Depressive Karriere Teil I

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delphinus
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Depressive Karriere Teil I

Beitrag von delphinus »

Hallo alle zusammen!

Ich bin relativ neu hier und suche nach Gleichgesinnten, die nicht nur zwei, drei Beiträge schreiben und wieder im Nirvana entschwunden sind.

Momentan suche ich als Berlinerin nach zweierlei: Einem verlässlichen, in sich ruhenden Psychiater, da mein langer Weggefährte seine Praxis aufgibt. Ich suche auch nach einem neuen Antidepressivum, weil aus dem letzten ausgeschlichen, welches sich nach Jahren als nicht mehr als hilfreich erwies.


NUN ZU DER Karriere als depressiv Kranker:


Ich weiß, dass schon alles weitaus früher anfing, als hier kundgetan. Ich mal ein wenig abkürzen: 1998 fühlte ich mich "auf einmal" nur noch müde, konzentrationslos, von vielen Migräneattacken gebeutelt. Dann kamen die trüben Gedanken und unglaublich viele Ängste. Ich ging zu meinem damaligen Hausarzt, der mich wie üblich untersuchte. Alles soweit okay. Ich war aber auch nicht offen genug. Ich ging weiter irgendwie arbeiten. Allerdings musste ich mich öfters krankschreiben lassen. Dann kam der Tag des totalen Zusammenbruchs! Ich wollte zwar aus dem Bett aufstehen, konnte es nicht verlassen. Alles tat mir nur noch weh! Alle Knochen, mein Kopf sowieso - na ja - und geschlafen hatte ich nächtelang sowieso nicht gut. Ich habe nur noch geheult. Ein Freund vermutete schon, dass ich unter einer Depression litt und brachte mich in diesem desolaten Zustand zu seinem Hausarzt. Der diagnostizierte eine aktue Depression bei mir und wies mich aber sogleich darauf hin, dass ich er mit mir überfordert wäre und gab mir eine Adresse in die Hand.


Um Himmels Willen. Nun machte ich das erste Mal Bekanntschaft mit einem Psychiater. Dieses Erlebnis hat sich in meinem Hirn festgebrannt. Es war schlimm! Ich saß völlig klein und verheult vor ihm, und wagte mich zu fragen, ob die Antidepressiva, die er mir empfahl, Nebenwirkungen haben könnten. Ich hatte doch schließlich keine Ahnung. Der hat mich verbal so platt gemacht, dass ich mich am liebsten nach Verlassen der Praxis in die Fluten des Teltowkanals gestürzt oder am nächsten großen Baum aufgehangen hätte. Mich begleitete Gott Lob ein Freund - selbst innerhalb dieses Gespräches und danach auch. Er konnte mich etwas beruhigen, obwohl er selbst bis dato dieses Erlebnis als Negativ-Erfahrung nie vergessen konnte.


Also wieder zurück zum Allgemeinmediziner - mit einer Liste in der Hand, damit ich wenigstens eine Psychotherapie beginnen könne. Eine Katastrophe: Diese Wartezeiten ... Zwischenzeitlich versorgte mich mein Doc mit althergebrachten Antidepressiva. Mit hochrotem Kopf, schweißgebadet, pelziger Zunge versuchte ich mich weiter am Leben zu halten. Wenigstens war ich krankgeschrieben; weil meinen Zustand konnte ich weder meiner berufsbedingten Klientel noch meinen Kollegen zumuten.


Irgendwann hatte ich endlich Glück: Eine Psychotherapeutin hatte Glück! Bei ihr bekam ich einen Platz; und sie versorgte mich auch mit einem guten Psychiater. Nur leider hatte sich auf diesem Weg auch schon eine Sozialphobie bei mir manifestiert. Und das mir, wo ich doch schon rein beruflich Publikumsverkehr so liebte …

Der empfohlene Psychiater war alles andere als das, was ich als Einstieg erleben musste. Ich atmete durch. Diese altbacken Antidepressiva aus den 60er Jahren wurden durch Fluctin ersetzt. Es ging step by step besser. Nun verstand ich auch, warum man empfiehlt, dass eine Mischung aus Medis und Therapie am besten wirken sollten. Nach vier Monaten war ich sozusagen wiederhergestellt.


Vielleicht ganz gut, dass ich bis dato nicht wusste, dass ich zu denen gehören würde, die chronisch depressiv krank sein würden. Nach zwei Jahren hatte ich zwar einen gewissen Erfahrungsschatz, der mich vor Suizidgedanken bewahren sollte, aber nicht vor allem weiterem.


Gibt es da jemanden, der weiterlesen möchte? Wenn ja, so schreibe ich fort - im anderen Falle gibt es vielleicht Parallelen, auf die näher einzugehen wäre ...

Okay?


Liebe Grüße
Bittchen
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Re: Depressive Karriere Teil I

Beitrag von Bittchen »

Liebe delphinus,

herzlich willkommen und einen guten Austausch hier.
Auf der Suche nach einem neuem passenden Medikament für dich wirst du dich auf deinen Psychiater verlassen müssen.
Wie du da am besten einen anderen Psychiater findest, wirst du evtl. durch deine KK oder auch durch deinen Hausarzt erfahren können.
Es gibt auch hier ein Unterforum, in dem du viele Erfahrungen mit Medikamente lesen kannst.
Da ist immer wieder ein für und wieder zu lesen.
Die Entscheidung wie du weiter vorgehen willst triffst du selbst.
Auf alle Fälle solltest du nicht schnell dein jetziges Medikament absetzen,da kann es zu großen Problemen kommen.
Deine Karriere als Betroffene einer depressiven Störung ist ja nicht ungewöhnlich.
Dass die Depression als chronisch angesehen wird auch nicht,was immer das heißen soll.
Deine Schilderung habe ich mit Interesse gelesen und negative Erfahrungen mit Ärzten,aber auch Psychotherapeuten, hatte ich auch.
Meine Diagnose ist seit sehr vielen Jahren rezidivierende Depression und mittlerweile kommen auch immer mehr körperliche Beschwerden dazu,was wohl zusätzlich auch noch altersbedingt ist.
Du kannst sehr gerne deinen Weg mit der Depression hier weiter beschreiben und auch deine aktuellen Probleme schildern.
Schon das Aufschreiben kann dir gut tun,auch kannst du jederzeit andere Betroffenen an deinen Erfahrungen teilhaben lassen und ihnen antworten.

Liebe Grüße
Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
Peter1
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Registriert: 15. Apr 2018, 12:06

Re: Depressive Karriere Teil I

Beitrag von Peter1 »

Hallo Delphinus
Ich habe gegensätzliche Erfahrungen gemacht. Der Psychiater, den ich aufsuchte, hatte seine Praxis gerade eröffnet. Vorher war er Oberarzt in einer psychiatrischen Klinik. Er hörte sich meine ganze Geschichte an, und wollte mich sofort einweisen. Zum Glück war meine rechtliche Betreuerin dabei, und hat ihn überredet, die Einweisung zu vergessen.
Drei Monate später landete ich dann doch in der Klinik. Dort haben Ärzte, Therapeuten und Psychologinnen mir viele Werkzeuge in die Hand gegeben, mit denen ich meine Depressionen bekämpfen kann. Ich lernte anders zu denken, und auch meine Vergangenheit ganz anders zu betrachten. Seitdem geht es mir viel besser. Im Moment bin ich ohne Symptome, aber ich habe immer noch Angst vor der nächsten Episode. Im März oder April beginne ich mit einer ambulanten Psychotherapie. Mal abwarten, was daraus wird.
Ich warte genau so wie Bittchen auf mehr Beiträge von dir.

