig die Stimme von denen im Kopf "Warum machst du das, mach das doch so, du übertreibst es, mach doch erstmal die Baustelle fertig, anstatt XY zu machen, jetzt machst du wieder Unordnung usw. usf."

Was ich dabei ganz vergesse, ist, dass ich den Garten nicht nur in eine unordentliche Baustelle verwandelt habe, sondern ich mich auch alleine um den Garten kümmere (macht mir Spaß, sonst würde ich es nicht machen). Wenn ich nichts mehr im Garten machen würde, würde es hier irgendwann aussehen wie im Dschungel. Ich schneide die Hecke und die Büsche, reche das Laub und die kaputten Zwetschgen zusammen, halte meinen Parkplatz sauber und ordentlich, den auch ihr Sohn für sein Motorrad benutzt, säe Rasen nach, pflanz die Blumenzwiebeln in die Rabatte, usw.... Aber sowas vergess ich völlig!

Naja, und heute Nachmittag kommt sie natürlich genau dann raus, als ich angefangen habe, die Terrasse zu putzen, alles rumgeräumt hatte und alles wie Chaos aussah.
Da hab ich mir auch gedacht, sie denkt jetzt wieder, ich mach schon wieder so ein Chaos und so nen Dreck. Dabei bin ich ja eigentlich dabei, den Baustellendreck wegzumachen, und es ist auch meine Terrasse, die sie ja nicht mal was angeht... Aber ich finde es so schwer, mich da nicht beeinflussen zu lassen.
Wie machst du denn das, S-A-M, dass dich sowas nicht so mitnimmt und so beeinflusst?

Das auf der Arbeit zu haben, wie bei dir Keks, stell ich mir echt schwierig vor. Aber selbst wenn sie genervt ist von den Klärungsgesprächen, ist es doch, zumindest wenn es um die Arbeit geht, notwendig, sowas anzusprechen. Sonst funktioniert ja auch die Arbeit nicht mehr.

Eigentlich dachte ich, ich gehe jetzt auch einfach mal ganz normal mit meiner Nachbarin um, um zu gucken, wie sie drauf ist, aber nachdem sie heute dann so urplötzlich über mir aufgetaucht ist, gerade als ich wieder im Chaos dastand, konnte ich sie auch nicht einfach so freundlich anlächeln.
Naja, mal schauen, wie ich mit der Situation umgehe...

Keks, wie geht's dir denn jetzt? Siehst du sie morgen auf der Arbeit wieder?
Richtige Freunde zu finden war für mich übrigens im Studium auch sehr schwer. Außer ein paar wenigen losen Bekanntschaften hatte ich da keine Freunde. Ich bin damals auch in eine neue Stadt gezogen.

Liebe Grüße,
DieNeue
Katerle
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Registriert: 25. Sep 2014, 10:30

Re: Umgang mit Ablehnung

Beitrag von Katerle »

Keks1987 hat geschrieben:Hallo ihr Lieben :hello:

ich bin Keks und recht neu hier. Ich war lange nicht mehr in einem Depriforum, aber ich weiß einfach nicht mehr, an wen ich mich wenden soll. Meine Familie ist schon recht belastet, meine Therapeutin scheint mich nicht zu verstehen und die Tabletten helfen nur, Autoagression und Sinnlosigkeitsgefühle zu dämpfen, aber nicht das Gefühl von Einsamkeit und Traurigkeit.

Ich bin vor 4 Jahren in eine neue Stadt gezogen und fühle mich einsam, obwohl ich schon sehr viele Leute kennengelernt habe. Aber nichts erfüllt mich richtig. Es gibt wenige Menschen, mit denen ich wirklich Zeit verbringen will aber die wohnen nicht in der Nähe oder sind gerade zu sehr gestresst. Ich verstehe mich mit einer Kollegin ganz gut und wir waren schon ein paar Mal zusammen in der Mittagspause und haben uns gut verstanden. Wir hatten ein weiteres Treffen geplant, da gab es dann aber ein paar Missverständnisse, die leider häufiger bei uns vorkommen, und seitdem scheint irgendwie der Wurm drin zu sein, jedenfalls waren wir seitdem nicht mehr zusammen unterwegs. Das macht mich besonders deswegen traurig, weil ich dachte, wir sind echt auf einer Wellenlänge, ich hab irgendwie so eine Verbindung gespürt. Und jetzt soll das alles nicht mehr da sein oder habe ich mir das von vornherein eingebildet? Aber warum hat sie mir dann 3 Mal zugesagt, war das Höflichkeit? Oder ist ihr das mit den Missverständnissen zu nervig? Mit ihr reden ist schwierig, sie hasst Reden über Gefühle oder schwierige Themen und weicht dem wenn möglich immer aus. Ich fühl mich abgelehnt, irgendwie so schlecht. Obwohl ich weiß, dass es Menschen gibt, die mich lieben.

