depressiv, sozialphobisch, minderwertig

juli74sara
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Re: depressiv, sozialphobisch, minderwertig

Beitrag von juli74sara »

*Motivationsgruppe finde ich eine gute idee, so hast du schon eine lösung gefunden, wie du aus deinen 4 wänden kommst und abstand zur familie braun bekommst ;o)

*deine innere furcht kann ich dir zwar nicht nehmen, aber glaube mir, du bist nicht damit allein. ich fürchte mich auch gerade *ächz*
"die vergangenheit kannst du nicht ändern, aber das heute so gestalten, daß du morgen eine andere zukunft hast"
ChibiKorri
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Beitrag von ChibiKorri »

Naja, der zeitraum ist mittwochs nach dem Mittagessen. Kompletten Abstand kann ich so ja vermeiden und diese Veranstaltungen dann vielleicht nutzen um neue Kontakte zu finden, die ich dann vielleicht mit einplanen muss. Über kurz oder lang dann hoffentlich einen weniger trottigen Alltag.
juli74sara
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Re: depressiv, sozialphobisch, minderwertig

Beitrag von juli74sara »

heute ist mittwoch, warst du schon bei der motivationsgruppe oder nur mittagessen? wie war es so?
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ChibiKorri
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Beitrag von ChibiKorri »

Ich wollte erst meiner Therapeutin berichten wie es bei der Einrichtung war und war zu Mittag. Außerdem hab ich heute extrem mit einem Schwindelgefühl zu tun und lag meiste Zeit im Bett. Gehe auch heuet zeitig isn Bett und hoffe dass es morgen besser ist.
Nächste Woche, wenn kein Mist dazwischen komt, gehe ich dann möglichst zu dieser Gruppe, weil von nix kommt ja nix.
juli74sara
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Re: depressiv, sozialphobisch, minderwertig

Beitrag von juli74sara »

ok, gute besserung und hey, manchmal kommt auch einfach aus dem nix was, hihihi
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ChibiKorri
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Beitrag von ChibiKorri »

Ja, meistens kommt aber was blödes und ist im briefkasten zu finden :')
juli74sara
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Beitrag von juli74sara »

da sagst du was :roll:
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Aurelia Belinda
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Beitrag von Aurelia Belinda »

Hallo ihr,
Bei mir ist z.Z. auch nur “ Schott im Briefkasten.....“
Wäre erleichtert wenn mal gar nichts drin wäre.
LG Aurelia
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ChibiKorri
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Re: depressiv, sozialphobisch, minderwertig

Beitrag von ChibiKorri »

Ja bei mir waren heute gleich vier Behördenbriefe drin. Je einen Änderunsgbescheid und ein Schreiben zur Kenntnisnahme von Arbeitsagentur und Jobcenter. Ich krieg bei sowas echt immer Herzkammerflimmern, sobald ich nur einen Amtsbrief im Kasten finde...
juli74sara
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Re: depressiv, sozialphobisch, minderwertig

Beitrag von juli74sara »

...oh ja. aber das sind ja nur formalitäten-briefe. was zum abheften. entspanne dich. was war sonst so los, außer briefkastenöffnen?
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ChibiKorri
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Beitrag von ChibiKorri »

Hab meine Bude etwas aufgeräumt wegen Heizungsableser und stelle fest, ja ich muss mich echt um meine vier Wände kümmern. Jedoch ist eine saubere Wohnung jetzt bereits sowas von ungewohnt geworden, dass ich am Ball bleiben muss um mich dran zu gewöhnen. Alles fühlt sich so leer an geputzt aber auch nicht mehr chaotisch. *lach* Aber meine Werte sind überraschend niedrig ausgefallen. Jedenfalls habe ich mir vorgenommen jeden Tag etwa sin der Wohnung zu machen, damit ich mich hier etwas wohler fühle.

