Hilfesuchende Mutter einer 16jährigen

binerchen
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Hilfesuchende Mutter einer 16jährigen

Beitrag von binerchen »

Hallo, ich bin neu hier und weiss auch ehrlich gesagt gar nicht, was ich von euch erhoffe, aber vielleicht ergibt sich das während ich schreibe.

Ich bin Mutter einer 16jährigen Tochter. Ihre schulischen Leistungen gingen inner-halb der letzten 1 ½ Jahre rapide in den Keller. Sie schreibt nur noch 5er und 6er und ist darüber sehr verzweifelt. Am Anfang dachten wir, es ist einfach nur die Pu-bertät. Sind mit Homöpatischen Mitteln an die Sache gegangen. Sie klagte über Konzentrationsschwierigkeiten.
Jetzt hat sie sich uns offenbart, dass sie vermutet sie habe Depressionen. Sie hat viel geweint und weiss nicht mehr weiter, was sie machen soll. Sie möchte ganz oft nicht in die Schule, hat auch schon viele Fehlzeiten. Sie denkt sie enttäuscht alle.

Ich weiss, dass sie sich ab und zu ritzt, das hat sie mir aber noch nicht gebeichtet.

Nun waren wir letzte Woche in der schulpsychologischen Beratungsstelle. Der sehr nette Berater hat ihr – nachdem er einen Blick auf sie geworfen hat –einen Fragebogen gegeben und zuerst mich zum Einzelgespräch gebeten. Da hat er mir dann offenbart, dass er wohl schon an ihrer Art zu gehen, ihrer Körperhaltung gesehen hat, dass da was nicht stimmt. Er findet auch den Notenabstieg sehr alarmierend. Der ausgefüllte Fragebogen hat wohl schon Hinweise auf eine Depression gege-ben also hat er uns geraten so schnell wie möglich in Behandlung zu gehen.
Er könne uns sozusagen eine Depression nicht attestieren, dazu benötigen wir einen Arzt.
Und mit einem Attest wäre es dann auch evtl. möglich, auch ohne Versetzung wei-terzumachen in der Hoffnung, dass es besser wird. Nur frage ich mich, ob das eine gute Idee ist, weil sie ja große Lücken hat.

Nun bin ich mit der Sache einfach sehr überfordert (also schon allein mit dem praktischen Umgang, welche Stelle jetzt die richtige ist). Ich habe gestern in der Kinder- und Jugendpsychiatrie angerufen, die haben jedoch gesagt, sie machen ambulant nur insofern Therapie, dass es alle 5-6 Wochen eine Therapiestunde gibt. Weiter bieten sie eine Art stationäre Therapie an, d.h. für 3 Monate kommt der Jugendliche morgens bis abends in die Wohngruppe.
Dann hatte ich gestern noch ein Telefonat mit einer Psychiaterin/Psychologin (? Ich verstehe den Unterschied nicht, gibt es einen?). Dort haben wir für Donnerstag in einer Woche einen Ersttermin.
Am Montag haben wir einen Termin in der psychologischen Beratungsstelle.

Morgen hat mein Mann einen Termin mit dem Klassenlehrer. Wir möchten ihm sagen, dass der Leistungsabfall nichts mit Unlust zu tun hat und wir uns gerade darum kümmern, was es ist. Mit der Diagnose werden wir dann zur Schulleitung gehen.

Im Moment geht es uns vor allem darum zu „wissen“, was überhaupt mit ihr ist und dementsprechend die Schule mit ins Boot zu nehmen, weil wir nämlich schulisch auch nicht wissen, wie wir weiter verfahren sollen. Sie ist in der 10ten Klasse, stark versetzungsgefährdet, fühlt sich aber in dieser Klasse sehr wohl (was von Klasse 5-7 nicht der Fall war, ich vermute auch aus dieser Zeit kommt dieses geringe Selbstwertgefühl).

Puh, jetzt hab ich euch vollgetextet, sorry.

Ein richtige Frage habe ich doch an euch: Wir sind sehr hilflos im Umgang mit ihr (mein Mann sogar mehr als ich). Was machen wir, wenn sie nicht in die Schule gehen will? Einfach zuhause lassen? Und wenn ja, sollen wir sie da ganz in Ruhe lassen? Das Ergebnis ist nämlich, dass sie den kompletten Tag vor irgendeiner Glotze sitzt. Ist es da sinnvoller, das einzuschränken und sie zu „überreden“ was anderes zu machen (malen, schreiben ect).
Im Moment ist sie zum Glück noch nicht so tief in einer Depression, dass sie gar nichts mehr gerne macht. Ihre Hobbies übt sie immer noch gerne aus.

Über ein Antworten würde ich mich sehr freuen
esperanto2015
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Registriert: 4. Apr 2015, 13:46

Re: Hilfesuchende Mutter einer 16jährigen

Beitrag von esperanto2015 »

Dies gehört wahrscheinlich eher in den Angehörigen Tread, oder?
Ich werde trotzdem mal drüber nachdenken und mich nochmal melden, falls mir etwas Intelligentes einfaellt. Das geht dann aber in die Richtung "Was haetten meine Eltern damals tun sollen"
Aber das ist im Nachhinein leicht gesagt. Ausserdem ist das heute eine andere Zeit.
Zuletzt geändert von esperanto2015 am 15. Mai 2019, 16:54, insgesamt 1-mal geändert.
Die grössten Menschen sind die, die anderen Hoffnung geben.
Besenbärin
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Re: Hilfesuchende Mutter einer 16jährigen

Beitrag von Besenbärin »

Liebes bienerchen

ich finde es schön, wie ihr euich kümmert, um eurer Tochter zu helfen. Wie ehrlich ihr zueinander seit und zusammenhaltet.Wie ihr alle relevanten Stellen einbezieht.

