Weihnachten - und es geht wieder los

FrequentFlyer
Beiträge: 293
Registriert: 23. Dez 2017, 02:20

Weihnachten - und es geht wieder los

Beitrag von FrequentFlyer »

Hi, ihr lieben Liebenden!

Ich muss jetzt mal lästern, Druck ablassen... und jeder Betroffene sollte vielleicht nicht weiter lesen.
Es geht mir so auf den Sack... Um meine Lizenz zu erhalten muss ich ab und an selbst fliegen, ansonsten bin ich beratend tätig. Auf dem Weg zum Flughafen hat mir meine Freundin eine "komische" Nachricht geschickt - eigentlich schon seit ein paar Tagen war diese Aura wieder da. Wenig liebe Worte, keine Emojis in den Nachrichten, eher Einsilbigkeit bei Telefonaten. Okay, Weihnachten steht vor der Tür und jeder von uns hat seine Strategien. Ich versteh mich echt gut mit meiner ExFrau (ich mag sie... nein, keine Liebe mehr - aber es hatte seinen Grund warum wir verheiratet waren), ihrem neuen Partner und meinen Jungs die bei ihnen leben - wir haben einen Monopoly Abend am 25. verabredetet. Ach egal...
Zwei Stunden vor der Landung hab ich nun die Bitte von meiner Freundin per WhatsApp erhalten, sie nicht mehr "auf allen Ebenen" zu kontaktieren. Mir ist vieles echt egal. Aber die Geburt meines ersten Sohnes hat mir Gander Center in Neufundland per Funkspruch mitgeteilt. Das hatte seine eigene Komik, aber für mich war es der Punkt mein Leben zu ändern. Ach, auch egal. Nein, nicht egal, denn es ist ein wunder Punkt. Nie wieder wollte ich in so eine Situation geraten. Der nächste Flug zurück bin ich selbst... eine Scheiße ist das. Ich weiß ja auch selbst dass ich nichts wirklich machen kann... aber ich kann ja noch nicht mal anbieten vorbei zu kommen. Ich kann mich noch nicht einmal sinnlos betrinken und meinen Blues seinen freien Lauf lassen....
Ihr doofen Depressiven, ihr geht mir echt auf den Sack. So schön hätte es zwischen den Jahren sein können. Und nun? Nun werde ich wieder die Basics mit meiner Freundin harausarbeiten müssen... es kotzt mich im Moment so an....
LG
Sybilix
Beiträge: 79
Registriert: 11. Mär 2018, 23:58

Re: Weihnachten - und es geht wieder los

Beitrag von Sybilix »

Hallo FrequentFlyer,

es ist schon kurios. Deine letzten Posts waren fast durchweg positiver Natur.
Mir geht soviel durch den Kopf in diesem Moment, gefasst, nicht überrascht.
Überrascht bin ich schon lange nicht mehr in Zusammenhang mit Depression, Dich hat es offensichtlich kalt erwischt.
Von all den vielen Schreiben und Forenbeteiligten, bist Du Einer, welcher mich und ich ihn nun schon fast ein Jahr begleitet - fast so lange wie meine eigene Angehörigen-Depressionsgeschichte.
Meine Kinder haben, als ich ausgezogen war, immer mal Fallen lassen "...als Du noch / als Mama noch ... als wir noch alle zusammen gewohnt haben". Es ist ein sehr signifikanter Marker in der persönlichen Zeitrechnung.
Mir fällt spontan ein: Erwartungsmanagement. Du bist davon ausgegangen, dass es stetig bergauf geht. Das kein Tal mehr kommt. Warst Du wirklich so naiv, oder wolltest Du trotz des bekannten Risiko das nicht mehr wahrhaben? Hast es verdrängt?

Mir schoß sofort in den Kopf "Du fliegst - eines der risikantesten Unternehmen, seit Menschengedanken". Warum tun wir es dennoch, tagein tagaus?
Auf jeden Start folgt eine Landung und in deinem Fall, auf jede Landung auch ein Start - wohl noch für eine lange Zeit. Ergo, viele, viele, viele Aufs- und Abs.

Erschrocken bin ich an einer Stelle:
FrequentFlyer hat geschrieben: ...
Mir ist vieles echt egal. Aber die Geburt meines ersten Sohnes hat mir Gander Center in Neufundland per Funkspruch mitgeteilt. Das hatte seine eigene Komik, aber für mich war es der Punkt mein Leben zu ändern. Ach, auch egal. Nein, nicht egal, denn es ist ein wunder Punkt. Nie wieder wollte ich in so eine Situation geraten.
...
Ich kann Dir sehr gut nachempfinden.
Als unsere Tochter (die Große) zur Welt kam, hatte ich geplanten Urlaub. Naja, was soll ich sagen, Kinder halten sich selten an Termine und die Natur schon gar nicht. Über eine Woche nach Termin. Keine einfache Geburt etc.
Folglich musste ich los, als meine Frau noch im Krankenhaus war. Neu in der Firma, "Antrittsbesuch" im Ausland usw.
Noch bis vor kurzem von ihr und bis heute höre ich von meiner Tochter: "Du warst nicht da, als ich aus dem Krankenhaus gekommen bin...". Wir wohnten im 2. Stock, meine Frau musste also alleine mit Kaiserschnitt/Schmerzen Kind und Babyschale tragen.
Eines der wenigen, wenn nicht sogar das Einzige in meinem Leben, was ich ändern wollte, wenn ich könnte. Dennoch muss ich mit dieser "Last" leben. Lange hatte ich ein wirklich schlechtes Gewissen. Heute nicht mehr.
Dank der Depression... Spinnt der jetzt? DANK Depression? Ja...
Unter anderen Umständen hätte es keine "Notlage" gegeben, wo ich ansatzweise das hätte "ausgleichen" können. Nun kann/konnte ich das.

Auch heute höre ich fast täglich "Wie machst Du das nur? Wieso sprichst Du nicht schlecht von deiner Frau, Du hättest allen Grund dazu? Ich kenne nicht viele Männer die dass mitmachen würden? ... als Angehöriger kennt ihr all die oberflächlichen Vorurteile".

Wie auch schon früher geschrieben, die Liebe/Verbundenheit zu meiner Frau ist mir (erstmals, gefühlt ECHT) bewusst geworden. Solch einen Post, Emotionen preis zu geben, sich verwundbar zu machen, hätte ich vor geraumer Zeit im Traum nicht getan.

Denk an etwas Größeres, z.B. das Weltall. An die Beziehung Erde/Sonne oder Mond/Erde. Oder anderer, x-beliebiger Planeten mit Umlaufbahn zueinander. Mal ist man sich nah, mal ist man sich fern. Aber es gibt immer eine (unsichtbare) Verbindung zwischen beiden. Ist es nicht mit Beziehungen genauso?
Sind es Küsse die eine Beziehung ausmachen? Ist es Händchen halten? Andere Offensichtlichkeiten?
Nein, die kann ich vortäuschen, die kann ich schauspielern, die kann ich bei einer kurzen Liebschaft erleben. Aber dass worauf es ankommt, kann man nicht sehen, nicht hören, nicht schmecken. Aber fühlen. Mangels besserer Umschreibung würde ich sagen "mit dem Herzen".

Erfreue Dich an dem was Du hast:
Dank deines Jobs hast Du etwas, dass DIR Spaß macht. Du hast eine Aufgabe. Einen klaren Rahmen. Eine sichere Basis. Ein (gutes) geregeltes Einkommen. Stell Dir vor, was wäre, wenn Du dich tagein, tagaus auch darüber Sorgen müsstest?

