Mein Leid mit einer wohl narzisstischen Mutter

Aurelia Belinda
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Re: Mein Leid mit einer wohl narzisstischen Mutter

Beitrag von Aurelia Belinda »

Hallo Hope,
Das hatte ich auch öfter. Text weg.
Versuch es einfach wenn du wieder Energie hast.
Ich Speicher jetzt öfter mal zwischendurch. Wenn ich länger da bin, melde ich mich ab. Und neu an.

Ah, weiblich. Okay.
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Aurelia Belinda
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Re: Mein Leid mit einer wohl narzisstischen Mutter

Beitrag von Aurelia Belinda »

@ fatrate, dem kann ich voll und ganz zustimmen. Eine SHG könnte in leichteren Fällen vielleicht sogar einen Therapeuten ersetzen. Hoffe ich werde für diesen Satz nicht verurteilt.
Ist halt gerade meine Überlegung.
Sie kann nämlich so viel Halt geben.
Struktur geben.
Und Gleichgesinnte sind die allerbesten Partner zum reden.
Der Therapeut kennt es “nur aus der Theorie “ wie er ansetzen muss.
Gleichgesinnte erleben selbiges.

@ Allegretto, das ist auch ein starkes Stück so weit fahren zu müssen.
Bei uns im Umkreis gibt es einige Therapeuten, aber überwiegend für die kognitive T.
Tiefenpsychologen hier ein einziger. Da muss man auch weitere Strecken fahren.
Ich fahr z.B. im Winter nicht gern weit.

Bei mir war es die kognitive T.
Aus heutiger Sicht wäre sogar eine analytische besser gewesen.
Aber egal. Ich arbeite an mir. Ich habe mich nach meiner Therapie durch Bücher selbst weiter therapiert.

@ Lerana, bei dir war es der Vater.
Wie auch bei Peter.
Es ist halt immer doof wenn dann Enkel im Spiel sind. Irgendwie will man vermitteln vielleicht. Obwohl man weiss es geht nicht gut.
Auch die Einladung zeigt ja auch deine Bereitschaft. Hinterher ist man dann wieder enttäuscht. Und nicht nur das, man nimmt jedes mal “ einen kleinen Schaden “ mit....

Ich sehe es so wie es nun mal ist.
Die Narzissten hatten es selbst nie leicht. Drücken ihre eigene Wut dann leider über andere aus.
Fühlen sich dann auch mal mächtig, und nicht hilflos.

Der Schaden den sie anrichten,
Wird nicht gesehen.
Es sind andere schuld, in deren Augen.

@ Hope,es ist gar nicht so wichtig, welche Therapie nun geeignet ist.
Es ist viel wichtiger dass du die Ursache erkannt hast. Die Zusammenhänge.
So kannst du daran arbeiten.
Einfacher geht es natürlich schon mit guten Therapeuten.
Alleine um die Gedanken zu sortieren.
Aufzuarbeiten.

LG Aurelia Belinda
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Sinnpflanze
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Re: Mein Leid mit einer wohl narzisstischen Mutter

Beitrag von Sinnpflanze »

Salve,

lese hier interessiert mit. Irgendwie triggert mich dieses Thema.
Ich habe nicht so umfassende Kenntnisse über Narzissmus.

Bei mir geht es um meinen Vater.

Eigentlich habe ich ihn bisher für nicht so furchtbar machtvoll gehalten. Als ich klein war, war er ein guter, unternehmungslustiger Spielkamerad, der seine Arbeit nicht über alles stellte, viel Zeit mit uns dreien verbrachte, und uns manchmal sogar bei Klingelstreichen begleitete.

In der Hinsicht außergewöhnlich. Alle Kinder in der Nachbarschaft liebten ihn.

Allerdings: Für alles Grobe, Praktische, Unangenehme war meine Mutter zuständig. Auf die konnte man zählen, wenn Not am Mann war - bis zur Selbstaufgabe. Meine Eltern hatten häufig Streit. Mir wurde früh von meiner Mutter beigebracht: "Wenn Du ein Problem hast - komm zu mir. Auf Deinen Vater kann man nicht zählen." Und auch: "Dein Vater ist dumm und weiß es nicht besser."

