Vergesslichkeit - Depressionen

[Seide]

Hallo Ihr Lieben,
ob das Thema hier , im Forum, schon einmal diskutiert wurde , weiß ich nicht.
Gefunden habe ich in dieser Richtung nichts.

Vergesslich und schusselig bin ich schon sehr lange und konnte bis vor kurzem
auch selbst darüber lachen.
Aber seit ein paar Wochen nimmt meine Vergesslichkeit ein Ausmaß an, die mir Angst
macht.
Vergesslichkeit kann ein Symptom von Depressionen sein, und zwar wegen Konzentrationsmangel.

Ich habe auch schon einen Test gemacht und die Neurologin meinte, daß meine Vergesslichkeit
altergemäß wäre.

Z.B. Ich war in meiner Stammapotheke. Ein junger Mann hat mich bedient, ich fragte ihn ob er
neu hier arbeitet , seine Antwort " nein, schon 2 Jahre " , ich ahja, dann haben sie mich noch nicht bedient, er " doch, schon sehr oft " . Mir war das sehr peinlich und ich meinte, jetzt sage ich
lieber gar nichts mehr.

Ein Bekannter hatte sich bei mir angemeldet um in meiner Wohnung eine Kleinigkeit zu arbeiten.
Er rief an um den Termin zu verschieben , ich fragte ihn, warum er überhaupt zu mir kommen will,
ich habs vergessen.

Bringe Termine durch einander , oder schreibe nur die Uhrzeit in den Kalender , aber nicht die
Namen. Ich könnte jetzt sehr viel aufzählen, aber das ist nicht nötig.

Schlimm wirds, wenn ich ein Lebensmittel einkaufe und ich vergesse es zu Hause auszupacken.

Erwähnen muß ich noch, daß ich zur Zeit in einer depressiven Phase bin, wie schon sehr lange
nicht mehr.

Kennt Ihr das auch ?
Eure treue Seide

[DieNeue]

Hallo liebe Seide,

ja, das kenne ich auch mit der Vergesslichkeit. Wurde auch schon manchmal etwas angemeckert, weil ich was vergessen hatte.
Vor ein paar Jahren haben wir das Thema in diesem Thread schon mal diskutiert:
https://www.diskussionsforum-depression ... 57&t=35069" onclick="window.open(this.href);return false;

Da hast du damals auch mitgeschrieben Aber bevor du dir jetzt blöd vorkommt, weil du das nicht mehr weißt: Ich kann mich nur noch so gut dran erinnern, weil das der erste Thread war, in dem ich mitgeschrieben habe und wegen dem ich mich damals überhaupt im Forum angemeldet habe.
Ansonsten wüsste ich das auch nicht mehr. Wenn ich manchmal nach einem bestimmten Thema hier suche, stoße ich immer wieder auch auf Threads zu dem Thema, wo ich selber mitgeschrieben hatte und das gar nicht mehr wusste. Also kein Stress deswegen:)

Liebe Grüße,
DieNeue

[Seide]

Hallo DieNeue
danke schön für den Link.
Die Beiträge sind ja wahnsinnig lang. Aber ich will sie wieder lesen.

Der Thread ist 2016 eröffnet worden.
Damals war ich schon chaotisch mit meinen Terminen. Das wußte ich so nicht mehr.

[Aurelia Belinda]

Liebe Seide,
Ja das kenne ich gut.
Und liegt eindeutig an der schlechten Konzentration.
Natürlich sollte man im höheren Alter vielleicht auch u.U. anderes medizinisch ausschließen, aber es ist ein Symptom das viele von Depression betroffene berichten.
Ich persönlich glaube auch je länger man mit Medikamenten vollgestopft wird, hat das auch Einfluss.
Einige Patienten nehmen ja viele verschiedene Wirkstoffe.
Die beeinflussen den Gehirnstoffwechsel.