Außerdem ist Weihnachten. Alle rennen der weihnachtlichen Erwartung, der weihnachtlichen Perfektion hinterher...
Ich nicht mehr.
Die Kids (einer noch im Kindergarten) erklären mir, dass es sowohl den Weihnachtsmann als auch das Christkind nicht (mehr) gibt, weil beide schon "tot" sind. Der Adventskranz sind 4 Kerzen mit Weihnachtsdeko in einer Schale. Der Baum im Sonderangebot vom Discounter und deswegen oder weil mir ein Malheur unterlaufen ist (ein paar Tage trocken/drinnen stehen lassen) quittiert er jede kleinste Berührung mit Nadelausfall.
Stört es die Kinder? Nein, nur mich.

Mach Dich nicht an deiner eigenen Erwartung kaputt, erfreue Dich an dem was Du hast. Und geht es schlecht ist das "gut" - es kann (wahrscheinlich) fast nur besser werden...

Ich hoffe Du bekommst die Kurve und hast auch noch ein paar schöne Tage und wenn es nur Stunden sind, mit deinen Lieben.

Alles Gute,
Sybilix
DieNeue
Beiträge: 5554
Registriert: 16. Mai 2016, 22:12

Re: Weihnachten - und es geht wieder los

Beitrag von DieNeue »

Hallo FrequentFlyer,

ich trau mich jetzt trotzdem mal zu antworten. ;)
Ich bin mir nicht sicher, ob ich alles richtig verstanden habe, falls nicht, vergiss einfach, was ich schreibe.

So wie ich es verstanden habe, musst du heute an Weihnachten arbeiten und hattest auch mit deiner Freundin nichts zusammen vor. (?) Außerdem hast du für morgen einen Spieleabend geplant. Und nun platzt deine Freundin plötzlich rein, mal wieder mit totaler Ablehnung, "Kontaktverbot" und seltsamem Verhalten. Und es geht wieder los, du hast gedacht, ihr wärt über den Berg und jetzt kannst du wieder von vorne anfangen und das kotzt dich an.

Würde mich auch ankotzen und mich kotzt meine Situation gerade auch an, weil ich (wie fast immer) kurz vor Weihnachten die Krise bekomme. Meine Lieblingsnachbarn, die für mich richtige Freunde geworden sind, ziehen in ein paar Tagen weg und ich bin dann ein paar Monate allein im Haus, bis die neuen Nachbarn einziehen. Das nimmt mich unterbewusst mehr mit als ich dachte. Seit Wochen ist alles anstrengend, ich schaffe es seit Tagen nicht, duschen zu gehen oder zumindest meine Haare zu waschen. Auch heute nicht und ich bin nachher bei meinen Eltern eingeladen. Das ist echt frustrierend und ich habe jetzt beschlossen, ich gehe einfach so wie ich bin und wenn ich scheiße aussehe: Is halt so, kann ich jetzt auch nichts ändern. Meine Wohnung sieht seit Wochen chaotisch aus, ich schaffe es einfach nicht Ordnung zu machen. Und Chaos stresst mich immer total.
So stelle ich mir Weihnachten auch nicht unbedingt vor. Total assig rumzulaufen, in der Wohnung Chaos, bäh.

Aber mir ist das jetzt egal. Es ist einfach so. Es wird irgendwann wieder von selber besser.
Vielleicht kannst du deine Situation so sehen, dass deine Freundin auch einfach wieder eine Krise hat - wie Sybilix geschrieben hat - es geht auf und ab.
Verlass dich drauf, es wird wieder besser. Und vielleicht musst du gar nicht viel dafür tun! Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es oft einfach wieder aufwärts geht, ohne dass man ein großes Tamtam drum macht. Ohne dass sich andere Leute einmischen und meinen mir helfen zu müssen. Meine Mutter hat das irgendwann mal gesagt, dass sie oft nicht wusste, wie sie mir helfen sollte, wenn es mir schlecht ging, aber dass sie irgendwann festgestellt hat, dass sich das oft von selber wieder gelöst hat. Dass ich das alleine hingekriegt habe oder dass es einfach von alleine wieder anders wurde.

Lass dich jetzt nicht runterziehen von den Befindlichkeiten deiner Freundin. Du hast immer geschrieben, du willst dich nicht mehr von ihr beeinflussen lassen und verhältst dich ihr gegenüber wie du willst und wie du es für richtig hältst. Das finde ich gut!
Lass dich nicht aus der Bahn werfen, nur weil sie gerade wieder einen Anfall von Lass-mich-in-Ruhe hat!
Mach du jetzt, was du dir vorgenommen hast. Mach deine Arbeit (auch wenn es blöd ist, an Weihnachten arbeiten zu müssen) und dann geh zu deinem Spieleabend. Fertig. Lass sie einfach mal hocken. Du musst dich nicht drum kümmern. Auch wenn ich verstehe, dass du ihr gerne helfen willst und frustriert bist und deine Beziehung retten willst. Aber das kannst du auch noch nach Weihnachten ;)

Ich hoffe, mein Geschreibsel hilft dir irgendwie weiter und ich mache es nicht noch schlimmer.

Liebe Grüße,
DieNeue

P.S. Wenn du an Weihnachten über den Wolken bist, bist du von uns wahrscheinlich der einzige, der die Sonne sieht :)
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: Weihnachten - und es geht wieder los

Beitrag von Bittchen »

Liebe DieNeue ,lieber FrequentFlyer,

@DieNeue,du schilderst die Situation ,in die wir Betroffenen immer wieder Mal geraten können,sehr treffend.
Es ist schwierig für Angehörige da zu helfen.
Ich finde mich in deinem Beitrag sehr gut wieder,auch wenn meine Lebenssituation ganz anders ist.
Aber ich habe auch eine Tochter die betroffen ist und alleine lebt.
Eine erneute Krise geht nicht immer ohne Auseinandersetzungen ab.
Ja,wir klettern selbst ganz langsam irgendwann die Kellertreppe wieder rauf.
So eine Situation kann es leider immer wieder geben bei rezidivierenden Depressionen.
Entweder halten Partner das aus,weil die Liebe groß genug ist,oder sie streichen die Segel.
Bei einer Blutsverwandschaft, wie bei den Eltern, ist es wieder anders das auszuhalten.
Wenn es der Tochter oder dem Sohn so schlecht geht und wir selbst betroffen sind,weiß man auch was so passieren kann.
Immer spielt auch Angst um die geliebte Person oder auch Schuldgefühle bei den Angehörigen eine große Rolle.
Bei Lebenspartnern ist die Frage auch präsent,was passiert wenn ich mich ganz distanziere?

Noch erträglich Weihnachtstage mit vielen guten Momenten.
Liebe Grüße
Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
DieNeue
Beiträge: 5554
Registriert: 16. Mai 2016, 22:12

Re: Weihnachten - und es geht wieder los

Beitrag von DieNeue »

Hallo Bittchen,

du hast Recht. Man macht sich Sorgen, was passieren könnte, wenn man dem Partner nicht hilft oder nicht helfen kann.
Ich glaube, ich gehe da zu sehr von meiner Situation aus. Ich bin schon aus dem Schlimmsten raus und kann ganz gut damit umgehen. Deswegen kann meine Familie eher drauf vertrauen, dass ich das schon mache. Und ich habe auch noch die Entlastung durch das Betreute Wohnung. Das hilft, denke ich, auch meinen Eltern, weil sie wissen, dass sich jemand kümmert.
Wenn jemand aber richtig tief drinsteckt und noch nicht weiß, wie man damit umgehen kann, macht man sich berechtigterweise noch mehr Sorgen. Das ist wahrscheinlich eine Gratwanderung: Hilft man oder nicht? Oder nur ein bisschen?

