Bin neu hier. erstmal hallo!

lenja
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Beitrag von lenja »

hallo, ich bin lenja. erzähl einfach mal ein wenig von mir: ich bin 22, und weiß nicht mehr, wie es sich anfühlt, wenn man so richtig glücklich ist. es ist keine depressive phase, in der ich momentan stecke. dafür dauert es nun schon zu lange. seit ich 14 bin leide ich an bulimie. ich habe so oft gekämpft, so viele enttäuschungen erlebt. jetzt bin ich einfach nur noch müde. ich mache gerade eine ausbildung in meinem traumberuf. hört sich ja gut an, aber der traumberuf von einst ist nun mein täglicher horror. ich schaffe es nicht, wieder abzuspringen. dann würde ich nur bestätigen, was eh alle von mir denken: "die ist wirklich zu nichts zu gebrauchen!" ich versuche, gute miene zum bösen spiel zu machen, und meine sorgen beiseite zu schieben. ihr könnt euch denken, dass das auf die dauer nicht gut geht. in letzter zeit habe ich häufig alpträume. schon interessant, was sich das unterbewusstsein so alles ausdenkt! außerdem hab ich probleme mit meiner haut, wie ich sie bisher gar nicht gekannt hab. möchte am liebsten gar nicht mehr aus meinem schneckenhaus rauskommen. ich fühl mich, als würde ich ersticken, als hätte ich einen knoten in der brust, der sich immer weiter zuzieht. es wäre vieles besser, wenn ich jmd. zum reden hätte. hab aber so schlechte erfahrungen damit gemacht, mich anderen anzuvertrauen. bei meiner familie war es besonders schlimm. in all den jahren, die ich zwischen kühlschrank und toilette verbracht habe, hat keiner drei sätze mit mir darüber gesprochen. psychische probleme- das thema ist bei mir daheim absolut tabu! ich fühle mich, als hätte ich aussatz. und dann die blicke, die wie finger auf mich zeigen- so voller abscheu und unverständnis! oft denke ich mir dann : tut mir echt leid, dass ich existiere! man wird so verdammt schnell in eine schublade gesteckt, aus der man dann nicht mehr rauskommt! ich selbst bin anderen gegenüber eigentlich immer offen, weil ich mir denke, dass jeder eine chance verdient. aber mit warmherzigkeit und freundlichkeit kommt man anscheinend nicht weit. das ist bitter. bestimmt bin ich in einigen jahren eine zynische, alte schachtel. tut mir leid, dass ich euch hier so zutexte. würde mich freuen , wenn mir auch jemand schreibt. wünsch euch noch einen schönen abend grüße von lenja
cool
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Beitrag von cool »

Liebe Lenja, man sagt ja, die Haut ist der Spiegel der Seele. es ist gut das du hier schreibst, ich hoffe du bleibst und es hilft dir. Kann jetzt nicht mehr schreiben, es wäre viel zu sagen zu deinem posting, aber ich habe Halsschmerzen und fühle mich unheimlich schlapp. Liebe Grüsse Cool
Uta
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Beitrag von Uta »

Liebe Lenja, ich kann dich so gut verstehen! Auch ich habe keine Ahnung mehr wie es ist,glücklich zu sein.Dafür geht es mir auch schon zu lange schlecht.Ich habe zwar keine Bulimie,aber eben Depri`s. Es ist schön,dass du hier bist und ich finde es mutig,dass du schon soviel von dir erzählt hast. Darf ich mal fragen,was dein Traumberuf ist? Liebe Grüsse Uta
lele
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Beitrag von lele »

