was tun

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masei
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was tun

Beitrag von masei »

Hallo ich habe mir nun endlich eingestanden das mit mir was nicht stimmt und war beim Arzt wir Männer brauchen dazu immer länger, der hat mir nun ein Antideprisivum verschrieben das ich seit 3 Tagen nehme seit ich es nehme kommt es mir vor als würde es nur schlimmer werden. Heute Mittag hatte ich so ein richtiges Tief mir war eigentlich alles egal und ich habe an alles und nichts gedacht bis ich fast irre geworden bin dann habe meine beste Freundin angerufen, und wir sind spazieren gegangen, hat echt gut getan. Was kann ich aber tun wenn sie mal keine Zeit für mich hat, sie hat ja auch ein eigenes Leben ????
Marlen-04
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Re: was tun

Beitrag von Marlen-04 »

Hallo Marco,

willkommen im Forum. Das wird schon besser. Dein Körper muss sich an die Medis gewöhnen.

Ich habe gerade auch dein anderes Posting gelesen und da wurde ich sehr traurig und wütend zugleich. Ich bin eine dieser Frauen (ebenfalls depri), die von ihrem depri Mann (gesteht sich's aber nicht ein) verlassen wurde, weil er nicht mit mir reden konnte und nicht mit der Krankheit zurecht gekommen ist. Er hatte sich auch eine Geliebte angelacht, zu der er sich flüchtete. Bei ihr ist die heile, optimistische Welt. Inzwischen hat er sich von mir getrennt.

Warum meinst du, dass du mit deiner Frau nicht über deine Probleme sprechen kannst? Wenn du immer zu deiner (platonischen) Freundin flüchtest, dann kommt es nicht darauf an, ob Sex im Spiel ist, du betrügst sie auch so (sorry, aber so sehe ich es), denn du hast intimere Gespräche mit ihr wie mit deiner Frau. Warum kannst du deine Schwäche bei deiner Freundin zeigen aber nicht bei deiner Frau? Versuche es doch zumindest mal. Wenn sie dich liebt, dann wird sie dich auch auffangen. Und bei ihr brauchst du keine Angst haben, dass sie nicht da ist für dich, weil sie ja noch ein eigenes Leben hat. Du bist ihr Leben (ich gehe mal davon aus, dass eure Ehe nicht am Ende ist).

Viele Grüße
Marlen
tomroerich
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Re: was tun

Beitrag von tomroerich »

Hallo Marco,

nach 3 Tagen kann ein AD auch noch nicht wirken. Und eine Verschlechterung kann genau so gut durch die Krankheit selbst eingetreten sein. Bestimmt hast du ja auch Vorbehalte gegen die ADs oder Ängste, das kann dir eine Verschlechterung auch vorgaukeln. NW, die auftreten werden oft als sehr irritierend wahrgenommen weil man eben in einer Depr. auch extrem empfindlich ist und vieles angstbesetzt abläuft.

Gruß von

Thomas
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tomroerich
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Re: was tun

Beitrag von tomroerich »

Hallo Marlen,

ich sehe Marcos Wunsch, außerhalb seiner Ehe eine vertrauensvolles Verhältnis zu einer Frau zu haben, etwas anders als du. Du findest es einen Betrug, warum? Was ist, wenn man mit seinem Partner nicht offen reden kann, weil immer die gleichen Konflikte dadurch aufflammen? Gerade der Anspruch, dass der andere mit allem, aber wirklich mit allem nur zu seinem Partner kommen darf, ist doch nicht erfüllbar! Wenn nun Marco mit einem guten Freund das besprechen würde, was er mit der Freundin bespricht, wäre es dann in Ordnung? Und warum wäre es das und nicht dann, wenn es eine Frau ist? Ich erlebe in meiner Ehe genau die gleichen Konflikte, ich kann mit meiner Frau nicht besonders gut über bestimmte Dinge reden weil sie Teile meines Wesens nicht versteht und mich auf eine Art wahrnimmt, die mir nicht gerecht wird. Das ist normal, wie ich finde. Sollte ich sie verlassen deshalb oder ist es vielleicht doch besser, meine Sehensucht nach Wahrgenommenwerden in diesen Punkten bei anderen Menschen zu stillen? Es sind eben sehr wichtige Punkte, die ich nicht einfach beiseite lassen kann. Ich tat das viele Jahre lang (wir sind seit 25 Jahren zusammen) und es wurde zu einem Baustein meiner Depression, dass ich nicht aufbegehrte und danach fragte, was ich brauche. Betrug an sich selbst, bevor man den anderen betrügt (wenn es sich darum überhaupt handelt)?

