Das bischen Haushalt......!!!!????

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Lora
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Registriert: 11. Feb 2004, 16:51

Das bischen Haushalt......!!!!????

Beitrag von Lora »

Hallo,

ich hab im Forum schon einiges eingestellt, deshalb mach ich es zu meiner Person kurz:
Bin seit 9 Monaten krankgeschrieben, vorher Halbtagsstelle, Diagnose: schwerer Depression, Burn Out Syndrom. Habe einen relativ großen Haushalt zu versorgen und brings einfach nicht mehr auf die Reihe, mir ist einfach alles zuviel. Ich versuch mir die Haushaltsarbeit einzuteilen, aber irgendwie nimmt es nie ein Ende - zumal durch das dauernde "Zuhausesein" man die nichtgetane Arbeit noch besser sieht - selbst alltägliche Dinge wie Einkaufen und Kochen ist mir fast schon zuviel. Ich reiße mich natürlich zusammen - aber nur durch eisernen Willen schaff ich es. Wie geht es Anderen von Euch in der Situation?? Was kann ich tun?

Liebe Grüße
Emily
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Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Das bischen Haushalt......!!!!????

Beitrag von Emily »

Acedia
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Re: Das bischen Haushalt......!!!!????

Beitrag von Acedia »

Waas??? Ganz oben auf dem Schrank soll Staub liegen? Wie kommt der denn da hin? Dort habe ich ihn noch nie gesucht
Michi61
Beiträge: 63
Registriert: 7. Nov 2003, 09:39

Re: Das bischen Haushalt......!!!!????

Beitrag von Michi61 »

Hallo Lora,
ich kenne dass mit dem Haushalt,gerade wenn man überfordert ist,und dazu dass ist das wichtigste Depressiv ist.
Mein Haushalt war in der schlimmsten Zeit auch verlodert,aber momentan geht es wieder besser.
Auch wenn meine Stimmung oft nicht so gut ist.Versuch ich trotzdem das nötigste zu machen.
Mach auch mal Pause,versuche zu lernen,dass du auch mal was liegen lässt.
Kein Mensch ist pervekt finde ich.
Tue was für Dich,verwöhn Dich auch mal,wenn es dein Geld zulässt.
Denke einfach auch mal an Dich,ich habs auch versucht und manchmal klappt es,dann auch wieder nicht.Aber eines kann ich nun ganz gut einiges liegen zu lassen.
Tue was für deine Depris und denke auch einfach mal an Dich.
Gruss Michel
samtpfote
Beiträge: 22
Registriert: 15. Jan 2004, 10:45
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Re: Das bischen Haushalt......!!!!????

Beitrag von samtpfote »

Hallo Lora,

wenn es mir richtig schlecht geht, dann mach ich auch bloss das Nötigste und das ist dann schon oft schwer genug, es durchzuhalten. Mach dir einen Plan (auf Papier oder gedanklich), wann welche Arbeiten wirklich täglich, wöchentlich, bei Bedarf oder nur, wenn es dir gut geht, zu erledigen sind und lass mal fünfe gerade sein.

Liebe Grüße
Samtpfote
Thuja
Beiträge: 444
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Re: Das bischen Haushalt......!!!!????

Beitrag von Thuja »

Hallo Lea!

Tja, ich hab' den Staub da oben auch nie gesucht, aber er hat es dorthin trotzdem gefunden ..., irgendwann merkt man's halt doch... Aber man sieht ihn nicht täglich wie auf dem Tisch oder im Regal, so daß ich zumindest diese Art Beseitigung auf einmal alle Paar Jahre vertagt habe...
Mußte aber richtig lachen, als ich Deine ungläubige Antwort las...
Liebe Grüße an alle!
Annette
winnie
Beiträge: 1683
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Das bischen Haushalt......!!!!????

Beitrag von winnie »

Also, wenn ich irgendwann mal anfangen sollte, auf den Schränken, im Keller oder unter der Balkonplatte Staub zu finden - DAS wäre der Moment, wo ich ernsthaft an meiner geistigen Gesundheit zu zweifeln begänne...

