Chronische therapieresistente Depression

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Undine72
Beiträge: 37
Registriert: 3. Okt 2015, 16:41

Chronische therapieresistente Depression

Beitrag von Undine72 »

Hallo,

ich bin 46 Jahre alt, weiblich und schon seit meiner Jugend an Depressionen erkrankt. Ich leide an einer chronischen therapieresistenten Depression, d.h. ich bin schon seit Jahrzehnten depressiv ohne dass sich durch irgendwelche Therapien eine gravierende Besserung eingestellt hat.Die Intensität meiner Depression ist schwankend, ich bin jedoch nie ganz frei von depressiven Symptomen.

Ich nehme zurzeit Venlafaxin und Lamotrigin in hoher Dosis, mache eine tiefenpsychologische Therapie und gehe halbtags arbeiten. Ich habe schon unzählige Medikamente ausprobiert, die allesamt nur wenig oder gar nicht geholfen haben. Die jetzige Medikamentenkombi sorgt zumindest dafür, dass ich gelegentlich auch mal einige bessere Tage habe.

An Psychotherapien habe ich auch schon vieles durch, auch einige Klinikaufenthalte - stationär und ganztagsambulant.

Gibt es hier Leute mit ähnlichen Erfahrungen oder Diagnosen? Ich würde mich über einen Austausch sehr freuen.

LG, Undine
Gertrud Star
Beiträge: 3441
Registriert: 30. Jun 2014, 19:09

Re: Chronische therapieresistente Depression

Beitrag von Gertrud Star »

Hallo Undine,

willkommen im Forum.
Da hast du ja schon einiges probiert und nichts half so, wie man sich das so wünscht.
Mit dieser Erfahrung bist du nicht alleine. Das wirst du merken, wenn du dich hier umsiehst.

Ich wünsche dir einen guten Austausch.

LG Gertrud
Der-Micha
Beiträge: 53
Registriert: 11. Mai 2015, 22:12

Re: Chronische therapieresistente Depression

Beitrag von Der-Micha »

Hallo Undine,

ja ich kann deinen Weg sehr gut nachvollziehen - Mir geht's ähnlich. Ich bin 33 und "offiziell diagnostiziert" seit round about 10 Jahren schwer depressiv.

Ich habe auch bis vor ein paar Jahren (mit Unterbrechungen) viele Jahre Psychiotherapie hinter mich gebracht und dann vor ca. 3 Jahren durch Psychiater / Neurologen mit Medis angefangen. Ich hab so ziemlich den halben Sortimentschrank durch aber weder die jahrelangen Therapiesitzungen noch jegliche Medis haben je irgendeine Wirkung gezeigt - abgesehen (war ja klar) von den Nebenwirkungen. Jetzt bin ich, eigentlich hübscher, immer schlanker Kerl, dank dem Scheiß auch noch dick geworden und kann mich damit rumschlagen. Dankeschön. :-I Nie wieder werde ich diesen Dreck einnehmen.

Nun bin ich seit recht genau einem Jahr gar nicht mehr in irgendeiner ärztlicher Behandlung, weil mir bisher eben echte Alternativen fehlen und meine Hausärztin da auch nicht so besonders hilfreich, oder vielleicht auch etwas überfordert, ist bei der Suche nach neuen Lösungsansätzen. Ich selber habe inzwischen nach all den Misserfolgen und beruflichen Problemen (siehe nächster Absatz) auch keinerlei Kraft mehr und vegetiere daher nur noch vor mich hin und warte ab, was das Leben so vom einen auf den nächsten Tag so bringt. Meine Familie ist keinerlei Hilfe und macht, im Gegensatz, nur immer wieder Druck, sodass ich vor zwei Wochen mit lautem Knall bis auf Weiteres den Kontakt abgebrochen habe. Freunde habe ich schon lange keine mehr (mein Handytelefonbuch hat vielleicht grad noch 6 Einträge, die sind alle Familie oder Nummern wie Friseur, usw.), eine glückliche und lange Beziehung hatte ich noch nie, die letzte ist auch ca. 5 Jahre her.