Es gibt ja wirklich (zum Glück!) eine Vielzahl von Möglichkeiten, aus denen ihr das Beste für das mädel heraussuchen könnt!
Dann hatte ich gestern noch ein Telefonat mit einer Psychiaterin/Psychologin (? Ich verstehe den Unterschied nicht, gibt es einen?)
Was die verschiedenen berufsgruppen angeht, die man in solche Fällen zu seheh bekommt - das ist wirklich erst mal verwirrend. Ein Psychiater ist, so weit ich weiss, ein Arzt, also einer, der Medizin studiert und dann einen Facharzt in Psychiatrie gemacht hat. Er kann und darf also auch Medikamente verschreiben. Ein Psychologie ist erst mal einer der Psychologie studiert hat. Beide können durch Weiterbildungen sich auf verschiedene Arten für den Umgang mit psycisch Kranken qualifizieren. Wohngruppe klignt für mich erst mal nach Psychologe, das muss aber nicht sein.

Ich wünsche euch allen dreien viel Geduld und Zuversicht, und dass ihr hilfreiche Menschen findet!

BB
Lerana
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Re: Hilfesuchende Mutter einer 16jährigen

Beitrag von Lerana »

Huhu binerchen,

ich kann mir vorstellen, dass du dir viele Sorgen machst. Eine schwierige Situation!

Du hast schon viele hilfreiche Tipps bekommen.

Ich möchte nur ein bisschen ergänzen.
Prinzipiell "zuständig" für deine Tochter sind Kinder- und Jugendtherapeuten. Das ist tatsächlich etwas anderes als Psychiater, das sind nämlich Ärzte. Deine Tochter braucht erstmal eine fundierte Diagnostik. Du kannst dich an ihren Kinder- und Jugendarzt wenden. Der hat Adressen.

Im Bezug darauf, dass deine Tochter viele Fehlzeiten hat, empfehle ich auch die Absprache mit dem Arzt und der Schule. Wenn es deiner Tochter so schlecht geht, dass sie krankgeschrieben werden muss, dann handhabe das, als hätte sie die Grippe. Wenn deine Tochter ein diffuses Überforderungsgefühl hat, kannst du mit der Schule und ihr sprechen, was helfen kann. Auch eine Kurzzeitbeschulung ist z.B. möglich.

Vermeidendes Verhalten bei Schulabstinenz verstärkt ungemein die Angst, wieder zurückzukehren. Daher wäre es ggf. gut mit deiner Tochter und der Schule eine entlastende Lösung zu finden, die aber einen regelmäßigen Besuch beinhaltet.

Ich würde jeden Leistungsdruck rausnehmen.
Es ist das erste, was du über deine Tochter schreibst. Vielleicht könnt ihr gemeinsam überprüfen, ob gute Leistungen einen zu hohen Stellenwert haben.

Und nein, damit will ich nicht sagen, dass ihr was falsch gemacht habt. Im Gegenteil: Deine Tochter hat großes Glück mit ihrer so verständnisvollen Mutter!

Ich wünsche euch alles Gute!

Herzliche Grüße
Lerana
Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann. (Francis Picabia)
ßßßß

Re: Hilfesuchende Mutter einer 16jährigen

Beitrag von ßßßß »

@binerchen

bevor das jetzt in der Psychoschiene landet.
Erst mal Blutbild.
Eisen, TSH, T3, T4, Mak Tak Trak, Östrogen, Testosteron, Parathormon, Insulin, die ganzen Leberwerte, Cortisol, Interleukin 1-12 (?), Kreatinin usw.
EKG, EEG, Kernspin, Blutdruck
Wenn das alles im Rahmen ist, dann kann man mal schauen was sich da psychisches diagnostizieren lässt.

Den Schulpsychologen würde ich gerne mal zusammenstauchen. Man sieht jemanden die Depression nicht an! Das ist ja gerade das Problem. Ein bestimmtes Verhalten kann ein Hinweis sein. Genauso gut aber auch auf einiges anderes.
Und wenn dann Kinder und Jugendtherapeut/in.
Bei den Ärzten kann es bei dem Alter auch jemand für Erwachsene sein.

" dass sie gar nichts mehr gerne macht. Ihre Hobbies übt sie immer noch gerne aus."
Dann kann es eigentlich keine Depression sein. Wenn überhaupt eine Atypische.
So ließt sich das eher wie die Folgen von Angst.
Mobbing ausgeschlossen?
Lerana
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Re: Hilfesuchende Mutter einer 16jährigen

Beitrag von Lerana »

Kurzer Nachtrag:

Arzt für Erwachsene, wie ßßß es anmerkt, ist vom Alter bestimmt angebrachter, hat aber selter gute Tipps oder Adressen für Kinder- und Jugendtherapeuten.

