Beginnende Krankheitseinsicht

Aurelia Belinda
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Re: Beginnende Krankheitseinsicht

Beitrag von Aurelia Belinda »

Ja Peter,
Deine Carola war eine kluge, taffe Persönlichkeit wie mir scheint.
Es stimmt schon, sie hatte recht.
Es sollte einen egal sein....

Im Prinzip hab ich kein Problem.
Wenn Leute die gern tuscheln,
Sich Mäuler über andere zerreißen.
Das lass ich nicht an mich ran.
Komisch.

Nur wenn es um Thema. Jung u. Rente geht.
Da bin ich verletzlich.
Vielleicht weil ich so einfach nicht gesehen werden will.
Wie die Bevölkerung uns sieht.
Faul. Wie dein Erzeuger.

Meine Angehörigen sehen es auch so.
Da kannst du am Boden liegen....
Dann heisst es, steh auf!

Gruß und Tschüss,
Aurelia Belinda
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
Aurelia Belinda
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Re: Beginnende Krankheitseinsicht

Beitrag von Aurelia Belinda »

Hallo an alle hier,

Ja, danke Louise
Ich lasse mich gern inspirieren und motivieren durch andere.
Dann brauch ich mal für kurze Zeit mir mein eigenes Köpfchen nicht zu zerbrechen zwecks neuen Motivations Techniken.
Das hat schon was bewirkt bei mir.
Es ist ja immer wieder so dass wir sehr sehr vorsichtig sein müssen, Kräfte späten müssen, bzw. Gezielt einsetzen müssen, um irgendwie überstehen zu können.

Nichts ist mühsamer, als ständig auf sich achten zu müssen ( wollen ),
Während sich die Welt um uns herum einfach weiter dreht.
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
Aurelia Belinda
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Re: Beginnende Krankheitseinsicht

Beitrag von Aurelia Belinda »

Hallo Camille,
Hallo an alle Leser,

Ich mal wieder.
Heute erzähle ich mal von der beginnenden Einsicht meines Mannes.
Schon mit seinen stark körperlichen Einschränkungen ging er in der Vergangenheit lässig um. Wie ein Gesunder. Seit dem 19. Lebensjahr hat er einen Schwerbehinderten Ausweis.
Nicht jeder Beruf kann bei uns beiden in Betracht ( schon gar nicht der Traumberuf ) aus gesundheitlichen Gründen.
Über eine Reha Beratung sind wir in einer innerbetrieblichen Ausbildung gelandet die sehr viel Spass gemacht hat. So haben wir uns auch kennen gelernt.

Meine Krankheiten, auch seine, hatte ich immer akzeptiert.
Er selbst hatte die immer weitgehendst verdrängt, hätte sein Leben lang, auch Arbeitsleben, versucht mit Gesunden mitzuhalten.
Ich habe das oft kritisch gesehen.
Vor allem auch nach meiner Therapie.
Sein größtes Bestreben war es immer beruflich tätig sein zu können.
Das hat er mir viel Disziplin, Willenskraft auch gemeistert.

Jahre sind ins Land gezogen.
Immer mehr neue Diagnosen kamen dazu.
Gleichzeitig wurden die Arbeitsbedingungen immer härter.
Auch ein Gesunder musste sich hart durchboxen.

Am Ende habe einmal ich die Notbremse gezogen.einmal auch viele Ärzte, Anwälte, Ämter, den Rat gegeben beruflich zu kapitulieren.

Er wollte es lange nicht einsehen.
Heute ist er froh u. Dankbar dem Druck des Berufes nicht mehr Stand halten zu müssen.

Dem voraus gingen aber 10 ganz furchtbare Jahre. Keine Einsicht.
Auch nicht der Gesundheit wegen.
Lohn war da noch wichtiger.
Auch mithalten wollen.

Erst als die Psyche auch nicht mehr mitgespielt hat, Plus wieder neue Diagnosen, neues Hüftgelenk, 5. Reha und AHB, dann die Entscheidung aufzugeben.

Das war die Kurzform.
Ich erzähle das mal, weil ich glaube ddass wir uns oft mit Gesunden vergleichen. Was dann zu Frust u. Unmut führen kann.

Mein Mann hat sehr lange gebraucht um über sein Befinden überhaupt zu sprechen. Privat, unter uns funktioniert das mittlerweile Super.
Bei Fremden oder Ärzten noch nicht so richtig. Er will noch den Starken spielen. Den nichts umhauen kann.

Die Depression zwingt ihn jetzt in die Knie. Er muss sich um orientieren.
Was ihm so gar nicht gefällt.

Aktuell suchen wir immer noch nach einer Beschäftigung. Hobbies, Berufung, Ehrenamt etc.
Sein Zustand ist ziemlich niederschmetternd.
Manchmal wünschte ich er hätte eher die Reissleine gezogen.

So hätten wir zumindest das körperliche Gebrechen etwas weiter hinaus zögern können.

Lohn u. Anerkennung waren aber wichtiger.
Heute ist er ein nervliches Wrack.
Wir müssen Pflegegrad beantragen.
Das hat man nun davon wenn man nicht rechtzeitig einsehen will, was im Leben wirklich wichtig ist. Heute ist er einfach dankbar dass ich trotz allem an ihn glaube, für ihn da bin.

Das waren ein paar Zeilen zum Nachdenken.

Ich wünsche dir, Liebe Camille,
Und allen anderen hier,
Die richtige Entscheidung.
Unser Herz und Bauch weist uns oft den Weg.
Wir sehen u. Erkennen es nur nicht gleich.

Liebe Grüße,
Aurelia Belinda
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
T Ally
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Re: Beginnende Krankheitseinsicht

Beitrag von T Ally »

Hallo an alle Leser,

gerade bin ich hin- und hergerissen. Manchmal denke ich, die Einsicht, dass ich krank bin, kommt durch. Dann wieder schiebe ich es weit weg von mir. Es ist einfach normal seit ich denken kann, dass mir alles schwer fällt; alles viel, viel Kraft kostet. Leichtigkeit und Spaß kenne ich nicht. Ist das dann krank? Oder gehört das so?
Und was könnte ich ändern?

Arbeiten muss ich, um das Geld für das Leben zu verdienen. Die Arbeit an sich ist auch nicht das Problem. Mein "Problem" liegt im zwischenmenschlichen, so sieht aus auch meine Therapeutin. Ich bin einfach durch und durch unsicher und traue mir wenig zu. Dennoch habe ich eine gute Ausbildung absolviert und einen guten Job. Nebenberuflich einige Zeit und einiges an Geld in Weiterbildungen investiert. Alles um eine einigermaßen sichere Basis für ein ordentliches Leben zu legen.
Nun fällt nach und nach alles zusammen. Ich gehe eigentlich nur noch arbeiten und anschließend schlafen. Ist das Leben? Ist das krank?
Ich bin ratlos.
Aurelia Belinda hat geschrieben:Das hat man nun davon wenn man nicht rechtzeitig einsehen will, was im Leben wirklich wichtig ist. Heute ist er einfach dankbar dass ich trotz allem an ihn glaube, für ihn da bin.

Das waren ein paar Zeilen zum Nachdenken.

