Klinik in Rinteln... Bin wieder da !

st
Beiträge: 7
Registriert: 18. Feb 2004, 13:24

Klinik in Rinteln... Bin wieder da !

Beitrag von st »

Nach 6 Wochen Aufenthalt im Berghaus der Burghof-Klinik in Rinteln bin ich gestern nach Hause gekommen. Ich kann wirklich nur Positives berichten und beantworte gerne evtl. Fragen !!
Narben
Beiträge: 5
Registriert: 25. Mär 2004, 20:04

Re: Klinik in Rinteln... Bin wieder da !

Beitrag von Narben »

hi
schön das du wieder da bist,
sorry nochmal wegen mein zitat
bitte hilf mir ich sollte im juni in die burgklinik rinteln ich dagte zum arzt möchte lieber nach bad wildungen was waren deine erfahrungen da
st
Beiträge: 7
Registriert: 18. Feb 2004, 13:24

Re: Klinik in Rinteln... Bin wieder da !

Beitrag von st »

hallo sylvi,
meine erfahrungen in rinteln waren ausnahmslos gut. die klinik liegt sehr abgelegen auf einem berg, deshalb wäre es gut, wenn man ein auto vor der tür hat. das umfeld verspricht deshalb erholung und ruhe pur. die atmosphäre im haus ist sehr freundlich und durch die geringe anzahl der patienten dort (max. ca. 30) herrscht ein sehr familiäres klima. falls du infos über die dort angebotenen therapien haben möchtest, kannst du dich auf der folgenden internet-seite informieren: www.burghof-klinik.de.
gruß.... kummergugel
st
Beiträge: 7
Registriert: 18. Feb 2004, 13:24

Re: Klinik in Rinteln... Bin wieder da !

Beitrag von st »

hallo sylvi,
meine erfahrungen in rinteln waren ausnahmslos gut. die klinik liegt sehr abgelegen auf einem berg, deshalb wäre es gut, wenn man ein auto vor der tür hat. das umfeld verspricht deshalb erholung und ruhe pur. die atmosphäre im haus ist sehr freundlich und durch die geringe anzahl der patienten dort (max. ca. 30) herrscht ein sehr familiäres klima. falls du infos über die dort angebotenen therapien haben möchtest, kannst du dich auf der folgenden internet-seite informieren: www.burghof-klinik.de.
gruß.... kummergugel
kisl
Beiträge: 11
Registriert: 26. Feb 2004, 20:39

Re: Klinik in Rinteln... Bin wieder da !

Beitrag von kisl »

hallo kummerkugel,

ich soll auch eine Rehamaßnahme durchführen und suche nun geeignete Klinik.

Für Rinteln benötigt man wohl keinen Bfa-Antrag??????

Wie lange hat es gedauert bis man Dich aufnehmen konnte?????

Bin seit 5 Wochen krank und habe sehr schwere Depressionen.

Dank für Deine Antwort.
Gruß Kirsten
kessy4949
Beiträge: 228
Registriert: 16. Apr 2003, 23:08

Re: Klinik in Rinteln... Bin wieder da !

Beitrag von kessy4949 »

Hallo Kummergugel,

war das jetzt eine Kur oder ist das auch eine Akutklinik? Versteh momentan gar nix. Ist auch früh morgens, hab grad mit meiner KK gesprochen und meiner Ärztin - beide sind sich wiedermal "sehr einig" und gehen mir noch mehr auf die Nerven!!!
Wenns so weitergeht können sie mich bald in die "Geschlossene" einweisen - falls man keinen Antrag braucht!!!
Scheiß Bürokratie!!!
st
Beiträge: 7
Registriert: 18. Feb 2004, 13:24

Re: Klinik in Rinteln... Bin wieder da !

Beitrag von st »

hallo christin,
sorry, wegen meiner verspäteten antwort. ich hatte ein paar tage urlaub und war unterwegs. die klinik in rinteln ist ein richtiges krankenhaus. was du genau unter einer "akutklinik" verstehst, weiß ich nicht, aber teilweise erfolgte die einweisung dorthin bei mitpatienten sehr schnell (2-3 tage). ich drücke dir die daumen und bitte bleib weiterhin tapfer. liebe grüße
Sphynx
Beiträge: 27
Registriert: 23. Okt 2003, 22:29

Re: Klinik in Rinteln... Bin wieder da !

Beitrag von Sphynx »

Hallo,
habe mich gerade auf der Webseite von der Burghof - Klinik in Rinteln versucht, schlau zu machen.
Diese Klinik ist von mir aus ca 270km entfernt, das geht noch, und deren Konzept und familiäres Ambiente finde ich sehr ansprechend.
Ich war vor ca. 2Wochen aus einer Psychiatrischen Klinik entlassen worden, wo ich ca 4-5Wochen aufgrund meiner Depressionen behandelt wurde. Dort war ich auch sehr zufrieden.
Jedoch merke ich, dass ich noch sehr unstabil bin und wegen jeder Kleinigkeit wieder ins depressive Loch falle und zwar so heftig, dass gar nichts mehr geht.
Vor einem Jahr war ich in einer Psychosomatischen Klinik im Schwarzwald, und es wurde mir seitens meines ambulanten Therapeuten geraten, wieder dort hinzugehen, weil mir die Behandlung im Schwarzwald geholfen hat, was auch stimmte.
Wurde allerdings ein halbes Jahr nach meiner Entlassung wieder rückfällig. Mir wurde auch dort geraten, noch einmal zu einer Intervallbehandlung zu kommen. Hatte jedoch Angst um meinen Arbeitsplatz, was mir heute ziemlich gleichgültig geworden ist. Ich will nur noch gesund werden. Dann kann ich überall arbeiten.
Aber wieder in den Schwarzwald zu gehen, ist mir einfach zu weit von der Entfernung, her und ich muss mit sehr langen Wartezeiten rechnen. Einen Rehaantrag wäre für mich genauso utopisch, weil es mir jetzt wieder akut schlecht geht, und ich so nicht wieder arbeiten kann.
Kann man sich in die Burghofklinik akut vom Arzt einweisen lassen über Krankenkasse anstatt über Reha?
Könnte ich ggf. noch etwas mehr Erfahrungsberichte über diese Klinik bekommen? Behandeln sie dort z.B. auch Posttraumatische Belastungstörungen?

