Es entwickelt sich nicht so gut...

Besenbärin
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Es entwickelt sich nicht so gut...

Beitrag von Besenbärin »

Liebe alle

ich weiss nicht genau warum ich hier schreibe oder was ich erwarte/bezwecke... vor kurzem hatte ich ja einen Thread mit der Frage, ob man sich enagieren, politisch oder sonstwie betätigen sollte, um sich weniger machtlos zu fühlen - es tut mir auch leid, dass der Thread geschlossen werden musste, bevor ich wioeder was beitragen konnte. Bis dahin hatte ich alles aufmerksam mitgelesen - vielen DANK!!!! an alle die SChreiberInne!!! - und immerhin auch mitgemacht bei der Sammlung von Unterschriften für ein Bürgerbegehren ;-) sowie mit einer anderen Mutter ausgemacht, dass die Kinder zusammen zur schule gehen. Das hat sich gut angefühlt und Spass gemacht.

Dennoch - inzwischen - ich gebs nicht gern zu, aber es ist grade nicht gut wie sich das so in mir entwickelt. ES TUT EINFACH ALLES WEH in der Seele, und wenn ich morgens aufwache möchte ich am liebsten die Welt gleich wieder ausknipsen. Ich denke dass ich keine Kinder hätte bekommen sollen, dass ich sie nicht angemessen ausstatten, erziehen und versorgen kann, dass sie leiden und abgehängt werden werden, weil sie MEINE Kinder sind und nicht die von jemandem, der so ist wie man sein sollte und das hat was man haben sollte. Ich bin so unendlich müde und es strengt mich an, das Nötige weiterhin zu tun.

Ich wollte ja stark und positiv sein. Das aktiv angehen und verändern was mich an meinem Leben konkret ärgert und frustriert. Ein Vorbild für die Kinder sein. Aber ich kann die Kraft nicht aufbringen und wäre am liebsten einfach jemand anders oder gar niemand, oder irgendwo, wo man nur schlafen, weinen und vergessen werden kann.

Vor mittlerweile - ja, wirklich: 17 Jahren hatte ich so ein Phase, wo es sich auch so anfühlte. Das ging dann über drei Jahre bis wirklich nach ganz unten und mit sehr viel statzionärer, ambulanter und medikamentöser Therapie habe ich wieder Boden bekommen und - fand ich - mich auch ganz gut entwickelt.

Und jetzt fühlt es sich wieder ein bisschen so an wie damals, als es so abwärts ging. Ingesamt sind meine Lebensumstände sind bekömmlicher und stabiler als damals - und ich reagiere nicht so falsch und alles schlimmer machend wie damals. Dennoch - ich beobacht es mit Sorge, wie meine Maßnahmen zunehmend ins Leere laufen. Also zB. Bewegung, Ablenkung, Fokus auf Positive, sich was gönnen. Die Sonne scheint sozusagen auf mich drauf aber nicht innen rein.

Ich weiss nicht - geht das wieder vorbei?

Ich will nicht wieder krank sein. Ich will stark sein und erfolgreich und ein Vorbild und eine Kraftquelle für andere. Ich will dass meine Kinder stolz und selbstbewusst sein können weil wir ihnen etwas bieten können, etwas leisten und gute Eltern sind.

Ich weiss nicht, was ich bezwecke mit diesem Beitrag. Oder ob es mir hilft das zu schreiben. Im moment ist einfach alles sehr - depressiv.

LG
und schönen Donnerstag
BB
undansonsten
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Re: Es entwickelt sich nicht so gut...

Beitrag von undansonsten »

guten Morgen,

ich finde es erstmal gut, dass du dich selbst so achtsam wahrnimmst, dass du die "ersten Symptome" schon abcheckst.

Vielleicht suchst du dir professionelle Hilfe, damit es gar nicht erst so weit kommt, wie du befürchtest?
Gertrud Star
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Re: Es entwickelt sich nicht so gut...

Beitrag von Gertrud Star »

Hallo Besenbärin,
du hast momentan denke ich viel mehr Belastungen auch allein zu bewältigen wie viele andere Menschen. Und sich mal zu engagieren, ist ja nicht verkehrt.
Wie du schreibst, ist deine Ausgangsbasis besser als damals, nur die Belastung nach wie vor sehr hoch.
Da kann man nur raten, auch an sich zu denken und sich die nötige Hilfe zu holen, evtl. auch mal Auszeit, mit und auch ohne Kinder.
Man muss es nicht die ganze Zeit alleine schaffen, auch wenn man stark ist.
LG Gertrud
Besenbärin
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Re: Es entwickelt sich nicht so gut...

Beitrag von Besenbärin »

Danke ihr beiden!


Die Auszeit ist das kritische Thema. Ja - ich müsste ein bisschen Pause haben von allem um ich auch zu sammeln. Klar, bald sind Sommerferien, aber da sind dann auch die Kinder da, und de r Mann, und dann ist Urlaub - immer irgendwas los...

Die profesionelle hilfe. Ja. Das ist etwas, wo ich im Moment Schwierigkeiten mit habe. Ganz konkret möchte ich aus verschiedenen Gründen meine offiziellen Records unbedingt von allem Psychischen frei halten, vor allem wegen der Berufsunfähigkeitversicherung. Mit inzwischen 13 Jahren Abstand zur Klinik und 10 zur ambulanten Therapie habe ich da wieder Chancen, eine abschliessen zu können, und das möchte ich unbedingt machen... allerdings könnte ich es schnell machen und dann, zack :-)

Und mein Ego sträubt sich auch ein bisschen. Es ist so trübsinnig. Manchmal frage ich mich warum man sich das alles antut - an sich arbeitet wie ein Brunnenputzer, sich weiter entwickelt, dazulernt, sich Aufgaben sucht, an ihnen wächst - und dann kommt es WIEDER um die Ecke, der Sog und saugt einen runter, und man ist wieder so - begrenzt.

