psychosomatische Klinik in bayern

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luck04
Beiträge: 0
Registriert: 23. Mär 2004, 16:17

psychosomatische Klinik in bayern

Beitrag von luck04 »

Meine Ärztin hat mir einen aufenthalt dort vorgeschlagen. wie sind die chancen, wie lange dauert die genehmigun? bekommt man eine klinik zugewiesen? kann jmd. roseneck empfehlen?
Danke für eure Beiträge!! habe leider nicht alle antworten dazu hier gefunden...
Thuja
Beiträge: 444
Registriert: 16. Mär 2004, 20:59

Re: psychosomatische Klinik in bayern

Beitrag von Thuja »

Hallo Luck!

Die meisten dieser Kliniken sind verhaltenstherapeutisch ausgerichtet, nur gaaanz wenige tiefenpsychologisch. Da müßte Deine Ärztin schon wissen, was für Dich wohl besser ist. Deine Ärztin muß Dir für eben jene Klinik konkret eine Einweisung schreiben, damit meldest Du Dich bei der entsprechenden Klinik an und bekommst dann einen Termin für ein Vorgespräch. Wenn danach klar ist, daß Du einen Platz kriegst, stehst Du auf der Warteliste und die ist meist ziemlich lang. Soweit ich weiß, hat Roseneck etwa 1 Jahr Wartezeit. Wenn Du dann weißt, wann Du reinsollst, holst Du Dir nochmal eine Einweisung von Deiner Ärztin (weil gewöhnlich ja das Quartal der Erstausstellung längst vorbei ist), marschierst damit zur Krankenkasse, läßt Dir darauf die Kostenübernahme bestätigen und ab geht's ...
Es gibt vom Bezirk Oberbayern ein Buch mit Auflistung der angegliederten Kliniken und sonstigen Einrichtungen des Bezirks, wo ein bißchen die Ausrichtung beschrieben ist. Ich weiß den genauen Titel nicht mehr, hatte's mir damals aus der Bibliothek ausgeliehen, läßt sich aber mit Sicherheit beim Bezirk erfragen...
Ich selbst kenne Roseneck nicht, weiß nur, daß die sehr viel mit Eßstörungen zu tun haben. Und dass die verhaltenstherapeutisch ausgerichtet ist. Ich selbst war auch in Prien, ein paar Häuschen weiter (Sehr schöne Gegend!) in der Klinik St. Irmingard, die Abteilung für Psychosomatik und Psychotherapie ist tiefenpsychologisch ausgerichtet, ist auf Depressionen spezialisiert (sind nämlich auch nicht alle psychosomatischen Kliniken!), relativ klein und überschaubar (ca 30 Betten in dieser Abteilung), kein Riesenbetrieb wie Roseneck. Wartezeit aber mindestens 1/2 Jahr! Sehr gute Atmosphäre, gut vernetztes Ärzte-Schwestern-Therapeuten-Team, auch die Ärzte, bei denen man nicht ist, kennen einen dann, mit Namen, durch die Stationskonferenzen, man ist also nicht eine "Nummer". Mir hat der Aufenthalt dort (10 Wochen vor 1 1/2 Jahren) einiges gebracht!
Aber nicht geeignet für depresssiven Akutzustand! Da ist die Psychiatrie oder das Max-Planck-Institut in München besser ...
Noch Fragen?
Erst mal viele Grüße
Annette
BS04
Beiträge: 3
Registriert: 7. Apr 2004, 12:43

Re: psychosomatische Klinik in bayern

Beitrag von BS04 »

Ich bin auch aus der Gegend um München und soll eine Reha machen. Diesen Beitrag fand ich sehr interessant. Diese Irmingard-Klinik hört sich gut an, allerdings mache ich momentan eine Verhaltens-Therapie und keine Analyse. Habe ich auch schon hinter mir und keine Lust mehr drauf. Kannst Du mal so den Tagesablauf in einer solchen Klinik beschreiben?
luck schrieb:
> Meine Ärztin hat mir einen aufenthalt dort vorgeschlagen. wie sind die chancen, wie lange dauert die genehmigun? bekommt man eine klinik zugewiesen? kann jmd. roseneck empfehlen?
> Danke für eure Beiträge!! habe leider nicht alle antworten dazu hier gefunden...