Geht es euch auch manchmal so? Oder belastet euch das gar nicht so sehr? Wie geht ihr damit um, wenn ihr jemanden gern habt, das aber scheinbar nicht erwidert wird?

Freue mich auf eure Antworten und danke fürs Lesen!
Keks
Hallo Keks,

herzlich Willkommen im Forum,

naja eine Ablehnung sagt doch nur was über den Ablehnenden aus. Und dann ist es ja auch so, das du oder wir auch nicht jeden gern haben...
Also schaust du weiter nach Leuten, die dir guttun, was natürlich nicht so einfach ist, aber Versuche wert.

Herzliche Grüße
Katerle

Fühlte mich auch schon abgelehnt und das gab mir das Gefühl, nicht so wichtig oder wertvoll zu sein... LG
Zuletzt geändert von Katerle am 29. Nov 2019, 06:27, insgesamt 1-mal geändert.
Keks1987
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Re: Umgang mit Ablehnung

Beitrag von Keks1987 »

Danke für eure Antworten, es tut so gut nicht alleine damit zu sein!

@ DieNeue

Ich kann verstehen, dass dich das irritiert. Ist sie denn mit den anderen auch kurz angebunden? Aber das bekommt man wahrscheinlich gar nicht so mit, oder? Bei dem Beispiel mit der Hütte habe ich jetzt nur verstanden, dass du denkst, sie sei genervt, aber das scheint ja eher deine Befürchtung zu sein, als eine Tatsache, oder? Wie ist denn ihre Mimik? Hast du mal versucht, sie in ein Gespräch zu verwickeln? Ich weiß von mir, dass ich manchmal einfach total gestresst bin und es dann gar nicht erwarten kann, die Tür hinter mir zuzumachen, da bin ich dann manchmal auch ganz froh, keinen anzutreffen, weil man mir den Stress oder auch schlechte Laune sicher anmerken würde. Vielleicht geht es ihr ja ähnlich? Ich glaube bei dir und bei mir gibt es ein großes Problem, wir kennen diese Menschen nicht gut genug und können ihr Verhalten daher überhaupt nicht einschätzen..

@SAM

Danke für deine Antwort, die hatte irgendwie etwas Beruhigendes..denn ich denke ständig, dass ich etwas falsch bzw kaputtgemacht habe. Und ich glaube in diesem Fall trifft mich auch die Hauptschuld, wenn man so will.

Es würde mir so helfen, wenn ihr mir sagen könntet, wie ihr die folgende Situation einschätzt und was ihr an meiner Stelle tun würdet. Es gab in meinem Fall ein Missverständnis, und seitdem ist irgendwie der Wurm drin:

Wir haben uns auf der Arbeit verabredet für die nächste Mittagspause, noch ohne konkretes Datum, sie wollte es etwas schieben, weil es gerade nicht gepasst hat. War für mich kein Problem, bin dann in mein Büro gegangen. Nach 5 Minuten kam sie in mein Büro und hat sich erklärt, warum sie es schieben will und dass das nicht bedeuten soll, dass sie keine Lust hätte. Sie könne eben nicht so oft hintereinander Essen gehen, das ginge ins Geld etc. Ich meinte wieder, das könne ich verstehen, ist ja auch so. Und sie meinte am Ende des Gesprächs nur "wenn ich wirklich keine Lust dazu hätte würden wir das merken, also du würdest das wissen und ich würde das wissen. Soweit sind wir ja inzwischen schon." Wir haben uns wie immer verabschiedet, sie hat mir ein schönes Wochenende gewünscht, es war alles harmonisch, zumindest habe ich es so wahrgenommen.

