Positive Erfahrungen mit Antidepressiva

mfe7257
Beiträge: 2
Registriert: 6. Nov 2018, 05:26

Re: Positive Erfahrungen mit Antidepressiva

Beitrag von mfe7257 »

Guten Morgen Bambinii. Die Erfahrungen, daß ein Antidepressivum nicht wirkt
machen sehr viele Patienten. Bei mir besteht eine endogene Depression seit
42 Jahren. Natürlich habe ich in den ganzen Jahren viele Medikamente ausprobiert.
Zwei Präparate habe ich als wirksam in Erinnerung: Jatrosom und Saroten. Bitte
sprich mal mit Deinem Psychiater, auch ich mache die besten Erfahrungen mit
den Antidepressiva, die schon Jahrzehnte bekannt sind. Grüße sendet Dir
Matthias
Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne und eine Kraft, die uns beschützt, und die uns hilft zu Leben

Hermann Hesse Stufen
Regenschirm
Beiträge: 59
Registriert: 23. Jul 2019, 13:26

Re: Positive Erfahrungen mit Antidepressiva

Beitrag von Regenschirm »

Ihr Lieben,
ich finde es sehr schade, dass ich nicht bei dem Kongress war. Vielleicht naechstes Jahr.
Ich lese hier aktuell mit und merke, dass mich die Beiträge, die sich so sehr gegen die Medikamente richten, weiterhin verunsichern. Wobei ich auch denke, wer mit seinen Stimmungen es einigermaßen gut schafft durch das Leben zu kommen, sollte natürlich auf AD'S zu verzichten. Es sind ja keine Spaßpillen.
Probleme hatte ich massiv beim Enschleichen, beim Absetzen
Regenschirm
Beiträge: 59
Registriert: 23. Jul 2019, 13:26

Re: Positive Erfahrungen mit Antidepressiva

Beitrag von Regenschirm »

Ach du je, aus Versehen abgesendet.

Und wie schon öfter geschildert, ohne AD. Trotz verschiedener Kliniken, dem Besuch von Selbsthilfegruppen, Therapien noch und noecher, bewegungsprogrammen etc... Hat mir die wirkliche Erleichterung nur die Einnahme von 2 AD'S beschert. Sie wirken bislang verlässlich und ich bin unendlich erleichtert, dass ich mit etwas mehr Sicherheit und Vertrauen durch das Leben komme. Es sogar Spass macht und ich nicht ewig mit suizidalem Gedankengut beschäftigt bin. Ich danke der Schulmedizin. Und meine Gefühle sind mir immer noch tief genug und Baustellen gibt's auch noch.
Herzliche Grüße
Regenschirm
saneu1955
Beiträge: 2433
Registriert: 6. Jul 2014, 19:18

Re: Positive Erfahrungen mit Antidepressiva

Beitrag von saneu1955 »

Hallo Regenschirm, ich lese meistens hier im Forum nur mit und beteilige mich selten an den Diskussionen. Aber bei dir hat mich stutzig gemacht, dass du bezüglich der ADs verunsichert bist.

Vielleicht mal soviel dazu. Jeder Mensch reagiert auf Medikamente anders, jeder Mensch hat seine Meinung dazu und auch die Erfahrungen. Diese sind aber immer subjektiv. Natürlich gibt es überall auch Ärzte, die zu schnell und zu viel Medikamente verschreiben, aber das tun sie auch z. B. bei Antibiotika oder anderen Sachen.

Bei Antidepressiva ist es nun auch so, dass niemand vorher sagen kann, hilft es oder hilft es nicht und dann muss das nächste probiert werden.

Fakt ist doch aber eines, wenn jemand in einer Krise steckt, dann helfen oftmals erstmal nur Medikamente.

Ich bin auch so ein Typ, der sich sehr schnell verunsichern lässt und habe deshalb sehr oft schon eigenmächtig meine Medikamente reduziert, gar nicht mehr genommen und bin immer wieder auf die Nase gefallen.

Das einzige, wo ich sehr konsequent mittlerweile bin, sind die sogenannten Benzodiazpine, also Beruhigungsmittel, die teilweis unkontrolliert zur Bedarfsmedikation verschrieben werden. Hier habe ich einen Entzug hinter mir und der war vom allerfeinsten. Damit sollte man wirklich vorsichtig umgehen.

