Therapie Abbruch

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Rich
Beiträge: 45
Registriert: 15. Jan 2018, 23:04

Therapie Abbruch

Beitrag von Rich »

Hallo Zusammen,
Ich habe 2 Jahre Analyse hinter mir; war oft kurz davor das abzubrechen, habe aber immer gedacht, es wird schon besser und deshalb weiter gemacht.
Vor 2 Monate war ich dann so weit, das Gefühl dass alles mir nichts bringt hat nur zugenommen, 3 Mal die Woche hin war für mich ein Last und von allen ein Zeitfresser, ich habe dann den Therapeut direkt gesagt, ich möchte nicht weiter machen. Auf seinen Wunsch bin ich noch 2 Wochen hingegangen, er hat immer gehofft dass ich mich meine Meinung ändere, was ich nicht getan habe. Das hat mir eigentlich ein gutes Gefühl gegeben...
Seit dem hat er sich öfters bei mir gemeldet, erst nur um zu fragen wie es mir geht, danach mit dem Versuch ein persönliches Gespräch zu vereinbaren bzw. mich umzustimmen.
Hat jemand hier Erfahrung damit? Ich möchte vielleicht einen anderen Therapeut suchen weil mir nicht besser geht ... wie ist das wenn man vorzeitig die Therapie abbricht? Und wie ist ein "neu Anfang"? Darf der Therapeut überhaupt sich weiter melden wenn die Therapie nicht fortgeführt wird?
Liebe Grüße an alle,
DieNeue
Beiträge: 5513
Registriert: 16. Mai 2016, 22:12

Re: Therapie Abbruch

Beitrag von DieNeue »

Hallo Rich,

mit den ganzen rechtlichen Bestimmungen kenne ich mich überhaupt nicht aus.
Aber rein vom Gefühl her finde ich das Verhalten deines Therapeuten etwas befremdlich. Klingt fast, als hätte er keine anderen Klienten, dass er so auf dich angewiesen wäre. ;)

Denkst du, er ist besorgt, dass es dir schlechter gehen könnte? Oder kommt das wirklich eher so rüber, als ginge es ihm nur darum, dass du die Therapie bei IHM weitermachst?

Mal ganz unabhängig von den rechtlichen Bestimmungen, fände ich das Verhalten schon etwas aufdringlich. Wenn ihm daran liegt, dass du überhaupt eine Therapie weitermachst, könnte er dich ja auch an einen Kollegen vermitteln.

Liebe Grüße,
DieNeue
Rich
Beiträge: 45
Registriert: 15. Jan 2018, 23:04

Re: Therapie Abbruch

Beitrag von Rich »

Hallo,
Vielen Dank für die Antwort!
Ja, leider habe ich dasselbe Gefühl...
Wie gesagt, ich war oft kurz davor das ganze abzubrechen. Der Therapeut hat aber immer gesagt, es ist normal wenn jemand sich nicht immer wohl fühlt, die Therapie ist eben eine anstrengende Arbeit. Ich habe keine Erfahrung damit, überhaupt eine Therapiemöglichkeit zu finden war es ein Kraftakt, deshalb immer Augen zu und durch. Jetzt, mit so was umgehen zu müssen, macht mich ehrlich gesagt fertig. Wenn ich da keine Hilfe finden kann, wo denn?
Nein ich denke nicht dass darum geht, nur zu erfahren wie es bei mir läuft. Das wäre aber eine Sauerei oder?
Macht überhaupt Sinn weiter nach etwas zu suchen wenn man das Vetrauen an die Therapie verloren hat?
Liebe Grüße
ßßßß

Re: Therapie Abbruch

Beitrag von ßßßß »

das ist übergriffig.

Wenn etwas beendet ist ist es zu ende. basta.

Das man jemanden überredet die Therapie nicht spontan abzubrechen ist gut.
Aber danach ist nunmal Schluß.

Schreib ihm das einfach, wenn er nicht ablässt: Beschwerde bei der Ärztekammer und Anzeige wegen Stalking.
Zarra
Beiträge: 5734
Registriert: 12. Mär 2010, 15:16

Re: Therapie Abbruch

Beitrag von Zarra »

Hallo Rich,

ich antworte Dir mal hier, weil ich vor inzwischen vielen Jahren wohl ähnliches erlebt habe - allerdings abzüglich des Hinterhertelefonierens.