Ich habe neulich auch die totale Krise bekommen wegen einer (eigentlich positiven) Aussage. Hab mich gefühlt, als wäre ich der Depp, der nur dafür da ist, um anderen das Leben schöner und angenehmer zu machen, indem ich ihnen Aufgaben abnehme, die sie nicht schaffen. Ich kanns ja machen, hab ja genug Zeit als Rentner, DieNeue machts schon. Bin dann auf Whatsapp etwas ausgeflippt, meine Eltern waren erschüttert, aber am nächsten oder übernächsten Tag konnte ich meine eigenen Gedankengänge nicht mehr wirklich nachvollziehen.
Ich wollte nur sagen, dass nicht alles so heiß gegessen wird, wie es gekocht wird.
Aber es hängt natürlich alles sehr vom Betroffenen ab, wie weit er schon im Umgang damit ist, wie stark die Depressionen sind und auch vom Partner, wie oft er schon die Erfahrung gemacht hat, dass es sich auch wieder ohne seine Hilfe geregelt hat.

Liebe Grüße,
DieNeue
FrequentFlyer
Beiträge: 293
Registriert: 23. Dez 2017, 02:20

Re: Weihnachten - und es geht wieder los

Beitrag von FrequentFlyer »

Hallo ihr Lieben!

Ganz kurz vorweg: Es ist nicht so schlimm nach einer gewissen Zeit. Ich ärger mich eigentlich auch mehr über mich selbst.

Aber von vorne: Ich schreib dies übrigens auch für mich selbst, da ich der festen Überzeugung bin, dass Schreiben Gedanken ordnet und mich damit selbst weiter bringt. Deswegen kann ich nochmals nur jeden, der hier passiv mitliest, auffordern selbst zu schreiben. Das Ordnen der Gedanken ist das eine – was mein kleines Herz aber richtig freut ist, dass ihr das ganze lest, euch eigenen Gedanken macht und antwortet. Das ist schon etwas besonderes.

Vorweg auch noch mal die Familiensituation, was vielleicht schon vieles erklärt. Wir beide habe je zwei Söhne, von denen alle über 18 sind, außer mein Kleiner, der erst dreizehn ist. Wir führen eine Fernbeziehung und haben mal verabredet das wir die Kinder außen vor lassen. Wir finden die müssen sich nicht mit dem jeweiligen neuen Partner ihrer Eltern auseinandersetzen – außer man wohnt auch zusammen. Der neue Partner meiner Exfrau ist ein netter Kerl, der auch eigene erwachsene Kinder hat. Am Anfang haben wir uns alle zusammen gerauft (war schwer) um es für meinen Kleinen so angenehm zu machen, so wie es halt geht. Und siehe da, es hat sich ausbezahlt und wir alle freuen uns aufeinander an so einem Ereignis wie Weihnachten. Meine Freundin ist da auch außen vor. Umgekehrt aber auch. Sie ist ein absoluter Weihnachtsmuffel und das ist jetzt nicht ihrer Krankheit geschuldet. Und wenn, dann hat sie es gut vor mir „versteckt“. Ein Thema das wir nächstes Weihnachten klären sollten. Ihr jüngerer Sohn wohnt noch bei ihr und an Weihnachten kommt ihr älterer Sohn, der in einer anderen Stadt wohnt und sie feiern halt in einem kleinen Rahmen, bzw. ihre Jungs freuen sich das alle alten Freunde in der Heimat sind und gehen auf die Piste. Sie hat immer gesagt dies wäre in Ordnung für sie, bzw. dies würde sie auch freuen. Das Katerfrühstück mit ihren Jungs am 25. würde sie am meisten genießen.
So war es dieses Jahr abgesprochen, dass wir uns erst zwischen den Jahren treffen um gemeinsam etwas zu unternehmen. Darauf habe ich mich echt gefreut. Da das Leben aber immer noch ein Stück komplizierter ist als geplant: Am 31.12. fliege ich für zwei Wochen mit meinen Jungs weg. Das hatte ich mit ihnen schon im Sommer geplant, zu einem Zeitpunkt als meine Freundin in einer tiefen Episode steckte. Wir haben die Visas, die Impfungen und ein Abenteuerurlaub kann beginnen. Also so wie es aussieht, werde ich meine Freundin frühestens Mitte Januar wieder sehen.

Aber Sybilix, du hast schon recht, mich hat es kalt erwischt. Mir war allerdings schon immer klar das nach der Episode vor der Episode ist. In der Form in der sich diese Krankheit bei meiner Freundin manifestiert, empfinde ich dies schon als sehr bizarr. Sie ist, wenn sie „normal“ ist, völlig normal (was ein doofer Satz). Auch nicht euphorisch wie dies wohl etwa bei manisch Depressiven der Fall sein muss. Nein, einfach völlig normal. Und innerhalb ein paar Stunden kommt die Depression um die Ecke. Vielleicht geht noch eine Art „Aura“ dem ganzen voraus – aber das kann auch von mir rein interpretiert sein. Von daher ist mein Anfangspost geprägt darüber das ich mich hab kalt erwischen lassen – was ich allerdings wohl nie vermeiden kann. Das wird immer unvermittelt um die Ecke kommen. Er ist aber auch geprägt von meiner Unprofessionalität, über die ich mich wohl am meisten geärgert habe. Ich Vollhorst musste mich ja aus Neugierde mit meinem Handy ins bordeigene WLan Netzwerk einloggen, weil ich aufgrund der Nachricht auf dem Weg zum Flughafen „ein komisches Gefühl“ hatte. Und da stand es dann: Bitte nicht mehr kontaktieren – auf allen Ebenen. Sowohl Kinder als auch Depressive scheinen sich irgendwie nicht an Flugpläne halten zu wollen ;-) Nur, man sollte auch nicht in einem Cockpit sitzen wenn man besonders euphorisch ist oder sich Sorgen macht.

Und ja, mir ist es klar das man da nicht wirklich helfen kann. Nur scheint dies so tief im genetischem Programm verankert zu sein, dass man es erst einmal will. Und erst später realisiert man das es ja gar nicht geht. Und ich lass mir dies Gefühl auch nicht nehmen – also das Gefühl erst einmal helfen zu wollen. Denn stellt euch mal eine Welt vor, in dem dies nicht so wäre, in dem Eltern ihren Kindern halt nicht erst einmal helfen würden.... ich schweife ab.