Ich wünsche dir, Liebe Camille,
Und allen anderen hier,
Die richtige Entscheidung.
Unser Herz und Bauch weist uns oft den Weg.
Wir sehen u. Erkennen es nur nicht gleich.
Aurelia, du hast recht und doch auch wieder nicht. Ich frage mich, ob mein derzeitiges Befinden ausreichend ist, einen Arzt aufzusuchen. Soll heißen, geht es mit schlecht genug? Ich fühle mich, wie vom Traktor gerammt, bin erschöpft, kaum wach, fühle einen Nebel um mich herum. Mein Kopf ist auf Slow-Motion, die Gelenke schmerzen, Appetit nicht vorhanden, Schwindel und Übelkeit, zeitweise Atemnot. Beim Arzt hab ich die Markierung "Psyche", was sollte er bei diesem Konglomerat an Beschwerden auch untersuchen?
Also gehe ich tapfer arbeiten und warte eigentlich darauf, dass mein Körper mal von selbst ne Sicherung rauszieht, vielleicht habe ich dann das Recht auf eine kleine Auszeit. Aber "leider" oder "zum Glück" ist mein Körper sehr stark und macht bislang alles mit. Das liegt wohl daran, dass ich von klein auf immer sehr viel Sport gemacht habe und ich jetzt davon zehren kann.

Wie ich aus dieser Nummer herauskomme erschließt sich mir leider nicht. Denn krank schreibt mich mein Arzt nur kurzzeitig. Mut um eine Auszeit zu bitten, habe ich nicht. Zudem muss ja irgendwoher das Geld zu Leben kommen. Der Gesellschaft auf der Tasche liegen kann ich mit meinem Gewissen nicht vereinbaren. Und selbst wenn es mal so kommen sollte, würde mich die Unsicherheit darüber, wie es weitergeht, viel zu sehr belasten.

Ich sehe einfach kein Licht! Ich muss weiterstrampeln oder aufgeben.
Aja216
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Re: Beginnende Krankheitseinsicht

Beitrag von Aja216 »

T Ally hat geschrieben:Hallo an alle Leser,

Ich frage mich, ob mein derzeitiges Befinden ausreichend ist, einen Arzt aufzusuchen. Soll heißen, geht es mit schlecht genug? Ich fühle mich, wie vom Traktor gerammt, bin erschöpft, kaum wach, fühle einen Nebel um mich herum. Mein Kopf ist auf Slow-Motion...

Also gehe ich tapfer arbeiten und warte eigentlich darauf, dass mein Körper mal von selbst ne Sicherung rauszieht, vielleicht habe ich dann das Recht auf eine kleine Auszeit.
Hallo T Ally,
ganz bestimmt geht es dir schlecht genug um einen Psychiater in Anspruch zu nehmen und ich gebe dir den Rat es auf jeden Fall zu tun.
Wenn ich lese was du schreibst wird es mir ganz schwummrig, zum einen kenne ich das (teilweise) selbst, zum anderen bekam ich gerade gestern den dringenden Aufruf von meiner Therapeutin nicht bis zum endgültigen Zusammenbruch weiterzukämpfen, denn dann fällt fast jeder für eine sehr lange Zeit aus.
Ich wünsche dir alles Gute, und dass du dir dringend helfen lässt.
Aja
Auf der Suche nach "nicht verlorenen Tagen" wenn "jeder Tag ohne Lächeln" ein verlorener Tag ist.
Camille
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Re: Beginnende Krankheitseinsicht

Beitrag von Camille »

Liebe T Ally

Ich komme gerade von einer Teamsitzung - und bin zu müde um zu antworten.

Ich möchte Dir nur sagen - mir geht es wie Dir. Ich kenne das alles auch. So, wie du es beschreibst.

Ich hatte Jahre und Jahrzehnte gekämpft - wurde immer kraftloser, verzweifelter

Bis zu meinem Tiefpunkt im Herbst 2016. Ganz langsam habe ich jetzt immer wieder kurze Phasen, in denen Hoffnung aufkeimt.

Seit 1-2 Tagen geht es mir gerade wieder besser - seit Kenny mir ihr "Geschenk" gemacht hat.

Ich schreibe Dir
Ich weiß, wie verzweifelt du dich fühlst.
Aber es muss nicht immer so weitergehen, wie du es beschrieben hast.
Das wollte ich Dir noch sagen

Schlaf gut

Camille

P.S. "Krank" fühle ich mich trotzdem immer noch nicht.
DieNeue
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Re: Beginnende Krankheitseinsicht

Beitrag von DieNeue »

Hallo T Ally,
T Ally hat geschrieben:Ich gehe eigentlich nur noch arbeiten und anschließend schlafen. Ist das Leben? Ist das krank?
Ne, Leben ist was anderes. Das was du machst, ist "aushalten". Einen Zustand aushalten, der dich immer kränker macht. 
T Ally hat geschrieben:Ich frage mich, ob mein derzeitiges Befinden ausreichend ist, einen Arzt aufzusuchen. Soll heißen, geht es mit schlecht genug? Ich fühle mich, wie vom Traktor gerammt, bin erschöpft, kaum wach, fühle einen Nebel um mich herum. Mein Kopf ist auf Slow-Motion, die Gelenke schmerzen, Appetit nicht vorhanden, Schwindel und Übelkeit, zeitweise Atemnot.
Was würdest du mir sagen, wenn ich dir erzählen würde, ich fühle mich, als wäre ich vor einen Traktor gelaufen, bin erschöpft, nicht richtig wach, fühle mich benebelt, hab keinen Appetit mehr, mir ist schwindlig und übel, manchmal krieg ich nur noch schlecht Luft. Meine Gelenke tun mir weh und mein Kopf arbeitet voll langsam. 

Was würdest DU MIR für einen Rat geben? 

Würdest du mir auch sagen, ist doch nur die Psyche? Kann doch nicht so schlimm sein... das nimmt ja eh keiner ernst! 

Was würdest du mir sagen, wenn mir so schlecht wäre, dass ich dir sogar vor die Füße kotze? Wäre das dann endlich schlimm genug? Oder muss ich erst vor Atemnot blau anlaufen? Oder bewusstlos umkippen, bis du mal nen Arzt rufst?

Ich saß am Anfang von meiner Psychotherapie immer bei meiner Therapeutin drin und habe mich gefragt, ob meine Probleme eigentlich groß genug sind, um eine Therapie machen zu können. Es gibt ja Leute, die haben viel größere Probleme. Mein Problem war aber ja so klein, dass ich es nicht mal genau benennen konnte. 

Tja, von wegen klein... Als ich dann mal mit ihr darüber geredet habe, dass ich das denke, hat sie gemeint, dass genau DAS das Problem ist. Dass es mir beschissen geht, aber ich nicht mal weiß warum. 