Hallo Lenja, ich kann mich gut in das reinversetzen was Du schreibst. Ich bin auch 22. Ich habe keine Bulimie, aber bei mir geht das ganze auch schon ziemlich lange. Und ich weiss ganz gut, was Du mit Müdigkeit meinst. Was Du über Deine Familie schreibst, ist bei mir wohl nicht ganz so schlimm, aber ähnlich. Mit meiner Mutter kann ich reden, auch wenn sie sich oft überfordert fühlt. Aber ansonsten herrscht da in der Familie Stille. Wir sitzen am Esstisch zusammen und es wird so getan, als ob es das alles garnicht gibt. Wozu das gut sein soll, weiss ich nicht. Ich habe dieses Jahr auch eine Ausbildung angefangen und gelte in meinem Kurs wohl auch schon als die "Merkwürdige". Und das wird man so schnell nicht wieder los. Also dann, hab ich einfach mal ungefragt Dein Schreiben kommentiert. Lele
lenja
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Beitrag von lenja »

hallo ihr! vielen dank, dass ihr mir so schnell geschrieben habt! ist echt lieb von euch. mir geht es gerade auch ein ganz klein wenig besser. ist das so etwas wie ein fünkchen hoffnung, das da gerade aufkeimt? auf jeden fall ist es schön, sich nicht so allein zu fühlen. möchte noch sagen: ist nicht so, dass man mir es sofort anmerkt, wie es mir geht. nach außen hin bin ich eigentlich recht fröhlich. neulich hat mich sogar jemand "sonnenschein" genannt! ha! aber unter der maske sieht es so aus, wie ich es euch beschrieben habe, vielleicht sogar noch schlimmer. manchmal wünsche ich mir, einfach mal krank sein zu dürfen. aber sobald ich zeige, wie es mir wirklich geht, stoße ich nur auf ablehnung. darum die ganze schauspielerei. grüße an cool - hoffe, es geht dir bald besser! würde mich über ne nachricht von dir freuen. an uta - mein traumberuf ist ziemlich selten. überleg noch, ob ich das hier sagen soll.da wollte ich schon was ausgefallenes machen, und jetzt gehts schief, naja. an lele - vielleicht, um den schönen schein zu wahren? hoffe, du kommst mit deiner ausbildung besser zurecht. bei mir hat's auch viel damit zu tun, sich ständig unterordnen zu müssen (schon wieder!). kleine azubi halt. hab schon wieder angst vor morgen. wie is es bei dir? -und an alle anderen hier! freu mich über jede nachricht. hab aber leider keinen eigenen anschluss (noch nicht!). kann dauern, bis ich wieder schreibe. lenja
basquienne
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Beitrag von basquienne »

Hallo Lenja! Was Du beschreibst, dass Du nach außenhin recht fröhlich bist, kenne ich selber verdammt gut. Über mich sagen immer alle ich wäre wie ein kleines Kind das sich über jeden Kleinkram noch riiieeesig freut. Manchmal komme ich mir schon vor als hätte ich zwei Persönlichkeiten oder so, da ist einfach ein Widerspruch. Und eigentlich will ich ja auch froh sein, und immer lachen, ich kann ja nicht nur rumheulen und mich beklagen... In 8 Stunden werd ich in der Schule sitzen, und genau DAS Problem haben. Warum darf man nicht einfach krank sein, es einfach zeigen??? Halt an dem Fünkchen fest, gut wenn es keimt, vielleicht wird eine kleine Blume draus! Basi
udo
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Beitrag von udo »

Ich möchte allen, die sich über das Forum austauschen und sich und alle anderen ernst nehmen , eine Gute Nacht wünschen. Kenne all die hier beschriebenen Zustände nur zu gut und versuche zur Zeit ohne Medikament, dafür aber mit viel Liebe für Mich und das Leben über die Runden zu kommen.... Bis bald, udo
lenja
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Beitrag von lenja »