Ja und Antidepressiva oder Neuroleptika sollte man auch nicht von heute auf morgen absetzen.

Ich persönlich finde es nur problematisch, wenn gerade hier in so einem Forum so vehement gegen Medikamente gewettert wird und es dann Mitglieder gibt, die völlig verunsichert sind.
Wir sind alle keine Ärzte, keine Fachleute, wir können nur aus unserem eigenen Empfinden heraus etwas dazu sagen.

Das war mir jetzt mal wichtig zu sagen. Keiner sollte verunsichert sein, dass kann niemand in einer Depression gebrauchen.

LG Saneu1955
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: Positive Erfahrungen mit Antidepressiva

Beitrag von Bittchen »

Hallo ,wer wettert hier Saneu ?

Es ist doch nicht zu verleugnen was ich geschrieben habe.
Das sind Fakten ,die auch in den Medien öffentlich publiziert werden.
Mir geht es nicht darum recht zu behalten,sondern gebe nur meine eigene Erfahrung weiter.
Die ich ja auch dreißig Jahre mit Psychopharmaka gemacht habe.
Es ist ja nicht so,dass ich nicht alles probiert hätte, was Antidepressiva betrifft.
Mir geht es nach einem sehr harten "Entzug" vor über 2 Jahren,jetzt besser!!!
Die Spätschäden wie die Polyneuropathie(Nervenschädigung) erwähne ich hier schon gar nicht mehr.
Wenn dir die Pillen helfen,dann sei froh und dankbar.
Bei mir war es nicht so, sondern hat langfristig das Gegenteil bewirkt.

Weiterhin alles Gute für dich .

https://www.der-arzneimittelbrief.de/de ... =2015&S=65" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;
Für mich war diese Information hilfreich.
Jeder kann sich seine eigene Meinung bilden,oder weiter nichts hinterfragen.
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
Monchen12345
Beiträge: 1873
Registriert: 18. Nov 2018, 23:21

Re: Positive Erfahrungen mit Antidepressiva

Beitrag von Monchen12345 »

Ich finde auch nicht, dass hier extrem gewettert wird. Aber es werden halt auch mal die negativen Seiten angesprochen, nur wenn einer vorher schon unsicher ist, kann das natürlich weiter verunsichern.

Ich hab tatsächlich die positive Wirkung meines ADs unterschätzt. Nach der Reduzierung traue ich mich halt auch nicht, weiter runter zu gehen.
Schlimmer fand ich aber dass versucht wurde die NW mit weiteren Psychopharmaka zu behandeln, keiner hatte mal in Erwägung gezogen dass meine Schlafprobleme einfach eine NW sind und nicht (mehr) Teil der Erkrankung. Im Gegenteil: ich bekam noch einen Vortrag, dass ich lernen muss mit den Störungen zu leben.
Aktuell werde ich die geringere Dosis weiter nehmen. Sollte es mir mit der Dosierung über einen längeren Zeitraum stabil gut gehen, will die auch komplett absetzen. Halt so lang wie nötig und so wenig wie möglich.
Aber eigentlich war dieser Thread dazu gedacht bewusst nur die positiven Erfahrungen auszutauschen. Vielleicht sollten wir dorthin zurück?!
LG, Monchen
saneu1955
Beiträge: 2433
Registriert: 6. Jul 2014, 19:18

Re: Positive Erfahrungen mit Antidepressiva

Beitrag von saneu1955 »

Hallo Bittchen, warum fühlst du dich angesprochen, ich habe keine Namen genannt und würde dies auch nicht tun.

Es ging mir einzig und allein darum, meine Meinung zu sagen und ich habe versucht, objektiv zu bleiben. Es ist doch eine Verunsicherung da und dies wollte ich mal belichten.

Natürlich kann jeder für sich selbst entscheiden, was er macht. Auch ich nehme nicht alles so hin, hinterfrage sehr viel bei den Ärzten.
Es ist nur einfach so, dass jede psychische Erkrankung so unterschiedlich ist und jeder verträgt Medikamente auch anders.

Wenn du es ohne Medikamente schaffst, dann ist es doch super.

Für mich ist es nur wichtig, dass ich beim Schreiben von Post aufpasse, andere Menschen nicht durch meine eigene Meinung zu verunsichern.