VlG Peter1
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
delphinus
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Re: Depressive Karriere Teil I

Beitrag von delphinus »

Ich danke euch beiden so sehr für das Feedback! Es bedeutet mir sehr viel und hilft auch ein wenig. Momentan prasselt es gerade von allen Seiten auf mich ein - und ich darf zusehen, wie ich aus dem ganzen Pechregen einen kleinen Goldtaler forme …

Ja, vielleicht hilft es wirklich, alles mal aufzuschreiben.


Ich habe momentan noch ein paar Dinge zu erledigen, bevor ich mich an den Teil II meiner persönlichen depressiven Karriere heranmache. Ich hoffe, dass ich das relativ schnell bewältige, damit ich mich wieder auf das wirklich Wesentliche konzentrieren kann.


Viele liebe Gedanken sollen euren Alltag begleiten
delphinus
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Re: Depressive Karriere Teil I

Beitrag von delphinus »

in bisschen durch das Feedback ermuntert, schreibe ich weiter:

Eine depressive Karriere – Teil II:

Es war zunächst eine Verhaltenstherapeutin, die mir aus meiner erstmaligen Misere half. In jeder Beziehung. Sie empfahl mir nicht nur einen Psychiater, der mich jahrelang in allem begleiten sollte, sie arbeitete auch mit mir gegen meine bis dahin erstmalig auftretende Sozialphbie an. Ich bekam also sozusagen Hausaufgaben auf. Unter widrigsten Bedingungen – nämlich als ich wieder arbeiten ging – durfte ich diese absolvieren. Ein gewisser Ehrgeiz wohnte mir inne; also versuchte ich diese „To-Do-Liste“ abzuarbeiten. Boah … war das manchmal schwierig! So viele Menschen – überall -! Ich konnte mittlerweile schon gar nicht mehr als zwei Menschen in einem Raum ertragen! Ich durfte – während ich noch krankgeschrieben war – damit anfangen, dass ich wildfremde Menschen auf der Straße nach der Uhrzeit fragen musste. Dazu müsst ihr wissen, dass ich nur mit Herzrasen und schweißüberströmt einen kleinen Lebensmitteleinkauf bewältigen konnte. U-Bahn? Bus? Ging überhaupt nicht. Es fehlte nur noch, dass ich überhaupt nicht mehr die Wohnung verlassen konnte … Nach dieser Lektion lernte ich, was es heisst, überhaupt nicht mehr am sozialen Miteinander teilhaben zu können.

Aber ich kam aus dieser wirklich schlimmen Phase wieder heraus. Ich konnte sogar wieder ganz normal arbeiten gehen, nachdem diese erstmalige Medikamentation mit Fluction in Kombi mit der Verhaltenstherapie zu wirken begann.


Zwei Jahre ging alles soweit gut – bis ich wieder abdriftete. Die Verhaltenstheratpie war beendet und die Fluctin wirkten bis dahin. Bis eben zu dem Zeitpunkt, wo nichts mehr ging. Es gab mal wieder äußere Kanonenschüsse, so wie ich sie nenne. Meine geliebte Großmutter wurde immer hinfälliger. Es gab einen Heiratsantrag, dem ich folgte, aber mit dem ich riesige Bauchschmerzen hatte. Es gab berufliche Probleme … wumms! Lag' ich also wieder flach! --- Wieder das gleiche Programm! Kaum der Sozialphobie entflohen, habe ich mich doch glatt in eine neue Sucht begeben: Kaufsucht! Zumindest in den Anfängen ...

Wieder vier Monate der ambulanten Therapie, auch medikamentöse Veränderungen fanden statt. Viel Sport, viel neues Entdecken, Ausprobieren und Lebensveränderung. Logisch, dass meine Ehe nicht nur unter meiner Krankheit litt.

Was soll ich sagen? Drei Jahre danach war ich wieder soweit: Alles, aber wirklich alles war passe. Ich wollte immer so gerne stark sein; eigentlich wollte ich beruflich noch viel weiter, eigentlich wollte ich eine harmonische Ehe führen, eigentlich wollte ich die Welt sehen, ich wollte doch noch so viel lernen und studieren … EIGENTLICH

Meine geliebte, aber mittlerweile doch sehr demente Großmutter nahm ich nach langer Rücksprache mit meinem damaligen Ehemann zu mir. Ich ließ mich für diese Pflege auch beurlauben.

Diese Erfahrung mit einem Demenzkranken alleine ist schon ein Buch wert. Auch hier kürze ich mal wieder ab: Ich hätte es nie mir zutrauen sollen – und rate wirklich jedem ab, der sich mit dem Gedanken trägt, aus „alter Verbundenheit“ sich so etwas alleine antun zu wollen. Letztenendes hatte ich das Einsehen, denn ich hätte meine mittlerweile 94jährige Großmutter, der ich letztendlich so viel zu verdanken hatte, in ein Seniorenpflegeheim geben müssen. Es war schweren Herzens von mir alles schon dafür in die Wege geleitet – ich hätte an diesem Tage des Tages des Umzuges wohl mehr gelitten als sie – so dachte ich … Denkste! Wieder verkehrt gedacht!

Das Leben schreibt völlig andere Zeilen – Meine geliebte Omi tat es ihren altersgemäßen Lebensgenossinnen gleich: Sie bekam eine Lungenentzündung – und ich durfte ihr stundenlang beim qualvollen Sterben zugucken. Im Krankenhaus – wohlbemerkt!

Nachdem der letzte qualvolle Atemzug getan, blieb da eine Fratze zurück, die mich jahrelang verfolgt hatte. Diesen Tod hatte meine Omi nicht verdient – und ich wusste auch bis dato nicht so recht, ob ich es verdient hätte. So hatte ich doch meine Mutter – als ich 17 Jahre alt war – alleine der Angst vor meiner eigenen Feigheit sterben lassen.

Das war neben vielen anderen so kleinen oder kleineren Kanonenschlägen etwas, was mich – im nachhinein – nicht mehr hat auf die Füße kommen lassen.

Ich galt stets für alle anderen als verlässlich, sehr sozial, eloquent, hilfsbereit, verständnisvoll – bei mir konnte man stets sein Herz ausschütten oder beruflich gesehen: noch einen komplizierten Kunden rauf tun!

