Psycho-Atheismus

Antworten
dasweisserauschen
Beiträge: 10
Registriert: 27. Mär 2004, 13:37

Psycho-Atheismus

Beitrag von dasweisserauschen »

wegen psycho-atheismus:
es ist früher oder später festzustellen, dass psychotherapie und psychiatrie immer nur so gut ist und vor allem extrem davon geprägt, mit welchen menschen als gegenüber man es zu tun hat. es gibt da z.b. die absolutistischen psychiater, die alle patienten als wandelnde krankheitsbilder begreifen und gutmenschlerische therapeuten, die bei jedem patienten unvoreingenommen ein ganzheitliches verstehen aufbauen wollen.
es gibt die ärzte, die zu promotionterminen von pharmakonzernen eingeladen werden und mit einem sack voll werbegeschenken zurückkommen und von nun an das neue medikament an fast jeden verschreiben. es gibt die blätterer, die schlaue bücher haben, in denen für jede diagnose die passende medikamentation steht (z.B. atosil -> Borderline).
Dann gibt es noch die temporären Strömungen. So kann es einem Arzt passieren, dass er in 90% seiner Fälle die "Borderline"-Diagnose gestellt hat und am Ende des Jahres sich fragt, ob sich hier eine Epidemie ausbreitet oder er es sich schlicht etwas zu einfach gemacht hat. Wiederum irgendwelche verkopfte Professoren sehen in der Diagnose nur einen perversen Zeitgeist und würden das niemals diagnostizieren, weil es diese Persönlichkeitsstörung in ihrem Weltbild gar nicht gibt.
Ähnlich ist es mit der multiplen Persönlichkeitsstörung. Während sich einige Therapeuten mit gleich einem Dutzend Zungen abmühen, gehen andere davon aus, dass es dieses Krankheitsbild gar nicht gibt und letztlich die Therapeuten selber die Patienten in den Lösungsversuch, sich selbst in mehere Personen abzuspalten, die alle eine eigene Biographie haben, getrieben haben.
Nicht zu vergessen sind da noch die Psychiater, die mit dem Verweis auf lebenslang Zuckerkranke die Krankheit Depression zu lebenslangem Konsum von Antidepressiva verdammen, während wieder andere davon ausgehen, dass man die Depression mit einer gelungenen Psychotherapie und nur temporären Gebrauch von Pillen in den Griff bekommen könnte.
Ferner gibt es zweifelhafte Psycho-Gurus wie Hellinger und Co., die mit "neuen" Methoden und Therapien meinen, den Weg zur Wahrheit gefunden haben und mit Familienaufstellungen oder Reinkarnationstherapie Heilung simulieren.
Unter all dem steht vor allem eins: Die Individualität des Menschen und das Fehlen eines Königswegs. Die Einsicht, dass der Mensch zwischen zwei Therapiesitzungen auf sich allein gestellt ist und letztlich für sich selber sorgen muss.
Seila
Beiträge: 149
Registriert: 21. Mär 2003, 17:57

Re: Psycho-Atheismus

Beitrag von Seila »

Hi, genau wegen Deinem letzten Satz überlege ich meine Thera abzubrechen, ich weiss warum das bei mir alles so ist, was ich anders machen könnte, nur den Weg muss ich selber gehn...Und 20 Jahre in denen einiges schief lief, soll durch eine Stunde in der Woche begradigt werden...na ich weiss nicht.
Schliesse mich Deinem Posting einfach mal.
Kia koe koa
tomroerich
Beiträge: 3102
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52
Kontaktdaten:

Re: Psycho-Atheismus

Beitrag von tomroerich »

Hi Jared,

guter Artikel, so gut wie druckreif!
Ich könnte deinem Fazit fast zustimmen, wenn es mir nicht etwas zu fatalistisch klingen würde, was Seila ja auch prompt als Bestätigung dafür auffasst, dass Therapien keinen Sinn haben.
Du hast gut dargestellt, wo die große Schwachstelle aller Therapie- und Forschungsbemühungen im Bereich Psyche liegen: Man versucht, das mechanische Weltbild, das allen Wissenschaften zu Grunde liegt, auch hier anzuwenden. Es wird kategorisiert, statistisch gewertet und zum Schlusss passt doch keiner in die Kategorie oder Statistik. Aber Vorsicht: Eine Therapie ist nicht vordergründig die Anwendung einer Theorie auf eine Psyche sondern eine Beziehung. Und in diese Beziehung bringt ein Therapeut ein gewisses Wissen ein und der Klient sein Problem. Ist der Therapeut gut und kommt es zu einer echten Beziehung, dann wird er sein Wissen nur als Basis nehmen und sich auf die Einmaligkeit seines Klienten einlassen. Und nur das hilft dem Klienten. Das Wissen oder die Theorie ist nur dazu da, damit der Therapeut einen Rahmen hat, auf den er sich beziehen kann (damit er nicht verrückt wird, sagte mir mal ein Therapeut). Er wird die Realität des Klienten immer vor die Theorie stellen, sonst ist er nicht gut.

