SSRI-Wirkung lässt nach/ welches Medikament ?

[Wolkenvorhang]

Hallo Ihr Lieben,

so nun hab ich hier mal eine medikamentöse Frage.
Ich leide seit 2012 an einer chronische Depression. Damals wurde ich in einer psychosomatischen Klinik auf Sertralin eingestellt. Danach hatte ich 5 stabile und nahezu beschwerdefreie jahre.

2017 hatte ich dann eine erneute Episode. Habe mich erneut in eine psychosomatische Klinik begeben und wurde schnell auf Venlaflaxin 75 mg eingestellt. Sertralin wäre nicht mehr das richtige meinten die Ärzte.
Nun habe ich jedoch zwei Jahre später wieder eine neue Episode. Das Venlaflaxin wurde erhöht und ich dachte 3-4 Tage lang ich drehe komplett am Zeiger. Panik, Angst und permanente Unruhe. Aktuell geht es mir zwar wieder besser, aber ich bin mir nicht sicher ob das Venlaflaxin wirklich das richtige Medikament für mich ist.

Mein Arzt meint ich solle der Erhöhung noch Zeit geben. ( sind jetzt gute 3,5 Wochen). Bin innerlich noch immer etwas angespannt. Zwar nicht mehr so stark, aber auch nicht hundertprozentig stabil...

Wie sind eure Erfahrungen mit Venlaflaxin/ Bzw. Sertralin?

Welche Möglichkeiten hab ich noch?

Lg Wolkenvorhang

[ßßßß]

bei den sswh, zu denen sertralin gehört, ist umstritten ob eine erhöhung besser wirkt, trotzdem hätte man es erstmal damit versuchen sollen. es hat ja schließlich mal funktioniert.
ggf mit einem zweiten unterstützen
gab es irgendwelche änderungen die den ausfall von sertralin erklären könnten?

wirkt den venlafaxin gegen die symptome oder gibt es nur nw?
nach 3,5 wochen sollten sich alles eingeregelt haben. es wird wohl eher so bleiben.

man könnte mit der dosis spielen, ein zweites hinzu oder auf ein anderes wechseln.
wenn es wirkt und die nw erträglich sind,wäre ich damit aber vorsichtig.


bei mir haben sertralin und venlafaxin nicht positiv gewirkt nur nw

[Wolkenvorhang]

Guten Abend,

Danke für deinen netten Beitrag.
Warum es letztendlich nicht mehr gewirkt hat kann ich gar nicht so genau beschreiben.
Es gab vorab eine Trennung was meine Symptome ausgelöst hat. Evtl hätte es sich auch trotz Weitergabe von Sertralin wieder eingependelt. Ich bin auch nach der Therapie immer Vollzeit arbeiten gegangen und habe auch eine leitende Position übernommen...
Das kuriose ist, dass ich anfänglich eigentlich immer gut auf die SSRI reagiert habe auch in niedriger Dosis......nw waren immer wenig vorhanden und wenn dann erträglich...nur eben bei dieser Erhöhung von Venlaflaxin hab ich gedacht ich werde komplett wahnsinnig...
Ich weiß nicht was ich nun weiter tun soll. Vor einer Umstellung hab ich Angst...so beibehalten gibt mir allerdings auch ein etwas mulmiges Gefühl...
Bin hin und her gerissen bzgl. Längerer Krankschreibung....

[Monchen12345]

Hallo Wolkenvorhang,

wieviel mg Venlafaxim nimmst du denn jetzt? Der Chefarzt in der TK hat gesagt, dass man erst ein Medikament ausreitzen soll, bevor man wechselt.
Ich war am Ende bei 375mg. Wenn du bisher 75mg genommen hast, wäre trotz erster Erhöhung vermutlich noch etwas Luft nach oben.
Bei mir wurde dann auf Bupropion gewechselt. Nach ca. 10Tagen Einnahme ging es mir fast schlagartig deutlich besser.

[Wolkenvorhang]

Hallo Wolkenvorhang,

wieviel mg Venlafaxim nimmst du denn jetzt? Der Chefarzt in der TK hat gesagt, dass man erst ein Medikament ausreitzen soll, bevor man wechselt.
Ich war am Ende bei 375mg. Wenn du bisher 75mg genommen hast, wäre trotz erster Erhöhung vermutlich noch etwas Luft nach oben.
Bei mir wurde dann auf Bupropion gewechselt. Nach ca. 10Tagen Einnahme ging es mir fast schlagartig deutlich besser.

