Aufklärungsbogen Antidepressiva

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silkesilke
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Aufklärungsbogen Antidepressiva

Beitrag von silkesilke »

Hallöchen!

Ich hab Nachricht erhalten, dass in Kliniken ein Aufklärungsbogen zu Antidepressiva entwickelt wurde von Fachärzten und weiteren Beteiligten.

Vielleicht ja für den einen oder anderen interessant.

Hier das Vorwort
http://www.lvpe-rlp.de/sites/default/fi ... ort-ls.pdf" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;

Hier das Dokument mit allen wichtigen Infos, über die bei Verschreibung aufgeklärt werden sollte.
http://www.lvpe-rlp.de/sites/default/fi ... ort-ns.pdf" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;

Sowas gab es damals nicht, als ich mit der Einnahme beginne habe :(

Grüße in die Runde! Silke
Bittchen
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Re: Aufklärungsbogen Antidepressiva

Beitrag von Bittchen »

Danke, liebe silkesilke.

Jeder sollte die Aufklärungsbögen genau durchlesen.
Mir ist gerade wieder passiert,dass mir eine Neurologin Lyrika(Neuroleptika) verschreiben wollte,ohne jede Aufklärung über evtl.Nebenwirkungen.
Das wäre das einzige Medikament,was meine Probleme bei Polyneuropathie lindern würde.
Wie ich dann abgelehnt habe ,wurde sie recht ungehalten.
Diese Art von Medikamenten werden immer noch verschrieben wie Bonbons.
Unaufgeklärte Patienten wissen nicht auf was sie sich da einlassen.

Liebe Grüße
Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
Peter1
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Re: Aufklärungsbogen Antidepressiva

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Hätte ich das Schreiben vor meinem Klinikaufenthalt gelesen, wprde ich vermutlich kein Quetiapin genommen. Das Mittel jetzt abzusetzen ist wohl keine Option, denn erst seitdem ich die Tabletten nehme, hat sich meine Depression fast ganz verabschiedet, vorausgesetzt, ich lebe relativ Stressfrei, gesundes Essen und viel Bewegung. Die Aufklärung über Nebenwitkungen war zwar umfangreich, aber über etwaige Spätfolgen haben meine Ärzte nie gesprochen.

VlG Peter
Ps Vielen Dank für den Aufklärungsbogen.
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
silkesilke
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Re: Aufklärungsbogen Antidepressiva

Beitrag von silkesilke »

Hallo Peter,

Alles was im Bogen steht gehört zur Aufklärung bei Verschreibung dazu. Leider fehlt oft die Zeit.

Quetiapin ist kein Antidepressivum sondern ein Neuroleptikum. Für dich ist daher dieser Aufklärungsbogen interessant.

https://www.antipsychiatrieverlag.de/aufklaerung-nl.pdf" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;

Grüße, Silke
Peter1
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Re: Aufklärungsbogen Antidepressiva

Beitrag von Peter1 »

Hallo Silke
Vielen Dank. Quetiapin wird aber oft bei Depressionen eingesetzt.

VlG Peter
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
silkesilke
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Re: Aufklärungsbogen Antidepressiva

Beitrag von silkesilke »

Hallöchen Peter,

ja, das wird immer mehr Usus. Ich bin nicht sicher, was ich davon halten soll.

Jedenfalls, um sich zu informieren trifft der anderen Aufklärungsbogen zu.

Murmeline
Peter-MUC
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Re: Aufklärungsbogen Antidepressiva

Beitrag von Peter-MUC »

Wir hatten in der Klinik einen übersichtlichen Infobogen (1 DinA4 Seite) bekommen mit den gängigsten Medikamenten und deren häufigsten Nebenwirklungen. Fand ich sehr hilfreich. Kurz und übersichtlich aufgebaut. Ich nehme Escitalopram (AD) und bei Bedarf niedrig dosiertes Quetiapin (Neuroleptikum) zum Schlafen. Beide Medis sind auf der Liste aufgeführt und die häufigsten Nebenwirklungen direkt ersichtlich. Auch mein früheres Mirtazapin ist mit drauf. Eine gute Aufklärung über die Vor- und Nachteile der Medis ist Gold wert. Ich glaube ich bin heute ein wenig durcheinander. Wenn mein Beitrag nicht hilfreich ist bitte ich um Entschuldigung. Wollte auch nur etwas dazu beitragen. Wünsche allen einen möglichst schönen restlichen Kirchweisonntag.
Peter1
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Re: Aufklärungsbogen Antidepressiva

Beitrag von Peter1 »

Hallo Murmeline
Ich bin sehr dankbar für das Quetiapin. Seit ich es nehme, sind meine Depressionen, sehr stark zurück gegangen. Vor allem die Zeit bis Weihnachten wird sehr schwierig, weil in die nächsten zwei Monate drei Jahrestage fallen, die ich lieber vergessen würde. Wenn ich diese Zeit einigermaßen vernünftig überstehe, ist das nur diesen Pillen zu verdanken.

