Frage an Dr. Niedermeier

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sadhappy
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Frage an Dr. Niedermeier

Beitrag von sadhappy »

Guten Tag Herr Dr. Niedermeier,

ich würde gerne Mensa in Deutschland e.V. beitreten. Voraussetzung hierfür ist, dass ich einen IQ-Test bei einem Diplom-Psychologen ablege.

Haben Sie Informationen darüber, welche Kosten hierfür (in etwa) auf mich zukämen?

Vielleicht können mir ja auch andere Teilnehmer hier im Forum weiterhelfen?

Vielen Dank

sadhappy
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Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,


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Tim_Pfeiffer
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Re: Frage an Dr. Niedermeier

Beitrag von Tim_Pfeiffer »

Liebe(r) sadhappy,
das ist natürlich nicht gerade das, was wir als Frage im Rahmen eines Diskussionforums für depressive Menschen als Frage an die Moderatoren erwarten würden (man stelle sich vor, wir würden lauter solche Fragen beantworten - wir kämen zu nichts anderem mehr)... Dennoch eine kurze Antwort:
Für die Durchführung von IQ-Tests gibt es in der ärztlichen Gebührenverordnung eine Ziffer. Die Kosten dürften z.B. für den HAWIE (Hamburg-wechsler-Intelligenztest für Erwachsene) bei etwa 80,- bis 120,- Euro liegen. Durchgeführt werden diese Testungen z.B. von speziellen Stiftungen für Hochbegabte (teilweise sogar kostenlos). Vielleicht suchen Sie unter google.de o.ä. einmal nach geeigneten Anlaufstellen in Ihrer Nähe.

Viele Grüße
Tim Pfeiffer
Stollentroll
Beiträge: 243
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Re: Frage an Dr. Niedermeier

Beitrag von Stollentroll »

Hallo,

ein Freund von mir hat einfach die naechstgelegene Mensa Vereinigung kontaktiert und den Test gratis gemacht.

Viele herzliche Gruesse vom
Stollentroll
sadhappy
Beiträge: 75
Registriert: 13. Feb 2004, 22:04

Re: Frage an Dr. Niedermeier

Beitrag von sadhappy »

Hallo Herr Pfeiffer,

Sie können es sich sicher nicht vorstellen, aber genau dieses Thema ist für mich mit einer Krise verbunden. Daher auch mein Posting in "Umgang mit Krisen".

Es ist mir schon klar, dass Sie zu nichts anderem mehr kommen, wenn sich Fragen dieser Art häufen. Mir fiel leider keine andere Möglichkeit ein, da ich im Moment nicht mal mehr in der Lage bin Telefonate zu führen.

Ich bedanke mich recht herzlich, dass Sie meine Frage trotzdem beantwortet haben. Die Antwort ist mir eine große Hilfe.

Mit freundlichem Gruß

sadhappy
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sadhappy
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Re: Frage an Dr. Niedermeier

Beitrag von sadhappy »

Hallo Stollentroll,

vielen Dank für Deinen Tipp. Ich werde mich mal auf die Suche machen.

Lieben Gruß

sadhappy
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era

Re: Frage an Dr. Niedermeier

Beitrag von era »

Hallo, sadhappy,

http://www.mensa.de/testinfo.html

(Womit Du schon die erste Testfrage beantwortet hättest: wie finde ich wo selbständig welche Informationen? )

Liebe Grüsse
von

Erasmus
sadhappy
Beiträge: 75
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Re: Frage an Dr. Niedermeier

Beitrag von sadhappy »

Hallo Erasmus,

vielen Dank für Deine Mühe, aber so weit war ich vorher auch schon (bezogen auf:"Womit Du schon die erste Testfrage beantwortet hättest: wie finde ich wo selbständig welche Informationen?").


Meine Frage bezog sich aber auf einen Einzeltest bei einem Dipl. Psychologen und die damit verbundenen Kosten. Hierüber ist auf der Homepage von Mensa nichts zu lesen.