Ich kann nur von mir sprechen,
Bei mir ist das vergessen ziemlich häufig, manchmal vergesse ich so gar Tätigkeiten die ich gemacht habe,
War bei Wäsche waschen öfter so, hab dann nicht nur die Wäsche vergessen raus zu machen, sondern auch vergessen dass ich überhaupt am Waschen war.
Ich nehme wie du auch alles und vieles mit Humor. Aber das macht mir schon auch Sorge. Verwechseln ist auch ein Thema bei mir, oder einfach unbewusst was ausblenden wie neulich wieder meinen Geburtstag. Auch fällt mir auf, dass mein Kurzzeitgedächtnis nicht mehr richtig funktioniert. Weiss oft nicht was ich vor einem Tag gemacht hab, gegessen hab, alles so komisch verschoben,meine Zeit ist eh total verzerrt. Läuft viel schneller als bei anderen, oder auch mal komplett rückwärts, schlecht zu erklären.
Langzeitgedächtnis ist besser.
Und das macht mir richtig Angst.
Weil man oft mal über Demenz Scherze macht, ich selber auch, aber das sind so Zeichen. Alles was früher war, weiss ich gut. Aber oft nicht was am selben Tag war. Aufgefallen ist mir, dass es zugenommen hat, nach langen J. Der der Krankheit. Extrem ist es seit Ca. 5 Jahren, aber auch vorher war die Konzentration sehr mies.
Bisher hab ich das dem Psychiater nicht gesagt, weil es mich aber zunehmend beeinträchtigt und mir Angst macht, spreche ich das beim nächsten mal an.

Liebe Grüße, Aurelia

[Bittchen]

Liebe Seide,

ich kann mich nur der Meinung von Aurelia anschließen.
Ich möchte dir von ganzen Herzen gute Besserung wünschen.
Kommt nicht bald dein Sohn ?
Mache dir nicht so viele Sorgen,der Zahn der Zeit nagt an uns allen.
Die schlechte Konzentration durch die Krankheit kommt noch dazu.
Da kann ich auch ein Lied von singen.
"Alt werden ist nichts für Feiglinge" ein Buchtitel von Fuchsberger, dem kann ich nur zustimmen.
Aber nicht alt werden ist noch weniger schön.

Ganz liebe Grüße !!!
Deine Bittchen

[Monchen12345]

Die Konzentrationsprobleme waren für mich auch ne ganze Zeit echt belastend. Gerade als es noch darum ging, dass ich ja auch lernen musste. Da hat man eine Seite gelesen und wusste schon nicht mehr, was anfangs stand. Ich hab immer gern Bücher gelesen, aber das ging auch sehr lange nicht mehr.
Auch so Dinge wie: ich stehe auf und gehe in die Küche um einen Lappen zu holen. Ich komme zurück und hab ne Tasse Tee in der Hand, aber keinen Lappen mit.
Ich hab durchaus mal 1,5 Stunden gebraucht bis ich die Wäsche eine Etage höher in die Waschmaschine gesteckt habe.
Konzentrationstraining bei der ambulanten Ergotherapie und auch jetzt im Trainingszentrum helfen da durchaus.
Aber ich merke auch die Grenze ist schneller erreicht als früher.

[Lieblingsuli]

Ich merke meine Grenzen auch deutlich. Es wird mal wieder Zeit für einen Urlaub.

[janedoe]

Ich bin ja zur Zeit auch in einer beruflichen Reha und merke deutlich meine Konzentrationsschwierigkeiten. Mein Arbeitsbereich ist W&V, viel PC, Tipptraining, Projektarbeit, lesen, schreiben, Telefon...
Bei letzterem ist es besonders fatal, wenn man sich nicht merken kann, mit wem man gerade telefoniert hat, oder wer in der Leitung ist, wenn man mit dem Chef verbindet. Tipptraining heißt, dass ich mit Ü50 das 10 Finger schreiben lernen will/muss. Das bringt mich insofern an meine Grenzen, dass ich das Gefühl habe, zu blöd dafür zu sein und es nie zu lernen. Dann tendiere ich dazu, mich selbst zu bestrafen.
Alle Therapeuten und Ärzte,mit denen ich darüber gesprochen habe, sagen, es kommt von der Depression und nennt sich Pseudo-Demenz. Ich glaube ihnen nicht ganz und habe Angst an Demenz oder Alzheimer zu erkranken, da es in der family einen Fall gibt. Ich habe in dem Bereich gearbeitet und möchte so nicht leben.