Dass sie ihm intellektuell überlegen ist, wenngleich leider sehr wenig selbstbewusst und harmoniebesessen, haben mir schon viele Freunde, Verwandte und Nachbarn bestätigt.
Das sehe nicht nur ich so.

Irgendwann hörten die Streitereien auf. Meine Mutter nahm sichtlich ab und entwickelte alle möglichen psychosomatischen Leiden.

Probleme mit meinem Vater kamen auf, als wir Kinder in die Pubertät kamen. Auf die damit verbundenen neuartigen Schwierigkeiten reagierte er sehr unempathisch, und häufig mit Flucht.
Zu seinen vielen Hobbies. Oder zu seinen Kumpels, die über die ganze Stadt verteilt sind. Mein Vater ist außerhalb seiner Familie ein äußerst beliebter Mann.

Innerfamiliär, das glaubt keiner, der es nicht erlebt hat, neigt er zu Grausamkeit und Selbstgerechtigkeit. So lange es geht, versucht er sich von Problemen, die ihn überfordern, fernzuhalten. Und überlässt es meiner Mutter. Wenn dann aber jemand am Boden liegt - dann schlägt er zu. Dann tritt er nach. Dann hat er angeblich alles kommen sehen. Dann überhäuft er den Schwächeren mit Schuldzuweisungen. Es ist, als fühlte er sich persönlich davon angegriffen, wenn es einem Familienmitglied schlecht geht. Anstatt verstehen zu wollen oder zu helfen.

Ich habe noch nie erlebt, dass er irgendetwas eingesehen oder sich für seine Entgleisungen entschuldigt hat. Noch nie.

Was meint Ihr - ist das Narzissmus?

Meine Strategie: Akzeptieren, dass er so ist, wie er ist. Und ihm inzwischen konsequent aus dem Weg gehen.

Leid tut mir nur meine Mutter, die sich zwischen ihm und ihren Kindern förmlich zerreißt. Manchmal treffen wir uns - inzwischen außerhalb des Elternhauses. Häufig weinen wir. Aber ich weiß auch nicht, wie ich ihr helfen kann. Versuche, das Thema "Papa" ihr gegenüber nicht zu stark auszuwalzen. Warum ich sie nicht mehr zuhause besuche, habe ich ihr aber - kurz und bündig - erklärt.

Einmal sagte sie traurig: "Aber es ist doch auch mein Haus. Und da bist Du willkommen."
Da konnte ich nur, ebenfalls traurig, sagen: "Ja. Aber Du wohnst da doch nicht allein."

Uns war beiden der Rücken rund vor Traurigkeit.

Lieben Gruß,
Sinnpflanze
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Aurelia Belinda
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Re: Mein Leid mit einer wohl narzisstischen Mutter

Beitrag von Aurelia Belinda »

Hallo Sinnpflanze,

Hmmm. Hört sich fast so an.
Habe es jetzt nur überflogen.
Ich würde sagen ja.
Die Narzissten sind ausserhalb ihres eigenen Umfeldes meistens sehr, sehr beliebt und geschätzt.

Mal sehen wie die anderen hier deinen Bericht einschätzen.

LG Aurelia
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Sinnpflanze
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Re: Mein Leid mit einer wohl narzisstischen Mutter

Beitrag von Sinnpflanze »

Danke, Aurelia.
Aurelia Belinda hat geschrieben: Die Narzissten sind ausserhalb ihres eigenen Umfeldes meistens sehr, sehr beliebt und geschätzt.
Und ich dachte, das wären alles offensichtliche Stinkstiefel.

Viele Leute vor Ort würden meinen Bericht wohl meiner depressiven Wahrnehmung zuschreiben.