Lieben Gruß

sadhappy
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artemis
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Re: Frage an Dr. Niedermeier

Beitrag von artemis »

und was bringen einem solche tests?
meiner meinung nach gar nichts!
mußte bereits als kind einen test machen. was kam bei raus?: überdurchschittlich intelligent und trotzdem legasthenikerin. so what?
mit rechtschreibung habe ich immer noch so meine probleme und depri bin ich eben auch. was hilft mir da das wissen um meine zumindest mathematisch-naturwissenschaftliche-intelligenz? na ja, wenigstens die scheine ich ins erwachsenen-leben gerettet zu haben. da war mal so ein mensa-mensch mit iq mindestens 150 im fernsehn. da, wo der vesagte, fing es für mich an interessant zu werden. aber was nützt mir das? manchmal denke ich das leben wäre viel einfacher, wenn man nicht immer so komplex denken würde.
mache jetzt schluß hier. nehmt meinen kleinen ausbruch nicht zu ernst. raus in die welt mußte er aber trotzdem irgendwie
arte
sadhappy
Beiträge: 75
Registriert: 13. Feb 2004, 22:04

Re: Frage an Dr. Niedermeier

Beitrag von sadhappy »

Liebe arte,

Du hast vollkommen recht, dass das Leben einfacher wäre, würde man nicht so komplex denken. Mir geht es aber hier garnicht um das Denken.
Ich brauche diesen Test, um Mensa beizutreten und das ist im Moment sehr wichtig für mich.
In meiner Vergangenheit ist viel versäumt worden und ich habe dafür heute das Nachsehen. Ich versuche das Versäumte jetzt nach zu holen. Ob es mir gelingt? Wer weiss das schon im voraus. Ich versuche im Moment einfach alles, um wieder Fuß zu fassen.

Es fällt mir schwer, die ganze Situation genauer zu beschreiben. Aber soviel: Ich denke, dass ich mein Gehirn anders "füttern" muss, um dem Chaos zu entfliehen.

Ich freue mich aber, dass Du Deinen Ausbruch losgeworden bist. Dann hat mein Thread doch wieder einen positiven "Touch"?
Mal im Ernst: Ich habe mich gefreut, dass ich auch ein kritisches Posting lesen durfte und das meine ich ehrlich.

Lieben Gruß

sadhappy
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Captain Kirk
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Re: Frage an Dr. Niedermeier

Beitrag von Captain Kirk »

Hi Arte, hi Sad --
ich kann Sads Wunsch schon verstehen. Der Hochbegabte denkt eben einfach in manchen Bereichen anders. Und das zu wissen ist schon mal viel wert. In der Schule sind Hochbegabte ja eh nicht so gerne gesehen und es wird bei ihrer Ausbildung viel versäumt. Nicht umsonst landen viele Hochbegabte auf der Sonderschule oder/ und auch in der Psychiatrie. Und im richtigen Leben muß man auch vorsichtig sein diesen Bestandteil der Persönlichkeit, für den man ja nichts kann, zu erwähnen.
Wenn man allerdings weiß, was mit einem los ist dann kann man besser und souveräner damit umgehen und entsprechende Gehirnfütterungen vornehmen . Und man kann auch besser kommunizieren, weil man plözlich versteht, dass andere anders denken und kommunizieren...

Gruß
c.
artemis
Beiträge: 912
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Frage an Dr. Niedermeier

