Neu hier, + Musik-Frage, und nochne Frage!

jolanda
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Re: Neu hier, + Musik-Frage, und nochne Frage!

Beitrag von jolanda »

Hallo allerseits!

Wow! Soviele Postings in einer Nacht. Irgendwie fhelt es mir gerade an der nötigen Ruhe, drauf einzugehen, obwohl ich es gern würde. Ich werde diesen thread auf jedenfall weiterhin aufmerksam verfolgen,vielleicht melde ich mich später mal wieder ausführlicher zu Wort, bin gerade so durcheinander.
Hatte gestern abend eine Probe für Bach Johannespassion morgen. Das erste mal seit über einem halben Jahr wieder mit anderen gespielt und dann gleich Continuo.
Einerseits toll, weil ich merke, das ich es noch kann, andererseits nimmt es mich irgendwie auch ganz schön mit. Habe gerade ziemliches Gefühlschaos.

Hallo Nele, jezt bin ich aber doch neugierig. Wie tiefer Streicher bist du denn? Ich bin gaaanz tiefer Streicher, nämlich Kontrabass.

Liebe Grüße, Jolanda


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Feedom's just another word for nothing left to lose (Janis Joplin)
Alba
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Re: Neu hier, + Musik-Frage, und nochne Frage!

Beitrag von Alba »

Liebe Jolanda,

wie ich dich beneide um diese Mäöglichkeit. So sehr gerne würde ich auch wieder einmal (gerade!) die Johannespassion mitspielen. Eine unglaubliche Musik. So gerne mich mal wieder mit meinem Instrument hineinverweben in einen Gesamtklang, und mit anderen das Werk entstehen lassen.

Aber wenn man immer wegrennt und die Leutescheu derart einen dominiert, kommt natürlich keiner auf die Idee, einen zum Mitspielen aufzufordern.

Alles Gute für morgen,
Barbara
jolanda
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Re: Neu hier, + Musik-Frage, und nochne Frage!

Beitrag von jolanda »

hallo!

Jetzt komme ich gerade von der Probe. War total anstrengend, aber auch schön. Es nimmt mich emotional total mit, wieder sowas zu spielen. Vorallem, weil ich das Musikmachen als Beruf ja aufgeben werde. Wenn ich spiele, stelle ich diese Entscheidung in Frage. Aber die Vorstellung, wieder für eine Stelle vorspielen zu müssen, unter Leistungsdruck üben, dann hinfahren, total nervös sein, in drei Minuten zeigen sollen, was man kann - das geht einfach nicht mehr, dazu habe ich die Kraft nicht.

Bin so durcheinander, weil ich einfach nicht so recht weiß, wie es weitergehen soll.

Das mit dem zurückziehen habe ich auch, manchmal will ich niemanden mehr sehen. Nach meinem Klinikaufenthalt konnte ich aber wieder Kontakte aufnehmen. Habe sogar Ende Mai ein Kammerkonzert.

Jetzt geht's ab in die Badewanne, weil ich von der Probe total verspannt bin.

Liebe Grüße, Jolanda


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Feedom's just another word for nothing left to lose (Janis Joplin)
Milena
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Re: Neu hier, + Musik-Frage, und nochne Frage!

Beitrag von Milena »

Ihr Lieben,

wenn das hier so weitergeht, könnt ihr bald ein Orchester aufmachen (ich schreibe "ihr", weil ich leider kein orchestertaugliches Instrument spiele. Aber ich würde mich als Fan zur Verfügung stellen ).

@ Barbara und Annette
Also, ich möchte wirklich niemand zu etwas drängen oder raten oder überreden, was er oder sie intuitiv für sich als nicht passend findet.
Ich kann wirklich nur für mich sprechen. Im Übrigen habe ich auch schon oft gehört, dass gerade mit Musikern Musiktherapie ziemlich schwierig sein kann. Mein Glück ist wahrscheinlich, dass ich nie richtige Musikerin bin, war oder sein werde. Nur hoffnungslos verliebt in Musik.