hallo! da bin ich nochmal! ist grad vier uhr morgens. hab noch keine minute geschlafen! zu viel zum nachdenken. brauch mich jetzt auch nicht mehr hinlegen. seh mich schon vor mir, wie ich mich in einigen stunden frisch und munter auf den weg zur arbeit mach. freu mich auf einen wunderbaren arbeitstag! naja, auf die weise hatte ich nochmal die möglichkeit, hier vorbeizuschauen. liebe basi, hmmm - das mit den zwei persönlichkeiten - darüber hab ich auch schon nachgedacht. wenn wir uns nicht immer so verstellen müssten, dann würde es uns sicher besser gehen. was ist denn so schlimm dran , mal für ne weile in der ecke zu sitzen, um an die wand zu starren? tut doch keinem weh. warum kann man seine gefühle nicht einfach rauslassen? immer nur gut gelaunt, brav still und pflegeleicht sein- kein wunder, dass man da krank wird! (ok- ich üb schon mal das lächeln für den heutigen tag. wird nur ein bisschen verzerrt vom vielen gähnen.) hallo udo! wünsch dir, dass du dabei weit kommst. mit medikamenten kenn ich mich nicht so aus. wie ist es denn? fühlt man sich plötzlich wieder gut? hach, was hatte ich eben noch für dumme probleme!? ich kann mir das nicht so recht vorstellen. bin das dann auch noch ich, wenn ich mit irgendwelchen hormonen meine persönlichkeit veränder? also denn mach mich jetzt erstmal auf den weg zur kaffeemaschiene. wünsch euch ne gute zeit! bis hoffentlich bald lenja
heike
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Beitrag von heike »

Hallo Lenja!! Möchte dir auch ein paar Worte zukommen lassen!! Ich koche mir aber erst einen Cappuccino!!:-) So da bin ich wieder!! Ich kann dich gut verstehen, die letzten Jahre habe ich auch keine Schauspielschule gebraucht, es ging ohne auch ganz prima!! Man benötigt für das zweite Gesicht viel Kraft, weil es anstrengend ist, anders zu sein als man sich fühlt!! Ich bin 36 Jahre und Ausbilderin in meinem Traumberuf. Also ich bilde Jugendliche aus in der Praxis!! Bin aber kein Drachen ( :-) ), im Gegenteil ich gehe auf meine Azubis ein, wenn sie Probleme haben . Ich begleite sie auch manchmal zur Therapie wenn die Eltern überfordert sind oder ich ich kümmere mich darum, wenn der Azubi es möchte. Ich empfinde es eben so wichtig auch im Berufsleben Unterstützung zu geben. Meinem ersten Arbeitgeber hat es garnicht gepasst, das ich auf meine Azubis eingegangen bin, so sah auch meine Beurteilung aus. Aber für mich war wichtig die Menschlichkeit. Ich kann nur in der Praxis mit den Azubis gut zusammen arbeiten, wenn ich weiß wie es ihnen geht!! Ich selber leide auch seit vielen Jahren an Depri's!! Wie läuft das so ab bei Euch in der Ausbildung??? Gibt es da auch persönliche Gespräche?? Kannst du auch auf deinen Ausbilder ( Praxis ) zugehen, wenn du Probleme hast??? kannst ja mal was von dir hören lassen wenn du möchtest. Du mußt immer daran denken, es kann jeden treffen, keiner ist davor geschüzt!! Kein Lehrer, kein Azubi, kein Arzt. Gebe dich nicht auf, versuche mit deiner Krankheit zu leben rede darüber das ist die beste Medizin, wenn du nicht reden kannst schreibe hier im Forum, mir hilft es auch!!! Vielleicht dir auch!! Ich wünsche dir Sonnenschein für den Tag :-) Bis zum nächsten mal sagt dir jojo
Sabine
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Beitrag von Sabine »

Hallo Lenja!! Bin auch erst seit gestern hier im Forum und habe noch kurz in einer anderen Rubrik "Hallo" gesagt, weil ich eigentlich nie weiß, wie ich mich vorstellen soll. DIr ist das ja wunderbar gelungen! :-) Kann mich mit einigem, was Du schreibst, identifizieren. Bin zwar inzwischen 32 Jahre alt, hatte auch nie so richtig Bulimie, sondern Magersucht (allerdings ging es mit 12/13 Jahren los, schon was her), doch auch das lässt mich anscheinend nie mehr ganz los. ;-( Kenne das GEfühl, mit meiner "Haut" nicht zurecht zu kommen, nicht mehr in sie hinein zu passen, sie nicht spüren zu können, sie nicht zu ertragen. Meine Gefühle und Gedanken hierzu - Du hattest Dich nicht so klar geäußert; bitte versteh es nicht falsch, ich wollte nichts in Dich hinein interpretieren. Der Hass und die Sehnsucht nach Geborgenheit sind so groß, da fällt es so unsäglich schwer, diese Schutzfunktionen aufzugeben... Traumberuf? interessiert mich auch brennend, was das denn bei Dir ist. Kenne das, wenn alles zur fast tödlichen BElastung wird, auch wenn man es sich immer erträumt hat. Es wiederholt sich bei mir leider immer wieder und ich kann nicht damit umgehen. Ufff, jetzt muss ich unbedingt mal weiter arbeiten, sonst vertiefe ich mich zu sehr in die Gedanken und komme nicht wieder hoch... Alles Liebe wünscht Dir Sabine
Uta
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Beitrag von Uta »

