Erkenntnis: Depression als wohlmeinende Freundin annehmen

[Aurelia Belinda]

Danke für deinen Bericht, Liebe undansonsten.
Die Zeilen können vielen Mut machen.
Es liest sich sehr aufschlussreich und angenehm.
Und zeigt mir, die richtige therapeutische Strategie ist entscheidend, und natürlich viel Selbst Disziplin.
Alles gute weiter,
Liebe Grüße, Aurelia

[Katerle]

Danke unandsonsten für deine ermutigenden Worte. (Hätte glatt auch von mir sein können...)

Weiterhin alles Gute bei deinem Weg,
Katerle

[undansonsten]

Danke euch beiden! Schön, dass es dir auch besser geht, Katerle!

[undansonsten]

Heute kam der nächste Stresstest. Ich war nicht super, aber es ging jedenfalls deutlich besser als früher ohne hysterischen Anfall ab. Übung macht den Meister (Hoffentlich)

[Aurelia Belinda]

Dann toi, toi, toi!
Dass es von mal zu mal besser wird.
Ja, Übung, Übung, Übung.
Aaaaber, nicht selber unter Druck setzen dass dein Umgang oder deine Reaktion in brenzligen Situationen ab sofort perfekt sein muss....diese immer wieder kehrenden Stress Situationen haben es nämlich in sich und bleiben “gefährlich“
Drücke dir die Daumen dass du weiter Fortschritte machen kannst.
LG Aurelia

[undansonsten]

Danke Aurelia,

da hast du recht, aber diese Erwartungshaltung habe ich schon lange nicht mehr. Der Perfektionismus ist nicht mehr teil meines Charakters. Ich versuche, ruhig zu bleiben, nicht in Panik auszubrechen, nicht zu weinen. Mich herunterzuregeln emotional, sodass ich nicht umkippe oder hyperventiliere. Mir klar zu machen, dass da gerade kein Weltuntergang passiert und das ganze negative nur in meinem Kopf und meiner Vorstellung stattfindet.

Selbstwirksamkeit nenne ich das.

Ich hab mich heute zurückgezogen als das passierte und mich recht schnell, innerhalb 15 Minuten, auf eine verträgliche Basis regulieren können. Das ist einfach super und für mich ein richtig grosser Erfolg! Juchhuu

[undansonsten]

Gestern ein neuer Stresstest, nein, sogar zwei. Beide recht gut bewältigt, zwar nicht vorzeigemäßig, aber es gelingt mir dennoch, mich schnell wieder unter "Kontrolle" zu bekommen, sodass Panikattacken keine Chance haben, sich erst zu entwickeln.

[Aurelia Belinda]

Klasse Undansonsten,
Die Stressauslöser bleiben ja leider nicht aus, schön wär's.
Deshalb ist es so wichtig dass wir lernen uns besser im Griff zu haben, um eine Panikattacke zu vermeiden.
Gut gemeistert, sei stolz auf dich.
Ich hatte da in der Vergangenheit auch lange damit zu kämpfen, nach der Therapie hatte ich mich auch nach und nach besser unter Kontrolle.
Viel Erfolg weiter.
LG Aurelia

[undansonsten]

vielen Dank, Aurelia.

am besten finde ich, dass ich nach einem solchen Stresstest nicht zurückfalle in "das ist ja alles sinnlos" oder "siehste, ansonsten, hat ja eh alles nix gebracht", sondern meine Gedanken sind: "Jetzt bekomme ich die Möglichkeit, das Erlernte anzuwenden und zu üben, damit ich ganz gesund werden kann!"

Das ist echt einfach schön, wenn so ein Erlebnis nicht zum Rückfall führt sondern zu innerem Wachstum. Und ja, es tut immer noch genauso weh wie immer. Aber ich gehe anders damit um.

[Aurelia Belinda]

Ja, sehr gut beschrieben.
Der INNERE WACHSTUM führt bei immer besseren erfolgreichen UMGANG damit,
Zu einer besseren Stabilität.
Anfangs hat es auch mal kleine Rückfälle gegeben......Aber davon wollen wir jetzt nicht reden, von denen darf man sich nur nicht beeindrucken lassen. Sonst wird man unsicher.