Und bei dir ist es ähnlich: Das Problem ist nicht (nur), ob du jetzt zum Psychiater gehen sollst oder nicht. Sondern, dass du überhaupt noch darüber nachdenkst! Egal, ob du dich jetzt als krank bezeichnen würdest oder nicht, dir geht es BESCHISSEN und du merkst nicht mal, wie sehr, denn du fragst immer noch, ob das nicht doch nur Kinderkram ist. Jeder hier wird dir sagen, dass es dir beschissen geht. Beschissen genug, um zum Arzt zu gehen. Und das ohne, dass du uns auch nur einmal vor die Füße kotzt!
T Ally hat geschrieben:Beim Arzt hab ich die Markierung "Psyche", was sollte er bei diesem Konglomerat an Beschwerden auch untersuchen?
Hm... z.B. die Schilddrüsen- und Eisenwerte, einen Lungenfunktionstest wegen der Atemnot, die Ohren wegen dem Schwindel, EEG wegen dem Schwindel, auf Arthrose untersuchen... gäbe genügend. ;)
T Ally hat geschrieben: Der Gesellschaft auf der Tasche liegen kann ich mit meinem Gewissen nicht vereinbaren.
Ich lebe zur einen Hälfte von einer privaten Berufsunfähigkeitsrente und zur anderen von der gesetzlichen Erwerbsunfähigkeitsrente. Findest du, ich liege dir auf der Tasche? 
T Ally hat geschrieben: Ich sehe einfach kein Licht! Ich muss weiterstrampeln oder aufgeben.
Nein, musst du nicht! Du musst weder weiterstrampeln bis zum Tod noch aufgeben. Du musst dein Leben in die Hand nehmen! Nicht warten, bis dir dein Körper die Entscheidung abnimmt. Dann ist es zu spät.

Und dein Leben ist nicht nur schwarz-weiß. Es gibt mit Sicherheit auch Möglichkeiten dazwischen, wie du dir dein Leben lebenswerter machen kannst. Die sieht man aber nicht immer sofort. Weil man sie nicht kennt, sie erst mit der Zeit auftauchen, weil man Zeit braucht, um sich darauf einzulassen, oder Mut den ersten Schritt zu gehen, ohne zu wissen, was der zweite ist und wo das alles enden wird...

Von dem beruflichen Training, das Monchen macht, habe ich z.B. noch nie was gehört. Monchen macht das auch Schritt für Schritt. Sie weiß noch nicht, ob das Arbeiten wieder klappt, aber sie hat das Ziel und geht den Weg Schritt für Schritt.

Vielleicht denkst du, du bist nicht mutig genug aus der Situation erstmal auszusteigen... Du bist aber mutig genug, jeden Tag in die Höhle des Löwen zu gehen, zu Kollegen, die dich mit dem A... nicht anschauen, dich und deine Arbeit nicht schätzen und damit zu riskieren, dass du dein Leben ruinierst, weil du irgendwann dadurch zusammenbrichst. 

Sieh die Situation, wenn du zum Arzt gehst, länger krank bist, in ne Klinik gehst, vielleicht einen anderen Job suchst, nicht als "Aufgeben". Vielleicht kannst du es für dich eher so sehen, dass du dein Leben aktiv "änderst". Es selbst in die Hand nimmst, es auch selber in der Hand hast, was mit dir passiert. 

Jeder Gesunde würde sich bei deinen Mobber-Kollegen auch nicht wohlfühlen. Und sich nach was anderem umsehen - und zwar nach was Besserem! Etwas, womit es ihnen besser geht. Sieh du dich auch nach was Besserem (!) um, genau wie Gesunde! Schau, ob es für dich gerade besser ist, in eine Klinik zu gehen, dir eine andere Arbeit zu suchen, eine Umschulung zu machen (oder auszuwandern oder sonst was ;) ) Hauptsache, es geht dir dadurch besser! 

Nicht immer ist der Sprung nach oben auf der Karriereleiter gut für einen, aber es sieht immer toll aus. Genauso ist es mit krankschreiben auch. Sieht nicht toll aus, ist aber manchmal besser. 
T Ally hat geschrieben:Also gehe ich tapfer arbeiten und warte eigentlich darauf, dass mein Körper mal von selbst ne Sicherung rauszieht, vielleicht habe ich dann das Recht auf eine kleine Auszeit.
Dein Gehirn gehört übrigens auch zu deinem Körper... Und das sagt dir schon lange, was der Rest deines Körpers dir mitteilen will.
T Ally hat geschrieben: Wie ich aus dieser Nummer herauskomme erschließt sich mir leider nicht. Denn krank schreibt mich mein Arzt nur kurzzeitig. Mut um eine Auszeit zu bitten, habe ich nicht
Wenn du es nicht schaffst das anzusprechen, könntest ja vielleicht mal probeweise zu einem anderen Arzt gehen? Vielleicht reagiert der anders, du hörst noch ne andere Meinung? Vielleicht checkt dich mal einer durch, falls das noch nicht passiert ist? Ich habe auch alles mögliche abklären lassen, weil ich mir nicht vorstellen konnte, dass das alles allein vom Stress bzw. den Depressionen kommt. Bis ich mal in einer Situation gemerkt habe, wie ich mir gerade selber Stress und Zeitdruck mache und ich irgendwann da saß und total gezittert habe. Da habe ich das dann langsam verstanden. 
T Ally hat geschrieben: muss ja irgendwoher das Geld zu Leben kommen.
Es redet sich natürlich leicht, wenn man berentet ist (wobei bei mir gerade auch geprüft wird, ob ich noch erwerbsunfähig bin...) und genug Geld hat. Es geht ja schließlich um die Existenz, das sind ja realistische Sorgen und kann zu großen Ängsten führen. 

Bei mir ging es vor ein paar Jahren auch um die Existenz: Studium abbrechen ja/nein, Aussicht auf jahrelangen bis lebenslangen Bezug von Hartz IV mit 10.000 € Bafög-Schulden, wobei das Jobcenter auch noch ungerechtfertigter Weise meinen Antrag abgelehnt hat und ich dann mit Null dastand, Miete nicht mehr zahlen können usw. Meine einzige Sicherheit war, dass ich zu meinen Eltern zurückziehen hätte können. Wirklich durchfüttern hätten die mich auf Dauer aber auch nicht können. 

Da musste ich auch lernen einen Schritt nach dem anderen zu gehen. Wäre mir lieber gewesen, das anders zu lernen.   

Liebe T Ally, bitte nimm dein Leben in die Hand und such dir was Besseres für dich! Egal wie das dann aussieht. 

Auch wenn meine Worte vielleicht etwas hart waren, schicke ich dir ganz liebe Grüße und ganz viel Mut und Kraft! Ich wünsche mir so für dich, dass es dir wieder besser geht. 

DieNeue
T Ally
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Re: Beginnende Krankheitseinsicht

Beitrag von T Ally »

DieNeue hat geschrieben:Was würdest du mir sagen, wenn ich dir erzählen würde, ich fühle mich, als wäre ich vor einen Traktor gelaufen, bin erschöpft, nicht richtig wach, fühle mich benebelt, hab keinen Appetit mehr, mir ist schwindlig und übel, manchmal krieg ich nur noch schlecht Luft. Meine Gelenke tun mir weh und mein Kopf arbeitet voll langsam.

Was würdest DU MIR für einen Rat geben?
Liebe DieNeue,

herzlichen Dank für Deine Worte. Das ist ganz schön viel Input und ich muss mal gucken, wie ich es heute Abend schaffe, darauf einzugehen.

Genau diese Frage oben hat meine ehemalige Therapeutin mir auf den Weg mit gegeben, wenn es darum ging, mein Befinden einzuschätzen und von mir selbst keine realistische Einschätzung kam. Aber es ist immer noch so, dass ich mich selbst permanent abwerte und meine Beschwerden ertrage.

