Ich lieg heulend im Bett

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Helpmenow
Beiträge: 113
Registriert: 1. Apr 2019, 12:29

Ich lieg heulend im Bett

Beitrag von Helpmenow »

Ich kann auch nicht mehr es muss doch mal besser werden ! Bin seit dem 7.3. zuhause und verspüre kaum Besserung ist das normal ?
DasSonnenkindinmir
Beiträge: 10
Registriert: 20. Jan 2019, 19:37

Re: Ich lieg heulend im Bett

Beitrag von DasSonnenkindinmir »

Hallo Helpmenow, auch wenn wir uns nicht kennen - fühle dich einfach mal gedrückt. Ich kann deine Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit gut nachempfinden, ging und geht mir auch immer mal wieder so - aber psychische Erkrankungen heilen leider nicht von heute auf morgen. Versuch deine gegenwärtige Situation anzunehmen, deine Gefühle anzunehmen und zu fühlen... Mit deinen Ängsten und Zweifeln setzt du dich nur weiter unter Druck... Gib die Hoffnung nicht auf, es wird dir irgendwann Schritt für Schritt wieder besser gehen, am Anfang vielleicht mal nur für eine Stunde oder zwei, aber in kleinen Etappen geht's aufwärts.
DasSonnenkindinmir
Beiträge: 10
Registriert: 20. Jan 2019, 19:37

Re: Ich lieg heulend im Bett

Beitrag von DasSonnenkindinmir »

Was könnte dir jetzt in diesem Moment gut tun, womit würdest du dich besser fühlen? Und sei es nur eine klitzekleine Kleinigkeit wie einen Kaffee trinken, jemanden anrufen, ein Stück Schokolade essen etc.. mach es einfach, auch wenn es schwer fällt, du gar nicht dran glauben kannst, dass es hilft.
Helpmenow
Beiträge: 113
Registriert: 1. Apr 2019, 12:29

Re: Ich lieg heulend im Bett

Beitrag von Helpmenow »

Danke dir und das obwohl es schon seit dem 7.3. ist ?
DasSonnenkindinmir
Beiträge: 10
Registriert: 20. Jan 2019, 19:37

Re: Ich lieg heulend im Bett

Beitrag von DasSonnenkindinmir »

Oh ja, ich kämpfe schon seit Anfang Januar 2018 mit einem ständigen Auf und Ab, war 2 Wochen in einer psychosomatischen Klinik und im Sommer 2018 7 Wochen in einer Reha.... Ich habe mich so unendlich schwer damit getan, mir selbst einzugestehen, das ich krank bin und einfach Geduld brauche - eine psych. Erkrankung ist nicht von heute auf morgen entstanden und genauso "heilt" sie nicht so schnell. Ich habe mir immer wieder selbst Druck durch solche Gedanken, dass muss doch mal besser werden gemacht - und mich körperlich und seelisch immer wieder überfordert.
Aurelia Belinda
Beiträge: 8295
Registriert: 23. Aug 2018, 20:03
Wohnort: Mittelfranken

Re: Ich lieg heulend im Bett

Beitrag von Aurelia Belinda »

Hallo Helpmenow,
Das tut mir leid für dich.
Ich kann es auch so gut nachempfinden.
Hier kennt es eigentlich jeder,
Diese Verzweiflung, die Angst wann und wie wird es besser.
Ich drück dich auch mal dolle und schicke dir Mut und Hoffnung um durchzuhalten, es wird besser, garantiert.
Ich kenne es gut wenn man nur liegt, nicht hoch kommt. Keine Perspektive sieht, es einem einfach grottenschlecht geht, man ausbrechen möchte, einfach aufwachen aus dem Alptraum.
Richtig ist was Sonnenkind schreibt, das selber unter Druck setzten um schnell gesund zu werden, ist zwar verständlich.
Aber ist nicht gut.
Man sollte versuchen so gut es geht, entweder drüber zu reden.
Leute um sich haben die gut tun.
Ich habe in der Anfangszeit nur meine Ärzte gehabt. Oder mal bei Sozialsiensten angerufen. Auch Krisendienst ist sinnvoll.
Den Button kannst du hier einsehen.
Oder hast du das vielleicht schon versucht? Am besten nicht viel grübeln, ganz stark daran Glauben, es wird bald besser.

Alles Liebe u. Baldige Besserung.
LG Aurelia Belinda
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
Katerle
Beiträge: 11375
Registriert: 25. Sep 2014, 10:30

Re: Ich lieg heulend im Bett

Beitrag von Katerle »

Hallo Helpmenow,

oh ja, wir können das alles sehr gut nachempfinden, wie du dich momentan fühlst. Und ich kann mich da meinen Vorgängern auch nur anschließen, mit dem was sie schreiben.
Überlege mal, was dir im Moment gutuen könnte. Sei es ein Spaziergang oder einfach nur in der Sonne sitzen und die Sonnenstrahlen auf dich wirken zu lassen, oder etwas Musikhören.

Wenn jemand ein Bein gebrochen hat, dann wird es geschient und braucht seine Zeit zum Heilen und das ist auch für jeden sichtbar.
Bei einer Depression z. B. ist die Seele des Menschen verletzt und diese muss ebenfalls heilen, was auch seine Zeit und Geduld braucht, was aber für andere nicht sichtbar ist. Trotzdem braucht es diesen Heilungsprozess.

Wünsche dir baldige Besserung, Kraft und das du durchhältst,
Katerle
Monchen12345
Beiträge: 1873
Registriert: 18. Nov 2018, 23:21

Re: Ich lieg heulend im Bett

Beitrag von Monchen12345 »

Eigentlich bin ich sehr pragmatisch veranlagt. Die völlig wirren und zerstörerischen Gedanken kamen erst mit der Erkrankung und waren auch etwas was mich sehr belastet hab.
Warum ich das geschrieben hab? - ganz einfach, ich merke das kommt so langsam zurück und ich befürchte meine nächsten Worte wirken etwas unsensibel.
Mein Gedanke bei der Überschrift war: Ja, das ist bei der Erkrankung auch mal so!
Je mehr du dich dagegen wehrst, desto schlimmer wird vor allem dein Leidensdruck.
Man ist krank und es ist auch völlig okay, dass man mal im Bett liegt und weint. Bis ich soweit war, war das viel Arbeit für die Therapeuten..

Das was das Sonnenkind geschrieben hat, sind halt auch Elemente in der Therapie. Schaffe dir kleine nette Momente.

Damit es einem.besser geht, kostet es viel eigene Initiative, viel Zeit und Geduld...

Mir hat es geholfen nur in kleinen Schritten zu denken und zu handeln.
Du liegst weinend im Bett? - Was würde mir jetzt gut tun? - Dass das Weinen aufhört. Wie und was kannst du tun um das zu Erreichen? - das ist der Punkt wo du anfangen musst dir deinen eigenen Werkzeugkoffer zusammen zustellen. Möglich wäre halt: mit jemandem reden, Entspannungsübungen, Medikamente oder was auch immer.

Du fragst, ob das normal ist? - Ja,es kann durchaus normal sein. Durch die Krankschreibungen fehlt dir Tagesstruktur und du musst auch nicht mehr zur Arbeit. Das hat bei mir die ganze depressive Symptomatik deutlich verstärkt. Hinzu kommt auch: du hast keinerlei Ablenkung, sondern dein Kopf kann sich halt auf Depressionen konzentrieren.
Bevor man anfängt sich mit dem Inhalt auseinander zu setzen, soll man erstmal versuchen sich abzulenken und zur Ruhe zu kommen. Von daher: mach was auch immer dir gut tut.
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