Seufz... aussr mir ist kein Mensh im Büro.

Daheim ist mein Mann, der allmählich die Geduld mit meinem zustand verliert und meine Kinder, die ich überdurchschnittlich häufig wegen Kleinigkeiten anmaule. Da mag ich jetzt gar nicht so dringend hin. Hoffentlich hat er wenigstens auf de rSüdseite die Rollos runtegemacht, sonst wird das wieder eine zu warme Nacht heute.

Na, nch eine Dreiviertelstunde, und dann Feierabend.

Alles Liebe an euch!
BB
undansonsten
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Re: Es entwickelt sich nicht so gut...

Beitrag von undansonsten »

Liebe Besenbärin,

schliess doch die Berufsunfähigkeitsversicherung ab. Fragen die nicht nach den letzten 5 Jahren?
Besenbärin
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Re: Es entwickelt sich nicht so gut...

Beitrag von Besenbärin »

Ja, warum mach ich das nicht einfach?!
Scheisse, es geht wirklcih abwärts. Alles ist so mühsam und sinnlos .
Allein schon dss ich in meinem Büro sitze und hier schreibe statt zu arbeiten ist ein schlechtes Zeichen.

Es tut mir so leid für meine Kinder, die meine Gene haben und dann auch noch von mir aufgezogen werden. Denen steht das selbe bevor, ein Leben voll Mist...


Noch ein bisschen funktionieren, bittte, Frau B.!
Es ist doch alles in Ordnung, es gibt keinen Grund.
einfach Ärmel aufkrempeln und machen.

LG
B
binerchen
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Re: Es entwickelt sich nicht so gut...

Beitrag von binerchen »

Besenbärin hat geschrieben: Es tut mir so leid für meine Kinder, die meine Gene haben und dann auch noch von mir aufgezogen werden. Denen steht das selbe bevor, ein Leben voll Mist...
Den Gedanken solltest du ganz schnell verwerfen

1. Ist es nicht so
2. Hilft es dir nicht weiter.
undansonsten
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Re: Es entwickelt sich nicht so gut...

Beitrag von undansonsten »

Liebe Besenbärin,

ich kann deine Gedanken so gut nachvollziehen, weil sie auch in meinem Kopf sind. Ich empfinde mich als Zumutung für alle um mich herum. Für mich selbst auch. Mehr kann ich momentan nicht schreiben, mir fehlt auch komplett die Kraft für alles.

Ich bitte dich, such dir eine Therapeutin und lass dir helfen.

Stumpfes Funktionieren wird dich eher in die Abwärtsspirale führen, weil deine Gefühle ja ein Hilferuf sind, dich um dich zu kümmern. Sie haben ja einen Sinn.

Alles Liebe
Camille
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Re: Es entwickelt sich nicht so gut...

Beitrag von Camille »

Liebe Besenbärin,

Ich habe vor ein paar Tagen schon versucht Dir zu schreiben - weil mir deine Hilferufe und deine Verzweiflung so nahe gehen. Ich habe nicht die richtigen Worte gefunden und nicht abgeschickt. Ich kenne dich ja - auch unter deinem anderen Namen Holladiewaldfee - habe ich das richtig in Erinnerung?

Weißt du -für mich waren das immer die schmerzhaftesten Gedanken gewesen - dass meine Kinder das gleiche Leben erwartet, dass ich nicht zumutbar bin....

Das ist so unendlich schmerzhaft und lähmt so sehr. Ich kann so gut mit Dir mitfühlen...

Ich versuche gerade mit mir selbst etwas nachsichtiger zu werden. Mir meine eigene "Überforderung" einzugestehen und zuzugestehen. Mich nicht mehr dafür noch selbst zusätzlich zu kritisieren.

Ich werde gerade unterbrochen -
Ich denke an duch
Sei gut zu Dir


Camille
Lavendel64
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Re: Es entwickelt sich nicht so gut...

Beitrag von Lavendel64 »

Liebe Besenbärin,

Akzeptanz ist das Stichwort. Es geht Dir schlecht und Du sträubst Dich dagegen. Warum? Warum darfst Du nicht schwach sein und Ruhephasen und/oder Hilfe brauchen? Du funktionierst ... und nur Du kannst beurteilen, ob dieser Weg der richtige ist.

Dein Körper und Deine Seele signalisieren Dir ein STOP ... Du nimmst es sogar wahr und wehrst dich dagegen. Kämpfst gegen Dich selber, weil Deine Umwelt Dich anders wahrnehmen soll als Du wirklich bist. Das kostet wertvolle Energien.

Ich kann Dich völlig verstehen, gegen diese Wand bin ich auch gerannt. Jahrelang. Dann habe ich mühsam gelernt, dass keine Pflicht so wichtig ist, dass sie nicht delegiert oder aufgeschoben werden kann. Du schnauzt Deine Kinder an - bisweilen ist das auch notwendig und ok :) - Für mich hört es sich so an, als bräuchte die Familie eine ehrliche Ansage ... Gerade die Familie, der im Grunde der einzige Rückzugsort und die einzige sichere Höhle ist, die man hat. Hier solltest Du Dich beschützt und angenommen fühlen. Dein Mann kann nur Rücksicht nehmen, wenn der das Thema Depressionen verstanden hat. Bei den Kindern hängt es vom Alter ab.