Weißt Du, mein Hausarzt hat beim letzten Mal gesagt, ich bekäme eine Auszeit, sofern ich nicht mehrfach im Jahr danach frage. Für mich heißt das, ich darf damit nicht noch einmal kommen. Zudem habe ich den Hausarzt gerade vor zwei Jahren gewechselt, weil der alte auch keine Hilfe mehr war. Mein ehemaliger Psychiater (leider in Rente gegangen) sagte zu mir, dass mein "Problem" auch darin liegt, dass ich sehr groß bin und eine sportliche Figur habe. Daraus schließen viele, dass ich belastbar bin und viel tragen kann.... Ich glaube, so sieht mich auch der Hausarzt.

Anderen Menschen gestehe ich alles zu, aber ich darf nichts. Von daher ist es voll OK, dass Du von EU-Rente lebst. :!: Aber ich darf mich nicht durchs Leben "schmarotzern" - wie meine Familie das ausdrückt. Rund um mich sind viele Dauerarbeiter, selbstständig, können nicht stillsitzen. Haben Ehrenämter, engagieren sich in Vereinen und Feuerwehr.
Was mache ich? Nichts! Das schlechte Gewissen ist nachhaltig und laut. Ich weiß, vergleichen soll man nicht. Aber mein Gefühl weiß das nicht.

Wenn ich tief in mich hinnein horche, dann würde ich gern aus diesem Leben aussteigen. Ich sehne mich zurück zu meiner Reha, die weit entfernt von der Heimat war. Keine Forderungen, keine Ansprüche. Einfach sein. Leider war die Zeit zu schnell vorbei.

Gedankenspiel: Sollte es bei mir irgendwann auf eine vorzeitige Rente hinaus laufen, könnte ich damit nicht entspannen. Ich würde mir ewig Gedanken machen, was nach der Befristung kommt. Bekomme ich wieder einen Job, sollte die Verlängerung abgelehnt werden?
So ist es ja schon jetzt. Ich habe einen festen Job, rausfliegen kann man immer und überall. Ich bin Mitglied des Betriebsrates und habe einen GdB mit Gleichstellung. Dennoch habe ich Angst, dass ich auf der Abschussliste stehe und irgendwann gehen soll. Wer würde mich schon einstellen? Was kann ich denn?
Ich habe keine Angst vor Krankheit, Unfällen oder Action. Ich habe keine Angst zu sterben. Ich habe Angst vor Unsicherheit und Armut. Vor Absturz und Verlust.

Heute im Job habe ich erst tapfer durchgehalten. Dann wollte mein Chef mir mein Einzelbüro nehmen und mich in ein großes Büro umsetzen. Meinen Einwand, dass ich mit der dortigen Unruhe nicht klarkomme, will er nicht hören. Er möchte mich aus dem angespannten Büroumfeld herausholen. Mir sagt das, dass ich ein Störfaktor bin, man mich nicht ertragen kann. Ich habe Angst, dass die Kollegen im anderen Büro mich auch irgendwann über haben. In meinem Kopf bin ich an allem Schuld. Leider kann man nicht durch Leben gehen, ohne anderen Menschen über den Weg zu laufen.
Am Nachmittag war ich zeitweise so angespannt. Mein Kopf hat sich ausgeschaltet. Die Tränen waren kurz vorm überlaufen und ich habe weitergemacht.

Morgen ist meine Therapeutin wieder aus dem Urlaub zurück und ich habe einen Termin. Immerhin habe ich jetzt die drei Wochen überstanden und erst einmal wieder ein paar Termine um meinen Kopf zu sortieren. Leider geht sie bald zu einer Fortbildung und ich habe wieder Pause. Naja, irgendwie muss ich ja auch allein im Leben klarkommen.

Nach Ostern habe ich endlich Urlaub, die fünf Arbeitstage bis dahin werde ich irgendwie schaffen.

Liebe Aja, liebe Camille, liebe DieNeue,

ich danke Euch für Eure warmen Worte und hoffe, sie wirken noch auf mich ein und nach. Ich bin einfach nicht wichtig genug, um einen Arzt zu stören. Denn noch funktioniert ja alles... Ich komme ja durch den Alltag. Vielleicht sehe noch ein, dass auch ich mich wichtig nehmen darf.
Wenn ich allerdings beim Arzt im Sprechzimmer sitze, dann bin ich immer ganz stark und tough. Ich kann dann keine "Schwäche" zeigen und darlegen wie es mir innerlich wirklich geht.

Ich wünsche Euch allen alles Gute - passt auf Euch auf
DieNeue
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Re: Beginnende Krankheitseinsicht

Beitrag von DieNeue »

Hallo T Ally,
T Ally hat geschrieben:Weißt Du, mein Hausarzt hat beim letzten Mal gesagt, ich bekäme eine Auszeit, sofern ich nicht mehrfach im Jahr danach frage. Für mich heißt das, ich darf damit nicht noch einmal kommen.
Was versteht er denn unter einer Auszeit? Eine Krankschreibung über mehrere Wochen oder eine Krankschreibung ohne Krankheit?
Beim ersteren kann ich es ja noch irgendwie nachvollziehen, dass er dich nicht fünfmal im Jahr vier Wochen am Stück krankschreiben will. Beim zweiten würde ich sagen, er tut dir nur einen Gefallen, weil er so "nett" ist oder weil er zwar keine Ahnung hat, was Depressionen sind, er dich aber krankschreiben sollte, da das ja angeblich eine Kranheit ist... :roll:
Wenn für ihn eine normale nötige Krankschreibung bei einer wirklichen Krankheit eine "Auszeit" ist, dann hat er entweder einen ziemlich flapsigen Gebrauch des Wortes "Auszeit" oder er hat seinen Beruf verfehlt.
Vielleicht solltest du dich das nächste Mal schminken wie der Tod, vielleicht checkt er es dann endlich mal... :lol: dunkle Augenringe, dir künstliche Tränen über die Wangen laufen lassen, dir Fett in die Haare schmieren, dir 14 Tage lang Urlaub nehmen und diese 14 Tage lang immer das gleiche tragen... "Herr Doktor, ich kann nicht mehr. Ich habe es seit 14 Tagen nicht mal mehr geschafft, mich umzuziehen und meine Haare schauen aus, sehen sie, wie fettig die schon sind? Ich verlasse kaum mehr das Haus. Ich konnte nicht mal mehr auf die Arbeit gehen (denn ich hatte ja Urlaub ;) und vor allem: mit deeeen Haaren!? :? ...) und ich muss die ganze Zeit weinen *heul* [Achtung: Augenringe nicht verschmieren!] Was meinen Sie, wie meine Woooohnung mittlerweile aussieht?!? (Super natürlich, denn ich hatte ja zwei Wochen Zeit zum Aufräumen :lol: ) Aber schreiben Sie mich bitte nicht krank! Ich will unbedingt arbeiten gehen! Bitte keine Krankschreibung!" ;) Wahrscheinlich schickt er dich dann zum Friseur ;) :roll:

