Gewichtszunahme setzt mich extrem unter Druck

[Dany97]

Hallo ihr lieben,

ich habe in den letzten Monaten mehrere Kilos zugenommen und bisher hat keine Diät irgendwas gebracht.
Seit einiger Zeit leide ich leider unter extremen Heißhungerattacken, schaffe es aber meistens dem Drang, etwas zu essen, zu widerstehen. Trotzdem kreisen meine Gedanken permanent ums Essen. Ich ernähre mich ausgewogen und achte darauf nicht zu viel Fett und Kohlenhydrate zu mir zu nehmen und bisher brauchte ich auch nicht wesentlich mehr zu tun, um mein Gewicht zu halten. Ich weiß nicht, ob es sein kann, dass durch die Depressionen mein Stoffwechsel verlangsamt ist und ich deshalb auf einmal zunehme, aber ich bin mittlerweile echt verzweifelt. Zwei Diäten habe ich schon hinter mir und es hat nichts gebracht. Durch die Gewichtszunahme lehne ich mich selbst nur noch mehr ab als ich es ohnehin schon tue und mag mich mittlerweile gar nicht mehr im Spiegel ansehen. Für Sport fehlt mir momentan die Energie, ich gehe zweimal am Tag spazieren und das reicht mir schon. Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht oder habt ein paar Tipps für mich?

Liebe Grüße!

[Peter1]

Hallo Dany
Die Gewichts Zunahme liegt eventuell an deinen Medikamenten. Bis Anfang des Jahres nahm ich Duloxetin, und hatte nie Schwierigkeiten mit meinem Gewicht. Dann wurde ich umgestellt auf Venlafaxin. Seitdem habe ich Probleme mein Gewicht zu halten.Immer wieder kommen wahre Fress Attacken. Ich halte mein Gewicht nur, weil ich Hunger mit Mineralwasser bekämpfe.

Alles Gute und Schöne Peter

[Dany97]

Hallo Peter,

ich nehme gar keine Medikamente, daher kann es also nicht kommen. Aber danke für den Hinweis

[DieNeue]

Hallo Dany,

wann hast du denn deine Heisshungerattacken? Bei mir sind die vor allen Dingen Abends. Da sollte man ja eher wenig bis keine Kohlenhydrate essen. Ich hatte auch einen extrem verschobenen Tagesrhythmus, hab teilweise Nachts um 12 noch voll gekocht. Wurde etwas besser als ich nicht mehr nach 22 Uhr gekocht habe. Mittlerweile gehts bei mir wieder etwas drunter und drüber, deswegen wird es abends wieder sehr spät.

Liebe Grüße,
DieNeue

[Dany97]

Ich habe die Heißhungerattacken unabhängig von der Tageszeit, allerdings hauptsächlich, wenn ich alleine bin und Ruhe habe. Ich leide seit mehreren Monaten an einer starken inneren Leere und kann auch schon seit einer ganzen Weile nicht mehr weinen. Ich glaube, dass der Heißhunger mit dem Bedürfnis zusammenhängt etwas zu fühlen. Die Diäten waren daher der reinste Horror, aber ich habe es durchgehalten. Dass beide jetzt absolut nichts gebracht haben, frustriert mich sehr.

[esperanto2015]

Von Diäten halte ich nicht viel, da sie erstens nur kurzfristig ausgelegt sind und somit suggeriert wird, man könne danach wieder normal weiteressen. Zweitens baut der Körper Muskelmasse ab, so dass man nach der Diät leicht in den Jo Jo Effekt kommt, also schnell mehr zunimmt als man vorher abgenommen hat.
Nachhaltiger ist eine permanente Ernaehrungsumstellung am besten in Kombination mit regelmäßigen Sport. Gegen die Heisshungerattacken sollen übrigens 2 EL Leinoel zum Frühstück helfen.

[Dany97]

Danke für den Tipp mit dem Leinöl.

Ich hoffe auch, dass ich irgendwann wieder mehr Sport machen kann, aber momentan kostet mich der Alltag schon genug Kraft.
Ich halte eigentlich auch nichts von Diäten, aber bin momentanen echt verzweifelt, weil die Gewichtszunahme so schnell ging und es immer schlimmer wird, obwohl ich auf vieles verzichte.

[Inna1]

Ich kann dich super gut verstehen. Ich habe 10 Kilo zugenommen, obwohl ich an meinen Essgewohnheiten nichts geöndert habe. Bei mir liegt es mit an den Medis. Ich schaffe es nicht abzunehmen, trotz gesunder Ernährung. Das frustriert!!