Sogar meine Tante wollte mir nicht glauben: "Dein Vater? Der ist ein bisschen einfach. Aber doch nicht böse. Du als die Klügere solltest ihm endlich die Hand reichen." (!!!)
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Aurelia Belinda
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Re: Mein Leid mit einer wohl narzisstischen Mutter

Beitrag von Aurelia Belinda »

Genau. Aussenstehende würden das nie glauben. Wir wurden von unserer narzisstischen Mutter bei der ganzen Verwandschaft mittlerweile schlecht geredet. So denken alle, sie ist die gute. Wir die bösen.....Hammer.
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Sinnpflanze
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Re: Mein Leid mit einer wohl narzisstischen Mutter

Beitrag von Sinnpflanze »

Bei uns in der Familie sieht es inzwischen so aus:

Ich gelte als die Gescheiterte. Arbeitslos, Single, Hartz IV, Alkoholikerin, depressiv - die, die lange in der Psychiatrie war.

Mein Vater: Fit, sportlich, beliebt, schönes Haus, tolle Ehefrau, genießt den wohlverdienten Ruhestand mit tollen Hobbies, Reisen, Freunden, toller Opa, gepflegter Garten, regelmäßiger Kirchgänger, guter Christ, humorvoll... hat ja eigentlich alles richtig gemacht.

Wem, denkst Du, wird eher geglaubt...?
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Re: Mein Leid mit einer wohl narzisstischen Mutter

Beitrag von Aurelia Belinda »

Genau, Sinnpflanze

Kenne ich doch irgend woher.
Exakt so ist es.
Das ist das fatale.

Weil diejenigen die uns “ den Schaden zufügen “ besser da stehen.
Weil sie haben ja ihre innere Wut, Zerrissenheit raus gelassen. An unschuldigen wie uns.
Wir büßen es weil wir im Leben scheitern.
In deren Augen “ bringen wir Deppen nichts zustande “.
Sie sind fit, gehen auch im hohen Alter ackern.....Und wir...
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Sinnpflanze
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Re: Mein Leid mit einer wohl narzisstischen Mutter

Beitrag von Sinnpflanze »

Ein letztes noch zu meinem Vater und zum Thema Depressionen:

Als damals die Sache mit Robert Enke war, horchte er auf. So ein toller Mensch! Und noch dazu ein tüchtiger Fußballer! Der und depressiv? Überall im Bekanntenkreis erzählte er herum, dass er endlich begriffen hätte, dass Depressionen ja tatsächlich ein schweres Leiden sind! Von mir, deren Diagnose ihm bekannt war - kein Wort.

Meine Tante frohlockte: Na, endlich hat er es begriffen! Er ist auf einem guten Weg!

Kurz darauf hatte ich mal wieder einen schweren Schub. Er begegnete mir - wie gewohnt - eiskalt und mitleidlos, weil ich damals noch auf seine Hilfe hoffte - statt mich fernzuhalten.

Der Hype hat bei ihm nicht lange vorgehalten.
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Re: Mein Leid mit einer wohl narzisstischen Mutter

Beitrag von Aurelia Belinda »

Ja das ist so. Leider.
In der eigenen Familie, vier Wänden, will man es nicht haben.

Bei anderen, Enke war ja Promi ( hab das Buch von ihm zur Hälfte gelesen ), da sieht man kurz dass es etwas schweres sein muss.....Aber wie du sagst, das verfliegt auch schnell.
In den eigenen Reihen will man Krankheit nicht haben ( ich stelle fest Krankheit jeder Art, weil Schwäche ), vor allem schön gar nichts psychisches.

Traurig aber halt wahr.
Meine Mutter begreift ( vermeintlich ) auch bei Nachbarn oder so, wenn die eine schwere Krankheit haben, dass die eben dann eingeschränkt sind.

Wir sollten aber immer normal funktionieren....
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Re: Mein Leid mit einer wohl narzisstischen Mutter

Beitrag von HopeW »

Guten Abend an Euch,
zu narzisstischen Vätern vermag ich nichts zu sagen. Meiner war kühl und wenig empathisch aber nicht gemein. Er hat mich aber auch nicht geschützt. Ich habe ihm einmal als Erwachsene einen Brief geschrieben. Er solle mir helfen, was meine Mutter angeht. Er hat sich verweigert, es ginge ihm mit ihr genauso. Diesen Brief hat SIE nach seinem Tod gefunden und mich tatsächlich mal angesprochen. Das stimme doch nicht, meine Oma !!!!!!!!! hätte mich doch gern gehabt.
Häh?? Sie hat nicht verstanden, dass ich von ihr selbst spreche.