Und dann kam meine Sch***Psyche. Mir ging es am Wochenende nicht so gut und ich habe wieder angefangen zu grübeln und zu zweifeln, auch in Bezug auf diese Kollegin. Irgendwann war ich mir sicher, dass sie nur aus Höflichkeit wieder mit mir weggeht und habe mich ganz schlecht gefühlt. Ich habe ihr eine SMS geschickt dass sie sich aber nicht gezwungen fühlen muss und wir nicht in die Pause gehen müssen, wenn sie das nicht will..als ich mir im Nachhinein meine SMS durchgelesen habe, habe ich gemerkt, dass es so wirkt, als ob ich keine Lust mehr hätte, man konnte das also schon falsch verstehen..da hab ich mir schon gedacht, dass das ein Mist ist..aber ich bin eben immer so unsicher..dann am Montag auf der Arbeit wollte ich das Thema nochmal aufgreifen und bin zu ihr, als sei nichts gewesen und hab gefragt, ob es ihr am Mittwoch passt. Sie hat mich ziemlich irritiert angeschaut und gesagt "Ja, wenn du das überhaupt willst" oder etwas in der Art. Da dachte ich schon "Scheiße, falsch verstanden." Also wollte ich das Ganze am Mittwoch aufklären, wozu es aber nicht mehr kam: Ich war wegen einer Frage bei ihr und sie war, wie sie es ab und zu ist, schlecht drauf. Als meine Frage geklärt war, hatte ich nach kurzer Zeit doch noch hier und da Probleme (ich wurde da teilweise noch eingearbeitet, bin noch nicht lange in dem Job). Ich wollte sie aber nicht schon wieder nerven und ich kann mit ihrer schlechten Laune auch nicht so gut umgehen. Ich bin dann also zu einer anderen Kollegin mit der Frage gegangen (habe natürlich nicht von der schlechten Laune der Kollegin gesprochen, sondern nur meine Frage gestellt). Jedenfalls kam das raus, und die Kollegin um die es mir hier geht, hat mich dann ganz wütend angefunkelt und gesagt "wenn du mit der xy besser klar kommst, dann geh doch in Zukunft mit deinen Fragen nur noch zu ihr! Wenn ihr euch offensichtlich so gut versteht brauchst du in Zukunft gar nicht mehr mit deinen Fragen zu mir kommen." Tja und seitdem ist sozusagen der Ofen aus. Wir sind nicht mehr im Streit, es hat sich alles gelegt, aber seitdem geht sie auf Distanz. Ich ärgere mich so über mich, aber was soll ich jetzt tun, ich kann es ja nicht rückgängig machen..
Keks1987
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Re: Umgang mit Ablehnung

Beitrag von Keks1987 »

@DieNeue

Um ehrlich zu sein bin ich immer noch am Grübeln und es geht mir nicht so gut. Irgendwie tut es weh. Nachdem wir uns jetzt wie mir scheint wieder ganz gut verstehen, habe ich ihr gestern morgen geschrieben, nach längerer Zeit, ob wir nicht mal wieder zusammen in die Pause gehen wollen. Und irgendwie warte ich auf ihre Antwort und bin mir aber schon total sicher, dass eine Absage kommt. Ich weiß, das ist total falsch, ich sollte mich ablenken und auch nicht so abhängig von anderen Menschen sein, aber das passiert mir leider immer wieder. Meine Therapeutin interessiert das Thema nicht so wirklich, wenn ich der sage, mich belastet das, sagt sie nur, das sollte mir egal sein. Leichter gesagt als getan. Morgen sehe ich die Kollegin wieder, genau..
DieNeue
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Re: Umgang mit Ablehnung

Beitrag von DieNeue »

