Depressionen wegen Alkohol

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enterhacken2315
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Depressionen wegen Alkohol

Beitrag von enterhacken2315 »

Abend zusammen,

Ich bin um die 36J. männl. Das Alkohol und Depressionen wie Wolken und Regen gepaart sind ist mir schon lange bewusst. Zu meiner Story jetzt.

Seit meiner Jungend (14.J) habe ich oft übermäßig Alkohol konsumiert meist alle vier bis acht Wochen und dass bis zum Vollrausch meistens waren es nur ein bis zwei Abenden. Der Grund war Mobbing in der Schule/ Arbeit und die Einsamkeit. von meinem 21. Lebensjahr bis zum meinem 28. Lebensjahr pendelte sich die Sauferei auf jedes aber wirklich jedes Wochenende. Meist waren da ein Kasten Bier schon leer. Ab den 28. LJ habe ich dann gedacht so kann es nicht weiter gehen und habe meinen Alkoholkonsum langsam und ohne ärztliche / therapeutische Hilfe über einem längeren Zeitraum ausgeschlichen, ohne große Entzugserscheinungen. Danach habe ich höchstens nur bei besonderen Anlässen ein wenig Alkohol getrunken ohne stark besoffen zu sein.

Was mir auffällt ist, (seit zwei Jahren) wenn ich jetzt z.B nur ein bisschen Alkohol trinke (leichten Beschwipster) oder ein paar Weinbrandbohnen zu mir nehme, wo ich einen leichten Rausch spüre, bekomme ich ab den folgenden Morgen eine depressive Phase die bis zur ein paar Wochen anhält. Diese aktuelle Phase habe ich schon seit Weihnachten / Sylwester (dort wurde auch getrunken).
Die Symptome sind bei mir eine sehr starke Unruhe, Einschlafstörungen keinen Appetit und ein sehr mieses unbeschreibliches Gefühl von morgens bis zum späten Nachmittag.
Habe deswegen in zwei Tagen einen Termin bei meinem Hausarzt!

Hat jemand von euch auch solche Erfahrungen gesammelt, wo ein leichter Beschwipster ausreicht um eine Depression auszulösen? Und geht so eine Depression von alleine weg? wenn man den Alkohol erstmal weglässt? Oder kann sie sich so manifestiert haben, wo sogar ein Klinikaufenthalt sinnvoll wäre. Mein Ziel ist es erstmal nix mehr alkoholisches durch meinen Rachen zu stecken.


LG

enterhacken
Peter1
Beiträge: 3399
Registriert: 15. Apr 2018, 12:06

Re: Depressionen wegen Alkohol

Beitrag von Peter1 »

Hallo Enterhacken
Den Alkohol weg zu lassen, ist schon mal eine gute Idee. Nur würde ich mit Depressionen nicht zum Hausarzt gehen, sondern zum Psychiater. Allgemeinmediziner haben meist nur rudimentäre Kenntnisse von der Psyche. Der Psychiater kann dich auch besser über die Therapie Möglichkeiten beraten.

VlG Peter
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
Monchen12345
Beiträge: 1873
Registriert: 18. Nov 2018, 23:21

Re: Depressionen wegen Alkohol

Beitrag von Monchen12345 »

Psychiater-Termine gibt es leider nicht wie Sand am Meer. Sondern 4-6 Monate Wartezeit sind, zumindest in meiner Gegend eher noch wenig.
Daher ist der Hausarzt als erste Anlaufstelle schon okay. Frag ruhig auch, was sie evtl. von einem Klinik-Aufenthalt hält?

Alkohol weglassen ist eine gute Idee.
Das kleine Menge Alkohol so heftige und auch lange Beschwerden auslösen kenne ich nicht.
Ich trinke seit bestimmt 15 Jahren nur sehr sehr wenig. Seit dem vertrage ich es immer schlechter. 2 Bier und ich bin dicht. Die nächsten 3 Tage bin ich dann krank. Bauchschmerzen, Übelkeit, völlig verpeilt neben mir stehen, Kopfschmerzen....Aber nach spätestens 3 Tagen ist dann auch gut. Denke das hängt auch mit den Medikamenten zusammen.