Erst einmal vielen Dank im voraus über weitere Infos.
LG Josy
kessy4949
Beiträge: 228
Registriert: 16. Apr 2003, 23:08

Re: Klinik in Rinteln... Bin wieder da !

Beitrag von kessy4949 »

Hallo Kummergugel,
das macht doch nix, bin sowieso nicht regelmäßig hier vertreten. Ich hatte mich mal auf der Internetseite der Burghofklinik umgesehen. Hattest Du vorher erstmal ein Vorstellungsgespräch??? Ich frage nur, weil Rinteln so ziemlich weit weg von mir ist und einfach mal auf ein Vorgespräch schnell dorthin zu fahren ist nicht einfach.

Viele Grüße,
Christin
270792
Beiträge: 296
Registriert: 6. Jun 2004, 20:45
Kontaktdaten:

Re: Klinik in Rinteln... Bin wieder da !

Beitrag von 270792 »

Hallo Josi!

Ich war im Sommer 2002 für 12 Wochen in der Burghofklinik Rinteln. Diese ist ein ganz normales Krankenhaus (Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik). Die Athmosphäre ist aber überhaupt nicht wie im Krankenhaus, es ist dort sehr schön, das Hauptgebäude ist über 400 Jahre alt, aber innen gut modernisiert.

Wenn es erforderlich wird, würde ich jederzeit sofort wieder hingehen,ich habe mich da sehr wohl gefühlt.Die Mitarbeiter sind alle sehr freundlich und sehr um die Patienten bemüht.

Von meinem Wohnort ist Rinteln nur 60 km entfernt.
Das Berghaus habe ich mir auch mal angesehen, aber für mich war das zu abgelegen, da ich nicht Auto fahren kann.

Du kannst dich von einem Arzt dort einweisen lassen, bei mir hat es die behandelnde Psychiaterin gemacht und es ging auch sehr schnell,3 Wochen, es wäre auch noch eher gegangen, aber vorher hatte ich keine Betreuungsmöglichkeit für meinen Sohn.(Er ist Autist - Aspergersyndrom-und ich kann ihn deshalb nicht eben mal so bei Verwandten unterbringen, so mußte ich warten, bis mein Mann seinen Jahresurlaub hatte, für die 9 Wochen danach hatten wir dann eine Haushaltshilfe).

Die Klinik ist im Krankenhausplan des Landes Niedersachsen und somit ist die Krankenkasse verpflichtet, zu zahlen. Du mußt Dir von der Kasse nur vorher die Zusage holen, aber bei mir ging das völlig problemlos.

Ich war zum einen wegen Depressionen dort, zum anderen wegen häufiger Migräneanfälle.
Leider hatte ich bereits eine Woche nach der
Entlassung einen Rückfall, da sich meine Situation zu Hause mit dem schwerbehinderten Kind ja nicht geändert hatte. Mit Medikamenten und regelmäßigen Terminen bei meiner Psychiaterin habe ich mich wieder einigermaßen aus der Depression herausgearbeitet, aber wirklich bergauf ging es erst in dem Moment, als ich im März dieses Jahres wieder angefangen habe, zu arbeiten.

Die Migräne hatte sich nach dem Aufenthalt zunächst gebessert, aber inzwischen ist alles wieder beim Alten. Dadurch ist die Rückfallgefahr wieder größer geworden, zumal mein Sohn derzeit dermaßen aggressiv ist, daß ich am liebsten wieder nach Rinteln fahren würde, um dem zu entfliehen.

Ich kann die Burghofklinik trotz meines schnellen Rückfalls wirklich empfehlen, ich habe da eine Menge für den Alltag gelernt, so daß es mir momentan relativ gut geht, wenn ich nicht gerade einen Migräneanfall habe.

Frag einfach mal Deinen Arzt nach einer Einweisung, meine Ärztin hat dort angerufen, die Dringlichkeit geschildert und sofort einen Aufnahmetermin für mich bekommen.

Liebe Grüße

Blautopas
Nichts im Leben ist hoffnungslos traurig; selbst eine Träne, die die Wange hinabrollt, kitzelt.
270792
Beiträge: 296
Registriert: 6. Jun 2004, 20:45
Kontaktdaten:

Re: Klinik in Rinteln... Bin wieder da !

Beitrag von 270792 »

Hallo Christin,

ein Vorgespräch ist nicht unbedingt notwendig, ich hatte jedenfalls keins. Für mich wäre es aber nicht so weit gewesen und hätte das schon machen können.

Bei mir hat meine behandelnde Psychiaterin dort angerufen und die Situation und Dringlichkeit geschildert und ich bekam sofort einen Aufnahmetermin.

Liebe Grüße

Blautopas
Nichts im Leben ist hoffnungslos traurig; selbst eine Träne, die die Wange hinabrollt, kitzelt.
Sphynx
Beiträge: 27
Registriert: 23. Okt 2003, 22:29

Re: Klinik in Rinteln... Bin wieder da !

Beitrag von Sphynx »