@ Keks: Hm, ich bin natürlich wohl jetzt die ungeeigneteste Person, um dein Erlebnis einzuschätzen ;) Aber mir kommt es vor, als wärt ihr beide ziemlich unsicher. So weit, wie ihr laut ihrer Aussage seid, seid ihr, glaube ich, nicht, also dass ihr beide wisst, ob der andere wirklich Lust drauf hat.
Kann ich verstehen, dass dich das noch beschäftigt, würde es mich auch, vor allem, weil es ja doch irgendwie noch im Raum steht.
Scheinbar wollte sie aber gern mit dir in die Pause gehen, sonst hätte sie (meiner Meinung nach...) auch nicht gar so allergisch reagiert. Wenn sie nicht gerne mit dir in die Pause gehen würde, wäre sie da nicht eher erleichtert, wenn du sagst, sie muss auch nicht mitgehen...keine Ahnung? Oder es wäre ihr vielleicht peinlich, dass du sie "ertappt" hast, dass sie insgeheim gar nicht gerne mitgeht...
Aber das sind jetzt nur meine (!) Mutmaßungen ;)

Ich glaube, es ist echt so, wie du schreibst... wir kennen die beiden zu wenig um sie einschätzen zu können. Grad bei Whatsapp gibt es immer wieder so blöde Situationen, wenn Leute z.B. Smileys ganz unterschiedlich benutzen. Was ich aber bei unseren Situationen auch schwierig finde, ist, dass man sich halt auch immer nur kurz mal sieht und es eigentlich um was anderes geht, wie die Arbeit usw. Wenn man sowas klären will, muss man dann immer extra hingehen und gleich ein "Krisengespräch" führen... Da überfällt man den anderen dann auch irgendwie so... Und man darf nix "falsch" machen, damit die Lage nicht noch eskaliert, hab ich immer das Gefühl...

Deine Therapeutin ist ja echt ne Hilfe. So nen Spruch kann man sich wo anders auch abholen, dafür braucht man keine Therapie... Hast du sie schon mal drauf angesprochen, dass dir das nichts nützt oder wie du das anstellen sollst, dass es dir egal ist? Wenn sie eine Antwort drauf hat, darfst du die gern an mich weitergeben, denn das würde mich auch interessieren. ;)

Haben denn andere Kollegen auch immer wieder mal solche Probleme mit ihr? Manchmal hilft ja schon, wenn man merkt, es geht anderen auch so. Ging mir bei meinem Vermieter so, der behandelt nicht nur mich so unfreundlich.
Keks1987
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Re: Umgang mit Ablehnung

Beitrag von Keks1987 »

@ Katerle

Auch dir danke für deine Antwort und den Willkommensgruß! Ich weiß, meine Familie ist auch der Meinung, dass ich mir Menschen suchen soll, die mir gut tun, aber irgendwie gerate ich immer wieder in solche Situationen
Keks1987
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Re: Umgang mit Ablehnung

Beitrag von Keks1987 »

@DieNeue

Ob du geeignet bist weiß ich nicht, aber ich bin total dankbar für deinen Beitrag! Ich habe auch das Gefühl, dass sie total unsicher ist, aber so würde sie niemand beschreiben weil sie auf der Arbeit immer tough und unnahbar wirkt. Aber ich denke, das ist eine Fassade. Je verletzlicher man sich fühlt, umso stärker muss ja dieses Verletzliche vor Angriffen von Außen geschützt werden. Zumindest ist das mein Eindruck..

Ich hab jetzt übrigens ihre Antwort auf meine Frage von gestern ob wir mal wieder zusammen losziehen. Sie schreibt es sei jetzt noch ganz schön stressig, aber dass das sicher irgendwann mal wieder klappen wird. Distanzierter geht kaum, aber wenigstens ist die Antwort höflich bzw freundlich. Dann muss ich das jetzt einfach akzeptieren dass die Sache im Grunde erledigt ist. Ich bin zwar erleichtert endlich eine Antwort zu haben, aber natürlich auch traurig, dass sie mit mir jetzt nichts mehr am Hut haben will.
DieNeue
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Re: Umgang mit Ablehnung

Beitrag von DieNeue »

@ Keks: Wie sie mit den anderen ist, weiß ich nicht. Ihr Eingang geht zur anderen Hausseite raus und wen sie da kennt, keine Ahnung. Ich habe auf der Rückseite andere Nachbarn. Aber ihr ist es, glaube ich, auch zu viel, ständig mit jemandem Kontakt zu haben. Am Anfang war sie auch froh, dass ich mich um den Garten kümmere, und hat mal gesagt, dass das Gespräch ihr gut tat, nachdem wir uns unterhalten hatten. Aber dann wurde die kleine Baustelle gröser und zur Dauerbaustelle, ich hab mich immer unwohler gefühlt, nachdem ich den ganzen Garten (der ja eigentlich ihr gehört) mit meinem Zeug belagert habe, obwohl ich immer wieder gesagt hab, sie können in den Garten runter, ich räum das Zeug einfach weg, aber sie gemeint hatte, ihnen reicht der Balkon (sie haben auch vor ihrem Eingang noch einen Minivorplatz und sitzen da wohl auch manchmal), dann kamen die WhatsApp-"Missverständnisse"... tja... Und seitdem ist es komisch.