Janedoe

[janedoe]

Hallo Grinch,
es tut mir leid, dass Deine Mom an Alzheimer erkrankt ist. Ich weiß, dass unsere Beispiele harmlos sind, Berufserfahrung auf einer Demenzstation und Fall in der Familie, aber es fängt harmlos an und die Angst, dass es schlimmer wird, die kann ich nicht verleugnen.
Janedoe

[Monchen12345]

Nur weil anderes noch schlimmer ist, heißt dass ja nicht dass einem der eigene Zustand nicht (sehr)belastet.
Wenn man selbst sehr gerne und viel gelesen hat und das dann nicht mehr kann, ist das subjektiv im eigenen Empfinden eine sehr deutlich Einschränkung. Für jemanden der noch nie gerne gelesen hat, ist das ehr zu vernachlässigen.
Es gibt da nicht nur das wirklich schlimme und das weniger schlimme, sonder es ist die eigene subjektive Wahrnehmung.
Da es sich bei Alzheimer um eine andere Erkrankung handelt, für die es aktuell noch keine Heilung gibt, finde ich das nicht unbedingt vergleichbar.

@Janedo: ich glaube jedes BTZ hat seine eigenen Abkürzungen. Wofür steht denn W&V? - Wirtschaft und Verwaltung?

[janedoe]

Hallo Monchen,
Btz ist berufliches Trainingszentrum und W&V = Wirtschaft und Verwaltung.
Ich war auch immer eine Leseratte und konnte nie genug Bücher haben, micht stört es sehr, dass das jetzt nimmer geht. Ich merke die Vergesslichkeit und Konzentrationsstörungen nicht nur in der Freizeit, gerade im beruflichen Training machen sie mir Angst, da ich unbedingt zurück in Arbeit möchte. Da machen sie mir viiiiieeeel mehr Sorgen.
Janedoe

[aikido_1987]

Hallo,

ich weiß das Vergesslichkeit ein Symptom der Depression sein soll aber komischerweise wird die Vergesslichkeit nie besser, wenn die Depression sich bessert. Ich glaube die Psychopharmaka machen so wirr im Kopf. Weil sie "künstlich" in den Stoffwechsel eingreifen.
Mein Kurzzeitgedächtnis ist genauso betroffen, wie das Langzeitgedächtnis und wenn mir nahe stehende Menschen von früher erzählen, ist da ganz oft keine Erinnerung mehr in meinem Kopf gespeichert. Das ist schon traurig.

Herzliche Grüße,
aikido

[Aurelia Belinda]

@ aikido, genau so ist es.
Die miese Konzentration und Vergesslichkeit bleiben auch wenn eine schlimme Episode am Abklingen ist.
Deswegen glaube ich wie oben gesagt, dass halt auch die Medikamente da mitspielen.
Vielleicht je länger man daran leidet, und je länger man Tabletten schluckt, umso schlimmer wird es.
Das kann ich bei mir so fest stellen.
Ich hatte ja mal längere Zeit versucht ohne Tabletten auszukommen.
Kann mich nicht erinnern ( nicht wegen Gedächtnis jetzt ) dass ich da so krasse Denkstörungen, Denkblockaden, und Vergesslichkeit hatte.
Ich konnte sogar ohne Einkaufszettel in den Laden gehen, mir sehr gut Zahlen, Namen, Telefonnummern merken.
Zusammenhänge besser koordinieren, auch
Noch öfter mehr Aufgaben gleichzeitig erledigen.
Auch das mit dem Lesen von Büchern,
Ich glaub Monchen hat es angesprochen ging es da gut.
Mit Tabletten hinterher, die leider wieder nötig waren, wurde zwar der Antrieb besser, aber die Konzentration mies. Genauso hatte ich nie Probleme mit den Augen. Da seh ich auch einen Zusammenhang mit dem schlechten Konzentrieren.

Die Vergesslichkeit an sich finde ich beängstigend. Da habe ich noch den Zusammenhang bemerkt, je mehr Belastung von außen dazu kam, um so stärker ist diese geworden mit den Jahren.

Alzheimer lässt sich ja diagnostizieren.
Und können leider auch jüngere Leute kriegen, ich werde es auf jeden Fall mal ansprechen beim Doc.
Das mit dem Lappen in der Küche holen wollen ist mir auch bekannt Monchen.
Ein Beispiel hält von vielen.