Hallo Blautopas
vielen, lieben Dank für deine Antwort.
Meine behandelnde Ärztin würde mich zwar in eine Klinik außerhalb Nordrheinwestfahlen einweisen. Aber sie würde nicht in solchen Kliniken anrufen. Denn ich habe versucht, sie noch einmal daruauf anzusprechen, für mich im Schwarzwald in der Klinik anzurufen,wo ich vorher ja schon war, damit ich schneller wieder reinkomme. Das hat sie abgelehnt mit der Begründung, dass andere Kliniken, die weiter von meinem Wohnkreis entfernt sind, nicht aufnahmeverpflichtet wären, sondern nur die Kliniken im Umkreis, wo ich wohne. Deshalb habe ich sie gar nicht erst auf die Klinik in Rinteln angesprochen, denn sie macht lediglich ihre "Hausaufgaben", egal ob und wie ich ertrinke.
Sie hat mich jetzt erst mal wieder in die psychiatrische Klinik zurücküberwiesen, die in meiner Nähe ist und wo ich vor 2Wochen noch war. Auch diese Psychiatrische Klinik, die eine Krisenintervention macht, hat jegliche Unterstützung abgelehnt und wird ablehnen, mich in eine weiterbehandelnde Klinik weiterzuempflehlen. Das muss ich selber tun, das wäre meine Sache.
Da mir hier in NRW so viele Steine in den Weg gelegt werden und mir offenbar auch all die Behandlungen hier nichts nützen, habe ich selber wieder Kontakt zu der Klinik im Schwarzwald aufgenommen, wo ich schon zweimal in Behandlung war.
Die kennen mich und mein Krankheitsbild. Und ich denke, dass es leichter für mich wäre, dort meine Dinge in die Hand zu nehmen, um unter zu kommen, als in einer Klinik an die Türe zu klopfen, wo ich vorher noch nicht behandelt wurde. Es ist zwar sehr weit von mir aus in den Schwarzwald zu gehen, aber ich sehe keine andere Chance, weil woanders entweder nur die Ärztin anrufen darf, die dies nicht machen wird, oder nur Rehabetten für Kuraufenthalte vorhanden sind.
Es ist schon traurig, dass ich hier nichts passendes für mich finden kann. Geschweige denn, eine vernünftige ambulante Behandlung, wo es nicht erst so weit kommen muss, dass man überhaupt in stationäre Behandlung muss.
Nun ja, trotzdem vielen, lieben Dank.
Ich kann mir schon vorstellen, dass die Klinik in Rinteln gut ist und mir hätte bestimmt auch helfen können.
Ich habe früher in Süddeutschland gewohnt, von daher kenne ich die Klinik im Schwarzwald.
Liebe Grüße Josy
Bellasus
Beiträge: 1628
Registriert: 10. Jun 2004, 21:41

Re: Klinik in Rinteln... Bin wieder da !

Beitrag von Bellasus »

Hallo Josy,

auch ich bin in Rinteln gewesen und gerade Mitte Mai nach elf Wochen nach Hause gekommen. Und ich würde immer wieder hinfahren! Viele andere auch, die ich dort kennengelernt habe und die vorher schon in anderen Kliniken waren. Es kamen sogar Patienten aus Süddeutschland.

Wenn Du zu der Klinik im Schwarzwald ein wirklich gutes Gefühl hast, dann fahr auf jeden Fall dorthin, notfalls mit Hilfe eines anderen Arztes. Ansonsten kann es doch nicht schaden, selber mal in Rinteln anzurufen, sie sind dort wirklich supernett.

Ich habe nach einem Totalzusammenbruch (wenn man jahrelang alles unter den Teppich kehrt und macht und macht und macht bis nichts mehr geht...) innerhalb von 14 Tagen einen Platz bekommen. Da bei mir wirklich alles verknotet war, habe ich in diesen elf Wochen erstmal mein Katastrophen-Knäuel entwirrt und den Problemen in meinem Leben Namen gegeben. Diese - ganz bitteren - Erkenntnisse sind die Grundlage für die ambulante Therapie, die ich jetzt beginne.

Mir ist noch reichlich mulmig, weg sind die Depressionen nicht, und ohne Medikamente geht es gar nicht (habe sie neulich morgens vergessen - war gar nicht gut), aber ich komme in meinem Alltag zurecht!

Dieses Forum habe ich gerade eben entdeckt und finde es ziemlich gut. Endlich muß man mal nicht erklären, wie es einem geht!

Liebe Grüße
Annette




www.depressionsliga.de

- Betroffene für Betroffene -
270792
Beiträge: 296
Registriert: 6. Jun 2004, 20:45
Kontaktdaten:

Re: Klinik in Rinteln... Bin wieder da !

Beitrag von 270792 »

Hallo Annette!

>auch ich bin in Rinteln gewesen und gerade >Mitte Mai nach elf Wochen nach Hause >gekommen. Und ich würde immer wieder >hinfahren!

Ich würde auch sofort wieder hinfahren.

>Ansonsten kann es doch nicht schaden, selber >mal in Rinteln anzurufen, sie sind dort >wirklich supernett.

Das kann ich uneingeschränkt bestätigen.

>Ich habe nach einem Totalzusammenbruch (wenn >man jahrelang alles unter den Teppich kehrt >und macht und macht und macht bis nichts >mehr geht...) innerhalb von 14 Tagen einen >Platz bekommen. Da bei mir wirklich alles >verknotet war, habe ich in diesen elf Wochen >erstmal mein Katastrophen-Knäuel entwirrt >und den Problemen in meinem Leben Namen >gegeben.

Bei mir war es ähnlich, ich habe mir fast mein ganzes Leben lang alles gefallen lassen und immer nur geschluckt, geschluckt und nochmal geschluckt. Das fing schon im Kindergarten an, daß ich immer das Opfer war und mich nie gewehrt habe. Während der Schulzeit ging das munter weiter. Zu Hause wurde ich von meinen drei Geschwistern total untergebuttert.
Während des Studiums ging es ganz gut, obwohl ich da auch Außenseiter war, weil ich als einzige nicht im Internat wohnte. Dann hatte ich das Pech, daß mein Lehrer-Abschluß in den alten Bundesländern nicht anerkannt, wurde, aber das war insofern nicht so schlimm, weil ich problemlos eine Umschulung zur Erzieherin machen konnte.

Die beiden Kolleginnen an meiner letzten Arbeitsstelle, mit denen ich erst im Hort und dann im Kiga zusammenarbeitete, haben mich beide behandelt wie ein dummes Kind. Meine Vorschläge und Ideen waren grundsätzlich schlecht und wurden abgewiesen.Ich habe es mir gefallen lassen und wieder geschluckt.

In meinem neuen Job ist das ganz anders,da fühle ich mich uneingeschränkt wohl, aber da ist zu Hause noch mein 11jähriger autistischer Sohn, der inzwischen wegen Mobbing in der Schule auch depressiv ist und immer wieder Suizidgedanken äußert.
Und wie ich das weiter durchstehen soll, steht in den Sternen...

> Diese - ganz bitteren - Erkenntnisse sind >die Grundlage für die ambulante Therapie, >die ich jetzt beginne.