Du liebe Güte, ich bin froh, wenn ich es schaffe, regelmäßig mein Klo zu putzen!
Ich denke allerdings nicht, daß der Haushalt angesichts so vieler anderer Probleme oberste Priorität hat...

Winnie
Ann-Louis
Beiträge: 48
Registriert: 21. Nov 2003, 13:48

Re: Das bischen Haushalt......!!!!????

Beitrag von Ann-Louis »

Hallo,

ich kann das sehr gut verstehen. Monatelang konnte ich gar nichts machen. Es fehlte jeglicher Antrieb! Weder kochen noch den restlichen Haushalt erledigen. Mein Mann konnte auch nicht alles erledigen. Meine fast erwachsenen Kinder konnten die unerledigte Arbeit gut sehen. Langsam, ganz langsam fing ich wieder an. Mal schmiss ich Handtücher in die Waschmaschine und danach in der Trockner und fühlte mich schon besser, weil ich wenigstens das erledigt hatte. Ein anderes Mal kochte ich etwas, was ich früher nie gekocht habe. Ich glaube ich fürchtete den Vergleich, dass es nicht genauso schmecken würde. Auf einen Vorschlag hin, ich bekam einen Kalender von einer Bekannten die auch längere Zeit an Depressionen gelitten hat, trug ich täglich drei Dinge ein, die ich erledigen wollte. Drei Dinge sollte nicht bedeuten, Küche, Bad, Wohnzimmer erledigenm sondern z. B. Mittagessen kochen, Frühstückstisch decken, Spülmaschine ausräumen. Hatte ich diese Dinge erledigt, hakte ich sie ab. Zusätzliche Dinge die ich erledigt hatte schrieb ich dazu und hakte sie auch ab. So konnte ich sehen, dass ich wenigstens etwas geschafft habe und nicht nur immer das Gefühl hatte, nichts getan zu haben. Wenns mir ganz schlecht geht, kann ich im Kalender nachschauen, dass es von gar nichts bis jetzt schon viel besser geworden ist. Natürlich habe ich meinen Haushalt immer noch nicht im Griff und meine Kinder helfen immer noch nicht mit, aber ich hab zumindest nicht mehr so ein schlechtes Gewissen, welches meine Stimmung noch mehr drückt und ich habe gelernt mich über jede Kleinigkeit die mir gelingt auch wieder zu freuen. Nach sehr langer Zeit habe ich auch mal wieder einen Kuchen gebacken. Es hat mir Spass gemacht, obwohl der Schrank nicht abgestaubt und der Teppich nicht gesaugt war. Ich fürchte mich nur davor wenn jemand fremdes kommt und mein Chaos sieht. Aber ich hoffe jeden Tag dass es besser wird. Manchmal sind auch Wochen dazwischen, wo ich wieder nichts auf die Reihe bringe. Aber meine Familie ist bisher trotzdem nicht verhungert. Wenn sie essen wollen und ich habe nichts gekocht, schauen sie in den Kühlschrank oder Schrank ob sie etwas finden was sie sich selber machen. Sie finden immer etwas, auf dass sie Appetit haben. Ich wünsche Dir, dass Du auch lernst mit der Situation besser umzugehen. Meine Fenster habe ich teilweise tatsächlich mehrere Jahre nicht geputzt. Bisher ist noch keiner vorbeigekommen den es so gestört hat und es daher für mich erledigt hätte. Aber ich nehme es mir immer wieder fest vor und einzelne Fenster kommen immer mal wieder dran aber eben nicht wie früher alle an einem Tag. Heute freue ich mich über ein geputztes Fenster mehr als früher über alle und ich sags dann auch und mein Mann freut sich auch, weil er dann sieht dass es mir besser geht als zu Beginn. Ausserdem glaube ich, dass es alles wieder besser wird, zumindest bis zum nächsten Tief. Aber wenn ich aus dem tiefen Loch gekommen bin, werde ich es dann doch auch schaffen und somit ist die Angst nicht mehr ganz so gross und das Loch nicht ganz so tief wie beim ersten Mal als ich dachte ich komme nie mehr raus. Freue dich wenn Du etwas für deine Familie gekocht hast. Es kann eine Tütensuppe sein und muss nicht ein mehrgängiges Menue sein. Je perfekter Du sein willst, desto schwieriger ist es den eigenen Ansprüchen zu genügen.
Jezt habe ich genug geschrieben.