Ganz schlimm fand ich dieses Jahr, wieder mal stressige Woche, ich beim Autofahren ( Blackout ) Regentag, wusste nicht wie und wo geht der Scheibenwuscher an und wie das Licht!!
Macht man ja sonst automatisch....
Völlig überfordert ganz stark überlegen müssen. In einer Bucht anhalten müssen,
Ein paar Minuten durchatmen, neu überlegen. Wie geht der Scheibenwischer an, wo ist der Blinker, und wo das Licht. Furchterregend.

@ Grinch, ja, mich würde schon interessieren was noch harmlos ist,
Oder was man als krankhaft bezeichnet.

LG an alle, Aurelia

[Seide]

Hallo Bittchen,
mein Langzeitgedächtnis funktioniert nch sehr gut.
Ich kann mich an bestimmte Situatonen erinnern, da sehe ich noch die Klamotten vor meinen
Augen die wir anhatten.

Ich habe mich gewundert, egal wen ich anrufe , überall ist besetzt.
Heute Mittag habe ich zufällig gesehen, daß ich den Stecker am Telefon gezogen habe.
Das mache ich ab und zu, wenn ich unbedingt einen Mittagsschlaf machen will.Dieses mal habe ich vergessen den Stecker wieder rein zustecken.
Wann ich das gemacht habe , weiß ich leider nicht mehr.

Irgendwo im Forum wurde von unserem Treffen von Bad Bevensen geschwärmt.
Ich denke auch ganz oft an dieses Treffen. Und ich bin so glücklich darüber,
daß ich auch dabei war.

Liebe Grüße Deine und Eure treue Seide

[IchundDie]

Hallo

[Peter1]

Selber Hallo

[IchundDie]

Hallo Zusammen,

bin neu hier und ich freue mich über einen regen Austausch mit euch allen.
Ich möchte auch gleich an das Thema hier anknüpfen weil es zu meinem ständigen Begleiter geworden ist.
Seit 2008 leide ich unter extremsten Gedächtnisstörungen. Betroffen sind das Altgedächtnis sowie das speichern neuer Gedächnisinhalten. Nach jahrelangen Depressionen und Einnahme von Psychophamarka viel ich in ein zuvor nie dagewesenes Loch tiefster Verunsicherung. Nach Auschleichen meiner Medis bekam ich eben diese oben genannten Störungen sowie auch Wortfindungsstörungen. Auch Alkohol spielte ein großes Thema in meinem Leben, sodass ich über fast 20 Jahre an der Flasche hing. Ich möchte auch gar nicht soweit in die Vergangenheit gehen sondern im Hier und Jetzt bleiben. Meine derzeitigen Symptome sind:
Zeitgitterstörungen, das heißt ich weiß eben nicht mehr ob ich z.B. an einem Vormittag deselben Tages einkaufen war oder vielleicht doch einen Tag zuvor. So schleicht sich in mir eine ungeheure Angst ein das ich eben soweit gehe, das ich sämtliche Vorgänge nachprüfe sei es das ich den Kontostand Online abfrage oder alle kassenbons überprüfe chronologisch. Das Zeiterleben ist auf den Kopf gestellt. Wenn ich etwas Lese verharre ich bleibe sprichwörtlich daran kleben, komme aber auf keine plausible Lösung oder einen Zusammenhang. Jeder Gedanke wiedersetzt sich mir, kann kaum etwas zu ende Deneken. Das macht mich seit Jahren jetzt schon fertig. Diese Zertreutheit dies sich nicht einbringen können in irgendwelche Diskussionen. Der Rückzug ist vorprogrammiert. So gehe ich oftmals vielem erst aus dem Weg. Auch fäält es mir schwer, nicht schwer, fast unmöglich ist es, mich auf eine Handlung einen Spielfilm etc. zu konzentrieren. Das ist das ständige zu Ende denken wollen und erst nicht können. ich kann die Kontrolle einfach nicht abgeben und setze mich nur noch mit dem Thema Demenz und Co. auseinander. Alles kann sein oder alles kann nicht sein! ich sage mir immer wieder oder rede mir ein, es könnte sich um eine alkoholbedingte Folge handeln. Korsakow oder dergleichen. Ich habe meinen Körper natürlich über Jahre hinweg massiv vergiftet und hatte so einige Filmrisse in meinem Leben. Heftige Krisen schwerste Angstzustände und Depressionen. Also Stress pur der sich ja langfristig toxisch auswirkt. Dazu kommt eine Veranlagung eine erbliche Kombonente hinzu. In meiner Familie sind gehäuft Fälle von Demenz vom Typ Alzheimer sowie auch Depressionen bekannt. Die Routine in meinem Beruf lässt mich bislang soweit Handlungsspielraum, dass ich bei der Arbeit noch nicht allzu große Probleme bekommen habe. Doch auch dort macht sich meine Vergesslichkeit bemerkbar, indem ich oft nicht auf mein Gedächtnis zurückgreifen kann und dadurch stark verunsichert bin und alles zweimal nachprüfe. Ich denke oft mein langjähriger Konsum von Alkohol hat so einiges bei mir da oben kaputt gemacht. Allo Faktoren addiert : soziale Isolation chronische Depression Alkohol habe ich wohl ein doppelt so hohes Risiko früher dement zu werden als andere. Nur zeigt das eben jetzt schon im alter von gerade mal 37 Jahren bei mir. In diese Angst kann ich einfach nicht ablegen. Ständig befinde ich mich in Hochanpannung.
Auch wenn es höchst deprimierend rüber kommt, danke ich vorab jedem hier im Forum der Teilhabe nimmt sich meiner Sorgen annimmt und mir vielleicht Hilfe anbietet in Form von eigener Erfahrung und Umgang.
Liebe Grüße

