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mscheller
Beiträge: 3
Registriert: 29. Jan 2019, 08:04

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Beitrag von mscheller »

Hallo in die Runde.
Ich leider seit über 7 Monaten an einer Mittelschweren Depression mit Angst und Panikattacken.
Die ersten Monate war die Hölle auf Erden, hätte ich meine Familie nicht gehabt, weiß ich echt nicht was passiert wäre.
Langsam geht es aufwärts, die Panikattacken bzw. die heftigen sind fast weg. Es ist diese Angst die mich noch umgibt, ich reagiere jetzt sehr empfindlich auf jede Änderung an oder in meinem Körper.
Meist ist es einfach nur die Angst vor der Angst.
Was mich wirklich nervt :roll: ist dieser Kopfdruck, ich helfe mir da immer mit Minze Öl auf meinen Schläfen. Abends kann ich eigentlich gut einschlafen wache aber ziemlich früh ab 4:30 Uhr auf.
Was ich dann merke ist dieses unangenehme Gefühl im Kopf bzw. Kribbeln / Missempfindungen an den Armen, das nerve extrem und macht mir dann sogar Angst.
Kennt Ihr das auch? Wenn ja was macht Ihr dagegen?
Peter1
Beiträge: 3399
Registriert: 15. Apr 2018, 12:06

Re: Neu hier...

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Herzlich Willkommen, hier im Forum.
Deine Beschwerden deuten meiner Laien Meinung nach auf Nebenwirkungen von Medikamenten hin. An deiner Stelle würde ich einmal meinen Psychiater fragen.

VlG Peter
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: Neu hier...

Beitrag von Bittchen »

Hallo mscheller,

herzlich willkommen und einen guten Austausch wünsche ich dir.
Was du beschreibst sind ja Symptome der depressiven Störung,können aber auch Nebenwirkungen von Medikamenten als Ursache haben.
Die Symptome ändern sich ja immer wieder,wenigsten ist das bei mir so.
Dass es dir schon so viel besser geht, ist ja ein großer Erfolg.
Ich nehme an ,du bist in professioneller Behandlung?
Das frühe Erwachen kommt sehr oft vor ,wenn du an einer depressiven Störung leidest.
Du brauchst Geduld ,um dich besser zu fühlen,da hast du ja schon viel erreicht.
Wenn es dir noch nicht so gut geht,solltest du darauf achten,nicht so belastbar zu sein.
Wieder so zu leben wie vorher,ohne Gedanken und Handlungen zu ändern ,ist meist schwierig.
Ein gute Psychotherapie kann dir helfen den richtigen Weg zu finden.

Gute Besserung und liebe Grüße
Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
mscheller
Beiträge: 3
Registriert: 29. Jan 2019, 08:04

Re: Neu hier...

Beitrag von mscheller »

Danke für eure schnellen und ehrlichen Antworten. Ich denke das die Symptome auch eher von der Depression kommen, da dieses schon da waren bevor ich die Medikamente bekommen haben.
Ja, Stress ist so eine Sache, versuche mich soweit es geht davon fernzuhalten. Das geht leider auch nicht immer, ich gehe wieder Arbeiten, denn daheim würde ich vor lauter Nichtstun nur im Gedanken Karussell enden. Auch wenn es schwer ist, den Tag durchzustehen, glaubt mein Therapeut, dass es mir hilft.
Gehe auch seit Januar ins Fitness und mache Ausdauertraining 3x die Wochen. Es ist leider keine Grippe, schade! :(

Ja, meinen Symptome ändern sich auch immer, GUTE TAGE und SCHLECHTE TAGE.
mscheller
Beiträge: 3
Registriert: 29. Jan 2019, 08:04

Re: Neu hier...

Beitrag von mscheller »

Guten Morgen,
mir ist aufgefallen das die Missempfindungen erst morgens auftreten, wenn ich früh erwache!
Am Tag oder, wenn ich mal einen mittags Schläfchen machen ist es nicht! Ist das normal bei einer Depression! Das einzige was ich zurzeit Permanent habe ist dieser Kopfdruck, was mich nicht nur Nervt es macht mir auch Angst, angst das es wieder schlimmer wird. Wenn es richtig schlimm wird, legen ich mir eine Wärmflasche auf den Kopf oder Minze ÖL.
Ist das normal bei einer Depression? Wie geht hier den mit den ganzen Symptomen um.

Gruß
Markus
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: Neu hier...

Beitrag von Bittchen »

Hallo mscheller,

bei mir sind die Symptome morgens auch sehr viel stärker.
Arbeiten gehen und auch häufig Training machen können, ist ja noch sehr viel was du leistest.
Kann es sein dass dein Tag evtl.auch stressig ist?
Denn Stress ist immer ein Auslöser von vermehrten Symptomen, nach meiner eigener Erfahrung.
Verhaltenstherapeuten neigen ja dazu, immer wieder Aktivitäten zu empfehlen,wenn manchmal auch mehr Ruhe angesagt währe.
Auch da sind die Bedürfnisse bei jedem Menschen anders und du kannst nur selbst heraus finden was dir gut tut.
Nicht rum sitzen und warten bis die Krise vorbei ist,aber auch positive Aktivitäten kosten Kraft.
Diese Kraft solltest du gut einteilen lernen.