Gelesen auf http://www.narzissmus.org" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false; und da geht es um Mütter, habe ich aber auch, dass die nach außen hin so freundlich und gern gemocht sind. Das trifft auch auf meine Mutter zu. Oder hat zugetroffen. Jedenfalls denke ich, Sinnpflanze, es lohnt sich, einzulesen, wenn man einen gewißen Verdacht hat.
Ist aber auch egal, welchen Namen man der Sache gibt, wir sind ja keine Experten. Es reicht tatsächlich schon ein gutes Stück aus, zu erfahren, man ist nicht allein. Ich bin ja so wuschi im Kopf, kann mich gerade nicht auf das Thema einlassen.

Dieser Zweifel! Da hat sie mich immer rausgeschmissen oder so weit gebracht, dass ich gegangen bin und jetzt ruft sie an und will Hilfe und ich gehe nicht hin. Kann ja sein, dass sie jetzt Familie bräuchte, dennoch hat sie alles selbst geregelt, also über externe Hilfe.
Aber das macht mir so zu schaffen, das würde euch vielleicht überraschen.
Doch, wäre ich dem Befehl, denn eine Bitte war das nicht, gefolgt sässe ich jetzt wieder in der Falle. Und jetzt habe ich die Falle im Kopf.

Die Selbsthilfegruppe ist ein guter Ansatz. Doch traue ich mich nicht, so etwas anzuleiern.
Jetzt aber erst einen Schritt nach dem anderen. Habe mit der Krankenkasse telefoniert, die schicken mir was wegen der Therapie.

Hoffentlich bin ich nicht wieder ab 3 Uhr morgens wach, ich bräuchte so dringend Schlaf.
LG
Hope
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Re: Mein Leid mit einer wohl narzisstischen Mutter

Beitrag von Sinnpflanze »

Hallo HopeW,

ob das Geschlecht so einen Unterschied macht?
HopeW hat geschrieben:
Dieser Zweifel! Da hat sie mich immer rausgeschmissen oder so weit gebracht, dass ich gegangen bin und jetzt ruft sie an und will Hilfe und ich gehe nicht hin.
Mein Vater fühlt sich auch von mir im Stich gelassen. Weil ich mich, so findet er, nicht gebührend nach seinem neuen Hüftgelenk erkundigt hatte. Als er das bekommen hatte, befand ich mich im sehr aufreibenden tagesklinischen Prozess.

Warum ich so lange in der Klinik war, versteht er, glaube ich, bis heute nicht.

Als ich ihn daran erinnerte, wieviel ich ihm - neben der Klinik - nach seiner Operation im Garten geholfen hatte - Laub harken, Holz schichten, usw., wischte er das weg: "Ach was. Du hast mir gar nicht geholfen." Das muss er komplett verdrängt haben.

Ich wünsch Dir einen erholsamen Schlaf!
Sinnpflanze
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Rainer Maria Rilke
Aurelia Belinda
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Re: Mein Leid mit einer wohl narzisstischen Mutter

Beitrag von Aurelia Belinda »

Hallo Hope,
Genau. Einen nach dem anderen Schritt.
Deine Krankenkasse schickt dir was zu.
Und du bist konfus im Kopf.
Alles verständlich.

Ja, es ist so. Hättest du nachgegeben, wärst du wieder in der Falle.
Da gibt es kein Entkommen.

Ich habe meine eigene Abspaltung getroffen. In meiner Therapie ging's auch nicht vorrangig um die Folgen des Narzissmus. Weil ich auch erst hinterher durch Literatur drauf kam.
Ich könnte es dann besser begreifen.
Umgehen lernen. Das ging nur mit dem Verzeihen. Der Person komplett anders gegenüber treten.

Klar beschäftigt dich das ziemlich jetzt.
Und wir haben jetzt auch noch viel geschrieben. Ist zwar hilfreich wenn man nicht allein ist mit den Erlebnissen.
Aber auch anstrengend sich immer wieder damit auseinandersetzen.