Arbeiten gehe ich seit 4 Jahren nicht mehr, nachdem ich meinen letzten Job als Ramp Agent am Flughafen Düsseldorf gekündigt hatte, weil das Geld nicht mal fürs Leben reichte. Den Job habe ich zwar geliebt, er hat mir gut getan. Nachdem mich mein Chef dann aber am gesamten Flughafen bei allen Konkurrenzfirmen schlecht geredet hatte und ich nix mehr finden konnte, bin ich dann vollends zusammengebrochen und hab aufgehört, mir um Jobs einen Kopf zu machen und erst mal gesund zu werden. Ich habe danach zwar im Luftfahrtbereich durch Zeitarbeitsfirmen nochmal ein paar Angebote erhalten, aber irgendwie habe ich bemerkt, dass ich seit der Kündigung plötzlich eine Art Versagensangst vor Jobs entwickelt habe und somit aus Angst, den Job nicht schaffen zu können, jegliche Angebote dann immer unter Ausreden abgelehnt. Das sieht die ARGE natürlich anders und daher darf ich mich seit diesen 4 Jahren regelmäßig mit denen rumschlagen und meine letzten Energiereserven an diesen unnötigen Mistverein verschleudern. Wie soll man denn da gesund werden... :-D

Joa, huch, nun wurde aus meinem Post eine halbe Lebens- und Leidengeschichte, sorry :-P Ach was, deal with it! ;) Lange Rede, kurzer Sinn: Mir geht es wie dir, ich habe lang und breit die klassischen Dinge durchgezogen, aber immer wieder mit genau 0,0 Effekt.
Ich habe zwar gewisse "Ideen" von Dingen, die mir wohl helfen würden, die sind aber eher unrealistisch und wären so kräfteraubend umzusetzen, dass ich dazu alleine nicht in der Lage bin.
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: Chronische therapieresistente Depression

Beitrag von Bittchen »

Liebe Undine,lieber Der -Micha,

wenn ich hier die Biographien lese ,gerade von noch jungen Betroffenen,bin ich sehr berührt.
Es ist eine sch...Krankheit,da sind wir uns einig.
Aber aufgeben gibt es nicht nicht,es kann sich immer zum Guten wenden.
Die kurzen,aber guten Momente genießen und spüren können,das ist so wichtig.
Selbst kleine Schritte machen,immer wieder kurze positive Aktivitäten.
Schon hier immer wieder zu schreiben ist sehr positiv und kann euch gut tun.
Das ist anstrengend und auch ein langer Weg,aber es geht!!!
Nie die Hoffnung verlieren,es wird besser ,wir wissen nur nicht wann.

@Micha,du kannst auch wieder ein schlankerer Kerl werden,hübsch bist du ja geblieben.

Liebe Grüße
Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
Der-Micha
Beiträge: 53
Registriert: 11. Mai 2015, 22:12

Re: Chronische therapieresistente Depression

Beitrag von Der-Micha »

@Bittchen: Also über das "Jung" können wir streit... nee spaß ;) Du hast natürlich Recht, vor allem weil diese verdammte Krankheit dadurch "uns Jungen" eben das ganze Leben langfristig kaputt macht. Aber man darf sich eben nicht unterkriegen lassen und muss einfach stoishc daran glauben, dass iiiirgendwann alles besser sein wird.

Was die Kilos angeht: Das habe ich auch fest vor - ein paar Monate Fitnessstudio und ich wäre auch wieder voll der alte. Aber aus Erfahrung von vor 2 Jahren weiß ich, dass ich das nicht lange durchhalten würde, weil mir bei solchen "Hobbies" alleine schnell langweilig wird und ich bisher noch niemanden gefunden habe, der gemeinsam sporteln geht. Sobald ich dazu jemanden finde, werde ich wieder mit irgendeinem Sport anfangen und explizit die Kilos ab- und neue Muskeln antrainieren.
Jani1990
Beiträge: 69
Registriert: 16. Nov 2017, 15:37

Re: Chronische therapieresistente Depression

Beitrag von Jani1990 »