[undansonsten]

Heute war mal wieder so ein Tag:

Erst hab ich mich geärgert, weil ich Ärger wegen einer verloren gegangenen Sache habe und daran komplett unschuldig bin und mich die Sachbearbeiterin total ANGEPAMPT hat. Trotzdem nicht wie früher pampig geantwortet, sondern mir überlegt, dass sie vielleicht einfach keinen guten Tag hatte. Dann zum Zahnarzt wegen eines fühligen Zahnes und eine Überweisung zum Kieferchirurgen bekommen wegen Wurzelspitzenresektion. Wieder geärgert, weil ich seit 20 JAHREN alle 6 Monate zu einer Zahnreinigung gehe und das nicht aufgefallen ist. Aber man steckt nicht drin... ist halt jetzt so. Trotzdem keine Panik bekommen. ich bin nämlich ein Schisser was Zahnsachen angeht.

Dann beschlossen, weil ich so zugenommen habe, weil mir alles egal war ausser Überleben, dass ich jetzt ein paar Kilo abnehme damit ich wieder in meine Reithose passe und wieder reiten kann. Ab heute also Zucker und Mehl gestrichen, freu mich richtig drauf. Hab eine gesunde Gemüsepfanne zu mittag gekocht und mir vorgenommen, mich mehr um meinen Körper zu kümmern, der mich die ganze Zeit nicht im Stich gelassen hat und immer mit mir walken gegangen ist obwohl es mir nicht gut ging. Ich bin wirklich dankbar für meinen gesunden Körper!

Alles in allem hatte ich heute so einige Herausforderungen und ich konnte sie NORMAL zur Kenntnis nehmen, statt mich persönlich ständig angegriffen zu fühlen und zu ärgern oder Panik zu bekommen. Es geht mir heute so gut und vor allem weiss ich das so unglaublich zu schätzen. Heute ist heut und morgen ist weit. Irgendwie fühlt es sich nach einem richtigen Durchbruch an, ich fühle mich innerlich sehr ruhig und zuversichtlich, was das morgen angeht.

Vor einem Jahr hab ich nur darüber nachgedacht, wie ich mir das Leben nehmen kann. Und heute stehe ich hier voller Freude über mein Leben. lch bin sehr dankbar, dass ich immer immer immer weiter gegangen bin, obwohl ich einfach nicht mehr konnte. Ich bin dankbar, dass ich Menschen gefunden habe, die mir Mut, Kraft und Hilfe gegeben haben. Ich bin dankbar dafür, dass ich endlich, nach dieser allzulangend Zeit im Dunkel, wieder die Sonne geniessen kann.


DANKE.

[Aurelia Belinda]

Huhu Undansonsten,

Danke dass du das hier mit uns teilst.
Das macht natürlich vielen Mut.
Mir erging es ähnlich seinerzeit.
Zuerst ging ich über Jahre durch die Hölle. Ich kann es nicht anders beschreiben. Nur Überleben, trifft es auf den Punkt...
Nach meiner Therapie hatte ich diese Strategien und Werkzeuge genutzt und mir “Eine andere Welt gebaut“, eine andere Sicht auf mich, auf andere, auf Geschehnisse, und wie du sagst, nicht mehr alles so persönlich an mich ran gelassen. Wie steinig der Weg aber war, weiss man selbst nur!!
Deshalb, ja. Freue dich. Ich freue mich mit dir. Noch vor einem Jahr hattest du kein Leben, jetzt kannst du es schätzen. Das tue ich auch. Das ist wichtig, trotz all dem vergangenen Mist und Leid.

Viel Erfolg dass du bald wieder in deine Reiterhose passt. Und gutes Gelingen weiter bei Stress Situationen.

