Den Durchblick im Kopfchaos behalten

StrangeBehaviour
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Den Durchblick im Kopfchaos behalten

Beitrag von StrangeBehaviour »

Hallo zusammen,

ja, der Titel klingt dunkel, aber das ist genau das was meine Gedankengänge zusammenfassend wenigstens ansatzweise beschreibbar macht.
Eine Info möchte ich vorab geben, mir fällt es extrem schwer fremden Personen das mit zu teilen, was ich jetzt berichte, selbst meiner Familie oder dem Therapeuten dies zu berichten ist verdammt schwer für mich. Aber ich weiß sonst nicht mehr weiter, Ihr seid sozusagen meine letzte Anlaufstelle. Es könnte also sein das die Sätze etwas schwer zu verstehen sind.

Ich bin 27 Jahre, männlich und arbeite im IT-Beruf als Führungsposition.
Vor 3 jahren wurde bei mir endogene Depression diagnostiziert mit Anzeichen von Boderline, wodurch ich in Therapeutischer Behandlung mit medikamentöser Unterstützung derzeit bin.
Kurz vor der Behandlung kam es zu einem Zwischenfall, bei dem ich im Folge dessen mir das Leben nehmen wollte mit dem Wagen. Damals hat mein bester Freund rechtzeitig die Anzeichen erkannt und auf mich eingeredet, während er gleichzeitig die Polizei gerufen hatte, welche dann schlussendlich mich zuhause abfing.
Mit dem KTW ging es dann in die Ambulante Psychatrische Klinik in der Nähe.
Seit diesem Vorfall bin ich in oben genannter Behandlung.

Vor ca. einem Jahr bin ich umgezogen und habe dabei den dummen Fehler begangen nicht umgehend einen neuen Psychiater zu suchen. Während dieser Zeit habe ich auch die Einnahme der Medikamente verschludert. Das ging ein halbes Jahr so, jedoch hatten sich auch in dieser zeit ein paar Sachen entwickelt, die die negativen Auswirkungen nicht direkt spürbar machten.
Fakt ist jedoch dass ich nun Gott sei Dank wieder einen neuen Arzt in der Nähe habe und bald eine Gruppentherapie vor der Tür steht (bin noch etwas sekptisch, aber offen dafür wenn es hilft).

Nun zum eigentlichen ... auch wenn ich nicht so recht weiß wo ich anfangen soll:
Trotz der Medikamente und den anfänglichen erneuten Therapiestunden gehts es mir nicht mehr gut, ganz im Gegenteil es geht mir gerade verdammt schlecht.
So schlecht, dass mir der Gedanke des Suizid als Endlösung ehrlich gesagt nicht mehr aus dem Kopf geht.
Ich weiß nicht was mich hier hält, ich fühle mich fehl am Platz in dieser Generation, diesem Planeten, dieser Welt.
Ich sehe mich um und sehe nur noch den Geldwahn der Leute, den egoissmus und die arroganz.
In den Medien geht es nur noch um Tod, Geld und Politik, Die Welt wie früher existiert einfach nicht mehr, die Menschen machen diesen Planeten und die guten Menschen kapput, es lohnt sich einfach für nichts mehr zu Leben.
Man könnte jetzt sagen "Doch tut es" und ich verstehe was Ihr meint, aber so ist das leider nicht bei mir.
Ich bin 27 Jahre und merke wie alle an mir vorbei ziehen mit Ihrer lebenserfahrung.
Ich hatte nie eine Beziehung, nie den ersten Kuss, nie was intimes, nie eine menge Freunde oder Bekannte und selbst die, wie ich dachte, 3 engen besten Freunde, scheinen sich nicht arg für mich zu interessieren wenn sogar alle 3 meinen Geburtstag vergessen.
Ich war nie wirklich normal, nie wirklich beliebt, sondenr eher das typische Mobbingopfer über das man Lachenkonnte, der ungewollte Klassenclown auf den man Rumknüppeln konnte seelisch.
Und all das weil ich ja ein Gutmensch bin, jeder bekommt von mir eine 2. Chance, ich schaue mir erst alle Seiten an bevor ich urteile, bin immer für jeden da und versuche niemanden zu nahe zu treten.
Alles was ich tue, tue ic derzeit für nichts, ich leben nur von Tag zu Tag ohne Ziel.
Mein einziges Lebensziel was ich habe, ist mal eine eigene Familie zu haben, mit Frau und Kind, vllt. einem haus und einfach ein glükliches leben zu führen. Zu Arbeiten um denen ein schönes leben zu geben. Geld interessiert mich nicht, es ist für mich nur Mittel zum Zweck.
Aber das Ziel erreiche ich nicht, ich komme kein bisschen näher heran, denn für Liebe braucht es immer 2.
"Alle" meine Freunde haben oder hatten bereits eine Beziehung. Ich stehe da und muss zusehen wie jeder glücklich ist. Ich spiele auch jetzt wieder das 3. Rad seitdem eine meiner Freundinnen einen Freund hat.
Alle Denken mir geht es super, weil ich draußen eine Maske aufziehe um mir nichts anmerken zu lassen. Alle Denken ich bin happy weil ich ein großes Auto habe und eine Wohnung, einen Job .... Nichts davon macht mich glücklich, weil mich materielles nicht glücklich macht, das dahinter viel Arbeit, Mühe und Verpflichtung hintersteckt sieht keiner ....
Bei Freunden ist es genau das gleiche, es heißt immer nur "sei offen", "mir kannst du es erzählen" und wenn ich mich dann irgendwann wirklich öffne wird kurzer Hand nicht mehr mit mir gesprochen, nach dem Motto, sobald es anstrengend wird, ist man weg.
Auch in der Liebe läuft es nicht besser, springe ich endlich über meinen Schatten und lasse mich nach einem gescheriterten versuch wieder darauf ein, werde ich nach kurzer Zeit ausgenutzt und/oder abgestempelt. Ich wieß nicht mal was und ob ich was falsch mache, aber es frisst mich innerlich auf, dass das einzige was mir wichtig ist, für das ich möglichst alle tue, mir so verschlossen wird.
Ich stehe an einem Punkt, an dem ich alles und jeden von mir wegstoßen will, weil ich nur ausgenutzt werde, denn mit mir kann man es ja machen.
Ich glaube das einzige was mich hier hält ist die Angst davor etwas im Leben zu verpassen.
Aber momentan fällt es mir wirklich sehr schwer noch einen guten und positiven GEdanken zu fassen. Nochmal zu lachen und sich zu freuen über die kleinen Dingen des Lebens weil ich nicht mehr weiterkomme.
Es gibt keinen der auf mich hier wartet, der sich über meine Zuneigung freut, für den ich das alles hier mache.Tag ein Tag aus immer dasselbe, Aufstehen, Arbeiten unter Stress und enormen Druck von oben, nach Hause fahren und die restlichen 2/3 Stunden je nach Tagesstimmung nichts mehr machen und schlafen gehen. Manchmal geht es sogar direkt nach der Nach hausefahrt direkt ins Schlafen über.

