Trennung und gleich neue Partnerin

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Prinzessin Prinz
Beiträge: 2
Registriert: 1. Mär 2019, 20:11

Trennung und gleich neue Partnerin

Beitrag von Prinzessin Prinz »

Hallo Zusammen,

Ich wünsche mir einen Erfahrungsaustausch...
Meine Situation 15 Jahre zusammen , verheiratet und 2 Kinder.... Ehemann trennte sich vor rund 12 Monaten...hatte darauf hin gleich ne neue Partnerin... begonnen hat alles mit körperlichen Symptome: Schlafstörungen, Schwindel, zittern, Druck auf der Brust und starke Kopfschmerzen.... dann kam leere , Antriebslosigkeit, Interessenverlust und Gefühllosigkeit mit Gleichgültigkeit für mich und die Kinder.... hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht ?
Sybilix
Beiträge: 79
Registriert: 11. Mär 2018, 23:58

Re: Trennung und gleich neue Partnerin

Beitrag von Sybilix »

Hallo Prinzessin Prinz,

deine Eckdaten sind identisch (Jahre/Ehe/Kinder). Bei uns ging es Ende 2017 los... Trennung praktisch (als Sie in die Klinik ging) vor 12 Monaten, kurz vor Ende dann die "offizielle" Trennung. Zwischenzeitlich hat auch sie einen neuen Freund (ich sage absichtlich nicht Partner). Wenn man diverse Threads hier liest, könnten auch glatt mehrere Partner ein und desselben Betroffenen hier sein: Die alten Partner (10+ Jahre Beziehung, Kinder, Ehe usw.) und die frisch verliebten (mehrere Wochen, Monate, 1 Jahr) - beide Konstellationan scheinen hier gehäuft aufzutreten.

Hier ist mehr zu meiner Geschichte zu lesen: Was mir hilft besser damit umzugehen...

Stand heute hat sie eine eigene Wohnung, wir sehen uns und kommunizieren (in erster Linie der Kinder wegen) regelmäßig. Peu á peu beginnt wieder SmallTalk oder dass sie etwas von ihrem Leben erzählt.

Jede Geschichte ist individuell...

Kurioserweise habe ich ein ganz gutes Bauchgefühl entwickelt bzw. Vorahnungen, die sich bisher nahezu alle bewahrheitet haben. Auch wenn ich zwischenzeitlich für den aktuellen Zustand das getrennt leben als die Beste Lösung für alle Beteiligten (auch die Kinder!) ansehe, habe ich die Hoffnung und Zuversicht nicht verloren, dass es (irgendwann) wieder eine gemeinsame Zukunft geben könnte.

Auch wenn das blöd/bescheuert/pervers klingt: Sie es als Chance an dieser Herausforderung zu wachsen. Schritt für Schritt, eins nach dem anderen. Informieren dich, wenn nicht ohnehin schon geschehen zu der Erkrankung, denn Depression ist in vielen Fällen ansteckend. Das hilft dem (Ex)Partner nicht, Dir nicht und zu allerletzt den Kindern. Es wäre schade ihnen das mit auf den Weg zu geben, wenn nicht irgendwie vermeidbar.

Ganz viel Kraft und liebe Grüße,
Sybilix
Prinzessin Prinz
Beiträge: 2
Registriert: 1. Mär 2019, 20:11

Re: Trennung und gleich neue Partnerin

Beitrag von Prinzessin Prinz »

Hallo Sybilix,

Vielen vielen Dank für die schnelle Antwort . Die Situation ist manchmal unerträglich , leider werden mir viele Steine in den Weg gelegt zum Beispiel keine Zahlung des Unterhalt . Vom Umgang möchte ich gar nicht erst sprechen . . . Leider keine Krankheitseinsicht und jegliche Hilfe wird abgelehnt . Kann es wirklich irgendwann besser werden? Gibt es diesen Freund noch bei euch ? Kommt die Annäherung von ihr ? Klappt der Umgang mit den Kindern regelmässig? Er war ein liebevoller Vater und Ehemann und jetzt ein völlig fremder Mensch :(
viele Grüße
Sybilix
Beiträge: 79
Registriert: 11. Mär 2018, 23:58

Re: Trennung und gleich neue Partnerin

Beitrag von Sybilix »

Hallo Prinzessin,

mir scheint Du bist noch ganz am Anfang deiner persönlichen Herausforderung.