Kannst ja mal schauen, in wie weit deine Tochter einen Kinderarzt peinlich fände. Dann würde ich sie auch eher zum Hausarzt schleppen. ;-)

Nochmal herzliche Grüße
Lerana
Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann. (Francis Picabia)
Succubus
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Re: Hilfesuchende Mutter einer 16jährigen

Beitrag von Succubus »

Hallo Binerchen,

bevor eine Behandlung wirklich begonnen werden kann, ist eine vernünftige Diagnose notwendig. Körperliche Ursachen sollten zumindest grob ausgeschlossen werden bevor man sich auf psychische Störungen fokusiert.
Erster Ansprechpartner könnte der Hausarzt(oder Kinderarzt) sein.

Ein Psychiater kann Medikamente verschreiben und Krankschreibungen ausstellen. Hier sollte auch die erste richtungsweisende Diagnose der psychischen Störung erfolgen und eine Empfehlung welche Therapieform angestrebt werden kann.
Vorsicht: Neurologen sind keine Psychiater.

Ein psychologischer Psychotherapeut kann weder Medikamente verschreiben noch Krankschreibungen ausstellen, hier geht es um die psychotherapeutische Behandlung der Störung. Dies geschieht meist im Rahmen von Verhaltenstherapie, Psychoanalyse oder tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie. Mit 16 müsste es -so ist zumindest mein Kenntnisstand- ein Kinder- und Jugendtherapeut sein.

Liebe Grüße
Don't feed the troll :-)
Katerle
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Registriert: 25. Sep 2014, 10:30

Re: Hilfesuchende Mutter einer 16jährigen

Beitrag von Katerle »

Hallo binerchen,

herzlich Willkommen im Forum.
Das ihr euch um eure Tochter sorgt in dieser Situation, spricht sehr für euch.
Gut ist, dass sie sich euch gegenüber offenbart hat. Überhaupt ist der erste Weg der Arzt. Das kann der Kinder- oder Hausarzt sein, um köperliches auszuschließen. Der Schulpsychologe hat das ja auch schon richtig eingeschätzt, sich in Behandlung zu begeben. Es ist ganz verständlich, dass dich das momentan sehr überfordert, auch mit dem Ritzen. Ein Psychiater ist ein Arzt, der Medikamente verschreibt und beim Psychologen erfolgen Gespräche.

Nun, du kannst nicht erwarten, dass deine Tochter gleich alles erzählt beim Arzt, denn ich kann mir auch gut vorstellen, wie schwer- oder auch schambesetzt es ist, über das Ritzen zu sprechen.
Was den Leistungsdruck angeht, finde ich gut, dass ihr eurer Tochter da keinen Druck macht wegen der Noten. (hatte ich bei meinen Kindern auch nie angewendet oder irgendwelche Konsequenzen). Du schreibst, Klasse 5 u. 7 war für sie nicht gerade einfach. Das könnte Spuren hinterlassen haben, dass sie sich da jetzt den Druck selbst macht. Möchte da aber jetzt nicht vorgreifen. Jedenfalls ist es auch positiv, dass sie sich in der jetzigen Klasse sehr wohlfühlt. Gemeinsam mit Schule und Psychologen werdet ihr herausfinden, was zu den Leistungsabfall usw. geführt hat. Deshalb ist es zunächst wichtig, die beiden anstehenden Termine wahrzunehmen und auch mit dem Klassenlehrer zu reden, wie es weitergehen kann für eure Tochter.

Alles Gute für euch,
Katerle
Zuletzt geändert von Katerle am 16. Mai 2019, 15:38, insgesamt 2-mal geändert.
binerchen
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Registriert: 14. Mai 2019, 07:35

Re: Hilfesuchende Mutter einer 16jährigen

Beitrag von binerchen »

Hallo und guten Morgen zusammen,

ich bin überwältigt, vielen dank für die vielen Antworten.
Ich versuche mal darauf einzugehen (wenn ich das mit dem Zitieren hinbekommen) :roll:
ßßßß hat geschrieben:@binerchen

bevor das jetzt in der Psychoschiene landet.
Erst mal Blutbild.
Eisen, TSH, T3, T4, Mak Tak Trak, Östrogen, Testosteron, Parathormon, Insulin, die ganzen Leberwerte, Cortisol, Interleukin 1-12 (?), Kreatinin usw.
EKG, EEG, Kernspin, Blutdruck
Wenn das alles im Rahmen ist, dann kann man mal schauen was sich da psychisches diagnostizieren lässt.