Ich könnte das noch Seitenweise so weiterführen mit Dingen die nicht Stimmen, aber das Frauenthema mit den anderen genannten ist das was mi bisher am meisten zur last liegt, vorallem weil ich es gefühlt nicht ändern kann.
Denn jedes mal wenn ich es wieder versuche werde ich mit Händen und Füßen von den Menschen getreten.
Mein Kopf ist eineinziges Chaos, ein Haufen an Müll, denn ich versuche zu organisieren und dem ich nicht mehr Herr werde.
Zuletzt geändert von StrangeBehaviour am 20. Aug 2019, 13:59, insgesamt 1-mal geändert.
saneu1955
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Re: Wenn sich das Ende abzeichnet

Beitrag von saneu1955 »

Hallo, du solltest dir so schnell wie möglich professionelle Hilfe suchen, evtl. sogar in eine Notfallambulanz gehen. Solche Gedanken sind nicht gut.
Dies kannst du wirklich nur mit ärztlicher Hilfe bearbeiten.
Ich wünsche dir alles erdenklich gute.

Saneu1955
Besenbärin
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Re: Wenn sich das Ende abzeichnet

Beitrag von Besenbärin »

Hej

es tut mir leid dass es dir so geht, ich muss gestehen dass ich das von früher kenne. Und ich verstehe auch gut, dass du SO nicht weiter machen willst und nicht das verpassen willst, was das Leben, dein Leben auch noch sein und werden kann!!!! Also wollte ich dich nur kräftig bestärken darin, nicht die Hoffnung aufzugeben darauf, dass es noch viel gibt, was du nicht verpassen solltest :-) eine Familie, eine gute Beziehung, ein schönes zuhause, Menschen, denen man vertrauen und denen man sich öffnen kann - das ist ja auch wirklch etwas erstrebenswertes. Und nichts unmögliches!

Und ich weiss nicht wie es in deinem direkten Umfeld aussieht - viele, die ICH kenne (inklusive mir), haben bis Mitte 30 gebraucht, um sich so weit seelisch aufzuräumen, dass sie eine Beziehung führen und über Schritte in Richtung Familie nachdenken konnten. :-)

klar - es ist von aussen immer leicht zu sagen "jeder geht SEINEN Weg in SEINEM Tempo" aber es ist wirklich so.

Übrigens - ich war vor ein paar Jahren ziemlich an dem selben Punkt wie du: ich wollte nicht wirklich schluss nachen, aber nicht so weiter leben. Das war die Zeit, wo ich dann wirklich beim Krisendienst angerufen habe und mehrere Monate stationär auf der Psychosomatik war. Das war eine sehr gute Wende in meinem Leben, die dazu beigertragen hat, dass ich das mit der Partnerschaft etc. auch wirklich nach und nach angehen konnte. Von dem her, mach das unbedingt, wenn es gerade so richtig schlimm ist - das ist ja dann auch etwas anders, als wie wenn du akut suizidal von der Polizei in die Psychatrie geschafft werden musst. Solange du noch handlungsfährig bist, kannst du mit Ärzten/Therapeuten vernünftig beraten, was für dich derzeit das richtige ist.

Ich drücke dir die Daumen und wünsche dir alles Gute!

BB
Zuletzt geändert von Besenbärin am 19. Aug 2019, 23:26, insgesamt 1-mal geändert.
Max_
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Re: Wenn sich das Ende abzeichnet

Beitrag von Max_ »

Lieber StrangeBehavior,

(nochmal) willkommen im Forum!

Hast du den Hinweis zu Krisen/Suizidalität schon anschauen können? Hier nochmal der Link: https://www.diskussionsforum-depression" onclick="window.open(this.href);return false; ... zu-krisen/

Vielen Dank, dass du dich uns anvertraut hast! Ich denke, hier im Forum können viele nachvollziehen, was du schreibst und wie du dich fühlst. Ein guter Schtitt also!

Ich kann gerade nicht groß ausholen, da ich selber angeschlagen bin, möchte aber eins loswerden:

deine Angst, im weiteren Leben etwas zu verpassen, ist berechtigt... im Positiven!

Denn du bist "erst" 27 Jahre alt, und damit steht dir noch viel offen, wenn du es schaffst, mit dieser Erkrankung (und deinen negativen Erfahrungen) einigermaßen zurechtzukommen. Und das gelingt vielen Betroffenen, sobald sie die richtigen Medikamente und Therapien für sich gefunden haben.

Insofern ist dein Traum (Lebensziel), in Zukunft eine Familie zu haben, noch gut umsetzbar...!

Alles Gute.
Max
StrangeBehaviour
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Re: Wenn sich das Ende abzeichnet

Beitrag von StrangeBehaviour »

Danke erstmal an alle die sich gemeldet haben.
Es tut erstmal gut zu wissen das man nicht ganz so allein damit auf der Welt ist, wie es sich immer anfühlt.
Durch die medis geht es mir einigermaßen normal, nicht toll, aber normal. Zugegeben geht mir der dunkle Gedanke nicht ganz aus dem Kopf, vorallem wenn ich nachts unterwegs bin und meine Gefühle sich aufmischen.
Das sind dann die Momente wo ich viel zu viel über Dinge und Situationen nachdenke, was als durchgehender Pessimist nicht gerade von Vorteil ist.