Wie schon so oft hier geschrieben worden ist, wir können die Probleme der anderen nicht lösen, wir sind alle nur selbst Betroffene.

Alles Liebe für Dich
Saneu1955
gvman
Beiträge: 321
Registriert: 20. Okt 2015, 10:35

Re: Positive Erfahrungen mit Antidepressiva

Beitrag von gvman »

Ich habe auch bei mir und anderen Mitpatienten bzw aus Erfahrungsberichten ein ganz unterschiedliches Bild über Psychopharmaka und das Absetzen dieser. Es gibt Patienten, die können ohne Probleme AD relativ abrupt absetzen ohne Probleme und haben (bis heute) keinen Rückfall oder leben mit leichten Restsymptomen. Andere brauchen lange, sind aber letztlich erfolgreich, brauchen aber dann doch nach einiger Zeit wieder PP. Wieder andere reduzieren nur und werden so schwer rückfällig, dass selbst ein Aufdosieren kaum noch hilft. Die meisten nehmen sie einfach weiter und leben mit den NW, die sie als weniger belastend finden, als die Krankheit selber. Wo ich stehe, kann ich noch nicht sagen. Ganz ohne PP werde ich sicherlich nicht auskommen. Ein Absetzen 2014 /15 (Benzodiazepine sogar innerhalb von 3 Tagen), weil ich dachte, dass ich nur noch NW habe (Übelkeit), ging ganz nach hinten los. Die Übelkeit entpuppte sich dann als (ein eigentlich von mir von jeher bekanntes Symptom) ein "somatoformes" Kennzeichen meiner Depression. Ich kam nach 2Monaten in einen fast lebensbedrohlichen Zustand aus Gewichtsverlust, extremer Übelkeit und Angst, Derealisation und so massiven Schlafstörungen, dass ich darüber hinaus mich konkret mit Suizid beschäftigte. Diese Erfahrung hat mich so geprägt, dass ich nun übervorsichtig bin. Ich denke, dass es eine additiver Effekt aus Grundkrankheit und Absetzsymptom war. Einziges langfristiges Ziel ist der Übergang von Benzodiazepin - Langzeitmedikation hin zu einer Bedarfseinnahme. Vielleicht hilft mir die anstehende Behandlung in einer Institutsambulanz dabei. Aber forcieren werde ich das nicht. Ich bin auch unter den Medikamenten z. T noch schwer angeschlagen. Möchte nur sagen, dass das Absetzen die vollkommen richtige aber auch eine lebensgefährliche Entscheidung sein kann. Sie sollte nur schrittweise unter ärztlicher Beobachtung erfolgen. Das soll keine Verunsicherung sein, sondern zumindest zu einer Achtsamkeit und Vorsicht auffordern. LGrüße
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: Positive Erfahrungen mit Antidepressiva

Beitrag von Bittchen »

Lieber gvman,

deinen Zeilen kann ich zu 100% zustimmen,genauso ist es.

@Saneu, ich werde hier nicht mehr darauf aufmerksam machen,denn ich fühle mich schon angesprochen,denn nur ich habe in diesem Thread zur Vorsicht gemahnt.
Wenn du dich dabei selbst erkannt hast,genau wie du sehr brüskiert geantwortet hast ,wie ich über dann Schaden vom Rauchen damal geschrieben haben ,dann ist das eben so.
Jetzt hast du ja auch dagegen den Kampf aufgenommen ,meinen Respekt dafür ist dir Sicher.
Halte durch und es geht nur"Nie mehr einen einzigen Zug".

Ich schreibe immer nur über Dinge ,die ich selbst erlebt habe und teile das hier.
Meine Absicht ist nur Aufklären und das geschieht mit meinem laienhaften Wissen.

Was da jeder mit den Informationen macht, kann ich eh nicht ändern.
Ich selbst wäre sehr froh gewesen,wenn ich das Wissen von heute, schon sehr viel früher gehabt hätte,da wäre mir viel erspart geblieben.
Ehrlichen Herzens wünsche ich dir schnelle Besserung und alles Gute,Saneu.