Liebe Grüße, Aurelia

[Bittchen]

Liebe Undansonsten,

ich kann mich nur Aurelia anschließen.
Hier wissen wir wie sich die depressive Störung auf unsere Seele und unseren Körper auswirken kann.
Die Ursachen können bei jedem anders sein,genauso der Schweregrad.
Aber eins ist sicher ,es gibt einen Weg daraus, mit Eigeninitiative und mit professioneller Hilfe.
Keiner kann uns sagen wie lange es dauert,da bedarf es viel Geduld,aber auch Veränderung mit uns selbst und unserem Umfeld..
Jeder der hier seine Erfahrungen weiter gibt, trägt zur Hoffnung auf Besserung bei.
Darum auch dir danke,es ist hier ein Geben und ein Nehmen.

Einen guten Sonntag und liebe Grüße
Bittchen

[undansonsten]

Ich danke euch ihr zwei.

ich nutze es hier auch ein bisschen als Tagebuch. Wer weiss, wofür es gut ist.

Schönen Sonntag!

[Peter1]

Hallo undansonsten
Es freut mich, das es dir so gut geht. Langsam bekam ich schon ein schlechtes Gewissen, wenn ich von meinen Fortschritten geschrieben habe. Darum ist es wichtig, das auch die Mitglieder, denen es besser geht, hier im Forum schreiben, um den Anderen zu zeigen, das es auch Wege gibt, die aus der Depression heraus führen.
Vor einem Jahr habe ich mir auch gewünscht, meinem Leben ein Ende machen zu können. Zu meinem Glück hatte ich aber liebe Menschen um mich herum, die das verhindert haben. Meine rechtliche Betreuerin setzte mir die Pistole auf die Brust. „Du gehst heute in die Klinik, freiwillig oder per Gerichtsbeschluss, du hast die Wahl.“ Drei Stunden haben wir diskutiert, dann bekam sie ihren Willen. Ich hätte nichts besseres tun können, den von dem Tag an, ging es Bergauf. Sicher gab es auch Rückschläge, aber mein Umfeld hat mich immer wieder, im Rahmen meiner Grenzen angespornt, wieder auf zu stehen. Ich kann nicht sagen, wie dankbar ich den Menschen bin.
Ich wünsche dir, das es auch mit dir weiter Bergauf geht, und du dein Leben genießen kannst.

Alles Liebe und Schöne Peter

[undansonsten]

Hallo Peter,

vielen Dank für deine Worte. Das wünsche ich dir auch: Den langen Weg bergauf Schritt für Schritt zu gehen, wie es für dich gut ist!

[undansonsten]

Hallo Peter,

vielen Dank für deine Worte. Das wünsche ich dir auch: Den langen Weg bergauf Schritt für Schritt zu gehen, wie es für dich gut ist!

[undansonsten]

Hallo Peter,

vielen Dank für deine Worte. Das wünsche ich dir auch: Den langen Weg bergauf Schritt für Schritt zu gehen, wie es für dich gut ist!

[Katerle]

Freut mich für dich Peter, dass du ein solches Umfeld hast, dass dich angespornt hatte, wieder aufzustehen. Das hat ja nicht jeder... Dennoch ist es wichtig, seinen Weg weiterzugehen mit Hilfe einer Therapie, wenn alles andere schief läuft. Auch ich habe es bis jetzt immer wieder geschafft, aufzustehen, auch nach Rückschlägen und bin auch schon sehr weit gekommen.

@ undansonsten

Zahnsachen sind für mich ebenfalls ein Problem und ich habe auch noch was vor mir diesbezüglich, aber ich will es weiter angehen.
Das klingt alles ganz zuversichtlich, was du vorhast und positiv, dass du sehr dankbar bist. Bin auch einigen Leuten sehr dankbar, die mich bei meinem Weg bis heute begleiteten und mir Stärke geben.
Jeder Tag ist für mich ein Geschenk.

Wünsche euch allen einen gelingenden Tag mit ein paar schönen Momenten,

Herzliche Grüße
Katerle

[undansonsten]

das wünsche ich dir auch, Katerle. Ja, ich bin da eher der Typ "Augen zu und durch", dann hab ich es hinter mir.