Die Sommerferien ... nutze sie für Dich. Erkämpfe Dir "ich-Zeit", in der die Kinder Dich in Ruhe lassen und Du machen kannst, was Du willst. Schick deinen Mann mit den Kiddies weg und fläze Dich einen Tag lang mit der Decke und einem Tee auf Sofa. Tu Dir bewusst was Gutes und halte die Ruhe aus.

und ... das haben andere auch gesagt: hole dir Hilfe. Dieser Weg ist schwer - aber niemand muss ihn allein gehen.

LG Lavendel
***Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen ***
Bittchen
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Re: Es entwickelt sich nicht so gut...

Beitrag von Bittchen »

Liebe Besenbärin,

wie Lavendel schon schreibt,Akzeptanz erkrankt zu sein ist der erste Schritt aus dem Schlamassel wieder raus zu kommen.
Genau wie bei einer körperlichen Krankheit, reißt du mit einer akuten depressiven Störung keine Bäume aus.
Das hast du schon erlebt und auch bewältigt.
Dieser Teufelskreis der Gedanken bringt dich in der Depressions-Spirale immer weiter nach unten und bedeuten Stress.
Stress,egal in welcher Form, ist immer wieder Auslöser für eine erneuten Episode.
Da ist auch Unterstützung und Verständnis vom Partner wichtig.
Er sollte sich über die Symptome einer depressive Störung Mal kundig macht.
Keinen Druck machen,auch du dir selber nicht.
So zu funktionieren wie das in "gesunden" Zeiten der Fall war , ist erst einmal nicht drin.
Wir bleiben von der Veranlagung her sensibler was Belastungen (Überforderungen) betrifft.

Mir hat die "Kognitive Verhaltenstherapie" damals sehr geholfen,davon profitiere ich noch heute.
Eigentlich weißt du ja Alles,nur in einer Krise holen uns die unrealistischen Gedanken und Gefühle wieder ein.
Manchmal langt die Kraft nur um ein Bonbonpapier aufzuheben,das ist dann einfach so,aber das kann schon bald wieder anders sein.
Lavendel hat dir schon das Richtige geschrieben und ich möchte das nicht wiederholen.
Als Mütter haben wir eine große Verantwortung für die Entwicklung unserer Kinder,genau wie die Väter auch.
Wir haben als Eltern keine Garantie,dass sich die Kinder so entwickel wie wir das wollen.
Wir können nur unser Bestes geben.
Mein Therapeut hat mir Mal gesagt,wie ich begründete Sorgen um meine Tochter hatte damals,

"Sie haben eine gute Saat gelegt,die wird aufgehen".

Das hat mich sehr getröstet,mir ging es damals sehr schlecht,er hat recht behalten.
Meiner Tochter geht es heute gut.
Darüber bin ich sehr dankbar.


Ich wünsche dir gute Besserung,passe gut auf dich auf.
Es geht auch wieder vorbei,wie du es selber schon erlebt hast.

Liebe Grüße
Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
Besenbärin
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Re: Es entwickelt sich nicht so gut...

Beitrag von Besenbärin »

Ihr seid alles so lieb :oops:
Ich melde mich baldestmöglich wieder; heute ist so ein überflüssiges strategiegespräch mit der Chefin. Naja, vielleicht ist es doch nicht ganz überflüssig und ich kriege wichtige Infos - Prinzip Hoffnung ;-) aber ich brauch unbedingt ein bisschen zeit um das alles wirklich aufmerksam zu lesen und zu "verdauen", gehirnlich und seelisch.

danke und alles liebe für heute
BB, Ex-Waldfee ;-)
Besenbärin
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Re: Es entwickelt sich nicht so gut...

Beitrag von Besenbärin »

Liebe alle

danke noch mal.... und ich finde einfach keine ruhige Minute. Es ist alles so crazy gerade auf Arbeit - jetzt zieht auch noch die Firma um, knall auf Fall, ans andere Ende des Stadt - manchmal ist es einfach absurd, was alles noch oben drauf kommt.


Aber es kommt noch.
Danke für eure geduld!

Morgen hab ich frei genommen und das NICHT zurückgezogen, obwohl die Umzugsneuigkeit kam... vielleicht ein Anfang.

Gute nacht
BB
Diogenes von Sinope
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Re: Es entwickelt sich nicht so gut...

Beitrag von Diogenes von Sinope »

.
Zuletzt geändert von Diogenes von Sinope am 10. Sep 2023, 16:03, insgesamt 1-mal geändert.
Besenbärin
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Re: Es entwickelt sich nicht so gut...

Beitrag von Besenbärin »

Liebe alle

über einen Monat habe ich nun gebraucht zum Antworten - der Thread ist mittlerweile auf Seite 4... es kam so geballt alles. Hier in Bayern fällt (zumindest im Öffentlichen Dienst, dem ich angehöre) alles ab dem 1. August in Dornröschenschlaf, und vorher drehen alle völlig am Rad. Und dann kam das mit dem Firmenumzug - zwei Kolleginnen haben gekündigt - mein Mann verkrachte sich mit seinem Schweigervater....

aber zumindest bezüglich des Themas hat sich leider nicht viel getan :? :cry: es geht weiterhin nicht aufwärts (ob es noch weiter abwärts geht, kann ich schwer sagen, es schwankt so tagesform-mässig) - von dem her kann ich direkt an eure Beiträge anschliessen.