@Bleibe bitte übervorsichtig gvman,es gibt Menschen ,die reagieren bei jeder Dosisveränderung sehr sensibel.
Alles erdenklich Gute für dich,ich drück dir die Daumen,dass du auch eine positive Erfahrung machen kannst.
Die langfristige Verbesserung der Lebensqualität hat immer Priorität,egal ob mit oder ohne Medikamente.

Liebe Grüße
Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
gvman
Beiträge: 321
Registriert: 20. Okt 2015, 10:35

Re: Positive Erfahrungen mit Antidepressiva

Beitrag von gvman »

Danke Bittchen.
Dies wünsche ich Dir und den Mitlesern auch.. Alles Gute
Zuletzt geändert von gvman am 30. Sep 2019, 17:12, insgesamt 1-mal geändert.
yellohmellow
Beiträge: 231
Registriert: 2. Mär 2019, 09:01

Re: Positive Erfahrungen mit Antidepressiva

Beitrag von yellohmellow »

So ziemlich alles hat zwei Seiten, mindestens. So ist es wohl auch bei Antidepressiva.

Bei dem Leipziger Paientenkongress in diesem Monat passte dazu auch die Aussage des Comedian Thorsten Sträter, der selbst betroffen ist. Er sagte daß er dankbar ist, daß Antidepressiva entwickelt wurden, die wirksam sind. Ohne Medikament würde er vielleicht schon nicht mehr am Leben sein. Allerdings würden die Hersteller der Medikamente auch selber verunsichern durch die verwirrenden Angaben in den Beipackzetteln. Da steht dann z.B. bei den Angaben zu Nebenwirkungen unter anderem auch „Depression“.

Wie soll der depressive Patient diese Nebenwirkung nun erkennen? Kann man, wenn man schon depressiv ist, noch eine zweite Depression bekommen? Also wie jemand, der einen Arm gebrochen hat, durch die Belastung des gesunden Arms möglicherweise auch den 2. Arm schädigen kann? Solche Hinweise in den Beipackzetteln sollten genauer erklärt oder ganz weggelassen werden.

Dem ist aus meiner Sicht nichts hinzuzufügen.

LG yellohmellow
anna54
Beiträge: 3713
Registriert: 14. Sep 2010, 15:08

Re: Positive Erfahrungen mit Antidepressiva

Beitrag von anna54 »

Hallo zusammen
der ärztliche Leiter einer großen Klinik sagte bei einer Veranstaltung vom Bündnis Depression: Antidepressiva würden in der Regel nach 6Monaten erfolgreich abgesetzt-----
In welcher Welt lebt er?
Dabei muss man noch dankbar sein,dass er überhaupt gekommen ist.
Realität sieht anders aus.
Es gibt immer Patienten,die erfolgreich mit Medikamenten zurecht kommen,das sollte auch so gesagt werden können.
Erst wenn das immer wieder schief geht,werden die Seiten des Buches aufgeschlagen,die man lieber niemals gekannt haben möchte.
Bittchen ist immer wieder eine vorsichtige Mahnerin,ich finde ihre Beiträge wichtig und richtig.
Nur Wissen hilft bei wichtigen Entscheidungen,Gott lob gibt es in allen Bereichen der Medizin,die "Glücklichen",die einfach vertrauen können----und dann geht das auch noch gut.
Glück gehabt!
anna54
Peter1
Beiträge: 3399
Registriert: 15. Apr 2018, 12:06

Re: Positive Erfahrungen mit Antidepressiva

Beitrag von Peter1 »

Hallo Yellohmellow
Wer depressiv ist, kann sehr wohl noch eine zweite Depression gleichzeitig bekommen. Meine Diagnose lautet F33.2 und F34.1 ! Auf eine chronische, leichte Depression,(Dysthymie) pflanzt sich rezidivierend eine mittelgradige, oder eine schwere Episode oben drauf. Mit der Dysthymie komme ich mittlerweile alleine klar, dank Venlafaxin. Bei einer mittelgradigen Episode reicht ein guter Therapeut, aber bei einer schweren Episode führt für mich kein Weg an der Klinik vorbei, zum Selbstschutz. Das Ganze nennt sich Double Depressions.