So, nun aber das positive. Ich hab ja am Anfang geschrieben es wäre gar nicht so schlimm. Und das ist es auch nicht, denn.... wir hatten nach ihrer letzten schweren Episode verabredet, dass sie mir dies dann einfach mitteilen solle (einfach in dem Zusammenhang war es wohl nicht für sie) und ich von ihr, je nachdem wie sie es kann, mir ab und zu ein Lebenszeichen wünsche. Und genau dies ist geschehen. Sie hat mir später geschrieben das sie derzeit im „Notfallmodus“ ist und schickt mir täglich, auf kleine belanglose Nachrichten von mir eine Antwort. Und wie wir es verabredet haben, verwickle ich sie nicht in „schwere“ Diskussionen. Okay, es ist ja auch erst seit dem 23. so. Aber was mich am meisten positiv erfreuen lässt: Sie stellt die Beziehung nicht in Frage – dies war nämlich bisher bei den kleinen Episoden die sie hatte immer der Fall und bei ihrer Großen sowieso. Also bin ich mal wieder in Warteposition – allerdings nicht um zu klären ob noch zwischen uns etwas ist, sondern darauf das die Episode ein Ende hat. Und ich habe schon immer behauptet damit kann ich leben.... hoffentlich hab ich den Mund da nicht zu voll genommen. Aber für mich fühlt es sich im Moment gut an. Oder ein Bild das mir hilft: Sie fährt zur See. Und Seeleute beenden ja auch nicht ihre Beziehungen wenn sie raus fahren. Die sind halt mal weg. Und so warte ich bis meine Seemansbraut wieder zurück in den Hafen kommt – Okay, etwas zu pathetisch. Aber seit Generationen halten das Beziehungen von Seeleuten aus.
Was mir jetzt allerdings auffällt: Wir haben nichts darüber verabredet was passiert, wenn sie zurück in den Hafen kommt. Sie ist halt durchaus eine stolze Person und ich muss es irgendwie mitbekommen. Nun ja, absolute Sicherheit wird es wohl nicht geben.

LG

PS.: Ja DieNeue, ich habe einen wunderschönen Sonnenaufgang auf dem Rückflug erleben dürfen. Das war wunderschön. Nur du, wie auch alle Anderen haben es einfacher: Ihr müsst nur in den Spiegel schauen, dann seht ihr auch die Sonne. Frohe Weihnachten.
FrequentFlyer
Beiträge: 293
Registriert: 23. Dez 2017, 02:20

Re: Weihnachten - und es geht wieder los

Beitrag von FrequentFlyer »

Hallo ihr Lieben!

Nach sehr langer Zeit melde ich mich hier mal wieder und habe hierfür meinen alten Thread raus gekramt. Es scheint wohl so zu sein, zumindest ist es bei mir so, dass wenn es gut läuft man auch kein Interesse hat sich hier auszutauschen. Vielleicht liegt es auch einfach an dem Krankheitsverlauf meiner Freundin, die zwischen den Episoden absolut „normal“ ist. Aber eins nach dem anderen.

Sie hatte ja eine leichte Episode um Weihnachten herum die für mich wirklich nicht schlimm verlief. Sie hatte mir zwar kurz vor Weihnachten sehr deutlich gesagt das sie keinen Kontakt mehr haben will, hat dies aber sehr schnell relativiert und hat mir mitgeteilt das es ihr halt nicht gut geht. Das hatten wir mal so verabredet, dass sie mir dies dann mitteilen soll und dann werde ich sie einfach in Ruhe lassen. Sie hat auch nicht an der Beziehung gezweifelt... also aus meiner Sicht war dies für mich OK. Schon bevor ich mit meinen Jungs nach Mittelamerika geflogen bin, tauchte sie wieder aus ihrer Episode auf und spätestens als wir dann dort waren wollte sie Fotos, Berichte und war sehr interessiert. Als ich dann Mitte Januar zurück war, trafen wir uns auch sehr schnell wieder und sie war wieder „normal“. Und so lief es wieder sehr gut zwischen uns bis....

Karneval:
Ich habe an Karneval immer viel um die Ohren. Ich bin zwar kein Vollblutkarnevalist, aber die Töchter von Freunden tanzen in der Garde und da muss man ja schließlich hin zum applaudieren. Seit Jahren treffe ich mich mit Freunden auf der Hauptveranstaltung des örtlichen Karnevalsvereins. Meine Freundin ist Karnevalsmuffel und wollte da nicht hin. Kann ich auch sehr gut verstehen – hätte ich nicht die persönlichen Verknüpfungen dorthin würde ich auch kaum gehen. Aber auch beruflich bin ich um Karneval sehr eingespannt, denn die ganzen Kollegen aus dem Rheinland haben entweder Urlaub oder sind krank. Das kenne ich mittlerweile seit 30 Jahren so. Nun ist dies aber auch die Zeit bei der die Planungen für die Sommersaison noch mal angepasst wird... Auf alle Fälle war ich über einen Zeitraum von drei/ vier Wochen beruflich sehr eingespannt. Und wie der Zufall es will, stellten wir während dieser Wochen fest, dass wir beide an einem Nachmittag / Abend beide sehr gut Zeit hätten. So haben wir uns kurzfristig in der Mitte unserer Wohnorte ein Hotelzimmer reserviert und wollten es uns gut gehen lassen. Schon am Tag vor dem Treffen kam von ihr nur eine Nachricht, nämlich gute Nacht wünsche. Das war jetzt nicht außergewöhnlich, denn wir beide machen den Haushalt gern abends. Nur vor einem Treffen war das schon komisch. Also habe ich am nächsten Morgen ihr geschrieben, dass das Hotelzimmer noch problemlos storniert werden könne wenn etwas dazwischen kommt oder wenn sie nicht kann.... und von da an nahmen die Dinge ihren Lauf. Gut, dann würde sie halt daheim bleiben und den freien Nachmittag / Abend alleine genießen. Sie sagte mir dann später, dass sie den Eindruck gehabt hätte ich wolle nicht, dabei wollte ich nur sicher gehen das ich sie nicht bedränge nur weil es sich halt zeitlich für uns beide gut einrichten lässt. Ich teilte ihr direkt nach ihrer Absage auch mit, dass ich traurig bin das es nicht klappt da ich mich auf ein Treffen gefreut habe. Und dann ging es Schlag auf Schlag: Ich sollte sie nicht als ein Problemfall sehen und aufhören sie zu analysieren. Ich meinte ich schreibe über mich und meiner Traurigkeit das es nicht klappt und nicht über sie. Sie dann wiederum das ich ja sehr wohl mich über sie äußere, denn meine Traurigkeit hätte ja mit ihr zu tun.... da sich das ganze bei mir zwischen zwei beruflichen Terminen abspielte meinte ich dann irgendwann, dass ich jetzt nicht mehr darüber reden will und sie blöde Kuh solle jetzt mal mich in Ruhe lassen. Das war von mir aber durchaus ironisch gemeint – okay, Ironie kommt schriftlich meist nicht gut. Nur damit war es dann endgültig vorbei. Zweit Tage später bekam ich die Nachricht das sie es beenden will, denn sie will gar nicht wissen wie oft ich schon dachte sie wäre eine blöde Kuh. Ich habe das dann noch versucht zu erklären, das ich auch sauer war wenn ich über mich schreibe, sie es aber sofort auf sich bezieht. Ich habe darum gebeten sie solle mir verzeihen wenn ich sie verletzt hätte. Ihre letzte Nachricht war dann, dass sie mir nie das geben könne was ich mir wünsche, das es deswegen immer wieder zu Spannungen zwischen uns kommen würde usw. - halt letztlich das alles was auf die Zukunft gerichtet ist eh keinen Sinn macht. Es gibt keine Möglichkeit mehr, ein Verzeihen ist nicht möglich, ein zusammenraufen kann nicht klappen. Sie wolle keine Spannungen, kein Stress und keine Vorwürfe. Und danach hat sie jegliche Kommunikation abgebrochen. Keine Chance mehr zu ihr durchzudringen und diese Spannungen abzubauen. Wobei, ich mittlerweile glaube das sie das gar nicht will.