Immerhin habe ich nun einen Termin mit einer Versicherungs-Dame, wegen BU. Das ist auch so was - vielleicht Teil der Depression - dass ich mich so schlecht aufraffen kann zu allem möglichen. Ich funktioniere so eben noch im Job und auch noch halbwegs in der Familie, obwohl ich an beiden Orten nicht grade in Bestform bin - aber alles was über die Routine und das Tagesgeschäft hinaus geht, das lasse ich schleifen. Und immer noch ist da der Stachel: Wirklich wieder in die Therapie, in die Selbstbespiegelung? Kann ich nicht vielleicht kraftvoll zupacken? Das was mich stört ändern? Doch noch das Klassenziel erreichen, zufrieden und erfolgreich sein, bzw. erfolgreich und zufrieden? Das hemmt mich auch noch.

Ihr habt so recht - viele meiner Gedanken sind nicht hilfreich. Der Neid. Die Angst. Die Selbstbezichtigungen. Alles nicht hilfreich. Aber so stark. In gewissem sinne SIND diese Gedanken und die dazugehörigen Gefühle die Krankheit.

Später mehr, ich hab heute so am Wasser gebaut und muss dauernd zwischendrin weinen. Vielleicht Hormone.

Bis später
BB
Besenbärin
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Re: Es entwickelt sich nicht so gut...

Beitrag von Besenbärin »

Liebe Lavendel
Akzeptanz ist das Stichwort. Es geht Dir schlecht und Du sträubst Dich dagegen. Warum? Warum darfst Du nicht schwach sein und Ruhephasen und/oder Hilfe brauchen? Du funktionierst ... und nur Du kannst beurteilen, ob dieser Weg der richtige ist.
Da ist so viel wahres. Ja, ich sträube mich und will partout nicht WIEDER schwach sein - wo ich doch, in meiner Wahrnehmung, schon so weit hinten liege im Rennen um das, was man eben so erreichen muss in meinem Alter :?
- Für mich hört es sich so an, als bräuchte die Familie eine ehrliche Ansage ...
Ja... als ich vor 14 Jahren stationär war, war dort auch eine Frau mit einer (ich glaube) etwa siebenjährigen Tochter. Die Kleine war nicht mit auf Station, sondern der Vater kümmerte sich - da hat sie auch immer wieder erzählt, wie sie das handhabt, um zu erklären, was los ist. "Mamas Krankheit ist, dass sie immer traurig ist"... Die haben es explizit gemacht. Da zögere ich noch...

Die Sommerferien ... nutze sie für Dich. Erkämpfe Dir "ich-Zeit", in der die Kinder Dich in Ruhe lassen und Du machen kannst, was Du willst. Schick deinen Mann mit den Kiddies weg und fläze Dich einen Tag lang mit der Decke und einem Tee auf Sofa. Tu Dir bewusst was Gutes und halte die Ruhe aus.
Du hast so recht! Zufällig ergab sich das nämlich letzte Woche - es ist unglaublich, wie gut das tut. Es ist nicht leicht für meinen Männe, das zu akzeptieren -er ist eher ein anhänglicher geselliger Typ, dem Allein Sein ein Gräuel ist - aber so sind Menschen halt verschieden....
und ... das haben andere auch gesagt: hole dir Hilfe. Dieser Weg ist schwer - aber niemand muss ihn allein gehen.
Stimmt, das ist richtig. Hilfe holen! , sagt die Vernunft
Oh nein - sträub, sträub - sagt [irgend etwas anderes]
:? :oops: :roll:
Besenbärin
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Re: Es entwickelt sich nicht so gut...

Beitrag von Besenbärin »

Liebe unandsonsten, lieber Diogenes

danke für eure Anregungen und deinen Zuspruch. Ich hoffe, bei euch ist es ein wenig aufwärts gegangen, mit oder ohne Hilfe?!


glg
BB
Besenbärin
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Re: Es entwickelt sich nicht so gut...

Beitrag von Besenbärin »

Liebe Camile

ja, ich war mal die Holladiewaldfee - ich habe dann die zugangsdaten für den account völlig verschmissen, daher nun die Bärin :-) ich freue mich dass du dich erinnerst, es ist komischerweise immer schön, wahrgenommen zu werden, nicht?

ja, ich habe ein bisschen mitgelesen, was du für Kämpfe und Krisen du durcmmachst! Deine Ausführungen zum thema "müssen" fand ich prima. Ich hatte ja zeiten im Leben, wo ich wirklich sehr wenig musste - kein Partner, lockere Cliquen, Parties und Reisen, völlig freie und strukturlose Promotion - das war definitiv nicht gut für mich. An der Stelle der Dichter R.... Tagore, der - wenn ich mcih recht erinnere -schrieb:

"Ich schlief und träumte das, das Leben sein Freude.
Ich erwachte und sah, das Leben war Pflicht.
Ich handelte und siehe - die Pflicht war Freude."

ich weiss nicht ob das 100 % passt, aber es enthält auf jeden Fall den hinweis, dass es Pflicht und Müssen gibt, die gut für einen ist. Natürlich nicht alles. "Ich bin schon 45, ich MUSS ein eigenes Haus haben sonst bin ich nichts wert" - nicht gut. "Ich MUSS den Kindern am Abend noch Pu-der-Bär vorlesen, das ist ein Ritual seit 5 Jahren und ist für unsere Familie wichtig. " - gut, wenn man nicht gerade total am boden ist. "Ich muss meinen Vater besuchen obwohl er ein narzisstischer Idiot ist und ich jedesmal hinterher Magenschemrzen vor Wut habe" - nicht gut. "Ich muss noch für den Schulbasar Muffins backen" - hmmm....