@ Barbara
Wahrscheinlich hat es auch viel mit meiner Geschichte zu tun, aber gerade das Gehört-(und dabei Verstanden-)werden ist für mich unglaublich wichtig.
Wir spielen nicht nur, wir reden auch, und darauf möchte ich auch nicht verzichten. Aber tiefer verstanden fühle ich mich in meinem Spiel. Das ist sehr schwierig zu beschreiben. Es ist eben auch eine völlig andere Art von Spielen.

"sprecht Ihr denn garnicht? nur die Musik? aber woher will ich denn dann wissen ob der Musiktherapist mich auch verstanden hat?"

Das ist das Erstaunliche für mich. Meine Entscheidung, mit gerade dieser Frau zu arbeiten, habe ich fast ausschließlich auf musikalischer Grundlage getroffen. Als wir zum erstenmal zusammen gespielt habe, wusste ich, dass sie für mich da ist, dass sie bei mir ist, dass wir eine gemeinsame musikalische Sprache haben.

"Das finde ich ja das Wunderbare an der kammermusik: man hat den gegebenen "Rahmen" (was ja oft schon so viel mehr ist!) des Komponisten, und kann sich in diesem Rahmen entfalten und mit den anderen "reden". "

Da beneide ich dich sehr. Ich glaube, bei mir ist es genau umgekehrt: Ich bin musikalisch einfach nicht so gut, dass mich ich innerhalb des gegebenen Rahmens auf dieser Ebene wirklich entfalten könnte - dafür bin ich viel zu viel mit den Noten beschäftigt und kann auf meinen erlernten Instrumenten auch nicht das rausholen, was ich gerne möchte.

Aber dass ich eben nicht so gut bin ist etwas, dass ich endlich zu akzepztieren gelernt habe, und seitdem kann ich wieder freier mit Musik umgehen.

Zu Morimur: Vielen Dank für deine ausführliche Beschreibung. Das klingt sehr spannend. Ich denke, ich werde mir diese CD zulegen.
Wenn du möchtest, sage ich dir dann, wie ich darüber denke (ungefragt werde ich das sicher nicht tun, weil ich selbst sehr empfindlich bin bezüglich Reaktionen anderer Leute auf Werke, die mir sehr wichtig sind und dir nicht irgendwie zu nahe treten möchte).

Liebe Grüße an euch alle und auch ich wünsche dir, Jolanda, alles Gute für morgen.

Milena
Thuja
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Re: Neu hier, + Musik-Frage, und nochne Frage!

Beitrag von Thuja »

Einen schönen guten Abend!

@ Barbara!
Danke für die Morimur-Beschreibung, werde auch 'mal sehen, dass ich diese CD auftreibe, klingt sehr spannend.
Vielleicht entsprechend intensiv für mich ist das Requiem Nr. 2 von Tschesnokow, aber das gefällt sicher nur denen, die einen Bezug zur Russisch-Orthodoxen Kirche und der entsprechenden Liturgie und Musik haben. Da ist für mich auch irgendwie "alles" drin...
Übrigens, Du mußt ja nicht warten, bis Du von anderen aufgefordert wirst, mitzuspielen, Du kannst Dir doch auch selbst eine entsprechende Kammermusik-Gruppe zusammenstellen, ist natürlich mühsamer, ich weiß. Aber mit Aushängen in der Bibliothek, Musikalienhandlung etc. sollte sich da schon jemand finden lassen!
Dann liegt es einfach bei Dir, zu bestimmen, wie oft wann etc. Du Dir das vorstellen kannst, da bist Du nicht so "abhängig" von den anderen.

@ Jolanda!
Finde ich toll, daß Du jetzt wieder aktiv bist und dann gleich die Johannespassion!!! Alles Gute für das Konzert morgen!

