...die Gefühle entwickeln sich...

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axelito
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...die Gefühle entwickeln sich...

Beitrag von axelito »

Hallo liebe Anklicker,

ich will diesen Thread damit beginnen, einen Ansatz zu finden.Ziel: Einen Ansatz finden um gesund zu werden.
Was für Erfahrungen stehen hinter vermeidendes Verhalten? Wie können wir alte Verhaltenssysteme loslassen (mich mit einbezogen) um Kriesen besser zu überstehen?
Oft erlebe ich, daß ich leider nicht immer die Kraft habe mich gegen meine endogene Depression zu wehren. Denn sie fühlt sich dumf an. Sie hat manchmal gar keine Struktur. Das macht mich hilflos und ohnmächtig.
Doch manchmal hat sie auch eine Struktur, nur dann merke ich sie nicht.
Also welche Modelle sind hilfreich um für sich selbst zu sorgen und sich zu spüren? Ich habe noch keine Antwort. Möchte euch aber einladen die Kriesen gemeinsam anzupacken. dann schaffen wir es bestimmt. gandolph
wiggerl
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Re: ...die Gefühle entwickeln sich...

Beitrag von wiggerl »

Lieber Gandolph,

zunächst vielen Dank für den neuen thread.

Deine Fortschritte freuen mich sehr!

Ich für meinen Teil versuche, im Alltag die Belastungen zu minimieren, nicht mehr alles anzunehmen und unkontrolliert auf mich einstürzen zu lassen. Ich kann schon viel öfter "nein" sagen, wenn es mir zu viel wird. Neuerdings gelingt es mir sogar, öfter den Fernseher abzuschalten und etwas anderes zu machen. Eine ganz neue Entdeckung, dieser Abschaltknopf am Gerät oder der Fernbedienung! Ja, auch ich muß wieder ich selbst werden!

Allerdings habe ich zur Zeit erhebliche Schwierigkeiten mit meinem linken Fuß. Ich bin am Karfreitag auf der Treppe in unserem Haus vorn über gestürzt und mit dem Fuß am Treppenvorsprung hängen geblieben. Dabei habe ich den Fuß verstaucht und die Bänder an einer Zehe gezerrt. Tut immer noch weh! Ich kann noch immer nicht richtig gehen oder laufen! Klar, dass mich seit diesem Vorfall die Depressionen wieder überrollen! Ich habe öfters an Dich gedacht, wenn ich im "Keller" saß. So geht es mir derzeit nicht allzu gut!
Viele Grüße








Hartmut
axelito
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Re: ...die Gefühle entwickeln sich...

Beitrag von axelito »

Hallo Hartmut,

aua...das hat mir auch weh getan. Zumal meine Erfahrung damit ist, dass Bänderzerrungen am Fuß langsam zurückgehen...doch was steht dahinter, dass du dich dann von Depressionen überrollt fühlst?

Ich habe lange Volleyball gespielt und oft am Netz gestanden und mir beim springen beide Füße überdreht. Deshalb sind meine gemachten Erfahrungen die, dass ich ausgefallen bin. Doch hab ich mir gesagt, dass meine Verletzungen gar nicht so schlimm sein können, wie ich´s gebrauchen kann.

Welche Verletzungen haben dich so beschäftigt, dass du in die Depression verfällst?Gandolph
axelito
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Re: ...die Gefühle entwickeln sich...

Beitrag von axelito »

Hallo Ihr Lieben,

mich beschäftigt gerade meine Hilflosigkeit.

Wenn ich spüre nicht umfassend ein Problem erfassen zu können, weil die Umstände so sind, dass ich nicht nachfragen kann(Terminerledigung) und ich soll aber die richtige Entscheidung treffen,treffe aber die falsche Entscheidung( finanzieller Verlust von arbeit her), was tue ich?
Ich fühle mich hilflos,weil Dritte von meiner falschen Entscheidung wissen.Die Konsequenz ist,das Kosten, Inkompetenz die Runde macht.
Es ging um Bilder in einem Flyer. Diese waren auf einer Diskette und diese war da.Ich hab sie dem Druckermann gegeben. Und der konnte damit auch nichts anfangen. So habe ich den Druckauftrag eben erteilt,weil ich dachte dass da nichts weiter drauf ist,als nur Text.
So ein Schitt....
Welche Fähigkeit sollte entwickelt werden, um so zu reagieren,dass einem DAS einfällt, was ich mir nicht vergegenwärtigen konnte?