Letzlich aufeinander folgende Ereignisse haben mich wieder zu diesem Punkt gebracht, wodurch es mir schwer fällt den Kopf oben zu halten.
Ich sehe mich jedoch derzeit noch nicht in der Gefahr da ich damals ein Versprechen gegeben habe vorher den Notfall Plan zu nutzen. Und da ich versprechen sehr ernst nehme ist es auch das woran ich fest halte, sodass es hoffentlich nicht zu weit geht.

Unabhängig dessen fühle ich mich aber dennoch leer.
Ohne Sinn und hoffnungsschimmer.
Mal führt dies zum Gefühlszusammenbruch mit Tränen ohne Ende, mal zur Gefühlsloaigkeit und viel öfters zum totalen aggressions Ausbruch.
letzteres macht mir ehrlich gesagt angst weil er so unkontrolliert ist und schon zu Eigenverletzungen geführt hat. All das passiert wie ein Schalter innerhalb weniger Sekunden.

Ich frage mich einfach wie solche Leute die genauso fühlen, Leute wie auch ihr, es schaffen weiter zu machen. Wenn das Ziel so unnereichbar ist.
Vorallem wenn immer mal wieder solche Zwischenfälle passieren wie mir, die einen komplett aus der Bahn werfen.

Ich weiß nichtmal wie ich mich gegenüber meiner besten Freundin verhalten soll, die jetzt einen Freund hat und ich damit nicht mehr relevant bin und das 3. Rad am Wagen spiele. Wie soll ich mein Leben auf die Reihe bekommen wenn ich sowas nichtmal schaffe was due andere Menschen völlig normal ist

Den genannten Beitrag habe ich mir nochmal zu Herzen genommen, tatsächlich kratzte ich da stark am Rande des erst genannten Punktes. Ich hoffe folgende Info rückt das ganz in das richtige Licht wie es eigentlich angedacht war meinerseits:
Durch die Erfahrungen andere Leute mit gleichen oder ähnlichen Konflikten hoffe ich mir eine Art Selbsthilfe bauen zu können.
DieNeue
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Re: Wenn sich das Ende abzeichnet

Beitrag von DieNeue »

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Zuletzt geändert von DieNeue am 23. Aug 2019, 10:41, insgesamt 1-mal geändert.
Besenbärin
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Re: Wenn sich das Ende abzeichnet

Beitrag von Besenbärin »

Argh, grade hatte ich einen längeren Beitrag getippt, der nun weg ist. und ich bin so schrecklich müde...

…. es lief jedenfalls darauf raus, was dieNeue sagte: Dass deine Gefühle verbreitet und nachvollziehbar sind.Bei mir war das so als ich Single war, und es ist immer noch so. Es fällt mir total schwer, wenn Freunde an meinen "wunden Punkten" an mir vorbeiziehen und ich ziehe mich Zzt tatsächlich auch von zwei wunderbaren Personen zurück, weil es mir so weht tut...

Und Freundschaften sind - auch jenseits der "Vergleichs-Dimension" - komplexe Beziehungen voll Erwartungen, Enttäuschungen, Konflikten und Dynamiken, besonders wenn sie enger und länger sind, und (wie für dich) auch keine Selbstverständlichkeit - du schriebst ja, in der Schule sei es mit Freundschaften nicht weit her gewesen - so dass es kein Wunder ist, dass dich das trifft. und anders als Partnerschaften sind sie auch deshalb komplizierter weil - wie sag ich das jetzt richtig? - weil es weniger Regeln gibt, wie genau sie gestaltet werden sollen und wie verbindlich sie sind und was man alles gemeinsam macht und weil sie natürlich auch nicht so exklusiv sind wie die meisten Partnerschaften,. Also ich finde Freundschaften wichtig aber auf keinen Falleinfach.


Ich muss nun ins Bett, ich wünsche dir einen guten Nachtschlaf und morgen wenig Druck und Stress!
BB
undansonsten
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Re: Wenn sich das Ende abzeichnet

Beitrag von undansonsten »

Hallo,

ich möchte dir Mut machen, denn mir ging es bezüglich der Suizidgedanken, Selbstverletzung aber auch Erschöpfung genau wie dir. Das war vor etwa einem Dreiviertel Jahr und ich wollte lange nicht erkennen, dass ich Hilfe benötige. Das Leben war für mich eine Aneinanderreihung von Tunneln und kein Licht in Sicht. Ich war sehr erschöpft und hoffnungslos.

Heute geht es mir viel besser. Die Therapie hat mir gut geholfen und ich habe mein Leben aufräumen müssen, da ein grosser Haufen Sch.... mir den Weg zur Gesundheit verstellte (ist immer noch einiges da). Ich habe mich von Menschen getrennt, die mir nicht gut tun. Das waren leider doch einige. Das öffnete mir Türen für neue Menschen, die selber das Thema Depression kennen und deshalb in der Lage sind, nachzuvollziehen und aufzufangen. Ich habe mich von Gedanken getrennt, die mir nicht gut tun und habe gelernt, sie in ihre Schranken zu weisen, wenn sie mich kontrollieren wollen. ich habe meine Verletzungen aus Kinderzeiten bearbeitet und erkannt, wo die Gründe für meinen Zustand liegen. Das hat mir sehr geholfen, da ich ein kognitiver Mensch bin und Gefühle schlecht zulassen kann.