Ja, das hast du richtig verstanden, ich denk das bloß mit der Hütte, dass sie das nervt ;) Von der Mimik... hm, keine Ahnung. Bisschen ausdruckslos.
In ein Gespräch zu verwickeln versucht habe ich die letzten Wochen nicht, da wir uns kaum gesehen haben und wenn war es eher ein Hallo aus der Ferne. Vorher hab ich sie aber schon immer mal gefragt, wies ihr geht und wir haben uns unterhalten. War allerdings auch Sommer und man mehr draußen. Aber seit den komischen WhatsApp-Nachrichten haben wir uns gar nicht mehr unterhalten.
Vielleicht sollte ich sie einfach mal fragen, wies ihr geht, wenn ich sie wieder seh... hatte heute bloß gar nicht mit ihr gerechnet und war voll perplex, als sie da über mir aufgetaucht ist und bin dann schnell ins Haus verschwunden, weil ich so überfordert war. Ich bin mir auch unsicher, ob ich einfach sagen kann, sie kann ihr Zeug jetzt nicht in die Hütte stellen, weil man noch nicht auf den Boden drauf sollte... Ist ja ihr Garten und unsere gemeinsame Hütte (die ich aber nicht benütze), aber mein Rasen, den ich wiederum auf ihren Boden gesät habe, wobei es auch in ihrem Interesse sein sollte, dass die Baustelle langsam verschwindet und es wieder schöner aussieht... blöde Gedanken. :(
Hab mir schon überlegt, ob ich ihr helf das Zeug reinzuräumen, dann muss sie nicht x-mal drüber laufen, sondern einer stellt sich in den neuen Rasen, um das Zeug einzuräumen und der andere reicht ihm die Sachen... Mal sehen...
Immerhin hat sie vorher was gesagt, und nicht einfach das Netz über dem Rasen entfernt, das ich da wegen den Vögeln gespannt habe, und dann einfach das Zeug reingeräumt. Glaube, dann wäre ich ausgeflippt...

P.S. Deine SMS hätte auch von mir sein können ;)
Keks1987
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Re: Umgang mit Ablehnung

Beitrag von Keks1987 »

Achso und ja, andere Kollegen haben es auch nicht leicht mit ihr. Sie hat glaube ich schon den Ruf, etwas schwierig zu sein. Aber dahinter steckt wie ich glaube ein liebenswerter und humorvoller Mensch, das kommt immer wieder mal durch. Man muss den Menschen nur besser kennenlernen, aber das geht jetzt leider nicht (mehr).
Keks1987
Beiträge: 79
Registriert: 2. Feb 2019, 15:58

Re: Umgang mit Ablehnung

Beitrag von Keks1987 »

Also vielleicht stört es sie ein bisschen weil es nicht so läuft wie sie es haben will, aber sie weiß trotzdem, dass du die einzige bist, die sich um den Garten bemüht und kann deswegen nichts sagen. Aber ich glaube das was nervt ist wenn überhaupt die Baustelle, nicht du. Ich würde gern ausführlicher antworten aber ich muss morgen recht früh raus. Ich antworte morgen nochmal in Ruhe wenn du magst :)
DieNeue
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Re: Umgang mit Ablehnung

Beitrag von DieNeue »

Ja, gern. Ich bin froh, dass ich nicht alleine bin mit diesem Problem.

Muss jetzt dann auch mal noch was essen, den Hasen in den Stall bringen und dann ist auch Schluss für heute.