Ihr Lieben, bin ungefähr an die 10 Jahre mit einem Lächeln rumgelaufen,obwohl mir eigentlich zum heulen zumute war. Und dann kam der Zusammenbruch,denn das Lächeln kostet verdammt viel Kraft. Wollte ich nur mal kurz gesagt haben.... Tschüssi Uta
udo
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Beitrag von udo »

Hallo Lenja! Das mit den Medikamenten war sozusagen der letzte Versuch, nochmal irgendetwas auszuprobieren.... Immerhin war es das erst Mal, das jemand ( mein Neurologe) meiner "Störung" einen Namen geben konnte; das hat mir überhaupt erst ermöglicht das Medikament (Trevilor) zu nehmen. Die Erfahrung damit war eigentlich gut; fühlte mich damit das erste Mal seit langer Zeit wieder in meiner Haut; das Fremdgefühl hatte ich vorher ständig. Aufgehört habe ich damit eigentlich nur, weil ich generell Medikamenten gegenüber mißtrauisch bin; kann aber sein das ich es nochmal probiere....! Liebe Grüße vom udo
Trainspotterin
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Beitrag von Trainspotterin »

hallo! bin neu hier, aber leider nicht neu in beziehung auf depressionen. habe sie seit ca. 20 jahren, bin mittlerweile 31. viele tabletten, viele gespräche,....., schlafentzug, stationäre aufenthalte in psychatrie und stationäre therapie. alles nix gebracht. ist alles ausgereizt? möchte gern wieder lachen, und so spontan wie vor langer, langer zeit. gruss an alle trainspotterin
anna
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Beitrag von anna »

Hallo Trainspotterin, ich heiße dich mal willkommen hier und finde es ganz super,dass du geschrieben hast!! Ich bin 19 und leide seit ca. einem jahr an Depressionen und Panikattacken,kann also im Gegensatz zu dir gar nicht klagen,um es mal mit galgenhumor zu sehen:-) Vielleicht hast du ja Lust,mehr über dich zu erzählen,einfach das,was du willst. Und gib ja nicht die Hoffnung auf ein lachen auf,es muss wiederkommen,gerade dann,wenn man es am wenigsten erwartet!! einen lieben gruß Anna
lenja
Beiträge: 118
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Beitrag von lenja »

moin, moin! wollte eigentlich nur mal ganz kurz hier vorbeischauen. jetzt hab ich die vielen nachrichten entdeckt und würde gern noch ein wenig länger bleiben. hätte sooo viel dazu zu sagen. aber- immerhin bin ich inzwischen besitzerin eines halbwegs tauglichen computers. also nur eine frage der zeit... liebe jojo! traum-ausbilderin! hab ich dich richtig verstanden? in einem ganz normalen betrieb arbeitest du nicht, oder? hört sich echt gut an, was du schreibst. ich bin in einem kleinen familienbetrieb gelandet. die haben selbst so viele probleme, da verschwendet keiner einen gedanken daran, wie es dem kleinen lehrling geht. hab zu funktionieren- mehr nicht. ich bin da perfekt angepasst. manchmal stelle ich mir vor- da sitzt nur die hülle, die irgendwie vor sich hinmurkst, und der rest von mir hat sich aus dem staub gemacht (vielleicht liegt er ja noch unter der bettdecke?). bin echt "vom regen (meiner eigenen familie) in die traufe" geraten, wie man so schön sagt. kommt davon, wenn man seinen eigene instinkten nicht vertraut. würde dir gern mehr schreiben... vielleicht ein andermal. liebe sabine, liebe trainspotterin! hallo! schön, dass ihr da seid. wollte ich noch schnell mal sagen. grüße an alle [lasst euch bloß nicht von dem mistwetter die laune (evtl. noch mehr) vermiesen!] bis denn lenja
Conny
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Beitrag von Conny »