Beitrag von artemis »

ja, ich hätte damals (frühe 70er) auch auf der sonderschule landen können. dank dem bemühen meiner mutter und einiger lehrer trat das nicht ein. dann wurde legasthenie bekannter und ich konnte abbi machen dafür, das sprachen nie so mein ding waren und trotzdem noch immer voll bewertet wurden, sogar ein ziemlich gutes.
von daher: volles verständnis für probleme, die sich aus besonderen begabungen und evtl. auch defiziten ergeben können. aber was nützt einem eine mitgliedschaft bei mensa? bzw. konkreter, warum strebst du die an, sadhappy? was versprichst du dir davon? für mich wäre das nur eine weitere schublade in die ich passe, von der ich aber nicht glücklicher werde. aber es freut mich trotzdem, daß mein kleiner ausbruch dir was gebracht hat. und jeder hat natürlich seinen weg.
es würde mich wirklich sehr interessieren, warum du in der mitgleidschaft bei mensa einen weg für dich siehst.
arte
sadhappy
Beiträge: 75
Registriert: 13. Feb 2004, 22:04

Re: Frage an Dr. Niedermeier

Beitrag von sadhappy »

@ captain,

ich bin beeindruckt, wie Du mein Problem beschreibst. Du hast voll den Nagel auf den Kopf getroffen. Ich war nicht in der Lage meine Situation in Worte zu fassen.
Ich will einfach nur wieder kommunizieren können.
Ich habe ein fürchterliches Chaos in meinem Kopf. Meine Gedanken laufen Amok.
In einem Forum für Hochbegabte habe ich viele Leute kennengelernt, die unter Panikattacken, Magersucht, Bulimie etc. leiden. Ich vermute nach wie vor einen Zusammenhang zwischen Hochbegabung und psychischen Störungen. Diesen Zusammenhang möchte ich erkennen, damit ich danach handeln kann.

@ arte,

wie bereits oben erwähnt, bin ich auf der Suche nach einem Zusammenhang. Es brennt mir unter den Nägeln, andere Menschen mit den gleichen Problemen kennenzulernen.
Ich bin und war auch in den letzte Jahren nicht in der Lage, "normale" Gespräche zu führen.
Mensa organisiert regelmäßige Treffen, wie z. B. Stammtische oder Familienwochenenden.
Meine Hoffnung ist, dass ich mich dort integrieren kann. Ich hoffe weiterhin, dass ich dort Gespräche mit Gleichgesinnten führen kann.
Ich suche nach einer Möglichkeit, mich selber zu erkennen und endlich aufleben zu dürfen.

Möglich, dass diese fixe Idee von mir nicht den Erfolg verspricht, den ich erwarte. Aber dann kann ich wieder einen Punkt in meiner Liste "Nachforschung" abhaken.

Es fällt mir verdammt schwer, meine Gedanken und Gefühle in Worte zu fassen, daher bin ich immer froh, wenn ich direkt gefragt werde. Wenn mir eine "allgemeine" Frage gestellt wird, kann ich wenig damit anfangen.
Ich hoffe aber, dass ich es in diesem Posting geschafft habe Deine Frage zu beantworten.

Lieben Gruß

sadhappy
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Captain Kirk
Beiträge: 633
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Re: Frage an Dr. Niedermeier

Beitrag von Captain Kirk »

Hi Sad,

>ich bin beeindruckt, wie Du mein Problem beschreibst. Du hast voll den Nagel auf den Kopf getroffen. <

Das freut mich. Es liegt wohl daran, dass ich mir über dieses Thema auch bereits seit einiger Zeit den Kopf zerbreche

>In einem Forum für Hochbegabte habe ich viele Leute kennengelernt, die unter Panikattacken, Magersucht, Bulimie etc. leiden.<

Kannst Du mir den Link dazu geben?

>Ich vermute nach wie vor einen Zusammenhang zwischen Hochbegabung und psychischen Störungen. Diesen Zusammenhang möchte ich erkennen, damit ich danach handeln kann.<

Ich habe bei mir einen gewissen Zusammenhang zwischen Begabung und Nichtförderung/Nichtbeachtung dieser Begabung erkannt. Das stetige Ausbremsen in der Schule, das Gefühl irgendwie anders zu sein, andere Interessen als die anderen Kinder, ihre Sticheleien ..plus und/oder daraus resultierend ein geringes Selbstwertgefühl =Interpretation: ich bin anders ... schlechter dümmer defizitär.