Liebe Grüße und gute Nacht!
S-A-M
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Re: Umgang mit Ablehnung

Beitrag von S-A-M »

Hallo Keks

Meine Einschätzung der ganzen Angelegenheit mit Deiner Kollegin ist, dass Du nichts falsch gemacht hast. Es scheint, wie DieNeue geschrieben hat, dass Ihr beide eher unsicher seid und dadurch Missverständnisse entstehen. Mir fällt auch auf, dass Deine Kollegin schnell beleidigt reagiert, was im Umgang nicht gerade einfach ist.
Eventuell hättest Du auch gerne Kontakt zu dieser Kollegin, weil sie Dir mit der Unsicherheit ähnlich ist.
Insgesamt siehst Du Deine Kollegin positiver und Dich negativer als die Realität ist.

Die Antwort der SMS würde ich jetzt auch nicht als nur negativ betrachten. Es ist keine Absage, sondern ein Rauszögern. Es kann gut sein, dass sich alles wieder beruhigt und Du doch weiter mit ihr die Pausen verbringen kannst. Wenn es nicht so ist, solltest Du dem nicht nachtrauern und vor allem Dir keine Vorwürfe machen, dass es Deine Schuld ist. Objektiv gesehen, musst Du Dich da auch nicht abgelehnt fühlen.

Ich denke, dass es andere Menschen gibt, mit denen Du einen aufbauenderen Kontakt haben kannst. Kontakte, die schwierig beginnen, gehen meist kräftezehrend weiter. So sollten Freundschaften nicht sein. Teilweise dauert es etwas, bis man die richtigen Menschen findet.
Deshalb solltest Du Dich nicht abgelehnt fühlen oder Dir die Schuld geben, dass es mit einem Kontakt nicht klappt.

@DieNeue: Ich werde Dir gerne in den nächsten Tagen noch eine Antwort schicken.

Liebe Grüsse und eine gute Nacht
S-A-M
DieNeue
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Re: Umgang mit Ablehnung

Beitrag von DieNeue »

Guten Morgen,

@ Keks:
Keks1987 hat geschrieben: dass du die einzige bist, die sich um den Garten bemüht und kann deswegen nichts sagen.
So hab ich das noch gar nicht gesehen. Aber stimmt schon... Wenn sie was sagt, kann ich immer sagen, dann soll sie sich alleine um den Garten kümmern. Denke, das wäre ihr aber zu viel.
Allerdings würde ich das nie sagen, weil mir der Garten zu wichtig ist. Mir tut es voll gut zu gärtnern und ich kann da auftanken wie bei sonst nichts. Brauch den quasi zum Überleben... deswegen will ich auch immer nichts falsch machen oder sie verärgern.
Allerdings habe ich auch noch meinen Parkplatz, den ihr Sohn mitbenutzen darf, weil ich den nicht brauche. Den hätte ich quasi auch noch "in der Hinterhand"...

Ich hab ihr auch x-mal gesagt, sie soll sagen, wenn sie was stört. Hat sie aber nie bzw. da hat sie immer gesagt, es stört sie nichts. Naja, falls sie da nicht ehrlich gewesen wäre, dann wäre sie aber auch selber Schuld, wenn sich nichts ändert.

Das einzige, was halt von meiner Seite aus wirklich nicht gut war, war ihr nicht Bescheid zu geben, dass ich den Rasen vor der Hütte neu mache und zu fragen, ob sie demnächst was rein- oder raustun will.
Ich hatte das zwar überlegt, war aber zu dem Zeitpunkt ziemlich genervt von ihr, da sie sich bei einer anderen Sache überhaupt nicht gekümmert und mich damit allein gelassen hat, obwohl ich ihr Bescheid gegeben hatte (Bei uns in der Straße sind immer wieder mal Ratten unterwegs, die auch in unseren Garten kommen und immer wieder versuchen, sich unter der Hütte einzunisten. Das hat sie nicht wirklich interessiert, und ich hab mich allein drum gekümmert. Hab die Viecher ja direkt vor der Haustür, sie im oberen Stockwerk fühlt sich da scheinbar nicht wirklich "bedroht".) Da hatte ich einfach keinen Bock, sie wieder auf was anzusprechen und wieder eine Abfuhr zu kassieren.