Gruß von

Thomas
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Re: was tun

Beitrag von tomroerich »

Gelöscht, weil doppelt gemoppelt. Warum passiert das eigentlich immer wieder?
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Re: was tun

Beitrag von tomroerich »

Nicht nur das, sogar drei mal
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Re: was tun

Beitrag von tomroerich »

Wer hat diese Software geschrieben ??
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Marlen-04
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Re: was tun

Beitrag von Marlen-04 »

Hallo Thomas,

für mich ist es schon ein Unterschied, ob ein Mann mit seinem besten Freund redet oder mit einer Freundin. Ich möchte, dass mein Mann mit seinen Problemen zu mir kommt, bei mir seine Schwäche zeigt, seine Gefühle ... Ich musste mir anfangs auch anhören, dass es nicht um Sex geht ... Früher hatte ich auch männliche Freunde, mit denen ich über Gott und die Welt geredet habe, doch nicht über intimste Dinge wie eine Depri, die Gefühle dabei oder die Ursachen dafür. Für mich besteht eine Ehe auch darin, dass man miteinander redet, über alles. Vielleicht sind wir Frauen hier etwas kleinlicher als Männer, oder nur ich, weil ich gerade schlechte Erfahrung gemacht habe... Wenn ich aber an die Eifersucht meines Ex am Anfang unserer 14-jähriger Beziehung auf meine männlichen Freunde denke, dann sehe ich keinen Unterschied.

Wenn ich dich richtig verstehe, akzeptiert deine Frau deine Freundin. Wenn das so ist, ist das ok. Deine Frau ist anscheinend sehr verständnisvoll und großzügig. Aber nicht alle sind das, und zumindest ein Versuch sollte unternommen werden, miteinander zu reden, bevor eine Ehe auf Spiel gesetzt wird.

Viele Grüße
Marlen
tomroerich
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Re: was tun

Beitrag von tomroerich »

Hallo Marlen,

oh nein, meine Frau ist ganz und gar nicht damit einverstanden! Sie argumentiert ganz ähnlich wie du. Ich habe sie immer so erlebt, dass sie auf alles eifersüchtig ist, was nicht mit ihr zu tun hat. Nicht nur ein Kontakt mit einer anderen Frau, auch jedes andere Eigenleben von mir hat sie missbilligt. Ich habe mich immer so gefühlt, als sei ich in ihren Augen kein Mensch, der neben der Partnerschaft auch einen eigenen Weg gehen muss und darf. Sicher ist das bei dir und deinem Partner wieder alles ganz anders aber gerade deshalb kann man ja auch Partnerkonflikte nicht unter die gleichen Regeln stellen und von Betrug sprechen, wenn einer aus seinem (von ihm als solches empfundenem) Partnerschaftsgefängnis ausbricht. Ein Betrug ist es auch, den anderen zu erdrücken mit Forderungen und ihm kein Eigenleben zuzubilligen. Und nachdem du nicht weißt, was bei Marco und seiner Partnerin abläuft, fand ich es etwas voreilig, von Betrug zu sprechen. Ich glaube verstanden zu haben, dass DU dich betrogen fühlst und deshalb auch entsprechend reizbar bist, wenn du von Untreue hörst. Das verstehe ich.

Auch viele Grüße

Thomas
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Marlen-04
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Re: was tun

Beitrag von Marlen-04 »

Hallo Thomas

das stelle ich mir sehr schwierig vor, wenn deine Frau gegen deine Freundin ist... Du hast Recht, dass jeder das Recht auf Eigenständigkeit hat. Das möchte ich auch keinem Absprechen. Es ist aber noch ein kleiner Unterschied, ob man seine Interessen mit anderen nachgeht oder eben sehr Intimes mit einer Freundin bespricht. Vorallem dann, wenn man das eben nicht auch mit seiner Frau tut.