[Katerle]

Danke undansonsten.

[undansonsten]

So, ihr Lieben,

... es ist soweit. Ich werde das Forum verlassen. Ihr habt mir wunderbar beigestanden in den harten Zeiten und ohne euch hätte ich so manche Hürde nicht genommen. Danke dafür.

Ich fühle mich wieder fast gesund. Und habe sogar einen Job gefunden, auf den ich mich freue. Ich kann wieder reiten, ich hatte seit Wochen keinen Panikanfall und mit meinem Sohn ist auch alles gut momentan. Mein Haushalt ist recht ordentlich, ich relativiere viele Dinge in meinem Leben und versuche, einfach mehr Gelassenheit statt Perfektionismus walten zu lassen.

Meine dicke Haut ist allerdings für immer weg, das weiss ich, dafür ist eine grosse Verletzlichkeit geblieben. Das kann ich doof finden oder gut, ich muss lernen, das zu akzeptieren und damit umzugehen. Mich zu schützen.

Die Therapiestunden nähern sich auch dem Ende... noch 10 Stück und dann ist auch dieses Kapitel meines Lebens hoffentlich nachhaltig beendet. Ich habe viel über mich gelernt und über das Leben. Dass ich mich akzeptieren muss, so wie ich bin und mit der Biografie, die ich habe. Ich habe meinen Kindheitspeinigern verziehen und mich damit versöhnt, dass das Geschehene nicht wieder gut zu machen ist. Ich habe Angst verloren und kann Dinge wieder relativieren statt in Panik zu verfallen. Ich habe Selbstwirksamkeit zurück erworben.

Euch wünsche ich alles Gute, Gesundung von dieser schlimmen Krankheit Depression und vor allem Mut und Hoffnung, dass ihr aus diesem schwarzen, tiefen Loch wieder ans Licht krabbeln könnt... irgendwann.

Für mich waren es 15 Monate voller Angst und Trauer, voller Tränen und Kämpfe. Vielleicht macht meine Geschichte aber auch dem einen oder anderen Mut, dass man es schaffen kann, auch wenn es kein leichter Weg ist. Ich weiss, dass nicht jede Depression gleich ist aber dennoch möchte ich euch zurufen: Gebt nicht auf. Auch wenn ihr denkt, es geht nicht weiter - geht einen Schritt, und noch einen. Und dann noch einen.

Alles Liebe für euch.

[Bittchen]

Liebe undansonsten,

danke für deine zuversichtlichen Zeilen und deine lieben Wünsche.
Auch ich wünsche dir weiterhin alles Gute.

Liebe Grüße
Bittchen

[Aurelia Belinda]

Liebe Undansonsten,
Wie jetzt, du willst uns einfach so verlassen....schade!!
Deine Beiträge haben viel Mut gemacht.
Was mir bei dir aufgefallen ist,
Du siehst dein Leben in verschiedenen Kategorien, bzw. Lebst es nach Kapitel so und so, und dann hakst du es ab.
Ist es dir wichtig das komplett abzuhaken? Um ein neues Kapitel aufzumachen.?

Dein Satz “Gelassenheit statt Perfektionismus“ ist wichtig ja.
Deine Therapie war ein Erfolg der dich dahin gebracht hat wo du jetzt stehst, freue dich, auch dass es mit deinem Sohn besser läuft.
Genug Strategien hast du nun anscheinend, um der Panik zu trotzen.
Auch das Reiten wird wieder groß geschrieben und noch einen neuen Job.

Da kann man dir nur gratulieren.
Pass weiter gut auf dich auf,
Du bleibst mir hier als gutes Beispiel in Erinnerung.
Danke für deine Mut machenden Zeilen.
Ich wünsche dir alles Liebe,
Herzlich, Aurelia

[Emma52]

Liebe Undansonsten, alles alles Gute, Dir und Deinen Sohn. Unendlich viel Freude und Genuss wünsche ich Euch. Liebe Grüße, Emma