Seitens Therapie nix neues. Hab nen Fragebogen mitbekommen bzgl. Leidesndruck in den letzten 7 Tagen den ich ausfüllen soll.
juli74sara
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Beitrag von juli74sara »

*grins* ich finde es gut, daß du geputzt hast. ich bin ja putzfee und bin überzeugt davon, daß eine geordnete bude einem hilft, weiter zu machen. innendrin. als ich endlich mal meine bude fertig geputzt und sortiert hatte, dachte ich auch unmittelbar danach: "na toll. und jetzt? ", hatte mir da mehr davon versprochen. ein hochgefühl, stolz oder irgendetwas in der richtung. war etwas ernüchternd. aaaabääärrrrr: so nach und nach hat mir das tatsächlich geholfen. es war leichter, mir zu überlegen, was ich bürokratisch alles zu erledigen habe. meine termine zu legen. über ernährung nachzudenken. von der ernährung über "schei...ße ich rauche, das ist richtig behämmert". ja und auch meine zeichen- und malsachen rauszukramen und tatsächlich mal anzufangen, was zu machen. eine kettenreaktion, ausgelöst durch simples aufräumen und saubermachen. von daher: kommt bestimmt noch bei dir. jedenfalls hat man was richtiges und was gutes für sich gemacht. äh, was für werte? blutwerte?
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ChibiKorri
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Re: depressiv, sozialphobisch, minderwertig

Beitrag von ChibiKorri »

Ne, Heizungswerte. *lach*
ChibiKorri
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Re: depressiv, sozialphobisch, minderwertig

Beitrag von ChibiKorri »

War heute bei der Motivationsgruppe für Computerspielesucht. Viele Parallelen waren schon da, aber wirkliche Motivation kam nicht zustande und es klingt auch viel eher danach, dass man eine Alternative versucht zu finden. Mir hat es jetzt erstmal wenig gebracht, außer mal unter Menschen zu sein. Ich geh erstmal weiter hin
ChibiKorri
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Re: depressiv, sozialphobisch, minderwertig

Beitrag von ChibiKorri »

Ist lange her, dass ich hier was geschrieben habe, aber heute ist wieder was passiert was ich hier mal loswerden will

Also ich mache gerade meine Therapie und diese bestätigt im Grunde nur, dass ich emotional zu abhängig bin von meiner Familie. Sie bestätigt auch, dass ich unter Menschen muss, um mein Leben in den Gang zu kriegen. Mir macht meine Motivationsgruppe und die Möglichkeit meine ehrliche Meinung sagen zu dürfen total Spass. Leider ist diese Gruppe bald vorbei.

Gestern habe ich meiner Familie gesagt, dass ich diesen Sonntag nicht erscheine, was meine Mutter dazu veranlasst hat zu verstehen, dass ich keinen Sonntag mehr komme. Es war aber in einer mir bekannten Tonlage, die in mir extreme Schuldgefühle verursacht hat. Dies habe ich heute angesprochen und dass mir das Rumsitzen in der Familie einen enormen Leidensdruck gibt wurde eiskalt ignoriert, stattdessen wurde es wieder emotional und laut und ich wurde in Frage gestellt.

Irgendwann platzte dann die Bombe und ich wollte gehen und meine Mutter meinte dann "Wer hat dir das denn wieder eingeredet?" und das zeiigt mir wieder, dass mich meine Mutter als Menschen nicht wahrnimmt, das ich ein Wesen mit Gefühlen bin. Kurzum habe ich eine Familienpause verkündet, aber ich bin fest entschlossen meiner Familie den Rücken endgültig zu kehren, damit ich endlich ein Leben haben darf. Ich muss lernen auf Menschen zuzugehen, ich habe keine Freunde, ich habe keine Outside Hobbies. Der Weg wird schwer für mich, aber ich muss den jetzt endlich gehen.
Zumindest meine Schwester hat im Nachhinein mir noch gesagt, dass sie hinter mir steht, aber ich fühle bei meiner Mutter einen starken Wunsch nach Kontrolle über mich und das ich bei ihr bleiben soll, aber ich kann das nicht mehr.