Hallo Udine72

Da ich auch gerade von meiner Therapiesitzung gekommen bin denk ich vielleicht auch eine "therapieresiste Depression zu haben". Das Arbeitsamt wollte mich in einen 1 Euro Job stecken, weil ich seit 6 Monaten keine neue Arbeit gefunden habe. Ich muss es jetzt zum Glück doch nicht machen, da ich doch noch eine normale Arbeit gefunden habe die ich morgen anfange. Mein Therapeut meinte es ging mir ums Geld, weil ich diese Arbeit nicht machen wollte. Es ging mir nicht ums Geld, es ging mir nie ums Geld. Es ging mir um das Gefühl den Stempel aufgesetzt zu bekommen "Du bist nichts wert, keiner braucht dich also mach hier für einen symbolischen Euro Drecksarbeit" Ich will nicht schlecht über die Leute reden die diese 1 Euro Jobs machen müssen, aber für mich ist das nur eine moderne Form der Sklaverei, mehr nicht.

Ich will nicht reich seien, ich will "glücklich" seien. Ich will morgens aufstehen und mich auf den Tag freuen, Ich will einen Partner haben zu dem ich jeden Tag zurückkehren kann und der mir beisteht wenn es mir schlecht geht. Ich will meinen Beitrag leisten und mich nicht nur so fühlen als würde ich nur nehmen und nichts zurückgeben können.

Nichts davon hat mit Geld oder Sozialen Status zu tuen. Aber ich habe leider keinen Sozialen Status...also kann ich dem Partner den ich mir wünsche auch nichts bieten und somit bleibt mir nur die Einsamkeit und das Gefühl für jeden nur Zeitverschwendung zu seien. Ich kann mich nicht mit Geld "belohnen", egal wie wenig ich mit meiner Arbeit verdiene, ich schulde ihnen eigentlich mehr Geld als sie mir einfach weil sie mir eine Aufgabe vermitteln und ich mich ablenken kann.
Rheinechse
Beiträge: 21
Registriert: 13. Jan 2019, 12:53

Re: Chronische therapieresistente Depression

Beitrag von Rheinechse »

Hallo alle!
Liebe Undine,

ich bin 45 Jahre alt, weiblich und auch schon seit meiner Jugend ( streng genommen Kindheit) an Depressionen erkrankt. Meine Lebensqualität hat sich stark erhöht, seit ich medikamentös in einer Klinik 2012/2013 eingestellt wurde. Aber ich gute und schlechte Phasen... und sehr schlechte...

Ich finde es toll, dass du trotz allem noch arbeiten kannst, wenn auch halbtags.
Ich selbst musste Erwerbsunfähigkeitsrente beantragen.

Ich mache Psychotherapie , zur Zeit kognitive Verhaltenstherapie, aber ich habe auch schon tiefenpsychologische gemacht.

Und weil es mit der Diagnose "rezidivierende schwere Depression "nicht leicht zu leben ist, habe ich den Thread "wenn die Depression ( ein Leben lang?) bleibt" eröffnet, ich denke , mit ungefähr der gleichen Intention wie du. Dort haben viele geantwortet, mitten aus dem Leben und vielleicht hilft es dir ja , dort mal zu lesen ( oder zu schreiben)Viele liebe Grüße, Rheinechse :hello:
Undine72
Beiträge: 37
Registriert: 3. Okt 2015, 16:41

Re: Chronische therapieresistente Depression

Beitrag von Undine72 »

Hallo Gertrud, hallo Micha, hallo Bittchen, hallo Jani, hallo Rheinechse,

ich bin gerade ganz überwältigt, wie viele sich bereits gemeldet haben. Danke euch allen!

Ja, ich gehe trotz meine Erkrankung noch halbtags arbeiten. Es ist allerdings ein Kampf ohne Ende. Meistens habe ich nachmittags, wenn ich nach Hause komme, überhaupt keine Kraft mehr. Immer wieder muss ich mich krankschreiben lassen, weil nichts geht. Mein Arbeitgeber reagiert da sehr verständnisvoll, aber mir ist auch klar, dass ich dieses Verständnis nicht ausreizen sollte. In Rente gehen kann ich mir derzeit nicht vorstellen, hauptsächlich aus finanziellen Gründen.

