Nicht fähig ein glückliches Leben zu führen.

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MarcelK
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Registriert: 11. Okt 2018, 16:30

Nicht fähig ein glückliches Leben zu führen.

Beitrag von MarcelK »

Hallo.

Ich weiß nicht ob es irgendetwas bringt, aber ich habe mich, obwohl es mir unangenehm ist, hier jetzt einfach einmal angemeldet.

Ich schleppe mich seit Jahren, von einem Tag zum Nächsten, aber es gelingt mir einfach niemals ein normales, glückliches Leben zu führen.

Im Grunde bin ich seit der Pubertät, welche mich psychisch extrem belastet hat, und in der mein Leben komplett unter die Räder gekommen ist, kaum noch einen Tag wirklich glücklich gewesen.

Ich habe damals die Schule abgebrochen, und auch nie einen Beruf erlernt.

Nun ist auch noch meine Mutter an Krebs verstorben. Was auch noch den letzten Rest meines Glücks beendet hat. Sie hat mir immer noch einen gewissen Halt gegeben, aber mit ihrem Tod, wurde unser beider Leben ausgelöscht.

Ich weiß nicht, wie es andere Menschen schaffen, ein langes und glückliches Leben zu führen. Mir ist das nie gelungen.

Ich bin nur noch unglücklich, und habe ständig diesen depressiven Schmerz in meinem Kopf.

Es ist einfach nichts mehr da, was mich noch glücklich machen würde. Ich fühle mich, in mir selbst und in meinem Leben, überhaupt nicht wohl, bin auch körperlich ständig krank, und werde einfach nicht mehr glücklich.

Man quält sich ein paar Jahrzehnte durchs Leben, und am Ende bekommt man doch nichts dafür. Am Ende wird einem alles genommen.

Marcel.
Claus2018
Beiträge: 8
Registriert: 15. Okt 2018, 16:29

Re: Nicht fähig ein glückliches Leben zu führen.

Beitrag von Claus2018 »

Hallo Marcel,
ich bin selbst neu hier und lese mich im Moment ein wenig durch die Geschichten.
Die Frage ist, as man sich unter einem glücklichen Leben vorstellt. Die Definition "Glück" ist nicht so einfach, für den einen sind es 3 Kinder, für den anderen Ruhe und Abgeschiedenheit.
Was stellst Du Dir unter dem Begriff Glück vor, bzw. glückliches Leben.
Hast Du Menschen, die Du Deine Freunde nennst? Ich z.B. habe immer danach gesucht, weil die Welt einem immer erzählt, dass Du ohne Freunde nicht überlebst. Jetzt lebe ich alleine, habe diese Suche aufgegeben und empfinde "Glück" dabei.
Vielleicht versuchst Du zuerst einmal, Deine eigene Definition von "Glück" zu finden. Was stellst Du Dir vor. Was würdest Du Dir wünschen, wenn die berühmte Fee vorbeikäme mit den 3 Wünschen?
Und dann kann man vielleicht einen Weg suchen, der einen dorthin führt.
Ich würde mich freuen, wieder von Dir zu hören bzw. zu lesen!
Claus
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: Nicht fähig ein glückliches Leben zu führen.

Beitrag von Bittchen »

Lieber Marcel,

herzlich willkommen hier.
Mein ehrliches Beileid zum Tode deiner Mutter.
Das ist natürlich ein tiefer Einschnitt in dein Leben und nicht leicht zu verkraften.
Aber gebe dir Zeit zu trauern und versuche ,was du ja schon machst,immer nur einen Tag gut zu bewältigen.
Morgen ist ein neuer Tag,so wirst du auch wieder gute Momente erleben können,
denn die gibt es immer,du musst nur lernen sie zu sehen,auch wenn es dir sehr schlecht geht.
Lasse die Tränen laufen und irgendwann wird es leichter werden.
Ob du an Depressionen leidest,kann dir nur ein Arzt oder Therapeut sagen.
Es könnte dir gut tun, dir professionelle Hilfe zu suchen.
Dein Leben ist nicht ausgelöscht, nur du wirst jetzt selbst für dich sorgen müssen.
Das schaffst du!
Wende dich an Ämter oder sozial psychiatrischen Dienst wenn nötig ,es gibt immer Hilfe,auch wenn es dir unangenehm ist.
Auch neue Freunde suchen kann dir gelingen.
Ich weiß auch nicht,ob dir das Schreiben und das Lesen hier was bringt,aber versuche es doch einmal.
Verstanden wirst du hier bestimmt,dann bist du mit deinen traurigen Gefühlen nicht mehr so alleine.
Das ist schon etwas Erleichterung.

