Ich setze jetzt hier den Austausch über mich - und im Moment meine Situation im Urlaub - fort, weil ich den Thread von El nicht wetier entfremden möchte.
Ich nenne den Thread - beginnende Krankheitseinsicht - weil ich damit Bezug nehmen möchte zu meinem ersten Thread hier, den ich fehlende Krankheitseinsicht genannt hatte. Ich möchte damit zum Ausdruck bringen, dass ich Dank des Austausches hier für mich ein gutes Stück weitergekommen bin.
Aber zunächst möchte ich antworten auf alle lieben Posts die ich in Els Thread (Wenn die Dunkleheit kommt - was tut ihr?) erhalten habe:
Vielen Dank für euer Interesse und auch - für euer Verständnis. Das ist nicht selbstverständlich. Das ist mir bewusst. Ich jammer hier rum, weil ich im Urlaub bin - etwas wovon viele hier träumen. Da könnte ich es auch gut verstehen, dass der ein oder andere ärgerlich oder neidisch reagieren würde.
Und ich würde es euch allen wirklich so sehr gönnen. Ich weiß, dass ich in einer finanziell beneidenswerten Situation bin und ich möchte wirklich niemanden vor den Kopf stoßen - und ja, ich tue es mit diesem Schreiben trotzdem. Wenn es jemanden stört oder verletzt, dann soll und darf derjenige das bitte äußern.
Ich schreibe her auch von diesem Urlaub, weil ich hier "ehrlich" bleiben möchte. So ehrlich, wie es mir möglich ist - oft fühle ich leider so wenig, dass ich mich kaum äußern kann.
Der Austausch hier ist für mich sehr hilfreich, mich besser zu verstehen, anzunehmen und Lösungsansätze für mich anzudenken- und ich bin euch sehr dankbar dafür.
Ich komme in Richtung fehlende Krankheitseinsicht ein Stückchen weiter. Manchmal kann ich es "etwas" annehmen - manchmal ist mir allerdings auch alles fremd, was ich hier lese. Vielleicht, weil auch jede "Depression" anders ist.
Manchmal muss ich schmunzeln - ganz oft über deine Kommentare liebe Gertrud. Damit triffst du mal wieder den Nagel auf den Kopf.
Ich gehe mal auch davon aus, dass ich nicht daran streben würde, etwas für mich zu machen. Und damit fange ich gerade an - liege auf dem Bett, schreibe hier (weil ich das möchte) und schaue dem Schneetreiben draußen zu. Du siehst, ich mache fleißig meine Übungen.Kannst du da auch mal was nur für dich machen, beispielsweise mal in ein Bad gehen, Fitness, oder zur Massage? Wäre denk ich eine gute Übung für dich. Davon stirbt man nicht
Und mehr "Wünsche" spüre ich nicht - und auch da komme ich weiter mit mir. Ich mache mir nicht (mehr) den Druck, mehr "Wünsche" haben zu müssen. So wie du immer sagst Bittchen. Viele kleine Schritte und nur das was geht. Mehr geht nicht und das ist auch nicht schlimm. Das belastet mich nicht.
Belasten tut mich nach wie vor mehr, dass ich mit meiner "Interessenlosigkeit, Freudlosigkeit und sozialem Rückzug meine Familie belaste - meinen Mann und meine Kinder. Ich versuche alles, dass sie sich so wenig als möglich durch mich einschränken müssen - auch aus Egoismus. Ich könnte es nicht aushalten, wenn sich alle nach mir richten müssten - das führt immer zu Selbstvorwürfen und "schlechten Gefühlen" - und das wäre dann alles andere als erholsam.
Die letzten Jahre fiel es mir so schwer mit in den Urlaub zu fahren - ich hatte oft angedacht alleine zu Hause zu bleiben - das war die letzten Jahre mein inneres Bedürfnis gewesen. Mein Mann hatte dafür kein Verständnis - das war jetzt das erste Mal anders. Er hatte mir die Entscheidung überlassen - ich sehe darin seine zunehmende Bereitschaft mich verstehen und unterstützen zu wollen und das freut mich sehr. Ich glaube es liegt auch daran, dass ich mich selbst ganz langam besser verstehe, besser wahrnehme und damit auch mitteilen kann.
Ja und dafür möchte ich mich mal wieder ganz herzlich bedanken
So jetzt ist meine Pause um - und ich helfe den anderen beim Kochen
Herzliche Grüße
Camille