Wobei ich mit dem Rasen Ende September angefangen habe, da hätte sie bestimmt gar noch nichts reinstellen wollen. Ich wusste auch gar nicht, dass die Gartenmöbel haben, die standen scheinbar auf der anderen Seite vom Haus und da bin ich nie. Hoffe, ihr Sohn hat da
nicht auch noch seine Autoreifen drin. Wenn die auch noch raus müssen...
Aber eigentlich kann man Gartenmöbel ja auch draußen lagern, oder nicht?
Wenn man das Zeug abdeckt und es irgendwo geschützt hinstellt? Dann könnte ich sie ja auch fragen, ob sie die Sachen vielleicht woanders unterstellen könnte (Balkon, Vordach)? Das wär mir echt am liebsten.

Hab auch schon überlegt, ob ich sie frag, ob wir Garten gegen Parkplatz tauschen können... das wär mir fast das liebste.

Ich habe übrigens die SMS deiner Kollegin auch nicht als totale Ablehnung empfunden.

@ S-A-M: Ich freue mich auf deine Antwort. Danke, dass du versuchst uns zu helfen!

Liebe Grüße,
DieNeue
DieNeue
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Re: Umgang mit Ablehnung

Beitrag von DieNeue »

Mir kam vorhin noch ein Gedanke...
Bei den Nachbarn, die früher über mir gewohnt haben, war es oft auch so, dass ich mir gedacht habe, es passt irgendwas nicht, was ich gemacht habe. Wir haben den Garten viel genutzt, allerdings hatten sie ihre ganzen Sachen im Garten und ich mein Zeug auf meiner Terrasse. Wir haben uns voll gut verstanden und waren oft auch zusammen mit den Kindern im Garten, haben zusammen gegrillt usw.
Ich durfte mich auch um ihren Hasen kümmern (der mittlerweile mir gehört), ihre Gartengeräte mitbenutzen, die Hecke schneiden, war für die alles kein Problem. Hab auch gefragt, ob das wirklich okay ist. Da haben sie auch Ja gesagt.
Aber trotzdem hatte ich immer das Gefühl, ich darf es nicht, es passt ihnen nicht, ich misch mich zu sehr ein, obwohl es nie Anlass dazu gegeben hatte, dass es so wäre.

Ich weiß nicht, warum ich mir da immer so unsicher bin und mir Vorwürfe mache. Ist das die Depression, durch die diese ständigen Selbstvorwürfe kommen, oder was anderes?
Eigentlich ist es ja auch irgendwie fies, den anderen zu unterstellen, sie würden mich anlügen. Aber irgendwie glaube ich den Leuten sowas oft nicht.

Das gleiche mit Lärm... Ich habe schon ein schlechtes Gewissen, wenn ich abends noch kurz den Fußabtreter vor der Haustür sauge, weil ich denke, das stört, aber die anderen Nachbarn sind auch nicht gerade leise. Die nebenan telefoniert oft um 22 Uhr noch laut auf dem Balkon, die anderen haben mal Musik an oder reden voll laut (und einer von den Nachbarn schnarcht ohne Witz so laut, dass man es sogar auf der Straße hört ;)), das stört mich meistens auch gar nicht... Aber ich mach mir so nen Kopf, dass ich ja niemanden störe. Allerdings wurden wir als Kinder auch so erzogen, dass wir nicht so laut sein und auf andere Rücksicht nehmen sollen, da unser Haus extrem hellhörig ist.
Vielleicht hat das damit was zu tun?
Peter1
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Re: Umgang mit Ablehnung

Beitrag von Peter1 »

Hallo DieNeue
Meine Thera hat mir zu deinem Problem einen Lösungsansatz gegeben.
Hammer-Geschichte von P.Watzlawick
Ein Mann will ein Bild aufhängen. Den Nagel hat er, nicht aber den Hammer. Der Nachbar hat einen. Also beschließt unser Mann, hinüberzugehen, und ihn auszuborgen. Doch da kommt ihm ein Zweifel. Was, wenn er mir den Hammer nicht ausleihen will? Gestern schon grüßte er mich nur flüchtig. Vielleicht war er in Eile. Vielleicht hat er die Eile nur vorgeschützt, und er hat was gegen mich. Und was? Ich habe ihm nichts getan, er bildet sich da was ein. Wenn jemand von mir ein Werkzeug borgen wollte, ich gäbe es ihm sofort. Und warum er nicht? Wie kann man einem Mitmenschen so einen einfachen Gefallen abschlagen? Leute, wie dieser Kerl vergiften einem das Leben. Und dann bildet der sich noch ein, ich sei auf ihn angewiesen. Bloß weil der einen Hammer hat. Jetzt reicht es mir wirklich.-Und so stürmt er hinüber, läutet, der Nachbar öffnet, doch bevor er „Guten Tag“ sagen kann, schreit ihn unser Mann an.“Behalten Sie Ihren Hammer.“