Hallo! Ich dachte ich klinke mich mal ein. Ich habe zwar schon kluge Ratschlaege gepostet ;-) aber mich eingentlich noch nicht richtig vorgestellt. Ich bin die Conny,24, und studiere in Schottland. Ja, mein Traumland...hilft nur nicht viel,wenn man sich eh scheisse fuehlt. Ich habe durch ein fiese Trennung von meinem Freund vor einigen Wochen erst festgestellt,was eigentlich nicht in Ordnung mit mir ist und dass ich praktisch schon seit Jahren unter Depressionen leide. Das habe ich so nie gesehen, mich aber immer gewundert,dass so viele Menschen einfach gluecklich sein koennen, ich aber immer einen triftigen Grund brauchte,um mich mal richtig zu freuen. Ich fuehle mich,als ob ich viele Jahre gar nicht wirklich gelebt habe und trauere dieser vergeudeten Zeit nach. Haette ich nicht schon viel eher auf mein Problem stossen koennen? Bin ja nun schon alt genug mein Leben in den Giff zu kriegen,oder? Tja,aber so laeuft das eben nicht, und eigentlich sollte ich froh sein,dass ich jetzt endlich aufgewacht bin und weiss,dass meine staendige Traurigkeit nicht nur auf mangelndes Zusammenreissen meinerseits und Undankbarkeit zurueckzufuehren ist,sondern dass ich eben ein paar Macken in der Vergangenheit davon getragen habe,die mich jetzt krankmachen. Wenigstens weiss ich jetzt,das ich daran arbeiten kann und ich freue mich schon auf den Beginn meiner Gespraechs-Therapie am Dienstags, weil dann endlich was in Bewegung kommt. Ich habe mich bewusst gegen Medikamente entschieden,weil ich den Kampf so schaffen moechte. Zum Schluss: Auch ich kenne das,dass alle Leute denken,man ist eine starker, gluecklicher und erfolgreicher Mensch. Ich lache viel, wenn ich unter Menschen bin und die Tatsache,dass ich jetzt an einer renomierten Universitaet ein schweres Fach in einer fremden Sprache studiere spricht auch fuer sich,aber das ist halt nicht alles,was man im Leben zum Gluecklichsein braucht und Erfolg ist auch etwas,wo man sich hinter verstecken kann. So,das war jetzt ganz schoen lang! Sorry! Wenn jemand was ueber Schottland "aus erster Hand" wissen will, bitte ruhig fragen ;-) Liebe Gruesse an alle, Conny
patricia
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Beitrag von patricia »

Hallo an alle Ich heiße Paricia und bin 31 Jahre alt. Ich habe vor einiger Zeit dieses Forum entdeckt und seitdem viel hier gelesen. Vieles davon kommt mir mehr als bekannt vor und schon beim lesen Eurer Zeilen kommen mir die Tränen.....das ewige Dilemma. Aus anfänglicher Traurigkeit und Antriebsschwäche wurde immer mehr. Ich vergrabe mich am liebsten daheim und habe meine Ruhe. Ich habe massive Unruhe in mir und ich könnte nur noch heulen. Ich hab Mühe mich über etwas zu freuen usw. die ganze Palette eben. Nun habe ich den Mut gefaßt, selbst mal hier zu erscheinen und würde mich wirklich ganz doll freuen, liebe Menschen hier zu finden um sich einfach erstmal auszutauschen. Ich sehe es sozusagen als "ersten Schritt" .Ich erzähle gern auch mehr von mir und meinen Sorgen und hoffe hier in gewisser Weise Unterstützung zu finden und auch dieselbe geben zu können. Für`s erste genug. Liebe Grüße an alle, ich freu mich auf Antworten. Patricia
Kedi
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Bin neu hier. erstmal hallo!

