Nicht zugehörig

[DieNeue]

Hallo Allegretto,

Ich fühle mich nicht deshalb nicht zugehörig, weil ich KEINE Leute kenne, sondern weil ich ich mich mitten unter Leuten (Orchester, Einladungen, Familie...) sehr häufig und plötzlich als nicht zugehörig wahrnehme. Das ist ein ganz tiefes Gefühl, so als wenn da plötzlich "ETWAS" meine "Lebensfäden" durchtrennt hätte. Es hat also im Grunde nichts mit den mich umgebenden Menschen zu tun, sondern ist etwas, was in ganz frühen Zeiten meines Lebens geschehen ist, wahrscheinlich mehrfach und über längere Zeit, dass daraus dieses Gefühl entstanden ist.

Meinst du, es könnte sein, dass dieses Nicht-Zugehörigkeits-Gefühl auch einfach daher kommt, weil du schon so oft umgezogen bist? Das macht ja auch was mit einem Menschen. Man wird immer wieder rausgerissen, kommt nicht wirklich an und muss wieder weiter, während alle anderen bleiben. Man kommt in eine neue Gemeinschaft, muss wieder raus und wieder in eine neue Gemeinschaft hineinfinden. War jetzt nur so ein Gedanke nachdem du geschrieben hast, es kommt von irgendwas, was oft passiert ist und
Fühlst du dich nur unter mehreren Menschen nicht zugehörig oder auch, wenn du mit einer einzelnen Person ein tiefgehendes persönliches Gespräch führst? Also nicht nur etwas Smalltalk und blabla.

Wegen dem Smartphone... ich weiß jetzt nicht, warum du keines hast. Ich war lange der Meinung, ich brauch sowas nicht und habe auch erst seit drei Jahren oder so eins.
Aber ich muss sagen, ich finde es richtig gut. Wir haben als Familie in Whatsapp eine Familiengruppe, in der wir uns immer wieder schreiben, was gerade los ist oder mal Fotos schicken. Mein Bruder ist seit einigen Jahren in der ganzen Welt unterwegs und meine Schwester war auch lange in Afrika und hat weiter weg studiert. Aber durch die Familiengruppe ist man immer einigermaßen auf dem Laufenden und nimmt viel mehr am Leben von einander teil. Dadurch habe ich, auch wenn ich alleine wohne und meistens zuhause bin, nicht so das Gefühl, dass ich alleine bin.
Vielleicht würde dir das helfen, mit deinen Kindern und deinen Freundinnen, die so weit weg wohnen, mehr in Kontakt zu bleiben. Manchmal ist es einfach schön, wenn man eine nette kurze Nachricht oder ein Foto bekommt.
Ich habe auch mitbekommen, dass es auch Apps gibt, über die man einfach so Leute kennenlernen kann, also nicht nur potenzielle Partner.

Ich hoffe, ich konnte dir ein bisschen helfen.

Liebe Grüße,
DieNeue

[Bittchen]

Liebe Allegretto,

ich schicke Mal voraus,deinen Thread habe ich nicht ganz verfolgt.
Auf eng geschriebenen langen Text kann ich mich nicht immer gut konzentrieren.
Selber schreiben geht besser,verrückt,oder?
Heute ist wieder so ein Tag,an dem ich zuviel im Forum bin.
Aber ich habe schon zwei Stunden gebügelt .
Um eine Ausrede bin ich ja auch nie verlegen,lach.
Aber ich möchte dir meine Hochachtung aussprechen,zwei Kinder im Studium und eine angehende Kindergärtnerin,da hast du wirklich meinen Respekt .
Da hast du als allein erziehende Mutter und sowieso ja sehr viel richtig gemacht.

Klar gibt es immer was zu tun,aber der innere Kritiker kann mich Mal.
Ich will es hier locker sehen im Moment,da kann ich hier hoffentlich bald einen Großeinsatz starten.
Natürlich nicht alleine,das würde ich nicht mehr schaffen.
Ich habe das Gefühl,du bist in einer ernst zunehmenden depressiven Krise.
Bist du in Behandlung z.B.Psychotherapie ?
Sprichst du mit deinen Kindern darüber ,dass es dir so schlecht geht ?
Das halte ich für ganz wichtig.

Meine Kinder schenken mir oder auch uns ihre Zeit für gemeinsame schönen Unternehmungen.
Es ist der Lauf der Zeit,dass Kinder ihr eigenes Leben haben.
Wir dürfen sie nur mit unserer Liebe begleiten bis sie flügge sind.