Es ist kein leichter Weg zurück ins Licht aber fass dir Mut. Gerade wenn du gemobbt wurdest, hast du viele Verletzungen. Mein Sohn ist 16 und wollte sich letztes Jahr das Leben nehmen, weil er seit der 5. Klasse gemobbt wurde. Auch er war der Klassenclown. Auch bei ihm haben wir einen Weg gefunden und er hat die Schule gewechselt und ist in Therapie. Das tut ihm gut, auch er ist auf dem Weg zur Besserung. Eigentlich geht es ihm richtig gut gerade und er ist vom letzten "Depp" der Klasse (eigene Worte), der kaum das Jahr geschafft hat, zum Klassenbesten in der neuen Schule in raketenhafter Weise aufgestiegen. Das gibt ihm neues Selbstwertgefühl und tut einfach gut. Sozial hat er so seine Schwierigkeiten, vieles von dem, was du schreibst, erkenne ich auch bei ihm und es berührt mich sehr. Interessanterweise wurde er, nachdem er die Schule verlassen hat, zu einem Geburtstag bei jemandem aus der alten Klasse eingeladen. Er hat noch nie eine Einladung zum Geburtstag bekommen, und jetzt fluppt doch einiges. Vielleicht stimmt auch dein Umfeld nicht, es lohnt sich, hinzuschauen. Mein Sohn ist übrigens hochbegabt und wurde auch früher als die anderen eingeschult, das hat sich einfach nur negativ ausgewirkt, vielleicht trifft so etwas auch für dich zu.

Es kann unbedingt helfen, sich professionelle Hilfe zu suchen. Wenn der Gedanke an Suizid stark ist, bitte sofort zur Ambulanz oder jemanden anrufen. Ich sehe, du bist in Therapie und schreibst, dass es dir schlechter geht. Das war bei mir auch so: Die ersten Wochen ging es steil bergab, und das, wo ich dachte, ich bin schon ganz unten angekommen...

Es lohnt sich, das Tal zu durchschreiten und auch, wenn die Depression dir vorgaukelt, dass das Leben nicht lebenswert ist oder es sich gerade anfühlt, als sei man ganz tief unten im Loch und käme nie wieder ans Licht: Das Licht ist da. Und auch die Freude. Bitte gib nicht auf, denn ich weiss, wie sehr man das Licht zu schätzen weiss, wenn man erst mal wieder "zurück" ist. Es ist schön, das Leben ist schön. Lass dich nicht verarschen von der Depression und sag ihr, dass sie aufhören soll, dir Lügen zu erzählen.

Zu den Beziehungen möchte ich noch etwas schreiben: Ich hatte immer viele Beziehungen, aber durch meine gestörte Kindheit waren auch diese Beziehungen eher schlecht für mich. Und vor allem auch für den anderen. Ich habe, bis ich 35 war, nach aussen hin tolle Beziehungen mit sehr erfolgreichen und reichen Männern geführt, die mich aber innerlich zerstört haben. Ich war beruflich nach dem Studium sehr erfolgreich und auch recht beliebt, immer fröhlich und patent zur Hilfe, wenn jemand anders Hilfe brauchte. Erst mein Mann, der mich mit 36 gegen meinen Willen "kaperte", hat mir gezeigt, wie es sein kann, wenn man geliebt wird. Eine Beziehung ist nicht der Garant fürs Glücklich sein. Erst jetzt, mit 53, haben die Konflikte mit meinem Sohn mich zu mir selbst geführt und ich kann anfangen, mich selbst zu akzeptieren wie ich bin, manchmal sogar, stolz zu sein. Deswegen glaube ich, dass der Weg zum Glück mit Partner und/oder Familie zunächst einmal über den Weg führt, Selbstliebe zu entwickeln.

Alles Liebe für dich. Vielleicht kannst du dir auch eine Auszeit vom Job nehmen, wenn der so stressig ist, denn das verstärkt ja alles. Der Arzt könnte dich krank schreiben und du erhältst Zeit, dich um dich selbst zu kümmern, Arzttermine zu vereinbaren und weitere Schritte anzugehen.

Alles Gute für dich!
Anne Blume
Moderator
Beiträge: 1697
Registriert: 7. Dez 2006, 13:25

Re: Wenn sich das Ende abzeichnet

Beitrag von Anne Blume »

Hallo StrangeBehaviour,

auch von der Moderation herzlich willkommen hier im Diskussionsforum.
Die anderen Forianer haben Ihnen ja schon viele Tipps gegeben, trotzdem auch nochmal von mir der Hinweis: wir können und dürfen hier keine Krisenintervention leisten. Das Diskussionsforum kann aber zusätzlich zur Behandlung eine gute Stütze sein.
Und eine Bitte: bitte ändern Sie den Betreff in diesem Thread. Im Moment triggert das andere Nutzer doch ziemlich. Vielen Dank für Ihr Verständnis!

Herzliche Grüße
Anne Blume
DieNeue
Beiträge: 5819
Registriert: 16. Mai 2016, 22:12

Re: Wenn sich das Ende abzeichnet

Beitrag von DieNeue »

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Zuletzt geändert von DieNeue am 23. Aug 2019, 10:41, insgesamt 1-mal geändert.
Jani1990
Beiträge: 69
Registriert: 16. Nov 2017, 15:37

Re: Wenn sich das Ende abzeichnet

Beitrag von Jani1990 »

Hallo StrangeBehaviour

Ich habe gerade nicht soviel Zeit und deinen Post auch nur kurz überflogen, aber ich wollte dir nur kurz nochmal Mut zusprechen. Ich bin 29 Jahre alt, werd im Januar 30 und hatte ebenfalls noch nie eine Beziehung oder intime Bekanntschaften gemacht. Desweiteren hab ich auch noch keine Ausbildung und mit deinen 3 Freunden hast du sogar einen mehr als ich mir zusprechen würde^^ Jedenfalls kann ich deine Gedankengänge gut nachvollziehen, aber auch wenn du sie vielleicht noch nicht komplett von dir nehmen kannst: Versuch diese Gedanken einfach mal nach hinten zu verschieben. Es kann immer besser werden, und dir steht es wie jeden anderen Menschen zu das du glücklich wirst.