Micha, ohne Medikamente geht es bei mir gar nicht. Habe auch das schon ausprobiert, aber es ging schnell nach hinten los. Zum Glück habe ich bei meiner Medikation kaum Nebenwirkungen. Ich hatte aber auch schon Medikamente, die ich wegen der Nebenwirkungen (Gewichtszunsahme etc.) absetzen musste.

Zuzeit bin ich wieder mal auf der Suche nach neuen Lösungsansätzen. Aber was, wenn man schon fast alles ausprobiert hat? Mit meiner Psychiaterin habe ich letztens über EKT gesprochen. Ich schrecke aber noch davor zurück.

Ich habe nur wenig soziale Kontakte, weil ich es als mühsam empfinde, diese zu pflegen. Außerdem hält sich das Verständnis für meine Probleme auch bei meinen engsten Bezugspersonen sehr in Grenzen.

Momentan stecke ich wieder ganz tief drin in meinem Loch. Nichts macht mir Freude, alles fühlt sich sinnlos an. Aber ich gebe nicht auf. Bisher habe ich immer die Erfahrung gemacht, dass auch nach dem schlimmsten Tief wieder ein paar bessere Tage folgen. Daran halte ich mich momentan fest.

Liebe Grüße
Undine
Rheinechse
Beiträge: 21
Registriert: 13. Jan 2019, 12:53

Re: Chronische therapieresistente Depression

Beitrag von Rheinechse »

Liebe Undine,

irgendwie kommt mir das alles sehr bekannt vor, was du schreibst. Die Leute ziehn sich schnell zurück, wenn man ihnen ein paar Mal absagt und nur was von "depressiv" murmelt. Ich war damals immer geschockt, wie schnell man von einem Menschen mitten in der Gesellschaft einsam wird. Allerdings was ich damals noch nicht verstanden habe, die machen das größtenteils wahrscheinlich auch als Selbstschutz.
Zumindest als eine Bekannte von mir eine Krebsdiagnose erhielt, habe ich mich auch eine Zeit erstmal fern gehalten. Ich bin damit nicht fertig geworden.
Deswegen, wenn Freunde sich dann wieder bei mir melden, bin ich nicht böse auf sie.

Das habe ich in Phasen der Depression aber noch ganz anders gesehen. Und ich hatte meinen Partner an der Seite. Ohne ihn, wäre ich - wahrscheinlich nicht da wo ich jetzt bin.

Hast du denn das Gefühl, deine Therapie bringt dir was? Ich habe auch schon mal tiefenpsychologische Therapie gemacht, aber damals war ich noch nicht soweit. Im Moment mache ich VT, und ich komme sehr gut mit meiner Therapeutin zurecht. Diese Stunden sind immer meine Stütze. Allerdings, wenn ich wirklich ein ernsthaftes Problem habe, dann gibt sie mir einfach oft ihre Meinung als Mensch und versteckt sich nicht hinter dem Label "psychotherapeutin". Das hat mir schon oft bei schwierigen Entscheidungen sehr geholfen.
Dass du übrigens einen Chef hast, der soviel Verständnis hat, das ist wirklich sehr außergewöhnlich. Ich habe das noch nie erlebt, sobald ich nicht stressresistent genug war, wollte man mich weg haben.An drei Arbeitsstelllen bisher.

In der KLinik, in der ich 2012/2013 war, wurde auch EKT durchgeführt. Das haben Leute gemacht, bei denen kein Medikament und keine Therapie angeschlagen hat. Ich habe zwei Patienten kennengelernt, bei denen das sehr gut geholfen hat. Es ist nur etwas aufwendig. Du musst in die Klinik, darfst eine gewisse Zeit vorher nichts essen... und wenn du dann eine Zeit gut drauf bist, kann es sein, dass es nachlässt und wieder holt werden muss. Aber wiegesagt, bei den Leuten, die ich erlebt habe, hat es gut gewirkt.
Also überleg es dir einfach in Ruhe.