@ Nele!
Ich finde die Idee, evtl. ein neues Instrument lernen zu wollen, gar nicht schlecht. Denn beim "alten" stellst Du ja ganz automatisch wieder die hohen Ansprüche an Dich wie vorher und bist dann doppelt frustriert, wenn 's nicht so klappt. Aber bei 'was Neuem kannst Du das ja noch gar nicht so gut KÖNNEN können, da merkst Du automatisch dann die Fortschritte und hast vielleicht dadurch wieder viel mehr Spaß an der Musik!
Zu Deiner Frage: Ich mache eine Tanztherapie, tiefenpsychologisch orientiert. Leider zahlt das die Krankenkasse nicht, aber es tut mir besser als die "reinen" verbalen Arten. Mit Worten kann ich sehr gut umgehen und mich auch wunderbar dahinter verstecken, damit komm' ich aber nicht weiter, das weiß ich. Und so ist mein Körper mit dabei, da ist manches leichter, komm' mehr an die Gefühle dran...
Und meine Therapeutin ist wirklich gut!

Liebe Grüße
Annette
Alba
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Re: Neu hier, + Musik-Frage, und nochne Frage!

Beitrag von Alba »


Guten Morgen aus der Klinik,
ich freue mich an dieser Unterhaltung hier!

@Jolanda:
Du schreibst:"Jetzt komme ich gerade von der Probe. War total anstrengend, aber auch schön. Es nimmt mich emotional total mit, wieder sowas zu spielen. Vorallem, weil ich das Musikmachen als Beruf ja aufgeben werde."

ich kann das (bilde ich mir ein) mit jeder Faser nachfühlen. Dieses emotionale Mitgenommen- bis überrolltwerden wenn man eine Zeitlang nicht in der Lage war, Musik mit anderen zu gestalten.
Und jetzt mit Deiner Entscheidung, das Musikmachen als Beruf aufzugeben. Da ist sicher ein gerütteltes Maß an Trauer auch dabei. Es ist sicher absolut nicht vergleichbar, aber vielleicht ermutigt dich das was ich damals erfahren habe: ich war ja am Zweifeln ob Musik oder nicht zu studieren. Ich habe mich sehr schwergetan mit der Entscheidung, das war damals in der 12./13. Klasse (die D.-Probleme hatte ich damals auch bereits, nicht so schwer, auch nicht diagnostiziert). Als ich mich dann zum Ende der Schulzeit dagegen entschieden htte, waren es einige Monate, wo das Spielen wirklich überschattet war mit der Tauer, das nicht beruflich zu machen, und mit den Zweifeln an der Entscheidung. Ich hatte dann aber das große Glück, während des gesamten Studium sehr intensiv Musik machen zu können, sehr oft in ad hoc zusammengestellten Orchestern für Konzerte. In den Orchestern waren immer wieder viele, die ich kannte und die nun Musik studierten. Ich spürte Phasen, in denen sie wirklich unter Druck standen, in denen sie von Vorspielen erzählten, die stressten, und in denen sie sagten, dass sie die Freude an der Freizeit-Musik verloren hatten. So allmählich wurde mir immer klarer, dass ich mich richtig entschieden hatte. Wie schön es ist, die Musik ohne den Tagesdruck erleben und sich an ihr freuen zu können. Und (weiss nicht ob es dir auch so geht / gehen wird) ich hatte oft das Gefühl, freier als die Berufsmusiker spielen zu können. Ich wünsche dir sehr, dass Du das auch so erfahren werden wirst. Und mir, dass ich es wieder erreichen kann.



@ Milena
„ich leider kein orchestertaugliches Instrument spiele. Aber ich würde mich als Fan zur Verfügung stellen“


"Wahrscheinlich hat es auch viel mit meiner Geschichte zu tun, aber gerade das Gehört-(und dabei Verstanden-)werden ist für mich unglaublich wichtig.
„Wir spielen nicht nur, wir reden auch, und darauf möchte ich auch nicht verzichten. Aber tiefer verstanden fühle ich mich in meinem Spiel. Das ist sehr schwierig zu beschreiben. Es ist eben auch eine völlig andere Art von Spielen. „
Ja, das ist wohl ein Weg, zu dem ich keinen Zugang habe. Aber ich freue mich für Dich, dass es dir so gut tut. Ich habe mir schon bisweilen gewünscht, mein Therapeut würde mich mal kammermusikalisch hören – aber auch das wäre ja nicht sinnvoll, da er eben dieses „innere Ohr“ nicht so hat.