Hallo Monchen,

zuerst würde ich auf 75mg eingestellt. Vor ca. 3,5 Wochen als ich mich habe krank schreiben lassen wurde es auf 112,5 mg erhöht. Zu Beginn der Erhöhung war es die Hölle. Aktuell geht es zwar aber eben auch nicht hundertprozentig.
Bin mir unsicher was ich machen soll...

[Monchen12345]

@Wolkenvorhang: dann wäre beim Venlafaxin ja noch Luft nach oben...

Du musst für dich wissen ob du das Medikament weiter versuchen, oder wechseln möchtest. Das müsstest du dann ja evtl. auch beim Doc mit einer gewissen Bestimmtheit einfordern.

Ich möchte auch zu bedenken geben: Medikamente sind nur ein Teil der Behandlung. Wie sieht es denn aktuell mit Therapie bei dir aus?

Meine Einstellung : dir geht es ja etwas besser. Sprich etwas Veränderung merkst du. Ich würde dem Medikament mit einer weiteren Dosiserhöhung noch ne Chance geben.

Wurde eigentlich schonmal nach dem Wirkstoffspiegel im Blut geguckt?

[Wolkenvorhang]

Berechtigte Frage...mein Arzt (Facharzt) hat mir noch nie Blut genommen...das wurde wenn dann nur in der Klinik gemacht...
Also zuletzt vor 2 Jahren...
Weiß nicht warum mein Arzt das nicht macht...auf mein Nachfragen hin meinte er dies sei nicht Notwendig.
Soll ich evtl mal mit meinem Hausarzt darüber sprechen?
Ich habe sowohl Angst vor der Erhöhung, als auch vor der Umstellung....

Therapie mache ich aktuell auch...hatte bis dato zwei Gespräche...bisher wirkt der Therapeut auf mich sehr positiv...er selbst ist sich aber glaube ich nicht ganz sicher ob er mir helfen kann Bzw. In welche Richtung es bei mir wirklich geht...
Lt. Seiner Aussage sei es bei mir sehr diffus und etwas verworren....
Zumal man bedenken muss, dass ich selbst in diesem Bereich arbeite und zudem auch schon „therapieerfahren“ bin...

[ßßßß]

der wirkstoffspiegel im blut ist unwichtig.
es sagt weder etwas über die tatsächliche belastung, hier der leber, aus, noch etwas über den spiegel im gehirn oder gar etwas über einen wirkungsspiegel.
es gibt lediglich einen statistischen zusammenhang. nur sagt der nichts über ein individuum.

[Alara Kitan]

@Wolkenvorhang: Nimmst du es jetzt insgesamt 3,5 Wochen oder war die letzte Erhöhung vor 3,5 Wochen?

Die Frage deshalb, da es bei mir geschlagene 5 Wochen brauchte, bis sich die Wirkung entfaltete.

[Wolkenvorhang]

Seit 3,5 Wochen nehme ich die Erhöhung.
Bin jetzt bei 112,5 mg

Bin leider immer noch morgens angespannt und noch oft in meinen Gedankenspiralen gegangen...

[ßßßß]

@alan kitan

hat sich die wirkung in den 5 wochen langsam aufgebaut oder kam die schlagartig?

[Wolkenvorhang]

Hallo Ihr Lieben,

So war heute beim Psychiater. Soll ab morgen das Venlaflaxin wieder erhöhen auf 150mg. Das sei auch die gewöhnliche Dosis.

Habe etwas Angst, da ich bei der letzten Erhöhung schon ziemliche Nebenwirkungen verspürt habe...ca. 1 Woche lang...

Mein Arzt ist jetzt auch 3 Wochen im Urlaub....
Krank geschrieben bin ich natürlich weiterhin....

[Alara Kitan]

@Wolkenvorhang: Ich wünsche dir, das dies deine Dosis ist, du wenig bis gar keine Nebenwirkungen hast und es dir bald wieder besser geht.

@ßßßß: Ich hatte 3 Wochen nur Nebenwirkungen, danach wurde die "leichteren" Symptome nach und nach besser. Nach 5 Wochen war dann endlich der mich zerdrückende Panzer weg, der mir die Luft zum atmen und das Vermögen klar zu denken nahm. Und das kam wirklich schlagartig über Nacht.

[Wolkenvorhang]

Hallöchen,

so nun der 1. Tag mit 150mg Venlaflaxin. Antrieb merke ich deutlich gesteigert. Angespannt bin ich auch, was aber wahrscheinlich auch bedingt ist durch ein emotionales Tief. Ich möchte diese massiven Gefühle nicht mehr fühlen. Ich möchte gleichgültiger sein und einen Schutzpanzer haben. Ich hoffe das kommt noch....