Alles Gute
Ann-Louis
Lora
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Re: Das bischen Haushalt......!!!!????

Beitrag von Lora »

Hallo,

genau das ist mein Problem, der Perfektionismus - gewohnt von früher.
Bei mir sieht es soweit total ordentlich aus, ich schleife mich dazu. Aber trotzdem vielen Dank, ich muß mich einfach jetzt anders sehen als früher, es wäre einfacher ich hätte einen kaputtes Bein, da könnte ich nichts Tun, aber so ist es für die Umwelt schwer es zu verstehen. Ich mach mir auch einen Kalender das ist eine gute Idee.
Was machst Du dann so den ganzen Tag, bist Du im Krankenstand?

Liebe Grüße
Lora
Beiträge: 128
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Re: Das bischen Haushalt......!!!!????

Beitrag von Lora »

Hallo Emily,
vielen Dank !! Ich kann zwar auch keinen Staub sehen, aber Gott sei Dank bin ich klein und sehe den Staub auf dem Schrank nicht so schnell. (Was ja ungeheueren Anklang fand im Forum).
Liebe Grüße
Sarah
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Beitrag von Sarah »

tomroerich
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Re: Das bischen Haushalt......!!!!????

Beitrag von tomroerich »

Pfui, meine Damen, Staub auf dem Schrank? So schlimm kann eine Depr. nicht sein, als dass man das durchgehen lassen könnte! *duck*

Wie wichtig ist denn ein "ordentlicher" Haushalt für das Selbstwertgefühl einer Frau? Das ist etwas, was ich mich schon lange frage, obwohl man das sicher nicht verallgemeinern kann. Nachdem ich bei meiner Frau (sie ist nicht depressiv, bei uns bin ich der Depri) einmal mitbekommen habe, dass sie nach der Rückkehr vom Urlaub mitten in der Nacht (es war noch nicht ein einziger Koffer aus dem Auto geräumt) die Küchenzeile zu putzen begann, wurde dieses Geheimnis für mich noch größer. Auch eine eingehende Untersuchung der Küchenzeile, die für mich tadellos aussah, brachte da keine Aufklärung.
Warum also ist es für viele Frauen so wichtig, dass ein Haushalt tadellos ist? Und wann ist ein Haushalt tadellos?
Vermutlich denken jetzt alle, dass nur ein Mann so blöd fragen kann, aber ich verstehe das wirklich nicht. Ist der Haushalt vielleicht ein Symbol für die Kompetenz der Frau im familiären (sorgenden) Bereich und ist dann ein nicht tadelloser Haushalt eine Entwertung der Frauenrolle? So wie ein glänzendes Auto das Symbol für die Kompetenz des Mannes im Äußerlichen ist und Lackschäden ihn entwerten?

Jedenfalls habe ich große Achtung vor den Frauen, die sich von diesen Zwängen lösen können und sich selber wichtiger finden als geputzte Fenster.

Thomas
Betroffene für Betroffene

http://www.depressionsliga.de
Sarah
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Beitrag von Sarah »

kr
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Re: Das bischen Haushalt......!!!!????

Beitrag von kr »

Hey Leute,

ich bin zwar keine Frau, doch ich putze, weil ich zu Hause bin und meine Frau auf Arbeit geht. Und nach ´ner gewissen Zeit ist irgendwie alles schmutzig. Sogar die Fenster, aus denen ich gar nicht rausschaue. Und wenn ich denke: "Nanu, schon eine Woche Nebel", putze ich das Fenster – zwanghaft. Ob mir jemand helfen kann? Beim Putzen!

Kleiner Rabe
___________________________________________________


IMPOSSIBLE IS NOTHING.
tomroerich
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Re: Das bischen Haushalt......!!!!????