Alles Gute und liebe Grüße
Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
MarcelK
Beiträge: 34
Registriert: 11. Okt 2018, 16:30

Re: Nicht fähig ein glückliches Leben zu führen.

Beitrag von MarcelK »

Hallo Claus, danke für deine Antwort.

Freunde habe ich keine. Ich habe mich seit der Pubertät komplett zurückgezogen, und jahrelang kaum noch das Haus verlassen. Ich war schon in der Schule ein relativ schüchternder Einzelgänger.

Ja, was ist die Definition von Glück.

Letztendlich gibt es einfach Menschen, welche wahrscheinlich schon von Natur aus, auf der Sonnenseite des Lebens stehen, und eben andere, welche das nicht tun. Bei den einen stimmt einfach alles, und bei den anderen nicht.

Und in meinem Leben, war schon von Anfang an der Wurm drin. Es wird immer so getan, als wären Depressionen völlig Grundlos, aber in Wahrheit beruhen sie eben oft, auf realen schweren Problemen.

Und was soll man tun, wenn diese realen schweren Probleme nicht zu lösen sind?

Ein gutes Leben beginnt mit guten Genen, und einem gesunden Körper. Und beides habe ich schon nicht. Ich war schon immer ungewöhnlich kränklich und schwächlich.

In der Realität gibt es leider keine gute Fee, sondern nur die Gesetze der Natur. Die Starken kommen weiter, und die Schwachen bleiben auf der Strecke.

Ich habe einfach Pech gehabt, und eine Niete gezogen.

Marcel.
MarcelK
Beiträge: 34
Registriert: 11. Okt 2018, 16:30

Re: Nicht fähig ein glückliches Leben zu führen.

Beitrag von MarcelK »

Hallo Bittchen,

vielen Dank für deine Antwort und deine Anteilnahme.

Danke und liebe Grüße

Marcel.
Jani1990
Beiträge: 69
Registriert: 16. Nov 2017, 15:37

Re: Nicht fähig ein glückliches Leben zu führen.

Beitrag von Jani1990 »

Hallo MarcelK

Deinen Threadtitel "Nicht fähig ein glückliches Leben zu führen" könnte ich bei mir auch ebenso unterschreiben. Erst mal mein ehrliches Beileid zu deiner Mutter, ich habe damals in der 7 Klasse meinen Opa verloren, der mir großer Freund durch die Mobbing-Zeit in der Schule war. Ich weiß nicht was ich tuen würde wenn ich jetzt noch meine Mutter verlieren würde...vorallem jetzt, wo ich auch gerade ziemlich in den Wolken hänge. Ich habe vor 2 Jahren Abendschule gemacht, aber danach natürlich kein Unternehmen gefunden welches mich ausbilden wollte. In der Schule ging es mir wieder relativ gut, ich hatte Freunde unter den Mitschülern und mich sogar in eine Mitschülerin verliebt, aber jetzt ist sowohl mein Kontakt zu meinen Mitschülern wie auch zu dieser Frau abgebrochen und ich bereue es schon fast mich eh dort angemeldet zu haben da ich jetzt nur noch mehr Kram habe um den ich trauern kann...