Ich möchte wegziehen, ich möchte irgendwo ich selbst sein *seufz*
Arpeggio
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Re: depressiv, sozialphobisch, minderwertig

Beitrag von Arpeggio »

Hallo Chorri (Kurzform ok?),
ich bin sehr bewegt und auch wütend weil mich die Schilderung deines Erlebnisses triggert und leider allzu bekannt vorkommt: die Manipulation /Traumatisierung (bei mir Bindungs- und Entwicklungstrauma!)aus dem Herkunftssystem.
Ganz wichtig: äusseren Abstand herstellen und ‚einhalten‘ für DEINE emotionale Hygiene.Auch wenn das richtig schwer fällt, und seitens deiner Mutter lautstark torpediert wird.
Und parallel die innere Verstrickung bearbeiten.Ich arbeite schon sehr lange daran , mit bescheidenem Erfolg!
Letztlich sitzt das Dilemma tief in meiner Seele , in meiner Konditionierung , meiner inneren Entfremdung.das schleppe ich immer mit.Das soll dich nicht entmutigen.
Du bist es wert,deinen inneren Panzer aufzuweichen.Du bist es wert , deine inneren Nöte benennen zu dürfen.Du bist es wert , dass es dir besser geht.
Systemische Arbeit und (Trauma)Therapie kann dazu ein lohnenswerter Weg sein (um diese inneren Verstrickungen erkennen zu können,heilende Bewegung einzuleiten: inneren Kontakt zu den Empfindungen wie Wut/ Trauer / Abspaltung zu bekommen)Für mich ganz wichtig: den Körper als AusdrucksMedium IMMER mit einbeziehen (unser Körper ist ‚weiser‘ als der Kopf / Verstand / Überich (innerer Richter!))
Für dich als Mann ist vielleicht auch initiatische
Arbeit mit Männern (guck‘ mal „ZIPAT“ oder auch „Männerquest“) eine Option?
Danke für deinen Mut und Offenheit.
Und bleib‘ im Kontakt mit dieser Selbsthilfegruppe wenn es dir gut tut.Vielleicht ist irgendwie eine Fortsetzung möglich?

LG an alle hier , Arpeggio
ChibiKorri
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Re: depressiv, sozialphobisch, minderwertig

Beitrag von ChibiKorri »

Mal ein Lebenszeichen von mir.
Also der letzte Monat war ein drunter und drüber.
Dadurch, dass ich die Handbremse zog um eine Therapie zu machen und um das Problem zu finden und zu lösen, was mich am Arbeiten hindert, ist nun die Aufforderung ins Haus geflattert Reha bzw. EU Rente zu benatragen. Es ist vermutlich eine zeitlich begrenzte Rente.
Allerdings habe ich das heute meiner Therapeutin erzählt und sie hat vehemmend darauf gepocht mir schleunigst eine Arbeit zu suchen, damit ich meine Erwerbsfähig- und damit auch meine Handlunsgfähigkeit behalte. Und ich weiß jetzt nicht mehr was richtig oder falsch ist.

Zum Kern: Ich habe mir Hilfe gesucht, damit ich arbeiten gehen kann. Ich bin zuvor drei mal (eine Arbeitsstelle, zwei Maßnahmen) and die Wand gefahren. Und nun soll ich es ein viertes Mal tun? Meine Therapeutin scheint auch nicht verstanden zu haben, dass meine Handlunsgfähigkeit als Hartz IV Empfänger sowieso gegen Null strebt und als EU Rentner bin ich genauso handlungsfähig wie jetzt auch. Wenn ich arbeiten gehen will bewerbe ich mich halt, aber ich will wissen was mein Problem ist und wie ich wieder Hoffnung finde. Meine Hoffnungen sind wohl vor zwei, drei Jahren gestorben, ich habe keine Aussichten mehr.