Wie ist das denn eigentlich mit dieser "psychosomatischen Grundversorgung", die Hausarztpraxen anbieten? Müssen das alle Praxen machen? Wenn nicht, dann würde ich mal zu einer gehen, die das anbietet.
@ Camille: Weißt du zufällig, wie das ist?
T Ally hat geschrieben:Mein ehemaliger Psychiater (leider in Rente gegangen) sagte zu mir, dass mein "Problem" auch darin liegt, dass ich sehr groß bin und eine sportliche Figur habe. Daraus schließen viele, dass ich belastbar bin und viel tragen kann....
Hast du das dem neuen Hausarzt so schon mal gesagt? Falls er wirklich einen falschen Eindruck hat, wäre das vielleicht eine Möglichkeit, ihm klarzumachen, wie es wirklich aussieht.
Vielleicht könntest du das ja aufschreiben und ihm geben. Oder gleich am Anfang der Arzthelferin in die Hand drücken? (Dann gibts kein Zurück mehr - außer du flüchtest aus der Praxis)
T Ally hat geschrieben:Rund um mich sind viele Dauerarbeiter, selbstständig, können nicht stillsitzen. Haben Ehrenämter, engagieren sich in Vereinen und Feuerwehr.
Meine Mutter und ich haben uns auch schon öfters gefragt, wie manche Leute das ganze Zeug schaffen, was sie so machen. Genau wie du schreibst: Arbeit, Ehrenämter, Verein, Sport, Feiern usw. Ich denke, es gibt zum einen Leute, die brauchen viel Beschäftigung, Stress, immer Leute und immer was Neues. Und andere Leute, wie mich z.B., die das nicht brauchen.
Würdest du denn so ein Leben wollen? Arbeiten und noch viel nebenher machen, weil du in der Lage wärst, das zu machen? Bräuchtest du wirklich das, was andere haben? Oder nur die Energie, die sie haben?
Beides hat aber auch seine zwei Seiten: Die anderen kommen vielleicht gar nicht zur Ruhe, um sich mit sich selber und ihrer Situation auseinanderzusetzen, vielleicht machen die das auch nur, weil "man es so macht", oder zeigen nicht, wie es ihnen geht. Machst du ja auch manchmal. Oder sie sind gar nicht in der Lage, Ruhe auszuhalten. Und die anderen haben dann unser Problem: Uns wird es schnell zu viel.
T Ally hat geschrieben:Dann wollte mein Chef mir mein Einzelbüro nehmen und mich in ein großes Büro umsetzen. Meinen Einwand, dass ich mit der dortigen Unruhe nicht klarkomme, will er nicht hören. Er möchte mich aus dem angespannten Büroumfeld herausholen. Mir sagt das, dass ich ein Störfaktor bin, man mich nicht ertragen kann.
Es kann natürlich so sein, dass du der "Störfaktor" bist. Es kann aber auch sein, dass die anderen das Problem sind. Dass er merkt, dass die dich schneiden und er dich deshalb da raus haben will. Vielleicht schneiden die dich, weil SIE dich für einen Störfaktor halten, aber der Chef sieht keine andere Möglichkeit, als dich als Mobbingopfer da rauszuholen.
Vielleicht ist das bei deinem Chef auch völlig unvorstellbar, dass er dir hilft. Aber vielleicht auch nicht?
Selbst wenn dich die anderen schneiden, weil du sie irgendwie stören, nerven oder sonst was tun solltest, bist nicht allein du das Problem. Sondern auch die anderen! Die gehen nämlich mit dir auch nicht gerade nett um! Erwachsene sollten eigentlich in der Lage sein, mit so einer Situation anders umzugehen, als jemanden zu mobben.
Vielleicht traust du dich ja mal bei ihm nachfragen, was er mit dem "angespannten Büroumfeld" eigentlich gemeint hat? Du könntest zur Not ja eine Mail schreiben, wenn du das nicht persönlich fragen möchtest.
Ich weiß, es ist richtig scheiße, wenn einem voll zum heulen ist. Wenn man nur froh ist, endlich wegzukommen. Dass man da lieber mit niemandem reden will, um nicht plötzlich in Tränen auszubrechen.
Du gehst ja immer davon aus, dass du Schuld bist. Vielleicht könntest du ja versuchen, dir - sobald dir der Gedanke kommt, du wärst schuld - erstmal zu überlegen, ob und wie die anderen vielleicht auch Schuld daran sein könnten. Denn du bist schließlich nicht die einzige auf der Welt!
Ich habe mir auch mal aufgeschrieben: Erst ich - dann ich - dann die Anderen.
Hört sich egozentrisch an, ist es aber nicht, wenn man weiß, dass ich immer erst an andere denke, daran dass es anderen gut geht, bevor ich mich um mich kümmere. Das ist so tief in mir verankert, dass das eigentlich auch gar nicht ins Gegenteil umschlagen kann, nur weil ich mir das aufschreibe oder mir vorsage. Der Spruch ging mal eine Zeit lang ganz gut, mittlerweile benutze ich ihn nicht mehr. Aber vielleicht kannst du dir auch irgendwas aufschreiben, was dich daran erinnert, dass du nicht automatisch schuld an allem bist. Vielleicht "1. Es liegt an den anderen. 2. Es liegt an den anderen. 3. Es liegt an mir." oder "Es kann auch an den anderen liegen."
Bei mir wirken solche Sätze zwar nur eine begrenzte Zeit lang (wenn überhaupt ;) ), aber ein bisschen bleibt dann trotzdem noch in meinem Kopf hängen und ich erinnere mich manchmal daran.

Weißt du eigentlich, warum deine Kollegen dich so schneiden? Weil du schnell gereizt bist? Manchmal braucht ja nur irgendwer ein falsches Gerücht in Umlauf bringen und alle meiden einen plötzlich. Über mich hat auf der Arbeit auch mal eine aus der Personalabteilung eine Lüge über mich erzählt. Die Kollegin, der sie das erzählt hat, hat wochenlang kaum noch mit mir geredet. Ich wusste nicht wieso und habe auch nicht gefragt, weil mir das zu blöd war. Irgendwann kam sie dann plötzlich und hat mir gesagt wieso. Ich bin aus allen Wolken gefallen. Und sie dann auch, als ich sie aufgeklärt habe... da war ich echt fassungslos. Man ist nicht immer nur selber an der eigenen Wirkung nach außen beteiligt.