Deshalb würde mein Fazit heißen: Der Therapeut hilft dem Klienten, allein sein zu können.

Gruß von

Thomas
Betroffene für Betroffene

http://www.depressionsliga.de
Seila
Beiträge: 149
Registriert: 21. Mär 2003, 17:57

Re: Psycho-Atheismus

Beitrag von Seila »

Hi, ok stimmt Thomas, dann habe ich den falschen Therapeuten, der mir nur sein Wissen und seine Ansichten aufdrückt. Und meine erste Therapeutin hat gar nix gemacht. Und die Kraft für den dritten, vierten ect. Versuch hab ich einfach nicht mehr...das Misstrauen ist auch zu gross.
Liebe Grüße
Kia koe koa
tomroerich
Beiträge: 3102
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52
Kontaktdaten:

Re: Psycho-Atheismus

Beitrag von tomroerich »

Welche Alternativen siehst du denn für dich, Seila? Hast du das Gefühl, auch ohne auszukommen und es alleine zu schaffen? Und wenn das nicht so ist?

LG

Thomas
Betroffene für Betroffene

http://www.depressionsliga.de
Seila
Beiträge: 149
Registriert: 21. Mär 2003, 17:57

Re: Psycho-Atheismus

Beitrag von Seila »

Tja lieber Thomas, diese Fragen beschäftigen mich seid mindestens ner Woche.
Ich weiss es nicht :-/
Auf der einen Seite denke ich mir: Was verlierst Du schon, eine Stunde in der Woche hast Du allemal zeit. Auf der anderen Seite: Vergiss es, es bringt Dir nichts...
Gedankenspirale. Aber ich hab immer weniger Lust hinzugehn und wenn schon der Therapeut meint: Also manche Stunden find ich langweilig, da rede nur ich...
was soll das ganze schon....
Ich hatte auch schon Abstürze in einer Therapie...von daher...hm. Wie sind Deine Erfahrungen?
Kia koe koa
cool
Beiträge: 2797
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Psycho-Atheismus

Beitrag von cool »

Hallo Jared,
mein Fazit ist : Es gibt gute Ärzte und Therapeuten. Manchmal muss man etwas suchen, um den zu finden, der zu einem passt. Und man kann sich nicht der eigenen Verantwortung für sich selbst und seine Gesundheit entziehen. Mehr wie in jedem anderen Fachgebiet der Medizin, ist in der Psychiatrie und Psychotherapie Teamarbeit angesagt. Dein posting ist sicher interessant für "Fortgeschrittene" und Psychiatrieerfahrene. Ich hoffe das es nicht zur Verunsicherung bei Lesern führt, die dringend Hilfe benötigen.
Grüße, Cool
Franzi
Beiträge: 191
Registriert: 1. Apr 2003, 12:10

Re: Psycho-Atheismus

Beitrag von Franzi »

Hallo Thomas,

finde Deine Antwort sehr schlüssig. Damit sprichst Du aber genau den Knackpunkt an, an dem es häufig in Therapien hapert. Das Einstellen des Therapeuten auf das jeweilige Individuum.

Ich habe es selbst erlebt als Fall betrachtet zu werden. Das ist in jeder Hinsicht gefährlich, denn wenn Du selbst durch die Krankheit instabil bist und eine Thera machst, um Dir über einiges klarer zu werden und Dir dann in der Thera Sachen übergestülpt werden, die nicht passen und eher einer Fehleinschätzung gleich kommen. Dann kann Dich das noch weiter zurückwerfen, oder zumindest verunsichern.

