Es ist grade alles so beschissen

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DieNeue
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Es ist grade alles so beschissen

Beitrag von DieNeue »

Hallo ihr,

ich weiß gar nicht, ob ich hier schreiben soll oder nicht, meine Gedanken sind so wirr irgendwie...

Gestern hat mir meine Betreuerin erzählt, dass sie gekündigt hat. Nicht wegen ihren Klienten, sondern weil sie das schon 10 Jahre macht und sie jetzt lieber in der Beratung arbeiten möchte. Sie geht jetzt zum Sozialpsychiatrischen Dienst in ner weiter entfernten Stadt. Bei uns in der Stadt wollten sie sie nicht nehmen, wohl damit sie die Betreuung weiter macht (gleicher Arbeitgeber). Da hatte sie sich schon das zweite mal drauf beworben, vor zwei Jahren das erste Mal. Da hätte ich dann wenigstens zu ihr in die Beratung gehen können, aber so... steh ich jetzt alleine da. Sie ist noch vier Wochen lang da, da haben wir auch noch ein paar Termine. Es gibt wohl auch schon eine Neue, die ist so um die 40/45, die nur noch zusagen muss, und einen jungen Mann (ungefähr so alt wie ich), der jetzt dann auch anfängt. Nen Mann wollte ich jetzt allerdings nicht unbedingt. Ansonsten soll ich noch zu der Psychologin vom SpDi gehen, weil ich mit der wahrscheinlich gut reden könnte.
Das sollte ich eigentlich schon vor Weihnachten, als meine Betreuerin lange krank war, aber das habe ich nicht geschafft, weil es mir in der Zeit nicht gut ging und ich nicht die Kraft hatte, da hinzufahren und wieder mit irgendnem völlig fremden Menschen zu reden und eine Beziehung aufzubauen.

Das wichtigste bei unseren Treffen waren für mich eigentlich die Gespräche. Praktische Erledigungen usw. haben wir schon auch gemacht, aber die Gespräche haben mir am meisten geholfen. Mein Aufenthalt in der letzten Klinik war furchtbar und hat echt Schäden an mir hinterlassen. Ich wusste hinterher gar nicht mehr, ob meine Wahrnehmung überhaupt stimmt oder nicht, weil ich dort so verunsichert wurde. Meine Betreuerin hat viel mit mir darüber geredet und die ganzen negativen Annahmen über mich selbst, die mir dort vermittelt wurden, versucht zu entkräften und mir geholfen, meiner Wahrnehmung wieder mehr zu trauen. Es wurde auch wirklich besser. Aber trotzdem hat die Klinik so viel Schaden angerichtet, der mich noch beeinflusst.

Neulich habe ich ein Schreiben bekommen von einem Arzt, der mich im Namen der Rentenversicherung dazu aufgefordert hat ("einladen" würde das Ganze echt zu sehr beschönigen, so befehlsmäßig wie der Brief war), mich von ihm begutachten zu lassen. Meine EU-Rente läuft Ende diesen Monats aus und jetzt soll ich im Mai zur Begutachtung kommen.
Ich habe damit überhaupt nicht gerechnet, weil bis jetzt, bis auf den ersten Antrag, alle Folgeanträge nach Aktenlage entschieden wurden.
Das hat mich sowieso schon beunruhigt, und dann kam gestern auch noch meine Betreuerin mit ihrer Nachricht. Es wird mich dann halt irgendwer anders vom Team begleiten müssen, weil sie ja nicht mehr da ist.
Das ist so eine Scheißsituation... der Arzt ist zwar Facharzt für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie, aber seit Jahren nur noch für Neurologie, MS, Schlaganfall, Spezial-Ultraschall-irgendwas etc. zuständig, also nichts mit psychischen Krankheiten. Laut Bewertungen ist er zwar als Neurologe ganz okay, aber als Psychiater unter aller Kanone. Unfreundlich und unterstellt jedem, er sei nur zu faul zum arbeiten. Und das war nicht nur eine Bewertung... Ich weiß, dass man da nicht so viel drauf geben sollte, aber so im Schnitt der Bewertungen fällt er nicht gerade gut aus.
Ich würde gerne wieder zu der Gutachterin vom ersten Mal gehen, die war nett und kompetent. Bei der weiß ich, dass ich da nicht ganz so arg die Krise kriegen würde, weil sie mir glaubt. Aber bei dem anderen... Ich habe die letzten Jahre so viele Ärzte und Therapeuten kennengelernt, die eigentlich dazu da waren, mir zu helfen, vor denen ich mich ständig erklären und rechtfertigen musste, damit mir geglaubt wurde. Und teilweise wurde mir auch nicht geglaubt, da konnte ich sagen, was ich wollte und auch kein anderer hat verstanden, was die von mir wollen und warum die sich mir gegenüber so verhalten. Nur saßen die immer am längeren Hebel.
Mittlerweile reagiere ich schon extrem sensibel drauf, wenn mich jemand irgendwas fragt, vor allem, wenn mich jemand hinterfragt und ich mich erklären soll, warum ich irgendwas mache oder nicht mache oder wie ich bin und wieso usw. Und da ist egal, ob das ein Arzt ist oder ne Freundin oder sonst wer. Da ist mir immer sofort zum Heulen, wenn ich nicht sogar in Tränen ausbreche. Ich saß vor Kurzem auch heulend bei meiner Hausärztin drin, weil die sich nicht vorstellen konnte, dass ich keinen Sport machen kann, weil ich hinterher immer in ein psychisches Loch falle. Das hat sie mir nicht geglaubt, sie hat echt darüber gelacht, weil sie das noch nicht gehört hat, und es kam die ganze Klinikgeschichte hoch. Ich hab ihr dann heulend erzählt, was in der Klinik passiert ist und mit anderen Ärzten. Ich habe ihr gesagt, dass ich eigentlich eine Therapie von der Therapie in der Klinik bräuchte, aber das kann ich nicht, eben wegen den Erlebnissen in der Klinik. Keine Ahnung, ob sie das wirklich verstanden hat.
Und jetzt soll ich zum Gutachter - allein oder zusammen mit nem völlig fremden Menschen, der keine Ahnung von mir hat! Alleine bei dem Gedanken, es kommt wieder jemand fremdes, dem ich alles erklären muss und wo ich nicht weiß, ob und wie wohl der mir gesonnen ist, wird mir schon schlecht. Mir graut es jetzt schon davor, wie es mir da nach dem Termin geht. Wahrscheinlich bin ich dann wieder monatelang lahmgelegt und in meiner Entwicklung wieder total zurückgeworfen.

Und bei meiner Rente geht es auch um alles oder nichts. Ich krieg die EU-Rente nur aufgrund einer Sonderregelung und bei dieser Regelung gilt, dass man nur EU-Rente bekommt, wenn man zu 100% erwerbsgemindert ist. Wenn man nur teilerwerbsgemindert ist, bekommt man nicht wie sonst üblich eine Teilrente, sondern gar nichts. Ich kann aber grade definitiv nicht arbeiten und selbst wenn mir jemand attestieren würde, dass ich zwar nicht voll, sondern nur ein paar Stunden am Tag arbeiten könnte, wäre meine Rente komplett weg. Wie meine zusätzliche private BU-Versicherung das dann bewertet, will ich lieber gar nicht wissen...

Mein Problem ist grad, dass ich grad irgendwie überhaupt nicht mit der Situation klarkomme und vor allem nicht mit den Gefühlen und Gedanken meiner Betreuerin gegenüber. Ich verstehe sie natürlich schon, dass sie auch mal was anderes machen möchte und ich weiß auch, dass ihr Job anstrengend ist und dass sie wahrscheinlich auch ne gute Beraterin wäre. Aber gleichzeitig bin ich so wütend auf sie, weil sie mich jetzt plötzlich einfach so sitzen lässt.
Ich weiß, dass sie mich eigentlich mag. Aber sie hat sich vor zwei Jahren schon mal wegbeworben, da hat sie dann noch zwei Jahre lang mit mir gearbeitet, obwohl sie eigentlich schon gar keinen Bock mehr drauf hatte. Ich weiß, dass sie das keinem Klienten sagen konnte und das wäre auch bescheuert gewesen, aber trotzdem komme ich mir so verarscht vor. Wie kann sie sich wegbewerben, während sie auf meinem Sofa sitzt und so tut als wär nichts? Am liebsten würde ich gerade alle Termine mit ihr absagen und sie nie wieder sehen. Mich in meine Höhle verziehen und nie wieder rauskommen. Ich will niemanden mehr sehen. Ich will keine neue Betreuerin.