Alles Gute und Schöne Peter
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
gvman
Beiträge: 321
Registriert: 20. Okt 2015, 10:35

Re: Positive Erfahrungen mit Antidepressiva

Beitrag von gvman »

Hallo Anna. Das ist typisches Lehrbuchgebabbel.. Oberflächlich.. Klar, ich kenne Fälle, wo AD nach in etwa dieser Zeit erfolgreich abgesetzt werden konnten. Frei nach dem Motto "Depression" verschwindet unter PP und Therapie vollständig und das AD sollte dann noch 6 Monate "vorsichtshalber" eingenommen werden. Lach... Dies ist bei nur rund 30% der Patienten der Fall.. LG
saneu1955
Beiträge: 2433
Registriert: 6. Jul 2014, 19:18

Re: Positive Erfahrungen mit Antidepressiva

Beitrag von saneu1955 »

Hallo Bittchen, ich habe dir eine PN geschickt.

LG Saneu1955
yellohmellow
Beiträge: 231
Registriert: 2. Mär 2019, 09:01

Re: Positive Erfahrungen mit Antidepressiva

Beitrag von yellohmellow »

Peter1 hat geschrieben:Hallo Yellohmellow
Wer depressiv ist, kann sehr wohl noch eine zweite Depression gleichzeitig bekommen. Meine Diagnose lautet F33.2 und F34.1 ! Auf eine chronische, leichte Depression,(Dysthymie) pflanzt sich rezidivierend eine mittelgradige, oder eine schwere Episode oben drauf. Mit der Dysthymie komme ich mittlerweile alleine klar, dank Venlafaxin. Bei einer mittelgradigen Episode reicht ein guter Therapeut, aber bei einer schweren Episode führt für mich kein Weg an der Klinik vorbei, zum Selbstschutz. Das Ganze nennt sich Double Depressions.

Alles Gute und Schöne Peter
Hallo Peter,

danke für die Info. Das war mir bislang nicht bekannt.
Die Kritik von Thorsten Sträter geht allerdings in eine andere Richtung. Und zwar suggeriert der Beipackzettel von manchen Antidepressiva, daß Depression eine Nebenwirkung der medikamentösen Behandlung sein kann. In dem von Dir geschilderten Fall ist die Ursache der 2. Depression, wenn ich es richtig verstehe, ja nicht eine Nebenwirkung von Antidepressiva.
Depression als Nebenwirkung wirft dann ja auch die berechtigte Frage auf, welche meiner beiden Depressionen ist nun die echte und welche die Nebenwirkung? Lassen sich - gleichzeitig - überhaupt zwei verschiedene Arten von Depression auseinanderhalten?

Ich finde, das ist irgendwie unhaltbar. Man hätte dann besser darauf hinweisen sollen, daß sich unter Umständen die Depression durch die Behandlung mit dem Antidepressivum verschlechtert, das wäre für mich eindeutig. Aber sowas will sich die Pharmaindustrie ja eben nicht nachsagen lassen.

LG yellohmellow
John4155
Beiträge: 395
Registriert: 23. Mai 2011, 18:41

Re: Positive Erfahrungen mit Antidepressiva

Beitrag von John4155 »

Also ich habe sowohl positive, als auch negative Erfahrungen mit AD gemacht. Derzeit lebe ich ohne. Ich würde sie aber jederzeit wieder einnehmen, wenn sich wieder mein psychischer Zustand verschlechtert. Sie haben mir in einer Zeit in der ich stark suizidal war das Leben gerettet, und meine Lebensqualität deutlich verbessert!!!
Viele Grüße

John
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: Positive Erfahrungen mit Antidepressiva

Beitrag von Bittchen »