Ich hatte vorher eine ambulante Therapie, die völlig nutzlos war.

>Mir ist noch reichlich mulmig, weg sind die >Depressionen nicht, und ohne Medikamente >geht es gar nicht


Das ist völlig normal, Du bist doch gerade erst zurückgekehrt. Meine Medikament wurden erst eineinhalb Jahre später abgesetzt. Mir ging es nur eine Woche nach der Entlassung so schlecht, daß ich mich sofort in den nächsten Zug setzen und wieder nach Rinteln fahren wollte. Aber es war aus familiären Gründen nicht machbar. Meine Psychiaterin hat mich dann einmal in der Woche zu sich bestellt, ich gehe jetzt immer noch hin, derzeit allerdings in größeren Abständen.

>aber ich komme in meinem Alltag zurecht!

Das ist doch schon mal nicht schlecht. Bei mir funktionierte der Alltag auch irgendwie, aber es war immer wieder eine Quälerei und oft dachte ich, ich schaffe das nicht.

Zur Zeit merke ich, daß ich mal wieder nichts mehr auf die Reihe kriege, mein Mann ist genervt, weil in der Wohnung Chaos herrscht, ich habe ein schlechtes Gewissen und so dreht sich die Spirale immer weiter abwärts.

Ein paar Wochen Rinteln wären jetzt nicht schlecht zur Auffrischung, aber momentan möchte ich das vermeiden, weil ich erst seit 2 1/2 Monaten den neuen Job habe und da auf keine Fall gleich so lange fehlen möchte. Die Eltern unserer Kindergartenkinder sollen auch nicht unbedingt wissen, daß ich schon so lange in psychiatrischer Behandlung bin.
Also muß ich es irgendwie ambulant auf die Reihe kriegen.


>Dieses Forum habe ich gerade eben entdeckt >und finde es ziemlich gut.

Ebenso! Ich bin auch erst sein ein paar Tagen hier.

> Endlich muß man >mal nicht erklären, wie es >einem geht!

Ich hasse die Frage, wie es mir geht. Die Frage ist rein rethorisch, eigentlich interessiert es den Fragenden überhaupt nicht (Ausnahmen durchaus möglich) Es wird immer erwartet, daß man sagt, es gehe einem gut. Sagt man, es gehe einem nicht gut, dann kommt die mitleideig Frage "ach, was hast du denn?".

Ich liebe die (seltenen) Anrufe meiner Schwiegereltern. Jedes mal der gleiche Wortlaut.
Zitat: "Na, wie geht's euch denn?
Mein Mann antwortet dann immer: "Bei uns ist alles in Ordnung". Ich könnte jedesmal das Telefon nehmen, ihm ins Gesicht schmettern und ihn anbrüllen, nichts sei in Ordnung.
Aber ich sage wieder mal nichts und kriege dafür als Belohnung den nächsten Migräneanfall.

Irgendwann habe ich ihn mal ganz ruhig darauf angesprochen. Er erklärte, seinen Eltern sagen zu müssen, daß alles in Ordnung sei,damit sie sich nicht unnötig Sorgen machen und weil es von ihm erwartet wird.Damit war für ihn das Thema erledigt.
Ich kann diese Heuchelei einfach nicht ertragen.

Aber ich kann ja mit Euch drüber reden und es hilft wirklich sehr, daß einem jemand zuhört, der die Probleme kennt, psychisch gesunde Menschen können das nicht verstehen.

Liebe Grüße

Annette

PS: Wen hattest Du denn als Bezugstherapeuten? Ich Dr. Luig, weil der Neurologe ist (wegen meiner Migräne), zwischendurch war ich mal zwei Wochen bei Herrn Hahn, als Dr. Luig Urlaub hatte.
Nichts im Leben ist hoffnungslos traurig; selbst eine Träne, die die Wange hinabrollt, kitzelt.
Bellasus
Beiträge: 1628
Registriert: 10. Jun 2004, 21:41

Re: Klinik in Rinteln... Bin wieder da !

Beitrag von Bellasus »

Hallo Blautopas oder heißt Du etwa auch Annette?

Freue mich sehr über Deine Antwort! Hatte meine Antwort eben fast fertig, da stürzte der PC ab, also noch mal von vorne...

Du scheinst ähnlich wie ich auch in alten Empfindungen und Mechanismen festzuhängen, die in der Kindheit entstanden sind und heute leider das Leben schwer machen, weil sie einfach nicht mehr angemessen sind.

Bei mir waren es meine Eltern, zwischen denen ich total in der Zwickmühle hing, von einer Seite nur Druck und zu nahe kommen, von der anderen Seite alleingelassen werden. In diesen verzweifelten Gefühlen stecke ich heute noch, jede Situation, die mir Druck macht oder wenn ich mich verlassen fühle wird zur Katastrophe, ich löse mich dann fast auf. Der Verstand nützt leider gar nichts, das sitzt einfach zu tief.

In Rinteln bekam ich nach 6 Wochen Herrn Funkner als Krankheitsvertretung. Vorher saß ich verzweifelt in einer harten unkaputtbaren Schale, kam nicht an mich heran, ließ niemanden an mich heran, obwohl ich es doch unbedingt wollte. Dann hat Herr Funkner innerhalb von 30 min meinen Schutzwall eingerissen, einfach, indem er sehr mitfühlend an den richtigen Stellen nachgefragt und zusammengefaßt hat. Ich konnte bei ihm weitermachen. Er hat es geschafft, dass ich meine ganze Sch... ausgepackt habe, dass ich ihm Dinge erzählen konnte, die ich bisher nicht einmal vor mir selbst in Worte fassen konnte. Ich bin immer offener geworden, auch in den anderen Therapien drumherum. Herrn Funkner bin ich unendlich dankbar, denn er hat verstanden und mir geholfen, meine Themen und die Zusammenhänge zu erkennen.

Dr. Luig habe ich in Form der Sensitiv-CD mit nach Hause genommen, die ich ganz oft höre. Aber auch Herrn Becker, Herrn Dimtschev, Frau Hendrichs, ach eigentlich fast alle müßte man zu Hause haben.