Aber ich habe die letzten Tage so gemerkt, dass ich es einfach nicht alleine schaffe. Ich komme nicht aus meinem Gedankenwirrwarr raus und alles ist so kompliziert.
In den letzten Wochen und Monaten kam eine Scheißsituation nach der anderen. Das ganze letzte Jahr über war ständig irgendwas in meinem Haushalt kaputt, war das eine repariert, kam schon das nächste. Dann haben mir meine Nachbarn, die für mich schon wie eine zweite Familie waren, gesagt, dass sie wegziehen. So weit weg, dass es für mich unerreichbar ist, weil Zug- und selber Autofahren zu anstrengend ist.
Dann war immer die große Frage, wer und wie die neuen Nachbarn werden. Ich hatte die Befürchtung, dass ich meinen Hasen hergeben muss, weil sein Gehege im Garten steht, der offiziell nur zur Wohnung der Nachbarn gehört.
Dann war meine Betreuerin wochenlang krank und die Vertretung hat nicht gut funktioniert. Ich hätte zwar zu der Psychologin gehen können zum Reden, aber ich hab es nicht geschafft. Die Zeit war einfach zu anstrengend, als dass ich das auch noch angehen hätte können. Im Prinzip war ich in der Zeit fast auf mich alleine gestellt. In der Zeit lag dann auch noch der Auszug der Nachbarn... Ich war fast am Ende.
Der erste Schock als die neuen Nachbarn eingezogen sind (Jungs im Alter von 18 und 20... laute Hiphop-Musik aus dem Fenster des früheren Kinderzimmers, wo ich den kleinen Kindern immer Gute-Nacht-Geschichten vorgelesen habe...). Mittlerweile klappts doch ganz gut und meinen Hasen konnte ich auch behalten.
Dann hat meine Mutter vor Kurzem entschieden sich am Fuß operieren zu lassen, wegen dem sie schon seit Jahren Schwierigkeiten hat. Da hat sie die letzten Wochen ständig Panik geschoben, wie das danach wird, und ihre ganzen Sorgen bei mir abgeladen. Sie wünscht sich auch von uns Kindern, dass wir ihr in der langen schwierigen Zeit nach der Op helfen. Von meinen Geschwistern kam da nichts zu dem Thema und ich habe mich so gefühlt, als hätte ich die volle Verantwortung dafür, als würde wieder alles nur an mir hängenbleiben. Ich weiß, dass es nicht meine Verantwortung ist, aber es fühlt sich so an und es blockiert mich. Ich kann dann nichts mehr denken und krieg nichts mehr hin.
Dann plane ich schon seit einiger Zeit, ein neues Hasengehege zu bauen. Das alte von den Vorbesitzern ist zu klein und nicht mardersicher. Habe dafür schon eine Grube ausgehoben (um ein Drahtgitter reinzulegen, damit die Hasen sich nicht unter dem Gehege rausbuddeln können). Mit wochenlangem fünf Minuten Buddeln am Tag hab ich das sogar alleine geschafft. Dachte eigentlich ich schaffe das ganze Projekt alleine oder mit der Hilfe von meinem Vater. Aber der hat jetzt doch nicht so viel Zeit und keinen Nerv dazu. Dann stand ich jetzt da mit meinem riesen Loch im Garten und wusste nicht, wie ich das anstellen soll und ob das jemals noch was wird.
Und um das Ganze noch zu toppen, haben wir neulich festgestellt, dass sich eine Ratte in unserem Garten einquartiert hat.
Aufgefallen ist mir das nur, weil sie immer meinem Hasen das Futter geklaut hat...hat echt komplette Karotten über den Zaun davongeschleppt. Hab mich dann ganz alleine um die Fallen gekümmert. Irgendwann haben wir dann festgestellt, dass es nicht nur eine Ratte ist, sondern mehrere... Das Thema hat mich total auf Trab gehalten, weil ich erst nicht wusste, wie die neuen Nachbarn drauf reagieren, ist ja ihr Garten... Und die anderen Nachbarn, die teilweise etwas pingelig sind, musste ich auch noch informieren, damit ihre Haustiere/Kinder nicht einen giftigen Köder erwischen. Um meinen Hasen habe ich mir auch Sorgen gemacht, der war schon ganz verstört wegen der nächtlichen Futterdiebe. Das neue Gehege wäre rattensicher, aber wie sollte ich das jetzt ohne Hilfe bauen? Ich war echt am Ende.
In meiner Wohnung sah es mittlerweile aus wie Sau. Anhand des Zustandes meiner Wohnung sieht man immer ganz gut, wie schlecht oder gut es mir geht. Je chaotischer und dreckiger die Wohnung, desto schlechter geht es mir. Davor war es eigentlich recht schön bei mir, hatte sogar Frühjahrsputz gemacht, dann hat sich das alles aufgestaut und dann kamen die Ratten und zack, innerhalb von zwei Tagen lebte ich plötzlich im totalen Chaos und Dreck. So schlimm war es noch nie…
Meine Betreuerin hat mir dann dazu geraten, meine Verantwortung mehr nach außen abzugeben. Jetzt habe ich einen Schreiner gefunden, der mir das Gehege bauen würde. Und meine Geschwister habe ich auch dazu gebracht, sich mit mir zusammenzusetzen und wir haben uns einen Plan für die Unterstützung meiner Mutter überlegt. Es lief sogar konstruktiver als gedacht.
Wenn ich da meine Betreuerin nicht gehabt hätte, wäre ich an der Situation noch viel länger verzweifelt. Ich wusste eigentlich gar nicht genau, was mich so stresst. Ich dachte immer, es läge daran, dass ich nicht weiß, wie ich das Gehege bauen soll. Dabei lag es nur daran, dass ich nicht wusste, wer mir bei der Umsetzung hilft. Wie ich es haben wollte, wusste ich eigentlich relativ gut..

Gestern haben wir (nachdem ich wieder aufgehört hatte zu heulen) noch meinen Plan für das Gehege besprochen. Ich wusste zwar grob, was ich wollte, habe aber viel zu kompliziert gedacht und wäre nie auf die Idee gekommen, das ganze so zu vereinfachen, wie sie es dann vorgeschlagen hat. Danach war mein Kopf wieder klar (zumindest was das Gehege anging). Ich merke das immer wieder, dass ich mich in meinen komplizierten Gedanken verheddere und völlig blockiert bin. Ich komm da selber immer nicht mehr raus. Es ist so ätzend, zu merken, dass man wirklich auf Hilfe angewiesen ist. Dass es nicht nur ein nettes Beiwerk im Alltag ist, sondern, dass man ohne eigentlich nicht klarkommt.
Ohne meine Betreuerin wäre ich nie so weit gekommen wie ich jetzt bin. Wenn sie mir nicht so gut geholfen hätte, wäre ich immer noch ein Wrack. Würde ich immer noch so denken, wie die in der Klinik mir es "beigebracht" haben: Alles an mir ist krank. Ich bin unreif, bockig, nicht ernstzunehmen.
Ich komm mir so im Stich gelassen vor. Sie ist dazu da, mir zu helfen und geht einfach. (Ich weiß dass sie nicht einfach so geht. Aber es fühlt sich so an.) Als sie mir gesagt hat, dass sie gekündigt hat, hätte ich sie am liebsten rausgeschmissen. Ich bin so enttäuscht von ihr. Sie interessiert sich nicht für mich, ich bin für sie nur irgendwer, genauso wie in der Klinik. Sie kommt auch nur aus der anderen Welt ab und zu in meine kleine, abgeschiedene Welt, mal reingucken und wenn's ihr nicht mehr gefällt, geht sie wieder. Und macht ihr eigenes Ding.
Ich gehör nirgends dazu. Keiner interessiert sich wirklich für mich. Das sehe ich bei meinen ganzen Freundinnen. Jede von ihnen hat ihre eigene kleine Familie, alle haben ihre eigene kleine Gruppe. Aber meinen Alltag will keiner mit mir teilen.

Ich bin einfach soooo wütend!! Eigentlich denke ich mir, dass ich ihr das einfach sagen sollte. Und sie fragen, wie ich jetzt damit umgehen soll. So wie ich es schon immer gemacht habe, wenn irgendwas war. Sie ist ja schließlich da, um mir zu helfen. Und dann klärt man das. Aber irgendwie will ich nicht mehr. Ich will nichts mehr von mir preisgeben.
Ich krieg das auch einfach im Kopf nicht zusammen: Ich weiß, dass sie mich mag, dass sie gern mit mir gearbeitet hat, dass sie mir noch helfen kann in der nächsten Zeit, aber gleichzeitig denk ich mir, es interessiert sie doch eh nicht, wie es mir geht, ich will ihr nichts mehr erzählen, ich kann ihr nicht mehr vertrauen, ich will sie nicht mehr sehen. Sie will mich doch eh nicht, was soll ich ihr da noch erzählen? Ich will ihr nicht mehr vertrauen, weil sie lässt mich auch hängen. Wem soll ich überhaupt noch vertrauen, wenn sogar sie mich im Stich lässt?? Ich bin doch allen egal. Ich will nicht wieder die Erfahrung machen müssen, dass ich wieder mit jemand neuem nicht klarkomme. Mich wieder auf jemand einlassen und dann wieder feststellen, es passt nicht. Und wieder nicht wissen, wie es weitergeht. Ich will endlich raus aus der Situation. Eigentlich will ich auf eigenen Beinen stehen können, ich dachte, ich könnte das jetzt besser. Aber anscheinend kann ich das immer noch nicht.
Es wurde langsam immer besser, ich hatte das Gefühl es geht weiter, ich war oft echt zufrieden, hab mich hier wohlgefühlt und hab mir gedacht, es passt schon alles so wie es ist, auch ohne Studium und ohne Mann, das ist einfach mein Weg... bis zum späten Sommer war es echt gut und alles hat gepasst. Und dann - Patsch, kommt alles nacheinander und es wird wieder kaputt. Klar, ist das jetzt ne Chance. Das versuche ich immer so zu sehen. Aber grad zieht es mir so den Boden unter den Füßen weg. Ich dachte, die Gespräche mit meiner Betreuerin wären meine Chance...
Gestern habe ich die halbe Nacht lang geheult. Heute sitz ich die ganze Zeit nur rum, starr Löcher in die Luft, such im Internet nach einem passenden Hasenstall fürs neue Gehege, obwohl ich seit Wochen keinen gefunden habe, versuche zu schlafen, und starre wieder Löcher in die Luft. Seit dem späten Nachmittag heul ich nur noch rum. Teilweise kam mir gestern und heute der Gedanke, ich würde jetzt am liebsten alle meine Tabletten auf einmal einschmeissen und am besten nie wieder aufwachen. Ich hab nicht vor das zu machen. Aber allein, dass ich sowas denke...
Ich weiß, dass es im Leben normal ist, dass Leute kommen und gehen und ich kann froh sein, wenn niemand stirbt, sondern nur kein Kontakt mehr da ist. Aber ich packe diese Unbeständigkeit des Lebens nicht.
In letzter Zeit kamen auch immer wieder mal alte Verletzungen hoch, keine Ahnung, wieso. Und jetzt nochmal so eine "Ablehnung" (auch wenn ich weiß, es ist nicht als Ablehnung gemeint).
Wenn ich nicht auf sie angewiesen wäre, würde ich ihr jetzt alle Termine absagen. Und dann wahrscheinlich insgeheim warten, ob sie nicht doch kommt. Ob ich ihr wirklich nicht egal bin, so wie sie sagt.