Nun, ich wurde sozusagen abgelöst und was mir daran am meisten daran weh tut ist eben, dass mein Ex nicht mit mir gesprochen hat. Hätte er rechtzeitig was gesagt, so hätte man evtl. noch etwas retten können. Dass ich etwas gereizt reagiere, darüber bin ich selbst erstaunt. Seit ich Medis nehme (Nov. 03) habe ich praktisch keine Wut gespürt, auch auf ihn nicht. Das ist was ganz neues. Ich wundere mich sehr und frage mich gerade, ist das ein Rückfall in die Zeit vor der Behandlung (war auf alles und jeden wütend) oder ein Fortschritt in der Verarbeitung der Trennung.

Sorry, wollte keinem zu nahe treten. Bin selbst über mich erstaunt.

Schöne Träume
Marlen
kr
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Re: was tun

Beitrag von kr »

Jetzt zu erkennen, nicht mehr gebraucht zu werden, sich eingestehen müssen, in jeder schwierigen Situation jämmerlich zu versagen, nicht helfen zu können, selbst hilflos zu sein , das ist AUSWEGLOS. So ausweglos, wie sich das keiner mehr vorstellen kann. Ich habe 55 Jahre versagt, ich denke das reicht. Immer wieder versuche ich es, für meine Frau da zu sein, ihr die Liebe zu geben, die sie braucht. Und immer wieder mache ich alles falsch. Ich bin ein Versager. Und damit reiße ich uns beide immer tiefer hinunter. Welches Unheil bringt der nächste neue Tag. Ich kann nicht schlafen trotz der Medikamente, weil mich die Angst umtreibt. Eine Angst alles zu verlieren, mich eingeschlossen.

Kleiner Rabe
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tomroerich
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Re: was tun

Beitrag von tomroerich »

Aber, Kleiner Rabe, worin besteht denn dein Versagen? Hast du dabei auch an dich gedacht und was du brauchst? Man kann ja sein Leben nicht als Dasein für den anderen auffassen ohne dabei zu versagen, wie sollte das gehen? Man muss doch einsehen, dass eine Partnerschaft nur glücklich sein kann, wenn man auch den eigenen Weg dabei nicht außer acht lässt. Und du kannst auch nicht seit 55 Jahren versagt haben, sag doch so etwas nicht. Jedes Leben ist auch ein Versagen, weil niemand sein Leben wirklich bewältigt. Wer anderes behauptet, schaut nur nicht hin. Glücklich zu sein oder erfolgreich heißt nicht, nicht versagt zu haben. Meistens heißt das nur, dass man es geschafft hat, sich auf die Sonnenseite des Lebens konzentriert zu haben. Es ist nichts Schlechtes daran, hilflos zu sein und es ist auch kein Versagen.

Grüße von

Thomas
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masei
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Re: was tun

Beitrag von masei »