Liebe Grüße
Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
Jango_22
Beiträge: 26
Registriert: 26. Feb 2019, 15:08

Re: Neu hier...

Beitrag von Jango_22 »

Hallo mscheller
Ich kann Dir nachfühlen. Die Angst vor der Angst ist auch bei mir ein Dauerthema. Eine gute Freundin von mir litt wie Du an Panikattacken und war öfters in der Notaufnahme, da sie befürchtete, einen Hirnschlag erlitten zu haben. Es wurden dann auch diverse Untersuchungen durchgeführt, um organische Krankheiten auszuschliessen. Und als der Arzt ihr mitteilte, dass das MRI ohne Befund ablief, besserte sich ihre Situation beachtlich. Natürlich mit der Hilfe einer Therapeutin und Besuchen in der Tagesklinik. Aber sie nannte es doch einen entscheidenden Punkt in der ganzen Geschichte. Heute ist sie beschwerdefrei.

Ich leide zurzeit an einer persistierenden Übelkeit, vermutlich ebenfalls psychosomatisch bedingt, und kann in 2 Wochen zu einem Ultraschall und einer Magenspiegelung. Ich glaube es ist für uns alle von grosser Bedeutung, dass wir organische Ursachen ausschliessen können. Natürlich kam ich mir ein wenig blöd vor mit dieser Bitte beim Hausarzt, weitere medizinische Checks durchzuführen. Er hat mich auch ein wenig belächelt, aber letztlich doch angemeldet. Ansonsten kann ich mich nicht vollständig auf die Genesung der Depression konzentrieren.

Vielleicht würde Dir ein solcher Schritt auch helfen, damit Du Gewissheit hast und die Beschwerden als psychosomatische einordnen kannst. Was mir immer hilft ist der Vorrat an Medikamenten. Ich nehme zwar wirklich sehr selten welche, aber wenn ich die Gewissheit habe, dass ich jederzeit auf schmerzstillende oder übelkeitlindernde Tabletten zurückgreifen kann, beruhigt dies und vermittelt Sicherheit. Wie gesagt brauche ich sie kaum, aber es gibt ein sicheres Gefühl welche zu haben. Vielleicht bringt Dir das was.

Sollte alles nichts nützen, würde ich mich mal mit der alternativen Medizin auseinandersetzen. Kopfschmerzen können ja diverse Ursachen haben, auch bspw. durch Verspannungen. Vielleicht würde Dir eine Akupunktur helfen oder sowas in die Richtung. Aber ich kenn mich da ebenfalls zu wenig aus. Abschliessend gibts vielleicht noch die Option, dass Dir der Drogerist/Apotheker was pflanzliches verschreiben könnte.

So, ich hoffe ich bin nicht allzuweit vom Hauptthema abgedriftet und konnte Dir ein wenig helfen.

Viele Grüsse und alles Gute
Jango
Neti84
Beiträge: 56
Registriert: 23. Sep 2017, 20:42

Re: Neu hier...

Beitrag von Neti84 »

Hallo mscheller

es tut mir leid, dass es dir im Moment nicht gut geht.
Ich kenne die Symptome, die du beschreibst ebenfalls. Während meiner letzten Episode (August 2017-Januar2018) bin ich auch oft früh aufgewacht und konnte nicht weiterschlafen. Den Druck im Kopf kenne ich auch gut, diesen hatte ich immer wieder während den Episoden.
Es freut mich, dass du weiterhin arbeiten kannst und Trainings machen kannst.
Ich konnte jeweils auch arbeiten während der Krankheitsphasen und dies war für mich bestimmt eine gute Unterstützung. Es war zwar immer sehr anstrengend an der Arbeit, oftmals bin ich während der Pausen und/oder nach der Arbeit in Tränen ausgebrochen (ohne es jmd zu zeigen); aber die Arbeit gab mir einen Rhythmus und eine klare Orientierung während des Tages.
Die Begleitung meines Psychiaters, Medikamente, die grosse Unterstützung meiner Frau, dieses Forum, das Lesen von Ratgebern, Beten und Hören von Musik hat mir geholfen, die Phasen immer wieder zu überstehen. Mit der Zeit hatte ich auch etwas Erfahrung und wusste ein bisschen, wie mich zu verhalten. Während der ersten Male habe ich eher lange gewartet, bis ich Hilfe gesucht habe; jetzt beim letzten Mal wurde ich sofort sehr aktiv und darum war ich wohl auch schneller wieder raus.
Ich empfand es immer als sehr schwierig, die Kontrolle über meine Gedanken zu verlieren; ich war oft verwirrt, welche Gedanken nun meine und welche Gedanken von der Krankheit kommen. Aber mit der Zeit habe ich Strategien gefunden, um die oft unrealistischen Gedanken zu realistischen Gedanken zu machen und gelernt, mich nicht immer selber zu beschuldigen und fertig zu machen.
Bitte vergiss niemals, dass es sich wirklich um eine (nicht sichtbare) Krankheit handelt und dass es Wege gibt, um diese hinter sich zu lassen, oder zu lernen, mit ihr zu leben.
Falls du weiter Fragen hast, kannst du diese ja gerne hier posten; oder du kannst mich auch gerne direkt kontaktieren.
Liebe Grüsse
Antworten