Beitrag von tomroerich »

Hallo Sarah,

ja, das leuchtet mir alles ein, ich glaube, deine Analyse stimmt gut. Hast du den Eindruck, dass Kinder heute anders sozialisiert werden und dass sich ein Wandel abzeichnet, dass eine Werteverschiebung stattfindet?
Ob allerdings Frauen wirklich deshalb eine höhere Erkrankungsrate haben als Männer, weil ihre Leistung nicht wertgeschätzt wird, da bin ich nicht sicher. Aber ein Faktor ist das allemal. Es ist auch nicht ganz ohne, seinen Mann stehen zu müssen. Seine Abhängigkeit von der Anerkennung macht ihn ebenfalls sehr verletzlich für den Absturz und es wäre interessant zu wissen, ob die Männerquote gerade ansteigt, angesichts der bröckelnden Arbeitswelt.

Thomas
Betroffene für Betroffene

http://www.depressionsliga.de
malin
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Re: Das bischen Haushalt......!!!!????

Beitrag von malin »

Hallo Thomas,
ich finde das Thema echt interessant und denke gerade so vor mich hin, welche Meinung ich da eigentlich habe...
Irgendwie hat für mich das Thema Haushalt viel damit zu tun, ob und wie ich für mich und meine Familie sorgen kann. D.h. ich sehe am Haushalt, ob ich einigermaßen in meiner Krankheit zurechtkomme und "lebe" oder ob ich mehr "vor mich hin vegetiere".
Für mich ist der Haushalt schon wichtig, denn wenn ich da nicht klar komme, heißt es, daß ich z.B. Lina nicht richtig versorgen kann, denn Haushalt besteht ja aus mehr als nur putzen.
Ich habe das für mich in zwei Kategorien eingeteilt: Haushaltsarbeiten, die ich brauche, damit wir normal weiterleben können, also Kochen, Einkaufen, Bad und Küche, Staubsaugen, Wäsche...
Und dann gibt es die andere Seite mit so Sachen wie Fensterputzen, Staubwischen, penible Sauberkeit, halt Sachen die ich nicht unbedingt zum Leben brauche, also "Luxus-Haushalt".
Ich versuche irgendwie immer, so eine gewisse Grundordnung zu haben, damit ich auch fremde Leute oder Freunde hereinlassen kann und nicht gleich die Krise kriege.
Allerdings kann man bei uns nicht vom Boden essen, aber den Anspruch habe ich auch nicht, schon gar nicht mit Kleinkind.

Aber was der Haushalt mit meinem Selbstbewußsein zu tun hat???

Hm,ich weiß, daß man als Frau viel von außen bzw. von anderen über den Haushalt definiert wird und sich da abzugrenzen ist schon nicht ganz einfach. Das scheint was damit zu tun zu haben, daß man die Lebensumgebung für die Familie bereitet und es leider das einzige sichtbare ist, woran man die Familienarbeit schnell messen kann.
Denn wieviel Zeit und Engagement ich in das Spielen oder auch in die Erziehungsarbeit wie z.B. Wutanfälle stecke, kann man nicht so einfach messen.

Es hat aber für mich noch eine andere Bedeutung, ich räume nämlich ganz gerne auf.
Ich bin da nicht sehr perfektionistisch, also so toll sieht es bei uns nicht aus, aber das Aufräumen und Sortieren hilft mir irgendwie, das Chaos in meinem Kopf zu sortieren. Sprich, beim Aufräumen sortiere ich mein Leben irgendwie immer mit, und wenn es nur ein winziger Teil ist.
Was Depressionen wohl mit Unordnung zu tun haben? Vielleicht weil ich wenigstens über einen Teil meines Lebens Kontrolle habe? Und wenn es nur eine Schublade ist...

Hilfe, viele Gedanken...
Aber Fakt ist nun mal, daß ich es mir wegen Lina nicht leisten kann, nicht einzukaufen oder zu kochen oder zu waschen, das macht auf der einen Seite viel Druck, aber es gibt mir auch Struktur ...

Liebe Grüße
Nele
minke
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Registriert: 20. Mär 2003, 23:39
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Re: Das bischen Haushalt......!!!!????