Nächstes Jahr werde ich 70 Jahre ,oh Gott wie alt,aber das Glück hat ja auch nicht jeder diesen Geburtstag feiern zu können.
Mal sehen was sie sich da meine Mädels da so einfallen lassen.
Die Feier ist schon grob geplant,da geben sie keine Ruhe.
Es ist auch schwierig mit festen Terminen für sie ,weil es mir auch oft so geht,dass ich in einer Krise nicht raus will,geschweige dann verreisen will.
Einmal hat mir meine Tochter eine Bahn-Fahrkarte für die Fahrt nach Berlin geschenkt,die Fahrt war alleine schon sehr anstrengend.
Das habe ich aber geschafft,ich wollte sie ja nicht enttäuschen.
Die drei Tage bei ihr waren dann auch wieder schön.
Wer nicht wagt ,der nicht gewinnt.
Es ist doch auch gut wenn du hier teilhaben kannst.
Hier tobt zwar nicht das echte Leben,aber du wirst wahr genommen.
Das Lesen oder Schreiben im Forum ist ja auch eine positive Aktivität.
Es ist schon erschreckend wie empfindsam wir in Krisen sind ,aber das wird auch wieder leichter.
Mir hat Mal ein einfühlsamer Mensch gesagt,Tränen schwemmen den Schmerz heraus.
Da habe ich noch viel Spielraum,ich konnte sehr lange nicht weinen und war wie versteinert.
Das war auch sehr belastend,so das ich das wieder Weinen können,als Entlastung empfinde.
So reagieren wir sehr verschieden,denn jeder kennt immer nur seinen eigenen Schmerz.
Gleich schaue ich im TV eine Komödie,ich kann dann etwas lachen,das ist die beste Medizin.
Gegen Abend ist meine Stimmung besser.
Ich wünsche dir Alles erdenklich Liebe und verliere nie die Hoffnung auf Besserung.
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende für dich und alle Mitleser.
Man liest sich.
Bittchen

[janedoe]

Bittchen
Wenn Du schteibst, klingst Du soooo viel jünger.
Janedoe

[Allegretto]

Liebe Aurelia,

danke für Dein Mitempfinden und Deine tröstenden Worte. Das ist total lieb!
Hoffentlich hat Dich meine traurige Stimmung nicht "angesteckt". Ich rappel mich schon wieder auf und lenke mich etwas ab.
Dir nachträglich auch noch alles Gute zum Geburtstag und für Dein nächstes Lebensjahr wünsche ich Dir von Herzen, dass es aufwärts gehen möge und sich Deine Situation verbessert.
Ne, bei einer Partnerbörse werde ich mich nicht anmelden, zum einen suche ich ja nicht vorrangig einen Partner, ich möchte auch nicht nochmals umziehen, zum anderen kostet die Anmeldung bei so einer Vermittlung auch Geld...
Ja, es ist so, dass man außerhalb nur selten auf Menschen stößt, die, was Depressionen und psychische Erkrankungen angeht, nachempfinden können, wie es einem als Betroffene geht. Deshalb werde ich wohl doch noch etwas im Forum bleiben.
Nochmals lieben Dank und Dir einen angenehmen Abend,
Allegretto

[Allegretto]

Liebe janedoe,

danke für Dein Interesse. Da bist Du ja auch schon oft umgezogen und weißt, wie schwer es ist, immer wieder neu anzufangen, einzulassen, sich umzustellen und schließlich wieder von allem und allen Abschied zu nehmen. Bisher habe ich nicht das Gefühl, wirklich irgendwo angekommen zu sein.
Es hat sich bisher noch nicht ergeben, dass ich mir ein Smartphone kaufe. Die Freundinnen, die ich habe - quer über Deutschland verteilt, sind eigentlich nicht in Facebook, WhatsApp... Vielleicht lege ich mir eines zu, wenn ich meinen Telefonanschluss kündige, denn 2 Verträge kosten halt auch doppelt.
Vielleicht ergibt sich aus dem Orchesterspielen doch mal noch ein dauerhafter, freundschaftlicher Kontakt - da will ich die Hoffnung nicht aufgeben.
Alles Gute und liebe Grüße
Allegretto

[Allegretto]

Liebe DieNeue,

ich freue mich sehr über Deinen Beitrag, denn Du hast immer gute Ideen, Anregungen oder auch mal eine neue Sichtweise. Danke dafür!
Ich denke, dass die vielen Umzüge - oft unter schwierigen familiären Umständen - dazu beigetragen haben, dass etwas in mir angerührt wird, was dieses Gefühl immer wieder neu belebt. Die URSACHE oder der URSPRUNG für dieses Empfinden, so denke ich, liegt vermutlich in meiner Kindheit. Meine Erklärung ist, dass ich bereits ab Geburt KEINE sichere Bindung zu den Bezugspersonen (Eltern) aufbauen konnte. Das wird sicher auch nochmals Thema in meiner ambulanten Therapie sein.
Ich fühle mich meistens unter mehreren Menschen (auch wenn ich diese kenne) nicht zugehörig, aber es kommt auch in Begegnungen mit einzelnen vor. Wenn dieses Empfinden auftaucht, kommt es immer ganz plötzlich und so, als würde eine andere (nicht meine) Kraft meine Lebensverbindungen durchschneiden. Wenn ich mir das bildlich vorstelle, erlebe ich das als einen Moment, in dem mein Leben aufhört. Ich glaube, deutlicher sollte ich hier meine Gedanken nicht ausführen...
Bzgl. Smartphone habe ich gerade "janedoe" schon geschrieben. Ich bin ja schon ein ganzes Stück älter als Du, aber ich werde mir das mit dem Smartphone ernsthaft überlegen. Es ist ja keine Frage des Alters...