Ich habe oftmals die Erfahrung machen müssen, dass ich nicht verstanden werde wenn ich etwas sage.

Inzwischen habe ich erkannt, dass die Kommunikationsschwierigkeit daran liegt, dass ich meistens mit meinen Gedanken schon 10 meter weiter bin als die Anderen. Die Grundlagen eines Themas setze ich immer schon als bekannt voraus und würdige sie keines Wortes. Das stiftet Verwirrung. Als ich das erkannt habe hat sich für mich vieles geklärt.


Gruß
c.
artemis
Beiträge: 912
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Frage an Dr. Niedermeier

Beitrag von artemis »

Ja, du hast es geschafft meine Fragen zu beantworten, Sadhappy.
Ursachen zusammen zu sammeln finde ich auch immer ziemlich wichtig für mich. Ich denke schon, daß es mich sehr geprägt hat in einem Bereich überdurchschittlich begabt zu sein und gleichzeitig in einem anderen zu den totalen Versagern zu gehören. Für mich ist die Lösung meine Defizite zu akzeptieren und offen damit umzugehen aber gleichzeitig auch neine besonderen Fähigkeiten nicht zu negieren und schon gar nicht negieren zu lassen. Sprich, wenn es um logische Dinge geht halte ich mich nicht zurück, aber wenn es um Schriftliches geht, dann habe ich auch keine Scheu mehr mir einem Lektor zu suchen und um Hilfe zu erbitten und das mit ganz offenen Karten.
Ansonsten übe ich gerade den Smaltalk in meinem Umfeld. Mal einfach nur ganz banale Dingen wären einer gemeinsamen Kippe, die eigentlich nichts großes sagen aber Kontakt aufbauen und pflegen. So ne Runde unter ähnlich Beroffenen wäre mir zu eingekastelt, wieder nur so was am Rande der Gesellschaft, wenn auch an einem sicher positiven gewertetem. Aber jeder geht andere Wege und viele Wege führen zum Ziel.
Von daher wünsche ich dir viel Glück und Erfolg. Ich werde jedenfalls neugierig (im positiven Sinne, bitte) verfolgen, wie es bei dir weiter geht.
LG Arte
sadhappy
Beiträge: 75
Registriert: 13. Feb 2004, 22:04

Re: Frage an Dr. Niedermeier

Beitrag von sadhappy »

Hi captain,

>das Gefühl irgendwie anders zu sein, andere Interessen als die anderen Kinder, ihre Sticheleien ..plus und/oder daraus resultierend ein geringes Selbstwertgefühl =Interpretation: ich bin anders ... schlechter dümmer defizitär.
<

Dieses Gefühl war in meiner Kindheit stets gegenwärtig. Aber ich habe auch noch heute darunter zu leiden.

Jede Herausforderung ist mir willkommen. Wenn ich etwas sehe, was ich nicht gelernt habe, dann tüftel ich solange rum, bis ich es mir selber beigebracht habe. Ich würde niemals Kurse oder Unterrichte besuchen um etwas zu erlernen. Es gelingt mir dann auch, und genau das brauche ich für eine Selbstbestätigung. So habe ich mir z. B. selber beigebracht, Klavier und Geige zu spielen. Ich beherrsche die Instrumente nicht perfekt, aber ich habe das Prinzip verstanden und bin in der Lage, einfache Melodien zu spielen.

Wenn mir jemand etwas erzählt, über Gott und die Welt, dann versuche ich schon zuzuhören, drifte aber gedanklich schon wieder ab, weil es absolut uninteressant für mich ist. Am Ende eines solchen Gespräches frage ich mich oft:"Was hat der/die eigentlich erzählt und worum ging es überhaupt???"

Mein Fazit: Ich kann nicht verstehen und werde nicht verstanden.

Es ist, als ob ich mich in einer anderen Welt bewege. Keiner kann meine Interessen nachvollziehen.