" dass sie gar nichts mehr gerne macht. Ihre Hobbies übt sie immer noch gerne aus."
Dann kann es eigentlich keine Depression sein. Wenn überhaupt eine Atypische.
So ließt sich das eher wie die Folgen von Angst.
Mobbing ausgeschlossen?
Also wir waren beim Kinderarzt. Das war zuerst letztes Jahr im Herbst, weil Leah immer wieder über diese Konzentrationsstörungen geklagt hat und ich mit den normalen Mittelchen nicht weitergekommen bin. Da wusste ich übrigens auch schon das mit dem Ritzen und dass es ihr psychisch nicht so gut geht, dachte aber es sei die Pubertät. Ich habe ihr freigestellt alleine zur Ärztin zu gehen und mit ihr alles zu klären. Ich hab ihr auch gesagt (nachdem sie mich mehrfach gefragt hatte), dass - wenn sie es nicht will - die Ärztin Schweigepflicht hat und mir nichts sagen muss.
Sie war auch ziemlich lange drin, danach wurde ich dazu gerufen und es wurde besprochen, dass erstmal das Körperliche (Schilddrüse ect) abgeklärt wird. Da war alles ohne Befund. Ich hatte gehofft, sie hat sich der Ärztin offenbart, aber jetzt stellt sich raus, dass dem nicht so ist.
Lerana hat geschrieben:Huhu binerchen,

Ich würde jeden Leistungsdruck rausnehmen.
Es ist das erste, was du über deine Tochter schreibst. Vielleicht könnt ihr gemeinsam überprüfen, ob gute Leistungen einen zu hohen Stellenwert haben.

Lerana
Den macht sie sich aber leider selber. Von uns hat sie den nicht. Sie ist der Meinung sie enttäuscht alle und sie kann nichts. Noten waren uns noch nie wichtig. Wir haben uns für sie gefreut, wenn sie mit anständigen Noten durchgekommen ist, aber auch nie geschimpft, wenn sie schlechter war. Es gab keine Konsequenzen bei schlechten Noten.
ßßßß hat geschrieben:@binerchen

Mobbing ausgeschlossen?
wie schon erwähnt war Klasse 5-7 für sie sehr hart. Sie ist - trotz ihres Alters - noch sehr kindlich gewesen. Die anderen Mädchen waren alle schon ein bisschen weiter in der Pubertät. Leah hat in dieser Zeit noch gerne gespielt und sich dementsprechend dann gerne mit jüngeren Kindern umgeben. Ist einfach nicht in die Klasse reingekommen. Richtig gemobbt, wie ich es mir vorstelle wurde sie - glaube ich - nicht, aber sie kam auch nicht in die Klassengemeinschaft rein und das hat ihr sehr zu schaffen gemacht.
Die 8te Klasse wurde neu zusammengewürfelt und da fühlt sie sich sehr wohl. Hat einen kleinen Freundeskreis und vom Rest der Klasse wird sie gewertschätzt und gut behandelt.
Das ist auch einer der Gründe, warum sie nicht sitzen bleiben möchte.
Lerana hat geschrieben: Vermeidendes Verhalten bei Schulabstinenz verstärkt ungemein die Angst, wieder zurückzukehren. Daher wäre es ggf. gut mit deiner Tochter und der Schule eine entlastende Lösung zu finden, die aber einen regelmäßigen Besuch beinhaltet.
Deshalb frage ich mich auch, ob diese dreimonatige ambulante Therapie-Gruppe so gut wäre
esperanto2015 hat geschrieben:Dies gehört wahrscheinlich eher in den Angehörigen Tread, oder?
Dann auch gerne verschieben

Puuh, ich hoffe, ich habe nichts vergessen.
Heute hat mein Mann das Gespräch mit den Klassenlehrer. Im Moment bin ich leider nicht in der Verfassung solche Gespräche zu führen, weil ich sehr nah am Wasser gebaut bin, das finde ich bei einem Lehrer dann kontraproduktiv :roll:

Ach und parallel sind wir bei einer Kinesiologin. Ich weiss, solche alternativen Heilmethoden werden von vielen belächelt, aber sie hat mir mal total geholfen, als es mir wegen meinem Tinnitus psychisch so schlecht ging, da dachte ich das kann auch nicht schaden.

In diesem Sinne wünsche ich euch allen erstmal einen schönen Tag und danke euch von Herzen für eure Anteilnahme
ßßßß

Re: Hilfesuchende Mutter einer 16jährigen

Beitrag von ßßßß »

@binerchen

"dass erstmal das Körperliche (Schilddrüse ect) abgeklärt wird"
das ist schön aber ich habe die Liste nicht um sonst geschrieben. Wenn bspw nur TSH getestet wurde sagt das noch nichts über die Schilddrüse aus.
Ein Beispiel was mal eine Hörerin beim BR Gesundheitsgespräch gebracht hat war, dass TSH und T3, T4 gemessen wurde und die Ärztin sagte alles in Ordnung. Der Hörerin viel aber auf, das TSH an der oberen Grenze und T3,t4 am unteren Normbereich lagen. Mit anderen Worten die Hypophyse hat die Schilddrüsen angestachelt zu produzieren was das Zeugt hält und diese aber nur gerade so die Durchschnittsnorm geschafft hat. Nach der Gabe von Hormonen waren die Symptome weg.
Anderes Beispiel, Findet sich sicher auch im Netz. Sendung: Abenteuer Diagnose Stichwort: Parathormon
Eine Psychotherapeutin(!) stellt bei sich eine depressive Symptomatik fest. Macht dann auch schön Psychotherapie, ärztliche Diagnostik usw.. Nichts hilft. Über die Jahre geht es ihr immer schlechter. Irgendwann gibt sie den Aktenberg einem früheren Bekannten. Der Arzt ließt nur einen Wert aus einer Blutuntersuchung. Noch am Tag der Operation war sie die psychischen Symptome los.
JA so was ist selten, aber trotzdem
Werte geben lasen und check was gemacht wurde. Alles was fehlt nachholen lassen.
Was ich zum Beispiel vergessen habe:
Nimmt sie eine hormonelle Verhütung? Sonstige Medies/Nahrungsergänzungsmittel auch 'natürliches'?