Mein nächster Termin ist am Montag. Den Rest dieser Woche ist sie im Urlaub. Früher reden geht also nicht. Aber ich kann jetzt nicht meine ganze Wut an meiner Wohnungseinrichtung auslassen (das mit den Kartons funktioniert nicht mehr wirklich, dafür müsste ich immer Kartons griffbereit haben...) und das mit den Tabletten brauch ich auch niemandem erzählen. Da würden alle nur unnötig Angst bekommen. Und mich am Ende noch in ne Klinik bringen. Das ist das letzte, wo ich gerade hin will. Ich kanns ja auch einordnen als extreme Reaktion und nicht als das, was ich wirklich will. Aber es kommt immer wieder. Mir tat es immer so gut, jemanden zu haben, der nur für mich da ist, der sich für mich interessiert, der an meinem Leben teilnimmt, mit dem ich Alltagsdinge erleben kann, der mich nicht verurteilt, der mich respektvoll behandelt. Aber jetzt fühle ich mich irgendwie wie Ballast. Ich weiß, dass sie keine Freundin ist, und ich fand es auch immer gut, dass wir uns z.B. siezen, damit das klar ist. Aber sie war halt trotzdem total wichtig für mich. Und es ist auch anders als bei einer Therapeutin, zu der ich immer in die Praxis komme. Sie war halt einfach wirklich in meinen Alltag integriert.
Sie hat gestern gemeint, wir hätten ja wirklich lange miteinander zusammengearbeitet. Waren 3 Jahre. Für mich war die Zeit aber so kurz. Für mich ist jeder Tag eine Hürde, es geht alles so langsam, ich brauche für alles so lange, um es zu verarbeiten. Das Leben ist so schnell vorbei, für andere sind Abschnitte viel schneller vorbei, weil sie mehr in der Zeit erleben. Die Zeit in meiner Jugengruppe ist auch schon 10 Jahre her. Irgendwer hat mal zu mir gesagt: Ja, das ist ja auch schon ewig her... Für mich ist das wie gestern. Mir fehlt das Leben zwischen damals und jetzt. Ich will endlich leben!
Durch die Ankündigung, dass sie aufhört, kommen gerade auch lauter so allgemeine Sachen wieder hoch, die mit meiner Wut eigentlich erstmal gar nichts zu tun haben, wie dass ich nicht am Leben teilnehme oder dass ich nirgendwo dazugehöre oder die Trauer, dass ich so viel an Lebenszeit an diese scheiß Krankheit verloren habe. Es tut sich unter mir ein riesen Loch auf, wo plötzlich alle Probleme rauskommen, und ich habe das Gefühl, ich weiß gar nicht, wie ich die voneinander trennen soll und wie ich die wieder in das Loch stopfen soll, wo sie hingehören. Ich dachte, ich komme mit so vielem besser klar, und jetzt tauchen wieder so viele Themen auf...

Ich weiß echt nicht, wie ich mich verhalten soll. Es klingt zwar irgendwie fies, aber ich glaub, dass ich gerne hätte, dass sie sich jetzt in der Rentensache mal noch richtig reinkniet, wenn sie mich schon so "hängen lässt". Jetzt einfach keine Termine auszumachen, weil ich sauer bin, bringt mir nichts. Ich weiß nicht, ob ich nochmal ein persönliches Thema mit ihr besprechen will, irgendwie mache ich gerade dicht... aber sie kennt mich am besten und die Gespräche waren bisher immer hilfreich... aber ich weiß irgendwie nicht mehr, wer sie wirklich ist... Es gäbe schon noch Sachen, die ich gerne besprechen würde, aber es sind nur noch so wenig Termine. Ich hasse Zeitdruck. Was muss das jetzt auch so plötzlich kommen und sie so schnell wegsein...

Dann ist wieder die kleine Kämpferin in mir, die mir sagt: Ich schaff das schon! Ich schaff es auch alleine! Ich mache jetzt einfach MEIN Ding. Dieses Kämpferische hat mich schon aus vielen Situationen herausgebracht, aber genauso oft erst richtig reingeritten, weil ich nicht aufgeben wollte bis zum Umfallen.
Ich habe schon überlegt, ob ich nicht einfach einen Termin bei der Psychologin ausmachen sollte, ohne ihr was davon zu sagen. Einfach weil ich das Gefühl habe, das geht sie nichts mehr an. Sie soll gar nicht wissen, wie es mir geht. Aber wenn ich dann mit der Psychologin auf die Situation gerade zu sprechen komme, heule ich mich bei der aus, aber im Prinzip ist die auch nicht anders als meine Betreuerin. Bei der weiß ich auch nicht, ob die mich nicht auch irgendwann hängen lässt oder ob sie sich wirklich gerne mit mir abgibt. Im Endeffekt stehe ich eh alleine da. Außer meine Familie, die hält zu mir. Aber der kann ich auch nicht alles zumuten und aufbürden.

Ich finde es gerade auch so furchtbar zu merken, wie krank mein Kopf ist. Ich bin so schlau, aber
oft komme ich mit meinen Gedanken überhaupt nicht zurecht und scheitere an den einfachsten Dingen, wie bei dem Hasengehege oder ich hatte auch mal totale Probleme, den Fahrplan unseres Stadtbusses zu kapieren. Der fährt immer in Schleifen und nicht hin und zurück, das habe ich auch verstanden, aber ich konnte für mich nicht rausfinden, wieviel Zeit ich jeweils in der Stadt verbringen kann, wenn ich mit dem und dem Bus hinfahre. Da saß ich dann mit meiner Betreuerin da und habe den Fahrplan bunt angemalt... :oops:
Wir hatten in der Schule einen Physiklehrer, der war superschlau, konnte aber nichts erklären und angeblich hatte er nicht mal seine Führerscheinprüfung bestanden. So komme ich mir gerade vor... voll intelligent, aber scheitere im Alltag an den einfachsten Sachen. Ich brauche immer wieder jemanden, der Klarheit in meinen Kopf bringt. Und das nervt mich so, wenn mir meine eigene Unfähigkeit so direkt vor Augen gemalt wird.
Dann kommen immer noch diese scheiß depressiven Gedanken dazu, die nur noch alles schwarz-weiß sehen... KEINER mag mich, ich kriege NICHTS hin, JEDER will mir Böses, JEDER denkt, ich krieg mein Leben nicht auf die Reihe usw. Ich weiß genau, dass das nicht so ist und kann schon oft differenzieren, was Verallgemeinerung ist. Aber trotzdem sind sie da und machen mir das Leben schwer...

Ich weiß gar nicht, ob ich diesen langen Text überhaupt abschicken soll.
Danke fürs Lesen...

Liebe Grüße und eine gute Nacht,
DieNeue
Katerle
Beiträge: 11384
Registriert: 25. Sep 2014, 10:30

Re: Es ist grade alles so beschissen

Beitrag von Katerle »

Hallo liebe DieNeue,

spüre, wie sehr dir deine Betreuerin dir so sehr ans Herz gewachsen ist und das du sie jetzt in der Situation verlierst ist Mist. Es wird immer wieder mal vorkommen, dass man sich von jemanden Vertrauten verabschieden muss... Deine Wut ist auch verständlich. Kann auch nachvollziehen, wie schwer das ist, jemand Fremdes an sich ranzulassen.
Deshalb mache unbedingt einen Termin bei der Psychologin. Dort kannst du über alles, was dich derzeit bewegt, reden.
Gutachter kann man sich auch nicht aussuchen.

Drück dir ganz fest die Daumen,
Katerle
Camille
Beiträge: 602
Registriert: 3. Nov 2018, 21:35

Re: Es ist grade alles so beschissen

Beitrag von Camille »

Meine liebe starke DieNeue,

Ich schaffe es gerade nicht alles zu lesen - aber was ich gelesen habe reicht.

Ich schaffe es gerade auch nicht Dir in Ruhe zu schreiben - vielleicht könnte ich es auch mir Zeit nicht besser, weil es dafür keine Worte des Trostes gibt.

Außer - und das kommt aus tiefsten Herzen - ich habe ganz großes Mitgefühl.