Jetzt soll ich mir bis Mittwoch mal überlegen was ich mache, weil die Therapie wohl nicht möglich ist, wenn ich ein Rentner bin. Und ich sage mir, was brauche ich die Therapie wenn wir das Problem nicht therapieren, sondern dass ich den nächsten Crash hinlegen soll?

Insgesamt geht alles immer mehr in Richtung "Scheiß auf Arbeit", damit ich vor dem elendlichen Karrierezeug endlich meine Ruhe habe.
Monchen12345
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Re: depressiv, sozialphobisch, minderwertig

Beitrag von Monchen12345 »

Hallo Chibi,

zwischen normaler Arbeit und EM-Rente gibt es ja auch noch die Option 2ter Arbeitsmarkt...
Ich weiß ja nicht, welche Maßnahmen du schon versucht hast; aber vielleicht wäre eine Testung über deine Leistungsfähigkeit noch eine Option? Ich halt ne relativ kurze Maßnahme und man fängt auch nicht direkt mit 8 Stunden an.
Wenn man wieder anfängt zu arbeiten, merkt man schnell, wo die Probleme sind, vielleicht möchte die Therapeutin quasi direkt sehen, was für Problem bei dir auftreten.
Grundsätzlich kann man auch mit EM-Rente Therapie machen, daher verstehe ich die Aussage nicht so ganz.
Aber wenn natürlich dein einziges Ziel der Therapie ist, zu verstehen warum du nicht mehr arbeitest, dann macht ein Weiterführen bei Beantragung von Rente wenig Sinn.
ChibiKorri
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Re: depressiv, sozialphobisch, minderwertig

Beitrag von ChibiKorri »

Hallo Monchen,

Also die zwie Maßnahmen die begonnen wurden sind:
1. Rehabilitations-Maßnahme: abgebrochen, weil es würdeloser Umgang mit den Teilnehmern war. Man sollte Kopierpapier erkennen können, beweisen dass man Rechtschreibung beherrscht, Collagen kleben und die Verwendung von einem Taschenrechner zeigen. Auf die Anfrage seinen eigenen TAschenrechner zu nutzen antworte man mir "Nein sie brauchen unseren". Die Anfrage, ob es etwas sinnvolleres gibt als 6 Stunden den nutzlosen Kram zu machen antwortete man mir "Nein, weil sie haben ein Problem und sie müssen das tun".

2. Ausbildung zum Trainer / AEVO Prüfung
Gescheitert, weil Modelle vorgestellt wurden die mir klar gesagt haben, dass ich ein VErsager bin. Vorträge der Teilnehmer waren mit Feedbacks verknüpft, die sie zu Perfektioniten erziehen sollten, keiner durfte er selbst sein.

Das Ziel ist der Therapie ist im Kern rauszufinden, warum ich eine Beschäftigung gar nicht erst durchhalte. Ich bekomm nach bereits einen Tag massive Panikattacken und nach dem dritten gescheiterten Versuch musste ich die Handbremse ziehen und wollte mir Hilfe suchen und klären warum ich nicht auf mir selber klar komme und warum mir eine Arbeitsverpflichtung gegenüber Autoritäten (Arbeitgeber und Arbeitsamt) nicht einfach egal ist.
Aber statt darüber zu sprechen ist die einzige Aussage meiner Therapeutin gehen sie arbeiten. Natürlich verstehe ich den Sinn dahinter dass man so schauen kann was schwer fällt im Umgang mit Kollegen etc. Aber die Gefahr ist groß, dass ich eben wieder Vollgas in die nächste Wand fahre und damit wäre dann die EU-Rente sowieso unvermeidlich. Aber Arbeit alleine wird es nicht schaffen meinen Minderwertigkeitskomplex in den Griff zu kriegen, zudem ist jegliche Hoffnung in mir tot. Und ich soll mich jetzt zeitgleich mehreren Problemfaktoren stellen: Autoritätsproblem, soziale Angst, Leistungsdruck, fehlende Perspektive, Einsamkeit. Ich weiß nicht, was ich machen soll, denn spätestens bei der Arbeit wird man merken, dass etwas nicht stimmt, dass ich im Grunde nicht aus innerer Überzeugung arbeite, sondern nur weil ich muss.