Hinsichtlich seiner Anrufe: Einmal würde ich ggf. eher unter nett, zugewandt und verantwortungsbewußt abbuchen. Alle weiteren nicht, wenn Du ihn nicht dazu eingeladen hast! Ehrlich gesagt finde ich das ziemlich "komisch", unpassend, etc. etc.

Es gibt Psychoanalytiker, die durchaus ihren Patienten helfen. - Ich persönlich habe seit jener Erfahrung (auch zu lange geblieben und ausgeharrt, obwohl ich spürte, daß es mir keineswegs half, obwohl ich ihn auch fragte, obwohl ich mich bei ihm "beschwerte", obwohl es mir auch (psychosomatisch) körperlich immer noch schlechter ging - und er einfach nur doof auf den Vorschlag einer psychosomatischen Klinik meiner Hausärztin reagierte) und einem sehr kurzen Therapieversuch davor (nach ganz wenigen Stunden abgebrochen, da ich es einfach nicht aushielt) ein großes Aber gegen eine bestimmte psychoanalytische Schule. Ausnahmen mögen die Regel bestätigen.

Alles, was danach kam, war bei mir besser! Von daher möchte ich Dir Mut machen, Dir eine andere Therapiemöglichkeit zu suchen, möglichst keinen strikten Psychoanalytiker. Und bei den probatorischen Terminen sehr genau schauen, ob Dir diese Termine etwas geben, ob sie etwas in Dir anstoßen (das war bei mir keinesfalls bei allen TherapeutInnen der Fall), was von alleine nicht gekommen wäre. Das muß nicht unbedingt etwas klar Benennbares sein, aber ein vages Gefühl sollte stimmen - ein vages Gefühl, das zumindest mehr beeinhaltet als nur die durch den Termin angestachelte Hoffnung.

Ich weiß nicht, wieviele bereits genehmigte Stunden Du noch hättest. Manchmal lassen die sich übertragen, allerdings nur auf genau die gleiche Therapierichtung (von der ich ja eher abraten würde ;)); manchmal vielleicht auch nicht; da fragst Du am besten bei Deiner Krankenkasse nach.

Bei allem anderen müßte der Therapeut wohl einen Gutachterantrag schreiben.

Ob sich durch diese Psychotherapiereform allerdings Änderungen ergeben haben, weiß ich nicht. Vielleicht bin ich auch auf einem veralteten Stand.

Wünsche Dir Glück für Deine weiteren Bemühungen!

Zarra
Cynthia
Beiträge: 445
Registriert: 29. Dez 2014, 17:04

Re: Therapie Abbruch

Beitrag von Cynthia »

Ich würde erst einmal die Krankenkasse anrufen und denen das Verhalten des Therapeuten schildern und die auch fragen, ob sie so einen "Schwachsinn" (meine Meinung ) bei dem geringen Erfolg weiter finanzieren möchten. Du könntest sie ja auch bitten dem Therapeuten Bescheid zu sagen er möchte Dich ab sofort absolut in Ruhe lassen.Tut er das nicht, würde ich mich an die Psychotherapeutenkammer des Landes wenden. Ferner würde ich von diesem "Fachmann" einen Abschlußbericht verlangen nach 2(!!!!!!!!!!!!) Jahren. Ich persönlich halte NICHTS von PA!
Monchen12345
Beiträge: 1873
Registriert: 18. Nov 2018, 23:21

Re: Therapie Abbruch

Beitrag von Monchen12345 »

Ich finde das Verhalten auch mehr als sonderbar und jenseits von professionell.
Ich hab das bei meiner Verhaltenstherapeutin auch anders erlebt. Es ging letztens um Verlängerung und wir waren uns Beide nicht sicher ob wir verlängern wollen. Mir ging es schlechter als zum Beginn der Therapie. Sie hat mir verschiedene Vorschläge gemacht: anderer Abstand zwischen den Therapien, wir beenden das Ganze und nutzen die restlichen 2 Sitzungen um zu gucken welche Alternativen für mich sinnvoll sind. Auch hat sie mich nicht gedrängt, sondern ganz klar gesagt, das Ganze macht nur Sinn, wenn ich davon überzeugt bin und das auch will.
Ruft er nochmal an, würde ich ihm sagen, dass ich das nicht mehr will und im Falle weiterer Wiederholungen auch Beschwerde bei der Therapeutenkammer einreichen werde. Eigentlich wäre das dann sogar Ben Fall für eine Anzeige. Auch wenn es eigentlich nicht richtig ist, ich würde das Telefonat aufnehmen.
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