Wenn eine Depressive Phase, bereits so viele Wochen geht, wie bei dir, dann ist die Chance sehr gering, dass sie von alleine geht.

LG, Monchen
Isla66

Re: Depressionen wegen Alkohol

Beitrag von Isla66 »

...
Zuletzt geändert von Isla66 am 21. Mär 2019, 20:10, insgesamt 1-mal geändert.
enterhacken2315
Beiträge: 56
Registriert: 11. Mär 2019, 20:01

Re: Depressionen wegen Alkohol

Beitrag von enterhacken2315 »

So, heute war ich bei meinem Hausarzt, habe ihn meine ganzen Symptome geschildert, daraufhin ließ er mein Blut und Urin abnehmen und möchte erstmal auf die Ergebnisse warten und hat mir empfohlen diese sog. Baldriparan Stark für die Nacht für zwei Wochen einzunehmen, apropos und einen neuen Termin bekomme ich nur wenn was mit meinen Urin und Blutwerten was nicht stimmen sollte.

Kann man best. psychische Erkrankungen/ Depressionen auch an Hand Urin und Blutwerten herausfinden? denn bei psychischen Erkrankungen sollen ja diese sog. Botenstoffe im Gehirn Serotonin, Dopamin usw. nicht ordnungsgemäß funktionieren. Ist z.B das Serotonin (was z.B bei Depressionen mitspielt) im Blut oder Urin nachzuweisen?

Wie würdet ihr reagieren in meinen Fall? Erstmal abwarten ob sich der Zustand in den nächsten Tagen bessert, wenn nicht dann nochmal zum HA hingehen ? Denn in dieser Region wo ich wohne braucht man erstens eine Überweisung vom HA um einen Termin zum Neurologen / Psychiater zubekommen und der Termin dauert im Schnitt 4 Monate!

Zweitens gibt es in meinen Wohnort auch eine psychiatrische Klinik mit einer integrierten Institutamblanz. Aber das Problem ist, dass diese Klinik für mich nicht in Frage kommt (wäre zu viel zum schreiben) wegen der Vergangenheit mit meiner Fam. Angehörigen.

Kennt ihr dieses leid, ihr würdet gerne in eine andere Klinik gehen, aber wegen der Ortsansäsigkeit, wird man an der ortsnahen Klinik verwiesen, ob ihr wollt oder nicht, ist leider in meiner Wohnumgebung der Fall!

Mein aktueller Zustand sieht folgendermaßen aus. Nachts ist an schlafen kaum zu denken, mit etwas Glück bekomme ich höchstens vier Stunden Schlaf, am nächsten Morgen fühle ich mich deprimiert die Unruhe die mich bis zum späten Nachmittag begleitet, macht eine Entspannung kaum möglich. Zu dem kommen noch körperliche Symptome wie Appetlosigkeit bis zum Nachmittag und ein komisches Körpergefühl mit leicht zuckenden Muskeln. Und mein Tabakkonsum hat sich vervierfacht bes. bei Unruhezustände!!

Ich werde erstmal ein paar Tage abwarten und gucken wie diese Baldrian Tabletten wirken.


LG

enterhacken
Monchen12345
Beiträge: 1873
Registriert: 18. Nov 2018, 23:21

Re: Depressionen wegen Alkohol

Beitrag von Monchen12345 »

Hallo Enterhacken,
hat dein Arzt nicht gesagt, warum er Blut/Urin von dir haben wollte?

Psychische Erkrankungen kann man nicht im Blut nachweisen oder mit irgendeinem Wert bestimmen. Man kann aber Erkrankungen ausschließen, die eine ähnliche/ gleiche Symptomatik haben. Schilddrüsen-Erkrankungen sind ein klassisches Beispiel.