Habt Ihr schon mal so etwas oder ähnliches erlebt? Wie habt Ihr euch da gefühlt? Fällt euch etwas auf? Herzlichst,gandolph
wiggerl
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Re: ...die Gefühle entwickeln sich...

Beitrag von wiggerl »

Lieber Gandolph,

es ist insbesondere mein Treppen-Unfall, der bei mir wieder die Depressionen auslöste. Wenn ich in der Frühe aufstehe und nicht richtig auftreten kann, dann langt's mir schon wieder (habe ich schon wieder genug)!

Mit dem Kurzeit-Gedächtnis, so wie Du es beschrieben hast, habe ich auch meine Schwierigkeiten. Ich versuche es gelegentlich mit Konzentrations-Übungen, wie Kreuzworträtseln. Vielleicht sollte ich mich auch wieder mit Fremdsprachen beschäftigtigen. Im übrigen: betrachte es nicht als so schlimm, wenn Du Fehler machst. Nur wer nicht arbeitet, macht dabei keine Fehler.
Viele Grüße








Hartmut
axelito
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Re: ...die Gefühle entwickeln sich...

Beitrag von axelito »

Lieber Hartmut,
Liebe Anklicker,

komisch, derzeit ist mir nicht danach jeden Tag zu schreiben.Ich erlebe mich neu. Komme mit mir gut zurecht. Habe ab und zu depressive Gedanken. Von denen weiß ich, dass sie immer wieder kommen. Will mich anstrengen, meine Gedanken unter Kontrolle zu bekommen.
Ich merke, sobald ich Dinge liegenlasse, dass ich zuerst ein schlechtes Gewissen bekomme und dann fangen meine Gedanken an mich zu erinnern, dass ich noch etwas zu erledigen habe. Ich erschrecke mich innerlich und versuche eine Lösung mir auszudenken. Meist bleibe ich in den Anfängen stecken und erspüre eine Not in mir. Ich kann das nicht, ist die Botschaft, die ich aus der Not heraus fühle. Muss ich das uminterpretieren? Daran habe ich so eben gedacht.

Meine Depressionen fangen an, wenn ich nicht mehr weiter weiß und ich diese innere Not fühle.gandolph
axelito
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Re: ...die Gefühle entwickeln sich...

Beitrag von axelito »

Hallo,

heut morgen bin ich schwer aus dem Bett gekommen. Fühle mich Kraftlos, müde, ausgelaugt...habe schwere Gedanken im Kopf. Die lassen mich nicht mehr los.

Die schweren Gedanken sind die, dass ich Aufgabenanforderungen nicht bewältigen kann. Da ist mein Schreibtisch auf Arbeit und zu Hause,die drohen überzuquellen. Keine Lust den aufzuräumen. Ich muss unbedingt Themen in mein Hirn aufnehmen. Mir gelingt das nicht. Sobald ich anfange zu lesen, verliere ich die Lesegeduld. Dann fange ich an nur noch die Wörter zu lesen, aber den Sinn erfasse ich nicht.Nach drei,vier Minuten lege ich die Papiere zurück,ohne aussicht auf erfolg,dass ich sie noch lesen möchte.

Ich nehme auf, aber ich kann keine Informationen mehr verarbeiten. Derzeit tue ich nur so. Kann mir selbst nicht folgen, denke von mir weg, stehe ohne gute Gedanken da...jetzt bin ich traurig...fühle mich am ende angekommen...help...gandolph
Ann
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Re: ...die Gefühle entwickeln sich...

