"Sprachlosigkeit" beim Psycho

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Dendrit
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"Sprachlosigkeit" beim Psycho

Beitrag von Dendrit »

Hallo!

Gestern habe ich meine 2. Std. beim Psycho gehabt. Gut, beim ersten Mal habe ich es darauf geschoben, weil ich ihn nicht kannte. OK, es ist auch erst das 2. Mal, aber ich saß da und wusste nicht, was ich erzählen sollte. Mir gings gut. Irgendwas fanden "wir" dann schon, aber Dinge, die man einfach nicht ändern kann (z. B. Kinderwunsch und nicht rückgängige Sterilisation). Allerdings kam auch kurz die Arbeitslosigkeit meines Mannes zu sprechen, aber in wie weit mich das belastet, blockte ich ab. Aber es wäre ja nicht so, dass er ein Unsympath wäre. Ich hatte ja auch mit den vorhergehenden Psychiatern schon beim ersten Mal relativ offen sprechen können.

- Ist es das Bewusstsein, dass ich ihn für länger "haben würde" und dass ich die "Beziehung" nicht belasten möchte?
- Soll ich für das nächste Mal etwas zurecht legen?
- Oder soll ich nur Termine bei "Bedarf" ausmachen?
- Oder kann es sein, dass er mir zwar sympathisch ist, aber innerlich doch nicht der Vertraute?

Ich denk, das sind Fragen, die so nicht beantwortet werden können. Aber sind solche Überlegungen "normal" und legen sie sich mit der Zeit? Ich trau mich nicht, ihm das zu sagen/fragen. Wäre mir echt peinlich.

LG, Manuela
axelito
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Re: "Sprachlosigkeit" beim Psycho

Beitrag von axelito »

Hallo Manuela,

das dir deine Überlegungen "peinlich" sein könnten ist völlig normal. Schließlich sitzt dir ein fremder Mensch gegenüber. Doch gleichzeitig ist dieser Gefühlszustand auch eine Chance. Denn solche Erfahrungen zu machen ist ein wichtiger Anfgang.

Also was tun? Du kannst ganz offen zu Ihm sein. Rede von deiner peinlich gemachten Erfahrung. Vielleicht tritt dann noch mehr hervor und du erspürst dann die Gefühle die hinter deiner Peinlichkeit von dir benannt werden möchten.

Was ich mich frage ist, was hast du mit Psycho genau gemeint?
Und was habt Ihr euch ausgemacht, das du zwei ganze Stunden mit dem "Psycho"hattest? In der Therapiesitzung sind doch meist 50 min. vereinbart.Damit hattest du eine Stunde und zehn Minuten länger. Du kannst froh sein, dass du solch langen Sitzungen hast. gandolph
Dendrit
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Re: "Sprachlosigkeit" beim Psycho

Beitrag von Dendrit »

Hallo Gandolph,

Mit "Psycho" habe ich den Psychotherapeuten gemeint. Und mit der 2. Std.: das 2. Mal 50 Min, also 2 Behandlungsstd. einzeln. Also vor 2 Wochen die erste und gestern die zweite.

Danke für Deine Antwort! Ihm das zu sagen wird nicht einfach für mich sein ...

Manuela
axelito
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Re: "Sprachlosigkeit" beim Psycho

Beitrag von axelito »

Hallo Manuela,

das es dir möglicherweise schwer fällt verstehe ich. Doch in der Überwindung liegt deine Chance. Selbst wenn du das überhaupt nicht kannst, so sage Ihm das. Bleib bloß bei dir dran. Oft sind das diese Gefühle von sich-Peinlich-fühlen die zu Blockaden führen, wenn denen ausgewichen wird. Ich weiß von was ich rede. Bin selbst betroffen gewesen. Gandolph
axelito
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Re: "Sprachlosigkeit" beim Psycho

Beitrag von axelito »

Hallo Manuela,

mache mir Sorgen. Gehts dir schlecht? gandolph
Dendrit
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Re: "Sprachlosigkeit" beim Psycho

Beitrag von Dendrit »

Hallo Gandolph!

Bist lieb, danke der Nachfrage. Nein im Gegenteil, mir geht's ganz gut. Bin richtig froh. Konnte die AD's absetzen und habe innerhalb von 2 Tagen 4 kg abgenommen *riesigfreu*! Wenn das so rein theoretisch weitergeht, habe ich in einigen Wochen mein Normalgewicht.

Heute war ich zum ersten Mal bei meinem neuen Psychiater. Also, nach den Zimmern in der Psychiatrie gibt's noch einige und ich habe nicht vor, von einem zum anderen zu gehen. Nein, Spaß bei Seite, das ewige hin und her hat mich genervt, endlich zu dem Arzt zu kommen, der für mich nun zuständig ist. Keine Fragebögen, um die Depression zu diagnostizieren. Ich bin froh, dass ich im Hause bleiben konnte, dann brauch ich wegen den grundlegenden Ergebnissen nicht von vorne anfangen. So war wenigstens schon eine Akte über mich da. Er ist sehr nett, väterlich. Eine ganz entspannte Atmosphäre und haben mehrmals lachen müssen. Ich weiß nicht warum, aber ich kann mit Ärzten leichter "umgehen" - oder "warm werden" - als mit dem Therapeuten. Oder es liegt daran, dass ich noch nie bei einem Therapeuten war.



Liebe Grüße, Manuela
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