Wenn Dir auch der Austausch mit anderen "Verstehenden" so wichtig ist, schau doch mal ob es bei Euch Gruppenangebote ambulant gibt. Ich war gestern zum ersten Treffen einer Gruppentherapie bei einer Heilpraktikerin für Psychotherapie - das könnte fast ein bißchen Rinteln-Feeling werden! Es sind ganz liebe Menschen und einige ähnliche Therapie-Elemente (Sensitiv, Malen, Körperwahrnehmungsübungen). Meine Einzeltherapeutin, zu der ich nach 3 Terminen schon sehr viel Vertrauen habe, unterstützt dies auch sehr als Ergänzung.

Und außerdem ist am 3. Juli das Sommerfest in Rinteln - hast du nicht auch Lust hinzukommen?

Auf jeden Fall wünsche ich Dir, dass Du Dich nicht von Job und Familie überrollen läßt, sondern eine "Tankstelle" findest. Laß mal wieder von Dir hören!

Annette




www.depressionsliga.de

- Betroffene für Betroffene -
270792
Beiträge: 296
Registriert: 6. Jun 2004, 20:45
Kontaktdaten:

Re: Klinik in Rinteln... Bin wieder da !

Beitrag von 270792 »

Hallo Annette!

>Hallo Blautopas oder heißt Du etwa auch Annette?

Ja.

>Freue mich sehr über Deine Antwort! Hatte >meine Antwort eben fast fertig, da stürzte >der PC ab, also noch mal von vorne...

Das ist lästig,ich verwende Linux und hatte damit noch nie einen Absturz. Als ich noch unter Windows gearbeitet habe, ist mir das auch oft passiert,daß ich vergessen habe, ab und zu zu speichern und kurz vorm Schluß stürzte dann prompt der Computer ab.

> Der Verstand nützt leider gar nichts, das >sitzt einfach zu tief.

Mein Verstand sagt mir immer, bleib ruhig, du schaffst es, ganz locker mit den Problemen umzugehen, du hast schon viel schlimmeres gemeistert. Aber leider lasse ich mich im Moment zu sehr gefühlsmäßig hineinziehen.Ich habe in den letzten 2 Tagen massiv abgebaut.

>In Rinteln bekam ich nach 6 Wochen Herrn >Funkner als Krankheitsvertretung. Vorher saß >ich verzweifelt in einer harten >unkaputtbaren Schale, kam nicht an mich >heran, ließ niemanden an mich heran, obwohl >ich es doch unbedingt wollte. Dann hat Herr >Funkner innerhalb von 30 min meinen >Schutzwall eingerissen, einfach, indem er >sehr mitfühlend an den richtigen Stellen >nachgefragt und zusammengefaßt hat.

Das war doch dieser junge Therapeut mit den braunen, etwas strubbeligen Haaren?? Weiß nicht mehr genau,ist fast 2 Jahre her.

Ich hatte den eine Zeitlang in der Expositionsgruppe. Er war ganz schön hartnäckig, hat aber viel erreicht.


Dr. Luig habe ich in Form der Sensitiv-CD mit nach Hause genommen, die ich ganz oft höre.

Den fand ich total niedlich und kam auch eigentlich ganz gut mit ihm klar, aber es war manchmal ziemlich schwierig, bei ihm zu Wort zu kommen.

>Aber auch Herrn Becker, Herrn Dimtschev, >Frau Hendrichs, ach eigentlich fast alle >müßte man zu Hause haben.

Oh ja, das wäre schön. Es gab dort eigentlich niemanden, den ich nicht mochte, sie waren alle so lieb und verständnisvoll. Bei Herrn Becker hatte ich Feldenkraistherapie. Besonders gerne mochte ich Schwester Kirsten, die mich immer getröstet hat, wenn ich mal wieder mitten in der Nacht mit unerträglichen Migränekopfschmerzen heulend im Flur saß (ganz oben im Hauptgebäude unterm Dach), um meine Zimmernachbarin nicht zu aufzuwecken.
Superspitzenklasse fand ich Herrn Masche (war der bei Dir noch da?), der Atemtherapie gemacht hat.

Was ich nie vergessen werde,ist eine Situation, die ich in der ersten SFT-Gruppensitzung hatte. Es ging um eine ganz einfache Aufgabe, aber ich konnte das einfach nicht, bin zusammengebrochen und habe den Rest der Stunde nur noch geheult.

>Wenn Dir auch der Austausch mit anderen >"Verstehenden" so wichtig ist, schau doch >mal ob es bei Euch Gruppenangebote ambulant >gibt.

Die gibt es mit großer Sicherheit. Ich wohne in Hannover und da sind die Möglichkeiten in der Richtung sehr vielfältig. Ich werde mal bei Kibiss Kiss nachfragen.

>Es sind ganz liebe Menschen

In solchen Kliniken und Gruppen trifft man meist auf sehr sensible, feinfühlige Menschen. Mein Schwester hat mir das auch erzählt, die vor kurzem aus Bad Saulgau zurückgekehrt ist.
Robuste, unempfindliche Leute kommen besser mit ihren Alltagsproblemen klar und gehen nicht in solche Einrichtungen.

>und einige ähnliche Therapie-Elemente (Sensitiv, Malen, Körperwahrnehmungsübungen).

Ich habe nichts in der Richtung bekommen. Ich hätte so gerne Musiktherapie gemacht.Und Trommeln, da hätte ich meine ganze Wut auf diese A...löcher von Ärzten und Beamten rauslassen können, deren Ignoranz und Überheblichkeit mich so oft fertig gemacht hat.

Und außerdem ist am 3. Juli das Sommerfest in Rinteln - hast du nicht auch Lust hinzukommen?

Ich war letztes Jahr zum Ehemaligentreffen. Ab und an fahre ich mit einer Mitpatientin von damals, mit der ich immer noch Kontakt habe, nach Rinteln und wir machen uns dort einen schönen Tag.
Am 3.7. kann ich leider nicht, das kommt meine Schwester zu Besuch. Wir versuchen zur Zeit , uns gegenseitig wieder aufzubauen, nachdem sie zeitgleich mit mir einen Rückfall hatte.

>Auf jeden Fall wünsche ich Dir, dass Du Dich >nicht von Job und Familie überrollen läßt, >sondern eine "Tankstelle" findest.