Alles gute für dich

janni1990
StrangeBehaviour
Beiträge: 23
Registriert: 19. Aug 2019, 08:28

Re: Den Durchblick im Kopfchaos behalten

Beitrag von StrangeBehaviour »

Vorab ein Wort an die Moderation:
Ich hoffe der Themenbetreff ist so nun akzeptabel, meine Intention war natürlich nicht andere Leute damit zu triggern, eine Enschuldigung daher meinerseits.
Wie oben erwähnt möchte ich die Beträge auch lediglich als eine Art Stütze nutzen, keines Falls als Ersatz einer Therapiesitzung.


Ich finde es erstaunlich wie Ihr einen so klaren Kopf bei den ganzen Themen behalten könnt.
Auch dass Ihr das Glas halb voll anstatt halb leer seht, ist etwas was ich mir selbst enorm wünsche und daher schon fast beneide.
Leider bin ich glaube ich derzeit noch nicht soweit die Dinge in einem solche Licht zu sehen, da immernoch das große ganze (negative) im Vordergrund steht.

Mein Problem dabei, und das ist etwas was auch mein damaliger Therapeut ansprach, ist die oben genannte Sicht des ganzen an der ich arbeiten muss. Ich müsste mich viel mehr auf die kleinen Dinge konzentrieren die funktionieren, die gut und positiv sind. Nicht auf den risen negativen Ball den ich mir vermutlich größer mache als er eigentlich ist.
Das hat auch damals ansatzweise ganz gut funktioniert, bis ich dann umgezogen bin und ein knappes halbes Jahr keine Sitzungen mehr hatte.
Daher erhoffe ich mir beim neuen Arzt diese Problem weiter, bzw. erneut an zu gehen, natürlich ist das jetzt erstmal ein massiver schritt für mich nach hinten, da ich erneut bei 0 anfange.

Das Thema der Beziehung lässt mich leider nicht so kalt wie ich es mir erhoffe, allerdings verstehe ich auch nicht warum mir das so wichtig ist, warum mich das so extrem beschäftigt.
Gehen die Leute anders an die Sache heran? Sind die Leute heutzutage einfach "Gefühlskalter"? Was unterscheidet mich von anderen Menschen?
Leider ist es derzeit so, dass "junge" Paare wie eine Art rotes Tuch gesehen werden, nicht im Sinne das ich eine Art Wut verspüre, sondern eher das ich diese Menschen meide weil mich das selbst so sehr beschäftigt dass es mich ebenso zu sehr herunter zieht.
Dabei ist es noch weniger von Vorteil das ich tagtäglich an einem Eventhaus/Platz vorbei fahre, die mehrmals pro Woche Hochzeiten durchführen, dazu kommt dann noch der Fall, dass meine beste Freundin gerade den Kontakt eingestellt hat seitdem Sie einen Freund hat.
Ich hoffe ich versteht ein wenig was ich mit de Wirr Warr meine und warum sich eine Art Frusthass bildet gegenüber Menschen die in diesem Thema glücklich sind und das zu unrecht, denn diese Menschen haben mir ja nichts getan.
Schlimmer ist es da mit den Jugendlichen die über sowas heulen, vorallem die Typen, die sich darüber beschweren wie wenig Zeit sie angeblich haben durch eine Beziehung. Da bekomme ich einen richtigen Hals, weil die es einfach nicht zu schätzen wissen was Sie haben und ich sitze hier und habe nichtmal die Möglichkeit eine Beziehung zu führen.
Da wünschte ich mir oftmals tatsächlich das mir das Thema einfach egal wäre.

Gleiches ist aber auch der Fall bei den Nachrichten, weshalb der TV bei mir aus bleibt.
Die Werbung, die "RTL-Dokus" und Reportagen/Nachrichten sind alles Dinge die mich nur in Rage bringen und/oder den Glauben in die Menscheit verlieren lassen.
Denke da nur ich so? Bin ich da vielleicht zu überheblich?

Bei der Jobthematik habe ich bereits des öfteren darüber nachgedacht ob es nicht sinnvoler sei sich was neues zu suchen, ggf. sogar in einem ganz anderen Umfeld.
Zugegeben ist meine Position als Führungspersonal gar nicht so schlecht derzeit, jedoch mit sehr großen Druck verbunden aufgrund unseres Kunden, sodass ich täglich der erste bin der kommt und der letzte der geht. Das was mich jedoch am meisten davon abhält was neues zu suchen ist die Angst vor Veränderungen bzw. etwas neuem, die Soziophobie und vorallem vor dem Verlust der Eigenexistenz wenn ich die falsche Entscheidung treffe. All das sind Aspekte die mich beim aktuellen Job halten.
Vielleicht ändert sich dies Zwangsweise durch die Kundensituation, welche derzeit ebenfalls im Wandel ist.

Es ist gefühlt sehr viel mit dem ich gerade "klar" kommen muss, es ist anstrengend immer und immer wieder dagegen an zu kämpfen, aber ich versuche es.
Wie macht ihr das so wenn Ihr merkt das gefühlt alles zusammen bricht, Ihr keine Kontrolle mehr über das habt was passiert, euer Leben?
Auf meine vermeintlichen Freunde kann ich mich da wohl nicht mehr verlassen um Unterstützung zu erhalten, das war bis vor einigen Wochen noch anders.