Ich finde, die Kinder haben den schönen und stützenden Effekt, dass man wirklich und wahrhaftig gebraucht wird, ganz kreatürlich sogar fürs überleben am Anfang.... Aber sie machen es auch komplizierter, weil alles was man tut, Konsequenzen hat, die einen überleben werden... alle Fehler, die man macht, können einem vorgeworfen werden, von erbarmungslosen verachtungsvollen jungen Menschen.... weil es auf noch mehr Felder gibt, auf denen man versagen kann...

Meinem Vater habe ich lange innerlich Vorwürfe gemacht. Inzwischen verstehe ich besser, was ihn umgetrieben hat und wieso er seine Entscheidungen so und nicht anders getroffen hat, treffen KONNTE, und weiss auch zu schätzen, was er mir gegeben hat (zB Pu-den-Bären :-) )


Alles Liebe
BB
Besenbärin
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Re: Es entwickelt sich nicht so gut...

Beitrag von Besenbärin »

Liebes Bittchen

danke für deine liebevollen Worte. "Gute Saat", das ist wirklich ein schönes Bild. Es freut mich, dass es deiner Tochter heute gut geht, und dir anscheinend auch besser als damals!

Ja, ich finde meine Kinder auf jeden fall großartig und voll von wunderbaren Eigenschaften... ich denke, dass ich so gut wie möglich dafür sorge, dass sie intellektuelle Anregungen zum Selberdenken bekommen, und gute Bücher und gesundes Essen (letzteres ist schwierig, Haribo und Burger vs. Vollkornbrot und Salat....) , und auch viel geknuddelt und für ihre Bemühungen und Fortschritte gelobt werden. Nur gerne würde ich ihnen MATERIELL und SOZIAL mehr SICHERHEIT geben. Es deprimiert mich, dass all das mit der Bildung und der Zärtlichkeit nicht auf einem soliden Fundament aus gut angelegtem Vermögen und einer gesunden großen zusammenhaltenden Verwandtschaft beruhen kann. Aber das liegt ja nicht in meiner Macht...

So zu funktionieren wie das in "gesunden" Zeiten der Fall war , ist erst einmal nicht drin.
Wir bleiben von der Veranlagung her sensibler was Belastungen (Überforderungen) betrifft.
jaaaaaa…. srimmt…. *nichtbegeistertbin* … grrr.... sträub :oops:

Akzeptanz.
Hinnehmen.
Hinnehmen, dass es Dinge ausserhalb meiner Macht gibt.
Hinnehmen, dass ich kein haus kaufen können werde, weil ich nicht durch ein bisschen krampfhaftes Anstrengen wettmachen kann, was an Kapital fehlt.
Hinnehmen, dass andere dieses Kapital einfach so geschenkt bekommen, die nicht mehr als ich geleistet haben.
Hinnehmen, dass "Zum Laufen hilft nicht schnell sein, zum Kampf hilft nicht stark sein, zur Nahrung hilft nicht geschickt sein, zum Reichtum hilft nicht klug sein; dass einer angenehm sei, dazu hilft nicht, dass er etwas gut kann, sondern alles liegt an Zeit und Glück." (Prediger)

Die Muße für diese Gedanken finde ich zu selten.. .aber wenn es mir gelingt, das alles zu akzeptieren - mal hier eine Stunde oder zwei - ist das ungeheuer befreiend, da fällt so viel von mir ab.


Solche Gedanken tun mir gut. Besonders wenn sie aus ALTEN Quellen stammen, denn das gibt mir das Gefühl, dass meine Themen einfach Menschheits-Themen sind, die zu allen Zeiten und an allen Orten die Gemüter in Aufruhr versetzt haben....

Nun gute Nacht!
Eure BB
Besenbärin
Beiträge: 100
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Re: Es entwickelt sich nicht so gut...

Beitrag von Besenbärin »

Liebe alle

jetzt auf den späten Abend wird mir auch klar: ich will nicht nur die Opfernummer fahren - ich habe selber ja einfach Fehler gemacht.

Ich könnte heute woanders sein, wenn ich bestimmte Prioritäten anders gesetzt und früher auf meine Ziele hingearbeitet hätte. Das hat mir heute jemand ziemlich unmissverständlch zu verstehen gegeben.

Damals hatte ich diese Ziele noch nicht, sondern andere - in gewissem Sinne ganz entgegengesetzte, die - denke ich heute - teilweise nicht gut waren. Und jetzt hab ich halt die quittung.

Also, falls es jemandem so auch schon auf der Zunge gelegen haben sollte - das sehe ich durchaus auch so und will niht nur auf die bösen Umstände schimpfen.

LG an alle
BB
Gertrud Star
Beiträge: 3441
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Re: Es entwickelt sich nicht so gut...