Und ich verstehe dch sehr gut - auch dieses Chaos und dieses Geühl verunsichert zu werden in der eigenen Wahrnehmung - ist etwas, was mich selbst auch tief erschüttern und zusätzlich noch mehr verunsichern kann. Du hattest für dich eine Lösung gefunden und dafür hart an Dir gearbeitet bis jetzt - und jetzt fällt dein "stützender Rahmen" weg, wird in Frage gestellt. Deine Betreuerin geht - die war und ist Dir so wichtig gewesen. Du sollst begutachtet werden.....


Ich weiß nicht, was ich Dir schreiben soll. Es tut mir so leid - und ich spüre Wut, weil das nicht gerecht ist.


Ich denke an dich


Ich lese den ganzen Text - sobald ich kann.

Camille
Isla66

Re: Es ist grade alles so beschissen

Beitrag von Isla66 »

...
Zuletzt geändert von Isla66 am 21. Mär 2019, 20:30, insgesamt 1-mal geändert.
Peter1
Beiträge: 3399
Registriert: 15. Apr 2018, 12:06

Re: Es ist grade alles so beschissen

Beitrag von Peter1 »

Hallo DieNeue
Isla hat recht. Behalte deine Betreuerin als gute Freundin auf Zeit in deinen Gedanken.Die Betreuung war von Anfang an nur auf Zeit geplant. Glaube mir bitte, das ich nachempfinden kann, was du fühlst. Die zwei Jahre, die meine rechtliche Betreuung geplant war, sind vorbei, darum muss das Gericht feststellen, ob die weitere Betreuung noch gebraucht wird Als ich die Aufforderung meines Psychiaters zur Begutachtung bekam, fiel ich aus allen Wolken. Ich hatte zwei Wochen ein massives Tief. Auch als der Doc. Mir sagte, das sein Gutachten für die weitere Betreuung ausfallen würde, hat mich das nicht beruhigt. Erst Lissy, meine Betreuerin konnte mich davon überzeugen, das ich mir keine Sorgen zu machen brauche.
Ich habe eine wundervolle Partnerin, und habe den evtl Verlust von Lissy nicht ertragen können, wie mag es dann erst in dir aussehen ?
Versuche einfach, mit der Nachfolgerin ein ebenso gutes Verhältnis auf zu bauen, was anderes wird dir nicht helfen. Vielleicht ist die Nachfolgerin sogar noch besser, als die Alte.

Viel Glück Peter
Zuletzt geändert von Peter1 am 6. Mär 2019, 13:45, insgesamt 1-mal geändert.
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
Monchen12345
Beiträge: 1873
Registriert: 18. Nov 2018, 23:21

Re: Es ist grade alles so beschissen

Beitrag von Monchen12345 »

Die Neue,

Deine Betreuerin macht halt ihren Job und ich kann auch verstehen, dass man nach 10Jahren etwas anderes machen will. Auch ich würde da erst drüber reden wenn alles unter Dach und Fach ist. Hätte sie dir vor 3 Monaten gesagt, dass sie sich woanders bewirbt, aber noch nicht weiß ob es Klappt und wie es weiter geht, hättest du doch die gleichen Gedanken gehabt wie jetzt auch. Vielleicht noch mit mehr Unsicherheit dabei, weil du nicht gewusst hättest wie es weiter gibt.

Ich finde es auch zum k**** immer wieder von vorne Anfangen zu müssen. Nochmal erzählen zu müssen wie dieses und jenes war, auch immer auf die Kette zu bekommen wann was war usw. Aber da müssen wir halt durch, wenn es weiter gehen soll.Die Neue muss halt auch die Chance haben, dir helfen zu können.

Mach ruhig einen Termin mit der Psychiaterin. Aber warum verschweigen? So wie ich das verstanden habe, arbeiten die zusammen und werden sich sehr wahrscheinlich auch austauschen.

Bei der Geschichte mit den Tabletten möchte ich dich ermutigen, das jemandem zu erzählen. Es zeigt nämlich auch sehr deutlich unter welchem Druck du stehst. Und so lang du klar machen kannst, dass du das unter Kontrolle hast, weist dich auch keiner ein. So sind zumindest meine Erfahrungen. Aber man kann dir auch da helfen.

Veränderungen sind auch nicht meins, aber wir müssen lernen damit umzugehen. Erstmal weiß man nicht was kommt, das macht unsicher.

Traurig oder wütend sein, sich verkriechen, weinen ist auch mal okay, aber es sollte auch einen Endpunkt geben. Bei mir ist das immer dann der Fall wenn mich mein eigener Zustand anko****. Andere setzten sich feste Fristen. Dann ist genug muss eine Lösung her. Entweder man findet und schafft das alleine, oder man braucht Hilfe.

Fühl dich gedrückt.
Emma52
Beiträge: 331
Registriert: 4. Nov 2016, 00:01

Re: Es ist grade alles so beschissen

Beitrag von Emma52 »

Liebste wundervolle DieNeue,

ich verstehe Dich so gut. Es tut mir so leid, was alles auf Dich einstürmt. Am liebsten würde ich sofort zu Dir hinfahren und für Dich da sein, bis Du wieder selbst spürst, das Du dem Neuen wieder vertrauen kannst.

Du hast vollkommen recht zu klagen und Du musst auch noch alles alleine stemmen, finanziell, organisatorisch, Alltag,...... Und nach allem was ich gelesen hab, hast Du, trotz Deinem schweren Leben, alles so gut gemacht, umgesetzt. Man bedenke Dein jugendliches Alter. Du hast meine vollste Hochachtung.

Ich bewundere auch, dass Du nicht Jahrzehnte Deines Lebens vergeudet hast, ein Leben zu gestalten, das der schweren Krankheit entgegen läuft. Sondern das Du bei Zeiten verstanden hast, dem Rechnung zu tragen und nicht dem sogenannten normalem Leben hinterherjagst, obwohl Du verständlicherweise Dir das wünscht. Wir brauchen eine andere Form des Lebens, jeder/jede auf seine Art. Und das hast Du irgendwie, auch intuitiv verstanden und das finde ich, auch dank Deiner umfassenden Intelligenz.

Deine Gefühle dürfen da sein. JA! Rede mit Ihnen, Du weißt am besten, welche Sprache sie brauchen. Nimm sie liebevoll in den Arm. Sie dürfen das sein.Du weißt heute, dass sie Deiner Intuition und Deinem Wissen vertrauen können. Hab Geduld mit Ihnen und komm immer wieder auf Deine Klarheit zurück. Es dauert, ich weiß. Gib ihnen die Zeit sich auszutoben und pass dabei gut auf sie auf.

Ich bin über zeugt, dass Du vorm Gutachter keine Angst haben musst, Du wirst weiter bereitet.
Für mich selbst ist im der Indikator, ob ich arbeitsfähig bin: Kann ich 3 Std. pro Tag 5 Tag pro Wo. arbeiten und das über einen längeren Zeitraum. NEIN! Ich schaffe es nicht mal in meinem Alltag. Haushalt,Körperpflege,... Und das ist 1000mal schlimmer für mich als für die RV.

Ich würde trotz allen Gefühlen gegenüber der Betreuerin, (der Verlust ist fatal, auch wenn das Leben so ist)alle Kraft aufwenden und unbedingt mit ihr reden, wie sie Dir beim Übergang helfen kann auch für die innere Haltung.

Ich habe mich jetzt bestimmt zu sehr aus dem Fenster gelehnt und ob dieser Text hilfreich ist, ist auch fraglich. Ich hoffe nur, dass ich Dich nicht in irgendeiner Weise auch noch aufrege oder, oder....... Denn am Ende, was weiß ich schon.

Aber eins weiß ich, ich wünsche Dir aus tiefstem Herzen viel Kraft und das alles so gelingt, dass Du bald wieder in ein beständigeres Fahrwasser kommst.

Ich sollte den Text nicht abschicken. Ich tu's. Ich riskieren es, da nichts schreiben, was ich hier normal tue, im Moment auch keine Option ist.

Danke, dass Du mich an Deinem inneren Schmerzen teilhaben lassen hast. Und hoffe, dass Du weiter schreibst.

Ich sende Dir eine liebevolle, virtuelle Umarmung, Emma
DieNeue
Beiträge: 5831
Registriert: 16. Mai 2016, 22:12

Re: Es ist grade alles so beschissen

Beitrag von DieNeue »

Hallo ihr Lieben,

vielen, vielen Dank für eure ganzen Antworten! Ich weiß grad gar nicht, was ich schreiben soll, ich muss mir das alles nochmal in Ruhe durchlesen...
Aber euer Mitgefühl tut mir gut. Danke!

Vorhin war meine Mutter zum Mittagessen da und wir haben am Ende noch ziemlich lange darüber geredet. Das war gut, aber ich muss das auch alles erstmal sacken lassen... Ich war wohl schon immer so, dass ich mich sehr an einzelne Personen, die mir wichtig waren, gehängt habe, schon als Kind. Das ist mir auch schon sehr lange bewusst, aber zu merken, dass ich immer noch nicht mit sowas klarkomme, ist so deprimierend. Ich merke, es geht wieder ans Eingemachte und ich habe mich bisher irgendwie davor gedrückt, da wirklich. Ich hoffe, ich schaffe das und es wird wieder besser.

@ Emma: Nein, du hast dich gar nicht zu weit aus dem Fenster gelehnt und es war gut, dass du es abgeschickt hast. Danke dafür! Auch an alle anderen nochmal Danke.