Der Job überrollt mich nicht, im Gegenteil, er ist meine "Tankstelle". Ich fühle mich da so wohl, wie in den letzten dreizehn Jahren nicht mehr. Leider arbeite ich nur zwei Tage in der Woche,und ich freue mich immer, wenn ich von den Kollegen gefragt werde, ob ich sie vertreten kann, wenn sie krank sind oder Urlaub haben.

Ich habe Angst, meinen Job zu verlieren, wenn ich jetzt wieder in die Klinik müsste, ich bin noch in der Probezeit. Deshalb muß sich eine ambulante Möglichkeit finden. Ich habe eine Termin für Donnerstag bei meiner Psychiaterin bekommen, der eigentlich nächste wäre erst in 5 Wochen nach ihrem Urlaub gewesen. Und bis dahin zu warten, schaffe ich auf keinen Fall.

Mein Sohn überrollt mich zur Zeit leider sehr massiv und ich kann mich nicht mehr dagegen wehren. Ich schaffe es einfach nicht, meine Gefühle auszuschalten und ihn genauso abzuweisen, wie mein Man das tut. Mein Kind ist immmer noch suizidgefährdet und ich bin ständig mit den Gedanken bei ihm, wenn er aleine unterwegs oder auch zu Hause ist. Und immer diese Angst, er setzt seine Ankündigung in die Tat um. Andererseits wünsche ich mir, er würde es tun,damit ich endlich meine Ruhe habe.

Nächsten Samstag bin ich zusammen mit meinem Mann zum 50. Geburtstag einer ehemaligen Mitpatientin eingeladen, mit der ich die letzten 5 Wochen das Zimmer geteilt habe. Wir werde da auf jeden Fall hinfahren, soll unser Sohn doch alleine bleiben. Ich muss mich da jetzt wirklich von ihm distanzieren, sonst gehe ich kaputt.Ihm sind wir sowieso gleichgültig, soll er zusehen, wie er klarkommt. Das Essen und Trinken stellen wir ihm hin, ins Bett gehen kann er auch mal ungeduscht und im Notfall kann er jederzeit zu einer Nachbarin gehen.
Ich brauche jetzt einfach mal etwas Aufmunterung.

So, jetzt werde ich noch ein Stückchen mit meinem neuen Fahrrad fahren und ein paar Sonnenstrahlen genießen, die sich nach dem Gewitter hinausgewagt haben.

Bis demnächst mal wieder!

Liebe Grüße

Annette
Nichts im Leben ist hoffnungslos traurig; selbst eine Träne, die die Wange hinabrollt, kitzelt.
Bellasus
Beiträge: 1628
Registriert: 10. Jun 2004, 21:41

Re: Klinik in Rinteln... Bin wieder da !

Beitrag von Bellasus »

Hallo Annette,

wollte nur kurz paar Grüße loswerden - bin hundemüde.

Tu was für Dich, ohne schlechtes Gewissen, davon profitiert letztlich auch Dein Sohn, wenn es Dir gut geht.

Schön dass Du noch Kontakt zu Rintelnern hast. Ich lasse aus Apathie Kontakte leicht einschlafen, hoffe dass ich das diesmal hinbekomme!

Wohne übrigens nicht weit von Hannover.

Bis demnächst
Annette

P.S. Und allen, die das Gefühl haben, es alleine zu Hause nicht mehr zu schaffen, kann ich nur Mut machen, in eine Klinik zu gehen!! Für mich war es ein Nest, in dem ich wieder flattern gelernt habe. Eleganter Flug ist im Moment noch Utopie, aber ich würde zu gegebener Zeit wieder diese Hilfe in Anspruch nehmen, um die nächste Hürde zu schaffen.




www.depressionsliga.de

- Betroffene für Betroffene -
270792
Beiträge: 296
Registriert: 6. Jun 2004, 20:45
Kontaktdaten:

Re: Klinik in Rinteln... Bin wieder da !

Beitrag von 270792 »

Hallo Annette,

>wollte nur kurz paar Grüße loswerden - bin >hundemüde.

Danke für die Grüße, schlaf schön!

>Tu was für Dich, ohne schlechtes Gewissen, >davon profitiert letztlich auch Dein Sohn, >wenn es Dir gut geht.

Wenn das immer so einfach wäre! Ich habe meinen Chor, worauf ich mich jede Woche wieder freue, auch, weil wir danach noch bis Mitternacht in der Kneipe sitzen und quatschen.Dazu meine tolle Arbeit. Das sind momentan meine Freiräume.
Aber richtig abschalten kann ich gerade jetzt da auch nicht.
Ich habe ständig Angst, dass mein Sohn seine Pläne in die Tat umsetzt, wenn ich ihn kritisiere. Als ich heute von der Arbeit kam, hatte ich schon wieder Herzklopfen, weil seine Zimmertür geschlossen war und ich keinen Laut hörte.Er hockte dann aber ganz friedlich audf seinem Lieblingsplatz, vor dem Computer.

>Schön dass Du noch Kontakt zu Rintelnern >hast.

Zu der Mitpatientin, mit der ich ab und an in Rinteln war, ist der Kontakt momentan eher sporadisch, weil sie mitten in einem Umzug steckt. Zu meiner Zimmergenossin der letzten 5 Wochen fahre ich ja am Samstag zum Geburtstag nach Hameln. Und dann habe ich noch Kontakt zu einer älteren Dame aus Laatzen, mit der ich die ersten zwei Tage das Zimmer geteilt habe, bis ich in ein anderes umziehen musste.
Diese Umzieherei in Rinteln fand ich total doof, mich hat es zum Glück nur einmal getroffen.

>Ich lasse aus Apathie Kontakte leicht >einschlafen, hoffe dass ich das diesmal >hinbekomme!

Das ist schade,denn gerade in unserer Situation sind Kontakte sehr wichtig. Du schaffst das!

>Wohne übrigens nicht weit von Hannover.

Würde gerne mehr von Dir wissen, wo genau du wohnst und so.
Wenn Du Lust, Zeit und Kraft hast, mail mir doch einfach mal. Ich würde mich sehr darüber freuen. Dann gebe ich dir auch gerne meine Telefonnummer, wenn Du möchtest.