In der Schule fand ich es auch mal ziemlich krass. Ich war da schon in der 12. oder 13. Klasse und auf dem Weg zum Bus haben hinter mir zwei Mächen geredet "Hey, das ist doch DieNeue!" und mir hinterhergerufen "Hey, du blöde F****" :shock:
Ich dachte, ich spinne! Mir war das relativ unwichtig, was die über mich dachten, das Ding war nur: Ich kannte die überhaupt nicht! Ich hatte nie irgendwas mit denen zu tun gehabt. Ich hab nie irgendjemand in der Schule was getan oder irgendwelche Konflikte gehabt. Aber ich hab mich gefragt: Woher wissen die meinen Namen? (Wir waren über 1000 Schüler) Und wieso bringen die mit meinem Namen irgendwas sooo negatives in Verbindung, dass die mir sowas hinterherschreien?? Was geht da hinter meinem Rücken ab?
Ich habe dann zum Glück in der Schule nie wieder irgendwas ähnliches erlebt. Aber das hat mich schon zum Nachdenken gebracht... Zum Glück habe ich es geschafft, das zuhause zu erzählen und habe es nicht in mich reingefressen.
T Ally hat geschrieben:Ich würde mir ewig Gedanken machen, was nach der Befristung kommt. Bekomme ich wieder einen Job, sollte die Verlängerung abgelehnt werden?
So ist es ja schon jetzt. Ich habe einen festen Job, rausfliegen kann man immer und überall. Ich bin Mitglied des Betriebsrates und habe einen GdB mit Gleichstellung. Dennoch habe ich Angst, dass ich auf der Abschussliste stehe und irgendwann gehen soll. Wer würde mich schon einstellen? Was kann ich denn?
Ich habe dir, glaube ich, dazu schon mal was geschrieben. Hast du schon mal durchgerechnet, was du ungefähr an Krankengeld oder Alg I bekommen würdest und was du an Ausgaben hast? Hast du realistische Zahlen, anhand deren du sehen kannst, dass eine Kündigung finanziell das absolute Aus bedeuten würde, dass du deine Wohnung nicht halten könntest, etc.? Oder sind das Ängste, die noch gar keine Begründung haben? Wenn du noch keine Zahlen hast, wenn du noch keinen Plan hast, wie es rein theoretisch nach einer Kündigung (von deiner oder der anderen Seite aus) grob aussehen würde, dann lass dich von der Angst nicht weiter lähmen und kümmere dich darum, dich zu informieren (bei einer Beratungsstelle o.ä.), wie deine Lage dann TATSÄCHLICH aussehen würde! Ich denke, das wäre schon beruhigend, wenn man weiß, was passieren würde und was man in dem Fall machen könnte. Egal, ob gutes oder schlechtes passieren würde. Es wäre zumindest mal die Unsicherheit weg, die du jetzt hast. Wenn du Angst vor einer unsicheren Zukunft hast, dann schau, dass du alles nötige rausfindest, was du brauchst, um die Unsicherheit kleiner zu machen. Was sind z.B. deine Kündigungsbedingungen als Betriebsratsmitglied und mit dem GdB? Soweit ich weiß, kann man 1,5 Jahre lang Krankengeld kriegen, wie hoch ist das, wie hoch ist Alg I, wie lange kriegt man das, etc. ?
Das meinte ich u.a. auch mit "dein Leben in die Hand nehmen".

Mein Onkel hat Probleme mit seiner Schulter und war jetzt auch 1,5 Jahre krankgeschrieben. Jetzt hat er noch 5 Monate bis zu seiner Altersrente. Jetzt war er auf dem Arbeitsamt, kriegt Alg I, und das Arbeitsamt wird definitiv nicht von ihm verlangen, dass er sich nochmal irgendwo bewirbt. Er hat sich auch ewig viele Sorgen gemacht, wie das alles wird, von was er leben soll usw. Er war jahrelang in einem großen Supermarkt beschäftigt, die Arbeitsbedingungen scheiße, kaum Freizeit, immer nur kaputt und Kopfweh vom Lärm usw.
Seit er jetzt zuhause ist, ist er mittlerweile wie ausgewechselt. Er redet viel mehr, ist viel offener, entspannter, macht was in seiner Freizeit...

Gut dass deine Therapeutin wieder da ist. Vielleicht kannst du mit ihr das auch besprechen, wie du das angehen könntest.

Liebe Grüße und alles Gute!
DieNeue
Kenny
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Re: Beginnende Krankheitseinsicht

Beitrag von Kenny »

Liebe Camille,

nun laufe ich schon den halben Tag durch unseren Märchenwald und kann Dich nirgends finden. Wo steckst Du denn nur? Muss ich mir Sorgen um Dich machen?

Ganz liebe Grüße

Kenny
Camille
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Re: Beginnende Krankheitseinsicht

Beitrag von Camille »

Ach Kenny, das ist ja lieb - ich wäre heute gerne im Märchenwald gewesen. Ich hatte keine Zeit.

Es ist alles OK.


Ich habe einfach gerade sehr viel zu tun. Und das tut mir leid.


Herzliche Grüße

Camille
Camille
Beiträge: 602
Registriert: 3. Nov 2018, 21:35

Re: Beginnende Krankheitseinsicht

Beitrag von Camille »

Hallo ihr Lieben,

Es gibt so viele, denen ich gerne schreiben würde. Mir wächst leider alles über den Kopf. Ich komme nicht mehr regelmäßig zum Lesen und finde mich nicht mehr richtig zurecht - Da habe ich etwas gelesen, was mich berührt und ich gerne antworten möchte, nur habe ich nicht sofort Zeit - und später finde ich es nicht mehr.

Deshalb einfach von hier aus an euch alle nur ein kurzer Gruß.

Und eine kurze Erklärung vorab, dass es mir leid tut, dass ich manche hilfreiche Anregung oder liebevolle Nachricht unbeantwortet gelassen habe. Es fehlt mir die Zeit. Und die Kraft.

Ich versuche im Alltag zu bleiben, mich um meine Familie und meine zwei Mädchen zu kümmern, den Haushalt zu schmeißen - meine Arbeit gut zu machen und mich im Moment noch um meine Eltern zu kümmern. Mein Vater hat nach einem "Sturz" körperlich und geistig sehr abgebaut. Vor 2 Tagen wurde er aus dem KH entlassen. Er ist stabil - aber braucht viel Hilfe.

Die Mehrbelastung der letzten Tage hat aber viel Gutes gebracht. Ich habe einen anderen Zugang zu meinen Eltern bekommen - viel Nähe war spürbar für mich. Das war nicht immer so. Das war schön - versöhnlich. Einfach schön, dass sie sich über meine Hilfe freuen - oder einfach nur über mich und meine Anwesenheit. Und ich konnte es sogar fühlen und annehmen. Auch ihr Umgang miteinander erlebe ich sehr liebevoll - Momente die bleiben. Unendlich heilsam. Soviel Wärme. Darüber bin ich so dankbar.


Ich denke an euch

Herzliche Grüße

Camille
DieNeue
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Registriert: 16. Mai 2016, 22:12

Re: Beginnende Krankheitseinsicht

Beitrag von DieNeue »

Hallo Camille,

danke für die lieben Grüße! Das ist doch in Ordnung, dass du dich vorrangig um deine Familie kümmerst.
Das mit deinem Vater tut mir leid, aber ich freue mich auch mit dir, dass es für dich auch so gute Auswirkungen hat und du das auch spüren kannst!