Vorbei …

In meiner Ehe gab es mittlerweile ein Riesenproblem, zu intim, um es hier mal so einfach kundzutun! Dienstlicher, unvermeidlicher Umzug in Karnickelställe war angesagt. Rationalisierung war schon schmerzhaft spürbar. Meine beste Freundin? MS-krank! Hier und da Trennungen! Keiner hat Zeit für MICH, obwohl ich doch immer Zeit für andere hatte …

Es half nichts, aber wirklich nichts. Also wieder neue Medis. Neue Therapieform! Wir schreiben mittlerweile das Jahr 2005! Ich bekomme mich überhaupt nicht mehr aufgerafft. Wieder mal vier Monate krankgeschrieben – der Arbeitsbeginn steht bevor. Am Morgen kann ich nicht! Ich kann noch nicht mal anrufen, um mich „zu entschuldigen“. Nun sitze ich wieder völlig abgebrannt vor meinem Doc – ich habe Druck! Von jeder Seite Druck! Ich muss jetzt zur Reha! Ob ich will oder nicht! Das ist jetzt meine letzte Chance, um überhaupt noch am Arbeitsleben teilhaben zu können.

Und ich bekomme „notgedrungen“ meine Reha! Meine damalige Therapeutin, mein Doc und selbst ich, waren nicht so begeistert.

Ich habe dahingehend schon damals und auch heute rückblickend ambivalente Erfahrungen aufzuweisen.

… Ich habe nun bemerkt, dass ich nochmals nachschieben muss. So etwas aufzuschreiben, kostet irgendwie auch Kraft.

Ich schreibe hier zwar auch eigennützig (alles andere wäre gelogen), aber auch uneigennützig, weil ich hoffe, dass sich der eine oder andere wiedererkennt und sich zumindest sicher sein kann, dass er keinesfalls in seiner NOT alleine ist …

Okay -

sorry …

es gibt also noch einen Teil III

und dann erzähle ich euch auch, was hier bei mir so in den letzten Tagen los war
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: Depressive Karriere Teil I

Beitrag von Bittchen »

Liebe delphinus,

wenn du Lust hast weiter zu schreiben,dann mache es.
Es ist ein Schritt die Seele etwas zu erleichtern.
Sehr viele Betroffene werden zustimmend nicken können bei deinen Schilderungen.
Du bist mit deinen Schwierigkeiten nicht alleine,hier wirst du mit deinen depressiven Gedanken sehr gut verstanden.

Liebe Grüße
Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
ptrckhf
Beiträge: 7
Registriert: 18. Nov 2018, 17:13

Re: Depressive Karriere Teil I

Beitrag von ptrckhf »

Hallo delphi,

ich bin neu hier im Forum und das ist mein erster Beitrag.

Ich habe deine beiden Beiträge mit großem Interesse gelesen, da ich mich oft selber wiedererkannt habe. Schreibe gerne weiter, einen interessierten Leser hast du auf jeden Fall!

Liebe Grüße
Patrick
delphinus
Beiträge: 22
Registriert: 23. Okt 2018, 18:28

Re: Depressive Karriere Teil I

Beitrag von delphinus »

Hallo, Ihr Lieben!

Ihr helft mir wirklich durch euer Feedback! Ich wollte mir doch keineswegs alles nur von der Seele schreiben; ich erhoffte mir auch Interesse an meiner Geschichte, einen Austausch unter Gleichgesinnten. Wohl dem, der nur unter einer kurzen Episode der Depression leidet. Ist schon schlimm genug, aber weitaus schwerer zu ertragen sind die stets wiederkehrenden Depressionen, die so viele schöne Namen haben. Ich nenne sie "chronisch" - andere finden weitere Worte. Mir egal: Letztendlich ist alles ein Brei!


Dankeschön euch - bis gleich zum weiteren Teil III meiner depressiven Karriere
delphinus
Beiträge: 22
Registriert: 23. Okt 2018, 18:28

Re: Depressive Karriere Teil I

Beitrag von delphinus »

Grübel, grübel, überleg …

Ich hatte doch wirklich meinen dritten Teil abgeschickt … offensichtlich ins Nirvana.


Wenn es schon mal so ist, möchte ich mal kurz nachfragen, ob ich wirklich zu blöde bin oder ob es hier
etwas altbacken zugeht. Als ich das erste mal hier war, zeigte ich mich entsetzt über das Design, über das nicht mehr aktuelle Bild der Online-Präsentation. Ich fühle mich hier für Jahre zurückgezoomt. 2001 oder so würde wohl passen. Auch die Funktionalität lassen mich zurückweichen ...

Ich komme hier nicht wirklich technisch zurecht ... Und das kommt noch zu der angestrebten eigenen Offenheit dazu. Ich gebe mir wirklich alle Mühe, um hier antiquarisch mitschreiben zu können.
Holgi
Beiträge: 753
Registriert: 28. Okt 2006, 19:43

Re: Depressive Karriere Teil I

Beitrag von Holgi »

Moinsen delphinus

Dann schreib und schick es nochmal.

Selbst für einen wie mich, der technisch nicht wirklich affin ist, komme ich damit klar.

Schraub mal deine Aggressionsstufe etwas runter.
Dann klappt das auch alles.

Das was ich bei dir sehe ist, das du eine gewaltiges Mitteilungsbedürfnis hast.
Das ist ok.
Dafür sind solche Foren da.

Und niemand verlangt das du deine Offenheit hier bis ins kleinste Detail preisgibst.

Jeder kann schreiben soviel und was er will.
Niemand erwartet hier eine Offenlegung deiner Lebensbilanz.

Also gibt dir selbst eine Chance und probiere es nochmal.

Ich würde mich freuen.

Liebe Grüße

Holgi
............................................
23. Januar 2019
delphinus
Beiträge: 22
Registriert: 23. Okt 2018, 18:28

Re: Depressive Karriere Teil I

Beitrag von delphinus »

Hallo, Holgi!

Vielen Dank für deinen Beitrag!

Ich mag es wohl gerne kompliziert (GGG) und mache schon so viele Jahre mit Computern & Co. rum, dass mich zumindest manches digitale Erscheinungsbild in die "OO-Jahre" zurückzoomen lässt. Wer in der Vergangenheit wühlt, muss sich auch erst mal wieder darin zurechtfinden. --- Natürlich hast du vollkommen recht, ich könnte und sollte nach meinem Missgeschick wieder neu schreiben.

Was ich allerdings daran bemerke, ist, dass es mir keineswegs selbst hilft. Was bleibt, ist der Wunsch, noch anderen helfen zu können. Schließlich werde ich niemals vergessen, wie ich selbstverloren 1999 in der Praxis saß und mir ein Heft von "Geo" vornahm. Darin befand sich ein Eigenbericht eines Journalisten über Depressionen. In jeder Zeile befand ich mich selbst wieder! Damals hat noch niemand offen über Depressionen geredet. Erst Jahre später erfand man diese einigermaßen Umschreibung für Depressionen mit "Burn-Out". Hört sich echt gut an. Das impliziert, dass man ja beruflich so geackert hätte, um sich eine "Auszeit" vor der fordernden Gesellschaft gönnen zu können.

Ich zumindest werde niemals diesen Leidensbericht vergessen! Vielleicht kann ich ja anderen mit meinem Bericht helfen?


Holgi, mich interessiert zunächst brennend folgendes: Wie kommst du auf das Resümee, dass ich meine Aggressionsstufe etwas runterfahren sollte? Was lässt dich mit meinen Worten zum Schluss kommen, dass ich unter Aggressionen leide?


Ich frage dich das insbesonderem, auch gerne andere, die hier zulesen.