Beitrag von Gertrud Star »

Ja, ich finde meine Kinder auf jeden fall großartig und voll von wunderbaren Eigenschaften... ich denke, dass ich so gut wie möglich dafür sorge, dass sie intellektuelle Anregungen zum Selberdenken bekommen, und gute Bücher und gesundes Essen (letzteres ist schwierig, Haribo und Burger vs. Vollkornbrot und Salat....) , und auch viel geknuddelt und für ihre Bemühungen und Fortschritte gelobt werden. Nur gerne würde ich ihnen MATERIELL und SOZIAL mehr SICHERHEIT geben. Es deprimiert mich, dass all das mit der Bildung und der Zärtlichkeit nicht auf einem soliden Fundament aus gut angelegtem Vermögen und einer gesunden großen zusammenhaltenden Verwandtschaft beruhen kann. Aber das liegt ja nicht in meiner Macht...
Liebe Besenbärin, weißt du, wie viel du deinen Kindern eigentlich gutes tust, wie du sie stark und selbstbewusst damit machst?
LG Gertrud
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: Es entwickelt sich nicht so gut...

Beitrag von Bittchen »

Liebe Besenbärin,

dein großes Thema war ja auch Mal Neid.
Nun sehe ich bei dir nicht ungesunden Neid,sondern hätte und wäre,für mich ist das Bedauern.
Es ist wie es ist .
Was mir immer wieder hilft ist Dankbarkeit
Du hast gesunde Kinder,dass ist schon ein Grund sehr sehr froh zu sein.
Vergleichen solltet du dich nicht,aber sehen wie reich du beschenkt bist ,das ist bestimmt nicht schädlich.
Auch stolz sein auf das was du erreicht hast ist wichtig,trotz depressiver Störung führst du ein gutes Leben,so wie ich das beurteilen kann.
Du kannst deine Kinder angemessen versorgen,hin und wieder Burger und Haribo wird sie nicht umbringen,das gehört dazu.
Es ist wichtig zu sehen was du erreicht hast und nicht das was du nicht hast.
Sorgen wird es immer wieder Mal geben,auch bei Millionären,nur anders.
Ziele?
Welche Ziele hast du verpasst ?
Es ist nie zu früh und selten zu spät, noch was zu ändern.
Wenn du psychisch schon angeschlagen bist,solltest du auf deine Grenzen achten.
Eine absolute Sicherheit gibt es nicht,auch nicht von einer Versicherung.
Es muss dir schon sehr schlecht gehen bis eine Versicherung zahlt.
Glaube mir, es wird dich nicht zufriedener machen,auf eine Versicherung angewiesen zu sein.
Auch wenn so eine Absicherung nicht schadet.
Nicht jeder hat einen großen Verwandtenkreis,wir waren oft auf uns selbst gestellt,konnten die Kinder nicht oft bei den Großeltern parken usw.
Materiell hat es auch oft geklemmt.
Aber was wir konnten haben wir finanziert,ich habe mich dabei durch viel Arbeit sehr überfordert.
Perfekte Mutter,mit perfekten Haushalt,gute funktionierende Ehe ,das Fassade putzen ist sehr anstrengend.
Heute konzentriere ich mich auf die wirklich wichtigen Dinge.

Wenn es darum ging die Weichen für unsere Kinder zu stellen,haben wir sie so gut wie es ging gefördert.
Bildung ist das was wirklich hilft zu einem guten Start ins Leben .
Teilweise war es auch holprig ,aber ich habe mit meinen Mann zusammen ihnen das Beste gegeben was wir hatten.
Unsere ganze Liebe war und ist ist ihnen sicher.
Nicht immer war es Friede, Freude, Eierkuchen,das wäre vermessen,aber du kannst deinen Kindern das geben,was du selbst vermisst,Geborgenheit.
Die Vergangenheit kannst du nicht ändern!!!
Es ist nicht förderlich darüber zu lamentieren was du verpasst oder falsch gemacht hast.
Das wird dir nichts bringen.
Heute ist der Tag an dem du dein Bestes geben kannst und die guten Momente genießen lernst.
Das ist Achtsamkeit.
Da sehe ich auch in einer Krise den Wald vor lauter Bäumen nicht und rufe mir das dann immer wieder ins Gedächtnis.
Jetzt sitze ich hier,in meinem sicheren Zuhause, mit einer Tasse Kaffee und bin gerade aus meinem Bett aufgestanden,das ist sehr viel und hat nicht jeder.
Da bin ich schon wieder dankbar.

Liebe Grüße
Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
undansonsten
Beiträge: 227
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Re: Es entwickelt sich nicht so gut...

Beitrag von undansonsten »

Liebe Besenbärin,

was du deinen Kindern gibst ist so viel mehr wert als alles Materielle der Welt. Ich kenne viele Kinder, die materiell gut gestellt sind aber emotional vernachlässigt. Glaubst du, dass die ein glückliches Leben führen werden?

Ich selber bin emotional und finanziell vernachlässigt aufgewachsen und habe es aus eigener Kraft geschafft, zu arbeiten und zu studieren und Karriere zu machen. Und vor allem (darauf bin ich echt stolz): Ich habe mein Kind geliebt und gehegt und gepflegt und ihm vorgelesen und ihn gefördert und ihm soviel Gutes getan, obwohl ich nie irgendein positives Vorbild hatte. Nach aussen war bei uns lange alles immer "ganz toll" mit Hockey spielen und super Noten und Hochbegabung und Porsche und Pferd - und auch mein Kind hat gut "funktioniert" nach den Regeln des Bürgertums unsres Stadtteils. Erst als er nicht mehr funktioniert und ich dann auch nicht mehr, hat sich gezeigt, dass die tiefe Liebe, die uns verbindet, stärker ist als alles andere. Das hat uns beide vor dem Suizid bewahrt.