Ach, es tut gut, hier Unterstützung und Zuspruch zu erfahren. DANKE!
Liebe Grüße
Allegretto

[DieNeue]

Hallo Allegretto,

das freut mich, dass du dich freust

Das ist ja ein echt heftiges Gefühl, so wie du es beschreibst. Ich denke auch, so wie du schreibst, dass es wahrscheinlich schon einen früheren tieferen Ursprung hat, aber dass es durch die vielen Umzüge immer wieder wachgerüttelt wird.

Mit dem Smartphone mach dir mal keinen Kopf wegen deinem Alter! Ich denke, da können dir deine Kinder bestimmt helfen.
Meine Eltern sind jetzt auch um die 60 und vor einigen Jahren wusste meine Mama nicht mal, wie man einen Computer anschaltet und jetzt ist sie sogar ziemlich fit mit dem Smartphone. Es braucht schon ein bisschen Umstellungszeit, wenn man noch ein Tastenhandy gewöhnt ist. Ich hätte mein Smartphone die ersten drei Tage am liebsten in die Ecke geschmissen, aber dann ging es und mittlerweile tippe ich da genauso wie auf dem alten. Zum Glück hatte meine Freundin mich damals vorgewarnt, sie hätte ihres am Anfang auch am liebsten in die Ecke gepfeffert. Gut ist es, wenn man jemanden hat, der einem ein bisschen zeigt, wie man das Gerät bedient.
Über Whatsapp kann man halt auch einfach mal zum Spaß Nachrichten versenden, weil es ja nichts kostet.

Ich hoffe und wünsche dir, dass du bald wieder rauskommst aus der Traurigkeit und dieses Scheißgefühl echt irgendwann loswird!

Liebe Grüße,
DieNeue

[Allegretto]

Liebe Bittchen,

ich lese aus Deinem letzten Beitrag, dass Du Dir Gedanken und ein wenig Sorgen um mich machst. Das ist ganz lieb und fürsorglich von Dir, und das berührt mich sehr. Ich wollte niemanden in Unruhe versetzen und hoffe, dass ich hier jetzt nicht eine Zumutung bin.

Danke für Dein Lob und Deine Anerkennung. Lange Jahre hielt ich das "Großziehen" meiner Kinder für selbstverständlich und "nicht der Rede wert". Aber das ist es wohl nicht. Mittlerweile kann ich mir selbst auch sagen, dass ich das wohl gut hinbekommen habe.

Bittchen, ich bin in ambulanter Therapie und für diese Unterstützung bin ich dankbar. Ich bin latent immer depressiv, und jetzt gerade seit ein paar Tagen wieder mal in einem Tief. Aber nach so vielen Jahren weiß ich, dass es wieder leichter und heller werden wird (und soo schlimm, schwarz und hoffnungslos wie es schon war, ist es nicht mehr). Was ich damit sagen will: Ich kann mit dem jetzigen Tief umgehen, auch wenn es schwer ist.

Aktuell spreche ich mit meinen Kindern nicht darüber, wenn es mir nicht so gut bzw. schlecht geht. Sie wissen im Grunde Bescheid, aber für meine Kinder sollen meine Depressionen nicht Dauerthema sein.

Zeit mit den erwachsenen Kindern ist ein Geschenk. Ich erlebe das Zusammensein mit ihnen immer als etwas Belebendes. Ihre Unbekümmertheit und Unbeschwertheit hat bisweilen etwas Ansteckendes. Ich nehme gerne Anteil an ihrem Leben und freue mich, wenn es ihnen gut geht.

Ich weiß, dass Du auch schon viel Schweres durchmachen musstest und dass Die Wohn-Situation für Euch seit dem Brand schier unerträglich ist. Es ist wirklich erstaunlich, welche Kräfte in einem schlummern - im Nachhinein kann ich mich immer nur wundern und fragen, wie habe ich das bloß geschafft. Ich wünsche Dir weiterhin viel Kraft und die Unterstützung Deiner Lieben, dass Du nicht verzweifelst.
Danke nochmals für Deine Zeilen und eine gute Nacht,
liebe Grüße
Allegretto

[Allegretto]

Liebe DieNeue,

jetzt bin ich es noch einmal. Ich habe gerade etwas schmunzeln müssen über Deine Schilderung bzgl. des Smartphones. Ja, da werden mir meine Kinder sicher helfen - wie seinerzeit beim Benutzen des Computers.

Danke für Deine lieben Wünsche!