@Lieber John, liebe Mitleser,

bei einer schweren Depression mit Suizidgedanken ,ist die Klinik der richtige Ort und da kommst du auch um Medikamente nicht drum herum.
Aber wenn Ärzte in ihrer Ungeduld schnelle Ergebnisse wollen und dir immer wieder schnell andere Psychopharmaka verordnen,dann fällt mir dazu nicht mehr viel ein.
Die Klinken stehen da ja auch unter Druck und wollen vermeintliche Erfolge,weil sonst rechnet sich ein längerer Aufenthalt nicht .
Obwohl es in Akutpsychiatrien noch ein anderes Abrechnugssystem gibt,wie bei der Fallpauschale.
GsD war ich schon durch meine langen Zeiten bei AA trocken und auch durch die Erfahrung von Freunden da viel aufgeklärter.
Viele kämpfen da ja noch zusätzlichen gegen Ihre Medikametenabhängikeit.
Dadurch konnte ich bei sehr vielen Psychopharmaka nein sagen .
Ich habe immer nur verschiedene,auch hoch dosiert, Antidepressiva genommen.
Sie machen ja nicht abhängig ???,nur wie werde ich sie wieder los?
Das KANN für viele "Konsumenten"ein Problem sein.
Für mich als Suchtkranke ,wurden auch Benzos als harmlos hingestellt von den Ärzten,gehts noch?
Meine Tochter, MFA, ist auch schon mit 18 Jahren an einer Depression erkrankt und war damals in einer internistischen Praxis tätig.
Daher wusste sie durch die Ärzte da,dass auch ADs sehr mit Vorsicht zu "genießen" sind.
Sie hat ihre oft schwere Depression, ohne Medikamente ,mit langer Therapien, in ihre Schranken gewiesen.
Geheilt sind wir beide nicht,die Gefahr ein Rezidiv zu bekommen bleibt,das verhindert auch kein Medikament!!!

@Lieber Peter,genau deine Diagnose hatte ich auch schon Mal vor 10 Jahren.
Du bist Diabetiker und hast Neuropathie,aber du nimmst trotzdem weiter Neuroleptika ,nach meinem Wissenstand.
Aber gerade diese PP beeinflussen ja die Nervenstörung in den Beinen sehr negativ.
Mache dich schlau und spreche das bei deinem Diabetologen an.
Meiner ist bei Psychopharmaka sehr kritisch,aber Lyrika sieht er auch als letzte Hilfe gegen die Schmerzen bei Polyneuropathie an.
"Ein Versuch ist es wert",da konnte ich angemessen kontern und das Verneinen.
Mit mir nicht mehr !!!
Manchmal zweifel ich echt an den gegensätzlichen Aussagen der verschiedenen Fachrichtungen.
Das solltest du auch tun und viel mehr hinterfragen,was du da so schluckst.

Es scheint ja doch viele Betroffene zu berühren,ja evtl.auch zu verunsichern,Psychopharmaka, ja oder nein.
Ist doch gut so,so kann keiner sagen, ich bin nicht gewarnt worden.
Kritisch sein ist und bleibt angebracht.

Liebe Grüße
Bittchen

PS.Ich mag Thorsten Sträter und Tobi Katze ,seinen Freund .
Sie sind ganz wichtig, um in der Öffentlichkeit Aufklärung zu betreiben.
Jeder kann auch im Rampenlicht,nur seine eigenen Erfahrungen weiter geben.
Thorsten Sträter hatte Glück,er lebt heute ohne Psychopharmaka,Depression in Nirwana geschickt,Ziel erreicht.
Das er geheilt ist,sagt er nicht.
Prominente Beispiele,wo es auf Dauer, durch den täglichen Stress nicht so gut funktioniert hat,gibt es auch reichlich.
Da bin ich im Nachhinein sehr überrascht,dass dieser Mensch depressiv war.
Die Maske hat gut gesessen.
Ich wünsche jedem ,der sich ehrlich und offen so äußert und zu seiner depressiven Störung steht, nur das Beste.
Schon die Offenheit ist ein sehr gutes Vorbild.
Der Weg ,um aus der Krise wieder raus zu kommen, ist bei jedem anders.
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: Positive Erfahrungen mit Antidepressiva

Beitrag von Bittchen »

Liebe Saneu ,

ich habe dir gerne geantwortet.
Deine Bittchen

https://www.bing.com/search?q=stop-simp ... HRDEF&sp=1" onclick="window.open(this.href);return false;

Vielleicht schaust du da Mal rein,schaden kann es dir nicht.
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
gvman
Beiträge: 321
Registriert: 20. Okt 2015, 10:35

Re: Positive Erfahrungen mit Antidepressiva

Beitrag von gvman »

Ich kann im Moment nicht verlinken.. Wen es interessiert, schaut mal auf Youtube unter "Gerhard Gründer über Psychopharmakaforschung" Prof. Gründer war lange an meinem zuständigen UK in Aachen.. Jetzt ist er am ZI Mannheim.
yellohmellow
Beiträge: 231
Registriert: 2. Mär 2019, 09:01