Im besten Falle helfen wir uns ein bisschen selbst,

Liebe Grüße
delphinus
Beiträge: 22
Registriert: 23. Okt 2018, 18:28

Re: Depressive Karriere Teil I

Beitrag von delphinus »

Hallo, alle zusammen!

Wer hier "an mir gelesen" hat, der hat auch den wenigen Kommentaren zu meiner Vita zugelesen. Letztens wollte ich zum Abschluss bringen, was ich begann. Musste aber bemerken, dass mir technisch ein Missgeschick unterlief. Also schreibe ich wieder neu, um den Abschluss zu meiner depressiven Karriere zu finden - wie mir empfohlen; so kürze ich noch mehr ab:

Ich hatte bis dahin und bis heute keinerlei Erfahrung mit Reha-Einrichtungen dieser Art! Sechs Wochen sollte ich also nun bis auf weiteres dort verbleiben. Was mir dort begegnete, war nicht so schlimm, wie ich es mir ausmalte: Ob Frau oder Mann - natürlich viel mehr der Frauen (weil sie offener und ehrlicher gegenüber sich selbst sind), begegneten mir. Ich sah sog. wahre Männer in Tränen ausbrechen - ich war froh, dass sie sich das endlich gestatteten.


Für mich jedoch - weil ich mich unterdessen mit allem, was ich in meine geistigen und körperlichen Fänge bekam, erzählte man nichts Neues. Alles, aber wirklich an geistigen Themen zur Depressionen hatte ich schon abgegessen und auch verarbeitet, vor allen Dingen selbst an mir erprobt und abgearbeitet.

Was ich damals negativ festgestellt habe, ist folgendes: Ich hatte den Eindruck, als wenn diese Einrichtung einen Pakt mit der Pharma-Industrie geschlossen hätte. Sie wollten mir in diesen wenigen Wochen Medikamente verabreichen, die selbst mein Doc in jahrelanger Behandlung nicht verschreiben wollte. Ich vertraute doch lieber auf wirkliche Fachärzte. So wollte man mir Cholesterinsenker aufschwatzen. Ich verweigerte mich dieser medikamentösen Behandlung! Und schon hieß es, ich wäre nicht kompromissbereit! Lach …


Über was ich vieles las und wozu mir geraten wurde, war darüber hinaus eine Lithium-Therapie. Manchen hilft es, manchen jedoch auch nicht! Natürlich habe ich mich dagegen allerdings nicht gesträubt. Es war sozusagen mein letzter Strohhalm. Ich nahm es - für vier Wochen wurde sozusagen ich und mein messbarer Blut-Lithium-Spiegel überwacht. Nicht wirklich wohl fühlte ich mich mit diesem "Lithium". Ich begann, Aggressionen zu entwickeln. Diese Aggressionsschübe wurden durch das Lithium aber auch mit einem Mantel des Leugnens überdeckt. Ich zeigte mich nun also innerlich aufgewühlt- und wurde trotzdem als voll arbeitsfähig entlassen.

Was mich wahnsinnig enttäuschte, war auch der Umstand, dass nicht wirklich Bezug auf meine Kaufsucht genommen wurde. Ich wurde mit den Worten abgefertigt, dass "das doch alles nicht so schlimm bei mir wäre; andere gehen schließlich in Autohäuser und bestellten sich Luxuswagen!"


Hier wieder angekommen, bemerkte auch mein Psychiater, dass wohl Lithium nichts für mich wäre. So begann meine langjährige Einnahme mit Venlafaxin.

Ich versuchte wirklich mein bestes, wieder mit dem Hamburger Modell beruflich einzusteigen. Nach vier Monaten lag ich wieder danieder. Vier, höchstens sechs Stunden des alltäglichen Berufslebens traute ich mir selbst zu. Acht Stunden? Vollzeit? Der Traum war ausgeträumt. Die Normalität des Alltags schon längst verloren!


Und wieder gab es Druck - von allen Seiten! Völlig verständlich aus deren Perspektive! Da ich mir nach wie vor eine Halbtagsbeschäftigung zutraute, beantragte ich eine sog. "Teil-EU!"


Ich habe alles, aber wirklich alles dafür absolviert: Diese vielen sog. gutachterlichen Untersuchungen - mittels ÄD der Arbeitsagentur, des MD der Krankenkassen und auch die Begutachtungen des Rentenversicherungsträgers. Alle waren sie einer Meinung: Ich bin zu jung, um in die Voll-EU zu gehen. Also letztendlich unterstützten sie meinen Wunsch, aber frage mich bloß keiner, wie vielen unverschämten Nachfragen und eigentlich auch Entblößungen ich mich bis dahin unterwerfen musste.


Entschieden wird letztendlich alles vom Grünen Tisch: Ich wurde voll EU-berentet. Ich habe geheult, als ich diesen Bescheid in den Händen hielt! Wäre ich nun die erste, die auf Weiterbeschäftigung unter diesem Grundsatz klagen würde? Nein, Dankeschön auch!


Was für eine finanzielle Einbuße: Von dato 500,-- Euro netto. Heute ist es noch viel mehr!

Die Ehe litt umso mehr unter dem allen. Das sog. soziale Netz brach auch zusammen, weil einfach finanziell nicht mehr mitgehalten werden konnte.


Ich brach dann aus allem aus. Es reichte mir irgendwann! Alle, aber wirklich alle hatten mich verlassen. So kam es mir zumindest vor.

Ich versuchte natürlich etwas Neues für mich zu finden. Ich war schließlich mit 41 Lebensjahren sozusagen zwangsberentet. Es durfte kein Geld kosten, aber trotzdem für mich erfüllend sein.

Nun besann ich mich drauf, was ich mir für die Altersberentung wünschte: EINEN jungen Hund! Natürlich wollte ich selbst mit meinem Wunsch auch noch für alle etwas gutes tun: Also habe ich mich in entsprechender Umgebung umgeguckt und bin fündig geworden: In ein kleines Rudel von Jungwelpen, für die die Mutter aus wahrscheinlichen traurigen Gründen nicht mehr sorgen konnte. Ich wusste aber auch, dass der Hund dich finden muss. Lucky, so wie ich ihn taufte, hat mich gefunden.

Für Jahre hat mich Lucky von weiteren tiefen depressiven Phasen befreit. Nun ist er selbst schon 13 Jahre alt, ein älterer Herr sozusagen. Nun muss ich schon längst zurückgeben, was er mir geschenkt hatte.

Natürlich habe ich nach dieser ganzen depressiven Karriere beschlossen, dass ich wohl lieber alleine leben sollte. Eigentlich hatte das mein Partner schon längst im Kopf und hatte dementsprechend die Scheidung eingereicht.

Das war aber auch eine mächtige Kröte, die ich schlucken musste. Ich war schon vorher aus unserer gemeinsamen Wohnung ausgezogen, und hatte wirkliches alles, aber wirklich alles an nicht persönlichem zurückgelassen.

Unterdessen bin ich geschieden, habe fast alles verloren, was mir noch lieb war! Ich lebe und wohne schon längst als Single; gebe das zurück, was mir mein Hund schenkte, als er noch jung war. Heute sind seine Lebensjahre gezählt. Und ich weiß sehr wohl, was mir "bald" bevorsteht! Nämlich das, was ich so gar nicht kann - nämlich "Abschied zu nehmen!".