Beitrag von minke »

Hallo Thomas,
Du mußt ja nicht gleich vor diesen Frauen auf die Knie - grins. Ich denke, es kommt einfach nur auf das richtige Maß an. Obwohl ich den ganzen Tag zu Hause bin als Frührentnerin, ist es für mich Gesetz, nicht mehr als 2 Stunden täglich für den Haushalt zu verwenden. Mir ist da einfach die Zeit zu schade. Nur irgendwie muß das ja alles mal gemacht werden, auch das Fensterputzen. Wenn das aber alles richtig organisiert wird und auch eine gewissen Planmäßigkeit da ist, schafft man das alles recht gut. Einen gewissen Ehrgeiz sollten Frauen schon aufbringen, um das Heim sauber und gemütlich zu halten. Ich kenne aber auch viele Frauen, die sich über das Putzen definieren, denen ist eh nicht mehr zu helfen, hier ist eine gewisse Kleingeistigkeit vorhanden. Wichtig ist auch, dass man nicht unbedingt erwartet, großes Lob für all diese Arbeiten zu bekommen. Mir reicht es völlig aus, wenn ich nachher zufrieden bin und das Gefühl habe, wieder etwas geschafft zu haben. Es tut einfach gut, abends die Beine hoch zu legen und für sich Bilanz zu ziehen. Vor allem, wenn es sich um erledigte Dinge handelt, für die man sich doch immer wieder überwinden muß. Dieser ständige Kampf, des sich Überwindens ist es, dabei ist es eigentlich gleichgültig, um was für Aufgaben es sich handelt. Ist es nicht gerade für uns Depressive so wichtig, sich immer wieder aufzuraffen und in kleinen Schritten vorwärts zu gehen? Da kann eine Frau ruhig mal stolz sein, wenn sie eine Fensterputzaktion hinter sich gebracht hat. Denn wer gerade eben auch solche Dinge nicht mehr schafft, wer sich nicht selbst mobilisieren kann, wird ewig mit sich unzufrieden sein und auch nicht in der Lage sein, größeres in Angriff zu nehmen. So gesehen, ist dieser ständige Kampf um Ordnung und Sauberkeit schon wichtig für uns selbst. Man sollte jedoch niemals den Putzlappen in die Hand nehmen, um anderen etwas zu beweisen oder gar für Lob und Anerkennung. Dies habe ich mir längst abgewöhnt, wem es nicht gefällt, der soll gefälligst selbst putzen, da lasse ich mich zu nichts zwingen. Aufopferung nutzt niemandem etwas, darunter leidet man genauso und setzt sich nur selbst unter Druck.
Dies meine Gedanken zu diesem Thema - war schön, wieder von Dir zu lesen, ich mag Deine Kommentare nach wie vor
LG Marina
minke
Ann-Louis
Beiträge: 48
Registriert: 21. Nov 2003, 13:48

Re: Das bischen Haushalt......!!!!????

Beitrag von Ann-Louis »

Hallo Gabrianki,

ich bin mittlerweile EU-Rentnerin. Die Tage laufen mir durch die Finger. Vorher habe ich halbtags gearbeitet und hatte einen Haushalt mit 3 Kindern. Zur Zeit versuche ich wieder mehr Termine ausserhalb der Wohnung einzuhalten. Eine Freundin nimmt mich zu verschiedenen Sachen wie Gymnastik, Gesprächsrunden mit. Zu meinen Fenstern ist noch zu sagen, in Zeiten wo es mir ganz schlecht geht, ziehe ich mir eine Decke über den Kopf und rolle mich ein. Ich schau aber ganz gewiss nicht aus dem Fenster.

Viele Gruesse
Ann-Louis
Sarah
Beiträge: 496
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

@

Beitrag von Sarah »

Marte
Beiträge: 79
Registriert: 13. Apr 2004, 18:07

Re: Das bischen Haushalt......!!!!????