Dir eine gute Nacht und herzliche Grüße
Allegretto

[Aurelia Belinda]

@ Allegretto,
Wenn selbst ich es gecheckt habe als altmodische Tussi, die immer sagt, wir sollten zurück zu Pferd u. Kutsche,
Dann schaffst du das locker.
Im Leben hätte ich nie gedacht, das ich mal täglich auf so ein Teil schaue.
War es doch immer für mich ein “Ding aus einer Science Fiction“ Welt,hihi.
Aber ist wirklich nützlich wie DieNeue es gut beschreibt. Am Leben anderer Teil haben, und gegenseitig Fotos oder Witzchen schicken. Ich kann es mir nicht mehr weg denken und bin dankbar auch in einer WA Gruppe der SHG zu sein.
Hab da auch heut wieder Urlaubsfotos gekriegt von Norwegen.....
Und mittlerweile nenne ich meinen “neuen Freund“ liebevoll Smartie....
Schlaf schön, und lass die Tränchen gut trocknen.
Herzlich, Aurelia

[Bittchen]

Guten Morgen Allegretto,

danke für deine liebe Antwort,hat mich wirklich sehr gefreut .
Da starte ich gleich zuversichtlicher in den Tag.

Liebe Grüße
Bittchen

[Bittchen]

Liebe janedoe,

danke dass du mich für jünger hältst.
Ich bin eher die Oma die auch mit der Zeit gehen will.
So sehe ich wohl auch aus.
Doch auch nicht zwanghaft jugendlich,das halte ich eher für peinich.

Liebe Grüße
Bittchen

[Bittchen]

Liebe Aurelia,

von mir auch noch herzlichen Glückwunsch nachträglich.
Alles Gute wünsche ich dir sowieso.

Lasse dich auch kurz drücken und noch liebe Grüße
Bittchen

[Aurelia Belinda]

@ Bittchen, Lieben Dank für die Glückwünsche und fürs Drücken, das freut mich. Ich hatte dich anfangs vom Schreibstil auch für jünger gehalten.
Find ich cool so ne Oma die mit der Zeit geht....wenn ich an meine Eltern denke.
Die haben mit digitalen Dingen nix am Hut. Ist wohl auch auf mich abgefärbt.
Die hatten noch nie einen PC angerührt.
Handy nur für Notfall.
Heute geht ja allein beruflich gar nichts mehr ohne PC. Ich hab's auch spät kapiert, über eine Berufliche Massnahme.

@ Allegretto, hoffentlich haben wir dich jetzt nicht zu arg zugetextet.
Erhole dich erst mal von der wilden Schreiberei hier.

Liebe Grüße, Aurelia

[Allegretto]

Hallo Ihr Lieben,

vorgestern war ich in sehr trauriger Stimmung und ziemlich verzweifelt. Mittlerweile haben sich die Wogen in meinem Inneren etwas beruhigt, worüber ich froh bin, da ich dann mehr Raum und Energie spüre, mich anderen Dingen zuzuwenden. Viel Energie ist aber relativ, denn eine Erkältung mit Kopf- und Halsschmerzen, sowie Husten bremst mich aus.
Aktuell denke ich, werde ich mich erst einmal nicht aus dem Forum verabschieden, denn der Austausch mit Euch, Eure Aufmunterung und Anteilnahme haben mir gut getan - auch wenn es nur "virtuell" war.
Heute möchte ich mich mit meinem Thema nicht wieder so intensiv befassen - so gefestigt im Gleichgewicht fühle ich mich noch nicht. Im Moment genieße ich die sonntägliche Ruhe und dass ich definitiv NICHTS machen MUSS.

Euch allen auch einen ruhigen Sonntag Nachmittag,
herzlichst
Allegretto

[Aurelia Belinda]

Liebe Allegretto,
Das ist völlig okay.
Jeder so wie er kann.
Es ist kein Zwang täglich hier aufzuschlagen. Da ist auch jeder anders gestrickt. Der eine teilt sich weniger mit, ein anderer hat das Bedürfnis sehr oft, mal auch täglich.
Von Mensch zu Mensch anders.
Und wenn du sagst so gefestigt fühlst du dich gerade nicht, um dich ständig damit auseinanderzusetzen, ist es echt okay.
Sei sicher, du hast hier ein Netz wenn du jemanden brauchst der dich auffängt.
Und hier bist du Zugehörig.
Schlaf gut, Kurier deine Erkältung gut aus.
Alles Liebe, Aurelia

[juli74sara]

liebe allegretto,

aaaalso, du lebst in einem dorf, was zwar idyllisch, aber auch ab vom schuß ist. kein wunder, daß du dich wie ein alien fühlst die sache mit dem landleben ist eben die, das man eher hemmungen hat, aus dem nähkästchen zu erzählen und das eingemachte zu präsentieren, weil man sich ja dauernd über den weg läuft. in der großstadt ist es anders. die leute erzählen viel offener von sich, weil man sich vermutlich sowieso nie wieder oder sehr selten sieht. so sehr mir die natur und die ruhe oft fehlt...ich glaube, ich bin eine großstadtpflanze geworden mit den jahren. man kann unbemerkt im menschenstrom mitschwimmen, man gehört zwangsläufig dazu, auch wenn das zuweilen unerträglich war.