luck schrieb:
> Meine Ärztin hat mir einen aufenthalt dort vorgeschlagen. wie sind die chancen, wie lange dauert die genehmigun? bekommt man eine klinik zugewiesen? kann jmd. roseneck empfehlen?
> Danke für eure Beiträge!! habe leider nicht alle antworten dazu hier gefunden...

luck schrieb:
> Meine Ärztin hat mir einen aufenthalt dort vorgeschlagen. wie sind die chancen, wie lange dauert die genehmigun? bekommt man eine klinik zugewiesen? kann jmd. roseneck empfehlen?
> Danke für eure Beiträge!! habe leider nicht alle antworten dazu hier gefunden...
Thuja
Beiträge: 444
Registriert: 16. Mär 2004, 20:59

Re: psychosomatische Klinik in bayern

Beitrag von Thuja »

Liebe Biggi,

das war bei mir keine Reha-Maßnahme, sondern eine "normale" Klinikeinweisung. Rehas werden, soweit ich gehört habe (weiß es aber nicht sicher) über die BFA zugeteilt, da kann man sich wohl nicht aussuchen, wo man hinsoll ...
Du kannst ja mal in Irmingard anrufen und nachfragen, wie's damit aussieht ...
Ich mache auch keine Analyse, sondern bin in tiefenpschychologisch ausgerichteter Therapie.
Das Therapieangebot ist in St.Irmingard sehr vielfältig, es hat nicht jeder das gleiche, ist individuell zugeschnitten.

Ich hatte die üblichen "festen" Termine pro Woche (Mo - Fr), die für jeden verbindlich sind:
Jeden Tag 1/2 Std. Frühsport (bin aber nicht jedes Mal aus dem Bett gekommen) und dann im weiteren pro Woche: 2x nachmittags 30 Min sportliche Aktivität (war aber nicht arg anstrengend), 1x Ergometertraining 30 Min, 1x Vortrag über die psychosomatischen Krankheiten und ihre Symptome + Möglichkeiten, damit umzugehen (Depression, Angst, Zwang, Sucht ...). Dann 2x 70 Min Gruppentherapie und 2x 50 min Einzeltherapie und 2x Muskelentspannung nach Jacobsen à 30 Min.

Dann hatte ich noch zusätzlich 2x 90 Min Kunsttherapie (Gruppe), ab der Hälfte der Zeit zusätzlich noch mal 1x Kunst-Einzeltherapie (50 Min) und 2x KBT (Gruppe) (90 Min) und 1x 45 Min Meditation/Entspannung. Manchmal nach Bedarf auch noch ein extra-Gespräch mit einem der Therapeuten. Und ich hatte das Glück, von meinem 1. Einzeltherapeuten sozusagen der Gestaltungs-Therapie-Frau "in die Arme gelegt worden zu sein" (normalerweise ist das nämlich nur für die anderen 4 BFA-Stationen, nur 3 Plätze gibt es für die Psychosomatische-Psychotherapeutische Abteilung!), so daß ich auch noch 3x à 60 Min da mich frei betätigen konnte (nicht kunsttherapeutisch besprochen o. ä., nur "technisch" angeleitet): Töpfern, Seidenmalen, Malen, Peddigrohr-Flechten etc.
Und 6 Wochen lang je 1x/Woche 90 Min Selbstsicherheitstraining.
Verteile das alles mal auf 5 Wochentage, Sa+So sind frei, an einem Tag mehr, an anderen Tagen weniger ..., dann weißt Du, wie das so aussah. Andere hatten aber z. B. nur Musiktherapie oder Tanztherapie, keine 2 "halbverbalen" Therapien wie ich, manche hatten dazu noch Massagen, oder ein Schlaf-Störungs-Seminar oder Atemübungen oder...
Das wurde individuell "zugeschnitten" bei der Aufnahme und ggf. in den Stationskonferenzen zwischendrin bei Bedarf erweitert.
Und Möglichkeit zum Gespräch mit den Schwestern war immer!
Jetzt weißt Du in etwa Bescheid! Oder?
Annette
BS04
Beiträge: 3
Registriert: 7. Apr 2004, 12:43