Re: Positive Erfahrungen mit Antidepressiva

Beitrag von yellohmellow »

gvman hat geschrieben:Ich kann im Moment nicht verlinken.. Wen es interessiert, schaut mal auf Youtube unter "Gerhard Gründer über Psychopharmakaforschung" Prof. Gründer war lange an meinem zuständigen UK in Aachen.. Jetzt ist er am ZI Mannheim.
Danke für den Hinweis. Prof. Gründer ist sicherlich auf dem richtigen Weg, eine maßgeschneiderte, individuelle, auch pharmakologische Therapie anzustreben. Interessant auch, daß er dabei auch psychedelische Substanzen mit einbezieht. Leider wird das, auch hier im Forum, immer noch als illegal und Schmuddelecke abgetan, obwohl es ja mittlerweile auch in Deutschland eine Zulassung für die Behandlung mit medizinischem Cannabis gibt. Ein Thread hier im Forum zu diesem Thema wurde vom Moderator schlicht von oben herab geschlossen. Sowas macht auch depressiv.

LG yellohmellow
Monchen12345
Beiträge: 1873
Registriert: 18. Nov 2018, 23:21

Re: Positive Erfahrungen mit Antidepressiva

Beitrag von Monchen12345 »

@yellohmellow: bei mir ist hier im Forum nicht der Eindruck einer "Schmuddelecke" entstanden.
Bei mir ist ehr der Eindruck entstanden dass es jetzt Einige gibt, die auf Teufel komm raus wollen dass THC gegen Depressionen hilft. War mal verboten, macht auch high und high sein auf Rezept finden einige wohl auch erstrebenswert. Zudem hat/ist Canabis ja außerhalb der med. Anwendung immernoch verboten. Ja, nur der Handel; nicht der Besitz für den Eigenbedarf...
Aber gerade das man da sonst nur illegal dran kommt, tragt viel zur Begehrlichkeit bei.
Das Zeug ist auch kein Zaubermittel und hat auch unerwünschte Nebenwirkungen.
Geschlossen wurde der Thread, weil dort offen der verbotene Erwerb zugegeben wurde. Einen solchen Thread zu schließen, hat dann auch etwas mit dem Schutz der Forenteilnehmer zu tun....
S-A-M
Beiträge: 28
Registriert: 21. Aug 2019, 19:24

Re: Positive Erfahrungen mit Antidepressiva

Beitrag von S-A-M »

Dies bezieht sich auf die letzten beiden Beiträge. Ich möchte niemandem zu nahe treten, aber ich denke, dass mündige und zurechnungsfähige Menschen nicht vor sich selber bzw. dem Erfahrungsaustausch im Forum betreffend Cannabis geschützt werden müssen. Es kann ja jeder selber entscheiden, was er lesen möchte und was er damit macht.
Eine solche Bevormundung kann zu einem Ohnmachtsgefühl und Verstärkung einer Depression führen.
yellohmellow
Beiträge: 231
Registriert: 2. Mär 2019, 09:01

Re: Positive Erfahrungen mit Antidepressiva

Beitrag von yellohmellow »

@ Monchen12345

es ist immerhin ein Psychiater, zumal noch in der Pharmakologischen Forschung tätiger Professor, der davon berichtet, dass psychotrope Substanzen sehr hilfreich bei Depression sind, und nicht irgendwelche Typen, die auf Teufel komm raus wollen dass das gegen Depression hilft.
Solche Aussagen von Dir sind nicht fair und wirken auf mich ketzerisch.
Dem was S-A-M geschrieben hat kann ich mich nur anschließen.

LG yellohmellow
gvman
Beiträge: 321
Registriert: 20. Okt 2015, 10:35

Re: Positive Erfahrungen mit Antidepressiva

Beitrag von gvman »

Ich wollte jetzt keine hitzige Debatte über psychodelische Substanzen in der Behandlung von psychischen Erkrankungen entfachen. Mir ging es eher um die anderen Inhalte. Was Cannabis betrifft, kenne ich Patienten, die sowohl (leicht) profitierten haben, als auch welche, denen es deutlich geschadet hat. Ist mit Vorsicht zu genießen. "Legales"Cannabidiol - Öl dagegen empfinden viele als zu schwach..
Antworten