es ist schon seltsam, wie unterschiedlich man etwas empfindet. du schriebst, du bist zeitlebens von einem ort zum anderen gezogen. für mich klingt das super! ich fühle mich öfter so angeödet von den immer gleichen straßen und gebäuden, seit 15 jahren in derselben wohnung .

deine gefühle, die du beschreibst, wie nicht teil des lebens zu sein, daß das leben außerhalb von dir stattfindet, du dich nicht verbunden fühlst mit menschen, die dich gerade umgeben...und wie unglücklich du damit bist...nun, das übersteigt mein vorstellungsvermögen und ich habe null rat. du schreibst, daß dieses gefühl aus der frühen kindheit kommt. gut ist, daß du weißt, woher es kommt, wo der ursprung ist.

hast du schon einmal an hypnose gedacht oder das sogar bereits ausprobiert?

du hast mal geschrieben, daß du in deinem nahen umfeld keine empathischen, warmen kontakte hast und dich das traurig macht. spontaner gedanke dazu: vielleicht liegt es ja doch an dem leben auf dem lande? vielleicht wärst du in einer stadt besser aufgehoben? wo es einfach mehr menschen gibt, die mehr zu bieten haben, mit denen du mehr gemeinsam hast? klar, was günstiges zu finden ist schwer, aber nicht komplett unmöglich. du musst ja nicht sofort ausziehen.

klar, wieder ein umzug, wieder neu anfangen...ist nur so mein spontaner gedanke zu deiner thematik. was das thema smartphone betrifft: keine ahnung wie, aber irgendwann hat man genug damit herumgespielt und "kann" es dann einfach. sooo kompliziert ist das jedenfalls nicht. tja, meines ist seit über einer woche aus, da mein ladekabel futsch ist und ich keine kohle über habe, um jetzt ein neues zu kaufen. es geht auch ohne es nervt nur ein bißchen, daß ich nie weiß, wieviel uhr es ist

hab noch einen schönen abend und mit vieeel innerer ruhe und äußerem nichts müssen! herzensgrüße, juli

[Allegretto]

Hallo liebe juli und alle, die mitlesen,

also wie ein Alien fühle ich mich nicht. Und ich bin absolut kein Großstadtmensch - viel zu viele Menschen, viel zu laut und zu hektisch, viel zu viele Häuser und Straßen und viel zu schlechte Luft und zu wenig Natur. Während meines Studiums und noch einige Jahre danach habe ich im Zentrum einer Großstadt gelebt. Das hat mir an Großstadtleben gereicht. Außerdem: Das Mitschwimmen im Menschenstrom führt nicht automatisch dazu, dass ich mich zugehörig fühle.

Ich fühle mich in meinem Dorf mit 4000 Einwohnern - was das Leben und Wohnen betrifft - sehr wohl, übrigens hat dieses Dorf seit dem Jahr 1305 Stadtrechte, und ich liebe die mich von allen Seiten umgebende hügelige Natur. Die nächste richtige Stadt ist 6 km entfernt.

An Hypnose hatte ich auch mal gedacht, aber die Angst, mich in eine Situation zu begeben, in der ich keine Kontrolle habe und irgendwie ausgeliefert bin, hält mich davon ab, das Verfahren auszuprobieren.
Ich werde in meiner Therapie wohl noch weiter daran arbeiten, dass dieses Gefühl in meiner Zukunft weniger mein Leben überschattet, und bis dahin werde ich versuchen, so offen wie möglich für neue Begegnungen zu sein - mit mal mehr, mal weniger Zuversicht.

Liebe Grüße
Allegretto

[juli74sara]

liebe allegretto, das klingt doch schon mal zuversichtlich leider ist bei mir heute schreibtechnisch schon die luft raus, deshalb sende ich dir liebe grüße an dich in deiner hügeligen welt aus dem backofenmoloch

[Gertrud Star]

Hallo ihr,

soweit ich das beurteilen kann, gibt es in der Großstadt viele einsame Seelen. Viele haben aber Bekannte, Familie, Freunde, Arbeit, Ehrenamt - irgendwas, wo sie sich zugehörig fühlen. Manche sind ja da aufgewachsen und fühlen sich aufgrund dessen schon zugehörig. Oft sind noch alte Klassenkameraden oder so da.

Ich habe vor einigen Tagen mal darüber nachgedacht, ob es auf mich einen Einfluss hatte, dass ich 2mal umzog, während ich schon woanders hin pendelte. Wahrscheinlich schon, irgendwie, wenn das über ungefähr 10 Jahre hintereinander so geht.

Zugehörigkeit heutzutage ist ja nicht mehr nur vor Ort, viele haben auch übers Internet Kontakt zu Menschen: Familie, Gleichgesinnte oder so.

Heute war ich kurz (auf dem Weg zur Tafel) auf einem Abstecher zum See, und auch kurz drin. Da fühlt man sich auch zugehörig. Alle sind der Hitze entflohen an den See, und die meisten drin.