Ich hatte das der früheren Klasse so gelesen. Selbst wenn es kein knallhartes Mobbing war, kann diese Ablehnungserfahrung eine Trauma (Typ II?) hinterlassen haben. Jetzt geht es auf das Ende der positiven Gemeinschaftserfahrung zu. Das könnte so was reaktivieren.
Selbstverletzung nutzt den fast pass von Schmerzen. Für einen Moment wird alles andere ausgeschaltet unangenehme Gefühle, Erinnerungen oder auch andere Schmerzen. Das funktioniert ultra kurz sehr gut, nur längerfristig ist das eine Sackgasse.
Das es sich dabei um eine depressive Symptomatik handelt ist eher unwahrscheinlich/selten.
Zwei Stichworte wo das mehr vorkommt. Borderline, "weiblicher" Narzissmus (gegen den Ausdruck weiblich habe ich was, aber so wird es in falscher Weise nun mal verwendet)
binerchen
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Re: Hilfesuchende Mutter einer 16jährigen

Beitrag von binerchen »

ßßßß hat geschrieben:@binerchen

"dass erstmal das Körperliche (Schilddrüse ect) abgeklärt wird"
das ist schön aber ich habe die Liste nicht um sonst geschrieben. Wenn bspw nur TSH getestet wurde sagt das noch nichts über die Schilddrüse aus.
Ein Beispiel was mal eine Hörerin beim BR Gesundheitsgespräch gebracht hat war, dass TSH und T3, T4 gemessen wurde und die Ärztin sagte alles in Ordnung. Der Hörerin viel aber auf, das TSH an der oberen Grenze und T3,t4 am unteren Normbereich lagen. Mit anderen Worten die Hypophyse hat die Schilddrüsen angestachelt zu produzieren was das Zeugt hält und diese aber nur gerade so die Durchschnittsnorm geschafft hat. Nach der Gabe von Hormonen waren die Symptome weg.
Aber dann bin ich vermutlich bei der Kinderärztin nicht so gut aufgehoben, oder? Besser ein Endokrinologe?
riverflow
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Re: Hilfesuchende Mutter einer 16jährigen

Beitrag von riverflow »

@ Binerchen,
lass Dich bitte nicht bezüglich Borderline verrückt machen.
Kürzliche habe ich diesbezüglich mit einer Kinder- und Jugendpsychotherapeutin gesprochen. Ritzen kommt bei Jugendlichen u. a. bei Depressionen und auch anderen Störungen vor und heißt nicht gleich unbedingt Borderline (=frühe Störung, oft auch Bindungsstörung, in frühster Kindheit gab es oft schlimme Ereignisse).

Privat habe ich mehrere Bekannte, die im Jugendamt arbeiten. Auch diese haben mir vor einigen Jahren berichtet, dass es inzwischen viele Jugendliche gibt, die ritzen. Die haben ja nicht alle Borderline.

Oft besteht ein hoher Druck, eine Anspannung, die durch das Ritzen nachlässt. Die Frage ist, wie man es schaffen kann, diese Anspannung abzubauen, ohne sich selbst zu verletzen. Dazu sind Dir hier schon die sogenannten Skills genannt worden. Ein weiterer Weg ist eine sportliche Aktivität, die auch dazu führt, dass der Stresspegel durch den Abbau von Cortisol sinkt.

Möchte Deine Tochter Dich mit ins Boot nehmen? Eine Möglichkeit wäre, dass Ihr Euch vorher in Ruhe gemeinsam hinsetzt und eine Aktivität überlegt, die ihr im akuten Fall helfen könnte (z. B. ne Runde Bälle zuwerfen).
Wenn dieser Fall dann eintritt und sie es nicht schafft darüber zu reden, könntet ihr vorher ein Codewort vereinbaren. D. h. wenn Ihre Anspannung extrem hoch ist, kommt sie zu Dir und sagt z. B.: "Linsensuppe." Daraufhin gehst Du mit ihr raus und Ihr spielt ne Runde Ball (oder was auch immer Ihr vereinbart habt), bis der Druck nachgelassen hat, ohne dass Du mit ihr darüber redest, warum das jetzt so ist (das kann eventuell später, wenn sie darüber reden möchte, nachgeholt werden).

Nur so ein Vorschlag. :)

Endokrinologie kann man natürlich machen, ich denke aber, es sind eher extrem seltene Sonderfälle, bei denen dann doch etwas gefunden wird.