Lass es erst mal sacken.
Eine Selbsthilfegruppe kann ich nur wärmstens empfehlen.
Mir, bzw. Mir und meinem Mann hat es gut getan. Und bei vielen Dingen die Augen geöffnet. Auch erweitert es enorm den Horizont.
Es ist bei uns eine ganz kleine Gruppe, sonst wären wir wohl geflüchtet.
Es ist richtig familiär halt.

Der Schlaf....mein Mann sagt oft, schlafen ist die beste Medizin.
Er ist so wichtig, für alle Prozesse in Körper und Geist.
Ich wünsche dir wieder mal guten Schlaf.

Gruß Aurelia Belinda
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
HopeW
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Re: Mein Leid mit einer wohl narzisstischen Mutter

Beitrag von HopeW »

Guten Morgen,

es ist ein solches No Go! In allen Kulturen dieser Welt. Tochter kümmert sich nicht um Mutter. Ich fühle mich als hätte ich ein Schild um den Hals, alle Menschen sehen, was für ein Arschloch ich bin.

11 Tage später habe ich in der Nacht einigermaßen geschlafen, 5 mal wach gewesen, doch auch anderes geträumt. So will ich heute meinen antrainierten Rhythmus wieder aufnehmen. Immer ein kleines Päckchen abarbeiten. Geschirr spülen..Pause…aufräumen…Pause….dies…Pause…und das

Doch muss ich jetzt zum Arzt, Rezept Blutdruckmedikamente holen. Das wird ein Akt, bis ich den Weg aus dem Haus schaffe.

Liebe Grüße in den Tag
Hope
Aurelia Belinda
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Re: Mein Leid mit einer wohl narzisstischen Mutter

Beitrag von Aurelia Belinda »

Guten Morgen Hope,
Woher kenne ich das nur.
Es wird ein Akt bis ich das Haus verlasse.....Und so geht's bei mir weiter: wenn ich von der Stadt wieder komme, totale Erscpfung.

Ansonsten wie bei dir.
Kleine Tätigkeit, Pause. Nächste kleine Tätigkeit, Pause.
Viele Pausen sind notwendig um einiges abarbeiten zu können.
Längst nicht alles, vieles muss liegen bleiben.
Manchmal brauche ich einen kompletten Tag für mich u. Meine Gedanken, sonst komme ich nicht hinterher,
Funktionieren kann ich nur mit Ruhephaden. Immer wieder, immer öfter.

Mach dir keine Vorwürfe.
Ja, in einigen Kulturen wird es so gesehen, aber längst nicht überall.
Wenn man als Tochter die Mutter ( vermeintlich ) im Stich lässt.
Aber wir wissen, in diese Fälle darfst du nicht mehr tappen.

LG Aurelia Belinda
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
HopeW
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Re: Mein Leid mit einer wohl narzisstischen Mutter

Beitrag von HopeW »

Guten Morgen,

inzwischen habe ich sehr viel zu diesem Thema gelesen. Im Internet, in Büchern. Bin immer noch so sehr erstaunt, dass ich das alles so spät erst erkannt habe. Auch die Generation KRIEGSENKEL war mir nicht begrifflich.
Es gibt jede Menge Information.
Jedoch, ein Austausch = Forum für „Töchter/Söhne Narzisstischer Mütter“ fand ich nicht.

Und, es ist einfach nicht 1:1 vergleichbar, ob ich in einer narzisstischen (Liebes)beziehung lebe oder ob es um die eigene Mutter geht. Ich denke doch, es ist eine einzigartige Beziehung, die es zu lösen gilt. Also sind auf diese Thematik ausgerichtete Foren nicht hilfreich.

Ob ich mir hier im Forum dazu einen „Freiraum“ nehmen kann bezweifle ich. Ein Statement von Herrn Dr. Niedermeier würde ich gerne begrüßen. Das ist hier ein Depressionsforum und ich stelle mir/uns die Frage wie sehr Depressionen mit einer toxischen Beziehung zur Mutter in Verbindung gebracht werden können.
Ich möchte, trotz alledem nicht zur Pauschalaussage „Die Mutter ist an allem schuld“ greifen.