Unterhalt: Ich musste ja zeitweise ausziehen und habe den Unterhalt (unaufgefordert und freiwillig) gezahlt. Ich habe das, was weiterhin von mir abgebucht wurden (Miete, Nebenkosten, Auto usw) entsprechend verrechnet.
Mit der letzten Situation müsste ich auch Unterhalt bekommen (Kinder), aber fordere das nicht ein. Ich habe rechtzeitig angekündigt ab wann ich mehr brauche (Haus/höhere Kosten etc).
Es ist für mich aber deutlich leichter, da ich am "Geldhahn" sitze (obwohl sie selbst arbeitet).
D.h. leider nur als meine Geschichte tauglich und nicht wirklich hilfreich für Dich.
Hinweis: Das Jugendamt berät kostenfrei den Partner mit Kindern bzgl. Kindesunterhalt. Im Zweifel gibts von dort auch einen Vorschuß (ging ja erst jüngst durch die Presse, dass die ganzen Väter Vater Staat diesbezüglich verprellen).
Ich vermute Du verdienst weniger, ihr seid weiterhin verheiratet? Dann steht Dir, trotz Trennung, solange ihr verheiratet seit Ehegattenunterhalt zu. Hierzu kann man Onlinerechner bemühen und das gut ausrechnen. Macht auch ein Anwalt, der verlangt i.d.R. dafür Geld. U.U. kann Dir auch die nächstgelegene Familienhilfe/ProFamilia/AWO o.ä. helfen. Teils kostengünstige/kostenfreie Angebote. Wichtig ist den Unterhalt formal richtig und schriftlich einzufordern, sonst hast Du keinen Anspruch! (Auch nicht rückwirkend!). Wenn er dennoch nicht zahlt, musst Du wissen ob Du es anwaltlich einklagen/pfänden lassen willst... es wird hässlich und teuer, wenn seine Einsicht fehlt.

Umgang: Meine Erfahrung ist - je weniger die Kinder beim depressiven Elternteil sind, umso besser. D.h. nicht gar kein Kontakt, aber wirklich sehr wenig.
In unserem Falle ist sie mir trotz Trennung weiterhin wohlgesonnen, gleiches gilt natürlich umgekehrt. Es ist weiterhin ein respektvoller Umgang. Keiner macht den Anderen vor den Kindern schlecht usw. Das ist leider nicht der Normalfall!
Weiterhin ist die Wohn-/Lebenssituation des ausgezogenen Partner i.d.R. nicht kindgerecht. D.h. Übernachten auf der Couch oder auf dem Boden geht mal, ist aber kein Dauerzustand. An 50/50 Aufteilung der Sorgepflicht kann mit depressiver Erkrankung meines Erachtens nicht gedacht werden, außer man möchte psychisch kranke Kinder aufziehen. Gemeinsam als Familie leben ist eine Sache, da wird automatisch eine gewisse Aufteilung stattfinden, aber bei uns hat z.b. unser Sohn sehr starke (negative) Entwicklungsreaktionen gezeigt, in der Zeit als er mit ihr zusammengelebt hat.
Die Geschichten aus Schule und Kindergarten, welche ich im nachhinein erfahren habe, möchte ich hier nicht ausbreiten.
Aktuell sehen sie sich ~1/Woche, 1-4 h, eher 1,5-2h. Vereinzelt Übernachtung, d.h. aber ~zum Abendessen abholen/wechsel und am nächsten Tag spätestens um die Mittagszeit, eher früher zurück. D.h. im Grunde 2-3 h abends, 3-4 h morgens. Das ist aber nur sporadisch und nicht jede Woche, schon gar nicht unter der Woche (Arbeiten) möglich! (Überlastung!)

Krankheitseinsicht: Hier kann ich nicht mitreden, da dass von Anfang an bei uns gegeben war.

Ja es kann besser werden, muss aber nicht. Es ist nicht garantiert. Wie lange? ???? Schlicht keine Aussage möglich. Es können Wochen/Monate sein, es können Jahre mit Rückfällen werden... oder es chronifiziert sich. Oft sind auch andere Probleme mit dabei, Manie, Essstörung u.a., oft aber nicht immer.

Freund? Du meinst ihren "Freund"? Hat sie mir vor gut einer Woche erst erzählt, aber das macht sie sicher nicht zu Beginn. Also geht das sicher 4Wochen+ oder länger. Ob das gerade heute noch so ist oder nicht, weiss ich nicht. Auch nicht in welcher Form, wie oft sie sich sehen, wie sie ihre Zeit verbringen ... keine Ahnung. Möchte ich ehrlicherweise auch nicht wissen. Wir sind getrennt. Wenn ich mir je eine Zukunft mit ihr vorstellen kann, dann am leichtesten, je weniger ich über diese Person weiss.

Von wem die Annäherung ausgeht? Keine Ahnung. Sie muss mindestens "empfänglich" für seine Annäherung gewesen sein, sonst hätte sie ihn ja abblitzen lassen.

Und ja, vorher war sie die Vorzeigemama, Kochen, Backen, Kinder früh abholen (und nicht den ganzen Tag in der Betreuung), mich überraschen etc. Auch ich als Ehemann war nicht grundunglücklich, wie es (jungen) Eltern, beide arbeitend eben so ergeht. Man vergisst sich als Paar manchmal wegen all dem Alltag.

Einiges davon hatte ich auch schon geschrieben (link siehe oben). Es ist zwischenzeitlich etwas länger, begleitet meine Situation/Geschichte nun aber auch schon fast ein Jahr.

Ich wünsche Dir viel Kraft und alles Gute,
Sybilix
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