Dennoch nochmal ganz lieben Dank an alle für die Tipps und das gute Zureden, es hilft mir wirklich schon sehr den Kopf oben zu behalten.
gvman
Beiträge: 320
Registriert: 20. Okt 2015, 10:35

Re: Den Durchblick im Kopfchaos behalten

Beitrag von gvman »

Bitte suche umgehend einen Arzt oder eine Klinik zur Krisenintervention auf. Borderline - Störungen sind klassischerweise genau in deinem Alter an stärksten und schwächen sich dann später langsam ab (lt. Prof. Bandelow). Ich bin übrigens 43 und schon immer Single.. Das hat viele Gründe, Vor-und Nachteile . In so einem instabilen Zustand funktionieren Beziehungen meist auch nicht gut... Schau, dass Du therapeutisch/medikamentös erstmal aus dem großen Loch rauskommst,dann ergeben sich vielleicht ganz neue Perspektiven .. Ich wünsche sie Dir..! LG
DieNeue
Beiträge: 5819
Registriert: 16. Mai 2016, 22:12

Re: Den Durchblick im Kopfchaos behalten

Beitrag von DieNeue »

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Zuletzt geändert von DieNeue am 23. Aug 2019, 10:41, insgesamt 1-mal geändert.
StrangeBehaviour
Beiträge: 23
Registriert: 19. Aug 2019, 08:28

Re: Den Durchblick im Kopfchaos behalten

Beitrag von StrangeBehaviour »

Guinevere7 hat geschrieben: Wielange täglich Arbeitszeit?
Im Durchschnitt 10h/Tag, dummerweise meinerseits meist ohne Pause.
Ich weiß dass das zuviel ist, aber ich finde den Weg nicht das zu verringern.
Guinevere7 hat geschrieben: Vermutlich :-) , bei mir ists auch oft nicht so schlimm, wie es daher kommt. Blockiert mich richtig mit loslegen. Vielleicht zuviel Perfektionist? Ich sehe auch eher immer das, was noch fehlt.
Ich bin definitiv Perfektionistisch, gepaart mit Pessimismus.
Bei mir muss es immer einen Plan B und am besten sogar Plan C geben. Spontanität ist daher erhe ein NoGo....leider....und funktioniert nur wenn es unbedingt sein muss, wohl fühle ich mich dabei aber nicht. Manchmal geht der Perfektionismus schon fast in eine Art Zwangsneurose über, weil ich Sachen nicht liegen lassen kann wenn Sie, für mich, perfekt abgeschlossen sind.
Guinevere7 hat geschrieben: Meint, hättest Du denn die Kraft für eine Beziehung?
Die Frage ist berechtigt, ich würde sagen ja, aber vielleicht liege ich damit auch total falsch.
Ich sehe es aber so, dass genau der Punkt mir ja sehr viel ausmacht und damit ein gewisser Teil der eigenlast abfallen würde wenn ich eine Beziehung hätte.
Aber wie gesagt, vielleicht liege ich da sowas von falsch mit.
DieNeue hat geschrieben: Es ändert sich ständig alles und man selber muss schauen, wo man in diesem neuen Beziehungsgeflecht seinen Platz findet, wenn man seine Freunde nicht ganz verlieren will.
Genau das ist auch meine Meinung. Natürlich gibt es Menschen denen das nichts ausmacht und die vielleicht sogar Single sein wollen. Aber der fall ist es bei mir ja nicht, sondenr genau das Gegenteil. Und dass alle bereits eine Beziehung um mich herum hatten (ja ich meine wirklich alle, habe ja kaum Freunde oder Bekannte, ist also überschaubar) oder sogar noch mehr, ist halt genau der Punkt den du ansprichst. Mittlerweile rede ich mit den leuten gar nicht mehr weil es nur noch um die Kinder geht, die Frau, die heriat oder Freundin. Keiner merkt davon was aber mich stört das extrem, also ziehe ich mich zurück von solche leuten.
DieNeue hat geschrieben: Hast du sie schon mal drauf angesprochen? Vielleicht ist ihnen das gar nicht so bewusst...
Was ist mit deinem Freund, der dich damals ins Krankenhaus gebracht hat?
Zuvor habe ich die Freunde mal darauf angesprochen, jetzt aber nicht mehr.
Grund dafür, ich habe nie eine konkrete Antwort erhalten und irgendwann fühle ich mich auch verarscht. Wie oben erwähnt scheinen die leute gerade vermintlich wichtigere Leute im leben zu haben.
Mit dem genannten Freund besteht derzeit etwas Funkstille, er hat Borderline und selbst derzeit mit Ausbildungssuche zu kämpfen, sowie der eigenen Existenz.
Will ihn und andere nicht mit meinen Kram belasten, die haben vemrutlich selbsr genug zu tun.
Gertrud Star
Beiträge: 3441
Registriert: 30. Jun 2014, 19:09

Re: Den Durchblick im Kopfchaos behalten

Beitrag von Gertrud Star »

Hi,
vielleicht würde dir "Freizeittermin" helfen.
Ich hörte mal von einer Frau, die von der Sekretärin den Kalender abholte und ihre Freizeit- und Privattermine eintrug, nachdem sie sehr krank wurde.
Es gibt auch Singletreffs, die gemeinsam Freizeit machen. Oder Selbsthifegruppen Depression, die sich Freizeitgruppe nennen.
Du hättest wahrscheinlich sogar die Kohle, um deine Freizeit bezahlen zu können.
Da hättest du die "Pflicht" zu Freizeitgestaltung.
Natürlich wäre das nur ein Teil der Maßnahmen.
Hyperfokus würde ich eher als Talent und Eigenschaft sehen, die am richtigen Platz im richtigen Maß gut ist.
LG
StrangeBehaviour
Beiträge: 23
Registriert: 19. Aug 2019, 08:28

Re: Den Durchblick im Kopfchaos behalten

Beitrag von StrangeBehaviour »

Guinevere7 hat geschrieben: Vielleicht ja gut darauf achten, wer zu Dir passt :-) . Vielleicht ja gezielt eine Freundin suchen?
Nunja ist jetzt nicht so dass ich mir eine "X-beliebige" Person suche. Ich bin da sehr wählerisch, vielleicht sogar zu wählerisch, was ich bisher als mögliche Ursache erachtet habe.