Beitrag von Ann »

Hallo Gandolph,
diese Schwere, die fast alles unmöglich macht, kenne ich auch. Es hat dann keinen Sinn, weiter auf die Papiere zu starren, gönn dir doch erst mal eine Pause! Tu was für dich, was dir gut tut, den Kopf auslüften, ein paar Schritte gehen, Musik hören, die dir gefällt, ein paar Worte reden mit jemandem ... und das möglichst ohne schlechtes Gewissen.
Und das Arbeitspensum in möglichst kleine überschaubare Schritte aufteilen, nicht nur den riesigen Berg sehen.

Wahrscheinlich kennst du das alles, das Problem ist ja, das, was wir vom Verstand her wissen, dann auch umzusetzen.

Trotzdem, einen Versuch ist es immer wieder wert.

Liebe Grüße!
Ann
axelito
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Re: ...die Gefühle entwickeln sich...

Beitrag von axelito »

Liebe Ann,

danke, dass hat gut getan. Ich erinnere mich wie ich wirklich aufhören muss, nur den Berg zu sehen.
In solchen Momenten der Schwere kann ich nicht wirklich nachdenken. Dann drückt mich ein undefinierbares Gefühl runter.Gern will ich wissen wie das entsteht und mich so fertig macht.

Zu Müde bin ich jetzt nur. Und immer dann kommt bei mir ne Angst hoch,das dass Gefühl mich immer im Griff haben wird,wenn ich dem nachgebe. Also versuche ich alle Gefühle in den Griff zu bekommen.Sie laufen zu lassen aber auch wieder einzufangen.Damit sie sich bei mir im Herzen wohl fühlen können.

Bin jetzt gerad auf Arbeit und bin tot müde.Am liebsten würd ich nach Hause fahren und mich hinlegen. Doch das kann ich nicht. Muß noch zwei Stunden durchhalten. Dann kann ich gehen.
Denn ich kann mir nicht angewöhnen eher zu gehen.Vielleicht benötige ich irgendwann wirklich mal ein bischen Zeit für mich. Und dann hab ich die Geduld meiner Kollegen ausgereizt. Lieber jetzt vorsichtig sein. Meine Kolegen wissen zwar von meiner Erkrankung( ließ sich auch nicht vermeiden,war 2002 vier Monate im Krankenhaus), nur können sie nicht damit umgehen.Gandolph
Ann
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Re: ...die Gefühle entwickeln sich...

Beitrag von Ann »

Hallo Gandolph,

haben die Gefühle uns im Griff oder wir die Gefühle? Lösen wir die Gefühle vielleicht sogar selbst aus, wodurch auch immer, die uns dann wieder im Griff haben? Ich überlege mir das oft, wenn ich Auslöser suche für die Schwere oder ein depressives Loch, in das ich wieder gefallen bin.

Oft kenne ich die Auslöser nicht, manchmal aber sehe oder fühle ich sie sogar, kann es aber dennoch nicht vermeiden, hineinzufallen, hinabgezogen zu werden. Ich gerate in das alte Muster, die alte Schiene, die ich schon so lange kenne.

Ein Arbeitsberg kann zum Beispiel ein grundsätzliches Gefühl der Überforderung hervorrufen, das uns einfach lähmt. Dann geht gar nichts mehr. Vielleicht ist es möglich, an diesem grundsätzlichen Gefühl anzusetzen, es mal näher anzuschauen, sehen, wo es herkommt, woher wir es kennen usw. Und unsere Art darauf zu reagieren (Lähmung) , genauso. Und andere Strategien zu entwickeln, damit umzugehen.

Ob man selbst damit weiterkommt, weiß ich nicht so recht, ich denke, das wäre ein Thema in einer Therapie.

Deinen Satz, deine Gefühle sollen sich in deinem Herzen wohl fühlen, finde ich wunderschön .

Lieber Gandolph, ich wünsche dir heute einen erträglichen Arbeitstag! Mit so vielen kleinen Pausen zum Kraftschöpfen, wie du brauchst.