Du hattest nach dem Forum gefragt. Leider ist das schon ca. ein Jahr her, und es existiert heute nicht mehr. Es war unprofessionell moderiert und wurde zu oft missbraucht. Aber ich habe heute noch regelmäßigen email-Kontakt zu zwei Personen. Beide hoch begabt. Diagnosen: Einmal Angstneurose und einmal Bulimie+Borderline. Es gibt aber Foren, in denen immer wieder dieses Problem auftaucht, nur will kaum einer darüber reden bzw. schreiben.

Viele werden Angst haben von ihrer Hochbegabung zu berichten. Sie befürchten, dass sie als arrogant und hochnäsig betitelt werden und ihre Hochbegabung nur in den Vordergrund stellen, um beachtet zu werden.

Im TV gab es vor einiger Zeit einen Bericht, der beschrieb, dass Hochbegabung in der heutigen Zeit sogar eine Behinderung wäre. Logisch - mal wieder eine Gruppe, die sich nicht in das System einfügen lässt.

Ich habe heute beim "rumsurfen" noch was tolles entdeckt. Ich weiss nicht mehr, auf welcher Seite ich das gefunden habe, daher kann ich leider auch keinen Quellennachweis bieten. Aber ich fand die Beschreibung höchst interessant:

>Wie „fühlt“ sich Hochbegabung „an" und was kann sie wirklich für Betroffene bedeuten: nämlich nicht unbedingt besser und schneller als andere zu sein- der Streber, der nur gute Noten bekommt, sondern Hochbegabung führt oft zur Isolation, extremen Gefühlen zum "Anderssein" und zu heftigen Problemen mit der Umwelt.>
>"Hochbegabtsein" ist nicht unbedingt was Wünschenswertes. Sie ist vielmehr ein exotisches hoch sensibles Tier, das Tag und Nacht nach Nahrung schreit. Es kann dich zwingen reif zu sein, bevor du dazu bereit bist.
<

In diesem Sinne und diesmal noch vor Mitternacht

Lieben Gruß

sadhappy
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wuschel
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Re: Frage an Dr. Niedermeier

Beitrag von wuschel »

Captain Kirk
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Re: Frage an Dr. Niedermeier

Beitrag von Captain Kirk »

Hi Sad, danke für deine Antwort.

Hi Wuschel, irgendwie reden wir anscheinend meistens aneinander vorbei. Mich interessiert keine Zahl.

Für mich war es lediglich wichtig zu erkennen, dass und welche besonderen Fähigkeiten ich habe und dass dies kein Manko ist sondern etwas Schönes, für das ich mich nicht zu schämen brauche. Wenn Dir ständig gesagt wird wie blöd Du bist, nur weil die anderen nicht verstehen was Du sagst (und Du kapierst es nicht, dass es die anderen sind die nicht verstehen, weil Du stets einen Zerrspiegel vor Augen hattest), und eines Tages redest Du mit einem z:B. Philosophen oder Chemiker oder was immer ... und plötzlich wirst Du verstanden ... und der sagt nicht, mein Gott bist Du blöd, das ist doch alles Quatsch was Du erzählst ...sondern der sagt ...oh interessant ...und plötzlich kannst du kommunizieren. Das ist wie eine Erlösung.
Und dann kann vielleicht auch das bisherige verkorkste Leben anders angepackt werden.Vielleicht mit anderen Zielen.