Mein Bruder war mit seiner Frau grad da. Es sieht sehr stark danach aus, dass ich die Rente akzeptiere, weil ich mich nicht in der Lage sehe einfach arbeiten zu gehen und den Druck durchzuhalten. Dafür hat mir das System viel zu sehr geschadet (Zwangsausbildung, Mobbing, handgreifliche Autoritäten).
Arpeggio
Beiträge: 78
Registriert: 30. Okt 2017, 17:34

Re: depressiv, sozialphobisch, minderwertig

Beitrag von Arpeggio »

Hallo ChibiKorri,
ich war vor Wochen schon einmal in deinem Thread hier und bin berührt/betroffen wie du weiterhin
mit deinem Zustand und deiner inneren Realität ringst.Und den sich daraus ergebenden
Konsequenzen im Gesundheits- / Sozialsystem.Es klingt ziemlich ernüchternd deine Erfahrungen damit zu lesen.In abgemildeteter Form "durfte" ich das selbst einmal erleben (in der REHA Psychosomatik 2004).Auch dort lief es darauf hinaus,schnellstmöglich wieder in Funktion zu kommen.
Eine wirklich individuelle Therapie ist in einer solchen Einrichtung nicht möglich.

Ich erlaube mir mal die Beobachtung, daß du zu scharfsinnig und intelligent bist solche Massnahmen
blindlings (unreflektiert!?) abzuarbeiten!?Und gleichzeitig läufst du schnell in einen Trigger / Überforderung / Retraumatisierung.Ein übler Kreislauf.

Ich wünsche dir von Herzem gute Begegnungen und (therapeutische) Begleitung um auf deinem Weg
vorwärts zu kommen.Ohne Empathie geht nichts...........

In Verbundenheit ,LG Arpeggio
ChibiKorri
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Re: depressiv, sozialphobisch, minderwertig

Beitrag von ChibiKorri »

Hi Arpeggio,
danke für deine posts, ich habe deinen vorherigen schon gesehen aber nicht darauf antworten können.

Das ich zu intelligent sei für solche simplen Maßnahmen, so habe ich das noch gar nicht gesehen. Es war bisher immer das Gegenteil, nämlich dass ich mich für zu dämlich halte genau das zu machen.
Aber ja es ist ein Teufelskreis, ich bekomme nicht in meinen Schädel dass ich so hart kämpfen muss für etwas, was ein System mir versaut hat.
Ich wäre gern studieren gegangen, meine Schullaufbahn hatte ich auf diesen Wunsch aufgebaut, auch wenn Japanologie beruflich nicht rentabel gewesen wäre aber man soll ja was machen was einem Spass / glücklich macht. Ich habe dafür sogar die zehnte Klasse wiederholt. Dann kam das Arbeitsamt nach dem Abitur, zwang mich zu einer Erstausbildung und ich war damit beschäftigt diese Fehler zu korrigieren. Danach stellte ich fest, dass ich in einem Alter war, in dem das Studieren nicht finanzierbar war. Jetzt wandere ich durch die Welt und springe von Alternative zu Alternative. Wobei meine ZWeitausbildung mich hochglücklich gemacht hat, aber leider veränderte sich auch mein Ausbilder bzw Arbeitgeber und das selbstständige Arbeiten und Lernen war plötzlich nicht mehr Thema. Und nach ca. zwei Jahren wird mir dann die Selbstständigkeit nahe gelegt, mit der ich tatsächlich sympatisiere.