Liebe Grüße,
Ann
axelito
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Re: ...die Gefühle entwickeln sich...

Beitrag von axelito »

Liebe Ann,

ich danke dir für deinen lieben Eintrag.Er wirkt...

du bringst mich dazu nachzudenken...ich bin mir sicher das Gefühle mal aus mir selbst heraus entstehen und ein anderes mal ein schlimmer Gedanke heftige Gefühle der Lähmung,Angst,Wut,Verzweiflung auslösen. Und genau, wie du es beschrieben hast, stellt sich für mich die Frage: Wie gehe ich mit ihnen um?

Erst wenn ich mir die Frage nach langer Selbstreflektion ohne Hilflos,Ohnmächtig zu sein stellen kann, dann dienen meine Gefühle mir als Ratgeber und können mich zurückhaltend oder vorpreschend machen ( ...und nätürlich alle anderen Fassetten). Gebe zu, das es ein verdammt langer Weg ist. Aber am Ende glaub ich werden mir die Gefühle weiterhelfen um gesund zu werden und zu bleiben.
Und doch hab ich auf den Weg dorthin immer und immer wieder Einbrüche. Die lassen sich gar nicht vermeiden...Depressionen zu haben ist ein auch Spiegel. Ein Spiegel der Gefühle,die eben mein bisher unbewußt gelebten Gefühlshaushalt mir ins Bewußtsein rücken läßt.
Ich habe heute mit meiner Mutter telefoniert und den Muttertag geehrt. Doch sind wir wieder aneinander geraten, weil sie sich herausnimmt nur materialistisch zu denken und Bedürfniserfüllung über Geld definiert. Da mittendrin meinte sie, das Gefühle zwar richtig sein, doch das Gefühlsbefriedigung, dies ein Blick durch die rosarote Brille sei. War ich platt. Vielleicht zehn Minuten später, lass es auch ne´halbe Stunde gewesen sein, rief ich sie nochmals an und sagte Ihr, dass ich Ihr gleich weh tun werde. Wahr ich wütend...ich erzählte ihr, dass sie immer schon so war und sie mich dadurch sehr gefühlsarm aufgezogen hatte.Ich war so wütend über die Aussage,das ich einen Blick durch die rosarote Brille machen würde. Ich war zutiefst beleidigt und dadurch sehr wütend auf sie.
Jetzt hat sich dass schon wieder gelegt. Aber erst nachdem ich eben nochmals angerufen hatte nahm ich meine Gefühle ernst und stellte mich ihnen.
Früher hätte ich das geschluckt und...hilflos geworden...ängstlich geblieben und,und, und...Erster Schritt aus der Depression...gandolph
axelito
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Re: ...die Gefühle entwickeln sich...

Beitrag von axelito »

Liebe Ann,

jetzt genau fühle ich innere Schwere. Weiß zwar derzeit noch nicht was mich schwer fühlen läßt, doch hab ich so eine Ahnung.

...Ich lasse meine Gefühle los und trau ihnen...ich erfühle,dass ich indem Geschriebenen gerad eine Tiefe angestubbst habe, die mich endlich loslöst von meiner Vergangenheit. Von der Vergangenheit: des Kind sein und meinen Eltern alles glauben wollen. Mich hatte meine Mutter ohne gefühlter Orientierung erzogen. Mit anderen Worten: Bin mit großer Unsicherheit aufgewachsen, weil sie selber zutiefst unsicher war/ist. gandolph
axelito
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Re: ...die Gefühle entwickeln sich...

Beitrag von axelito »

Liebe Ann,

jetzt gerade ist so ein Moment, wo ich mich nach meinen Gefühlen sehne. Ich wünsche mir von ihnen, das sie mir 24 Stunden aktive Ratgeber sind. Natürlich sollen sie sich auch ausruhen und neue Kraft schöpfen dürfen.In der Zeit wo ich ja schlafe, ist auch die Zeit des ausruhens der Gefühle angesagt.
Doch jetzt, wo ich auf Arbeit bin und zwei Broschüren durchsehen muß und ich ein arbeitsrechtliches Problem erledigen muß, bleibt mir wenig Zeit. Also keine Zeit zu haben und Aufräge erledigen, die bis 16.00 Uhr insgesamt erledigt werden muß. Ich werde gelassen herangehen. Ich wünsche mir diesen Berg zu teilen.Gandolph
Ann
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Re: ...die Gefühle entwickeln sich...