Gestern habe ich ihm 3 Fotografien mitgebracht, die ich aufgenommen hatte – das hat er sehr gut aufgenommen und die Bilder auch so „gesehen“ wie ich es gedacht und gehofft hatte (eine australische Fruchttaube, eine aufgehende Magnolie, einen blühenden Kirschzweig mit dehr knorzigem Astwerk und zartesten Blüten).

„Zu Morimur: Vielen Dank für deine ausführliche Beschreibung. Das klingt sehr spannend. Ich denke, ich werde mir diese CD zulegen.
Wenn du möchtest, sage ich dir dann, wie ich darüber denke“
Ich würde mich *sehr* darüber freuen. Sicher fände ich es schade, wenn Du meine Empfindungen da nicht teilen kannst, aber ich würde mir sicher nicht, wie Du befürchtest, das Werk irgendwie „verderben“ lassen. Ich finde es nur schön, wenn ich die Anregung geben kann und dann die Möglichkeit besteht, Euch diese Musik zugägnlich zu machen. Sozusagen zweckfrei Samen setzen – und wenn etwas „aufgeht“, freu ich mich, aber wenn nicht, ist auch ok.


@Annette

„Danke für die Morimur-Beschreibung, werde auch 'mal sehen, dass ich diese CD auftreibe, klingt sehr spannend.
Vielleicht entsprechend intensiv für mich ist das Requiem Nr. 2 von Tschesnokow,“
Nie gehört!?!?
Ich werde mal sehen ob es dies auf CD gibt.
Ich habe eine kleine „Sammlung“ von Requien zu Hause. Es ist immer eine besondere Musik. Sicher nicht so ganz ohne Grund, dass es ausgerechnet Requien sind und nicht Schöpfungsoratorien oder Osterkantaten…

„Übrigens, Du mußt ja nicht warten, bis Du von anderen aufgefordert wirst, mitzuspielen, Du kannst Dir doch auch selbst eine entsprechende Kammermusik-Gruppe zusammenstellen, ist natürlich mühsamer, ich weiß. Aber mit Aushängen in der Bibliothek, Musikalienhandlung etc. sollte sich da schon jemand finden lassen!“
das wäre kein Problem, da ich hier schon viele kenne. Aber den Schritt schaffe ich einfach zur Zeit nicht.


„Ich mache eine Tanztherapie, tiefenpsychologisch orientiert……“
ich befürchte, das wäre für mich genauso un-erschliessbar wie die Musiktherapie. Viel zu verkapselt in mir.

Im Radio kommt gerade das Verdi-Requiem…...
Das habe ich vor 12,13 Jahren mal mitgespielt, in der größten Besetzung in der ich je gespielt habe: 14 VlI, 14 VlII, 12 Va, 12 Vc, 7 Kb, der Chor hatte 210 Sänger. Ziemlich irre in diesem Klangkörper. Wunderbar das Blech.

Und noch eine Erinnerung - das war eine der vielen Phasen, in denen meine Eltern immer demonstrativ da nicht hinkamen, wo sie meinen damaligen langjährigen Freund befürchteten. Und kurz vor beginn ging auf der Empore die Tür auf, meine Mutter drückte sich noch rein. Während des Spiels Hoffnung, dass sich doch was lockert zwischen uns, Hofnnung auf Harmonie (blöd naiv) – aber der letzte Ton war noch nicht verklungen, da war sie schon wieder weg. Meine Promotionsfeier war ohne Eltern, den Abend meines (angeb…..aber es war schwer, der Weg dahin nicht ohne, und mein damaliger partner hat die Breitseite der Arbeit mitbekommen) Einser-Staatsexamens verbrachte ich ohne meinen Partner bei meinen Eltern, da die meine telefonische Bitte nach dem Examen nicht gewährten, ob ich ihn doch mitbringen dürfte.

Oh ich muss aufhören, sonst kommt da wieder zu viel an die Oberfläche.

Bäh.

Karfreitagliche Grüße,
Barbara
jolanda
Beiträge: 1147
Registriert: 16. Okt 2003, 10:29

Re: Neu hier, + Musik-Frage, und nochne Frage!

