Selbstvorwürfe, Schuldgefühle

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Philomena
Beiträge: 122
Registriert: 21. Sep 2019, 20:27

Selbstvorwürfe, Schuldgefühle

Beitrag von Philomena »

Grüß Euch,
ich leide sehr unter Selbstvorwürfe und Schuldgefühlen. Es betrifft die Zeit vor der Medikamenten-
einnahme. Mein damaliger Ehemann, die 2 Kinder, litten oft unter meinen Ausbrüchen, bzw. meinen Stimmungsschwankungen. Ich wußte damals selbst nicht, was mit mir los ist. Ich ging zu verschiedenen Ärzten und Psychologen, aber keiner glaubte mir, wie schlecht es mir manchmal geht. Erst viel später, nämlich 2010, ich war damals 50 Jahre, verschrieb mir ein Psychiater Citalopram und er erkannte, dass ich psychisch krank bin. Für meine damalige Familie leider zu spät.

Meine Frage an Euch: Wer von Euch leidet auch unter Selbstvorwürfen usw. - zumindest teil-weise?
Liebe Grüsse Philomena
Regenschirm
Beiträge: 59
Registriert: 23. Jul 2019, 13:26

Re: Selbstvorwürfe, Schuldgefühle

Beitrag von Regenschirm »

Liebe Philomenia
Wenn ich nicht 100mg Sertralin nehmen würde, wäre ich voller Selbsthass, Minderwertigkeitskomplexen und Schuldgefuehlen. Mit Medikament habe ich mehr Abstand dazu und kann mich besser leben lassen. Werde 60 dieses Jahr.
Herzliche Grüße
Regenschirm
aikido_1987
Beiträge: 1133
Registriert: 24. Jul 2011, 20:43

Re: Selbstvorwürfe, Schuldgefühle

Beitrag von aikido_1987 »

Hallo Philomena,
ich habe auch wahnsinnig viele Schuldgefühle. Ich fühle mich z.b. verantwortlich dafür, das ich krank bin. Weil hätte ich mich mehr um mich gekümmert, wäre ich vielleicht nie in die Depression und die PTBS gerutscht.

Herzliche Grüße, aikido
Frank70
Beiträge: 147
Registriert: 28. Aug 2019, 13:54

Re: Selbstvorwürfe, Schuldgefühle

Beitrag von Frank70 »

Hallo,

Ich mache mir auch Vorwürfe, da ich mich nach meiner 2ten Episode, nicht um Therapie bemüht habe.
Ich habe quasi 10 Jahre nichts getan, habe gedacht ich hätte es soweit im Griff.
Philomena
Beiträge: 122
Registriert: 21. Sep 2019, 20:27

Re: Selbstvorwürfe, Schuldgefühle

Beitrag von Philomena »

Herzlichen Dank an Frank70 und aikido für Eure Antwort.
















Frank70 und aikido danke für Eure Antworten.
Bezüglich der Krankheit, gab es ein Umfeld (Partner, Kinder) welches darunter gelitten hat oder
immer noch leidet.?

liebe Grüsse Philomena
lost of horizont
Beiträge: 215
Registriert: 22. Okt 2019, 22:10

Re: Selbstvorwürfe, Schuldgefühle

Beitrag von lost of horizont »

Nun philomena,

Meine Partnerin inkl meine 2 Kinder haben in der schlimmen Zeit,wo ich schwerst Depression gelitten. Auch i hatte bzw hab es immer noch schuldgefühle. Aber wenn die Depression über einen regieren, dann kannste diesen leider nicht entkommen. Erinnere mich ungern an die Zeit zurück. Sie freuen sich sehr rüber, dass es mir besser geht,aber haben natürlich auch Angst,dass es wieder kippen kann. DAA tut mir wirklich richtig weh zu sehen,wie sie darunter leiden mit mir. Aber ohne sie wäre ich heute nicht hier.das muss ich zugeben. Sie gaben mir enorm Kraft.
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: Selbstvorwürfe, Schuldgefühle

Beitrag von Bittchen »

Liebe Philomena,

du hast dir die depressive Störung nicht gewünscht ,genauso wie du dir keine andere Krankheit wünschen würdest.
Wo liegt da deine Schuld daran ?
Klar leiden Angehörige auch darunter ,das ist bei Menschen die uns lieben immer so, wenn
die Gesundheit in Gefahr ist.
Dass unser Verhalten sehr beeinflusst wird durch eine Depression, sollte erkannt und behandelt werden.
Am Besten mit der passenden Therapie,das kann ein langer Weg sein.
Schuldgefühle sind ein Symptom der Krankheit.
Ich kenne das sehr gut,mich immer wieder gefragt zu haben,warum ich nicht mehr funktionieren kann und alles was Mal gut war,in Frage gestellt habe.
Das war belastend,aber vielleicht auch nötig ,um was verändern zu können.
Veränderungen sind für mich nicht leicht,weil ich gerne für Andere da bin und erst lernen musste für mich was zu tun.
Das ist mir einigermaßen gelungen ,mache du dich auch auf den Weg.
Tue dir Gutes,nimm dir Zeit für dich.
Die Vergangenheit ist vorbei,es ist wie es ist,denn du kannst ein gesprochenes Wort nicht zurück nehmen,aber du kannst versuchen zu erklären, warum du so gehandelt hast.
Leider gibt es auch unter Angehörigen Menschen, die das nicht verstehen oder nicht verstehen wollen.
Dann kannst du es nicht ändern und nur nach vorne schauen.

Liebe Grüße
Bittchen

@Lieber Frank,die Angst vor einem Rückfall bleibt.
Das ist aber auch ein Schutz, um besser auf uns aufpassen zu können.
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
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