Beitrag von Marte »

Hallo Sara und alle Anderen,
das ist vielleicht ein Thema
Ich brauche die äußere Ordnung, um auch ein Stück innere Ordnung herzustellen. Zur Zeit ist aber nur Chaos in mir und um mich herum. Meine Kinder sind auch schon aus dem Haus, ich bin freiberuflich tätig. Jedes Tun ist mir zuviel! Ich denke, es ist egal, ob eine Frau oder ein Mann, den Anspruch hat die Wohnung tiptop zu haben oder eher Bohéme, es kann alles zuviel sein. Mir ist der verschüttete Kaffee manches Mal zuviel.
Trotzdem ein Tipp für kochenmüssende Eltern: Kartoffelbrei aus der Tüte mit geschmorten Zwiebel, wenn das zuviel ist, reicht auch ein Glas rote Beete reingeknallt. SUPER LECKER!! O.K., das schreit zwar nicht nach Perfektionismus,liebe Lora, ist aber perfekt!
Liebe Grüße. Marte
Lora
Beiträge: 128
Registriert: 11. Feb 2004, 16:51

Re: Das bischen Haushalt......!!!!????

Beitrag von Lora »

An alle gewollten oder ungewollten Hausfrauen, Männer usw.

ich finde es nett, dass sich doch soviele Gedanken darüber machen. Ich wollte nur noch zu mir sagen: Ich muß mir (event. nicht mehr)selbst beweisen was ich kann oder nicht kann - ich war bis zu meiner Krankheit in einer Führungsposition tätig, habe mich also in der Frauenwelt durchgesetzt bin auch nicht wg. meinem AG krank geworden. Trotzdem finde ich es immer noch scheiße, wenn die Wohnung/Haus scheiße aussieht - und wie gesagt dieser sch.... Perfektionismus. Aber definitiv versuche ich mich nicht durch den Haushalt darzustellen.

Liebe Grüße an Alle
titanic
Beiträge: 362
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Das bischen Haushalt......!!!!????

Beitrag von titanic »

Holla Amigos - mein Thema !
Ratet mal, was ich machte, als ich während meines Klinikaufenthaltes an den Wochenenden auf Heimurlaub war? Na klar - Putzen.
Putzen, um zu zeigen, dass ich noch zu was nütze bin. Putzen als Versuch, mein "unsauberes" Inneres und das Durcheinander in meiner Seele ins Reine zu bringen. Putzen, um vom Thema abzulenken, um nicht über mich nachdenken zu müssen.
Putzen, weil ich ein schlechtes Gewissen gegenüber meiner (arbeitenden) Familie hatte.
Schließlich hat mein Arzt mir diese Aktivitäten während des Klinikaufenthaltes schlicht und einfach verboten und ich war sehr verblüfft und verwundert......Hä? Wieso?
Hielt mich aber dann dran und schließlich war ich dem Doc sogar dankbar, weil er dazu beitrug, dass meine egoistische Familie wenigstens ein klein bisschen wach wurde......
Meine größte Angst war immer, dass mich die Depression so niederbügeln könnte, dass ich wirklich im Bett liegen bleiben könnte und nichts mehr mache. Vielleicht habe ich deshalb mit Über-Aktionismus dagegen gesteuert. War aber des guten zuviel und noch während des Klinikaufenthaltes durfte ich mich mit dem Thema "Putzzwang" auseinandersetzen. D.h. ich machte mir einen abgespeckten neuen Plan, wie oft was peputzt werden muss, damit es reellen Sauberkeitsansprüchen entsprach.
Das hat mir geholfen, mit dem Thema etwas cooler umzugehen, aber ganz ausgeschaltet ist mein aufdringliches "Lenor-Gewissen" immer noch nicht.
Ich putze immer noch mit fast medidativer Hingabe, aber nicht mehr ausschließlich.
Und ich habe gelernt, auch mal "blau zu machen" und mit einem guten Buch auf der Couch bereits am Vormittag einzuschlafen oder mich mit Freundinnen zum Früchstück zu treffen. Jawoll!
Ach so, und der Staub auf den Schränken, dem rücke ich ein mal im Jahr zu Leibe, nicht öfter! Aber das lass ich mir nicht nehmen...
Viele liebe Grüße
Titanic
titanic
Beiträge: 362
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Das bischen Haushalt......!!!!????