Gestern fühlte ich mich total wohl, als ich auf dem Weg zum Supermarkt unter Linden entlang ging, wo es über mir dolle summte. Das war wie als Kind, als wir unter einem ganz großen Lindenbaum spielten.

Mir fällt gerade auch ein älterer schon gestorbener Verwandter ein: Der lernte während der Armeezeit seine spätere Frau dort kennen, blieb dort und wirkte sehr zugehörig, sehr in die Familie aufgenommen.

Liebe Alegretto, das mit deinen Kindern freut mich sehr. Da scheinst du ja alles richtig gemacht zu haben.

Ich wünsche allen, dass ihr doch irgendwo die Zugehörigkeit fühlt, auch wenn sie klein sein sollte.

LG Gertrud

[Allegretto]

Hallo,

nach Wochen, in denen mich massive Erschöpfung, Kraftlosigkeit, Antriebslosigkeit und Müdigkeit lahmgelegt haben, melde ich mich mal wieder - vielleicht ein zaghafter Versuch, wenigstens hier dazu zu gehören?

Mein Bruder, der mit seiner Familie ja im selben Ort lebt wie ich (ich allerdings erst seit vier Jahren), feiert heute in etwas größerem Kreis seine silberne Hochzeit.
Das Verhältnis zu meinem Bruder ist belastet. Und da mir von seiner Seite viel Unverständnis und Ablehnung für meine Erkrankung und Verrentung entgegengebracht wurde, bin ich zum Selbstschutz auf Distanz zu ihm und seiner Familie gegangen. In meinem Herzen macht mich das sehr traurig, denn ich hatte viel versucht, damit er versteht.
Zur Feier der Silberhochzeit bin/war ich auch eingeladen, worüber ich mich schon gefreut hatte. Dennoch hatte ich für mich nach einer Möglichkeit gesucht, wie ich mein Dabeisein zeitlich begrenzen kann. Die Feierlichkeit sollte um 12:30 Uhr in einem Lokal auswärts beginnen. Da ich vormittags 3 Stunden in meinem Minijob arbeiten musste, anschließend eine längere Runde mit meinem Hund laufen wollte/sollte, war schnell klar, dass ich es bis 12:30Uhr nicht schaffen würde (hab ja auch kein Auto, um dahin zu kommen). Also hatte ich zu Beginn der Woche mitgeteilt, dass ich erst zum Kaffee, der zuhause im Garten stattfinden sollte, kommen würde.
Um 16 Uhr war ich dort, aber es war noch niemand da. Mein Geschenk habe ich vor die Terrassentür gestellt und bin wieder heimgelaufen.
Da habe ich so gedacht, ich gehöre doch im Grunde sowieso nicht dazu - zu den gut situierten, "psychisch Normalen". Na ja, vermissen tut mich wohl keiner.
Um heute nochmals zu meinem Bruder zu laufen, bin ich zu erschöpft.
Was hättet Ihr gemacht?
LG
Allegretto

[Aurelia Belinda]

Liebe Allegretto,
Schön dass du dich ganz zaghaft wieder raus traust und wir von dir lesen.
Auf jeden Fall gehörst du hier dazu.
Mach dir da keinen Kopf!
Diese gut situierten wie du sagst,
die nicht einen Hauch Ahnung haben von dieser “abartigen“ psychischen Erkrankung, die einen so extrem lahm legt oft, uns auch oft in Frührente zwingt, können das einfach nicht nachvollziehen......wie sehr wir uns das auch wünschen. Die Welt wäre ein großes Stück reicher, würden Familie und Umfeld besser verstehen!!
Wir haben da auch überwiegend negativ Erfahrung gemacht, mein Mann u. Ich wurden sogar bei sämtlicher Verwandschaft noch übelst schlecht gemacht. Und es herrscht großes Unverständnis wie denn “beide zu Hause sein können“....Männer können doch IMMER arbeiten....haha. solche Sätze sind noch harmlos.
Bei mir ist es umgekehrt, meine Schwester ist die einzige die es komplett versteht, liegt wohl daran dass sie selber ziemlich krank ist.
....wehe dem der Morgen selber krank wird oder in eine Notsituation kommt.
Niemand ist gefeit vor Unglück, Behinderung. Meine Eltern glauben heute noch ( trotz langem Verlauf ) “das gibt es nicht, man stellt sich nur an“.

Ich hätte es auch wie du gemacht, Geschenk abgelegt, war ja niemand da.....Oder hast du etwa ein schlechtes GEWISSEN weil du nicht gewartet hast oder es nicht nochmal schaffst hin zu laufen?