Gruß
c.
wuschel
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Re: Frage an Dr. Niedermeier

Beitrag von wuschel »

KRRA2603
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Re: Frage an Dr. Niedermeier

Beitrag von KRRA2603 »

Hallo @all,

ich finde diesen Thread sehr interessant (Entschuldigung Herr Pfeiffer O:-) )

Ich habe im letzten Jahr (damals ging es mir noch etwas besser) im Rahmen einer psychologischen Untersuchung einen IQ-Test gemacht. Hab mich nicht sonderlich angestrengt, weil ich nicht wußte, dass er da einen IQ-Test mit mir macht, dachte sind nur einfach so ein paar Fragen. Heraus kam trotzdem ein IQ von 130.
Ich war ziemlich erstaunt, hätte doch niemals damit gerechnet.
Der Psychologe meinte ich habe erst dort angefangen zu denken, andere schon aufgegeben hätten. Er wäre an diesen Fragen schon längst gescheitert.
Diese Aussage hat mich damals sehr verwirrt, weil ich niemals mit diesem Ergebnis gerechnet hätte. Allerdings ließ sich dadurch für mich später dieses Gefühl des "Andersseins" erklären. Das ist schon immer so gewesen. Solange ich mich zurück entsinne, gibt es bis auf 2-3 Ausnahmen, niemanden der etwas mit mir zu tun haben wollte. Die Kinder im Kindergarten und in der Schule haben mich größtenteils ausgelacht und ich würde es heute fast mit "gemobbt" beschreiben.
Ich glaube allerdings in meinem jetzigen Zustand würde ich nicht wieder auf so ein Ergebnis kommen. Schaffe es ja gerade so mit Mühe und Not einen Text bis zum Ende zu lesen, manchmal nicht mal das.
Mein Hobby Lesen und selbst Schreiben ist für mich im Moment unmöglich auszuführen. Ich fühle mich einerseits wie getrieben (keine Chance mich lange genug auf mein Buch zu konzentrieren), andererseits innerlich total leer, es gibt zur Zeit nichts, was mich aus der Reserve locken kann, ich habe zu nichts Lust und an nichts Spaß.
Aber trotz meines IQs habe ich in der Schule total versagt. Traue mich gar nicht jemandem meine Zeugnisse zu zeigen, diese passen nicht zu mir. ;o)
Ich habe vor einigen Jahren versucht über Fernstudium das Abi nachzuholen. No Way. Habe das ca. 3 Wochen durchgezogen. Dann war es vorbei. So ist es immer. Ich fange tausend Sachen an, bekomme aber nichts fertig. Ich habe tausende Ideen im Kopf, nur mit der Umsetzung hapert es. Entweder weil es mir zu langweilig wird oder weil ich inzwischen 30 andere Projekte begonnen habe oder aber weil ich es schlicht und einfach vergesse. Manchmal fällt mir dann irgendwann mal ein "Ach ja, da war ja noch was". So ist es immer.
Geht es anderen von Euch auch so? Ich weiß einfach nicht mehr was ich dagegen tun soll.
Hat das mit den Depressionen zu tun? Dann müßte ich die allerdings schon als Kind gehabt haben, weil wie gesagt, ich kenne mich nicht anders. Immer auf tausend Hochzeiten gleichzeitig tanzen, unkozentriert und zeitweise entweder immer auf dem Sprung oder oder total zurückgezogen, dann will ich einfach nur meine Ruhe. Nichts hören nichts sehen.

Grüße
Regenbogenfee
Captain Kirk
Beiträge: 633
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Frage an Dr. Niedermeier

Beitrag von Captain Kirk »

Wuschel
Joe3
Beiträge: 9
Registriert: 22. Feb 2004, 18:41

Intelligenz/auf allen Hochzeiten tanzen/Perfektionist

Beitrag von Joe3 »

Hallo Regenbogenfee,

fand Deinen Beitrag gerade ziemlich spannend, drum hier mein "Senf" dazu:

>Ich fange tausend Sachen an, bekomme aber nichts fertig. Ich habe tausende Ideen im Kopf, nur mit der Umsetzung hapert es.