VlG Peter
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MarcelK
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Re: Aufklärungsbogen Antidepressiva

Beitrag von MarcelK »

Ich habe mir gerade die möglichen Nebenwirkungen durchgelesen, und diese scheinen unter Umständen katastrophal zu sein. Die Einnahme von Antidepressiva kann den Zustand ja noch massiv weiter verschlechtern.
silkesilke
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Re: Aufklärungsbogen Antidepressiva

Beitrag von silkesilke »

Hallo Peter,

möchte dir nicht absprechen, dass dir die dämpfende Wirkung eines Neuroleptikums bei deinen Symptomen und Gefühlen hilfreich ist.

Grüße, Silke
Peter1
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Registriert: 15. Apr 2018, 12:06

Re: Aufklärungsbogen Antidepressiva

Beitrag von Peter1 »

Hallo Marcel
Ich habe schon längst aufgehört, die Packungsbeilagen zu lesen. Ich möchte nicht auch noch zum Hypochonder (richtig geschrieben?) werden. Mein Hausarzt und Diabetologe möchte alle Medikamente sehen, bevor ich sie einnehme, um festzustellen, ob sie sich mit meinen Diabetes Medikamenten vertragen. Ihm vertraue ich, und er sagt mir dann auch, auf welche Nebenwirkungen ich achten soll.
Ich habe auch schon gelesen, das Ads Suizidgedanken hervorrufen können, aber das passiert nur bei einem verschwindend geringen Teil der Patienten. Frag am besten deinen Psychiater, der kann dich über evtl. Nebenwirkungen und deren Häufigkeit aufklären.

VlG Peter
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Anne Blume
Moderator
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Re: Aufklärungsbogen Antidepressiva

Beitrag von Anne Blume »

Liebe Forianer, lieber Marcel,

genau deshalb ist die ärztliche Betreuung wichtig und absolut notwendig. Sollten beim Einschleichen des Medikamentes Nebenwirkungen auftreten, kann der Arzt entsprechend reagieren und ggf. die Therapie anpassen.

Herzliche Grüße
Anne Blume
Peter1
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Re: Aufklärungsbogen Antidepressiva

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Das Medikamente "Nur" unter engmaschiger ärztlicher Betreuung ein, aus geschlichen, oder in ihrer Dosierung verändert werden dürfen, sollte wohl allen hier im Forum hinreichend bekannt sein.

VG Peter
Ps Danke Lalelu
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Bittchen
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Re: Aufklärungsbogen Antidepressiva

Beitrag von Bittchen »

Nein lieber Peter,

Ein- und Ausschleichen ist nicht hinreichend bekannt.
Sehr viele Hausärzte ,aber auch Psychiater steigen viel zu hoch ein und das kann richtig gefährlich sein.
Oder sie empfehlen,"lassen sie es weg."
Das kann sehr starke Nebenwirkungen haben.
Sei bitte nicht so blauäugig,ich habe früher auch die Medikamente als einzige Heilsbringer gesehen.
Die Medikamente sollten nur eine kurzfristige Unterstützung bei schweren Depressionen sein.
Diese Erkenntnis habe ich noch gar nicht so lange.
Passe du bitte besser auf dich auf.

Liebe Grüße
Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
Peter1
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Re: Aufklärungsbogen Antidepressiva

Beitrag von Peter1 »

Hallo Bittchen
PPs werden bei mir grundsätzlich vom Facharzt verordnet. Ich habe vermutlich auch bei meinem Psychiater Glück gehabt, er war viele Jahre Oberarzt in der Klapse in Applerbeck. Duloxetin wurde bei mir im monatlichen Abstand ein geschlichen. Nebenwirkungen gleich null. Er sagte zu mir, das ich die Pillen wenigstens so lange nehmen soll, bis die Psychotherapie greift, dann wird das aus schleichen Doppelt so lange wie das ein schleichen dauern. Viel lieber würde ich Quetiapin loswerden.