Liebe Grüße,
DieNeue
Gertrud Star
Beiträge: 3441
Registriert: 30. Jun 2014, 19:09

Re: Es ist grade alles so beschissen

Beitrag von Gertrud Star »

Hallo dieNeue,

ich kann mich meinen Vorschreibern nur anschließen.
Manchmal kommt eben alles zusammen, und man befürchtet, das nicht unbeschadet zu stämmen.
Doch oft kommen dabei Fähigkeiten und Kräfte zum Vorschein, die man nicht mehr im Blick hatte.
Hier glauben einige an dich.

LG Gertrud
Gertrud Star
Beiträge: 3441
Registriert: 30. Jun 2014, 19:09

Re: Es ist grade alles so beschissen

Beitrag von Gertrud Star »

Ich nochmal, nachdem ich deinen letzten Beitrag gelesen habe:
Das mit dem dran hängen kenne ich auch sehr gut. Wieso das so ist, und ich das so wenig mit meinem Selbstbild vereinbaren kann, habe ich trotz meines Alters bisher noch nicht so recht verstanden, habe nichtmal eine wirkliche Idee.
LG
Camille
Beiträge: 602
Registriert: 3. Nov 2018, 21:35

Re: Es ist grade alles so beschissen

Beitrag von Camille »

Liebe Die Neue,

Ich habe Dir eine PN geschickt.

@Emma. Du hast es geschafft, die Worte zu finden, nach denen ich gesucht habe. Es ist gut, dass du deine Antwort abgeschickt hast. Ich fühle, wie du

Camille
Christiane1
Beiträge: 583
Registriert: 19. Dez 2013, 09:10

Re: Es ist grade alles so beschissen

Beitrag von Christiane1 »

Hallo DieNeue,

irgendwie ist mir auch sehr danach zumute dir helfen zu wollen, nur weiss ich nicht genau wie.
Ich versuche auch mal eine Beruhigungstablette mit meinem Post (bevor du noch Ernst machst und dich versehentlich selber wegbeförderst) und was ich so denke und empfinde.

Mir würde es ebenso Panik verursachen, wenn eine erneute Begutachtung persönlicher Art ins Haus stünde bei mir und doch muss ich auch immer damit rechnen, denn auch 55-jährige
sind noch weit von der Altersrente entfernt (rein rechnerisch). Ich hoffe ja, die lassen mich für alle Zeiten in Ruhe, aber wissen kann man das nie.

Du bist sehr jung und das erklärt aus meiner Sicht als allererstes das erneute Gutachten, es hat
hauptsächlich mit deinem Alter zu tun. Die prüfen ein paar Jahre nicht, dann wieder und es wird vielleicht eine deadline geben, wo das nicht mehr passiert, keine Ahnung, wie das läuft.

Du hast das schon alles mal durch und dadurch deine Rente auch erhalten und es gibt erst einmal keinen Grund anzunehmen, dass dich ein anderer Gutachter so viel anders bewerten sollte.
Wichtig scheint mir, dass du unmissverständlich klar machst bei dem Termin, dass du ohne Betreuung nicht zurechtkommst im Alltag. Das ist schwer zu ignorieren dann und die Gründe dafür kannst du dann ja nach und nach beschreiben, so wie es dir in den Sinn kommt und je nachdem, welche Fragen dir gestellt werden. Ich würde als Sortierungs-Empfehlung für dich im Kopf deine Bedürftigkeit in den Vordergrund stellen, deinen Alltag, was du nicht schaffst alleine und wie du dich bei allem fühlst immer und ständig. Sei offen ehrlich und bleibe bei dir und
wenn du Angst hast, ist das völlig in Ordnung.

Das andere ist, ich muss das getrennt betrachten, dass deine Betreuerin sich verabschiedet und was das alles an Gefühlschaos in dir auslöst.
Da liegt die Wurzel des ganzen Übels und glaube mir, ich bin auch sehr erfahren mit dem Übersehen von tiefen Schmerzen durch Fachleute. Manche denken immer noch, dass man bestimmte Dinge heilen kann, damit arbeitsfit wird und bisschen Ergo, Reha und Tabletten helfen dann schon.
Ich kann dir gar nicht in Worten beschreiben, was ich wirklich darüber denke und auch weiss.

Die Fachleute, die uns zu Gesicht bekommen später, sind aber nicht schuld an dem, was uns krank gemacht hat, sie versuchen zu helfen und das ist wiederum oft sehr schwer.
Klar mag man die nicht immer gern, weder in Kliniken noch ambulant, sie zeigen uns, wie gesund man sein kann und gefühlt steht man immer auf der anderen Seite. Das ist normal so zu denken und
du zum Beispiel hast ein schreiberisches Talent aber sondergleichen, wo ich mich mit sparsam abgehackten Gedanken herumschlagen muss, darauf bin ich zum Beispiel neidisch bei dir.

Ich habe sehr mitgefühlt bei deinem Absatz, wo du das Gefühl Innen (Kranke)/Aussen (Gesunde) beschreibst und die schlimme Einsamkeit, die damit verbunden ist.
Du hattest aus deiner Sicht eine sehr gesunde Betreuerin an deiner Seite, die jetzt ihr Leben verändert, das du innen wahrscheinlich kaum kennst. Sie hat vielleicht die Vorstufe von Burnout erreicht und sorgt für sich, indem sie ihr Leben verändert und das ist völlig in Ordnung so.
Weisst du das ? Es ist ihr Job und sie verlässt dich nicht, sondern sucht neue Aufgaben und
es ist sehr schwer für dich, aber eine gute Übung zu lernen, dass trotzdem die Welt nicht untergeht. Du kannst das, davon bin ich überzeugt.

Liebe Grüsse
Christiane
DieNeue
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Re: Es ist grade alles so beschissen

Beitrag von DieNeue »

Liebe Gertrud und Christiane,

euch auch vielen Dank für eure Antworten. Es ist schön zu merken, dass so viele an mich glauben. Ich werde irgendwann mal noch ausführlicher drauf eingehen, wenn sich alles mal etwas gesetzt hat. Im Moment ist alles noch etwas wirr in mir drin. Aber ich habe mich wieder einigermaßen beruhigt und ihr braucht auch keine Angst haben wegen den Tabletten.

Vielen Dank für eure mutmachenden Worte und auch für deine Tipps bezüglich des Gutachtens, Christiane.
Ich werde mit meiner Betreuerin über alles reden und mir vorher noch überlegen, was ich konkret auf jeden Fall von ihr noch brauche. Ich werde sie auch bitten, mir einen ausführlichen Bericht über mich für das Gutachten zu schreiben. Ich habe zwar eine Bescheinigung, dass ich betreut werde, dem Antrag beigelegt wie immer, aber für das Gutachten brauch ich was richtig handfestes.

Ich habe es heute Abend sogar noch geschafft, kurz einkaufen zu gehen.

Liebe Grüße,
DieNeue
Bittchen
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Re: Es ist grade alles so beschissen

Beitrag von Bittchen »

Liebe DieNeue,

du hast schon so hilfreiche Antworten bekommen,da möchte ich nichts mehr hinzu fügen,du schaffst das,wie schon so vieles in deinem Leben.
Da bin ich fest von überzeugt.
Vielleicht ist es auch doppelt,weil ich was überlesen habe,das macht dann aber auch nichts.
Ich möchte ich dir nur noch den praktischen Tipp geben.
Alle Kontakte zu deinen Ärzten solltest du erwähnen und alle Diagnosen,Hausarzt,Facharzt, Kliniken usw.schriftlich,egal wie lange du davon meinst genesen zu sein.
Auch die körperlichen Behandlungen solltest du beim Gutachter vorlegen,denn auch das zählt als zusätzliche Beeinträchtigung.
Bleibe ehrlich,du hast es nicht nötig irgendwas schimmer zu machen wie es ist,die Wahrheit genügt da vollkommen.
Fahre nicht alleine hin,es kann Jemand mitfahren,das gibt dir etwas Halt und hat nach meiner Ansicht nichts mit Schwäche oder Abhängigkeit zu tun.

Alles Gute und liebe Grüße
Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
Frau_Wal
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Re: Es ist grade alles so beschissen

Beitrag von Frau_Wal »

Liebe DieNeue,

das klingt mir nach zu vielen großen Änderungen in zu kurzer Zeit. Da ist es kein Wunder, dass du erst mal verwirrt bist, deine Gefühle Achterbahn fahren und dass du ein bisschen Zeit brauchst, um dich zu sortieren. Ich kann mich den anderen mutmachenden Nachrichten nur anschließen.

Du kannst ja schon mal anfangen, alles, was für das Gutachten relevant sein könnte, in einem großen Karton zu sammeln. In unserer Gesellschaft ist bedrucktes Papier unendlich viel wert. Wenn du z.B. sagst, dass du keine Treppen steigen kannst, unterstellt dir ein böswilliger Mensch eventuell, dass du nur faul bist. Sobald du irgendeinen offiziellen Zettel hast, auf dem steht, dass du keine Treppen steigen kannst, ist alles paletti. Sich immer wieder rechtfertigen zu müssen ist furchtbar nervig und ich kann nachvollziehen, dass du bei deinen bisherigen negativen Erfahrungen schon gleich zweimal keine Lust darauf hast. Vielleicht kannst du es auch so sehen, dass du dem Gutachter viele Fakten lieferst, die er in sein Gutachten schreiben kann. Was dieser Mensch als Person von dir hält, kann dir egal sein. Der soll ja nicht dein bester Freund werden, sondern nur einen Zettel für die EU-Rente schreiben und dabei hilftst du ihm, damit er das auch richig macht. ;)

Der Wechsel zu einer neuen Betreuerin ist sicher nicht leicht. Aber vielleicht gibt es die Möglichkeit, die neuen Betreuer (sollen ja zwei sein), vorab schon kennenzulernen, am besten in Begleitung deiner alten Betreuerin. Du kannst sie ja mal fragen, ob es eine Gelegenheit gibt, wo sie dir ihre Nachfolger vorstellen kann. Die Betreuer werden intern hoffentlich eine ordentliche Übergabe machen, so dass du der neuen Betreuerin nicht alles komplett von Anfang an nochmal erzählen musst.