Beitrag von Ann »

Lieber Gandolph,

es ist schon mal ein großer Schritt, die eigenen Gefühle überhaupt wahrzunehmen, der nächste Schritt ist, zu lernen, ihnen zu trauen. Und dann kommt als weiterer großer Schritt das Handeln.

Ich denke, du bist diese Schritte gegangen, indem du deine Mutter ein zweites Mal angerufen hast. Aber es hat wohl auch viel in dir aufgerührt. Deine Mutter scheint deine Gefühle nie wirklich ernst und wichtig genommen zu haben, und so hast du gelernt, sie zu unterdrücken, sie gar nicht mehr wahrzunehmen, geschweige denn, nach ihnen zu handeln.

Ich kenne das auch. Ich kann mich gut in andere Menschen einfühlen, aber in mich selbst? Das fällt mir viel schwerer, weil ich meine eigenen Gefühle nicht ernst genug nehme, viel zu gut gelernt habe, sie für nicht wichtig zu halten, sie zurückzustellen und mich nach anderen zu richten. Das rächt sich dann in der Depression.

Freilich können wir nicht immer nach unseren Gefühlen leben, auch wenn wir sie wahrnehmen. Aber wir können wenigstens entscheiden, wie wir mit ihnen umgehen, wenn wir erst mal gelernt haben, sie wahrzunehmen und ernstzunehmen.

Ich überlege mir oft, wie ich mit Gefühlen umgehen kann, die eben noch von früher, aus der Kindheit, stammen. Ich fühle mich sehr verletzt, wenn ich mich z.B. übergangen, nicht wahrgenommen, fühle. Ich weiß, das stammt aus meiner Kindheit, aber noch heute kann mich so etwas außerordentlich verletzen. Dann überlege ich, wie ich jetzt als Erwachsene damit umgehen kann. Dem Gefühl kann ich nicht nachgeben, denn es stammt aus der Kindheit. Aber es wegleugnen ist auch der falsche Weg. Wie also damit umgehen?

Es ist ein langer Weg!

Liebe Grüße,

Ann
axelito
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Re: ...die Gefühle entwickeln sich...

Beitrag von axelito »

Liebe Ann,

beim Lesen deiner Zeilen berührst du mich. Plötzlich wird mir klar, wie lange ich schon an meinen Gefühlen arbeite. Und was ich als inneres Geheimnis mit mir trage, ist der Moment das du gesagt hast, ich zitiere: es ist schon mal ein großer Schritt, die eigenen Gefühle überhaupt wahrzunehmen...
Ich habe geglaubt, dass ich ver-rückt sein muß, dass ich denke, ich traue meinen Gefühlen nicht. Endlich kann ich offener damit umgehen...das entlastet. Danke.gandolph
axelito
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Re: ...die Gefühle entwickeln sich...

Beitrag von axelito »

Liebe Ann,
Hallo User,

in diesen Moment verfalle ich in´s Nachdenken. Ich muß noch soviele Sachen auf meinen Schreibtisch erledigen, dass ich Angst bekommen habe es nicht zu schaffen. Bis Montag früh um 8.30 Uhr muss ich anderthalb Broschüren erledigt haben-nach Sach-und Rechtschreibfehlern prüfen. Ich bin völlig leer im Kopf. Ich weiß mir einfach nicht mehr zu helfen. Wer muss den soetwas viel öfter machen und hat vielleicht einen Tipp? Bitte, bitte melden.gandolph
Ann
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Re: ...die Gefühle entwickeln sich...