So ganz nebenbei ist mir mein Psychiater abhanden gekommen; und ich muss zusehen, wie ich gerade nach meinen Negativ-Erfahrungungen mit dem anderen zurechtkomme.

Und nach dem allen oder zwischendurch muss ich sagen, dass ich manchmal denke: Das geht gar nicht mehr! Ich kann nicht mehr oder will nicht mehr! Aber immer wieder stelle ich mich auf, um weiterzumachen.

Das, was hinter mir liegt, kenne ich zur Genüge! Nur wer zurückblickt, kann auch der Gegenwart begegnen. Ich musste zurückblicken, um meine Fehler darin zu sehen. Nun muss ich in die Zukunft sehen, um etwas neues aufzubauen!

Es wäre schön, wenn ich mit meinen Zeilen helfen kann. Es wäre allerdings auch schön, wenn mir auch jemand Kraft geben könnte.


Liebe vorweihnachtliche Grüße
Holgi
Beiträge: 753
Registriert: 28. Okt 2006, 19:43

Re: Depressive Karriere Teil I

Beitrag von Holgi »

Moinsen delphinus

Also was ich meinte mit Aggressionsstufe ist Enttäuschung.
Enttäuschung ist auch eine Form von Aggression.

Ich hätte auch Enttäuschung schreiben können.
Ich mag aber die leicht provokante Wortwahl lieber.

Entschuldige bitte.

Was ich aus deinen Posts heraus lese ist, das du eine sehr tiefe Verbitterung in dir hast.
Tja, wir alle haben unsere Päckchen, oder Pakete zu tragen.
Manch so schwer das sie der Meinung sind unter der Last zu ersticken.
Und ich weiß wie sich das anfühlt immer zu glauben man ist der einzige Mensch der richtig auf die Fresse kriegt.
Und man beobachtet die ganzen "Gesunden" und fragt sich warum das einem passiert ist.
Aber sind die "Gesunden" wirklich gesund?
Haben die Moderatoren nicht auch ihre Probleme in ihrem Leben und müssen hier auch noch das alles lesen und bewerten?

Hier sind viele die das gleiche Schicksal mit sich tragen.
Und viele mit weitaus schlimmeren Erfahrungen.

Nun wie dem auch sei.

Das Forum ist für mich eine Form von Ventil.
Es ist mir auch nichts peinlich was ich hier schreibe.
Ich kann dann das alles los lassen.
Ich gehe auch ganz offen mit meiner Krankheit um.
Das ist auch sehr hilfreich.
Also für mich.

Kraft kann ich dir keine geben.
Auch wenn ich es so gerne würde.
Aber ich befinde mich selber gerade im Nirvana der Gefühlslosigkeit zu mir selbst.
Deswegen habe ich auch den neuen Termin am 23 Januar.
Ich versuche durch zu halten.
Klappt auch bis jetzt.

Wenn du Fragen haben solltest - frage.

Liebe Grüße

Holgi
................................................
Nichts ist so beständig wie die Veränderung.
delphinus
Beiträge: 22
Registriert: 23. Okt 2018, 18:28

Re: Depressive Karriere Teil I

Beitrag von delphinus »

Hallo Holgi,

es gibt nichts, wofür du dich entschuldigen müsstest. Ganz im Gegenteil: ich schätze deine offenen Worte!

Enttäuschung ist wohl der annähernd adäquate Ausdruck. Noch präziser ist es Verzweiflung! Sicherlich gibt es leider Betroffene, die weitaus schlimmere Erfahrungen aufzuweisen haben als ich. Wobei ich gestehen muss, dass ich hier vieles wirklich nicht nennen wollte. So wollte ich nicht auch noch von Missbrauch im Kindesalter oder körperlicher Gewalt reden.


Das, was mich heute wirklich Kraft kostet, ist dieses immer neue Aufstehen nach einem Fall! Damit zurechtzukommen, dass ich so viel ausprobierte, keine Therapie - weder medikamentös noch psychiatrisch - mir für längere Zeit half.


Es macht mir auch zu schaffen, dass ich ziemlich sozial isoliert lebe, wobei ich eigentlich ein Mensch bin, der leicht Zugang zu seinesgleichen findet. Es fällt mir wegen meiner Krankheit schwer, zu anderen Menschen Kontakt zu finden - und das in meiner Altersklasse. Wenn man in einen neuen Kreis hineinkommt, wird doch gleich nach der beruflichen Tätigkeit gefragt. Was erwidert man dann darauf? Mit der Wahrheit komme ich nicht gut an. Lügen möchte ich aber auch nicht. Also probierte ich aus, zu offenbaren, dass ich Frührenter bin, aber keinesfalls über den Grund der Berentung reden möchte. Und schon beginnt die Tuschelei - und wieder die Ausgrenzung!


Mit einer von mir so angestrebten ehrenamtlichen Tätigkeit klappt es auch nicht. Mein vorwiegendes Interesse gilt den Tieren. All' mein Wissen und meine Leidenschaft kann ich dazu einbringen, aber geldliche Mittel eben nicht. Ich sprach hier mit vielen Institutionen, die mich gerne mit offenen Armen genommen hätten. Aber eine sog. Aufwandspauschale gibt es nicht. Ja, bitteschön - wie soll ich denn dort hinkommen? Ich kann das Fahrgeld nicht aus eigener Tasche zahlen.

Ja, so habe ich also doch tatsächlich eine Frage: Wie machst du das? Wie findest du deinen Platz in der menschlichen Gesellschaft?

Ich wünsche dir viel Kraft und Zuversicht - Halte durch! Das wünsche ich uns allen, die hier zulesen!

Liebe vorweihnachtliche Grüße
delphinus
Beiträge: 22
Registriert: 23. Okt 2018, 18:28

Re: Depressive Karriere Teil I

Beitrag von delphinus »

Hallo alle zusammen,

ich habe das Bedürfnis, mich nochmals mitteilen - ich sage mal: ZU MÜSSEN!

Ich bekam hier zwei sog. private Nachrichten rein, die mich eigentlich noch mehr runtergezogen haben. Warum? Weil mir vorgeworfen wurde, ich hätte Ärzte namentlich genannt. Mir wurde auch vorgeworfen, ich würde ja förmlich in Selbstmitleid zerfließen!

Tja … Was soll ich dazu noch wirklich sagen? Entweder man diskutiert hier offen, aber doch anonym - oder man begibt sich wieder in Jahrzehnte zurück.

Es war keineswegs meine Absicht, hier irgendjemanden zu bevorteilen oder zu benachteiligen. Auch wollte ich in meinen Zeilen - nur was meine Erfahrungen mit Depressionen angeht - offen sein. Alles andere gehört m.E. nicht hierher!


Zumindest habe ich jetzt diese beiden Nachrichten als Beschwerde für dieses Forum weitergeleitet. Wie war das mit der sog. "Nettikette"???