Wenn du so erbärmlich erschöpft bist wie du oben schreibst,
Wäre es womöglich bei “gutem Geschwister Kontakt“ auch möglich dass er oder jemand anders dich mit dem Auto abholen würde, wenn du so arg erschöpft bist.
Mal ehrlich, Du hast dich sicher gefreut über die Einladung, aber wenn ihr sonst auf Distanz seid, wie viel Spass macht so eine Feier dann, bei den Voraussetzungen, also große Erschöpfung und angespanntes Verhältnis. Gibt schöneres.....ja klar, ich weiss, man möchte einfach auch so gern dazu gehören, stimmt schon!
Ich weiss ja nicht genau wie euer Kontakt gerade aussieht, telefoniert ihr öfter, Hast du vielleicht sogar den Eindruck er will sich wieder annähern?
Ich persönlich finde es immer so schade was solche Familienkonstellationen für einen Schaden anrichten, da entsteht ja eigentlich nur wieder NEUES LEID, und das nur weil manche nicht verstehen können, was es heisst krank und nicht mehr leistungsfähig zu sein.
Wir haben da auch gar keine Kontakte mehr, die Familie meines Mannes ist eh ein Fall für sich.....er war immer das schwarze Schaf und der einzige von 4 Kindern der mit in die Ehe gebracht wurde. Gleichzeitig war er sehr krank als Kind, das konnte der “Vater“ nicht leiden....die Muter war keine so eine liebe, fürsorgliche Frau, sondern wollte gut abgesichert sein durch die Ehe u. Viele Kinder. Da war der Kontakt seit 20 J. Abgebrochen.
Durch eine Erbgeschichte hatten wir seit 1 J. Kontakt zu den beiden Stiefbrüdern,
Aber nur über WhatsApp, das Leben ( in Staus und Braus ) was die Brüder führen passt null zu unserem Dasein.
Die ähneln dem Stiefvater meines Mannes, Weiber, schicke Autos, Ausgehen, Urlaub, Status.
Durch die Erbgeschichte ( der wir jetzt ein Ende setzen ) wir sind ja nicht gierig wie die anderen....,
Haben wir halt erfahren, dass alle geschieden sind, Eltern ( Haus wurde verkauft ) 2012, beide Brüder geschieden, und die Schwester auch.
Durch Zufall erfahren.
Wir haben uns angeschaut und waren einfach nur froh dass wir uns haben.....
Obwohl unser Leben nur Ecken und scharfe Kanten hatte. Wir alles verloren haben.
Ich brauche sicher keinen Mercedes um glücklich zu sein, das menschliche zählt bei mir.

Und deswegen ist es glaube ich immer wieder ernüchternd wenn man von den “eigenen Reihen“ nicht verstanden wird.
Schade einfach!!
Ich denke du hast es richtig gemacht so.
Ich bewundere euch alle, die ihr Hunde habt und täglich mehr als einmal raus müsst, auch bei arger Erschöpfung.
Bin etwas abgeschweift.

Alles Liebe, Aurelia

[Bittchen]

Liebe Allegreto,

ich würde auf alle Fälle noch Mal anrufen und den Sachverhalt erklären.
Wenn die Fronten nicht zu sehr verhärtet sind, kann das ja gut gehen.
Vielleicht hat er ja umgedacht ,ohne einen erneuten Kontakt wirst du das nicht erfahren.
Dein Bruder könnte ja auch für sich annehmen,das seine Einladung dir so wenig Wert war,dass du dir nicht Mal frei genommen hast.
Er musste dich nicht dabei haben wollen,das sehe ich als Annäherung.
Bereite dich evtl.auf ablehnende Worte vor,aber wie es gelaufen ist von deiner Seite, scheint es dir auch nicht gut zu tun.
Dann gehe lieber das Risiko einer Auseinandersetzung ein,auflegen kannst du ganz schnell.

Es ist schön dass du dich hier wieder meldest,denn wir sitzen ja sowieso in einem Boot und
jeder auf seine Art versucht mit der depressiven Störung umzugehen.

Liebe Grüße
Bittchen

[Allegretto]

Guten Morgen zusammen,

ich weiß gar nicht, wie ich es beschreiben kann, mir ist nur zum Heulen. Es geht mir nicht gut.

Um 18 Uhr rief gestern mein Bruder an, ob ich nicht kommen wolle. Darauf ich, ob sie jetzt erst eingetroffen seien. Darauf er, nein, um kurz nach 16 Uhr. Ich wieder, da haben wir uns gerade verpasst und ob sie denn mein Geschenk gefunden hätten? Er wieder, nein, davon wisse er nichts. Ich sagte, ich hätte es direkt vor die Terrassentür gestellt. Da meinte er, das habe seine Frau dann wohl reingestellt. Und ich könne doch jetzt noch kommen. Darauf entgegnete ich, ne, ich könne jetzt nicht mehr, hätte keine Kraft. Mein Bruder wieder, ob ich denn so viel gearbeitet hätte. Ich (mit den Tränen kämpfend), ne das nicht. Habe ihnen dann noch einen schönen Abend gewünscht - und meine Nudeln gegessen, die gerade fertig waren.
Ich war und bin unendlich erschöpft, habe null Kraft, mir ist alles zu viel.
Für den heute anstehenden ausgiebigen Hundespaziergang habe ich mich mit einer anderen Hundebesitzerin verabredet. Wir holen noch einen dritten Hund ab, dann können die Hunde toben und wir Frauen uns unterhalten. Das wird meine einzige Aktion für heute sein.