VlG Peter
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Bittchen
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Re: Aufklärungsbogen Antidepressiva

Beitrag von Bittchen »

Lieber Peter,

mir steht es nicht zu ,zu beurteilen welche Medikamente für dich gut und richtig sind.
Bei Neuroleptika werde ich sehr hellhörig und kann die Verordnung bei Depressionen nicht verstehen.
Früher als jüngere Frau habe ich die Imapspritze komischerweise vertragen,aber dann hat sie nicht mehr gewirkt und der Medikamentenmarathon fing bei mir an.
Später habe ich instinktiv dann die Einnahme von Neuroleptika immer verweigert,denn mir ging es schon beim ersten Versuch so extrem schlecht damit,dass ich zum Notarzt musste,nach nur einer Tablette.
Das ist ja bei jedem anders.
Aber ich stimme dir zu,dein Psychiater scheint vorsichtiger zu sein und setzt mehr auf Psychotherapie.
Ich habe immer wieder von meinen Ärzten gehört,dass ich das Ad für immer ,wie ein Schilddrüsen- Medikament, nehmen müsste.
Weil ein Stoff ersetzt wird, der mir fehlen würde.
Bis ich selbst darauf gekommen bin,dass dies eine ganz falsche Aussage ist,war mein Körper durch die Nebenwirkungen schon stark geschädigt.
Außerdem wurde die depressive Störung dadurch chronisch.
Ich habe in den 30 Jahren Behandlung immer wieder Ads genommen und auch wieder weg gelassen,auch zu schnell gewechselt, weil die Wirkung nachließ usw.
Das hat mir nicht gut getan.
Mein angeschlagenen Nervensystem konnte sich nie durch Ruhe und andere Denk-
und Lebensart erholen.
Heute versuche ich gleich einen Gang runter zu schalten,wenn ich in Stress gerate.
Was sich im Moment als sehr schwer gestaltet.
Aber der Gelassenheitsspruch begleitet mich täglich:

"Gott gebe mir die Gelassenheit,
Dinge hinzunehmen,
die ich nicht ändern kann.
Den Mut,Dinge zu ändern die ich ändern kann und
die Weisheit,das Eine von dem Anderen zu unterscheiden.

Liebe Grüße
Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
Peter1
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Re: Aufklärungsbogen Antidepressiva

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Mal ganz abgesehen von den Medikamenten, die eh nur vorüber gehend eingesetzt werden, haben mir die Psychiater und Psychologinnen in der Klinik ein gutes Stück weiter geholfen, auf dem Weg zu einem gesunden Peter. Den größten Anteil an meinem Fortschritt schreibe ich aber einem Menschen zu, der nicht in dem Krankenhaus arbeitet, meinem kleinen, schwarzen Teufelchen. Sie hat mir gezeigt, wie schön die Welt doch sein kann. Sie liebt mich, trotz all meiner Macken und Fehler. Glaubt mir, wenn ich sage, „Liebe ist die beste Medizin“

VlG Peter
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dunkelblau96
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Re: Aufklärungsbogen Antidepressiva

Beitrag von dunkelblau96 »

Hallo,
in der Reha hatte ich einen Vortrag. Im Nachhinein war ich froh, die am Anfang von der Hausärztin verschriebenen Medikamente nicht lange genommen zu haben, das ging gar nicht. Schwindelattacken etc. Quetiapin nur noch bei Bedarf, Venlafaxin reduziert.
Das Gelassenheitsgebet kenne ich auch... Mit dem Unterscheiden hapert meistens.
LG dunkelblau
Insa40
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Registriert: 25. Mär 2011, 20:44

Re: Aufklärungsbogen Antidepressiva

Beitrag von Insa40 »

Hallo,

bei mir hat Kortison in Tablettenform damals die Depression und die Angststörung ausgelöst.

Kurz darauf entwickelte sich bei mir ein ständiger Kopfschmerz für den es keine medizinische Erklärung gab.

Lyrica hilft bei mir gegen die Angst und gegen die Schmerzen, von denen ich damals schon Suizidgedanken bekam, weil sie einfach nie weggingen, noch nicht mal durch ein Opiat.
Sie sind jetzt seit Jahren weg, ich bin wieder alltagsfähig und kann arbeiten, mich an vielen Dingen freuen.

Mit meinem Psychiater will ich ab nächstem Jahr versuchen, laaangsam auszuschleichen.

Würden Schmerzen und Ängste mit voller Wucht zurück kommen, würde ich das Medikament aber wieder nehmen.
Was bringt mir sonst ein Leben ohne Lebensfreude?
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