Wenn das schon nicht im Großen funktioniert, dann aber wenigstens unter sog. "Gleichgesinnten". So erhoffe ich mir zumindest das alles hier …

Liebe vorweihnachtliche Grüße
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: Depressive Karriere Teil I

Beitrag von Bittchen »

Liebe delphinus,

es tut mir sehr leid,dass du hier negative Erfahrungen machen musstes.
Ich schaue nie in meine privaten Nachrichten .
Wer mich privat erreichen will,muss mich hier offen darauf aufmerksam machen.
Ich mag den offenen Austausch hier und ich habe auf Treffen oder Kongressen auch schon Betroffene kennen gelernt und nur gute Erinnerungen daran.
Die Moderatoren sind ehrenamtlich hier tätig und verdienen großen Dank und Respekt für ihre Arbeit !!!
Denn dadurch und mit den freiwilligen Spenden, kann dieses Forum überhaupt nur weiter existieren.
Ich habe auch schon von privaten Kontakten hier gelesen,die nicht nur erfreulich waren.
Warum sollte es hier anders sein wie im realen Leben?
Was ich hier schreibe,kann jeder lesen,denn ich habe ich nichts zu verbergen,ich bin auch früh verrentet und mit der Depression gehe ich heute verhältnismäßig offen um.
Dabei halte ich es so,dass ich respektieren kann, dass jede Biographie anders ist.
Wir kennen alle nur unseren eigenen Schmerz ,der lässt sich nicht messen.
Holgi schreibt von einem Ventil,was er im Forum hat,so sehe ich das auch oft.
Hier wird mir auch für meine kranke Gefühlswelt Verständnis entgegen gebracht,was im realen Leben nicht immer so ist.
Die Gründe warum es Betroffenen schlecht geht, sind sehr vielfältig .
Du hast genug ein deinem Rucksack zu tragen und wenn der hier etwas leichter wird,dann ist schon sehr viel erreicht.
Ich mache mir meine Gedanken zu jedem Beitrag ,den ich lesen kann.
Bei zu langen Beiträgen kann ich mich oft nicht genug konzentrieren,auch ein Symptom der Krankheit.
Wenn ich wieder mal im Jammertal bin,tut mir ein tröstendes Wort hier sehr gut, mehr kann ich nicht erwarten.
Auch hinterfrage ich mich selbstkritisch,darin bin ich auch Meisterin,lach.
Durch die depressive Störung sind wir ja auch schnell verletzlich,da wird im Großen und Ganzen hier sehr rücksichtsvoll miteinander umgegangen.
Ich glaube nicht, dass ich helfen kann,dafür sind die Profis da.
Aber geteiltes Leid ist halbes Leid.
Ich kann meinen Umgang mit der Krankheit schildern und mir sehr viel Frust von der Seele schreiben.
Dadurch bin ich mit meinen auch oft traurigen Gedanken nicht mehr so alleine.
Wir sind alle keine Therapeuten,denn es ist ein Selbsthilfeforum ,in dem wir Erfahrung, Kraft und Hoffnung teilen können.
Aber es gibt durchaus sehr erfahrene Betroffene ,von denen ich schon viel lernen konnte.
Deine Beiträge habe ich auch so gesehen,schreibe weiter wenn du es willst,denn es soll nur dir gut tun.
Deine Liebe zu deinem Hund kann ich sehr gut nachempfinden.
Wir mussten letztes Jahr unsere Kira über die Regenbogenbrücke begleiten,dass war ein trauriger Verlust.

Weiterhin alles Gute für dich.

Liebe Grüße
Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
delphinus
Beiträge: 22
Registriert: 23. Okt 2018, 18:28

Re: Depressive Karriere Teil I

Beitrag von delphinus »

Liebes Bittchen,

gerade dir danke ich ganz im besonderen für deine Zeilen!

Ich habe nun auch unterdessen kapiert, dass die Moderatoren bzw. die Menschen, die technisch dafür sorge tragen, dass wir uns auf dieser Plattform austauschen können, dies alles ehrenamtlich tun. Ich zolle allen dafür meine Dankbarkeit und größten Respekt!

Traurig allerdings befinde ich es, dass es mal wieder nur am Ehrenamt liegt, neben dir und mir so vielen anderen anderen die Möglichkeit zu bieten, sich offen, aber doch anonym austauschen zu können.

Ich habe selbst schon überlegt, ob ich mich in meinem mittlerweile über die Jahre erworbenen Know-How über die Pflege und Wartung von offenen IT- Portalen anbieten könnte. Ich bin zum Schluss gekommen, dass es gerade das nicht ist, was mir oder auch anderen helfen könnte. Ich bin einfach zu unberechenbar mit meiner Krankheit! Andere jedoch erwarten meinen Einsatz - ich kann nicht halten, was ich nur annähernd versprechen vermag. Hier wäre doch eine Zuverlässigkeit von mir gefordert, die ich nicht bieten kann.


Es ist aber auch traurig, dass neben der sog. öffentlichen Akzeptanz gegenüber Depressiven nicht wirklich geholfen wird. Im realen Leben fehlt es an finanziellen Mitteln. Das steht im krassen Gegensatz zu dem jährlich veröffentlichen Krankheits-Report der gesetzlichen Krankenkassen. Despressionen sind heutzutage eine Volkskrankheit geworden. Einen jeden kann es erwischen! Es ist auch völlig egal, in welchen sog. sozialen Schichten "das passiert".


Und natürlich weiß ich, dass ich hier professionelle Hilfe nicht erwarten kann. Das obliegt wirklich Profis. Wobei man dort auch Spreu vom Weizen trennen muss.


Obwohl ich "hier" noch nicht so lange dabei bin, habe ich mich hier mächtig umgeguckt. Habe gelesen, habe mich auch teilweise wiedergefunden, versuchte auch, meine Sicht auf die Dinge wiederzugeben. Nur weil ich mich jetzt im großen und ganzen relativ ratlos gebe, muss es nicht heissen, dass ich keinerlei Hilfestellung im einzelnen geben kann.


Schließlich begegnete ich in diesem Jahr mein offenes 20jähriges Jubiläum mit Depressionen. Wie bereits schon eingeleitet, fing das ganze Drama bei mir schon weitaus früher an. Nur zeigte sich damals - nicht nur ich - die ganze Wissenschaft um die Depressionen weitaus weniger schlauer als jetzt. Es ist viel positives in den 20 Jahren passiert - aber längst nicht genug! Weil das Leiden der Langzeit depressiv Kranken geht weiter …

Auch mir geht es so, liebes Bittchen, dass ich mich auf längere Beiträge schwer konzentrieren kann. Von daher habe ich schon wieder viel zu viel geschrieben ...

Ich möchte folgendes: Einen offenen Austausch - ohne Anfeindungen! Gerne suche ich auch hier Impulse oder den Diskurs. Sehr gerne tausche ich mich auch vertraulich aus - aber bitteschön: Ohne Anfeindungen oder Versuche, dieses Diskussionsforum aus nicht nachvollziehbaren Gründen störend zu unterwandern.

Die Welt braucht Zuversicht und Retter, keine Zerstörer!

Liebe vorweihnachtliche Grüße
Camille
Beiträge: 602
Registriert: 3. Nov 2018, 21:35

Re: Depressive Karriere Teil I

Beitrag von Camille »

Lieber delphinus,

Ich bin tief betroffen, dass du private Nachrichten erhalten hast, die dich verletzt haben.