Ganz liebe Grüße zurück und ganz viel Kraft!
DieNeue
Aurelia Belinda
Beiträge: 8338
Registriert: 23. Aug 2018, 20:03
Wohnort: Mittelfranken

Re: Beginnende Krankheitseinsicht

Beitrag von Aurelia Belinda »

Hallo Camille,
Es freut mich wieder mal von dir zu lesen. Es ist nicht schlimm und du brauchst dich nicht rechtfertigen dass du so wenig hier bist.
Das kann jeder nachvollziehen.
Die Krankheit, noch im Beruf, die Familie, und jetzt noch deine Unterstützung die du deinen Eltern entgegenbringst, sind sehr zeitaufwändig und eine wahre Meister Leistung in meinen Augen. Das ist traurig mit deinem Vater, er wird dann wohl dauerhaft Unterstützung brauchen, oder ist das vorübergehend.
In jedem Fall ist es Klasse dass du dich da sorgst und deine Hilfe anbietest.
Das kostet dich ja viel Kraft.
Erstaunlich finde ich es auch, dass du da Nähe spürst. Das freut mich wirklich für dich. Es ist für dich ja ein ungewohnter Zustand, dabei ist er so schön. Jeder sollte das spüren können. Nähe und Vertrautheit. Und du könntest sogar etwas fühlen. Was mich ganz tief berührt hat beim Lesen.
Weil du das Wort auch fett gedrückt hast. Es hat eine unendlich wichtige Bedeutung für dich. Etwas zu fühlen.
Ich freu mich einfach für dich. Das ist mehr als schön zu lesen.

Mach dir keine Gedanken, du kannst nicht immer hier sein.
Man hat ja auch Pflichten.
Ich kann es z. Zeit auch nur,
Weil ich alles andere ausblende.
Mir ist auch alles über den Kopf gewachsen.
Weil ich aber in keine Klinik will,
Versuche ich mich gerade für mich positiv abzulenken.
Und bei euch hier habe ich vieles entdeckt, was mich positiv beflügelt.

Für heute möchte ich dir nochmal sagen, ich freu mich mit dir für deine “ ganz besondere “Wahrnehmung des Fühlens, und des Spürens einer Nähe.

Pass gut auf dich auf.
Alles Liebe dir u. Deiner Familie
Es grüßt dich,
Aurelia
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
Katerle
Beiträge: 11385
Registriert: 25. Sep 2014, 10:30

Re: Beginnende Krankheitseinsicht

Beitrag von Katerle »

Hallo liebe Camille,

erstmal DANKE für den lieben Gruß.
Konnte in letzter Zeit auch nicht soviel schreiben und hatte so ein bissl den Faden verloren. Jetzt geht es wieder.
Ganz schön viel, um was du dich derzeit alles kümmern musst. Das mit deinem Vater tut mir leid, aber sehr erfreulich, dass du auch mehr Zugang zu deinen Eltern bekommen hast. Das sind alles wunderbare Momente und es ist einfach schön, dass du sie es FÜHLEN und auch für dich ANNEHMEN kannst.

Nun ist es schon wieder drei Wochen her, dass ich erneut Oma geworden bin. Noch so ein kleines niedliches Enkelchen, freue mich riesig. Natürlich hat meine Tochter auch einiges zutun, aber sie macht das alles ganz prima und ich bin ganz stolz auf sie. :)

Pass auch auf dich auf, liebe Camille. Es ist immer ein tolles Gefühl, wenn sich die Anderen über unsere Hilfe freuen. Aber auch hier liegt die Gefahr, sich dabei auch manchmal zu überschätzen...

Schlaf gut und GLG
Katerle
El-R17
Beiträge: 101
Registriert: 5. Jan 2019, 23:22

Re: Beginnende Krankheitseinsicht

Beitrag von El-R17 »

Liebe Camille,

auch ich musste viel an Dich denken, und wie ich heute den Thread sah, dachte ich mir, wie es dir wohl geht und so, wie viel ich nicht mitbekomme, weil ich einfach... gerade nicht so gut kann.

Ich freue mich, dich wieder stabiler zu sehen, ich lese Zuversicht und Hoffnung, und das in all dem Trubel in dem du gerade steckst.

Du bewältigst das alles ganz toll.
Mit viel Kraft und viel Stehvermögen. Darum bitte ich dich auch weiter auf dich aufzupassen, dir Zeit für dich zu nehmen, zum durchatmen, zum sein.

Die Krankheitseinsicht, sie ist zweitrangig, insofern, dass du hier bist, also weißt Du darum, und du hast dir Menschen gesucht, die dich stützen, denen du dich zuwenden kannst.
Die Krankheisteinsicht, sie ist erstrangig, wenn es darum geht, dass du auf dich aufpasst, und dass du siehst, dass du ein Recht hast, und es eine Notwendigkeit dafür gibt.

Ich finde, du bewältigst all das bemerkenswert.
Hier sind so viele Frauen und Männer, die eine Inspiration sind, und die mit der Depression auf eine bemerkenswerte und ermutigende Weise umgehen, die sich stützen...
das lese ich hier

Camille, und alle,
ich wünsche Euch Kraft und Selbstfürsorge und Sonnenschein! Kleines Lachen hier und da, eine Erleichterung, wo man sie nicht erwartet, ein Durchatmen, das ihr euch selber zugesteht

Liebe Grüße
El
Camille
Beiträge: 602
Registriert: 3. Nov 2018, 21:35

Re: Beginnende Krankheitseinsicht

Beitrag von Camille »

Liebe DieNeue, liebe Katerle, liebe Aurelia, liebe El
und alle Mitleser,

Vielen Dank für eure Antworten und Reaktionen.

@dieNeue und Aurelia - ihr schreibt, dass ich mich nicht rechtfertigen müsste. Wahrscheinlich ist das so. Ich selbst hatte und habe aber ein starkes Bedürfnis gehabt - mich einfach pauschal zu entschuldigen, bei allen Teilnehmern, die mir in den letzten Wochen und Monaten so nahe gewesen waren - und denen ich nicht mehr antworten "konnte". Auch nicht mehr teilhaben an ihren Gedanken, ihrem Empfinden und ihren weiteren Entwicklungen - ich vermisse den Kontakt zu euch. Ich bin einfach nicht mehr in der Lage zu schreiben. Und das führt dazu, dass ich mich mies fühle - egoistisch - undankbar - ich weiß nicht - ich finde gerade keine besseren Worte. Ich möchte nur sagen - es tut mir leid.

Es ist nicht nur die fehlende Zeit - durch die Mehrbelastung. Obwohl das sicher auch mit eine große Rolle spielt - und ich da, wie du Katerle richtig bemerkt hast, sicher aufpassen muss.

Ich konnte nicht mehr schreiben. Ich kann es immer noch nicht. Weil es mir "irgendwie nicht gut geht". Ich gerade einfach nur damit kämpfe - "nicht verrückt zu werden."

Liebe El, du schreibst
Die Krankheitseinsicht, sie ist zweitrangig, insofern, dass du hier bist, also weißt Du darum, und du hast dir Menschen gesucht, die dich stützen, denen du dich zuwenden kannst.
Die Krankheisteinsicht, sie ist erstrangig, wenn es darum geht, dass du auf dich aufpasst, und dass du siehst, dass du ein Recht hast, und es eine Notwendigkeit dafür gibt.
Damit sprichst du etwas an - damit triffst du etwas - das ich noch nicht benennen kann.

Irgendwie so - Ich weiß WIEDER nicht, ob ich hier "richtig" bin -



Aber darum geht es nicht. Das muss ich langsam für mich klären. Ich habe Hilfe
Ich wollte sagen, dass es mir leid tut.
Dass mehr "gerade" nicht geht - und es nicht daran liegt, dass ich kein Interesse mehr an euch habe.