Ich möchte dir Mut machen, das Gute und Wichtige in dem zu sehen, was du für deine Kinder tust. Ich habe lange in Kreisen verkehrt, in denen Geld, Haus und Boot die emotionale Unzulänglichkeit maskiert. Darauf muss man nicht neidisch sein, sondern es bedauern.

Wir haben auch keine Familie. Meine Mutter ist gestorben, genau wie der Vater meines Mannes. Seine Mutter ist uninteressiert. Meine Schwester und ich haben ein schlechtes Verhältnis. Einen Vater gibts bei mir nicht. Wir haben da einfach keine Unterstützung oder Hilfe und mir tut das auch oft leid, weil ich denke, dass so Familienstrukturen sehr hilfreich sein können, besonders für das Kind. Aber so what: Kann ich das ändern? Nein. Dann muss ich es akzeptieren.

Sei stolz auf dich! ich habe mich so lange unzulänglich gefühlt, weil mein Kind eben kein "Vorzeigekind" ist, sondern ein kreativer Verrückter. Es war ehrlich gesagt schwer für mich, das zu akzeptieren, dass er so "querschlägt", OBWOHL ich dachte, das ich alles gegeben habe, was ich selber nie hatte. Inzwischen weiss ich, dass genau diese Erwartungshaltung zu dem geführt hat, was passiert ist. Ich bedaure das zutiefst, denn es gab genug Anzeichen bei ihm, die ich ignoriert habe. Aber ändern kann ich es nicht. Ich muss es als Lernzuwachs annehmen, denn lange hab ich mich zerfleischt und verurteilt deswegen.

Mein Leitsatz: "Du kannst nicht zurück gehen und den Anfang verändern. Aber du kannst starten wo du bist und das Ende verändern!"

Was ich sagen möchte: Schau auf dich. Schau, wie toll du das mit deinen Kindern machst. Du gibst ihnen Liebe und Geborgenheit in einer Zeit, in der es dich viel Kraft kostet, weil es dir selber nicht gut geht. Sieh auf die guten Dinge im Leben, nicht auf die Mankos.

Glaub mir, ich weiss wie es sich anfühlt. Ich habe ein Jahr hinter mir, das mich so viel Kraft gekostet hat wie die 50 Jahre vorher zusammen. Aber es wird bergauf gehen, du wirst es schaffen, ans Licht zu kommen und das Leben wieder zu geniessen! Deine Kinder sind es wert. Und du bist es wert.

Wir machen Fehler. Wir sind Menschen. Sei nicht so streng mit dir selbst und schau in den Spiegel und sage zu dir: Ich krieg das echt gut hin mit den Kindern!

Alles alles Liebe!
Camille
Beiträge: 602
Registriert: 3. Nov 2018, 21:35

Re: Es entwickelt sich nicht so gut...

Beitrag von Camille »

Liebe Besenbärin,

Deine Beiträge berühren mich sehr - sowohl hier als auch in dem Thread 3 Gute Dinge am Tag.


Vielleicht weil ich so viel Ähnlichkeit erkenne - ich spüre, wie du kämpfst, unablässig. Was du alles versuchst, sovieles "kognitiv" weißt und erkannt hast - und trotzdem ist da etwas, was auf Dir lastet trotz all deiner Bemühungen.


Deine Antworten an Bittchen, Lavendel und auch an mich, fand ich sehr wertvoll. Du hast unterschiedliche Ebenen angesprochen, die alle wichtig sind und sehr reflektierte Antworten formuliert.


In deiner Antwort an Lavendel ging es auch um das Thema "offen" innerhalb der Familie mit deiner Erkrankung umzugehen. Habe ich es richtig verstanden, dass du noch zögerst, deinen Kindern zu sagen, dass du eine Krankheit hast, "die dich traurig macht"? Ich weiß nicht mehr, wie alt deine Kinder sind - ich glaube etwas jünger als meine beiden. Meine Mädchen sind jetzt 16 und 13 Jahre alt. Wenn ich dich richtig verstanden haben sollte - kannst du sagen, warum du zögerst?
Ich hatte zuerst auch "Hemmungen" mit meinem Mann und mehr noch mit meinen KIndern zu sprechen - auch weil ich selbst nicht wusste, was los ist - Gefühlt leide ich ja mein Leben lang. Erst im Herbst 2016 als Suizidgedanken übermächtig wurden und mir ein "Recht auf weiterleben" absprachen, habe ich mir "Hilfe" geholt - und eine "Diagnose" bekommen - da habe ich mit meiner Familie gesprochen.
Ich selbst empfinde es auch im nachhinein als "wichtig" und "richtig", dass die Familie weiß, "dass mit mir etwas nicht stimmt." Vor allem erhoffe ich mir für meine Mädchen dadurch Entlastung mein z.T. "sonderbares Verhalten" nicht auf sich selbst zu beziehen. Auch wenn meine "Störung" nur selten Thema ist und ich auch versuche im Alltag die "Kinder" nach wie vor in allem zu begleiten und zu unterstützen - kommt es doch immer mal wieder zu Tagen an denen "nichts" geht. - Und dann kann ich Ihnen das erklären. Das macht es auch für mich leichter.