Dafür gab und gibt es keinen Grund. Das möchte ich dir auch von meiner Seite aus versichern. Du hast mein ganzes Mitgefühl.

Ich finde es sehr mutig von dir und bin dir auch sehr dankbar, dass du uns alle hier informiert hast.

Mir war bisher auch nicht klar, dass die Modaratoren hier ehrenamtlich das Forum überwachen. Auch von meiner Seite aus - vielen Dank an alle.

Ich wünsche dir alles Gute

Liebe Grüße
Camille
Holgi
Beiträge: 753
Registriert: 28. Okt 2006, 19:43

Re: Depressive Karriere Teil I

Beitrag von Holgi »

Moinsen delphinus

Mach dir keinen Kopf darum.

Es gibt hier Arschgeigen, die denken wenn sie in einem Depriforum sind auch wilde Sau spielen können.
Weil sie ja krank sind.

Einfach ignorieren und melden.
Alles gut.

Ich zerteile diese Trolle lieber verbal in meinen Threads.
Naja, dann wird auch mal so das eine und andere Posting von mir gelöscht.
Ich erkenne einige alte "Wegbegleiter" von früher hier.
Sie wechseln zwar den Namen sind aber einfach zu blöd die Schreibweise zu ändern.
Hahahaha.

Eben Depriforum.

Also zu deiner Frage.

Nun, ich habe den Luxus selbstständig zu sein.
Habe eine Frau die mich unterstützt und auch Geschäftsführerin in unserem Unternehmen ist.
Wäre sie nicht da, wäre ich schon längst tot.
Ich arbeite von 9 Uhr oder auch mal von 10 Uhr bis 16 Uhr.
Wenn noch etwas anfällt mache ich das von zuhause aus.
Früher habe ich 10 / 12 Stunden am Tag und auch mal Samstag und Sonntag durch gezogen.
Alles wegen der Kohle.
Nun habe ich kein privates Bankkonto mehr und die ganze Welt kann mich mal.
Ich rede offen über meine Depression und auch viele Kunden von mir wissen von meinem "Problem".
Es ist natürlich in keinster Weise vergleichbar mit deiner Situation.

Und glaub mir bitte, ich hasse Menschenansammlungen.
Weihnachtsmarkt oder shoppen in der Stadt geht gar nicht mehr bei mir.
Auch Kundenbesuche sind äußert schwierig.
Ich mache alles online.
Das gibt mir Sicherheit.

Ich könnte noch so viel mehr schreiben.
Aber dafür reichen die Seiten des Forums nicht.

Liebe Grüße

Holgi
.......................................................
Quaere Verum !
delphinus
Beiträge: 22
Registriert: 23. Okt 2018, 18:28

Re: Depressive Karriere Teil I

Beitrag von delphinus »

Ihr Lieben,

eure Feedbacks sind für mich bereichernd! Ich kann nur immer wieder "DANKESCHÖN" sagen!

Lieber Holgi,

auch in deiner Antwort habe ich mich wiedergefunden. Gerade in depressiven Phasen bricht bei mir die altbekannte Sozialphobie wieder aus. Was neu dazugekommen ist, dass es mir schwerfällt, überhaupt meine Wohnung zu verlassen. Nun, ich muss sie verlassen, weil mein Hund seine Geschäfte verrichten muss. Aber nach dem Gassigang bin ich total fertig und schiebe schon wieder Panik vor der nächsten Runde.

In Lebensphasen ohne schwere depressive Symptome sind mir allerdings Menschenmassen auch zuwider! Alles, was mir möglich ist, erledige ich online - weil ich auch die Bequemlichkeit schätze. So weiß ich z.B. gar nicht mehr, wann ich das letzte mal shoppen gegangen bin. Es muss Jahre her sein. Ich vermisse es aber auch nicht!

Überhaupt ist mir hier alles zu wuselig, zu laut, zu stickig! Ich bin geborene Berlinerin und wohne noch immer in dieser Stadt. Andere Menschen würden sehr viel dafür geben, hier leben zu können. Ich jedoch möchte hier raus! Das, was mir wirklich gut tut, ist die Natur! Ich kann mir jedoch diesen Wunsch nicht erfüllen, weil es mir finanziell nicht möglich ist. Zumindest noch nicht!

Ich bin zwar durch und durch eigenständig - jedoch fehlt mir der persönliche und gerade nicht so oberflächliche Austausch mit wenigstens einem Menschen. Ich sage mal für die Seele, für das Herz oder die Sicherheit! Es fehlt an Anregungen, Impulsen oder der Möglichkeit, Interessen oder Hobbys - auch die Freuden des Lebens (wenn es sie mal wieder geben möge) teilen zu können.


Ich darf gar nicht daran denken, dass die Lebensjahre meines von mir so geliebten Hundes gezählt sind. Er hat mir alleine durch seine Anwesenheit viel Kraft gegeben. Ich wusste zumindest stets, wofür es sich lohnt zu leben. Meiner Verantwortung für ihn war ich mir stets bewusst. Das Wissen, dass ich selbst in schweren Zeiten für ihn da zu sein habe. Wenn es ihn nicht mehr gibt, weiß ich nicht, wofür es sich lohnt weiterzukämpfen. Ich hoffe, dass uns noch genügend Zeit bleibt, um dass ich bis dahin wieder an Stärke und Zuversicht gewonnen habe.


Ich schließe mich deinen Worten an, lieber Holgi, es gäbe noch viel mehr zu schreiben ...


Liebe vorweihnachtliche Grüße
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: Depressive Karriere Teil I

Beitrag von Bittchen »

Liebe delphinus,

ich kenne das Gefühl nicht raus zu wollen sehr gut.
Im Moment geht es bei mir noch,aber oft auch lieber in Begleitung.
Termine helfen dabei.
Auch Hunderunde kenne ich von früher auch als sehr schwierig.
Da kannst immer nur kleine Schritte machen und dich auch loben,wenn du es wieder geschafft hast für deinen vierbeinigen Schatz gut gesorgt zu haben.
Denke noch nicht daran wie es ohne Hund ist,bis jetzt lebt er noch und braucht dich.
Auch da wirst du für dich eine Lösung finden.
Wir haben sehr getrauert über den Tod von unserer Kira,sie war ein ganz lieber schwarzer Cocker.
Aber wir haben uns keinen Hund mehr angeschafft.
Alles hat Vor-und Nachteile,heute sind wir in unserer Zeitplanung freier.
Das liegt aber auch an einer anderen Lebenssituation wie bei dir,das möchte ich nicht vergleichen.
Ein Ehrenamt kann ich auch nur sehr schlecht ausüben.
Das habe ich schon versucht,aber da ist Zuverlässigkeit wichtig und wenn es mir zu schlecht geht,muss ich immer wieder absagen.
Das will ich nicht und fällt mit auch noch zusätzlich sehr schwer.
Was ich dir versichern kann,hier wirst du von sehr vielen Betroffenen verstanden.
Aber oft geht es Betroffenen so schlecht,dass sie hier nicht schreiben können.
Auch mir fehlt öfter das Selbstbewusstsein mich so wichtig zu nehmen,dass ich annehme ich hätte was zu sagen.
Aber dann schreibe ich doch meine Gedanken auf und es wird mir evtl.etwas leichter,klappt leider nicht immer.