Ich stehe jetzt vor dem Problem, dass ich im Moment keine Lust mehr habe. Ich will nicht über meine Wortwahl gegenüber meiner Freundin nachdenken müssen. Wenn jemand sich mal wie ein Blödbommel oder wie eine blöde Kuh benimmt, dann will ich das auch sagen können. Und dann habe ich noch einen Verdacht, über den vielleicht Betroffene mal sich zu äußern können: Meine Freundin unternimmt ja alles um ihre Depression zu vertuschen und irgendwie habe ich den Eindruck, dass ich als Projektionsfläche diene wenn es ihr nicht gut geht. So als hätte ich gar keine Chance. Sie hat jetzt Liebeskummer und wäre unendlich traurig darüber das es mit uns nicht klappt, sagte sie. Und schon hat sie einen Grund für ihre Depression ohne sich diesen stellen zu müssen. Es wäre nicht das erste mal das sie eine Beziehungskrise fast schon provoziert hat. Da habe ich keine Chance. Mir ist klar das während einer Episode kein Platz für mich ist. Da wir eine Fernbeziehung führen und ich auch ganz gut alleine klar komme, ist dies kein Problem für mich. Was ich aber wirklich nicht will, ist als Projektionsfläche für ihre Depressionen hinhalten zu müssen.
Und so überlege ich derzeit, ob ich es einfach sein lasse oder ob ich wieder versuchen soll in Kontakt mit ihr zu treten. Aber den Schuh, dass ich die Quelle aller Probleme bin, den will ich mir nicht anziehen. Es ist und bleibt eine Depression. Und das sie sich von sich aus meldet kann ich eigentlich ausschließen. Dafür gibt es in ihrer Autobiografie zu viele Menschen mit denen sie kein Kontakt mehr pflegt – das scheint wohl durchaus auch eine Auswirkung von Depressionen zu sein – zumindest meine ich dies zu beobachten.
Das ganze erinnert mich an einem Freund den ich seit Jahrzehnten kenne. Der hat immer nur Beziehungsprobleme – seit ich denken kann. Immer wieder lernt er tolle Frauen kennen die genau die Richtige sind nach seinen Aussagen. Und nach kurzer Zeit gibt es riesige Probleme. Mir scheint es das er geradezu süchtig nach Beziehungsproblemen ist. Aber so hat er ganz oft den Blues (ich glaub nicht das er Depressionen hat) und kann abendfüllend über seine verkorksten Beziehungen reden und sich in seinem Elend suhlen.

So, jetzt hab ich mal wieder mehr geschrieben als ich wollte. Dies schreiben tut einfach gut, denn es strukturiert die eigenen Gedanken. Und ich weiß jetzt, dass ich einfach mal abwarte und schau ob ich es sein lasse oder ob ich wieder den Kontakt suche.

LG
Sybilix
Beiträge: 79
Registriert: 11. Mär 2018, 23:58

Re: Weihnachten - und es geht wieder los

Beitrag von Sybilix »

Hallo FrequentFlyer,

einerseits schön von Dir zu hören - andererseits gibt es ja einen konkreten Anlass, von daher ist es weniger schön.

Zur Abwechslung ist mir mal gar kein schlauer Spruch oder Rat eingefallen - hängt vielleicht auch mit meiner eigenen Situation zusammen. Ob man es Resignation oder Akzeptanz nennen sollte, weiss ich noch nicht einmal.

Mir geht es ähnlich - in "guten" Zeiten ist der Bedarf sich hier mitzuteilen nicht oder kaum gegeben.

Dass es rund um Karneval oder besondere Jahreszeiten zu besonderen Belastungen kommt (sei es Stress, Krankheit, Menschenaufläufe oder emotionale Verzwickungen) verwundert mich auch nicht. Auch ich hatte eine kuriose Episode zu Karneval: Erst sollte ich bitte an Tag X nicht nach Ort Y, weil sie mit Freunden dort zum Umzug wollte und nach Karneval erzählt sie, dass sie Faschingsdienstag vor dem bunten Treiben geflohen ist und in der Sauna war :?:

Ich habe jüngst ein Buch abgeschlossen "Wahre Liebe lässt frei". Hier kommt auch das Konzept Kindheit -> starke Auswirkung auf die Zukunft; im Grunde wurzeln alle Beziehungsprobleme auf Erlebnisse / Bindungsprobleme / Ängste aus der Kindheit. Das mag jeder anders bewerten, zustimmen oder ablehnen, aber ich kann hier viele Parallelen erkennen und wusste auch zuvor, dass bei uns / ihr die Ursachen in der Kindheit liegen.

Der Umgang deiner (Ex)Partnerin scheint mehr in Flucht / Verdrängung zu sein und jewede Ausrede (auch wenn proviziert) scheint willkommen, Hauptsache nicht mit dem Problem auseinandersetzen. Das mag von außen faul oder feige aussehen, aber ich hatte bei uns mitbekommen als sie selbst / alleine zu beginn sich diesem Thema annehmen wollte, dass sie sehr schnell merkte "Pandoras Büchse" und hat es eben nicht alleine bearbeitet.

Mir würde es ähnlich gehen, würde ich als Sündenbock hingestellt, würde ich darauf auch nicht mehr freundlich reagieren können. Auch die Worte im Mund herumdrehen, gut gemeinte - gemäßigte - Rücksicht als negativ oder Ablehnung zu interpretieren, ist schon dreist.

Ich für meinen Teil bin auch dazu übergegangen Dinge die mich wirklich ärgern, anzusprechen. Allerdings in gemäßigter Wortwahl und (versucht) ich-bezogene Aussagen: Ich war enttäuscht dass das so und so abgelaufen ist und würde mir wünschen wenn wir uns wenigstens auf XY für die Zukunft verständigen könnten.
Ein großer Vorteil bei mir / uns ist jedoch, dass sie erkennt was ich für uns/die Kinder tue und wir unabhängig voneinander noch sehr ähnliche Vorstellungen/Erwartungen haben.

Ich bin auch an einem Punkt, wo ich nicht eindeutig sagen kann ob ich es noch möchte an einer unsicheren Zukunft festzuhalten. Aktuell denke ich, getrennte Wege müssen (temporär) sein aber ich kann mir eine gemeinsame Zukunft (wenn auch nicht heute und morgen) durchaus vorstellen.

Versuche - wenn möglich - mal ein paar Tage Ruhe zu bekommen, die Gedanken kreisen zu lassen, auf den Bauch hören. Manches beantwortet sich dann von allein / von innen heraus.

Mir erging es z.b. zuletzt so, dass ich ihr bestimmte Dinge mitteilen möchte um ein bestimmtes Szenario in der Zukunft auszuschließen. Also habe ich einen Brief geschrieben und werde ihn bei nächster Gelegenheit übergeben. Ob sie diesen liest, ob sie darauf reagiert, ob es etwas ändert... liegt dann alles nicht in meiner Hand, aber das ist okay so.

Ich wünsche Dir alles Gute und viel Kraft in der nächsten Zeit.
Sybilix
FrequentFlyer
Beiträge: 293
Registriert: 23. Dez 2017, 02:20

Re: Weihnachten - und es geht wieder los

Beitrag von FrequentFlyer »

Hi ihr Lieben!

Auch wenn ich es in diesem Forum schon oft geschrieben habe: Es tut einfach gut hier zu schreiben. Es ordnet einfach die Gedanken. Dieser „Kopfsalat“ der nie was zu Ende denkt bekommt Struktur. Von daher kann ich jedem der hier passiv mitliest nur empfehlen selbst zu schreiben. Und es ist einfach schön zu wissen das sich diesen Rotz andere durchlesen, nicht zerpflücken und emphatisch einem antworten. Wie oft hab ich die Antwort von Freunden gehört: Andere Mütter haben auch schöne Töchter... das wird schon wieder. Die hatten halt nie Partner oder Partnerinnen mit Depressionen.