Nun bin ich nicht der Typ, der so schnell aufgibt. Aber trotzdem hat es mich Zeit gekostet zu erkennen, dass eine solche Form der Therapie ungeeignet ist und nie zum Ziel kommt. Das Fatale finde ich es, wenn dann der Therapeut/in Dir noch einzureden versucht, es habe an Dir selbst gelegen, dass diese Therapie nicht erfolgreich war. So habe ich es in einer langjährigen Therapie erlebt. Ich bin erst während der Therapie richtig krank geworden. Vorher hatte ich Probleme, nachher war ich depressiv. Da es mir zunehmend schlechter ging, fiel es mir schwer, die Therapie zu beenden. Außerdem hatte ich doch schon so vieles von mir preisgegeben. Da wollte ich nicht schon wieder von vorne beginnen. Die Erkenntnis für mich daraus war, nicht zu lange festzuhalten an etwas,das mich nicht wirklich weiterbringt. Ich habe das auch als Eigenschaft gesehen, die mich hemmt. Insofern hat mir die Thera doch etwas gebracht. Aber es war ein sehr steiniger und schmerzhafter Prozeß.

Auch Therapeuten sind Menschen und machen Fehler. Für mich war es wohl nicht die richtige Therapeutin. Danach war ich auch schon kurz vorm Aufgeben und dachte, es bringt alles nichts. Bis ich nach langer Suche die richtige Therpeutin fand.

Ärgerlich finde ich Therapeuten, die versuchen, dem Patienten ihr fertiges, zum Teil angelesenes Konzept überzustülpen. Zum Beispiel kursiert so eine blöde Liste mit Hunderten von Beschäftigungen, die einen motivieren sollen, wieder aktiver zu werden. Darunter so schwachsinnige Vorschläge wie auf den Friedhof gehen, oder obzöne Gesten zu machen oder dergleichen. Aber die Liste enthält daneben auch andere Beschäfigungen, wie segeln gehen, schwimmen, lesen oder was auch immer. Ich kam mir durch so eine Liste einfach schlicht verarscht vor und als Testobjekt, um zu sehen, was ich denn davon so auswählen würde. Zweimal bekam ich eine solche Liste vorgelegt. Beim ersten ging eine wertvolle Therapiesitzung dafür drauf und brachte nichts. Als ich beim zweiten Mal bei einer anderen Therapeutin protestierte und sagte, die Liste würde ich schon kennen und hielte sie in meinem Fall für nicht geeignet, wurde auch das als ein Symptom meiner Erkrankung gewertet. Ab da war natürlich auch diese Therapie nicht erfolgreich. Aber es kamen in diesem Fall noch andere gravierendere Fehleinschätzungen hinzu, die ich hier jetzt nicht anführen möchte,weil sie zu weit führen würden.

Ich bekam auch Fehldiagnosen bei anderen Patienten mit. Auch folgenreichere als bei mir. So bekam eine Patientin eine Borderline-Störung diagnostiziert, weil sie suizidgefährdet war. Und es für die Therapeuten nicht nachvollziehbar war, das sie ein Mensch ist, der sehr diszipliniert ist und daher auch wohl als Resulat eines Traumas viel mit sich selbst ausmacht. Es war nur ihrer eigenen Beharrlichkeit zu verdanken, dass diese Fehldiagnose letztendlich wieder zurückgenommen wurde.

Oder es wurde in traumatischen Erlebnissen von Patienten herumgewühlt,um sie dann mit den dadurch konfrontierten Erinnerungen und schmerzlichen Gefühlen völlig allein zu lassen. Die notwendige Unterstützung fehlte dann. Eine Traumatherapie wäre sicher anders vorgegangen und hätte nicht noch mehr Schaden angerichtet.

Soweit zu meinen Erfahrungen und Erlebnissen mit Therapie. Wichtig ist denke, sich selbst nicht aufzugeben und daran zu denken, dass die eigenen Fähigkeiten im aktuen Krankheits-
schub zwar verschüttet sind, aber nicht für immer verlorengegangen sind. Das heißt sich nicht völlig in Frage stellen zu lassen, sondern eher nach Veränderungsmöglichkeiten bei einem selbst zu suchen. Das heißt auch weiter für sich selbst verantwortlich zu bleiben und sich nicht die Verantwortung abnehmen zu lassen! Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass das in der aktuten Situation oft sehr schwer ist, sich das zu sagen und daran zu glauben.

Aber wenn es einem wieder besser geht, zeigt es sich das dies der richtige Weg ist.