Mailadresse zwecks besserer Auffindbarkeit am Ende des Beitrags.

> Und allen, die das Gefühl haben, es >alleine zu Hause nicht mehr zu schaffen, >kann ich nur Mut machen, in eine Klinik zu <<gehen!! Für mich war es ein Nest, in dem <ich <wieder flattern gelernt habe. Eleganter <Flug ist im Moment noch Utopie, aber ich <würde zu gegebener Zeit wieder diese Hilfe >in Anspruch nehmen, um die nächste Hürde zu >schaffen.

Ich würde es auch sofort wieder machen, nur im Moment geht es wirklich nicht.

Ich habe in Rinteln eine Menge für den Alltag gelernt und für mein Selbstbewußtsein getan. Nie wieder wird ein Arzt, Lehrer oder sonst irgendwer so mit mir umspringen,ich lasse mir das nicht mehr gefallen.

Ich erinnere mich noch gut an diese erste SFT-Therapiestunde. Es ging darum, daß ich beim Rollenspiel im Supermarkt an der Kasse fragen sollte, ob man mich mal vorlassen würde, weil ich es eilig hätte. Als ich an der Reihe war, brach ich zusammen, hyperventilierte mal wieder und saß den Rest der Stunde zitternd wie ein Häufchen Elend im Sessel und weinte hemmungslos.

Vor zwei Wochen habe ich mich bei der Firma Aldi in Lehrte beschwert, weil der Fetakäse zum wiederholten Male viele Wochen vor Erreichen des Mindesthaltbarkeitsdatums verdorben war. Das ist doch ein Riesen-Erfolg, oder? Früher hätte ich es wortlos hingenommen, mich im Stillen geärgert und einen Migräneanfall bekommen.

Übrigens bekam ich zwei Tage später ein Päckchen aus Lehrte mit einem Entschuldigungsschreiben und einem Pfund Aldi-Kaffee der teuersten Sorte als "Trostpflaster", wie sie sich ausdrückten.

Noch ein paar Tage später kam ein Brief mit einer weiteren Entschuldigung von der Herstellerfirma des Käses, dem ein kleines Käsekochbuch und eine Beschreibung ihres Produktionsablaufes beilagen.

Ich habe daraus gelernt, dass mich niemand auffrisst, wenn ich es wage, aufzumucken.
Wir setzen jetzt auch bei den Lehrern und Ärzten knallhart unsere Forderungen durch.

Aber das alles nützt mir momentan auch nicht viel, weil ich trotzdem nicht weiß, wie ich mit meinem Sohn in der aktuellen Situation umgehen soll. Aber auch hier bin ich lernfähig, aber es sind erst mal ganz kleine Schritte.

Heute beispielsweise forderte mich der Herr Sohn wieder einmal auf,ich solle ihm etwas zu trinken machen (wir haben ein Soda-Club-Gerät). Früher habe ich es kommentarlos gemacht, ihn sogar noch gefragt,welche Limonadensorte er denn gerne hätte, aber heute dachte ich mir "Du kannst mich mal, wieso soll ich mich immer um alles kümmern" und sagte ihm, er könne das auch selber (wir hatten das schon mehrfach mit ihm geübt). Danach ließ ich ihn stehen und ging aus dem Zimmer. Mein Sohn trottete in die Küche und machte sich seine Limonade selber.
Ich habe oft den Eindruck, dass er in vielen Fällen einfach faul ist und sich denkt, die Alte wird's schon machen. Und dann beruft er sich immer auf seine Behinderung und meint, ich müsse das für ihn machen.


Wegen der Selbsthilfegruppe habe ich im Internet bei Kibiss-Kiss nachgesehen. Es gibt eine, wo ich schon gerne hingehen würde, aber...

Dieses Aber ist eine unüberwindliche Hürde für mich, weil sich die Gruppe ausgerechnet in dem Freizeitheim trifft, in dem mein Kindergarten untergebracht ist. Ich bin mit sämtlichen Mitarbeitern des Freizeitheimes per du und es würde sich wie eine Lauffeuer herumsprechen, auch bei den Eltern unserer Kinder, wenn ich dort bei dieser Gruppe gesehen würde. Und das möchte ich auf keinen Fall. Schade, aber nicht zu ändern. Aber vielleicht finde ich noch was anderes.

Ich habe die letzten schlaflosen Nächte vor dem Computer verbracht und meine "Memoiren" getippt. Ich kam auf 19 Din-A-4-Seiten. Ich habe es ausgedruckt und heute meinem Mann zu lesen gegeben. Danach hatten wir ein langes, wunderbar offenes Gespräch,das erste Mal seit vielen Jahren. Danach fühlte ich mich gleich besser.
Ihm fiel auf, dass ich ausschließlich negative Ereignisse beschrieben habe. Damit hat er recht, aber der ganze Mist, den ich erlebt habe, hat die Erinnerungen an die wenigen positiven Ereignisse einfach ausgelöscht.
Mein Mann war sehr erstaunt, an was für Details ich mich noch erinnern konnte, obwohl es zum Teil viele Jahre her ist.

Ich werde den Ausdruck am Donnerstag zu meiner Ärztin mitnehmen, weil ich denke,er ist eine ganz gute Arbeitsgrundlage. Sie als Psychiatrin wird daraus hoffentlich erkennen, woran genau ich arbeiten muss.

So, jetzt muss ich auch mal in die Heia. Letzte Nacht bin ich um 5 Uhr morgens ins Bett und um 6:30 wieder aufgestanden. Dann habe ich von 8:00 bis 15:30 gearbeitet. Auf Dauer halte ich das auch nicht durch. Morgen ist aber einer meiner freien Tage, da kann ich wieder ins Bett, wenn mein Sohn zur Schule fährt.

Ganz viele liebe Grüße

Annette

PS: Überleg es dir, vielleicht meldest Du Dich mal privat bei mir.

Meine Mail-Adresse: abs1608@web.de
Nichts im Leben ist hoffnungslos traurig; selbst eine Träne, die die Wange hinabrollt, kitzelt.
chunni
Beiträge: 16
Registriert: 2. Apr 2004, 11:47

Re: Klinik in Rinteln... Bin wieder da !

