also ganz check ich immer noch nicht, was du meinst.
Das heißt du würdest der Therapeutin sagen, es sei kein Vertrauensbruch, weil du der Meinung bist, dass du als Eltern für das Kind verantwortlich bist und deshalb auch nach Hinweisen suchen darfst.Candless hat geschrieben:Ich habe keineswegs gemeint, die Dinge, die ich der Therapeutin sagen würde, einer depressiven Tochter zu sagen. Das ist ein völlig anderer Fall, der hier aber nicht zur Diskussion stand.
Der Pflegetochter würdest du nicht groß was erklären, sondern dann eher sagen:
Versteh ich dich diesmal richtig?Candless hat geschrieben:Ich mache mir Sorgen um deine Sicherheit, ich liebe dich und kann deshalb nicht anders handeln. Alles weitere können wir später besprechen, wenn es dir besser geht.
Nicht im ersten Posting, aber später schreibt Pflegemutter noch:Candless hat geschrieben:Es steht dort nichts, dass ein Gespräch mit der Pflegetochter über einen möglichen Vertrauensbruch stattfindet, sondern dass diese Frage im Raum steht im Kontakt mit der Therapeutin.
So wie ich es verstanden habe, fand ein Gespräch zwischen Eltern und Tochter über das Notizbuchlesen statt, allerdings erst nachdem es die Tochter von der Therapeutin erfahren hatte und sie dann ihre Pflegeeltern darauf angesprochen hat und ihnen vorgeworfen hat, ihr Vertrauen gebrochen zu haben. Die Konsequenz ist, dass die Tochter den Eltern nicht mehr traut und Pflegemutter nicht weiß, was sie machen soll. Deswegen schreibe ich die ganze Zeit von einem nochmaligen Gespräch zwischen Eltern und Tochter oder Brief an die Tochter, wo man ihr zu verstehen gibt, dass man ihre Sichtweise auch versteht.Pflegemutter hat geschrieben: sagte die Therapeutin zur Pflegetochter, dass wir in ihrem Notizbuch gelesen hatten.
Das erzählte mir die Pflegetochter am Tag nach dem Termin, bzw.sie warf es mir vor.
Also, die Pflegetochter vertraut uns nicht mehr.Wir vertrauen der Therapeutin nicht mehr. Und auch die Pflegetochter muss denken, wenn die Therapeutin ihr Sachen erzählt, die die Pflegeeltern ihr anvertraut haben, wird die Therapeutin die Dinge, die sie ihr anvertraut, den Pflegeeltern erzählen?
Die Pflegetochter wird ihre nächsten Abschiedsbriefe und Tablettensammlungen sehr gut verstecken...
Ich bin enttäuscht, wütend und noch ratloser.
Deine Sicht zu dem Vertrauen und dem Vertrauensbruch verstehe ich nicht ganz, denn auf der einen Seite schreibst du
auf der anderen Seite aberCandless hat geschrieben:Leider schenken uns viele depressive Angehörige ja keinerlei Vertrauen und deshalb kann man auch in dieser Situation keinen Vertrauensmissbrauch begehen
Hatte die Tochter denn nun Vertrauen zu ihrer Pflegemutter oder nicht? Meines Erachtens ja, allerdings nur, weil sie bei dem Gespräch über die Tabletteneinnahme noch nicht wusste, dass die Pflegemutter im Notizblock gelesen hatte. Danach war Schluss mit dem Vertrauen.Candless hat geschrieben:Dass sie mit dir über die Tabletteneinnahme gesprochen hat, ist ebenfalls ein gutes Zeichen, denn das zeigt ja, dass sie Vertrauen zu dir hat und es vielleicht sogar ihre Absicht war, dass du liest, was sie geschrieben hat.
Und das ist jetzt Pflegemutters nächstes Problem. Erst war nur die Therapeutin mit dem Vorwurf, sie hätten nicht im Notizblock lesen dürfen, das Problem. Jetzt ist das neue Problem, dass die Tochter tatsächlich kein Vertrauen mehr zu ihr hat.
Wenn es aber so bleibt, dass sie weiterhin kein Vertrauen mehr hat, dann ist sie für die Mutter erst recht nicht mehr erreichbar und die Möglichkeiten ihr zu helfen sind wesentlich geringer.
Deshalb ist es meine Meinung, dass man versuchen sollte, dass die Pflegetochter wieder mehr Vertrauen zu einem aufbaut.
Ich sehe auch, dass man da eine Verantwortung hat. Und auch dass man da Dinge tut, die man nicht tun würde, wenn keine Lebensgefahr bestehen würde. Vor anderen Leuten würde ich mich auch nicht dafür rechtfertigen, dass ich mich um das Leben meines Kindes sorge und alles dafür tue, dass es sich nicht das Leben nimmt. Wenn es wirklich brenzlig wird und ich nicht mehr weiter weiß, würde ich auch den Notarzt rufen oder sie "zusammenpacken" und mit ihr in eine Klinik fahren. Ich würde es mir nie verzeihen, wenn sie sich das Leben nimmt, weil ich irgendwas unterlassen habe.Candless hat geschrieben:Im Tagebuch einer gesunden 14-Jährigen zu lesen wäre ein grosser Vertrauensbruch, im Tagebuch einer möglicherweise suizidalen 14-Jährigen kann jedoch lebensrettend sein und ist unter gewissen Umständen sogar eine Pflicht.
Für das Kind ist und bleibt es aber ein Vertrauensbruch, denn sie hat den Eltern das Vertrauen geschenkt, dass sie nicht in ihren Sachen lesen (wie man es als "normale" 14-Jährige einfach erwartet), aber diese haben sie trotzdem gelesen.
Ich denke, wenn man diese blöde Situation mit dem Notizbuchlesen klärt und ihr zu verstehen gibt, dass man sie versteht, kann auch wieder mehr Vertrauen entstehen, als wenn man jetzt komplett über ihre Gefühle und ihre Meinung hinweggeht.
Sie war ja bereit, über die Tabletten zu reden. Vielleicht würde sie doch über ihre Suizidgedanken reden oder sich helfen lassen, wenn wieder mehr Vertrauen da wäre?
Hoffen wir mal, dass wenn wir uns schon nicht verstehen, dass wenigstens Pflegemutter uns beide versteht
Mal ganz allgemein frage ich mich gerade aber, warum man sie nicht in eine Klinik bringt, wenn sie schon einen Suizidversuch hinter sich hat und die Gefahr so groß ist, dass sie es nochmal macht? Sagt da denn keiner der verantwortlichen Fachleute was dazu oder hab ich das jetzt überlesen? Das ist jetzt nicht als Vorwurf gemeint, sondern es wundert mich nur, weil es sonst ja immer gleich heißt, dass man bei Selbstgefährdung in die Klinik sollte.
Liebe Grüße,
DieNeue