Bin neu hier. erstmal hallo!

Erasmus

Bin neu hier. erstmal hallo!

Beitrag von Erasmus »

Hi, Kedi, ja, das kettenrauchende Erstarren und stumpfsinnige Vom-Küchentisch-Aus-dem-Fenster-Schauen kenne ich zur Genüge. Auch die völlige Abschottung von der Aussenwelt und Nichtbeachtung von Telefon und Türklingel habe ich perfektioniert. Nun gut, das Telefon hat bei mir lange eh nur Alibi-Placebo-Funktion gehabt. Ich habe mir diesen Zustand immer als eine Art zeitunabhängigen Winterschlaf vorgestellt, der auf seine Erweckung durch irgendwelche Aussenreize wartet. Nur, woher sollen die Aussenreize kommen, wenn man sich verbarrikadiert? Dieses Jahr habe ich dann endlich gemerkt, daß man das Internet auch privat nutzen kann, bin auf diverse Foren und Chats gestossen und habe die Möglichkeit einer distanzierten Nähe entdeckt. Hat mir übrigens sehr gut getan! Ich habe mal eine Weile ADs genommen, kam aber mit den Nebenwirkungen nicht klar und hatte wohl auch überhaupt, nach Überwindung einer langjährigen Suchtproblematik, eine tiefe Abneigung gegen psychotrope Substanzen. Nach Wien werde ich wohl so schnell nicht mehr kommen, ich habe, wie gesagt, immer noch eine Reiseangst (oder vielleicht auch nur eine rudimentäre Angst vor der Angst, keine Ahnung). Schade, in Wien habe ich eine wunderschöne Zeit gehabt und bin, o Jammer, schon 15 Jahre nicht mehr dort gewesen. Gibt es eigentlich immer noch eine Bar namens Blue Box? Schön, daß Dir ADs helfen. Jeder Tag in Erstarrung ist ein verlorener Tag, finde ich. Servus, Erasmus
Trainspotterin
Beiträge: 3
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von Trainspotterin »

hallo anna! bin noch ein wenig verwirrt hier, aber das wird sich hoffentlich noch ändern. wie gesagt, bin ich in punkto depression eigentlich schon ein alter hase! vor einem jahr erst ist es mir richtig bewusst geworden, dass etwas nicht wirklich stimmt. vorher war ich für mich einfach schlecht drauf. so dachte ich wenigstens. mittlerweile kann ich schon auf ne lange liste mit klinikaufenthalten zurückblicken. ich hatte nicht wirklich lust zum leben. in den kliniken ist mir erklärt worden, dass ich eine starke persönlichkeitsstörung habe, unter starken depressionen leide und ein, bzw. mehrere traumata zu verarbeiten habe. tja, normal kann man ein ganzes buch drüber schreiben. im moment regel ich gerade mein leben neu, ich versuch es zumindest. ich finde es für mich sehr schön, dieses angebot im netz gefunden zu haben. habe die erfahrung gemacht, dass der austausch von erfahrungen bald wichtiger ist als die gespräche mit therapeuten. für mich ist dieser satz, dass man die hoffung nicht aufgeben soll, ein dorn im auge, alle haben ihn mir gesagt, ich sehe aber leider noch kein licht am himmel. trotz neuer beziehung zu einem mann, den ich sehr liebe. so weit erst einmal von mir. viele liebe grüsse trainspotterin
Uta
Beiträge: 396
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von Uta »

Liebe Trainspotterin, komm wir tun uns zusammen,vielleicht finden wir gemeinsam das Licht am Himmel. Liebe Grüsse Uta
Conny
Beiträge: 30
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von Conny »