Unabhänig davon wäre es bestimmt auch hilfreich, wenn du Kontakt zur Psychologin vom SpDi aufnimmst. Das ist dann zwar noch ein neuer Kontakt, aber dafür hättest du dann in Zukunft zwei Anlaufstellen und wenn eine Helferin mal krank wird, hängst du nicht völlig in der Luft. Die Psychologin kann dich wahrscheinlich auch bei der Vorbereitung auf das Gutachten unterstützen, die hatte mit sowas bestimmt schon mal zu tun.

In deinem Post hatte ich den Eindruck, dass diese Ereignisse viele alte ungute Gefühle wieder hochspülen. Da hilft dir vielleicht folgender Gedanke:
Unser Gehirn ist ziemlich gut darin, sich Dinge zu merken und besonders leicht merkt es sich alles, was mit intensiven Emotionen verbunden ist. Wenn man sich an Vergangenes erinnert, erinnert man sich automatisch auch an die damit verbundenen Gefühle. Das Problem ist, dass das Gehirn nur schlecht zwischen den aktuellen und den erinnerten Gefühlen unterscheiden kann. Ein Beispiel: Wenn ich mich daran erinnere, wie ich meiner Mutter mal eine 5 in Mathe beichten musste, denke ich nicht nur daran, wie unangenehm sich das für mich damals angefühlt hatte, sondern ich bekomme auch heute noch so ein flaues Gefühl in den Knien, mir wird ein bisschen schlecht und ich ziehe automatisch den Kopf ein. Nicht mehr so schlimm wie damals, aber es fühlt sich "echt" und "aktuell" an, es ist nicht nur eine abstrakte Erinnerung. Daher könnte dein Eindruck kommen, dass dich deine aktuelle Situation so aus der Bahn wirft und dass du denkst, du hättest keine Fortschritte gemacht. Die alten Erinnerungen, die unweigerlich hochkommen, bringen dir dein Gefühlsleben zusätzlich durcheinander. Vielleicht kannst du dein Gefühlschaos ein bisschen besser beruhigen, wenn du dir klarmachst, das ein gewisser Anteil davon "nur" auf Erinnerungen beruht und daher nicht direkt etwas mit der aktuellen Situation zu tun hat.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft, Mut und Zuversicht und drücke dir fest die Daumen für deine Herausforderungen!
Liebe Grüße,
Frau_Wal
DieNeue
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Re: Es ist grade alles so beschissen

Beitrag von DieNeue »

Hallo Bittchen und Frau_Wal,

vielen Dank für eure aufbauenden Antworten. Ich bin ganz gerührt, wie viele Leute sich Zeit für mich nehmen. Danke!
Ich glaube, es ist ganz gut, dass meine Betreuerin diese Woche noch Urlaub hat. Da kann ich jetzt in Ruhe nachdenken.

Liebe Grüße,
DieNeue
DieNeue
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Re: Es ist grade alles so beschissen

Beitrag von DieNeue »

Hallo,

ach, zur Zeit kommt echt wirklich alles zusammen... :( War heute morgen wegen starken Bauch- und Rückenschmerzen in der Notaufnahme vom Krankenhaus. Die Rückenschmerzen kommen von Verspannungen, das hatte ein Orthopäde schon mal abgeklärt, und das Bauchweh wohl auch von den Rückenschmerzen.
Rausgekommen ist, dass ich ne Harnwegsinfektion, ne Gastritis und ne Schilddrüsenunterfunktion hab. Hab jetzt ein Antibiotikum bekommen, Buscopan mit Schmerzmittel und nen Einlauf soll ich machen (Yeah, ganz "toll"...). Zur Magenspiegelung und zum Spezialisten wegen der Schilddrüse soll ich auch noch.
Hab ja auch sonst nix zu tun und Kraft ohne Ende...
Mit Schmerzmitteln geht's schon, aber hab Angst, dass die Schmerzen wieder kommen... ich bin bei körperlichen Schmerzen immer etwas wehleidig und krieg schnell Angst. Dabei gab's heute in der Notaufnahme echt noch schlimmere Fälle als mich... Deswegen war ich da auch vier Stunden.

Vorgestern war ich bei einer Physiotherapeutin und hatte eigentlich eine Rückenmassage gebucht. Einfach mal zum Entspannen. Wurde aber das absolute Gegenteil daraus.
Sie hat gemeint, mein Rücken wäre so hart, da bringt ne Massage nicht wirklich was. Und Rückenschmerzen hingen oft mit dem Bauch zusammen und mein Bauch wäre wohl auch so verspannt, also hat sie meinen Bauch "bearbeitet". Das klang alles logisch, was sie mir erzählt hat und find's ja gut, wenn jemand den ganzen Körper anschaut und nicht nur da, wo's wehtut... Aber sie hat dann immer an bestimmten Stellen die Haut von meinem Bauch zusammengedrückt, das tat echt saumäßig weh... Heute hat der Arzt festgestellt, dass ich an meinem Bauch sogar nen blauen Fleck davon hab...
Einmal wären mir fast die Tränen gekommen. Während der Behandlung hat sie mich die ganze Zeit ununterbrochen vollgelabert und alles erklärt, ich bin schon fast nicht mehr mitgekommen.
Dann hatte sie sich mit Nachnamen vorgestellt, ich mich auch, aber sie hat mich die ganze Zeit geduzt. Anfangs dachte ich, sie macht das nur, wenn sie was erklärt. Machen ja viele, dass sie "du" sagen anstatt "man". Aber dann hat sie mich weiterhin geduzt auch außerhalb der Erklärungen... Es passiert mir zur Zeit immer wieder, dass ich einfach so geduzt werde, und es regt mich langsam echt auf. Ich bin 32 und seh wirklich nicht aus wie 17 und ich würde gerne respektvoll behandelt werden. Da liegt man dann eh schon halbnackt auf der Pritsche, es wird einem wehgetan und dann wird man noch respektlos angesprochen... Ich kam mir vor wie im falschen Film und lag total angespannt da. Und ich dachte, ich geh da hin und komm entspannter wieder raus... Die Frau am Tresen bei der Anmeldung hat mich übrigens gesiezt.
Am Ende wurde auch noch mehr abgerechnet als die Massage gekostet hätte, da das ja Physiotherapie war und keine Massage. Waren nur 2,50 €, aber trotzdem. Hat mir vorher keiner gesagt, dass das mehr kostet.
Ich hab eigentlich ab nächster Woche Termine für Krankengymnastik bei ihr, da würde sie das nächste Mal die Massage machen. (Wobei mir grad der Gedanke kommt, dass das ja auch nicht sinnvoller ist als vorgestern, weil mein Rücken durch das Drücken am Bauch jetzt auch nicht weicher geworden ist...) Ich frag mich echt, ob ich da tatsächlich nochmal hingehen soll...
Ich kam mir vor wie im falschen Film und war ziemlich fertig. Ich werd mal meine Tante fragen, die ist auch Physiotherapeutin (leider weit weg), was die darüber denkt... Aber grad mag ich da nicht unbedingt nochmal hin.

Sorry, dass ich nur rumheul. Es gibt echt schlimmeres, aber mir reicht das grade schon. Gut, sich das mal von der Seele zu schreiben.

Liebe Grüße,
DieNeue
Gertrud Star
Beiträge: 3441
Registriert: 30. Jun 2014, 19:09

Re: Es ist grade alles so beschissen

Beitrag von Gertrud Star »

Hallo dieNeue,

so eine Harnwegsinfektion hatte ich auch mal, die kann richtig weh tun, bei mir auch im Rücken.
Mit dem Antibiotikum dürfte das sehr bald viel besser werden.

Schildddrüsenunterfunktion ist normalerweise auch nicht das Problem, ich muss da nur Tabletten nehmen. Wie stark ist die denn bei dir? Bei mir nicht stark, schon länger. Ich mach mir da keine großen Gedanken drum, wird halt alle paar Jahre mal Ultraschall gemacht und ansonsten die Werte in großem Abstand überprüft. Ich würde nicht vom schlimmsten ausgehen, das haben in deinem Bundesland viele (man witzelt etwas, das wären verstärkt die Zugereisten).

Mit Gastritis kenn ich mich nicht so aus, weiß nur, dass die auch sehr weh tun kann.

Krankengymnastik und Massagen bringen da natürlich nix, vor allem mit akuter Harnwegsgeschichte. Das würde ich verschieben.

Gute Besserung wünscht
Gertrud
Camille
Beiträge: 602
Registriert: 3. Nov 2018, 21:35

Re: Es ist grade alles so beschissen

Beitrag von Camille »

Liebe DieNeue

Du heulst hier nicht rum. Bei Dir kommt einfach eins zum anderen - und das tut mir so leid für dich.