Liebe Grüße

Franzi
tomroerich
Beiträge: 3102
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52
Kontaktdaten:

Re: Psycho-Atheismus

Beitrag von tomroerich »

Hallo Seila,

meine Erfahrungen sind gut. Ich habe das 300 Std. lang praktiziert über einen Zeitraum von 3,5 Jahren verteilt. Und es war so bei mir, dass ich unbedingt reden wollte, alles platzte nur so aus mir raus und lange konnte ich die nächste Stunde kaum erwarten. Sicher, irgendwann war der Druck weg, dann wurde es auch manchmal zäh. Aber immer wieder kam Neues in Gang, durch Träume, Erlebnisse, Rückschläge.
Ich glaube, bei dir ist das ein bißchen anders, oder? Ich meine, der Drang zu reden fehlt vielleicht und du kannst dich nicht öffnen? Versuchst du vielleicht zu sortieren, gehst zu sehr mit dem Kopf dran?
Wie gesagt, Therapie funktioniert nur als Beziehung, solange du dort sitzt und drauf wartest, dass der Thera ein Zauberwort sagt, das dich gesund macht, passiert nichts. DU bist der Akteur, nicht der Thera.

Lieben Gruß

Thomas
Betroffene für Betroffene

http://www.depressionsliga.de
Seila
Beiträge: 149
Registriert: 21. Mär 2003, 17:57

Re: Psycho-Atheismus

Beitrag von Seila »

Hallo Thomas,
auch da muss ich Dir recht geben, mein Thera meinte am Anfang oft:Sie sind der Pilot ich nur der Copilot. Na subba...fand ich damals schon komisch.
Der Drang zu reden ist versiegt. Ich kann mich keinem total öffnen, egal ob es mein Therapeut oder meine Schwester ist.
Warum und wieso das alles so ist, weiss ich längst und den letzten Schritt muss ich alleine machen, oder eben nicht.
Wir überlegten schon was krankhaft ist oder was einfach meine Persönlichkeit ist. Kann ja wohl nicht sein, dass ich nach einer Therapie rausstolziere und jedem das sage was mir ned passt, ach egal ich weiss nicht wie ich das formulieren soll hier. Mir wurden schon einige Wege und Überlegungen gezeigt, dass half schon, dafür bin ich auch dankbar. Vielleicht hab ich wirklich die naive Vorstellung ein Therapeut sagt mir was ich wann machen oder unterlassen soll. Wie man einem Kind zeigt, wie es Schuhe bindet .
Und innerlich hab ich damit schon abgeschlossen, daher denke ich dass es erst recht wenig bringt. Aber wir werden sehn, morgen is die nächste Stunde.
Nachmittägliche Grüße
Kia koe koa
Seila
Beiträge: 149
Registriert: 21. Mär 2003, 17:57

Re: Psycho-Atheismus

Beitrag von Seila »

Hallo,
möchte mich mal wieder melden. Habe die Therapie abgebrochen. Tja was gibt es da noch zu sagen...dass ich mich nun recht alleine fühle. Werde wieder regelmäßig zu meinem alten Neurologen gehen, allein schon zwecks der Medikation.
Gut die Hälfte der genehmigten Stunden waren um, nun bekomm ich doch nicht einfach wieder ne Therapie oder? (Abgesehn davon dass ich keine rechte Lust habe mich auf Suche zu begeben oder eine neue Form der Therapie auszuprobieren). Die Kasse will doch 2 Jahre Pause erstmal sehn..?!?
Werde als Abschluss meinem Therapeuten noch einen Brief schreiben, weil ich wie versteinert dasass und ihm gar nicht so recht erklären konnte warum und wieso ich das nun beende, worauf er schon etwas beleidigt reagierte.
So das für heute.
Kraftvollen Tag an alle mitlesenden...
Kia koe koa
Dilbertina
Beiträge: 35
Registriert: 21. Aug 2003, 12:14

Re: Psycho-Atheismus

Beitrag von Dilbertina »

Hi Franzi,

den folgenden Veitrag habe ich gerade unter Psychtherapie für Siggi veröffentlicht.
Ich finde er passt aber auch gut hierher:


Nun, ich will einfach 'mal meine Erfahrungen
dem Forum mitteilen - und Dir auch...