Liebe Grüße
riverflow
binerchen
Beiträge: 23
Registriert: 14. Mai 2019, 07:35

Re: Hilfesuchende Mutter einer 16jährigen

Beitrag von binerchen »

[quote="riverflow
Möchte Deine Tochter Dich mit ins Boot nehmen? Eine Möglichkeit wäre, dass Ihr Euch vorher in Ruhe gemeinsam hinsetzt und eine Aktivität überlegt, die ihr im akuten Fall helfen könnte (z. B. ne Runde Bälle zuwerfen).
Wenn dieser Fall dann eintritt und sie es nicht schafft darüber zu reden, könntet ihr vorher ein Codewort vereinbaren. D. h. wenn Ihre Anspannung extrem hoch ist, kommt sie zu Dir und sagt z. B.: "Linsensuppe." Daraufhin gehst Du mit ihr raus und Ihr spielt ne Runde Ball (oder was auch immer Ihr vereinbart habt), bis der Druck nachgelassen hat, ohne dass Du mit ihr darüber redest, warum das jetzt so ist (das kann eventuell später, wenn sie darüber reden möchte, nachgeholt werden).

Nur so ein Vorschlag. :)

riverflow[/quote]
Ich weiss nicht, inwieweit sie mich bezüglich des Ritzens ins Boot mitnehmen möchte. Sie gibt es mir gegenüber ja auch nicht direkt zu.
Wir waren jetzt letzte Woche zumindest mal soweit, als ich sie Freitag von der Schule geholt hab, hat sie mir sofort klipp und klar gesagt, sie sei so geladen, sie kann jetzt nicht mit uns sprechen.
LG
Nico Niedermeier
Moderator
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Registriert: 21. Mär 2003, 11:10

Re: Hilfesuchende Mutter einer 16jährigen

Beitrag von Nico Niedermeier »

Hallo von der Moderation,
"Ritzen" ist eigentlich keine depressionstypische Symptomatik, vielleicht würden Sie eine spezifischere Antwort auf Ihre Fragen bekommen, wenn Sie in einem Forum für "emotional-instabile-Störungen" fragen würden..
P.S. Wann würde bei einer 16 jährigen Betroffenen die Diagnose (emotional-instabile-Störung) nicht vergeben, aber das therapeutische Vorgehen würde sich an dem der o.g. Störung orientieren und nicht an einem depressionstypischen Vorgehen...
Beste Grüße
Die Moderation
riverflow
Beiträge: 535
Registriert: 4. Apr 2014, 11:30

Re: Hilfesuchende Mutter einer 16jährigen

Beitrag von riverflow »

@ Herr Niedermeier,

wie ich bereits schrieb, habe ich erst vor ca. 3 Wochen mit einer Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin gesprochen, die mir versichert hat, dass es sehr wohl auch vorkommt, dass Jugendliche im Rahmen einer Depression ritzen und dass das nicht gleich bedeutet, dass eine emotional instabile Störung vorliegt.
Anhaltspunkte für eine solche habe ich auch in der Schilderung der Themenstellerin nicht erkennen können.

Auch an der Uni hat ein Professor der Psychologie mit eigener Praxis erwähnt, dass es auch im Rahmen einer Depression zum Ritzen kommen kann.

Im Netz findet man Angaben, dass sich ca. 1/4 der Jugendlichen schon geritzt haben. Die sind ja gewiss nicht alle emotional instabil.


"Studien zeigen, dass sich jeder Vierte bis zu seinem 18. Lebensjahr zumindest einmal selbst verletzt."

"Aber auch geringes Selbstwertgefühl, Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit, sexueller Missbrauch oder Vernachlässigung können Auslöser sein. In den meisten Fällen tritt das Verhalten jedoch als Symptom oder in Begleitung anderer psychischer Erkrankungen auf, wie z.B.:

Depressionen
Posttraumatische Belastungsstörung (PBS)
Substanzmissbrauch
Angsterkrankungen
Störung des Sozialverhaltens
Bulimia nervosa"

https://www.netdoktor.at/krankheit/ritz ... en-6913826" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;

Da mir auch meine Bekannten vom Jugendamt bestätigt haben, dass sie schon viele Jugendliche gesehen haben, die ritzen, denke ich, dass es heute oft ein Weg ist, um mit Stress, mit Problemen umzugehen. Dass das Ritzen ein Symptom der heutigen Zeit ist, das anzeigt, dass etwas im Leben ganz und gar nicht in Ordnung ist, genau wie junge Frauen vor über 100 Jahren zum hysterischen Anfall nach Charcot tendiert haben.
Zuletzt geändert von riverflow am 16. Mai 2019, 21:35, insgesamt 2-mal geändert.
Katerle
Beiträge: 11385
Registriert: 25. Sep 2014, 10:30

Re: Hilfesuchende Mutter einer 16jährigen

Beitrag von Katerle »

Sehe das wie riverflow...
binerchen
Beiträge: 23
Registriert: 14. Mai 2019, 07:35

Re: Hilfesuchende Mutter einer 16jährigen

Beitrag von binerchen »

Hallo und guten morgen,

ich bin ein wenig überrascht, wie schnell jetzt auf Ritzen reduziert wird ...
Das Ritzen an und für sich habe ich ja schon letztes Jahr im Jahr festgestellt und ich habe jetzt lange genug gewartet und es auf normale pubertärbedingte Probleme zu schieben.
Ich bin nicht mehr bereit zuzuwarten, bis und ob es sich verwächst wenn die Pubertät durch ist zumal sie mir ja bei weitem größere Probleme geschildert hat mit denen sie zu kämpfen hat.