Könnte Dir jemand helfen? Dich "pflegen"solange du krank bist? Deine Mutter?


Gibt es jemand, der für dich einkaufen könnte? Dir etwas kochen könnte? Oder bei dem du kurzfristig einziehen könntest? Einfach, dass du wenigstens mit den Alltagspflichten etwas entlastet wärst. Das wäre auch für jeden "psychisch Gesunden" hilfreich und solltest du nicht als Rückschritt ansehen. Was meinst du?


Im Bezug auf die Behandlung bei deiner Physiotherapeutin bin ich der Meinung, dass du nicht mehr hingehen solltest. Du hast Dich dort schlecht behandelt gefühlt - das wirst Du das nächste Mal mit großer Sicherheit wieder so empfinden. Und das kostet dich nur zusätzlich Kraft. Es ist dabei ganz egal, ob die Behandlung wirklich nicht gut war oder nicht - Dir ging es damit nicht gut.

Liebe DieNeue - ich würde Dir so gerne helfen.

Camille
Bittchen
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Re: Es ist grade alles so beschissen

Beitrag von Bittchen »

Liebe DieNeue,

du machst gerade sehr viel mit,das steht fest.
Eine Schilddrüsenunterfunktion führt oft zu Depressionen,Antriebsschwäche und Übergewicht.
Es ist mir ein Rätsel warum das noch nicht untersucht wurde,oder ist das eine Nebenwirkung deiner Medikamente,die sich erst in neuerer Zeit entwickelt hat ?
Eine Gastritis ist schmerzhaft und kann auch mit Übelkeit auftreten.
Außerdem können Magenmedikamente auch die Depressionen verschlechtern,wenn du die schon nehmen solltest.
Die Nebenwirkung steht auch im Beipackzettel.
Ich hatte da schon große Probleme.
Eine Harnwegsentzündung ist ja akut auch sehr schmerzhaft und gehört unbedingt behandelt.
Am besten von einem Urologen,auch ein Frauenarzt ist da gut informiert,nach meinem Wissenstand.
Die Physiotherapeutin war ja ganz falsch in ihrem Beruf,
so musst du dich wirklich nicht behandeln lassen.
Ich wünsche dir schnelle Besserung und lasse dich Mal drücken und etwas trösten.
Es ist im Moment wirklich viel,was du zu bewältigen hast,da darfst du auch Mal rumheulen,du hast genug Grund dazu.
Liebe Grüße
Bittchen
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Peter1
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Re: Es ist grade alles so beschissen

Beitrag von Peter1 »

Hallo DieNeue
Du darfst deinem Ärger hier Luft machen, wie du willst. Es wird dich niemand verurteilen. Ich bin im Ruhrgebiet aufgewachsen, wo sich fast alle geduzt haben. Trotz dem ich ,vom Alter her, spielend dein Vater sein könnte, würde ich dich mit „Sie“ anreden, so lange du mir nicht das „Du“ angeboten hast. Das hat mir meine Mutter beigebracht, als ich noch klein war.Selbst bei ,einer Betreuerin habe ich gewartet, bis sie es mir angeboten hat, obwohl wir ein sehr gutes Verhältnis hatten. Das gebietet einfach der Anstand.

VlG Peter
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
DieNeue
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Re: Es ist grade alles so beschissen

Beitrag von DieNeue »

Hallo ihr,

danke für eure Unterstützung. Auch wenn wir uns noch nie in echt gesehen haben, sind mir eure Antworten sehr viel wert.

Heute war meine Betreuerin wieder da. Hab ihr mal grob erzählt, wie es mir ging und für sie ist das alles verständlich, auch dass ich wütend bin.
Einen Bericht für das Gutachten kann sie mir leider nicht schreiben, weil sie das aus rechtlichen Gründen hier in der Diakonie nicht machen. Voll blöd, aber okay... Aber ich werde auf jeden Fall mit ihr noch besprechen, was ich dem Gutachter erzählen werde und auch was ich das nächste mal mit meinem Psychiater besprechen soll. Ich hoffe, ich kriege noch vor dem Gutachten einen Termin bei ihm.

Leider konnten wir nicht so ausführlich reden, weil ich grade erst nach Hause gekommen bin, als sie kam und ich noch etwas gestresst war. Ich war vorher noch beim Hausarzt, ne Überweisung wegen der Magenspiegelung und der Schilddrüse und ein Rezept für das Antibiotikum holen. Danach war ich noch einkaufen und es hat bisschen länger gedauert. Bis heute war mein Kühlschrank auch noch genügend voll und ich hatte auch noch Nudeln übrig, da bin ich am Wochenrnde ganz gut klargekommen.
Vormittags hatte ich noch die Nachricht bekommen, dass mein Opa auf der Intensivstation im Krankenhaus ist... mit Lungenentzündung und leichtem (?) Herzinfarkt. Heute nach meiner Betreuerin war ich mit meiner Schwester noch im Krankenhaus, Opa besuchen. Aber mein Opa war, wie er immer ist... total gechillt, hellwach und hat mit uns und den Sanis und Pflegern geredet und Witze gemacht. Die Sanis waren da, weil er in ein anderes Krankenhaus verlegt werden sollte und sie ihn zum Transport fertig gemacht haben. Warum soll er jetzt aufgeregt sein, das bringt ihm doch jetzt auch nichts, hat er gemeint, als ich ihn gefragt hab, ob er aufgeregt ist. Haben ihn noch begleitet bis zum Rettungswagen. War ganz gut, dass wir dort waren und auch irgendwie beruhigend, dass er trotz allem noch so wie immer war.
Neulich war er schon mal mit einer ziemlich großen Platzwunde am Kopf im Krankenhaus, weil er gemeint hat, er müsste ein schweres Arbeitsgerät alleine vom Hänger abladen... Da waren alle froh, dass nicht mehr passiert ist und er paar Tage später wieder nach Hause kam. Heute morgen sind dann wohl Blutzucker und Blutdruck ziemlich entgleist und er konnte sich kaum noch auf den Beinen halten...
Naja, wieder die nächste Aufregung.
Mal schauen, wie es weitergeht... es ist schon ernst, v.a. weil sie was am Herz machen müssten, aber die Lungenentzündung das behindert. Aber Opa ist halt einfach Opa, wie immer... Mein Cousin hat gemeint, er schafft das schon, der Opa ist ein Kämpfer. Da hab ich mir gedacht: "Jetzt weiß ich auch, woher ich das hab..." ;)

Das Wochenende hab ich fast nur schlafend verbracht. Am Samstag hat mich die Schmerztablette völlig müde gemacht und am nächsten Tag war ich auch nur müde, müde, müde... Komischerweise hab ich es dann abends noch hingekriegt, aufzuräumen und meine Küche sauberzumachen. Hatte irgendwie nen Anflug von Motivation und Antrieb. Dabei hatte ich mich schon drauf eingestellt, dass es länger so aussehen wird wie gerade...

Das mit meiner Betreuerin ist irgendwie komisch... Nachdem ich mich wieder abgeregt hatte, hatte ich das Gefühl, das ganze ist jetzt abgeschlossen, wie ein richtiger Cut. Zack, sie ist weg, Kapitel beendet. Es hat sich so angefühlt, als hätte es sie nie gegeben und irgendwie hatte ich auch keine wirklichen Erinnerungen an das, was sie mir alles gesagt hat. Sie hat mir so viel positives über mich gesagt, was mich total bestärkt hat, nur habe ich das nie aufgeschrieben. Früher habe ich immer ein Freude-Tagebuch geführt, wo ich jeden Tag positive Dinge aufgeschrieben habe. Seit der letzten Klinik habe ich das aber nicht mehr gemacht. Da wurde irgendwie meine Routine unterbrochen und ich hab die Gewohnheit nie wieder so aufbauen können wie damals. Hab's zwar immer wieder mal versucht, aber meist blieb es dann beim Schönes-Büchlein-Kaufen und drei Einträgen. Und ich konnte mir vieles auch gar nicht mehr merken... Das finde ich jetzt so schade. Ich würde das alles jetzt gerne nochmal lesen. Auch weil ich mich so abgelehnt gefühlt habe,
als sie gesagt hat, sie geht (obwohl ich ja vom Kopf her weiß, dass sie mich überhaupt nicht persönlich ablehnt.). Hab mir schon überlegt, ob ich sie nicht frage, ob sie mir mal noch ne Liste macht mit positiven Sachen über mich... Fändet ihr das blöd? Das klingt irgendwie so nach fishing for compliments...
Aber irgendwie bräuchte ich was, wie ich mich wieder an die guten Dinge, die sie zu und über mich gesagt hat, erinnert... in meinem Kopf ist irgendwie grad alles weg. Und irgendwie muss ich das nochmal von ihr hören, damit ich sie wieder an der richtigen Stelle einordnen kann. Ich will nicht, dass sie mir negativ in Erinnerung bleibt.

Irgendwie ist es auch komisch, wenn sie jetzt noch ein paar mal kommt, bevor sie geht. Jetzt war irgendwie bei mir gefühlsmäßig der Cut drin, und jetzt ist sie doch wieder/noch da und wir müssen die letzten Termine noch so gut es geht nutzen.... aaaah, Torschlusspanik!