Denk doch mal ein bisschen darüber nach

Alles Gute Peter
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
DieNeue
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Re: Umgang mit Ablehnung

Beitrag von DieNeue »

Mann mann mann, hab sie vorhin per Whatsapp gefragt, ob ihr Sohn auch seine Autoreifen aus der Hütte rausholen muss oder ob es nur um die Gartenmöbel geht. Da kam die Antwort "Warum fragst du mich das?"
Ist die Frage jetzt echt so unverständlich? Oder denkt sie einfach nicht mit??
Ich hab dann geantwortet: "Weil's ein Unterschied für den Rasen ist, ob man draufsteigt oder schwere Autoreifen drüberrollt."
Und später dann noch: "Man darf ihn eigentlich noch nicht betreten, weil er noch wachsen muss, und es wäre schade, wenn er kaputt werden würde. Aber ich schau mal, wie wir das hinkriegen, dass du deine Sachen reinräumen kannst. Vielleicht kann ich ein Brett drauf legen, da find ich schon eine Lösung für dich." Und nen lächelnden Smiley dazu.
Meint ihr, das ist okay?
Unhappy38

Re: Umgang mit Ablehnung

Beitrag von Unhappy38 »

Das ist mehr als ok. Du hast erklärt, worum es dir geht und warst sehr freundlich dabei. Mehr kannst du nicht tun :)
DieNeue
Beiträge: 5547
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Re: Umgang mit Ablehnung

Beitrag von DieNeue »

Hallo Peter,

danke für die Geschichte. An die hab ich neulich auch mal gedacht.
Was zieht denn deine Thera für Schlüsse aus der Geschichte bzw. wie würde sie dann mit dem Nachbarn umgehen (mal abgesehen davon, dass man sich selbst nicht unnötig reinsteigern und spekulieren sollte)?
Einfach rüber gehen und nett fragen wahrscheinlich...
Aber dann sind die Zweifel ja nicht unbedingt gelöscht, denn vielleicht gibt er mir den Hammer nur aus Höflichkeit und mag mich trotzdem nicht? Was wenn er wirklich blöd reagiert? (Ich weiß, das ist wieder Spekulation, aber mit sowas kann ich eben gar nicht umgehen)

Ich weiß jetzt auch nicht unbedingt, was ich ihr sagen soll... Ich würd's gern mal ansprechen, aber ich will nicht aus ner Mücke nen Elefanten machen. Oder soll ich einfach nur fragen, ob es sie stört, dass ich den Rasen da angesät habe?
Ich bin bei sowas auch so schnell überrumpelt und vergesse dann auch meinen Standpunkt. Ich konnte gestern nicht mal sagen, dass man auf den Rasen noch nicht draufsteigen darf.

Leider sind andere Leute nicht so wie Therapeuten, wo man einfach alle seine Gedanken mal vor sie hinkippen kann, dann schaut man sie sich gemeinsam an und sucht dann ne Lösung. Bei Konflikten kommen mir auch relativ schnell die Tränen und ich muss aufpassen, dass ich nicht heule und meine Stimme nicht zittert. Finde es da schwer, da noch was sinnvolles rauszukriegen und sachlich damit umzugehen und es nicht so an mich rankommen zu lassen.
DieNeue
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Re: Umgang mit Ablehnung

Beitrag von DieNeue »

Hab grade ihre Antwort bekommen: "Da muss wohl eine Lösung gefunden werden.. Wenn man ein Rasen im Oktober ansät.. braucht man nicht drauf hoffen, dass er im Winter wächst..."

Meine Gedanken und Gefühle waren dann doch nicht nur Spekulation.
Ich weiß nicht, was ich jetzt tun soll.
Zuletzt geändert von DieNeue am 25. Nov 2019, 15:54, insgesamt 1-mal geändert.
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