Beitrag von Kedi »

Hi liebe Conny, ein offizielles herzliches Willkommen an dich von einer sich ebenfalls erst seit kurzem im Forum Befindenden! Bin übrigens 41, also um einiges älter als du. Von meiner Perspektive aus kann ich nur sagen, dass ich einerseits das Gefühl kenne, Jahre "verloren zu haben", als ich nicht erkennen konnte/wollte, dass es mir nicht gut geht und dass ich zwanghaft damit beschäftigt bin, mich darüber hinwegzutäuschen, mich selbst zu betrügen... bis... ja, bis es nicht mehr ging, bis alles rund um mich zu wackeln und zu kippen begann (vom Partner verlassen, Probleme in der Arbeit, Rückzug von Freunden etc.). Andererseits hat mir die Notwendigkeit, meine Krisen endlich als solche zu erleben, viel gebracht, was ohne die Jahre davor nicht möglich gewesen wäre. Ich hab begonnen, mich selber neu kennen zu lernen, einen großen Teil meiner überzogenen Perfektionsansprüche über Bord zu werfen, Starrheit zu verlieren und Leichtigkeit in mein Leben zu bringen (das ist übrigens eine Art Lebensprogramm von mir, so, wie sich´s abzeichnet ;-) . Every cloud has a silverline (die "fiese Trennung", von der du erzählst) - du bist zu recht traurig darüber, dass du Jahre nicht wirklich gelebt hast - aber du bist sehr früh mit der Nase drauf gestoßen und hast den Mut, mit einer Therapie zu beginnen. Halt uns auf dem Laufenden! Alles Gute und liebe Grüße nach Schottland! Kedi
Conny
Beiträge: 30
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von Conny »

Hallo Kedi! Danke fuers liebe "Willkommen"! Ich werde versuchen,hier desoefteren mal zu lesen und zu posten.Werde auf jeden Fall versuchen,euch auf dem neuesten Stand zuhalten. :-) Bis bald Conny
Susanne
Beiträge: 18
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von Susanne »

Liebe Conny, habe eine entsetzliche Zeit und deshalb wohl überreagiert, vorher. Ich wollte Dich nicht verletzen. Da ich ständig nur verletzt werde, muss ich langsam aufpassen, was mit mir passiert, dass ich nicht auch anfange zu verletzen. Ignoriere deshalb bitte meinen Kommentar im anderen Thread. Alles Gute für Dich.
Kedi
Beiträge: 89
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von Kedi »

Liebe Patricia, willkommen im Club ;-) Ach ja, dieses Schneckendasein ist bestimmt vielen hier vertraut, ich kenn´s nur zu gut. Hab mich mal den ganzen Urlaub lang nur zu Haus eingesperrt und kettenrauchend in die Luft gestarrt. Und vor kurzen wäre es auch fast wieder soweit gewesen, wenn mir hier nicht ein wirksames AD empfohlen worden wäre, das ich seit 3 Wochen nehm. Lässt du dir professionell helfen oder versuchst du, dich auf dich selbst gestellt durchzuwurschteln? Ich freu mich, mehr von dir zu lesen! Liebe Grüße Kedi
Erasmus

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Beitrag von Erasmus »

Ja, Kedi, exakt genauso habe ich dieses (und letztes und vorletztes und ...) Jahr auch meinen Urlaub verbracht. Das Schlimme ist, ich habe immer noch Reiseangst und glaube manchmal, ich komme nie mehr hier raus. Naja, erstmal alles auf nächstes Jahr vertagen ... Gruss nach Wien Erasmus
anna
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Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von anna »

Hallo ihr alle, ich kann so vieles nur bestätigen,was ihr geschrieben habt: vor allem dieses Nicht-Erkennen der Krankheit. man grübelt dann auch noch ständig nach,warum man es nur nicht schafft,einfach mal ausgeglichen und froh zu sein? Ich verstand absolut nicht,was mit mir los ist,bis ich zufällig auf ein Buch über Depressionen gestoßen bin und einige Symptome wiedererkannt habe. Trotzdem ist man sich dann sicher,dass man da nicht dazugehört und es eben nur nicht auf die Reihe bringt,glücklich zu sein. Aber findet ihr nicht auch,dass allein die Diagnose und das Wissen,dass man krank ist sehr viel hilft? Mir hilft es immer sehr,meine Krisenstimmungen etwas zu analysieren,ja,fast wissentschaftlich zu betrachten. ich schaue genau,was geht in meinem Körper vor,ich bemerke die Müdigkeit,die Trägheit,die Niedergeschlagenheit...natürlich löst das nichts und es geht mir deswegen trotzdem schlecht,aber es ist nicht mehr so unverständlich und zermürbend wie es mal war... Würde mich über Antworten freuen liebe Grüße überallhin Anna
Sabine
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Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von Sabine »