[Selbsterkenntnis]

Hallo zusammen,

Vergesslichkeit kann natürlich eine lästige Sache sein, es ist aber sehr die Frage, wie man das selbst bewertet und wie man damit umgeht. In einer Depression wird nicht nur eine Einschränkung wie Vergesslichkeit häufig viel einschneidender erlebt - in der Regel gilt das für jede Komplikation, die ohne Depression vielleicht mit einem Schulterzucken eher akzeptiert wird und nicht weiter verunsichert. Aber weil die Depression das Selbstwertgefühl untergräbt, wird Vergesslichkeit zu einem weiteren Beweis für die eigene Mangelhaftigkeit.

Grüße von T.

[IchundDie]

Hallo T.

vielen Dank für Deine Worte. Ja ein Teufelskreis. Die Vergesslichkeit korreliert mit der Depression. Eine neue Dynamik entsteht. Man möchte einen Zustand erlangen, der einem wieder Hoffnung gibt. Aber mir kommt es so vor als würde ich nur auf der Stelle treten und täglich weiter an Fähigkeiten verlieren. Aber mag sein das das subjektive Empfinden eine entscheidene Rolle spielt. Es ist sehr schwiergig es anderst zu betrachten wenn man schon sehr lange in einer depressiven Phase steckt.

[Katerle]

Hallo IchundDie,

kann deine Verunsicherung und Angst gut verstehen. Mit Vergesslichkeit habe ich auch mehr oder weniger zu tun (in einer anderen Form).
Nun, du könntest dir in einem Kalender notieren, wann du z. B. einkaufen gehen möchtest oder warst, so
besteht die geringste Wahrscheinlichkeit, es zu vergessen. Und so kannst du auch mit anderen Dingen verfahren, sie aufzuschreiben. Probiers mal aus.
Mit dem Lesen von Texten habe ich auch Probleme oder mich auf nen Film zu konzentrieren. Meistens lese ich dann nochmal und nochmal...
Versuche mal nicht so dran zu denken, was das alles sein könnte und die Vergangenheit kannst du eh nicht rückgängig machen.
Ausserdem hilft mir das Aufschreiben von Gedanken eh, um das loszuwerden, was mich bewegt.