[Dany97]

Es tut gut zu hören, dass es anderen auch so geht. Ich hoffe auch sehr, dass ich es weiterhin ohne Medikamente schaffe, weil ich auch Angst davor habe, dann noch mehr zuzunehmen.
Kann ich fragen, was du genau an deiner Ernährung geändert hast und wie du das so aushältst?

[darkness11]

hallo.

ich bin hier noch recht neu und hoffe kann dir trotzalledem bissl helfen.
Ich weiss selbst wie frustrierend diese unkontrollierte Gewichtszunahme aus dem Nichts ist. Man hat seine Lebensgewohnheiten wie Essgewohnheiten nicht gravierend verändert und trotzdem wird es immer mehr.
Man versucht dagegen anzugehen, holt sich ärztlich Hilfe und Rat und nix greift.

Hast du einen guten Arzt, bei dem du dic verstanden fühlst? Vielleicht fragst du dort mal an ob das Problem die Schilddrüse der Auslöser ist. Wenn da was nicht in Ordnung spielt meist auch das Gewicht verrückt. Viele Ärzte übersehen das, auch in den Labortests.

Ich weiss wie frustrierend das ist. Ich war immer normal schlank und hab mir nie Gedanken um diese Dinge machen müssen. Seit meiner Chemotherapie 2017 und all den Medikamenten etc. habe ich über 30kg zugenommen. Das muss man erst einmal verkraften. Die ganze Lebensqualität verändert sich dadurch. Man braucht ein starkes Selbstwert um sich so anzunehmen. Und nach wie vor wird man von der oberflächlichen Gesellschaft oft ausgegrenzt.
Meine Erkrankung macht es um so schwerer diese Kg wieder abzubauen da meine Mobilität stark eingeschrankt.

Ich hoffe du hast die Kraft dir Hilfe zu holen und eine Verbesserung zu erreichen.
liebe Grüße darkness

[Katerle]

Hallo Dany,

kann dich auch verstehen. Ich hatte seit den Medikamenten auch erstmal zugenommen und dann echt Angst, weiter zuzunehmen. Sowas ist echt belastend. Zum Glück schaffe ich es, mein Gewicht zu halten. Es kann aber durchaus auch mit dem Stoffwechsel zusammenhängen, zuzunehmen.
Vielleicht hilft es dir auch, mal nicht nur ans Essen zu denken, also das du dich mit was anderem ablenkst. Ich mache etwas Sport, Entspannung, Musikhören und war bis jetzt öfters mal schwimmen bei den Temperaturen. Oder hast du ein anderes Hobby?
Zwischendurch hatte ich auch mal wieder etwas zugenommen und solche Heißhungerattacken. Verzichte zur Zeit auf Schokolade und versuche auch zwischendurch mal ein Stück Apfel zu essen und achte darauf, dass meine Mahlzeiten nicht zu groß ausfallen. Salat esse ich gerne und auch auf Kohlehydrate verzichte ich nicht ganz, wie gesagt, esse alles in Maßen.
Früher war ich auch sehr schlank und auch mein Stoffwechsel ging schneller.
Du könntest dir auch jeden Tag in ein Buch schreiben oder Kalender, was du dir am Tag so vornimmst, z. B. ne kleine Runde joggen oder Fahrradfahren o. a. Deine Spaziergänge kannst du ja weiter machen. Was ich geschafft habe, mache ich ein kleines Häkchen dahinter. Durch das Aufschreiben bin ich motivierter, meine Sachen auch umzusetzen.

Drücke dir ganz fest die Daumen,
Katerle

[Bittchen]

Liebe Dany,

ich kenne starke Gewichtsschwankungen auch.
Oft wurde ich von Behandlern gefragt ,ob ich zu oder abgenommen habe in einer depressiven Krise.
Oft habe ich zugenommen,weil das Einzige was mir noch etwas Freude brachte,das Essen war.
Das Belohnungssystem war da sehr aktiv,das ist ja nicht nur bei an Depressionen Erkrankten so.
Übergewichtige Menschen haben damit auch Probleme und können nur ihre Ernährung umstellen,um wieder zu ihrem Wohlfühlgewicht zu kommen.
Keine unrealistischen Ziele setzen,auch da kleine Schritte.
Aber ich hatte auch Phasen,da hatte ich keinen Appetit und habe stark abgenommen.
Beides ist möglich und hat was mit der depressiven Störung zu tun.
Körperlich bist du gesund und die Schilddrüse arbeitet richtig?
Eine Unterfunktion kann auch zu deinen Symptomen führen,darkness hatte das ja schon geschrieben.

Liebe Grüße
Bittchen