Hallöchen, ich hab mich ein bisschen oben in meinem posting vorgestellt. Richtig vorstellen mag ich irgendwie nicht, dafür bin ich mir selbst wohl zu fremd. ;-( Das Thema "Urlaub" hat mich jetzt doch so sehr angesprochen, dass ich hier auch noch meinen Senf zugeben möchte. Früher bei uns daheim, also als ich endlich bei meiner Mutter leben durfte, wurde nicht Urlaub gemacht. Meine Mutter fuhr halt jedes Jahr zur Kur; so ist das mit einer schon recht "alten" und alleinerziehenden Mutter... Zum ersten Mal richtig in Urlaub und Ausland war ich dann mit meinem späteren Mann: eine Woche Mallorca bei noch recht lausigen Temperaturen. Das ist inzwischen 9 Jahre her. Seitdem vermeide ich, Urlaub überhaupt erstmal zu nehmen. Was soll ich mit der freien Zeit, die ich eh nicht nutzen kann, wo ich nur im Bett liegen werde und mich stark beherrschen muss, um überhaupt mal einen Schritt raus zu machen. Das Blöde ist: ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, jemals mit meinem Urlaub etwas Erfreuliches anzustellen. Der Gedanke allein ist schon sehr beängstigend, so viele aneinandergereihte Tage ohne Struktur zu erleben, sich nicht einen noch so winzigkleinen Kick dadurch zu verschaffen, dass man etwas leistet. Da ich in den vergangenen fast 10 Jahren auch immer wieder längere Zeiten nicht arbeitsfähig war, hat sich das mit dem Urlaub irgendwie meist selbst erledigt. Die Arbeitgeber kündigten meist, ich hatte immer so eine Angst vor der Arbeit entwickelt und dazu die Depressionsschübe, dass eines das andere ergab. In diesem Jahr durfte ich es das erste Mal erleben, dass ein Arbeitgeber, den ich dazu noch viel Geld koste im Vergleich zu früheren Arbeitsverhältnissen, mich behielt, obwohl ich gleich nach einem Jahr der Beschäftigung fast vier Monate ausfiel. Huuiii!!! Komischerweise gibt es ja auch Betroffene, die überhaupt keine Probleme mit rausgehen, VEranstaltungen, vielen Menschen, Reisen, usw. haben. Das kann ich gar nicht nachvollziehen. Und nach all den Jahren - ich kenne mich selbst nicht ohne Depression - kann ich mir nicht vorstellen, dass es jemals anders werden wird. Aber ich hoffe darauf. Und manchmal, wenn ich einen kleinen glücklichen Augenblick träumen darf, freue ich mich darauf. Euch Allen alles Liebe! Sabine
Kedi
Beiträge: 89
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von Kedi »

Hey Erasmus, dann kennst du das kettenrauchende Nichtstun und Erstarren also auch? Hat für mich ein bissl was von tierischem "Totstellen", mich nicht zu rühren, nichts zu spüren, leer zu sein, nicht ans Telefon zu gehen, nicht an die Tür, nichts mehr wird kommen... bin gar nicht mehr da, nur mehr ein Schandfleck, dieses jämmerliche Nichts bleibt übrig. Ehrlich gesagt haben mir aus diesem völlig Eingefrorensein bisher nur ADs geholfen. Wie stehts da bei dir? Und wann kommst du nach Wien? Soll ich dich im Fiaker abholen ;-)? Anna, ich finde es auch unterstützend, das Kind beim Namen zu nennen. Erst dann ist es möglich, Schritte in Richtung Besserung zu setzen.
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