Bin jetzt gegenüber dem Begriff NARZISSMUS äußerst sensibel geworden und finde fast verwunderlich, dass das HIER so wenig Thema ist. Mir scheint so schlüssig und logisch, dass Depressionen auf dem Boden einer bescheidenen Kindheit einen ausgezeichneten Nährboden finden.

Wer möchte kann mich auch gerne direkt kontaktieren.
Ich muss gestehen, ich weiß nicht, wie das geht :?:
Vielleicht kann mir das jemand schreiben. Danke.

Viele Grüße
Hope
GiseEli
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Registriert: 9. Sep 2018, 11:20

Re: Mein Leid mit einer wohl narzisstischen Mutter

Beitrag von GiseEli »

:hello:

Gerne erkläre ich dir, wie das mit den Privaten Nachrichten (PNs) funktioniert:

1. Du meldest dich fürs Forum an
2. Ganz oben rechts erscheint dann dein Nickname, daneben Übersicht / Mein Konto / Abmelden /Suche
3. Mein Konto aklicken
4. Dann links unter Optionen auf Private Nachrichten (PNs) gehen
5. Nun öffnet sich das Fenster, und du kannst hier selber PNs schreiben oder sehen, ob du eine erhalten hast

(Deine eigene geschriebene PN weilt solange im Postausgang, bis der Empfänger sie abgeholt hat.
Erst dann wird die PN unter GESENDET angezeigt)

Viel Glück
Jeder, der sich die Fähigkeit erhält,
Schönes zu erkennen,
wird nie alt werden.


Franz Kafka
Peter1
Beiträge: 3399
Registriert: 15. Apr 2018, 12:06

Re: Mein Leid mit einer wohl narzisstischen Mutter

Beitrag von Peter1 »

Hallo Manu
Das mit dem Tier hat mir auch meine Thera empfohlen, ich durfte mir sogar die Gattung selbst aussuchen. Es sollte nur lustig aussehen. Ich habe mich für einen Mensch mit einem Schweinekopf entschieden, hinten schaut ein kleiner Ringelschwanz aus der Hose. So habe ich meinen übermächtigen Vater, der, trotzdem er schon lange tot ist, immer noch meine Gedanken beherrschte, aus meinem Kopf zu verbannen. Taucht er doch mal auf, beginne ich zu lächeln, und mein Schatz freut sich.

VlG Peter
Ich wünsche euch allen einen schönen sonnigen (auch in euch) Sonntag :hello:
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
HopeW
Beiträge: 368
Registriert: 23. Mai 2004, 10:38

Re: Mein Leid mit einer wohl narzisstischen Mutter

Beitrag von HopeW »

Guten Morgen,

und vielen Dank, GiesEli, für die Erklärung zur PN. Ich kann´s ….lach….

Für manu, die nun heute ihre Mutter trifft, hoffe ich, dass der Anlass „Geburtstag“ keine Möglichkeit bietet, persönlich angegegriffen zu werden. Doch vermute ich, dass es allein ausreicht, auf der Feier anwesend zu sein, SIE zu sehen und zu erleben, um sich schlecht(er) zu fühlen.

Und, was auch du Peter schreibst, sich ein Tier vorzustellen, ist eine interessante Sache. Mir hat das noch kein Therapeut nahegebracht allerdings war auch MUTTER nie das Thema. Das alleine ist schon so erstaunlich, ich habe nie hinterm Berg gehalten, wie es bei meiner Hersprungsfamilie ausschaut.

Und da denke ich wieder an Cynthia, hier gepostet, dass die Frisörin auf die Begrifflichkeit „Narzisstische Mutter“ hinwies.
Nun ja, ich beginne abzuschweifen.

Über das „Tier“ werde ich mal recherchieren. Interessanterweise hatte ich SOFORT ein Bild vor Augen.