Dennoch gehe ich nach wie vor zum Therapeuten und versuche irgentwie aus diesem Loch raus zu kommen, und ich rate dir auch das du dir hilfe suchen solltest. Jeder braucht jemanden dem er sich anvertrauen kann, ich wäre wahrscheinlich auch schon lange nicht mehr hier wenn mein Therapeut mich nicht immer wieder dran erinnert das es noch einen anderen Weg gibt.
Peter1
Beiträge: 3399
Registriert: 15. Apr 2018, 12:06

Re: Nicht fähig ein glückliches Leben zu führen.

Beitrag von Peter1 »

Hallo Marcel
Ich möchte mich Bittchen anschließen, und Dir zum Tod Deiner Mutter mein tief empfundenes Beileid aussprechen.
Auch ich habe meine Mutter verloren. Ich war zwar schon 35 Jahre alt, als sie sich suizidiert hat, aber den Schmerz, und die Trauer haben mich total aus der Bahn geworfen. Ich habe Jahre lang sehr viel Alkohol getrunken, ohne zu merken, das es der falsche Weg war.
Was für Dich jetzt der vernünftigste Weg wäre ?
Ein Besuch beim Psychiater.
Ein Psychiater kann Dir sagen, ob Du depressiv bist, und auch gleichzeitig für Hilfe sorgen. Psychotherapie, Tagesklinik, oder Stationäre Therapie, Es kommt immer auf die Diagnose an.
Er kann dafür sorgen, das du wieder Spaß am Leben hast.
Ich habe, als ich in einer Episode festhing, beim Amtsgericht eine Betreuung beantragt, das war vor 1 ½ Jahren. Jetzt geht es mir wieder gut, nachdem ich drei Monate in einer psychiatrischen Klinik war.
Lass den Kopf nicht hängen, jede schlechte Zeit (Depression) geht einmal vorbei.

VlG Peter
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
Claus2018
Beiträge: 8
Registriert: 15. Okt 2018, 16:29

Re: Nicht fähig ein glückliches Leben zu führen.

Beitrag von Claus2018 »

Hallo Marcel,
vielen Dank für Deine schnelle Antwort.
Ich habe auch immer gedacht, dass ich auf der Schattenseite des Daseins stehe und die anderen Menschen hüpfen lebensfroh durch die Weltgeschichte. Auch die sozialen Medien zeigen immer wieder glückliche lebensfrohe Typen. Aber: es gibt keine Menschen ohne persönliche Probleme, Sorgen und Ängste. Sicherlich geht jeder damit anders um und Du scheinst zu der Gruppe zu gehören, denen es einfach Zuviel geworden ist. Aber - und da schließe ich mich anderen Kommentaren an - hole Dir Hilfe! Es gibt Menschen, die das studiert haben und Dir zur Seite stehen können. Versuche es einfach mal, schlechter kann es ja nicht werden.
Auch ich bin introvertiert, zurückhaltend und eher schüchtern. Ich mache alles mit mir selbst aus. Aber, ich habe gelernt, dass zu akzeptieren. Das bin ich!! Und Du bist Du, einzigartig auf dieser Welt. Suche nach Dingen, die Du magst, die Dir guttun.
Wir alle sind auf der Suche nach der Sonne!
Gertrud Star
Beiträge: 3441
Registriert: 30. Jun 2014, 19:09

Re: Nicht fähig ein glückliches Leben zu führen.

Beitrag von Gertrud Star »

Hallo Marcel,

auch wenn viele Züge abgefahren sind, gibt es immer noch Möglichkeiten.
Möchtest du denn noch einen Schulabschluss nachholen? Oder einen Berufsabschluss? Würde sich das für dich lohnen? Wäre das machbar?
In welcher Altersgruppe bist denn du so etwa?
Viele Leute machen noch spät Abschlüsse und lassen sich nicht beirren. Ich las mal von einem Rentner, der das Abi nachholte und dabei sich sehr wohl fühlte.