Ja, du hast meine Ausführungen zum Thema "müssen" schon so verstanden, wie ich es im Groben meinte. Im Bezug auf die möglichen "Spuren" die du bei deinen KIndern hinterlässt, kann ich deine Sorgen und Zweifel sehr gut verstehen, weil ich auch sehr darunter leide, was ich "alles nicht geben konnte" oder "zerstört habe" - nicht bewusst, aber doch weil ich vieles "nicht kann." - z.B. Zuversicht vermitteln, Vertrauen in sich und andere.... Und immer wieder quält mich im Bezug darauf die Frage, was "tue ich Ihnen" im Moment immer noch an....


@undansonsten - im Bezug darauf, ärgert mich deine Antwort von heute. Du bewertest und kritisierst unbemerkt viele Bereiche, die bei mir nach wie vor mit Selbstzweifeln und Versagensängsten belegt sind - sicherlich auch, weil "mein jetziger Zustand" keine vorübergehende Phase zu sein scheint. Retrospektiv betrachtet leide ich seit "Jahrzehnten" unter "Depressionen" und eine Verbesserung konnte ich ist trotz medikamentöser und therapeutischer Unterstützung bisher kaum erreichen. Deshalb tut vieles von dem, was du schreibst unendlich weh.
Ich kenne viele Kinder, die materiell gut gestellt sind aber emotional vernachlässigt.


Es ist leider Tatsache, dass ich immer wieder in meinen "Grübelschleifen" gefangen bin - "emotional" nicht bin erreichbar für meine Kinder, auch wenn ich es versuche. Mich selbst nur "leer" fühle - nicht mitgehen kann, in ihren "Gefühlswelten" - gefühllos, nicht mitschwingen kann... Ich "tue" oft so als ob, ich kann ja nicht nur miesepetrig in der Ecke sitzen. Tja gehören dann meine Kinder zu denen, von denen du sagst, "dass sie zu bedauern seien."

Was war kann ich nicht mehr ändern. Das ist richtig.

Ich selbst kann nicht in den Spiegel schauen - ganz real kann ich das nicht. Wie schaffst du das? Woran liegt es, dass du sagen kannst:"Ich kriege das gut hin mit meinem Sohn." - und das glauben kannst.


Tut mir leid Besenbärin für den Exkurs.

Als Antwort bleibt mir nur, zu versuchen mich TROTZDEM "anzunehmen" und nachsichtig mit mir zu sein. Nur damit kann ich die "Verzweiflung" besiegen, indem ich versuche, mich auch in meinem jetzigen Zustand zu akteptieren.

Und das fand ich in deiner Antwort an Bittchen, Besenbärin sehr tröstlich - und schön, dass du es mal wieder formuliert hast. Hinnehmen, was nicht zu ändern ist. Hinnehmen, dass mir zur Lebensbewältigung vielleicht die ein oder andere Fähigkeit fehlt - was zu Einschränkungen führt für mein Umfeld und auch für mich. Das kann ich nicht "schönreden" - das kommt mir wie Betrug vor und würde verhindern, dass ich Verantwortung übernehme für mein Leben und mein Handeln - und den damit verbundenen Auswirkungen auf andere. Ich "versuche" nicht zu resignieren - sondern zurecht zu kommen; das heißt auch trauern dürfen über alles was schmerzhaft ist und Leiden verursacht, bei meinem Umfeld und auch bei mir. Trotzdem weiter zu machen - ich versuche das zu tun und zu geben, was mir möglich ist.

Jetzt habe ich viel geschrieben - mehr aus einem eigenen Bedürfnis heraus. Ob es für dich hilfreich ist liebe Besenbärin, weiß ich nicht.

Auf alle Fälle ganz liebe Grüße
Camille
Peter1
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Registriert: 15. Apr 2018, 12:06

Re: Es entwickelt sich nicht so gut...

Beitrag von Peter1 »

Camille hat geschrieben:

eine Ausführungen zum Thema "müssen" schon so verstanden, wie ich es im Groben meinte. Im Bezug auf die möglichen "Spuren" die du bei deinen KIndern hinterlässt, kann ich deine Sorgen und Zweifel sehr gut verstehen, weil ich auch sehr darunter leide, was ich "alles nicht geben konnte" oder "zerstört habe" - nicht bewusst, aber doch weil ich vieles "nicht kann." - z.B. Zuversicht vermitteln, Vertrauen in sich und andere.... Und immer wieder quält mich im Bezug darauf die Frage, was "tue ich Ihnen" im Moment immer noch an....
Hallo
@Camille Kinder lernen nicht nur von der Mutter, wie das Leben funktioniert, sondern auch vom Rest ihres Umfeldes.( Familie, Schule, Freunde) Auch du vermittelst ihnen Werte und Gefühle, ohne das du es merkst. Meinst du nicht, das deine Töchter sich von dir geliebt fühlen ?
Was du deinen Kindern nicht geben konntest, gaukelt dir nur die Depression vor, die Wahrheit sieht ganz anders aus. Hast du ihnen nicht all deine Liebe gegeben?
Aus deinen Beiträgen kenne ich dich als sehr Gefühl vollen Mensch. Manchmal, oder sogar sehr oft zeigen wir anderen Menschen unsere Gefühle, ohne darüber nach zu denken.?
Du kannst deine guten Seiten im Moment nicht sehen, aber glaube nicht, das sie verschwunden sind. Sie werden nur von den depressiven Symptomen verdeckt. Ganz tief in dir schlummern sie, und kommen ganz unbewusst ans Tageslicht, ohne das du es merkst.

Alles Liebe und Gute Peter
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
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