Ansonsten habe ich jetzt wohl endlich begriffen, dass „mich schlecht fühlen“ auch etwas angelerntes ist. Derzeit ohne Hilfestellung, Therapie o.ä. übe ich seit Freitag (Donnerstag bin ich heftig abgestürzt)
STOP - BEWUSST ATMEN - ES GEHT MIR GUT

Liebe Grüße
von Hope
Aida1
Beiträge: 681
Registriert: 3. Jan 2016, 11:06

Re: Mein Leid mit einer wohl narzisstischen Mutter

Beitrag von Aida1 »

.
Zuletzt geändert von Aida1 am 28. Aug 2019, 17:15, insgesamt 1-mal geändert.
Man muss sich selber lieben lernen - also lehre ich - , mit einer heilen und gesunden Liebe:
dass man es bei sich selber aushalte und nicht umherschweife. -Friedrich Nietzsche-
Peter1
Beiträge: 3399
Registriert: 15. Apr 2018, 12:06

Re: Mein Leid mit einer wohl narzisstischen Mutter

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Meine Therapeutin befindet sich noch in der Ausbildung, und möchte wohl ihrem Supervisor gegenüber glänzen. In mir hat sie ein sehr williges Übungsobjekt gefunden. Ich hatte zwar erst Bedenken, ob mir so ein junges Mädel zeigen kann, wie mein Gehirn funktioniert, aber schon nach vier Wochen war ich ein ganz anderer Mensch. Sie hat meine Selbstsicht komplett verändert, mein Selbst vertrauen gestärkt, und auch die Selbst Achtung.Ich weiß jetzt wieder, wie schön das Leben sein kann.
Sicher habe auch ich noch dunkle Momente, aber es gelingt mir immer besser, mit mir zu schimpfen, und die dunklen Gedanken zu verscheuchen.
Ich wünsche euch einen schönen Sonntag Peter
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
Aurelia Belinda
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Re: Mein Leid mit einer wohl narzisstischen Mutter

Beitrag von Aurelia Belinda »

@ manu,
Dieses innerliche “ Verkleiden “ ist so anstrengend. Lieber äußerlich verkleiden, lach. Kann man auch wenn nicht Fasnacht ist, gell.
Im Reich der Liebe fühl ich mich auch zu Hause, und mich zieht es magisch einfach immer dort hin, wo Liebe zählt.

Liebe Grüße,
Hoffe für dich dass es nicht “ zu anstrengend “ wird.

Herzlich, Aurelia
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Katerle
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Re: Mein Leid mit einer wohl narzisstischen Mutter

Beitrag von Katerle »

HopeW hat geschrieben:In den letzten Jahren habe ich fast nur mitgelesen und mir so eure Ermutigungen eingeholt.
Und jetzt, schwupp di wupp, kein Mühsam-Kopf-überm-Wasser haltenkönnen.
Absaufen, hochkämpfen, absaufen, hochkämpfen, absaufen…bin absolut hilflos.
Eine von zwei Entscheidungen getroffen und bei beiden kann ich nur verlieren.

Ich hab´s irgendwie geschafft, ohne Psychopharmaka –ich reagiere auf keines
Ohne Therapie – ich bekam keine mehr genehmigt
Mit Rente und einem durchorganisiertem Tagesablauf so-la-la über die Runden zu kommen.

Seit Jahrzehnten Depressionen, Kontaktabbruch zur Mutter 1996 weil sie mich triggert. Und immer wieder alle paar Jahre gibt es einen Kontakt.
Der vorletzte im Sommer 2017. Der letzte, Montag vergangener Woche, also gut 1 1/2 Jahre Funkstille.
Telefon klingelt, morgens um 8.30 Uhr. Warum ging ich nur ran?
Sie ist es und quängelt mich an:
"Ich habe genug…..ich war so schwer krank….der Pflegedienst war da usw. usw. Ich soll kommen, mittags halb 3….wenn ich ich jetzt keine Hilfe von dir bekomme ….ich habe so viel für dich getan…."

Ich sage, ja ich komme UND gehe nicht hin.
Blutdruck bei 198/113/98, zusätzliche Blutdrucktabletten, Nitrospray und Tavor.

Sie ruft noch 3 mal an und ich gehe nicht mehr ans Telefon.
Mir ist klar, was auch immer ich tue, es ist falsch. Ich habe 2 Mögllichkeiten.