Beitrag von jolanda »

Hallo Barbara!
Hallo allerseits!

Danke für deine mitfühlenden Worte. Ja, es ist sehr viel Trauer dabei, diesen Beruf aufzugeben. MeinTherapeut meinte aber, dass ich die Tür vorerst ja nur anlehnen würde, nicht absperren. Totzdem ist es einentscheidender Abschnitt für mich, nachdem ich die letzten zehn Jahre mit meinem Studium und Probespielen verbracht hatte, es war ein Zeit, die eben sehr geprägt war von intensiven üben. Allerdings ist dabei tatsächlich zumindest teilweise die Freude am musizieren verloren gegangen. Wenn ich dann allerdings im Orchester saß und z.B. eine Strauß Oper gespielt habe, dann meinte ich wieder zu wissen, wofür ich mir das antue. Jetzt geht es aber einfach nicht mehr. Ich hoffe aber, dass ich wieder dahin komme Spass zu haben, so wie du, für die Musik ein ganz wichtiger Teil vom Leben ist, aber eben ohne den Druck eines Berufsmusikers.
Es ist auch so, dass ich eben nach dem Abi mein Hobby zum Beruf gemacht habe, da ist dann ein gewisses Vakuum enstanden, das ich nie wieder richtig füllen konnte und als dann die Musik nur noch Leistungsdruck war, gab es eben garnichts mehr, was mich ausfüllte. Du wirst lachen, damals überlegte ich auch zwischen Musik und Medizin (und Elektrotechnik)nur entschied ich mich eben für die Musik.
Ich denke, deine Entscheidung gegen das Musikstudium war richtig. Heute sehe ich die Sache so: wer eine ernsthafte Alternative hat, sollte nicht Musikstudieren. Sicherlich gibt es auch in anderen Berufen enormen Leistungsdruck, aber dann behält man wenigstens wenigstens für eins der schönsten Dinge der Welt seine Ungezwungenheit.

Ich wünsche dir wirklich sehr, dass du bald wieder mehr musizieren kannst und dich wieder mit Leuten dazu zusammentun kannst. Ich habe immer die "hohen" Streicher für ihre Kammermusik Möglichkeiten beneidet.

Zur Musiktherapie: Ich hatte damals extra ein Vorgespräch mit dem Therapeuten, in dem er mich fragte, ob ich mir das vorstellen könnte und er mich darauf hinwies, dass es für Musiker schwieriger sei, sich drauf einzulassen. Ich wollte es dann aber probieren und es ging dann auch sehr gut. Es gelang mir eben (natürlich nicht komplett, aber ausreichend) den Musiker in gewisser Weise auszuschalten. Der Therapeut war aber auch sehr sehr gut. Oft haben wir uns das, was wir gespielt hatten (war ja eine Gruppentherapie, ca 5 Leute)dann nochmal angehört, man empfindet vieles beim Hören dann nochmal anders, als beim spielen. Beim Hören fiel es mir wesentlich schwerer, nicht mit dem Musikerohr dranzugehen. Vorallem dann wenn ich, was ich ein paarmal gemacht habe, auf meinem Instrument gespielt hatte, dann achtete ich auf einmal auf falsche Töne und ob die Bogenwechsel schön klingen und so Sachen. Letztendlich hat mir die Musiktherapie sehr gut getan. Der Therapeut hat mir auch mit ein paar Tipps geholfen, wie ich überhaupt wieder Musik hören konnte, was ja zunächst auch nicht mehr ging. Ich habe ganz vorsichtig mit Kammermusik OHNE Kontrabss wieder angefangen.

Tanztherapie könnte ich mir garnicht vorstellen. Manchmal bin ich wie erstarrt in meinem Körper und es würde mir schwer fallen, mich irgendwie zu bewegen. Manchmal ist mir in der Klinik selbst die Morgenymnastik total schwergefallen. Große Bewegungen fühlten sich so ungewohnt und irgendwie unpassend an.

Schade Barbara, dass das Verhältnis zu deinen Eltern so schwierig ist.

Libe Grüße, Jolanda


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