Hallo Marlen,
es tut mir leid das ich dich traurig gestimmt habe oder an dein Schicksal erinnert habe das war nicht meine absicht, wir Männer haben ein Problem uns schwächen einzugestehen wir wollen immer stark sein, bei mir war es so ich habe meine Krankheit zwei Jahre verdrängt habe meinen Freunden und meiner Frau gegnüber eine heile Welt gespielt doch das kostet soviel Kraft das es nicht auf dauer möglich ist also machst du fehler wofür du aber andere schuldig machst wie bei mir, ich habe meiner Frau ständig irgendwelche vorwürfe gemacht und wir haben uns nur noch gestritten, das bekommen auch deine Freunde mit das in der Beziehung irgendwas nicht stimmt und fragen und wollen helfen, und du machst weiter mit dem Schein heile Welt bis du eines Tages zusammenbrichst und nicht mehr kannst dein Körper ist völlig ausgelaugt und da ist jemand der dich fängst und es war nicht meine Frau sondern sie und ich konnte ihr alles erzählen ich war ihr in meinen Augen nichts schuldig ich mußte ihr nicht beweisen wie stark ich doch bin, das ich der bin der alles weiß und kann der auf alle Probleme eine Antwort hat, nein im gegenteil sie hat mir Mut zugeprochen alles raus zu lassen was mir fehlt zu sagen warum es mir schlecht geht, mir einzugestehen das ich krank bin. Ich habe meine Frau nicht wegen ihr verlassen und ich bin auch nicht zu ihr gezogen ich wohne jetzt bei meinen Eltern momentan, zwischen mir und meiner Frau ist die letzten Wochen zuviel vorgefallen die ständigen streitereien haben mir noch mehr Kraft geraubt deswegen bin ich ausgezogen, und meine beste Freundin ist für mich da wenn ich sie brauche es ist nicht so das ich ständig bei ihr bin nur wenn es mir so schlecht geht wie gestern und ich sie anrufe ist sie sofort da für mich, man kann eine platonische Freundschaft mit dem anderen Geschlecht jemandem der sich das nicht vorstellen kann schlecht erklären ich versuche es mal so, man schläft ja auch nicht mit seiner eigenen Schwester wenn man mit ihr geredet hat. Das es bei deinem Mann nicht funktioniert hat tut mir echt leid für dich aber dann ist er es auch nicht wert das man ihm nachtrauert lebe dein Leben und erfreue dich den schönen Dingen des Lebens
Aber trotzdem Danke das du mir geantwortet hast.
Marco
kr
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Re: was tun

Beitrag von kr »

Ich schaue zurück auf mein Leben, auf eine Kindheit, an die ich mich seltsamerweise kaum erinnern kann, auf eine zerstörte Ehe, auf Kinder, denen ich keine Hilfe war, auf 25 Ordner mit Fotos aus meiner beruflichen Laufbahn, die noch nicht mal zum Heizen taugen, weil sie aus Sicherheitsfilm bestehen. Ich sehe, dass ich meine eigenen Probleme nicht in den Griff bekomme. Welchen Sinn sollte es machen noch einen oder zwei Ordner zu füllen, mit Bildern, die keinen interessieren. Und alles was ich brauche habe ich, weder verhungere oder verdurste ich, brauche nicht unter einer Brücke schlafen. Nur warum ich eigentlich hier bin weiß ich nicht. Nur um den Weg bis zum Tod zu Ende zu gehen? Allein? Wie jeder für sich allein ist? Vielleicht empfinde ich mich auch gar nicht als schlecht eher als nutzlos.

Kleiner Rabe
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Re: was tun

Beitrag von tomroerich »

Hallo kleiner Rabe,

ja, so mögen die Dinge dann ausehen, wenn man im Loch steckt. Ein verengter Blick auf das Negative und Problematische, das es in jedem Leben gibt. Ich dachte auch einmal so, als ich in der tiefsten Krise meines Lebens steckte. Heute erschrecke ich vor diesem Blickwinkel, der so unendlich ungerecht sich selbst gegenüber ist. Und dem jedes Feingefühl für sich selber fehlt. Frag doch mal deine Kinder, was sie von deiner Ansicht über deine Rolle für sie halten.
Ich glaube, Kleiner Rabe, dass diese Leere und Sinnlosigkeit, die du jetzt in deinem Leben siehst, ein Ausdruck deiner eigenen Position im seitherigen Leben ist. Es klingt so, als hättest du ein Leben für andere und nicht für dich geführt.
Du hast mit deinem Beruf Geld verdient, mit dem du deine Familie unterhalten hast- auch deine Kinder entwickelten sich mit dieser Leistung. Und das war nicht das Einzige, das kann ich nicht glauben.
Du hast noch genug Zeit, um ein anderes Lebensgefühl für dich zu entdecken und dir einen anderen Platz zu geben als den des Versagers. Im Monet scheinst du dir vor allem eins zu VERSAGEN: Die notwendige Anerkennung deiner eigenen Lebensleistung und deiner Person.

Viele Grüße

Thomas
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