Vielen Dank für deine Antwort Sybilix. Die paar Tage Ruhe hatte ich schon und meine Gedanken sind eigentlich gar nicht gekreist. Bei mir hat sich eher ein Zustand des genervt sein eingestellt. Ich bin eigentlich fast schon sicher, dass wenn ich wieder den Kontakt aufnehme und hartnäckig dran bleibe, wir die Beziehung wieder aufnehmen würden. Es wird mal wieder nur eine Frage der Zeit sein bis diese Episode vorbei ist. Mag sogar sein das sie schon längst wieder vorbei ist. Nur, es nervt mich das ich immer der Brückenbauer bin.

Jeder Mensch hat ja auch ein Selbstbild, so auch ich. Und ich bin nun mal kein Mensch von Traurigkeit. Ich bin mittlerweile 52 Jahr alt und habe mehrere Beziehungen hinter mir. Keine Trennung war wirklich ein Ruhmesblatt, aber so schlimm war es im Nachhinein dann doch nicht – und jede dieser Ex-Partnerinnen kann ich bis heute anrufen, bei keiner hab ich ein Kontaktverbot. Nur bei der Einen! Klar wird man im Alter knispelig und wenn man alleine lebt allemal. Ich hoffe nur immer, wenn man dies erkennt das es nur halb so schlimm ist... hm, vielleicht dann doch nicht ;-)
Worauf ich eigentlich auch hinaus will ist das auch ich nicht weiß ob ich (mal wieder) an einer unsicheren Zukunft festhalten will. Ob wahre Liebe frei lässt oder nicht, ob alle Beziehungsprobleme in unserer Kindheit angelegt worden sind oder nicht... es sind Schuhe die ich mir nicht mehr anziehen will. Ich will nicht mehr auf Motivsuche gehen warum eine Beziehung mit einer Frau mit der ich mich eigentlich sehr gut verstehe, bei der eigentlich alles passt, die mich liebt, die ich liebe, dann doch nicht geht. Die Antwort wird halt immer sein: Depressionen. Und wenn diese Depressionen nur in ganz seltenen Momenten „angenommen“ werden, meist aber vertuscht werden, was soll ich da noch machen?
Klar bin ich kein „leichter Brocken“. Durch berufliche Sozialisation darauf getrimmt Probleme sofort und ohne Umschweife anzusprechen – geschult diese in ich bezogenen Aussagen vorzutragen. 20 Jahr im Cockpit und 10 Jahre beratende Tätigkeit haben ihre Spuren hinterlassen. Nur, dies ist nicht unbedingt ein Vorteil - vor allem dann nicht wenn der andere Gesprächspartner diese Technik als überheblich wahrnimmt. Oder vereinfacht ausgedrückt: Manchmal müssen halt die Fetzen fliegen. Auch im Streit muss man sich dem Anderen annähern, auch formal. Wenn ein Gesprächspartner sehr rational bleibt, etabliert sich sehr schnell ein Machtgefüge gegenüber demjenigen der sehr emotional ist.
Wahrscheinlich brauche ich neben mir jemand mit sehr viel Selbstbewusstsein – das hat jemand mit dieser Krankheit wohl nie. Verdammt, ich verschiebe die Entscheidung noch um ein paar Tage. Mich drängt ja nichts.

LG
Aurelia Belinda
Beiträge: 7985
Registriert: 23. Aug 2018, 20:03
Wohnort: Mittelfranken

Re: Weihnachten - und es geht wieder los

Beitrag von Aurelia Belinda »

Hallo du,

Ich bin ziemlich neu noch.
Angehörige u. Selbst Betroffene u. Habe deine Beiträge mal studiert.

Gerne würde ich dazu was erzählen.
Meine Sicht. Aus beiden Perspektiven.
Beim nächsten mal.

Für heute ist mir es aber zu spät. Oder Früh....wie man es nimmt.

Was genau überlegst du denn. Trennung oder nicht. Sehe ich das richtig.

Erst mal alles gute,
Es grüßt dich
Aurelia Belinda
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
FrequentFlyer
Beiträge: 293
Registriert: 23. Dez 2017, 02:20

Re: Weihnachten - und es geht wieder los

Beitrag von FrequentFlyer »

Hi!

@Aurelia Belinda: Du kannst mir ruhig zur Motivation in den Hintern treten...
Ich kann nicht immer schreiben das es mir klar ist das nach der Episode immer auch vor der Episode ist und dann die Flinte schon ganz am Anfang einer neuen Episode ins Korn schmeißen.

Aber.... ich will auch mal eine Dramaqueen sein ;-)

LG
Aida1
Beiträge: 681
Registriert: 3. Jan 2016, 11:06

Re: Weihnachten - und es geht wieder los

Beitrag von Aida1 »

.
Zuletzt geändert von Aida1 am 28. Aug 2019, 19:40, insgesamt 1-mal geändert.
Man muss sich selber lieben lernen - also lehre ich - , mit einer heilen und gesunden Liebe:
dass man es bei sich selber aushalte und nicht umherschweife. -Friedrich Nietzsche-
Aurelia Belinda
Beiträge: 7985
Registriert: 23. Aug 2018, 20:03
Wohnort: Mittelfranken

Re: Weihnachten - und es geht wieder los

Beitrag von Aurelia Belinda »

Hallo FF,

Kürze auch einfach ab. ( Grins )

Warum in den Hintern treten??
Motivation hast du denke ich genug.
Klar ist nach der Episode, vor der Episode. Nur die Abstände können sich verändern.

Ich werde mich hier noch einbringen.
Habe dich nicht vergessen....
Um zu erzählen aus der Perspektive Angehörige und Betroffene.

@ Aida, auch dich hab ich nicht vergessen.
Bist du denn auch Angehörige??
Oder liest du hier nur mit?

Bis auf bald ihr beiden,
Liebe Grüße,
Aurelia Belinda
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
Aida1
Beiträge: 681
Registriert: 3. Jan 2016, 11:06

Re: Weihnachten - und es geht wieder los

Beitrag von Aida1 »

.
Zuletzt geändert von Aida1 am 28. Aug 2019, 19:39, insgesamt 1-mal geändert.
Man muss sich selber lieben lernen - also lehre ich - , mit einer heilen und gesunden Liebe:
dass man es bei sich selber aushalte und nicht umherschweife. -Friedrich Nietzsche-
FrequentFlyer
Beiträge: 293
Registriert: 23. Dez 2017, 02:20

Re: Weihnachten - und es geht wieder los

Beitrag von FrequentFlyer »

Hallo ihr Lieben!

@Aurelia: Ja, ich befasse mich derzeit mit dem Gedanken es sein zu lassen. Die Trennung hat sie ja letztlich schon vollzogen, ich meine zum fünften Mal mittlerweile. So genau habe ich nicht mitgezählt. Das waren dann Trennungen von ein paar Tagen bis einmalig von neun Monaten, während ihrer schlimmen Episode letztes Jahr. Jetzt hatten wir ein gutes halbes Jahr.