Herzliche Grüße
Camille
Zuletzt geändert von Camille am 11. Mai 2019, 23:21, insgesamt 1-mal geändert.
juli74sara
Beiträge: 469
Registriert: 3. Mai 2019, 21:50

Re: Beginnende Krankheitseinsicht

Beitrag von juli74sara »

liebe camille, manchmal kann man einfach nicht schreiben oder sprechen, wenn der zustand es einem nicht ermöglicht. ich wünsche dir viel kraft und hoffnung, auch wenn ich DICH nicht kenne, sondern nur deine momentane lage. es geht dir gerade nicht gut. punkt. bitte versuche, dich nicht egoistisch oder mies zu fühlen, denn das bist du nicht. du brauchst dich jetzt selbst, alles gute für dich auf deinem weg.
"die vergangenheit kannst du nicht ändern, aber das heute so gestalten, daß du morgen eine andere zukunft hast"
Katerle
Beiträge: 11385
Registriert: 25. Sep 2014, 10:30

Re: Beginnende Krankheitseinsicht

Beitrag von Katerle »

Hallo liebe Camille,

das ist mir schon klar, dass es kein fehlendes Interesse an uns ist, mache dir da bitte keine Vorwürfe wegen dem Schreiben. Dir geht es sehr schlecht und auch das ist unbedingt ernstzunehmen. Ich war auch mal in einem Zustand, dass ich mit mir kämpfte, nicht verrückt zu werden, weil mir alles zuviel war, es vieles zusammengekommen war. Das ist ein Scheißgefühl...
Du schreibst, du hast Hilfe und das ist auch gut so. Nimm sie an...

Drück dich und wünsche eine gute Nacht,
Liebe Grüße
Katerle
El-R17
Beiträge: 101
Registriert: 5. Jan 2019, 23:22

Re: Beginnende Krankheitseinsicht

Beitrag von El-R17 »

Liebe Camille,

was nicht geht, das geht jetzt nicht.
Und was du gar nicht brauchst, ist ein schlechtes Gewissen.
Mach dich zur Priorität deines Wohlbefindens. Sich um andere kümmern, ist auch eine Form von sich selbst (sich) abzulenken. Klingt ein wenig hart, ist aber mit ganz viele Herz für dich gesagt.

Ganz liebe Grüße
El
Camille
Beiträge: 602
Registriert: 3. Nov 2018, 21:35

Re: Beginnende Krankheitseinsicht

Beitrag von Camille »

Danke Katerle und El für eure Antwort und euren Zuspruch.

@ El - Danke für deine klaren Worte
Sich um andere kümmern, ist auch eine Form von sich selbst (sich) abzulenken. Klingt ein wenig hart, ist aber mit ganz viele Herz für dich gesagt.
Klingt nicht hart - ist durch und durch wahr - und hilft mir gerade sehr

Wie geht es Dir gerade? - Ich habe auch so oft an dich denken müssen.

Ganz liebe Grüße
Camille
Katerle
Beiträge: 11385
Registriert: 25. Sep 2014, 10:30

Re: Beginnende Krankheitseinsicht

Beitrag von Katerle »

Das hat El mal wieder gut auf den Punkt gebracht...
El-R17
Beiträge: 101
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Re: Beginnende Krankheitseinsicht

Beitrag von El-R17 »

Liebe Camille,

das ist ganz ganz lieb, dass Du fragst!

Die Wunde schmerzt, die Depression sorgt dafür, dass sie sich nur schwer bisweilen gefühlt gar nicht schließt.
Aber es gibt kleine Schritte, ich versuche mehr mit Affirmation zu arbeiten, die Depression sozusagen auszuspielen, mit ihren eigenen Waffen zu schlagen.
Kleine Schritte... Einsichten. Viele teils schmerzhafte Einsichten, es geht um das warum ich was mache, dass das nicht meine erste Co-Abhängigkeit ist, nur eine ganz andere als die davor. Wieso ich mein leben lang nie zufrieden mit mir war, egal wie schlank, wie erfolgreich, wie schnell, wie was auch immer ich war.

Die Krankheit lässt mich schlimme Dinge von mir denken, ich wollte sie immer nur los werden, das ist auch jetzt so, aber sie hat doch irgendwo Wurzeln in mir, und erst, wenn ich die raushabe, kann es auch langfristige Heilung geben. So denke ich gerade.

Mit mir selbst wieder zufrieden sein, klingt irgendwie klein, ist aber wie ein riesiger Ozean, den es zu durchschwimmen gilt.

Ich send Dir ganz viel Kraft für Dich!

Liebe Grüße
El
Camille
Beiträge: 602
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Re: Beginnende Krankheitseinsicht

Beitrag von Camille »

Liebe El,

Es ist so schön, dass du geantwortet hast.

Auch jetzt von Dir geschrieben hast. Ich habe nicht erwartet, dass sich deine Wunde schon geschlossen haben könnte - dazu war sie viel zu tief.

Und trotzdem freue ich mich, zu lesen, dass du den Kampf aufgenommen hast. Und wie mutig du bist - du stellst Dich, gehst in dich auch wenn die Einsicht schmerzt. Du bist so stark.

Und das habe ich gespürt - in deinem Schreiben an mich. Du hast mich bestärkt - nichts beschönigt - nichts bagatellisiert - aber einen "Anstoß" gegeben, das kam zum richtigen Zeitpunkt
Die Krankheit lässt mich schlimme Dinge von mir denken, ich wollte sie immer nur los werden, das ist auch jetzt so, aber sie hat doch irgendwo Wurzeln in mir, und erst, wenn ich die raushabe, kann es auch langfristige Heilung geben. So denke ich gerade.

Mit mir selbst wieder zufrieden sein, klingt irgendwie klein, ist aber wie ein riesiger Ozean, den es zu durchschwimmen gilt.
Nein genau das ist nicht klein.
Auch ich denke immer "schlimme Dinge" von mir - ich wollte mich bessern - es war eine Falle - ich konnte vor meinen eigenen Ansprüchen nie bestehen - bis heute - der Druck wurde nur immer größer

Es fällt mir immer noch schwer zu sagen, dass es "die Krankheit" sei, die mein negatives Selbstbild prägt. Immer erscheint es mir, als sei es die "Wahrheit" - dieses zu trennen oder zu sortieren gelingt mir nicht.

Es ist nicht klein - der Ozean ist groß - ich sehe noch kein Land
Aber ich fühle mich gerade nicht allein im Wasser
Du hast mich ermutigt weiter zu schwimmen
das hat mir Kraft gegeben
Und die wünsche ich Dir auch

Danke

Camille
Camille
Beiträge: 602
Registriert: 3. Nov 2018, 21:35

Re: Beginnende Krankheitseinsicht

Beitrag von Camille »

An alle anderen die mir geantwortet haben

Vielen Dank - für eure Antworte und euer Verständnis

@Katerle - du hast mich schon so oft immer wieder von neuem begrüßt und mir damit das Gefühl genommen, hier "keinen Platz" zu haben. Das war und ist für mich so wertvoll - ich schaffe es oft selbst nicht, mich willkommen zu fühlen.
Ich habe mitverfolgt, dass du erneut Oma geworden bist - und dass es deiner Tochter gut geht. Das freut mich so für dich und deine Familie

Ganz herzlichen Dank

Camille
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