Die, die ich seit meines Lebens kenne, dass sie mich fertigmacht und wenn ich jetzt gehe und sie pflege, dann komme ich aus der Nummer nicht mehr raus. Dann zerbreche ich völlig.

Nicht hinzugehen ist immerhin eine Chance für mich, denn: sie lebt im Betreuten Wohnen und es ist schon alles für Pflege und Dienstleistungen organisiert.
Ich dachte, es sei eine Chance und jetzt gehe ich dennoch daran kaputt. Genau wie wahrscheinlich die allermeisten von euch denken - sie ist doch deine Mutter und du kannst sie nicht im Stich lassen
quält mich das Gewissen so unendlich.

In meinem Kopf ist noch ein Stück Verstand und so fragte ich mich: Warum so viel Gewissen? Diese Frau hat dir so unendlich viel Leid zugefügt, da stimmt doch was nicht mit mir !?

Ich fing das Recherchieren an. Und stieß auf NARZISSTISCHE MÜTTER. Wie Schuppen fiel es mir von den Augen. Warum erst jetzt so spät, warum komme ich erst jetzt darauf? Ich habe immer alle Schuld auf mir getragen…………

Ich brauche Hilfe und es gibt sie so wenig. Ich weiß gar nicht was ich machen kann.
Kennt das jemand, hat jemand Erfahrung?

Ich wär euch so unendlich dankbar für ein Feedback. Und jetzt kann ich endlich weinen………….

Hope
Hallo Hope,

ich habe leider keine Mutter mehr, schon lange und auch keinen Vater...
Aber, wenn ich meiner Mutter half, dann aus meinem tiefsten Herzen. Und als es was zu klären gab, dann hatte ich es angesprochen... Ich habe auch nicht nur Gutes erlebt und hatte auch ein paar Jahre keinen Kontakt mehr zum Vater. Erst später kam dann wieder Kontakt zustande, aber auch nur durch meine Initiative. Mein Vater hatte mich auch nicht gedrängt oder mir ein schlechtes Gewissen gemacht. Es war ganz allein meine Entscheidung, wieder Kontakt aufzunehmen.
Falls du beim Nächstenmal erneut ans Telefon rangehst, dann sage erst nicht, dass du vorbeikommst, wenn du´s eh nicht machst oder nicht möchtest, weil es dir nicht guttut.
Lass dir kein schlechtes Gewissen einreden, sondern bewahre weiter deinen Abstand, wenn es für dich besser ist.

Alles Gute,
Katerle
Aurelia Belinda
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Re: Mein Leid mit einer wohl narzisstischen Mutter

Beitrag von Aurelia Belinda »

Liebe manu,
Das ist ja echt traurig. Tut mir leid mit deinem Vater, und dann noch der Rehbock, das war ja ein ganz schwieriger, und einschneidender Tag und Abend für dich.
Und wirklich kurios irgendwie,dass der Geburtstag jetzt der Todestag eures Vaters ist.
Wir geht es dir denn heute??
Wie viele Geschwister hast du eigentlich?
Ich kenne ja eure Verhältnisse nicht genau, aber einiges kriegt man ja hier mit. Ich kann mir vorstellen dass du heute ziemlich durch den Wind bist.
Du sagst es war besser.....war dein Vater lange krank?

Ich drück dich mal dolle,
Herzlich Aurelia
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HopeW
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Re: Mein Leid mit einer wohl narzisstischen Mutter

Beitrag von HopeW »

Liebe manu,

deine Nachricht von heute 4.14 Uhr hat mich sehr überrascht. Dein Vater ist also gestern, am Geburtstag deiner Mutter verstorben.

Möchtest du nicht ein neues Thema, welches Bezug auf das, was du jetzt mitmachst, aufmachen? Aufgrund deiner Anzahl an Einträgen kennen dich sicher viele, auch deine Geschichte. Es wäre gut für dich, wenn dir nun ein jeder, aufgrund des BETREFFS DEINES THEMAS, kondolieren könnte.

Mein Beileid hast du, ich wünsche dir viel Kraft,
liebe Grüße von Hope
Antworten