Beitrag von chunni »

Hallo Kummerkugel, würde gerne alles über diese Klinik wissen, weil ich (hoffentlich) bald dorthin gehe. Also Therapeuten, Zimmer, Mitpatienten, Umgebung,.... einfach alles.
Gerne auch per email: bibihexana@gmx.net
noa
Beiträge: 1
Registriert: 21. Jun 2004, 13:19

Re: Klinik in Rinteln... Bin wieder da !

Beitrag von noa »

hallo!

ich bin gerade zufällig auf diese seite gestoßen, als ich nach informationen über das ehemaligentreffen der burghof klinik suchte.
ich hätte da mal eine klitzekleine frage: woher wisst ihr, dass das fest am 3.7. stattfindet?

liebe grüße
noa
Bellasus
Beiträge: 1628
Registriert: 10. Jun 2004, 21:41

Re: Klinik in Rinteln... Bin wieder da !

Beitrag von Bellasus »

Hallo Noa,

ich war von März bis Mitte Mai dort, und da stand der Termin schon fest. Ich habe mich gleich angemeldet - ist ja schon bald!

Habe aber gerade gehört, dass neulich noch nicht feststand, wo es genau stattfindet (Sporthalle oder woanders), also am besten nochmal kurz vorher anrufen.

Vielleicht bis zum 3.7.?

liebe Grüße
Annette




www.depressionsliga.de

- Betroffene für Betroffene -
yvetta
Beiträge: 3
Registriert: 9. Aug 2004, 12:34

Re: Klinik in Rinteln... Bin wieder da !

Beitrag von yvetta »

hallo
freue mich dass jemand im berghaus war.
ich war vor zwei jahren in der burghofklinik und habe mich jetzt für das berghaus entschieden. -warum?--- weiß nicht so genau, glaube, dass ich weniger ablenkung möchte und nicht mehr sooo viele patienten kennenlernen möchte.
jetzt bin ich mir nicht sicher ob meine entscheidung richtig war.
hasse alles unbekannte.
kannst du mir etwas über das berghaus berichten ? kommt man da auch mal ohne auto weg? gibt es die gleiche therapien wie in der burghofklinik? du siehst mich interessiert alles.
es wäre schön wenn du mir helfen könntest.
liebe grüsse
B.D.H
Beiträge: 20
Registriert: 8. Mär 2005, 15:46

Re: Klinik in Rinteln... Bin wieder da !

Beitrag von B.D.H »

Ach das ist ja nett, daß ich hier Leute treffe, die auch in Rinteln waren...ich war von Herbst 2000 bis Januar 01 im berghaus. Das war eine tolle Erfahrung!! Als ich dort hin "sollte", dachte ich, nee lieber sterbe ich, als in so eine Klinik zu gehen...Das tu ich nicht. Nun, der Termin kam näher und mit drem "automatisch"-sterben hat nicht geklappt...Es war gut, aus dem Alltag rauszukommen und viel zu lernen bzw. habe ich dort mein Werkzeug in die Hand bekommen, das musste ich "draußen" selber anwenden... Es hat ganz gut geklappt. Seitdem habe ich gerade den 2. Rückfall bekommen, aber die Werkzeuge von dort möchte ich nicht missen. Auch wenn es manchmal so wenig zweck zu haben scheint,es bleibt das was ich lernte. Das können mir keine Depressionen nehmen!Ich wollte einfach nur eben sagen, daß es eine wichtige Zeit war und ich mich mit Euch verbunden fühle, die ihr auch dort wart und sein werdet!Viele Grüße! Krokus
B.D.H
Beiträge: 20
Registriert: 8. Mär 2005, 15:46

Re: Klinik in Rinteln... Bin wieder da !

Beitrag von B.D.H »

Ach das ist ja nett, daß ich hier Leute treffe, die auch in Rinteln waren...ich war von Herbst 2000 bis Januar 01 im berghaus. Das war eine tolle Erfahrung!! Als ich dort hin "sollte", dachte ich, nee lieber sterbe ich, als in so eine Klinik zu gehen...Das tu ich nicht. Nun, der Termin kam näher und mit drem "automatisch"-sterben hat nicht geklappt...Es war gut, aus dem Alltag rauszukommen und viel zu lernen bzw. habe ich dort mein Werkzeug in die Hand bekommen, das musste ich "draußen" selber anwenden... Es hat ganz gut geklappt. Seitdem habe ich gerade den 2. Rückfall bekommen, aber die Werkzeuge von dort möchte ich nicht missen. Auch wenn es manchmal so wenig zweck zu haben scheint,es bleibt das was ich lernte. Das können mir keine Depressionen nehmen!Ich wollte einfach nur eben sagen, daß es eine wichtige Zeit war und ich mich mit Euch verbunden fühle, die ihr auch dort wart und sein werdet!Viele Grüße! Krokus
B.D.H
Beiträge: 20
Registriert: 8. Mär 2005, 15:46

Re: Klinik in Rinteln... Bin wieder da !

Beitrag von B.D.H »

Ach das ist ja nett, daß ich hier Leute treffe, die auch in Rinteln waren...ich war von Herbst 2000 bis Januar 01 im berghaus. Das war eine tolle Erfahrung!! Als ich dort hin "sollte", dachte ich, nee lieber sterbe ich, als in so eine Klinik zu gehen...Das tu ich nicht. Nun, der Termin kam näher und mit drem "automatisch"-sterben hat nicht geklappt...Es war gut, aus dem Alltag rauszukommen und viel zu lernen bzw. habe ich dort mein Werkzeug in die Hand bekommen, das musste ich "draußen" selber anwenden... Es hat ganz gut geklappt. Seitdem habe ich gerade den 2. Rückfall bekommen, aber die Werkzeuge von dort möchte ich nicht missen. Auch wenn es manchmal so wenig zweck zu haben scheint,es bleibt das was ich lernte. Das können mir keine Depressionen nehmen!Ich wollte einfach nur eben sagen, daß es eine wichtige Zeit war und ich mich mit Euch verbunden fühle, die ihr auch dort wart und sein werdet!Viele Grüße! Krokus
Antworten