Mein bester Freund ist jedenfalls genau dieser Meinung.
Die heutige Generation hat wohl andere Maßstäbe für eine funktionierende Beziehung.
Meine Maßstäbe von Vertrauen, Zuneigung und Offenheit scheinen wohl heute bereits zuviel gewollt zu sein.
Mal abgesehen von meinem Wunschzieldenken einer späteren glücklichen Familie, ich erachte das Ziel des schnellen Umherspringens und "nur Spaß haben ohne Verpflichtung" jedenfalls als abstoßend.
Genau deßhalb sehe ich mich als fals platziert in diese Welt (zeittechnisch gesehen).
Guinevere7 hat geschrieben: "Ok", wie schauts mit trinken aus?
Ist mir schon fast peinlich das zu sagen: Mengentechnisch kommt es auf ca. 2 Liter/Tag manchmal hin, dafür aber nicht nur .... Wasser.
Guinevere7 hat geschrieben: Mein Partner und Vater meiner Kinder (Legastheniker) . Nun, der ist der volle Chaot. Er sagt zwar, er hat nen Plan, aber seine Pläne durchblickt keiner :lol: .
Ich beneide dich, das klingt nach einer tollen beidseitigen Ehe, so gesehen mein Wunschdenken.
Gertrud Star hat geschrieben: Hyperfokus würde ich eher als Talent und Eigenschaft sehen, die am richtigen Platz im richtigen Maß gut ist.
Schöne denkensweise, wenn ich das auch nur so sehen würde :(
Da kommt voll der Pessimist durch bei mir
Knappe04
Beiträge: 90
Registriert: 1. Jul 2019, 14:25

Re: Den Durchblick im Kopfchaos behalten

Beitrag von Knappe04 »

Hey,


ich kenne das nur zu gut! Ich kann dich fühlen, nur wollte ich mir nie was antun. Ich bin ebenfalls 27 und hatte auch kaum echte Freunde, die haben mich nur ausgenutzt und runter gemacht. Ich war ebenfalls schon 25 bis ich mal für 9 Wochen eine Freundin hatte, zum Sex kam es nie, weil ich da nicht konnte, Angst was falsch zu machen. In der Schule und Arbeit gabs auch nur Mobbing, ich bin da ein gebranntes Kind, so wie du. Das was du beschreibst von Arroganz! Ja, die kotzt mich auch an! So Sätze wie fürn 1000er steh ich nicht auf vor allem hat mal einer losgelassen. Ich bin Fußball Fan und mich kotzt dieses Geschäft auch nur noch an! Ich bin auch ein Gutmensch, keiner nimmt mich aber für voll und will was mit mir zu tun haben. Da mein Akku gleich leer ist!! DU BIST NICHT ALLEIN!

LG
Knappe
StrangeBehaviour
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Re: Den Durchblick im Kopfchaos behalten

Beitrag von StrangeBehaviour »

Guinevere7 hat geschrieben: ok :-), braucht nix peinlich sein, Alkohol ? Angstzustände nach Alkohol: Wie Alkohol Angst auslöst https://www.ich-habe-auch-angst.de/angs ... 6418957237" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;
Pass auf Dich auf, gell? Vielleicht vertragen das manche besser (?) , die ITler von der großen Fensterfirma nebenan mögen auch sehr gerne trinken inkl. Urlaub am Ballermann. Ich kann mit Alkohol gar nicht mehr denken, zum Entspannen ganz gut, aber, besonders am nächsten Tag passt der Körper nicht....
Vielleicht kannst Du ja andere Entspannungsmethoden finden? Passt auch nicht wegen der Medis :-) .
Ne, so war das nicht direkt gemeint, ganz im Gegenteil.
Bin überhaupt nicht der Ballermann oder Disko Typ, hasse das sogar.
So im Durchschnitt sind es halt fast nur Wach-/Muntermacher - Kaffee, Kaffee, Karaffe Wasser, dann nochmal nen Kaffee hinterher und am Abend mal ein Bierchen wenns ganz beschissen war im Job, oder sowas wie eine n Energiedrink.
Sprich also verdammt ungesund, aber es war kein Alkoholkonsum in Massen gemeint.
Kombiniert mit Medis sowieso nicht.
Guinevere7 hat geschrieben: Ansonsten finden wir es toll, dass wir so sein können, wie wir sind. Sich keiner von uns groß verändern muss.
Eben deswegen finde ich das ja so beneidend, es passt einfach bei euch beiden.
Knappe04 hat geschrieben: Ich war ebenfalls schon 25 bis ich mal für 9 Wochen eine Freundin hatte
Soweit ist es bei mir ja nichtmal gekommen :(
Guinevere7 hat geschrieben: Hab ich ganz vergessen zu fragen, was Du magst, für was Du Dich interessierst ? Irgendwelche Hobbies? Vielleicht erlebst Du einfach nichts schönes?
Naja das einzige was mich ansatzweise mal ablenkt ist Musik und wenn ich meine Eltern Samstags besuche und mit meinem Hund Hundeschule mache.
Musik wird aber nach Gemütszustand selektiert (außer bei LP, das höre ich immer und zu jeder Zeit). Da ist auch so eine Sache, die Lieder von Linkin Park haben mir immer durch die Scheiße bisher geholfen und zu Chester Bennington war sozusagen das Idol wo ich mir bis dato dachte: "Hey, der hat vielmehr scheiße am laufen als ich und mehr Druck und der packt das, mach das so wie er, positiv sehen, das Leben genießen". Bis dann das mit dem suizid war, dann ging das andersherum los in meinem Kopf und der Gedanke kommt mmer wieder, besonders jetzt: "Wenn er es nicht verkraftet hat, wie soll ich das dann als unbedeutendere Person als er schaffen?"