Mein Grundgefühl ist halt des genervt sein. Gar nicht so sehr wegen der Krankheit als vielmehr wegen der Art gerade dieser letzten Trennung. So ein Streit wie oben geschildert, würde ich unter Kinderkram verbuchen. Nur, so vermute ich, ist dies für sie eine gern angenommene Realität – ein Streit und eine daraus resultierende Trennung und das sie nun Liebeskummer hat. Ich denke mir es ist schon wahnsinnig schwer für Betroffene so zu abstrahieren, dass man erkennt inwieweit einen die Krankheit so handeln lässt wie man dann halt handelt. Eigentlich könnte man ja solch eine Entscheidung, ob Trennung oder nicht, ob überhaupt ernsthaft eine Trennung gewünscht wird, auf einen späteren Zeitpunkt verschieben. Und um wie viel schwerer muss es dann sein, wenn das Selbstbild einem sagt das man gar nicht krank ist? Und dies ist bei meiner Freundin so. Sie hatte vor Jahren einen Suizidversuch gemacht mit anschließender Therapie und diese war erfolgreich. So das Narrativ ihrer Krankheitsgeschichte. Das bizarre bei ihr ist ja auch, dass sie ohne Einschränkungen weiter arbeitet. Darüber hinaus geschieht allerdings nicht mehr viel.

Im Moment ist es so, dass ich ihr letzte Woche noch mal eine lange Mail geschrieben habe in der ich ihr noch einmal versichert habe, das ich mich nicht von ihr abwende, das ich mit ihrem Rückzug leben kann. Eine Antwort habe ich darauf nicht bekommen. Das war aber auch schon in der Vergangenheit so. Da kamen dann Antworten manchmal auch mit einer Verzögerung von bis zu zwei Wochen. Nun weiß ich allerdings zu genau, dass sie von sich aus nie wieder den Kontakt mit mir aufnehmen würde. In der Vergangenheit gingen alle Bemühungen immer von mir aus. Klar das sie während einer Episode sich nicht bemühen kann. Das ist ja auch nicht weiter schlimm. Es nervt halt einfach wenn einem klar wird das selbst wenn ihre Episode vorbei ist, sie sich niemals melden würde. Alleine schon die Liste von Menschen mit denen sie nichts mehr zu tun haben will ist lang. So etwas kenne ich nicht. Wirklich Jahrzehnte alte Freundschaften kennt sie nicht.

Also stellt sich mir derzeit die Frage, ob ich es einfach sein lasse, das beharrliche Aufrechterhalten eines Kontaktes. Wäre sie in Therapie oder würde sie sich darum bemühen, würde sie ihre Krankheit (so gut es halt geht) akzeptieren, sehe für mich alles ganz anders aus. Nur, so lange ihre Lebensgeschichte davon geprägt ist diese Krankheit zu negieren, wird dies alles immer wieder die komischsten Blüten treiben. Wie etwa die Trennungslegende mit mir. Und da gibt es noch schöne andere Legenden: Angefangen von Stress bei der Arbeit, über Arbeitskollegen, finanzielle Ängste... alles Dinge die bei genauer Betrachtung oftmals einfach zu lösen sind, wenn überhaupt vorhanden.

LG
Candless
Beiträge: 190
Registriert: 7. Okt 2018, 22:10

Re: Weihnachten - und es geht wieder los

Beitrag von Candless »

FrequentFlyer hat geschrieben: Wäre sie in Therapie oder würde sie sich darum bemühen, würde sie ihre Krankheit (so gut es halt geht) akzeptieren, sehe für mich alles ganz anders aus. Nur, so lange ihre Lebensgeschichte davon geprägt ist diese Krankheit zu negieren, wird dies alles immer wieder die komischsten Blüten treiben. Wie etwa die Trennungslegende mit mir. Und da gibt es noch schöne andere Legenden: Angefangen von Stress bei der Arbeit, über Arbeitskollegen, finanzielle Ängste... alles Dinge die bei genauer Betrachtung oftmals einfach zu lösen sind, wenn überhaupt vorhanden.
Ich würde hier noch ergänzen, dass all dies auch noch nach oder in langjähriger Therapie passieren kann. Die Denkmuster und Glaubenssätze sind doch sehr beharrlich und lassen sich nicht leicht ändern, manchmal vielleicht auch gar nicht? Auch wenn diese Denkmuster belastend sind und einem vielleicht das Leben zerstören, und das immer wieder, scheinen sie doch eine Art Sicherheit zu bieten, so dass trotz der negativen Auswirkungen an ihnen festgehalten wird oder sie wieder hervorgekramt werden, sobald eine neue Krise anrollt und so alles wieder (immer wieder) auf Anfang gesetzt ist.

Ich hoffe, ich zerstöre damit keine Hoffnungen in Therapie und Behandlung, die ich für ganz wichtig halte. Aber ich sehe nach mehreren Jahren bei meiner Ex auch die Grenzen davon. Am Anfang dachte ich noch, wenn sie endlich in Therapie ist, dann wird alles gut. Und heute weiss ich, wie naiv ich war, aber sehe auch, dass ich diese Hoffnung für mich gebraucht habe, weil sie mir damals Kraft gegeben hat.

Ganz liebe Grüsse!
Ich bin hier, weil ich mich mit anderen Angehörigen offen über alles austauschen möchte.
FrequentFlyer
Beiträge: 293
Registriert: 23. Dez 2017, 02:20

Re: Weihnachten - und es geht wieder los

Beitrag von FrequentFlyer »

Hi,

@Candless: Ich bin mir sehr bewusst darüber das selbst eine langjährige Therapie mich nicht verschont bzw. das sich eventuell nicht viel ändert. Auch das akzeptieren der Krankheit würde wahrscheinlich wenig ändern.... Das einzige was es für mich bedeuten würde, wäre zu sehen das ein gewisses Bemühen da ist. So offenbaren sich mir derzeit ihre Handlungen einfach als etwas was hingenommen wird. Ein Hinterfragen findet bei ihr halt nicht statt. Oder andersherum, ohne Therapie oder zumindest den Willen die Krankheit anzunehmen und nicht immer es auf andere Umstände schieben, sehe ich einfach das eine Änderung niemals eintreten wird. Und die Realität ist halt, dass ich wohl derzeit für ihren Liebeskummer (egal wie, es darf bei ihr nicht Depression genannt werden) verantwortlich bin.

LG
Aurelia Belinda
Beiträge: 7985
Registriert: 23. Aug 2018, 20:03
Wohnort: Mittelfranken

Re: Weihnachten - und es geht wieder los

Beitrag von Aurelia Belinda »

Kann nicht wahr sein.
Riesen Text an euch gerade geschrieben.

Alles weg beim Absenden.
Habe jetzt keine Kraft mehr.
Frust!!!

Hole es baldmöglichst nach.
Es war so viel was ich euch erzählt habe.
Verschwunden im digitalen Nirgendwo....
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
Aurelia Belinda
Beiträge: 7985
Registriert: 23. Aug 2018, 20:03
Wohnort: Mittelfranken

Re: Weihnachten - und es geht wieder los

Beitrag von Aurelia Belinda »

Hallo Lalelu,
Du hast natürlich recht.
Mir wurde es schon mal geraten hier.
Ich bin bloß technisch nicht so bewandert, sorry.
Mein Mann hat das auch vorgeschlagen.
Mit Word.

Ärgert mich selbst, dass ich mich noch nicht dazu “ aufgerafft “ habe.
Schreibe z.Zeit über Smartphone.

Muss da wohl wirklich was ändern.
Das einzige was ich gestern gemacht habe.
Zwischendurch Abmelden, neu anmelden.

Na ja. Auf ein neues.