Eigentlich hatte ich vor kurzem die Selbstständigkeit genau wie das normale Arbeiten erstmal ad acta gelegt, aber nach der Sache mit der Therapeutin ist sie wieder Thema. Und nach einer Recherche was die DRV denn so macht in der Reha/Rente fand ich raus, dass sie tatsächlich sowas unterstützen könnten, also ist die DRV vielleicht keine blöde Idee, auch wenn es vielleicht direkt in die Rente geht.

Jedenfalls glaube ich, dass meine Therapeutin meine innere Finsternis sehr unterschätzt. Wenn ich ihr sage, dass ich nicht weiß wohin mit mir oder was ich den arbeiten könnte, dann meine ich genau das. In meinem Kopf gibt es ein großes Nichts bei der Frage, selbst meine Erinnerungen erscheinen mir, als wären sie nur geträumt, als hätte ich das nicht wirklich erlebt und so fühlt sich mein Leben wie eine einzige Tortur an, eine Folter die ich ertragen muss. Und wenn es darum geht, zu meiner Entscheidung zu stehen, warum ich mri die Therapie überhaupt gesucht habe und auch warum die DRV eingeschaltet worden ist, dann werde ich genau dazu stehen und den Vorschlag meiner Therapeutin verneinen. Ich mein vielleicht hat die Reha der DRV eine bessere Qualität als die vom Arbeitsamt, zumindest hoffe ich das. Was das Arbeitsamt veranstaltet ist echt eine Frechheit.

Ich gebe nicht allzuviel auf das Stigma "Renter". Wenn man mal ganz genau hinschaut bin ich sowieso übersät von Stigmatisierungen. Hartz IV Empfänger, Jungfrau, Persönlichkeitsstörung, Kinderlos, depressiv, Einzelgänger. Für mich wäre das keine Schande. Ich habe einen Künstler kennengelernt, der hat sich sogar bewusst für die frühzeitige Rente entschieden, hat es also darauf angelegt. Und der ist mit der Entscheidung hochglücklich und allein deshalb habe ich keine Furcht, vielleicht ist es genau das Modell das ich brauche um zur Ruhe zu kommen. Ich hätte Zeit mir was aufzubauen, viel Geld brauche ich letzlich nicht. Nur leider gibt es dann die Pappenheimer, die das halt anders sehen. Man muss arbeiten, man muss unabhängig sein, man muss sich unterordnen. Aber ich habe den festen Glauben, dass ein Mensch glücklich sein muss und darf. Und wenn er als Beschäftigung etwas machen will, was kein Geld in den Staat drückt, dann ist es halt sein Leben. Und das Modell des Systems funktioniert nunmal nicht für jeden.

Deshalb: Ich strebe nach Glück und höre auf das was mein Bauchgefühl mir sagt. Und es sagt mir dass ich die richtige Entscheidung treffe wenn ich sage ich gebe der DRV eine Chance, weil ich mit dieser Institution noch keine persönliche Erfahrung gemacht habe. mit dem Arbeitsamt und mit Therapeuten allerdings schon und die waren allesamt negativ. Wenn es zur Rente kommen sollte nutze ich die Tage um Dinge auszuprobieren und neue Erkenntnisse von mir zu erlangen. Arbeiten gehen klingt für mich nach massiven Stillstand und Blockade.
Bittchen
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Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: depressiv, sozialphobisch, minderwertig

Beitrag von Bittchen »

Lieber Sascha,

wer heute Rente bekommt,dem geht es schon sehr schlecht,also brauchst du dir keine Gedanken machen was Andere darüber denken.
Mediengestalter ist ein ganz toller Beruf,den kann kein "Blöder"erlernen.
Allerdings heute kannst du da nicht mehr viel reißen,wenn du nicht fest im Sattel sitzt,es gibt einfach zu viele.

Du bist an einer depressiven Störung erkrankt,dafür gibt es Auslöser.
Du solltest auch den Stress mit deiner Familie konsequent abstellen.
Das bedeutet nicht kompletter Kontaktabbruch,aber du bist erwachsen und für dein TUN selbst verantwortlich.
Versuche jetzt das Beste aus deiner Situation zu machen und für dich gut zu sorgen.
Denn nur du bist wichtig !!!
Ich habe nicht den ganzen Thread gelesen,der Text ist mir zu lang.