Kenne ich zu gut. Bei mir geht es von einem absoluten Perfektionismus aus. Auf den Höhepunkt getrieben habe ich diesen mit meiner Abschlußarbeit im Studium, die zu einer Doktorarbeit wurde. Ausgehend von dem Gefühl, dass ich den ganzen Berg an Teilapekten des Themas, den ich mir vorgenommen hatte, nicht schaffen werde, war ich schon während der Abschlußarbeit in der psychologischen Beratung des Studentenwerks. Mit der Arbeit habe ich mich letztlich so ausgepowert, dass ich da noch heute (ein Jahr später) dran knabbere.
Diesen Perfektionismus lege ich bei fast allem an den Tag - Beispiele: Die Therapeutensuche habe ich akribisch und lange betrieben. Bei allen möglichen alltäglichen Dinge überlege ich, wie ich es perfekt machen kann bzw. wie ich es vermeide fehler zu machen. Bsp.: Geht das Handy kaputt, suche ich so intensiv und ausführlich, dass ich irgendwann deutlich mehr Ahnung habe als viele andere. Bringt mir nur nichts, da ich dann viel zu viel Energie und Zeit in ein eher unwesentliches Thema gesteckt habe, dann zwar weiss wie mein optimales Handy aussehen würde (das es nicht gibt) und mcih letztlich nicht entscheiden kann, welches ich nehmen soll.

Ich habe uch immer tausend Sachen im Kopf, die ich erledigen will. Vergessen tu ich dann auch mal was - wenn das passiert, nehme ich es aber nicht mehr so tragisch.

Was die Intelligenz angeht: Nen Intelligenztest habe ich noch nicht gemacht, bin es aber wohl ziemlich. Meine Prüfer und mein Chef an der Uni sind zumindest immer wieder ziemlich von mir und meinen wissenschaftlichen Leistungen begeistert. Was wiederum nicht heisst, dass ich das nicht anzweifeln würde. Als Perfektionist habe ich schliesslich immer Dinge an meinen Arbeiten auszusetzen, die ich für noch nicht fertig/perfekt halte. Dabei verliere ich nur leicht das Niveau aus dem Blick, auf dem sich das abspielt.
In der Schule war ich immer Aussenseiter ("Mobbing" ist nen ganz gute Begriff für das, was ich da letztlich durchgemacht habe). Ziemlich gut war ich in der Oberstufe in den meisten Fächern. Nur bei Sprachen, Musik/Kunst und Sport hatte ich "Durchhänger".

Was mich an meiner Depression oft ziemlich fertig/traurig macht, ist, dass ich einfach keine Kraft habe, meinen wissenschaftlichen Interessen nachzugehen, einen anspruchsvollen Job zu suchen oder auch ne Promotion anzuleidern. Meine Kraft reicht ja nicht mal für die Aushilfsjob, die ich schon habe, und für den anstehenden Umzug.

Mein Beitrag ist sicher etwas konfus geworden, aber ich drück jetzt mal auf Abschicken ...

Liebe Grüße aus meinem Tief

Jo
sadhappy
Beiträge: 75
Registriert: 13. Feb 2004, 22:04

Re: Frage an Dr. Niedermeier

Beitrag von sadhappy »

Ich war auf der Realschule und habe dort nur Mist gebaut. Meine Lieblingsbeschäftigung war: Lehrer provozieren (heute weiß ich, dass es sch..... war). Die Realschule verließ ich mit dem Hauptschulabschluss. Danach habe ich eine Ausbildung gemacht. Weil es aber nicht mein Traumberuf war, wollte ich mich weiter qualifizieren. Auf der Handelsschule habe ich dann meine „mittlere Reife“ nachgeholt. Hier bemerkte ich das erste Mal, dass mehr in mir steckte, als ich vermutet hatte. Als ich zur Handelsschule kam, lief das Schuljahr schon drei Monate. Ich hatte nie vorher was mit BWL, Buchführung oder Stenographie zu tun. Nur anhand von Unterlagen meiner Mitschüler habe ich den Stoff von drei Monaten nachgeholt. Die Handelsschule verließ ich dann mit sehr gutem Erfolg. Mein Berufswunsch änderte sich und ich ging auf ein Abendgymnasium.
Hier nahm dann mein Leben eine entscheidende Wende. Nach 1,5 Jahren Abendgymnasium brachte mich erstmalig meine Krankheit zur Strecke. Ich erlebte im Englisch-Unterricht meine erste Panikattacke. Die Attacken häuften sich und ich fing an, immer öfter vom Unterricht fernzubleiben. Ich war so auf Perfektionismus aus, dass mich das „minus“ bei einer 1 minus schon gestört hat. Eines Tages war ich nicht mehr in der Lage, das Gymnasium weiter zu besuchen und brach es mit einem Notendurchschnitt von 1,3 ab.
Kurz darauf war ich dann auch in stationärer Behandlung wegen Angstneurose und sozialer Phobie.
Nach der stationären Therapie und drei Jahren ambulanter Therapie hatte ich mich dann wieder einigermaßen gefangen. Ich lebte mein Leben so ziemlich „normal“ und habe wieder gearbeitet.