Eine Tochter von uns lebt auch in Berlin und ist in keiner festen Partnerschaft.
Das ist ja in den Großstädten nicht selten.
Wer in Berlin eine bezahlbare Wohnung hat,gibt die ja so schnell nicht auf.
Ob dir ein Ortswechsel so gut tun würde kann ich nicht sagen, aber eins weiß ich,dich selbst nimmst du immer mit.
Oft wird ja gerade von einem Umzug oder von gravierenden Veränderungen in einer depressiven Episode von professionellen Behandlern abgeraten.
Ich wohne in einer kleineren Stadt,nahe schöner Natur.
Das auch schon über 40 Jahre,ich bin aber in einer Großstadt geboren.
Für mich war die Kleinstadt eine große Umstellung.
Eine ganz andere Mentalität ,das war für mich sehr lange gewöhnungsbedürftig.
Heute habe ich mich hier eingelebt,aber psychische Probleme hätte ich anderswo auch.

Online Einkaufen bin ich nicht gewöhnt,aber shoppen gehen geht im Moment auch nicht gut.
Das ist hier im kleinerem Ort auch nicht so einfach,es machen auch immer mehr Geschäfte zu.
Depressive Störungen ist ja die Krankheit der Losigkeit,wunschlos,antriebslos,oft auch appetitlos usw.
Da habe ich leider auch akzeptieren müssen,das es mir immer wieder mal nicht so gut geht.
Ich versuche zurecht zukommen, bis ich wieder Freude daran habe, mir etwas Neues kaufen zu können und auch etwas mehr Lebensfreude habe.
Im Moment habe ich auch keine leicht Zeit.
Aufgeben gilt nicht,die Zuversicht kommt wieder.
Stark sind wir sowieso,sonst würden wir mit dieser ätzenden Krankheit nicht schon so lange immer wieder weiter machen.
Darauf sollten wir sehr stolz sein!!!

Liebe Grüße und alles erdenklich Gute
Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
delphinus
Beiträge: 22
Registriert: 23. Okt 2018, 18:28

Re: Depressive Karriere Teil I

Beitrag von delphinus »

Mein liebes Bittchen,

mir geht mal wieder ganz im besonderen mein Herz auf! Wie sehr ich mich auch in deinen Zeilen wiedergefunden habe …

Mir fällt es jetzt gerade in den letzten Jahren immer schwerer, stets neue Kraft aufzubringen. Für Lucky bringe ich sie auf. So hatte er im Sommer d.J. eine wirklich lebensbedrohliche Hepatitis. Ich befürchtete schon, ihn zu verlieren. Ich musste stark sein. In jeder Beziehung! Zwar hatte ich mühevoll schon etwas zusammengespart, es reichte jedoch keinesfalls für die Behandlungskosten! Ich musste noch viel mehr putzen, um die TA-Kosten zahlen zu können. Warum putzen? Weil ich nichts anständiges gelernt habe! Nur diverse Verwaltungsausbildungen hatte ich absolviert! Damit lässt sich keineswegs Geld machen … Und die Scheidungsfolgen wirken finanziell noch Jahre, vor allen Dingen die Rente ist knapp!

Ich habe manchmal wirklich Sorge, ich schaffe das alles nicht! Aber wenn ich weiß, für wen ich das alles bewerkstellige, so gelingt mir wirklich unglaubliches! Ich versuche, jeden Tag mit meinem Doggy zu genießen, auch wenn es mich fordert, um überhaupt dafür die Wohnung zu verlassen. Wenn ich ihn allerdings so ansehen, dann wird mir schwer ums Herz … Der Tag X rückt immer näher …

Ich versuche, nicht daran zu denken ...


Zumindest eines habe ich in den letzten Jahren richtig gemacht: Ich war finanziell keineswegs in der Lage, mich völlig neu außerhalb von Berlin aufstellen zu können. Es war mir wichtig, innerhalb einer Genossenschaft eine Wohnung zu finden, die ich auch finanziell stemmen kann. Die Wohnung an sich ist auch wirklich schön, für mich passend, auch hell. Aber leider auch - zumindest für mich - viel zu laut (innen und außen). Ich versuche mich seit zwei Jahren innerhalb und außerhalb der Genossenschaft zu verändern. Keine Chance! Überall wird bautechnisch verdichtet oder sagen wir besser nachverdichtet! Der Mietpreis wird nicht nur für mich unerschwinglich! Keine Chance, wenigstens in Berlin, für mich nur annähernd wohnen zu können, wie ich es mal konnte. Nämlich zu zweit!


Ich hatte auch schon überlegt, ob eine sog. betreute WG etwas für mich wäre. Nee! Dafür bin ich wohl doch zu sehr ein Eigenbrötler. Auch wenn ich soziale Kontakte so herbeisehne,so genieße und BRAUCHE ich doch meinen hin und wieder erwünschten sozialen Rückzug!


Du hast völlig recht, liebes Bittchen, ein Umzug aufs Land will gut überlegt sein. Für mich gilt: Noch eine finanzielle Fehlentscheidung kann ich mir nicht leisten! Das würde ich auch psychisch nicht verkraften! Neben all' dem, was mich hier so sehr am Großstadtleben belastet, versuche ich mir noch die Rosinen für mich rauszupicken. Für mich bleibt zunächst nur die Vielzahl an Psychiatern und Psychotherapeuten. Die relativ kurzen Wege. Dem entgegen steht jedoch eine Vielzahl an Ratsuchenden. Was sind schon von Großstädtern erwartete kurze Wege? 90 min werden von einem jedem der Fahrt erwartet ... Es ist auch völlig egal, wie man denen so mit den vielfältigsten Ängsten bewältigt. So manches mal fiel mir ein: "Der Weg ist das Ziel"! Na ja ...


Schweißgebadet und innerlich durch diese Widrigkeit der langen Fahrt aufgewühlt, brauchte ich aber auch lange, um wieder herunterzukommen: Die Uhr des Psychiaters oder des Psychotherapeuten tickte. Diese Zeit tickt ganz anders für sie als für mich! Verständlicherweise!


"Aufgeben gilt nicht" - weitermachen! Du hast völlig recht, Bittchen! Wahrscheinlich hat Holgi sogar recht, dass er meint, eine Verbitterung in meinen Zeilen gelesen zu haben. Ich wollte niemals so werden! Ich gestatte mir, offen mich hier kund zu tun. Ja, eine Enttäuschung, und Verzweiflung habe ich an mir selbst bemerkt. Eine Verbitterung? Ich fordere offene Worte sehr gerne ein - muss aber mit dem Resümee erstmal zurechtkommen. Ja, ich denke, ich zeige schon verbitterte Züge auf. Ich muss dagegenarbeiten, damit ich mir selbst noch eine Chance auf ein besseres Leben gönne.


Wenn ihr beide also so liest, liebes Bittchen und lieber Holgi, so gebt ihr mir durchaus Denkanstösse! Ich bin so froh, dass es euch beide gibt, und den Weg zu diesem Portal gefunden habt!


Liebe vorweihnachtliche Grüße
Antworten