Zu 1)
Aufgrund eines depressiven Schubes nach einer Brainlight-Behandlung. Ich wußte damals allerdings nicht, was ein depressiver Schub ist.

zu 2)
Ja, das war mir aber nicht klar. Meine Ex-Psychologin hat davon übrigens nix gesagt...

zu 3)
Mit vielen Mühen habe ich mir obendrein auch noch ein paar psychsomatische Probleme (Zähneknischen, Alpträume, Gedankenrasen usw.) eingehandelt.
Sprüche wie "Es ist normal, dass es schlimmer wird, ehe es sich besser" hielten mich allerdings neben meiner wachsenden Verzweiflung bei der Stange.

zu 4)
Ich hätte mir 3 Jahre Leiden gespart - schlicht und ergreifend. Eine sehr, sehr schmerzhafte Selbsterkenntnis!

zu 5)
Tja, gute Frage -
a) für mich: Schadenersatzklage gegen meine Ex-Psychologin? Schwierig wegen der Beweislage - "im Zweifel für den Angeklagten". D.h. viele Anwaltskosten, wenig Aussicht auf Erfolg

b) für den Rest der Welt: Vorsicht! Ganz ganz viel Vorsicht!
Ach ja - und 'nen guten Arzt (Psychiater & Neurologe). Bei mir wirken die Medikamente ein - zugegeben subjektives - Wunder. Besonders das verdammte Morgentief ist weg.

Vielleicht, aber auch nur vielleicht hilft mein Beitrag ja jemandem,
a) sich nicht allein zu fühlen oder
b) seinen eigenen Therapeuten 'mal nachdenklich zu betrachten...

Ciao

Dilbertina
Siggi schrieb:
> Hallo liebes Forum,
>
>
>
> Wenn meine Zeit der Psychotherapie Revue passieren lasse, stellen sich mir folgende Fragen.
>
> 1. Wie kam ich zur Psychotherapie, was war der Grund?
> 2. Gab es Alternativen?
> 3. Was hat die Psychotherapie in den vielen Jahren bewirkt? (Aufwand und Ergebnis)?
> 4. Wie wäre der Krankheitsverlauf ohne PT? (fiktiv)
> 5. Welche Konsequenzen ergeben sich aus den eigenen Erfahrungen und aus denen vieler Mitpatienten?
>
>
> Die Frustration über ausbleibende Erfolge als auch das zunehmend schwindende Vertrauen in die tatsächlichen Hilfsmöglichkeiten der Psychotherapie wirken sich doch gerade hinsichtlich der Depressionsausprägung verheerend aus, insbesondere, da ich keine Alternative erkennen kann.
>
QqE3zumawS
Beiträge: 29
Registriert: 21. Mai 2004, 23:12

Re: Psycho-Atheismus

Beitrag von QqE3zumawS »

Hallo Seila,

Habe gerade keine richtige Zeit für ein ausführliches Posting. Aber ich wollte Dir rasch noch einen Tipp geben.

Habe gerade gelesen, dass Du die Therapie hingeschmissen hast. Diese Prozedur habe ich auch mehrfach durch. Dabei hatte ich auch oft nicht den Mut, es dem Therapeuten direkt zu sagen und bin einfach weg geblieben. Was natürlich dann zu den von Dir schon erahnten unangenehmen Folgen führt - lange Wartezeit beim nächsten Therapeuten, 2jährige Wartezeit bei der Kasse usw..

Aus diesen Erfahrungen heraus kann ich Dir nur dringend raten noch einmal mit Deinem Therapeuten Kontakt aufzunehmen und über Deine Unzufriedenheit zu reden und zwar mit dem Ziel, dass er Dich an einen Kollegen bzw. eine Kollegin überweist, der/die eventuell besser zu Deiner Konstellation passt.
Dass Du so zu sagen seinen Rat suchst, sollte sogar einen "beleidigten" Therapeuten veranlassen hier konstruktiv in Deinem Sinne tätig zu werden. Und für Dich hätte diese Verfahrensweise enorme Vorteile.
Nicht einfach hinschmeißen!!!!
Der wesentlichste Faktor bei der Wirksamkeit der Psychotherapie ist das therapeutische Verhältnis!

Gruß, Siggi
Seila
Beiträge: 149
Registriert: 21. Mär 2003, 17:57

Re: Psycho-Atheismus

Beitrag von Seila »

Danke Siggi!
Kia koe koa
Antworten