Natürlich ist auch der Tod der Mutter ein einschneidendes Erlebnis, für ganz viele Menschen. Das muss erstmal einsortiert werden. Mit der Zeit wird das meistens leichter.
Die Zeit mit deiner Mutter kann dir niemand nehmen.

Wünsche dir etwas mehr Mut.

LG Gertrud
Simone80
Beiträge: 121
Registriert: 1. Apr 2018, 20:54

Re: Nicht fähig ein glückliches Leben zu führen.

Beitrag von Simone80 »

Hallo Marcel,

erstmal mein Beileid zum Tod Deiner Mutter. Gib Dir genug Zeit für die Trauer. Ich stimme Dir zu, dass Depressionen nicht aus heiterem Himmel kommen, sondern dass sie der Ausdruck von etwas sind, oft die Summe vieler Probleme und Lebensbedingungen. Aber manche Menschen haben leider auch den Hang dazu, eher auf Krisen mit Depressionen zu reagieren. Wie bei mir auch, ich habe das von meiner Mutter geerbt. Aber es ist auch so, dass alle Menschen Probleme haben, sich auch mal depressiv fühlen. Dieser Anspruch vom Streben nach dem absoluten Glück ist leider vorherrschend in unserer Gesellschaft, aber völlig unrealistisch. Ich habe augenscheinlich ein perfektes Leben, auf das viele neidisch wären. Mir fehlt es eigentlich an nichts. Aber ich habe trotzdem eine Depression entwickelt. Teilweise auch deshalb, weil ich zu hohe Ansprüche an mich selbst habe. Ich lasse mich auch zu sehr von den sozialen Medien beeinflussen. Ich habe gerade gestern einen interessanten Artikel darüber gelesen, dass man eher nach einem sinnvollen als nach einem glücklichen Leben streben sollte. Auch wenn man eher selten wirklich glücklich ist, so kann das Leben erfüllt sein, weil man seinen Platz in dieser Welt hat. Gibt es irgendetwas, für das Du Dich begeistern kannst, das Dich inspiriert, Dich neugierig macht? Mir hat es geholfen, mich für neue Aktivitäten zu begeistern und alte Hobbys wieder aufleben zu lassen. Und ich habe eine Therapie angefangen. Es tut gut, Dinge mit jemand aussenstehenden zu reflektieren. Ich wünsche Dir weiterhin alles Gute.

Simone
MarcelK
Beiträge: 34
Registriert: 11. Okt 2018, 16:30

Re: Nicht fähig ein glückliches Leben zu führen.

Beitrag von MarcelK »

Ich weiß grade nicht was ich schreiben soll, deshalb sage ich erstmal nur allen danke für ihre Kommentare. Danke!
music_is_life
Beiträge: 140
Registriert: 9. Nov 2014, 16:31

Re: Nicht fähig ein glückliches Leben zu führen.

Beitrag von music_is_life »

MarcelK hat geschrieben: Und was soll man tun, wenn diese realen schweren Probleme nicht zu lösen sind?

Ein gutes Leben beginnt mit guten Genen, und einem gesunden Körper. Und beides habe ich schon nicht. Ich war schon immer ungewöhnlich kränklich und schwächlich.

In der Realität gibt es leider keine gute Fee, sondern nur die Gesetze der Natur. Die Starken kommen weiter, und die Schwachen bleiben auf der Strecke.

Ich habe einfach Pech gehabt, und eine Niete gezogen.

Marcel.
Nein! Depression ist weder genetisch bedingt, noch hat sie was mit dem Kränklich- und Schwächlichsein zu tun, noch hat sie was mit Selektion in der Evolution zu tun! Sie hat auch NULL damit zu tun, wie du aussiehst oder welche Bildung du hast. Sie kann JEDEN treffen. Es ist eine Stoffwechselerkrankung im Gehirn, bei der hauptsächlich zu wenig Serotonin ausgeschüttet wird. Ja, Kindheitserlebnisse und Traumata begünstigen die Entstehung. Ebenso die Konditionierung deiner Gedanken.