Ich wünsche dir jetzt noch einen schönen Abend und dann ein schönes Wochenende, :hello:
Rheineckse
Peter1
Beiträge: 3399
Registriert: 15. Apr 2018, 12:06

Re: Chronische therapieresistente Depression

Beitrag von Peter1 »

Hallo Rheinechse
EKT hat der Psychiater in der Klinik auch für mich empfohlen. Der Oberarzt hat glücklicherweise sein Veto eingelegt. Er meinte, das so ein herber Rückfall, wie nich ihn hatte, normal sein kann während einer Psychotherapie.
EKT wird anfangs 6-8 mal innerhalb von zwei Wochen durchgeführt. Es muss anfangs alle sechs Wochen wiederholt werden. Jedes mal Voll Narkose !!! Künstlich erzeugter Krampf Anfall !!!
Bei manchen Patienten extreme Nebenwirkungen. Ich wüsste nicht, ob ich das mit machen würde, obwohl es zu über 90 % wirksam sein soll.

VlG, ohne Strom im Kopf , Peter
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
riverflow
Beiträge: 535
Registriert: 4. Apr 2014, 11:30

Re: Chronische therapieresistente Depression

Beitrag von riverflow »

Hallo Peter,

Und Du hast es nicht erschreckend gefunden, wie schnell bei Dir von EKT geredet wurde?

Wer sagt das mit der Erfolgsquote von über 90 %? Klinikeigene Daten?

Es werden jedes Mal epileptische Grand Mal-Anfälle ausgelöst. Während meiner Schulzeit hatte ich eine Freundin mit Epilepsie. Sie hat regelmäßig Medikamente genommenen, um eben diese Grand Mal-Anfälle zu verhindern. Die können dem Gehirn nämlich unwiderruflichen Schaden zuführen.
Was man also bei Menschen mit Epilepsie unbedingt zu verhindern sucht, provoziert man also bei Menschen mit Depressionen?
Basiert also die Wirksamkeit darauf, dass das Gehirn zu stark geschädigt ist, um sich an die Depression zu erinnern?

Und wenn EKT in über 90% der Fälle so gut hilft, warum nimmt die Zahl der Betroffenen dann nicht rapide ab?

Mein Lieblingsprofessor hat mal erwähnt, dass wohl kein Psychiater, kein Neurologe sich selbst diesem Verfahren aussetzen würde - aus Angst vor einer bleibenden Gehirnschädigung.

Dem Patienten hingegen wirds als gut wirksam und harmlos verkauft....
Peter1
Beiträge: 3399
Registriert: 15. Apr 2018, 12:06

Re: Chronische therapieresistente Depression

Beitrag von Peter1 »

Hallo Riverflow
Der Psychiater hat mir zur Information eine Studie von mehreren bekannten Fachärzten vorgelegt, nach der EKT bei schweren Depressionen zu über 90% wirksam sein soll. Es wird allerdings nicht gerne angewendet, da es erhebliche Nebenwirkungen haben kann. Der Oberarzt hat den Stationsarzt in meinem und Barbaras Beisein derart zusammen geschissen, das mir der arme Kerl direkt leid tat.
Ich hatte nach einem Einzel Gespräch einen sehr herben Rückfall. Die Ärzte haben mich für vier Tage schlafen gelegt. Jedes mal, wenn ich aufwachte, bekam ich wieder einen Becher, mit einer unbekannten Flüssigkeit, und nachdem ich mir eine geraucht hatte, ging ich wieder schlafen. Nach dem Medikament habe ich nie gefragt, aber das Schlafen hat mir gut getan. Nach den vier Tagen hatte ich zwei Wochen jeden Tag ein Gespräch mit meiner Psychologin. Danach ging es mir sehr viel besser.
Der Oberarzt meinte auch, das in der Klinik tiefer gegangen würde bei den Gesprächen, und solche Rückfälle schon mal vorkommen könnten. Er sah für EKT überhaupt keine Notwendigkeit.

VlG Peter
Ps. Frag mich bitte nicht nach den Autoren der Studie.
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
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