Re: psychosomatische Klinik in bayern

Beitrag von BS04 »

1000 Dank für die genaue Beschreibung! Jetzt kann ich mir mehr drunter vorstellen. Klingt ja ganz schön stressig und erst der Frühsport... Aber ich will das Ganze ja machen, damit ich wieder auf die Beine komme. Meine ganze Energie geht momentan in die Arbeit und ich bin nur müde, erschöpft und kann keinen Sport machen, was ja so wichtig wäre. Ich muss den Reha-Antrag baldmöglichst der Ärztin geben, bzw. dann einreichen und diese Klinik angeben. Versuchen kann man es ja mal. Wie lange meinst Du dauert das dann, falls es genehmigt wird? Da bin ich mir gar nicht so sicher, wenn ich die Beiträge hier so lese...
Thuja
Beiträge: 444
Registriert: 16. Mär 2004, 20:59

Re: psychosomatische Klinik in bayern

Beitrag von Thuja »

Liebe Biggi,

mit Reha's habe ich keine Erfahrung, habe nur mal gehört, daß das sozusagen von der BFA angeordnet wird, weil die versuchen wollen, daß die Leute wieder arbeiten und möglichst nicht berentet werden. Kann mich auch nicht erinnern, daß während meines Aufenthaltes dort jemand als Reha-Maßnahme da war, es waren alle auf "normale" Einweisung da. Mußt Du einfach probieren!
Viele Grüße
Annette
Lora
Beiträge: 128
Registriert: 11. Feb 2004, 16:51

Re: psychosomatische Klinik in bayern

Beitrag von Lora »

Hallo Biggi,

wollte auch auf Reha (auf Empfehlung der Krankenkasse und meines Arztes) wurde aber jetzt erstmal abgelehnt von der BfA, obwohl ich schon 9 Monate krankgeschrieben bin.
Die Bearbeitung also vom Absenden der Unterlagen an die KK und die Absage der BFA hat nur 2 Wochen gedauert.

Liebe Grüße
PS: Komme auch aus Bayern.
Lora
Beiträge: 128
Registriert: 11. Feb 2004, 16:51

Re: psychosomatische Klinik in bayern

Beitrag von Lora »

Hallo Biggi,

wollte auch auf Reha (auf Empfehlung der Krankenkasse und meines Arztes) wurde aber jetzt erstmal abgelehnt von der BfA, obwohl ich schon 9 Monate krankgeschrieben bin.
Die Bearbeitung also vom Absenden der Unterlagen an die KK und die Absage der BFA hat nur 2 Wochen gedauert.

Liebe Grüße
PS: Komme auch aus Bayern.
Lora
Beiträge: 128
Registriert: 11. Feb 2004, 16:51

Re: psychosomatische Klinik in bayern

Beitrag von Lora »

Hallo Biggi,

wollte auch auf Reha (auf Empfehlung der Krankenkasse und meines Arztes) wurde aber jetzt erstmal abgelehnt von der BfA, obwohl ich schon 9 Monate krankgeschrieben bin.
Die Bearbeitung also vom Absenden der Unterlagen an die KK und die Absage der BFA hat nur 2 Wochen gedauert.

Liebe Grüße
PS: Komme auch aus Bayern.
BS04
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Registriert: 7. Apr 2004, 12:43

Re: psychosomatische Klinik in bayern

Beitrag von BS04 »

Das wundert mich aber sehr. Nach so langer Krankschreibung ist eine Kur doch mehr als notwendig. Wie haben die die Absage begründet??
Lora
Beiträge: 128
Registriert: 11. Feb 2004, 16:51

Re: psychosomatische Klinik in bayern

Beitrag von Lora »

Hallo,

eben nur es wäre eine ambulante Behandlung bzw. Tagesklinik ausreichend, bei Diagnose:
Schwere Depr.! Da kann man sich doch nur wundern. Liebe Grüße
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