Ist vermutlich schwer nach voll ziehen für die ein oder andere Person, aber für mich ist das schon ein großer Punkt an dem ich bis dato irgendwie festhalten konnte.
Ansonsten ist es Hobby mäßig sehr mau be mir.
Da ist nur das Musik hören, Chopper fahren und rumbasteln, sowie ein bissl Elektronikbastelei.
Selbst das speieln am PC hat sich zerschlagen, da habe ich schon keine Lust mehr drauf.
DieNeue
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Re: Den Durchblick im Kopfchaos behalten

Beitrag von DieNeue »

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Zuletzt geändert von DieNeue am 23. Aug 2019, 10:42, insgesamt 1-mal geändert.
StrangeBehaviour
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Re: Den Durchblick im Kopfchaos behalten

Beitrag von StrangeBehaviour »

Meine Familie ist da etwas anders.
Bin erstgeborener und wurde in Wattebällchen um einer Blase aufgezogen, habe das schon immer gehasst und mich versucht so schnell wie möglich daraus zu befreien.
heutzutage komme ich mit meinen eltern und meinem Bruder super aus.
Meine Cousine hat sich damals mit 16 Jahren das Leben genommen und das hat meiner Familie arg zu gesetzt.
Seitdem und je nach Stammbaumansicht hat sich die Familie zerschlagen wir haben bis auf die nachfolge Generation kaum bis kein Kontakt mehr.
Meine beiden Großeltern haben das damals zusammen Gehalten und da sie nicht mehr da sind war es das auch damit.
Einige meiner Onkel und auch andere Familienmitglieder sind auf die falsche Bahn geraten und daher seither ebenfalls "weg".

Außer bei meinen Eltern ist das Wort Depression so ziemlich Tabu. Wer sowas hat simuliert nur oder hat "eine schlechte Zeit".
Mag ein Generations-Ding sein, aber wird jedenfalls verschwiegen, daher ist es auch nur meinen Eltern bekannt
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Re: Den Durchblick im Kopfchaos behalten

Beitrag von StrangeBehaviour »

Wenn da nicht die Soziophobie wäre, vielleicht, ja.
Guinevere7 hat geschrieben:Andere Mütter meinen dann auch schon mal, ihr Sohn hätte auch erst mit 40ig die erste Freundin gehabt. Ich solle mir dazu keine Sorgen machen
Ich verstehe das die Leute es eigentlic nur gut meinen damit und man sich nicht so stressen soll, aber genau das löst bei mir das Gegenteil aus wenn mir das einer sagt.
Mit 40 ist mein halbes Leben schon vorbei ohne was geleistet zu haben, so lange will ich nicht warten.
Aber ich kann es auch nicht beeinflussen wie es scheint und das macht mich einfach fertig.
Ich versuche mich zu ändern und dennoch klappt nichts desgleichen.

Ich stehe mir nur selber im Weg und mir ist leider immer wichtiger was andere über mich vermientlich denken, als das ich mich auf mein eigenes Wohlsein konzentriere.
Ist ein richtiger Teufelskreis, bestes Beispiel ist dabei der Sport. Bin jetzt nicht gerade der dünnste aber auch nicht übermäßig dick, trotzdem muss das Übergewicht weg.
Durch den IT Beruf muss ich eigentlich Sport machen, dafür habe ich aber teilweise keine Zeit mehr, als auch Energie momentan und daher auch ganz ehrlich keine Lust mehr. Mache ich das aber nicht, wird es noch schlimmer.
Momentan mache ich gar nichts desgleichen, weil ich einfach keine Energie mehr nach der Arbeit dafür habe, kopftechnisch gesehen. Ich komme nach hause und bin ausgepowered als wenn ich einen Marathon gelaufen wäre.

Jetzt kommt noch die neue, seit gestern entstandene, Jobunsicherheit dazu.

Also ganz ehrlich ..... so langsam ist echt die Luft und Energie raus.
Ist echt schwer sich noch auf zu raffen wenn man sich selbst so im Weg steht ohne das ändern zu können
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Re: Den Durchblick im Kopfchaos behalten

Beitrag von StrangeBehaviour »

Guinevere7 hat geschrieben: Wie gehts Dir denn ansonsten gesundheitlich zu Deinem Job?
Abgesehen des Kopfproblems sitze ich halt den ganzen Tag auzf dem hintern, krummer Rücken ist gerade dabei das keinste Problem.
Guinevere7 hat geschrieben: Also, in Indien umranden Mütter die Augen ihrer Kinder mit schwarzem Ruß, um sie vor dem sogenannten "bösen Blick" zu schützen. Vielleicht würde ja das was helfen :-)
Dann muss ich ja immer geschütz sein, ich brauche nichtmal Ruß um schwarze Augen zu haben, das kommt durch meine Augenränder von ganz alleine.


Ich glaube jetzt versteht man so langsam warum keiner was mit mir zu tun ahben will.
Bin so ziemlich immer Depri oder Pessimistisch
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Re: Den Durchblick im Kopfchaos behalten

Beitrag von StrangeBehaviour »

Guinevere7 hat geschrieben: Weiß nicht, vielleicht ist das Leben der anderen so voll, und Du müsstest Dich mehr einbringen, Kontakt suchen?
Genau das ist es ja, bin gerade auf der Spur das ich eigentlich nichts mehr mit anderen Menschen zu tun haben will weil ich andauernd enttäuscht werde.
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Re: Den Durchblick im Kopfchaos behalten

Beitrag von StrangeBehaviour »

Guinevere7 hat geschrieben: Aber, mein Partner sagt auch gerne "Wenn es einem gut geht, wollen alle Deine Freunde sein, bist du einmal in Not, dann sind alle Freunde tot". Meint, er ist auch enttäuscht worden.
Ich glaube da hat er mehr als Recht, so zeichnet sich das jedenfalls ganz genau bei mir ab.
Gehts mir gut, ist alles "normal" und keiner fragt oder sagt was.
Gehts einem aber schlecht, ignorieren die leute einen komplett.

Mir als harmoniesüchtiger Mensch tut sowas verdammt weh, weil ich sowas nie tun würde, ich bin für meine Freunde in jeder situation da, egal wie es mir geht. Ist halt aber leider anscheinend nu bei mir so.

Ist aber auch in gewisser Weise eine dumme Angewohnheit wie ich feststellen musste, da sich dadurch ganz andere Gefühle gegenüber Freunde entwickeln....
Und zugegeben .... das macht mih gerade extrem wahnsinnig, gegenüber einer sehr guten Freundin, am liebsten wäre es mir, das da gar nichts ist, weil ich glaube ich einfach nicht in der Lage bin "normal" zu sein.
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