Grüße dich.
Und alle hier,
Aurelia Belinda
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
Aurelia Belinda
Beiträge: 7985
Registriert: 23. Aug 2018, 20:03
Wohnort: Mittelfranken

Re: Weihnachten - und es geht wieder los

Beitrag von Aurelia Belinda »

Nur ganz kurz noch.
Es ging darum inhaltlich,

@ FF, dass ich es gut verstehen kann mit der Erwartung dass sich der Kranke auch irgendwie etwas bemühen sollte...

@ Aida, du steckst also im selben Schlamassel, betroffene und Angehörige...

Und es ging um meine Geschichte aus beiden Perspektiven.
Und vieles mehr.
Auch wie wir speziell damit umgehen.
Krankheit, Verlust, Einsamkeit, und und
FrequentFlyer
Beiträge: 293
Registriert: 23. Dez 2017, 02:20

Re: Weihnachten - und es geht wieder los

Beitrag von FrequentFlyer »

@Aurelia: Tut mir leid das alles geschriebene verloren gegangen ist. Ich befürchte jedem hier ist dies schon mal so ergangen. Und auch ich schreibe meine Texte die etwas länger werden in einem Textbearbeitungsprogramm vor und kopiere sie dann rein. Denn auch ich geh mal zwischendurch eine rauchen, gehe mir ein Tee machen und oftmals poste ich dann meinen Text erst wenn ich morgens aufstehe, nachdem ich ihn noch mal durchgelesen habe.

Was mich mal interessieren würde: Ist die eigene Wahrnehmung in einer Episode so eng verknüpft mit der Realität, das man es gar nicht wahrnimmt wenn man.... nun ja, wenn man geradezu Blödsinn macht.

LG
Sybilix
Beiträge: 79
Registriert: 11. Mär 2018, 23:58

Re: Weihnachten - und es geht wieder los

Beitrag von Sybilix »

Hallo zusammen,

Aurelia : Wenn Du per Smartphone schreibst - lass doch schreiben. Zischenzeitlich kann man auch sprechen und der Assistent schreibt. Mindestens bei aktuellen Android und iOS Versionen.
Ich selbst schreibe auch immer am PC, allein schon der Lesbarkeit / Komfort wegen.

FF: Die Wahrnehmung ist meinem einem normalen Verstand nicht zu vergleichen bzw. nich nachvollziehbar. Wenn man die nächstbeste Option hinterleuchtet / durchdenkt und diese ansatzweise umsetzbar ist, wird mangels Kraft oder Wille keine weitere(n oder besseren) Optionen hinterleuchtet.

Bsp.: Sie (meine Frau) war letztes Jahr ausgezogen, hat mehrere Tage bzgl. Bett überlegt. Matratze auf Paletten, Matratze auf Boden, Matratze auf Rost auf Boden, Schlafcouch u.ä. Weil das Thema Schlaf leider auch eine große Rolle bei dieser Erkrankung spielt, war für mich klar dass ich hier nicht "zu knausrig" agieren würde.
Sie kam dann von sich aus kurz später auf mich zu "bin gerade bei Ikea und könnte ein neues Boxspringbett kaufen. Ist aber nicht ganz günstig". In Gedanken war das für mich ein Faß ohne Boden. Ich habe ihr dann dazu geraten "Schau doch bei Ebay Kleinanzeigen, da gibt es sowas immer günstig - weil die Nachfrage gering und die Anbieter oft in Zugzwang sind". Und voila, sie hat auf mich gehört und dort zugeschlagen. Ich habe dann noch einen Transporter organisiert und sie hat ein komfortables Bett zum Bruchteil des Geldes bekommen. Alleine hätte sie diese Option nicht evaluiert...

Weiterhin sind ja die Maßstäbe/Glaubenssätze verschoben: Entweder ist jedwedes (zusätzliches) Engagement sinnlos (Zukunftsangst) oder man sieht die schlechte Seite "Ich falle dem anderen zur Last. Ich raube ihm die Möglichkeit glücklich zu sein. Er hat besseres verdient".
Wohingegen für dich der genau gleiche Sachverhalt ganz anders aussieht "Ich darf für dich da sein. Danke dass du mir so weit vertraust. Ich bin glücklich solange du in meiner Nähe bist. Ich brauche gar nicht mehr, der Rest der Welt interessiert mich nicht".

Die sprichwörtlichen zwei Seiten ein und derselben Medaille.

Ich weiss auch nicht exakt welchen Blödsinn du meinst? Sich vom Partner distanzieren? Ich habe jüngst gelesen, dass (auch Menschen ohne Depression) sich versuchen von ihrem ungeliebten Ich zu trennen, indem sie sich vom Partner trennen - in dem falschen Glauben damit würden sich alle Probleme lösen lassen.
Es kann sein dass man die Krankheit ablehnt / keine Krankheit hat, die Fassade waren möchte und deshalb der Partner die Persona non grata ist, da die Kraft nicht reicht ihm etwas vorzumachen bzw. er einen zu gut kennt.
Oder oder oder... ich denke fast jeder Betroffene (und z.T. auch Angehörige) kann dazu ein oder mehrere Dimensionen ergänzen.

Hilft das um auf neue Gedanken zu kommen?

Lg,
Sybilix
Aurelia Belinda
Beiträge: 7985
Registriert: 23. Aug 2018, 20:03
Wohnort: Mittelfranken

Re: Weihnachten - und es geht wieder los

Beitrag von Aurelia Belinda »

Hallo Ihr beiden,

Das ist ja lustig. FF
Du schickst es manchmal erst morgens ab.
Ja. Warum nicht.
Meine Texte sind auch oft länger...
Mache auch immer Pause zwischendrin.

Ob die eigene Wahrnehmung zu arg verknüpft ist und und.....
Eindeutig JA.
Muss ich aber mal näher ausführen.
Hab da auch Beispiele.
Bzw. Ich kenne es schon auch von mir.selbst erkennt man das oft nicht.
Andere sprechen einen darauf an.
Aber manchmal kommt es auch vor,
Dass man Rückblickend in einer besseren Phase, teilweise dieses Manko erkennt, also wahr nimmt. Nur in der Episode nicht.
Soweit erst mal.
Meine Geschichte beim nächsten mal.

Gute Nacht,
Aurelia Belinda
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
Aurelia Belinda
Beiträge: 7985
Registriert: 23. Aug 2018, 20:03
Wohnort: Mittelfranken

Re: Weihnachten - und es geht wieder los

Beitrag von Aurelia Belinda »

Sybilix, danke noch für den Tipp mit dem Smartphone. Vielleicht probiere ich auch wieder mal am PC zu schreiben.

Auf guten Austausch
Beim nächsten mal,
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
Monchen12345
Beiträge: 1873
Registriert: 18. Nov 2018, 23:21

Re: Weihnachten - und es geht wieder los

Beitrag von Monchen12345 »

@Aurelia Belinda:
Ich hatte das Problem auch schon ein paar mal. Seit ich Emojis fast vollständig weg lasse, ist mir das nicht mehr passiert. Da kann ich hier im Forum einen Text schreiben, eine Stunde Pause machen, weiterschreiben und es wird trotzdem gesendet.
Wenn ich doch mal nen Smiley mache, dann auf die alte Methode also Doppelpunkt, Minus, Klammer zu.
Eine Alternative ist es aber auch den Text weiterhin übers Smartphone zu schreiben aber vorm Absenden einmal alles markieren und kopieren. So kannst den im Zweifelsfall einfach einfügen und erneut senden oder auch in Word sichern und es später nochmal versuchen.
Antworten