Beitrag von Ann »

Lieber Gandolph,

lass dich bitte nicht von dem Gefühl lähmen, es nicht zu schaffen. Mir hat bei ähnlichen Dingen schon folgendes geholfen: vielleicht ist es auch für dich hilfreich, wenn du dir deine zur Verfügung stehende Zeit in viele kleine Zeitspannen aufteilst. Und dir dann einteilst, wieviel Seiten du pro Zeitspanne schaffen willst oder musst, um fertig zu werden. Sozusagen, den großen Berg in viele kleine überschaubare Etappen aufteilst. Wenn ein Abschnitt geschafft ist, ist schon mal ein kleines Erfolgserlebnis da, das dir Mut macht für den nächsten Abschnitt.
Und dazwischen unbedingt geplante Pausen einlegen zum Kopf auslüften und Entspannen!

Gönn dir auch etwas, was dir guttut, z.B. ein gutes Essen am Abend, zwischendurch Spazierengehen oder ähnliches.

Ich drück dir die Daumen, dass es klappt! Das schaffst du!

Liebe Grüße
Ann
axelito
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Re: ...die Gefühle entwickeln sich...

Beitrag von axelito »

Liebe Ann,

daaaaanke es hat geklappt. Zu Anfang stolperten meine Gefühle nur so hin und her. da waren so die Gefühle da, nee mach weiter, oder höre ganz auf, das bringt doch nichts. Ich hab meine Gefühle aber nicht laufen gelassen So richtig mir vertrauen wollten sie noch nicht. Aber nachdem ich mir ganz intensiv meine Uhr angeschaut habe, immer und immer wieder,hab ich mich selbst unterbrochen. Mal bin ich meine Tasse abwachen gegangen, mal meine Teekanne. Ach auch ne Kollegin sprach mich an und wollte wissen wie ich das mit den Broschüren mache( also wie ich vorgehe. da hab ich ihr mitgeteilt, das ich mir 10 min zeit pro seite gebe- jetzt merke ich ,dass ich in ca zwei min eine Seite geschafft habe,lesen vergleichen mit neuerer Literatur und ein kleinen Klebezettel anbringe, wo die änderungen kurz draufstehen).
Also wirklich, ich hab entspannt und eben auch wieder angespannt.Aber eben deine Idee aufgesogen und mir immer wieder vergegenwärtigt. Hab ich mich bei dir schon bedankt? Danke! gandolph
axelito
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Re: ...die Gefühle entwickeln sich...

Beitrag von axelito »

Hallo Ann,

mittlerweile hab ich mich immer wieder dabei ertappt, wie ich in den alten Verhaltensmuster bin. Das bindet viel Energie. Weil ich doppelt meine Aufmerksamkeit anstrengen muss. Aber vielleicht muss das so sein.

Wie geht es dir? Dich habe ich eine Weile nicht mehr im Forum gesehen.gandolph
Ann
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Re: ...die Gefühle entwickeln sich...

Beitrag von Ann »

Hallo Gandolph,
die alten Verhaltensmuster kennen wir ja in- und auswendig, die funktionieren sozusagen von selbst. Ich habe im Innern oft das Bild von Gleisen, in die ich rasch gerate und in denen ich dann dahinschlittere. Aus diesen Gleisen mal bewusst auszusteigen kostet sehr viel Energie. Wir müssen diese Energie wahrscheinlich aufbringen, bis das neue Verhalten etwas selbstverständlicher geworden ist. Rückfälle sind dabei natürlich vorprogrammiert. Trotzdem wird es nicht anders gehen, als immer wieder bewusst das Neue auszuprobieren. Irgendwann werden sich die Gefühle dann mitentwickeln ...

Danke für deine Frage ... es geht so, du kennst ja die Aufs und Abs. Manchmal denke ich, jetzt bin ich mal ein Stück weiter - dann wirft mich wieder etwas zurück. Eben auch die Erfahrung, doch wieder in die alten Gleise zurückgefallen zu sein, trotz aller Vorsätze ...

Liebe Grüße!
Ann
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