Letzten Sommer erlebte ich einen Rückfall. Meine Diagnose heute: Borderline-Störung/Anpassungsstörung.
Und jetzt bin ich an einem Punkt, an dem ich überhaupt nicht mehr weiter komme. Ich bin nicht traurig, sondern eher frustriert und wütend darüber. Immer wenn ich auf dem Weg nach oben bin, schlägt „es“ zu und wirft mich zu Boden. Ich frage mich, warum mir immer wieder Steine in den Weg gelegt werden. Warum zwingt mich meine Krankheit immer wieder in die Knie? Warum bin ich nicht in der Lage, ihr Contra zu bieten?

Gruß von einer nachdenkenden und wütenden

sadhappy
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starwars
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Registriert: 16. Apr 2004, 09:45

Re: Frage an Dr. Niedermeier

Beitrag von starwars »

Hallo
ich hab so ungefähr das gleiche Problem. War jetzt am Anfang des Jahres wegen Depression in einer psychiatrischen Klinik und dort wurde bei mir auch ein Intelligenztest durchgeführt, mit dem Ergebnis 132. Und ich habe mich dann auch gefragt weil ich schon über Jahre hinweg Gedächtnisstörungen ob ich dann auch schon so lang depressiv bin. Und meine persönliche Meinung dazu ist ja und zwar latent ohne diese Antriebslosigkeit und sonstigen Symtome der richtigen Depression, sie ist immer da.
Da ich deine Lebengeschichte nicht kenne will ich mich nicht in Vermutungen stürzen, aber dir noch ein Buch empfehlen was mir persönlich einiges klarer gemacht hat.
Der Titel ist:Sie haben es doch gut gemeint von Josef Giger-Bütler die ISBN lautet
3-407-85788-8

MfG Saturas
starwars
Beiträge: 2
Registriert: 16. Apr 2004, 09:45

Re: Frage an Dr. Niedermeier

Beitrag von starwars »

Hallo nochmal

Mein Beitrag geht an kleine Regenbogenfee

MfG Saturas
PM
Beiträge: 1
Registriert: 30. Apr 2004, 11:44

Re: Frage an Dr. Niedermeier

Beitrag von PM »

Hallo Regenbogenfee,

es ist das erste Mal, dass ich einen Beitrag in ein Forum setze und ich bin mir nicht sicher ob ich es richtig mache und es auch wirklich funktioniert, also hab' gegebenenfalls bitte etwas Nachsicht...

Wie dem auch sei, ich bin vor kurzem im Internet über eine Seite gestolpert:

http://eigen-sinn.bei.t-online.de/home.htm

und dachte sie könnte dich vielleicht interessieren. Sie handelt von hochbegabten Kindern mit Aufmerksamkeits Defizit Syndrom. Ich kenne dich natürlich nicht und weiß auch nicht genau, wie deine momentane Situation zustandegekommen ist, aber möglicherweise findest du dich ja zu einem Teil in den Berichten wieder und es hilft dir ein wenig weiter.

Viele Grüße
Shia
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