Ich wünsche dir alles Gute und das System ist hoffentlich bereit ,dir Zeit zu geben,
damit es dir wieder besser gehen kann.
Du schaffst das !
Liebe Grüße
Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
ChibiKorri
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Re: depressiv, sozialphobisch, minderwertig

Beitrag von ChibiKorri »

Mal ein Update..
Mein Rentenantrag ist immer noch nicht bearbeitet. Ich weiß immer noch nicht ob es zu einer Reha oder zur Rente kommt. Ich hänge ziemlich in der Luft gerade, weiß nicht was ich tun kann um mein Leben hinzubiegen.

Ich leide seit ein paar Wochen unter massiven Schlafstörungen. Zuvor war es ein einfaches sehr spät isn BEtt, jetzt ist es ein Nichteinschlafen und darum wach bleiben. Ich fühle mich zwar gerade sehr wach, aber ich habe einen massiven Schlafmangel auf meinem Konto (4-6 Stunden Schlaf im Durchschnitt)

Mich macht diese Warterei wahnsinnig und ich habe keine Ahnung was ich nebenbei machen kann. Ich bin jeden Abend zuhaue und schwer deprimiert und will einfach jemanden um mich haben, einfach jemanden der reden will. Nicht über Depressionen, Probleme sondern einfach nur .. reden..
Ich merke, dass es im Kern an mangelnden Sozialkontakten liegt, dass es mir so schlecht geht, aber ich weiß auch nicht wie ich solche in meinem Leben implementieren kann. Es hat mein ganzes Leben lang nie funktioniert und die einzigen Kontakte, die ich hatte waren in der Virtualität geendet und dann irgendwann nicht mehr da.

Ich weiß, dass ich irgendwo was machen muss was mich interessiert, aber viele Dineg kosten einfach ein Menge Geld und selbst wenn ich arbeiten gehen würde, könnte ich mir vieles nicht leisten. Hinzu kommt dann mein Minderwertigkeitskomplex und meine innere schlummernde Negativität, die ich so gut es geht mit neuer Positivität zu überdecken, aber wie kann ich das in der Realität anwenden, wenn meine Zukunft darauf hinausläuft im Sand zu versinken.

Es ist sehr schmerzhaft. Der Gedanke zu schlafen wird überdeckt mit dem Wunsch irgendwo hinzugehen und ich weiß nicht wohin. Um diese Zeit, wohin? Es muss einen Weg geben, aber ich finde ihn einfach nicht. Ich wünschte, ich wüsste wie es ist relevant für andere zu sein, aber das werde ich wohl nur seitens meiner Familie erleben, die mich aber nicht wirklich zu kennen scheint. Sind halt Familie....
Marlene57
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Registriert: 20. Mär 2018, 16:39

Re: depressiv, sozialphobisch, minderwertig

Beitrag von Marlene57 »

Hallo,
hättest du die Möglichkeit z.B. eine Selbsthilfegruppe für Depressive zu besuchen. Da haben doch andere auch ähnliche Probleme.
Wie lange läuft denn dein Rentenantrag schon?
LG Marlene
ChibiKorri
Beiträge: 37
Registriert: 12. Mai 2019, 19:52

Re: depressiv, sozialphobisch, minderwertig

Beitrag von ChibiKorri »

Der Rentenantrag läuft seit Mitte September schon, seit dem nixhts von der Rentenversicherung / Arbeitsamt oder Jobcenter gehört. Aber meine Therapie ist aufgrund dessen unterbrochen.

Ich schaue gerade auf meetup.com ob es da irgendwas gibt. Ansonsten bin ich bei dem Thema Selbsthilfegruppe nicht wirklich fündig geworden bis jetzt.
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