@ Nico Niedermeier
Und da es meiner Meinung nach nicht hauptsächlich ums Ritzen geht habe ich mich für dieses Forum entschieden

@ Guinevere7
Toll, dass deine Tochter ihren Weg gefunden hat, ich hoffe das für uns auch
Monchen12345
Beiträge: 1873
Registriert: 18. Nov 2018, 23:21

Re: Hilfesuchende Mutter einer 16jährigen

Beitrag von Monchen12345 »

@binerchen: Ritzen ist zumindest für mich ein deutliches Alarmzeichen und keine Pupertätsmacke.
Ich kenne 3 Menschen die sich geritzt haben und nun durch ihre Narben ihr Leben lang gekennzeichnet sind.

Aus eigener Erfahrung würde ich den Hinweis auf hormonelle Verhütung ernst nehmen.

Um zur Ausgangsfrage zurück zu kehren...
Wenn sie nicht zur Schule geht, finde ich das okay. Sie ist krank. Aber den Tag vorm Fernseher vergammeln verbessert ihre Situation nicht. Im Gegenteil: das macht es nur schlimmer.
Setzt euch mal gemeinsam hin und überlegt, was sie stattdessen machen könnte. Alles ist erlaubt, was ihr gut tut und wo sie ein bisschen aktiver ist. Am besten macht ihr ne Liste damit die Ideen da sind, wenn man sie braucht.
Sonst würde ich auch erstmal zu ner vernünftigen Diagnostik raten.
Auch für Jugendliche gibt es Tageskliniken. Dort hat man dann Unterricht und auch Therapien. Vielleicht wäre das ne Option.
Wie lief denn das Gespräch in der Schule?
binerchen
Beiträge: 23
Registriert: 14. Mai 2019, 07:35

Re: Hilfesuchende Mutter einer 16jährigen

Beitrag von binerchen »

[quote="Monchen12345
Aus eigener Erfahrung würde ich den Hinweis auf hormonelle Verhütung ernst nehmen.
[/quote]

Nimmt sie nicht. Sie hat noch keinen Freund, nie gehabt und ist sexuell nicht aktiv ... da bin ich mir sicher

Das Gespräch mit dem Klassenlehrer lief ganz gut, er war einsichtig.
Hat zuerst nicht verstanden, wieso eine Schülerin, die zur Zeit immer schlechter wird, jetzt auch noch eine Woche weg ist mit dem Schulchor. Mein Mann hat dann gesagt, dass das im Moment auch egal ist.
Inwieweit er das jetzt weitergibt an die Kollegen wissen wir natürlich nicht. Haben uns jetzt erstmal noch sehr bedeckt gehalten, nur gesagt, dass es keine Unlust/Verweigerung ist, sondern dass was tieferliegendes vermutet wird und wir uns darum kümmern und uns dann wieder melden. Dann werden wir zur Schulleitung gehen und fragen, wie es in der Schule gehandhabt wird.

Wir haben eine Tagesklinik, da hab ich auch schonmal angerufen. Vielleicht ist das der Weg, das muss mit ihr jedoch noch besprochen werden. Sie ist ja gerade nicht da
ßßßß

Re: Hilfesuchende Mutter einer 16jährigen

Beitrag von ßßßß »

@binerchen

"Aber dann bin ich vermutlich bei der Kinderärztin nicht so gut aufgehoben, oder? Besser ein Endokrinologe?"
Nein muss nicht zwingend ein Facharzt sein. Die Kinderärztin/Hausarzt kann das alles auch testen lassen.
Man muss es ja nicht gleich übertreiben. Eigentlich müsste die Werte auch mehrfach gemessen werden um sicher zu gehen. Aber das ist nicht fast nie nötig.
Worauf in hinaus will, ist das die psychotherapeutische Linie lange dauert. Und nicht funktionieren kann, wenn das was rein körperliches vorliegt. Selbst wenn das nichts bringt man eventuell darauf ausgerichtet ist nicht mehr darauf kommt doch mal körperlich zu suchen. Deshalb am Anfang alles mal checken lassen, wenn nichts auffällig ist. Ist das schon gut und man kann sich auf den langen Weg einlassen. Und falls doch was auffällig ist dann ggf zum jeweiligen Facharzt

Und noch zwei Werte die ich vergessen habe. Wenn man schon dabei ist auch mal Vitamin D. Ja die Werte sind umstritten und man muss es ja nicht übertreiben, aber wenn der ganz unten ist liegt da was im Argen. Und auch das Cortisol sollt mal gemessen werden. Solange keine Immunprobleme Vorliegen ja eher unwahrscheinlich. Aber wenn man schon dabei ist.

@Guinevere7
"Also, meine Tochter hat gerade scherzhaft gesagt, ritzen gehört dazu, wenn man ein richtiger Goth sein möchte :lol: …"
Nein das ist nicht lustig.
Zum einem ist es falsch zum anderen immer diese Vorurteile gegen Minderheiten. :x
all the ashes 'Schwarz macht schlank'

"Hat bei ihr auch nicht geholfen, zu wissen, dass sie nicht dumm ist, nen hohen IQ hat (Kinderpsychologe) ."
Bekommt sie entsprechend Ansprechpartner?
Katerle
Beiträge: 11385
Registriert: 25. Sep 2014, 10:30

Re: Hilfesuchende Mutter einer 16jährigen

Beitrag von Katerle »

@ manu

Naja, scherzhaft finde ich das auch nicht mit dem Ritzen, freut mich aber auch, dass deine Tochter ihren Weg gefunden hat.

