Geschäftsmodell depressiver Patient

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Bimbam
Beiträge: 40
Registriert: 15. Dez 2018, 19:40

Geschäftsmodell depressiver Patient

Beitrag von Bimbam »

Hallo Leute,
um es vorweg zu sagen: Therapie ist ein wichtiger Baustein bei der Depression!
Aber und jetzt kommt's: Da wir keine Lobby haben und ohnehin still leiden wird uns als Akut-Patient zugemutet qualvolle Monate ohne therapeutische Hilfe zu überstehen. Für den, der dann noch keine familiären Stützen hat ein zusätzlich extrem verschärfter Umstand. Es ist schlichtweg eine Frechheit, dass wir Patienten derart lang warten müssen um in de Genuss eines Therapieplatzes zu kommen. Die innere Hürde des Depressiven hängt ohnehin sehr hoch, Hilfe anzunehmen. Der Notfall-Kranke soll trotzdem alles allein regeln. Die haben überhaupt keine Ahnung von dem entsetzlichen Leid, in dem sich ein Depressiver befinden kann und ich meine jetzt nicht die depressiven leichteren Verstimmungen!!!! Das Problem ist - je kränker ich bin - desto weniger kann ich um Hilfe schreien und desto weniger Hilfe bekomme ich. Das ist ein Zustand, der so nicht bleiben darf. Wir alle müssen kämpfen, uns nicht in die Ecke schieben lassen, laut um Hilfe schreien!
Also um Himmels Willen schreit laut um Hilfe, geht zum Arzt, ruft an, es gibt auch so etwas wie einen sozialpsychiatrischen Dienst - nicht viel aber auch etwas um anzuklopfen.
Die Therapien selbst könnten oft besser sein. Klar das ist sehr individuell. Dennoch: Ich bin der Meinung, wenn das ganze nur noch abläuft wie ein Gespräch unter guten Bekannten: Wie wars diese Woche....und dann bla bla - das wird im Einzelfall nicht genügen. Auf jeden Fall ist es sinnvoll, wenn ich mich dazu in der Lage fühle auch wiederholt konkret nach dem aktuellen und weiteren Vorgehen nachzufragen. Auf jeden Fall sollte ich ein zielorientiertes therapeutisches Arbeiten anstreben. Nur so habe ich die Chance eine hinreichend gute Hilfe zu bekommen. Ich sage das aus vielen schlechten Erfahrungen heraus. Nochmals: um Himmels Willen nicht auf Therapie verzichten. Dennoch muss ich sagen, dass ich mich persönlich oft als Geschäftsmodell empfunden habe. Einer wollte mich gänzlich ohne Medikamente kurieren. Ich sehe heute noch sein entsetztes Gesicht, sein Ohnmacht, als ich trotz seiner beruflichen Kompetenz, was er auch noch in diesem Moment sagte, einen depressiven Schub innerhalb der Therapie bekam. Ich war der böse Patient, der sich nicht wunschgemäß verhalten hat.Ich persönlich kenne zwar den Trigger für meine depressiven Schübe - doch kein Therapeut ist darauf eingegangen, niemand bot mir konkrete Hilfe an, selbst wenn ich sie als Ziel der Therapie definiert hatte. Dagegen sollte man auf jeden Fall rebellieren.
Ich wünsche euch viel Licht und Kraft!
Danny68
Beiträge: 17
Registriert: 30. Dez 2018, 13:56

Re: Geschäftsmodell depressiver Patient

Beitrag von Danny68 »

Hallo Bimbam ich bin Danny 68 so wie das verstanden habe hast du nur schlechte Erfahrungen mit Therapeuten gemacht . Aber wenn du doch den Auslöser für deine Depressionen kennst hätten sie doch darauf aufbauen können. Das ist schade ich hoffe du findest noch den richtigen der dir auch zuhört. LG Danny
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