Als meine Nachbarn im Dezember ausgezogen sind, war das irgendwie auch so... vorher war alles voll schlimm, aber kaum waren sie ausgezogen, dann auch wieder: zack, ich bin allein im Haus und es fühlt sich an, als wär's nie anders gewesen.
Irgendwie kann ich mich schon gar nicht mehr dran erinnern, wie es war, als sie noch da waren... das ist so komisch. Auf der einen Seite ist es ja auch gut, wenn es mich nicht so sehr umwirft und ich mich auf die neuen Nachbarn einlassen kann, aber irgendwie hab ich den Eindruck, als würde ich mit den Erinnerungen keine Gefühle verbinden. Versteht ihr, was ich mein?
Ich kenne es von mir aber überhaupt nicht, dass ich mit Dingen schnell abschließen kann und das finde ich gerade ein bisschen... hm...unheimlich...

Meine Rücken- und Bauchschmerzen sind einigermaßen weg. Manchmal tauchen sie nochmal ein bisschen auf und dann krieg ich wieder voll Angst vor den Schmerzen. Das nervt.
Das mit der Harnwegsentzündung habe ich komischerweise gar nicht wirklich bemerkt. Dachte immer mal, ich hätte mich nur bisschen verkühlt, auf die Heizdecke gesetzt und gut war's. Aber dass das gleich ne Infektion ist, hätte ich nicht gedacht... War wohl eher ein Zufallstreffer.
Ich hatte vor Jahren schon mal eine latente Schilddrüsenunterfunktion, aber eher noch so im Bereich, dass man eigentlich noch nicht unbedingt was machen müsste. Hab damals auch Tabletten bekommen, hab aber nichts gemerkt. Auch die Depression wurde nicht besser. Irgendwann waren die Werte wieder okay und ich hab mich nicht mehr drum gekümmert. Aktuell habe ich einen TSH-Wert von 5,45 (Normalwert 0,27- 4,2). Letztes Jahr im Krankenhaus bei meiner Darmentzündung war er 8,08, aber da hat das irgendwie niemand interessiert. Meine Schilddrüse wurde auch schon mal geschallt, war aber unauffällig.

Wegen der Physiotherapeutin habe ich beschlossen, nicht mehr hinzugehen. Hab ne Mail geschrieben und alle Termine abgesagt. Dann musste ich auch nicht anrufen. Muss ich halt jetzt wieder auf Termine warten. Aber naja...

Danke Peter, dass du mich siezen würdest. Ist gut, das mal zu hören :) Hab mit meiner Tante geredet und die hat gemeint, dass das auch unter Physiotherapeuten nicht üblich ist, die Patienten einfach zu duzen. Sie stellt sich immer mit Vornamen vor und sagt "aber per Sie" dazu. Geduzt wird nur, wenn es angeboten bzw. ausgemacht wird oder sie macht es z.B. auch bei Sportlern, weil das in der Sportler-Szene so üblich ist. Aber ansonsten nicht.
Sie fand es an sich nicht verkehrt, auch den Bauch miteinzubeziehen und manchmal tut es auch wirklich weh, aber wenn man nur noch total angespannt daliegt, so sollte es dann auch nicht sein.
Hab dann schon länger drüber nachgedacht, ob ich wirklich absage, und die Mail auch nicht gleich weggeschickt, weil was ist, wenn die anderen Physios nicht meinen ganzen Körper miteinbeziehen, sondern nur den Rücken behandeln? Das ist doch auch nicht so gut... andererseits denk ich mir, kann man da aber auch nicht unbedingt was groß falsch machen, wenn man nur den Rücken macht... naja, keine Ahnung, was "richtig" wäre, aber ich glaub, ich brauch grade einfach niemanden, gegenüber dem ich mich behaupten muss.

Auf die Magenspiegelung bin ich jetzt nicht gerade scharf, werd sie aber machen lassen. Würde mich schon interessieren, ob da wirklich Entzündungen sind und ob die die gleiche Ursache haben wie meine Darmentzündung letztes Jahr.

Vielen Dank fürs Lesen!

Liebe Grüße und eine gute Nacht!
DieNeue
DieNeue
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Re: Es ist grade alles so beschissen

Beitrag von DieNeue »

... Was ich mich auch frage, ist, inwiefern ich mich bei meiner Betreuerin von ihr abhängig gemacht habe. Ich neige da schon immer dazu, mich auf eine Person zu fixieren, aber ich dachte, das würde ich mittlerweile besser hinkriegen... Wir haben das Thema heute schon mal kurz angeschnitten, aber da muss ich mal nochmal mit ihr darüber reden...
Bittchen
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Re: Es ist grade alles so beschissen

Beitrag von Bittchen »

Liebe DieNeue,

in deine Leben gibt es ja immer wieder Ereignisse,die dich aus der Spur bringen können.
Da finde ich,du bewältigst sehr gut deinen Alltag und machst auch sooo viel richtig.

Da kann ich dir kann ich dir schon unbekannter Weise etwas sehr Positives sagen,
denn ich nehme dich als sehr emphatischen Menschen wahr.
Leider birgt das auch die Gefahr in sich,sich selbst nicht so wichtig zu nehmen.
Was ich nicht als negative Eigenschaft sehe,sondern einfach ein Hinweis für dich,dich mehr an erster Stelle zu setzen.
Du bist offen und schreibst hier viel über deine Gefühle,das ist sehr positiv.
Das können viele Menschen ihr ganzes Leben lang nicht.
Wenn ich deine Berichte lese,kann ich mir vorstellen,dass du aus dem Schreiben einen Beruf machen kannst.
Ein sehr großes Talent.
Meiner Tochter,die ja auch betroffen ist,sage ich oft,"Du kannst nicht von jedem "geliebt" werden,wenn du das versuchst,gehst du selber dabei drauf."
Sie hat ja auch eine ambulante Betreuerin,sie führt "nur" noch Gespräche mit ihr.
Hilfestellung bei Ämtern und im Haushalt , braucht sie nicht mehr.
Das war auch Mal anders.
So weit zu kommen war ein weiter Weg.
Aber auch Natalie ,so heißt die junge Sozialarbeiterin von der AWO ,erzählt ihr auch viel ihrem Privatleben und ich habe oft das Gefühl,sie tun sich gegenseitig gut.
Beide lieben Tiere und das ist immer auch lockerer Gesprächsstoff,sogar außerhalb der Besuche.
Ich glaube auf eine andere Person würde meine Tochter sich nicht mehr einlassen.
Nur wegen der "Freundschaft" zu Natalie, hat sie zwei Jahre verlängert.

Das hat nach meiner Meinung bei dir auch nichts mit Abhängigkeit oder auf Personen fixieren zu tun,sondern ein lieber Mensch ,den du sehr magst, geht aus deinem Leben.
Das war ja bei deinen Nachbarn auch so,mit den kleinen Kindern.
Es ist ja eine erneute Verlustsituation ,egal ob ihre Anwesenheit professionell war oder nicht,es tut weh und macht Angst.
Wie es weiter geht,ist deine Entscheidung,die nur du alleine für dich treffen kannst.

Eine Freundin von mir ,hatte nach einer sehr schweren depressiven Phase und auch körperlichen Problemen,sehr lange eine Betreuerin und kam gut mit ihr zurecht.
Seit zwei Jahren hat sie,auch bei einem geplanten Wechsel,die ambulante Betreuung gekündigt und sagte neulich zu mir:"Für alle Entscheidungen wieder selbst verantwortlich zu sein und mich selbst wieder alleine organisieren zu können,tut mir sehr gut."
Das hat sie sich sehr lange nicht vorstellen können,denn so eine Sozialarbeiterin hat ja auch ganz praktische Vorteile.
Begleitung bei Arztbesuchen,Autofahrten usw.
Jedes Ding hat ja zwei Seiten.
Das ist nur das,was mir ganz spontan einfällt,ich glaube wer dich näher kennt ,kann eine lange Liste deiner positiven Eigenschaften machen.
Aber auch negative Seiten zu akzeptieren ist wichtig,kein Mensch ist vollkommen.
Das hat nichts mit dem ständigen inneren Kritiker zu tun,mit dem wir Betroffene ja oft konfrontiert werden.
Wenn ich mich nur bedürftig und negativ sehe,dann ist das der depressiven Störung geschuldet.

Hier gibt es ja den Faden"Drei gute Dinge des Tages"da kannst du deine guten Momente auch aufschreiben.
Es gibt Tage ,da habe ich ganz viel Gutes erlebt und dann habe ich wieder Tage,da muss ich überlegen ,ob ich überhaupt etwas finde.
Das sind dann die Zeiten, in denen es mir schlecht geht,aber drei gute Dinge bekomme ich immer zusammen.
Nur noch eins,bei der Magenspiegelung lasse gleich eine Darmspiegelung mit machen,das ist ein Aufwasch und bei deiner Vorgeschichte auch ratsam,nach meinem Laienwissen.

Liebe Grüße und ich nehme dich virtuell in den Arm,wenn es dir recht ist.
Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
Lieblingsuli
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Re: Es ist grade alles so beschissen

Beitrag von Lieblingsuli »

Bittchen hat geschrieben:Sie hat ja auch eine ambulante Betreuerin,sie führt "nur" noch Gespräche mit ihr.
Auf Betreiben des bekannten Psychiaters Prof. Ulrich Trenckmann sollte ich auch mal unter Betreuung gestellt werden. Das Gericht hat gottseidank anders entschieden. Dies war eine meiner wenigen positiven Erfahrungen mit deutschen Gerichten.
"Ein Teil dieser Antworten würde die Bevölkerung verunsichern"

Lothar de Maizière
Antworten