@ binerchen

Freut mich, dass das Gespräch beim Klassenlehrer gut lief. Und das mit der Tagesklinik kann auch ein guter Weg sein. Genau besprecht das nochmal.

Meine Kinder waren damals mit dem Übergang ins Gymnasium auch mit ihren Leistungen abgerutscht. Sie gehörten in der Grundschule mit zu den leistungsstarken Schülern und wollten dann auch auf dieses Gymnasium, weil es ihnen auch von den Klassenlehrern empfohlen wurde.
Meine Tochter hatte dann auch Angst, in die Schule zu gehen und körperliche Beschwerden. Ich motivierte meine Kinder immer wieder, weiter zur Schule zu gehen. Meine Kinder waren von sich auch selbst enttäuscht. Ich ging also zum Kinderarzt und sie wurde dann in der Klinik durchgecheckt und psychologisch behandelt. Dort öffnete sie sich und wir fanden heraus, woran es lag. Ich redete auch mit ihrer Lehrerin und motivierte meine Tochter weiter, in die Schule zu gehen, auch auf Empfehlung der Psychologin. Die Leistungen wurden auch wieder besser bei meinen Kindern. Nur dann entschied sich meine Tochter dann nach der 10. Klasse für einen anderen Weg, es war ihr Wunsch und wir akzeptierten ihn. Mein Sohn machte seinen Gymnasialabschluss und fing an zu studieren. Ging dann aber auch einen anderen Weg, den er sich vorstellte. Er spielt auch gerne Gitarre und meine Tochter malt wunderschöne Bilder.
Mein Sohn sagte mal, dass sein Gymnasialabschluss für umsonst war, aber da baute ich ihn wieder auf und sagte ihm das Gegenteil.
Was mir allerdings nicht gefiel, dass mein P. immer unzufrieden mit den Zeugnissen meiner Kinder war und das obwohl er selbst damals in der Schule nicht der Beste war. Das konnte ich vielleicht leiden. Ich hatte dann die Kinder immer wieder aufgebaut, obwohl ich ja selbst krank war... Naja, so kanns halt auch gehen...

Drücke euch auch die Daumen, dass deine Tochter einen Weg finden wird.

Herzliche Grüße
Katerle
Zuletzt geändert von Katerle am 17. Mai 2019, 12:23, insgesamt 2-mal geändert.
Katerle
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Re: Hilfesuchende Mutter einer 16jährigen

Beitrag von Katerle »

Liebe manu,

da hätte ich als Mutter auch Angst um meine Tochter gehabt... LG
Also in den meisten Fällen ist das schon so, dass Depressionen gut behandelbar sind, in den Anfängen und wenn es noch keine Chronifizierung gibt, denke ich.
ChibiKorri
Beiträge: 37
Registriert: 12. Mai 2019, 19:52

Re: Hilfesuchende Mutter einer 16jährigen

Beitrag von ChibiKorri »

Hallo Binerchen, ich möchte mich ein bisschen einklinken.

Also Depressionen könne viele Ursachen und Folgen haben. Mein Neffe ist zwar nicht depressiv, aber er verliert regelmäßig die Konzentration, weil er an seine Mutter denkt. Die erkrankte 2017 an Brustkrebs und als Kleinkind das mitzuerleben kann ziemlich beeinträchtigend sein.

Deshalb kann neben körperliche Dingen auch soziale Dinge Ausschlag für gewisse entwicklungen sein, und deshalb habe ich ein paar Fragen:

1. Wie ist deine Tochter als Person? Introvertiert oder Extrovertiert? War sie schon immer so?
2. Hatte deine Tochter einen Traum bevor ihre Noten schlecht wurden? Hat sie ein berufliches Ziel gehabt?
3. Was sind die Hobbies deiner Tochter (gewesen)?
4. Wie viel Zeit verbringt sie in Social Media? Verbringt sie überhaupt Zeit dort?
5. Wie geht es euch finanziell? (keine Zahlen, aber für manche Jugendliche ist es ein Faktor)
6. Gab es in eurer Familienchronik einen Schicksalsschlag? (Erkrankung, Todesfall etc.)
7. Hat deine Tochter reale Sozialkontakte? Wenn nein, hatte sie mal welche?

Soll für eine Diskussionsgrundlage jetzt auch erstmal reichen
cool
Beiträge: 2797
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Hilfesuchende Mutter einer 16jährigen

Beitrag von cool »

Liebes Binerchen und Mann,

Ihr macht das sehr gut,

vielleicht hilft Euch der Familiencoach weiter.
Anonym und kostenlos.

https://depression.aok.de/" onclick="window.open(this.href);return false;

Viele Grüße Cool 8-)
Katerle
Beiträge: 11385
Registriert: 25. Sep 2014, 10:30

Re: Hilfesuchende Mutter einer 16jährigen

Beitrag von Katerle »

@ manu

Das glaube ich gerne, wie schlimm die Angst und Hilflosigkeit für dich war...
Und echt erfreulich, dass der Klinikaufenthalt ihr weitergeholfen hatte. (mir ging das auch immer so)...

Liebe Grüße
Katerle
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