Beitrag von titanic »

Holla Amigos - mein Thema !
Ratet mal, was ich machte, als ich während meines Klinikaufenthaltes an den Wochenenden auf Heimurlaub war? Na klar - Putzen.
Putzen, um zu zeigen, dass ich noch zu was nütze bin. Putzen als Versuch, mein "unsauberes" Inneres und das Durcheinander in meiner Seele ins Reine zu bringen. Putzen, um vom Thema abzulenken, um nicht über mich nachdenken zu müssen.
Putzen, weil ich ein schlechtes Gewissen gegenüber meiner (arbeitenden) Familie hatte.
Schließlich hat mein Arzt mir diese Aktivitäten während des Klinikaufenthaltes schlicht und einfach verboten und ich war sehr verblüfft und verwundert......Hä? Wieso?
Hielt mich aber dann dran und schließlich war ich dem Doc sogar dankbar, weil er dazu beitrug, dass meine egoistische Familie wenigstens ein klein bisschen wach wurde......
Meine größte Angst war immer, dass mich die Depression so niederbügeln könnte, dass ich wirklich im Bett liegen bleiben könnte und nichts mehr mache. Vielleicht habe ich deshalb mit Über-Aktionismus dagegen gesteuert. War aber des guten zuviel und noch während des Klinikaufenthaltes durfte ich mich mit dem Thema "Putzzwang" auseinandersetzen. D.h. ich machte mir einen abgespeckten neuen Plan, wie oft was peputzt werden muss, damit es reellen Sauberkeitsansprüchen entsprach.
Das hat mir geholfen, mit dem Thema etwas cooler umzugehen, aber ganz ausgeschaltet ist mein aufdringliches "Lenor-Gewissen" immer noch nicht.
Ich putze immer noch mit fast medidativer Hingabe, aber nicht mehr ausschließlich.
Und ich habe gelernt, auch mal "blau zu machen" und mit einem guten Buch auf der Couch bereits am Vormittag einzuschlafen oder mich mit Freundinnen zum Früchstück zu treffen. Jawoll!
Ach so, und der Staub auf den Schränken, dem rücke ich ein mal im Jahr zu Leibe, nicht öfter! Aber das lass ich mir nicht nehmen...
Viele liebe Grüße
Titanic
maggy
Beiträge: 1150
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Das bischen Haushalt......!!!!????

Beitrag von maggy »

Hallo Gabi,

ich bin auch in einer Führungsposition (im eigenen Betrieb) und mit der Depri, die vor 24 Jahren begann, ging dann nichts mehr.
Als ich aufhörte immer wieder zu denken (und zu sagen): "Ich kann nicht", wendete sich die Situation. Ich sagte dann nämlich "Ich will nicht", und so kam ich aus der Opferrolle. Bei "ich kann nicht" wird das Unterbewußtsein nämlich erst gar nicht aktiv, so nach dem Motto "rentiert sich ja eh nicht". Aber "ich will nicht", ist was aktives. Mein Unterbewußtsein ließ sich viel einfallen, um mich in meinem "ich will nicht" zu bestärken, dann war es in Ordnung und ich lebte mit den Konsequenzen, die diese Entscheidung mit sich brachte, oder ich wurde mir zumindest klar darüber, was ich denn dann will. Manchmal war das einfach nur im Bett liegen, aber das hatte dann eine ganz andere "Qualität", weil es von mir gewollt war. Aber meist hielt das nicht lange an und ich spürte dem, was ich wirklich wollte, nach. Manchmal wollte ich einfach in den Arm genommen werden, oder Entspannungsübungen machen, oder eben auch mal die Fenster putzen, aber nicht weil das dran war und gemacht werden mußte, sondern weil ICH es wollte.

Lieber Thomas Du schreibst:
"Jedenfalls habe ich große Achtung vor den Frauen, die sich von diesen Zwängen lösen können und sich selber wichtiger finden als geputzte Fenster."
Danke, Deine Achtung tut mir gut .

Alles Liebe
von
Maggy
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Depression ist die Fähigkeit mit tiefster Gefühlsbereitschaft auf Konflikte zu reagieren
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