@ Bittchen

Danke für Deine Gedanken. Nach wochenlanger "Funkstille" hatte ich im Juni/Juli wieder vorsichtig Kontakt aufgenommen - bin mal mit meinem Hund bei ihnen vorbeigelaufen und hab geklingelt (es war nur meine Schwägerin da), hab mal angerufen und gefragt, ob wir zusammen mit unseren Hunden laufen wollen , er hatte keine Zeit, bin an seinem Geburtstag im Juli mit etwas Selbstgebackenem zum Gratulieren für ein Stündchen bei ihm gewesen und wir hatten persönlichen und telefonischen Kontakt im Hinblick auf seine Feier "Silberhochzeit".

Aber: Bei null Interesse, Akzeptanz, Verständnis und Einfühlung seinerseits war für mich klar, dass es von meiner Seite aus KEINE Erklärung, KEINE Bitte um Verständnis für mich geben wird und erst recht keine Rechtfertigung, weshalb ich seiner Feier "nur" in zeitlich begrenztem Umfang (nämlich ab dem Kaffeetrinken im Garten) bewohnen werde. Dass ich meine Minijob-Stunden nicht verlegt habe hat er sicher nicht verstanden, aber hätte ich sie verlegt und wäre nach dem Essen im Lokal nach Hause gegangen (weil es mir zu viel geworden wäre) oder wäre trotzdem erst zum Kaffee gekommen, das hätte er auch nicht verstanden. So oder so - ich wäre in seinen Augen und noch mehr in denen seiner Frau diejenige, die unmöglich ist.

@ Aurelia

ganz lieben Dank für Deine einfühlsamen Worte - da habe ich mich echt sehr verstanden gefühlt!
Ja, ich hatte schon etwas ein schlechtes Gewissen, weil ich nicht gewartet habe. Aber ich kam mir in dem Moment so doof vor und hab mir vorgestellt, wie da nach und nach die Autos vorfahren mit den Gästen, während ich da stehe - das war mir einfach zu viel. Außerdem stand mir nur der Sinn nach Ruhe. Ja, ist einfach blöd gelaufen. Für meinen Bruder tut es mir ein bisschen leid.
Ja, Du hast schon Recht, es hätte mich auch jemand holen können, mein anderer Bruder zum Beispiel. Als mein Bruder um 18 Uhr anrief war das Kaffeetrinken bestimmt schon vorbei - da hätte ich dann noch kommen können... Toll. Er hätte mich auch vom Handy anrufen können, wenn sie auf dem Weg nach Hause sind, damit ich Bescheid weiß, wann ich loslaufen muss. So hätte ich das z.B. gemacht.
Mist. Jetzt heule ich schon wieder.
Du bist so tapfer, da werde ich jetzt nicht gleich aufgeben.

Allen einen schönen Sonntag,
Allegretto

[Aurelia Belinda]

Liebe Allegretto,
Ich weiss nicht ob du gerade mitliest.
Ich wollte mal fragen wie es dir jetzt geht?
Es macht mich nachdenklich und tut mir leid, dass es dir so schlecht geht....
Du hast bei deiner Antwort geschrieben,
Ich werde jetzt nicht aufgeben....
NEIN! Das kommt nicht in die Tüte, hörst du? Aufgeben ist nicht die Option.
Dafür hast du dich nicht all die Jahre durchgekämpft, Du warst ebenso so tapfer, hattest Rückschläge, Hast vieles probiert. Immer wieder kann es mal Phasen geben wo es gerade stagniert.
Da ist man einfach weinerlich, hadert auch, und irrt ziellos umher, sieht kein Land. Wenn dann eben noch die Einsamkeit dazu kommt, und so familiäre Brüche die einen belasten, schwierig einfach.
Ich hoffe du hast das Wochenende verdaut mit der EinLadung vom Bruder.?
Natürlich ist es schade, immer wieder bitter zu erkennen, man kann eigentlich nirgends so richtig mithalten, alleine von der Erschöpfung her. Geht mir auch gerade so. Traurig und noch schlimmer ist halt, wenn das Gegenüber ( in deinem Fall dein Bruder ), das nicht verstehen kann und irgendwie auch nicht will.
Ich hatte den Eindruck dir geht es im allgemeinen z.Z. gar nicht gut.
An was denkst du könnte das liegen?
War denn wenigstens der Hundespaziergang etwas schön?
Ich bin ja gerade auch so am Limit.
Muss täglich stark drauf achten dass ich mich weiter “unter Kontrolle“ habe.
Dieses ausgeliefert sein, der wenigen Energie macht mir ziemlich zu schaffen.
Ich wollte dir einfach mal ein paar Zeilen schicken, und sagen, ich kann es sehr gut nachempfinden!
Und mich hat interessiert mal wie es dir jetzt geht.
Vielleicht liest du es ja.
Du musst auch nicht unbedingt antworten,
Wenn es dir schlecht geht.

Liebe Grüße, Aurelia