Hallo Anna! Also dei posting vom Freitag haette auch von mir kommen koennen. Ich habe mich deutschlich besser gefuehlt nachdem ich wuste,dass ich eben krank bin und nicht nur einfach ungluecklich. auch ich mag mich gerne analysieren,wenns mir nicht gut geht. Ich habe letztes Jahr einen Kurs in Neuroscience belegt und verstehe somit auch etwas von den biologischen und chemischen Vorgaengen in meinem Hirn. Ich weiss,dass ich ein durcheinandergeratenes Botenstofflevel eben nicht einfach mal so wegdenken kann. Da muss schon mehr kommen und dieses Bewusstsein hilft mir auch einwenig nachsichtiger mit mir zusein,obwohl ich sonst eher ein Mensch bin, der sich staendig sagt: "Jetzt reiss dich mal zumsammen! das ist ja laecherlich,wie du hier rumjammerst!" Bin wohl recht hart zu mir selbst.... Gruss aus Schottland (heute mal mit Sonne,ob man's glaubt oder nicht!) Conny
lenja
Beiträge: 118
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von lenja »

hallo kedi, erasmus, sabine...! hab mich mal wieder hier umgesehn und eure beiträge (nun schon ne woche alt) gelesen. kenn dieses "in-sich-selbst-eigesperrt-sein" nur zu gut. wohne in meiner eigenen kleinen eishöle - eingefroren, erstarrt - während draußen die jahre wie in zeitraffer vorbeiziehen. schaffe es nicht, endlich aufzustehen, gegen die kälte anzukämpfen, mein leben "anzupacken". hab mich dabei zu oft selbst enttäuscht. kein bock mehr auf träume! so siehts da drinnen aus. da draußen bin ich angeblich noch jung, hab das leben noch vor mir (wie man so schön sagt). aber ich weiß nichts damit anzufangen- mit dem LEBEN! wurschtel so vor mich hin. meine arbeit mach ich halbherzig, mehr schlecht als recht, und in meiner freizeit hab ich nichts besseres vor, als mich selbst fertigzumachen. gebt mir ne woche frei, und ich bin reif für einen monat kur(theoretisch)! ist ein wenig wie selbstmord auf raten, nur dass man daran nicht stirbt. tut bloß schön "gleichmäßig weh". bei meinem alibi-telefon ist der aku genauso chronisch leer wie bei mir. gut, dass es wenigstens das hier gibt! da kommen die gedanken mal ein wenig in schwung. (man kann zum beispiel lange darüber nachgrübeln, was AD's denn eigentlich sein sollen, von denen hier so viel die rede ist. so ganz helle bin ich nicht gerade (grins!) ) so - nun hab ich hier auch meinen senf dazugegeben. es grüßt euch aus einem anderen schneckenhaus (ein wenig nachdenklich, vom kettenrauchen schon ganz blöde, mal wieder gar nicht müde) lenja liebe sabine, wollte dir eh nochmal schreiben. unsere (anderen) krankheiten sind ja im grunde ähnlich. hast du wenigstens das überwunden? hattest schon recht mit der "haut". war in jeder beziehung nicht verkehrt. hab selten das gefühl, "in mir zu wohnen". meinst du, das kann man wirklich noch lernen? müsste schon viel passieren...
lenja
Beiträge: 118
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von lenja »

hallo conny! nen lieben gruß noch nach schottland! war mal ein traum von mir, für ne weile ins ausland zu gehen, mal rauszukommen, etw. neues zu beginnen. finde es klasse, dass du das trotz deiner krankheit schaffst! mir hat einfach der mut gefehlt. hab mir irgendwann gedacht: egal wohin du auch gehen magst, dir selbst entkommst du ja doch nicht! warum sollte es anderswo besser sein? naja, dann hab ich den traum aufgegeben. scheine zwar fröhlich, bin aber trotzdem nicht gerade erfolgreich. hat wohl auch was damit zu tun, wie viel man sich selbst zutraut. drück dir die daumen für deine therapie, und wünsch dir noch weitere schöne tage lenja
Far Dareis Mai
Beiträge: 130
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von Far Dareis Mai »

Liebe Lenja, falls Du die Lösung für Dein Rätsel noch heute nacht haben willst: Antidepressiva - und glaub' bloß nicht, daß mir das vom ersten Tag an klar war .... :-) Ebenfalls kettenrauchend und kein bißchen müde, daher gleich computerspielend, Far Dareis Mai
lenja
Beiträge: 118
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von lenja »

hallo far dareis mai (huch, was für ein name!)! bin dann schon noch draufgekommen. aber vielen dank! ist manchmal ein wenig verwirrend hier, ein bissel wie fachsimpelei. und ich sitze oft da und grübel, und denke mal wieder viel zu kompliziert. also tschüß denn lenja
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