Das Problem ist, bei Depressionen stimmt die Verweildauer und/oder Menge der von dir genannten Hormone im synaptischen Spalt nicht. Das könnte man nur "vor Ort" bestimmen und das wäre dein Gehirn.

Wegen der PIA: du hast ja einen Grund, warum du da nicht hin möchtest. Eigentlich hat man freie Arztwahl. Vielleicht versuchst du mit denen mal zu reden oder auch eine Mail zu schreiben.
Bei machen Mensche hat man am Telefon ja keine Chance...
In der Tagesklinik war das so, dass die auch Patienten aus anderen Städten genommen haben, aber die hatten etwas längere Wartezeiten.
Warum versuchst du es nicht mit einem Psychiater? - Ja auch da hat man unter Umständen lange Wartezeiten, aber immer noch deutlich besser als nichts.

So wie sich das anhört, brauchst du etwas, was dich runter kommen lässt. Gegen Unruhe hilft Bewegung oder eben etwas zu machen, was einen beruhigt.
Mir hilft es am Besten wenn ich irgend etwas mache, was mir Spaß macht und worauf ich mich konzentrieren muss. Nähen, Malen,Diamond Painting... Anderen helfen Entspannungstechniken wie Autogenes Training, Muskelentspannung oder Atementspannung.
Überlege, was dir am Besten hilft und teste deine Ideen aus. Gibt aber allem etwas Zeit zu wirken. Also nicht beim ersten Mal aufgeben, sondern so 3-5mal testen.
enterhacken2315
Beiträge: 56
Registriert: 11. Mär 2019, 20:01

Re: Depressionen wegen Alkohol

Beitrag von enterhacken2315 »

Monchen12345 hat geschrieben:Hallo Enterhacken,
hat dein Arzt nicht gesagt, warum er Blut/Urin von dir haben wollte?
.

Es geht um eine allgeine Blut / Urinuntersuchung inclusive Schildrüssenfunktion.

ist es nicht so, dass besonders bei Schlafstörungen, wenn der Hausarzt weiter nicht weiß, dann eine Überweisung zum Schlaflabor macht ?
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: Depressionen wegen Alkohol

Beitrag von Bittchen »

Lieber enterhacken,

herzlich willkommen.
Erst einmal ein großes Lob an dich,dass du keinen Alkohol mehr trinken willst.
Ob das jetzt alleine die Ursache für deine Symptome ist,kann ich nicht beurteilen.
Da gibt es den schönen Satz ,"Was war eher da,das Huhn oder das Ei."
Wie Monchen schon schreibt,erst werden die evtl. körperlichen Ursachen beim Hausarzt ausgeschlossen und wenn nötig behandelt.
Ob du so schlechte Erfahrungen im betrunkenen Zustand gemacht hast,dass Alkohol für dich ein Auslöser für eine depressive Phase ist,mag ich nicht zu beurteilen.
Es kann sein ,dass du das als Rückfall interpretierst und das macht depressiv,weil du die Abstinenz nicht durchgehalten hast.
Genau wie ein Entzug erst einmal psychische Probleme machen kann,weil das das Gehirn das fälschlicher Weise als Verlust registrieren könnte.
Aber ohne Alkohol leben zu dürfen ist ja, wenn eine Abhängigkeit vorliegt,ein großer Gewinn.

Wenn körperlich nichts zu finden ist,wird dir dein Hausarzt ,wenn er korrekt handelt ,eine Psychotherapie verordnen.
Solltest du Suizidgedanken haben, ist eine Akutklinik der richtige Ort.
Auch in der PIA kannst du einen Notfalltermin wahr nehmen,hier bei uns,auch im ländlichen Bereich, ist das so.
Da ist ja immer Schweigepflicht bei den Ärzten.
Was auch immer für dich die Gründe sind,es hört sich bei dir an,dass du Hilfe benötigst.
Ob das jetzt Sucht oder Depression ist,beides sind Krankheiten für die du dich nicht schämen brauchst.
Gute Besserung und einen guten Austausch hier.

Liebe Grüße
Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
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