Alles Gute für dich,
Katerle

[Selbsterkenntnis]

Hallo IchundDie,

Wenn ich etwas Lese verharre ich bleibe sprichwörtlich daran kleben, komme aber auf keine plausible Lösung oder einen Zusammenhang. Jeder Gedanke wiedersetzt sich mir, kann kaum etwas zu ende Deneken. Das macht mich seit Jahren jetzt schon fertig. Diese Zertreutheit dies sich nicht einbringen können in irgendwelche Diskussionen. Der Rückzug ist vorprogrammiert.

natürlich besteht die Möglichkeit, dass der Alkohol etwas damit zu tun hat, da kenne ich mich nun nicht aus. Sicher weiß ich aber, auch aus eigener Erfahrung, dass diese Zustände, wie du sie hier beschreibst, bei Depressionen nicht selten sind. Es gibt dafür den Begriff der "Pseudodemenz". Diese Unfähigkeit, sich noch auf etwas zu konzentrieren, Wortfindungsprobleme, Gehemmtheit des Gedankenflusses, Filme über längere Zeit nicht mehr verfolgen können, das alles habe ich selbst auch so erlebt. Ausgelöst wird diese scheinbare "Verblödung" durch die Verlangsamung von nervlichen Vorgängen, die man sogar in bildgebenden Verfahren nachweisen kann (Schrumpfung bestimmter Gehirnarreale).

"Pseudodemenz" deshalb, weil diese Phänomene im Unterschied zur echten Demenz wieder verschwinden, wenn die Depression ausheilt.
Besprich das doch mit einem Facharzt, bevor du dich in Sorgen verwickelst, du könntest wirklich dement werden. Nimmst du denn ein Medikament, das die Depression bessern soll? Du sprichst ja davon, dass dies nun schon jahrelang anhält?

LG von T.

[DieNeue]

Hallo IchUndDie,

ich mache mir oft Fotos mit dem Handy von Sachen, die ich tagsüber gemacht habe. Also auch mal im Supermarkt irgendwas fotografieren. Muss ja nicht auffällig sein und es sollten keine anderen Leute drauf sein. Vielleicht hilft dir das ja auch, nachvollziehen zu können, was du den ganzen Tag über so gemacht hast.

Warst du schon mal beim Arzt wegen deiner Vergesslichkeit? Ich würde das mal abklären, bevor du dich völlig verrückt machst.

Liebe Grüße,
DieNeue

[Frau_Wal]

Hallo IchundDie,

zur Unterscheidung zwischen Vergesslichkeit und Demenz:
wenn du nicht mehr weißt, wo du deinen Schlüssel hingelegt hast, bist du vergesslich. Wenn du nicht mehr weißt, was dieses kleine silberne Ding ist, dass es Schlüssel heißt und was man damit macht, dann bist du dement.
Was du beschreibst, klingt für mich mehr nach Vergesslichkeit. Trotzdem möchte auch ich dir raten, das mal von einem Arzt abklären zu lassen. Eventuell gibt es noch Möglichkeiten, deinem Gedächtnis ein bisschen auf die Sprünge zu helfen. Vergesslichkeit kann z.B. auch durch Flüssigeitsmangel oder Mangel an B-Vitaminen ausgelöst werden. Das lässt sich leicht überprüfen und wäre relativ einfach zu beheben.

Alles Gute für dich,
Frau_Wal

[IchundDie]

Hallo, ein herzliches Dankeschön an alle!

ich werde mal den rat befolgen und auch einen evtl. Vitaminmangel bestimmen lassen. Gestern war ich in der Apotheke und habe mich schon mal mit Vitamin B12 eingedeckt. Es hat mir zu Denken gegeben als ich las, das es zu erheblichen Gedächtnisstörungen und schwersten Depressionen bei einem Mangel an Vitamin B12. Auch ein Zusammenghang mit chronischer Gastitis hat mir zu Denken gegeben. Ducrch den Konsum von Alk habe ich seit Jahren Sodbrennen und immer wieder eine Magenschleimhautentzündung. Und ich hab gelesen das dies die Aufnahme von B12 verhindert.
Ich habe mein Psychiater vor kurzem gewechselt und er hat mir jetzt Elontril verschrieben. Da ich es erst gut 2 Wochen nehme kann ich dazu nicht viel sagen. Gereiztheit, etwas Magenprobleme mehr nicht. Ich weiß auch ich sollte mit der ganzen Problematik etwas gelassener umgehen.
LG

[IchundDie]

Gedanken einfach so vorbeiziehen lassen und so stehen lassen das fällt mir eben enorm schwer. Es sind so Momente wie heute Abend indem ich mir nur dumm vorkomme. Ein Bekannter erzählt etwas ich möchte mich einbringen und komme ins stocken. Ja mir fehlen die Worte einfach.