Aber du bist nicht der Einzige, der betroffen ist.
Du bist nicht alleine damit, dass du dich schwach und kränklich fühlst.
Depression schlägt sich nunmal auch auf den gesamten Körper aus. Ständige Müdigkeit, Reizbarkeit, Gleichgültigkeit, Selbstmitleid uvm.. Wenn es eine Top 10 Liste mit den fiesesten Krankheiten gäbe, wäre Depression ganz weit oben.

Und deine Gedankengänge, deine körperl. Symptome sind absolut typisch für eine Depression.

Ich will dir jetzt auch nicht gut zureden, dass auch deine Depression heilbar ist, denn das wirst du in deinem Zustand ohnehin nicht glauben wollen.

Ich denke, du hast im Moment nichts mehr zu verlieren und es ist dir alles gleichgültig.
Daher, gehe schnellstmöglich zum Arzt, suche eine Tagesklinik auf und lass den Psychologen ihre Arbeit machen. Ich meine, schlimmer kann es nicht werden, oder?
Es ist zumindest eine kleine Chance auf Glücklichsein. Das zumindest ist der Job der Therapeuten. Und ich kann dir sagen, sie sind gut darin.

Marcel, rufe am Montag bitte gleich einen Arzt an. Lass dir die Überweisung geben. Es gibt auch meine ich mittlerweile eine Möglichkeit, dass du schneller an einen Therapieplatz kommst. Frage da am besten bei deinem Arzt nach. Du hast dabei nichts zu verlieren, dafür aber die Chance viel zu gewinnen.
Peter1
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Re: Nicht fähig ein glückliches Leben zu führen.

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Das mit dem Serotonin mangel als Hauptursache für Depressionen wird schon längere Zeit von vielen Psychiatern abgestritten.
Depressionen sind laut Fachleuten nicht erblich, aber die leichte Empfänglichkeit dafür soll es hingegen sehr wohl sein. Das Depressionen nicht vererbt werden können,ist für mich erst bewiesen, wenn die wahre Ursache gefunden wurde, bis dahin gilt für mich, das man die Negation in diesem Fall nicht beweisen kann.
Kinder von depressiven Eltern werden sehr oft auch depressiv, da sie in einem von der Krankheit geprägten Umfeld aufwachsen.
Ich vertrete nach wie vor den Standpunkt, das ich die Depressionen von meiner Mutter vererbt bekam, weil ich depressiv bin, seit ich denken kann.

VlG Peter
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Bittchen
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Re: Nicht fähig ein glückliches Leben zu führen.

Beitrag von Bittchen »

Hallo Music is life,

der Antwort von muss ich Peter zustimmen!!!
Die Stoffwechselstörung im Gehirn hat sich als falsch raus gestellt.
Das habe viele unabhängige Studien bewiesen.
Diese falsche Information hält sich aber immer noch als Ursache ,weil es der Pharmaindustrie und deren Umsatz sehr entgegenkommt.

LG Bittchen
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DieNeue
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Re: Nicht fähig ein glückliches Leben zu führen.

Beitrag von DieNeue »

Hallo,

ich habe schon das Gefühl, dass es Veranlagung sein kann. Mein Vater hatte einen Burnout. Allerdings war ich davor schon an Depressionen erkrankt. Man hat ja viele Charaktereigenschaften, die die Eltern auch haben, und ist ihnen ähnlich. Und manche Charaktereigenschaften tragen dazu bei, dass man leichter an einer Depression erkrankt. Zum Beispiel Perfektionismus, es alles recht machen müssen, Probleme in sich reinfressen, großer Ehrgeiz etc.
Ich bin meinem Vater sehr ähnlich, was den Charakter angeht, und wir haben auch an den gleichen Stellen unsere Probleme.

Liebe Grüße,
DieNeue
music_is_life
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Re: Nicht fähig ein glückliches Leben zu führen.

Beitrag von music_is_life »

Also wenn es neuere neurologische Erkenntnisse gibt, würde ich mich über Links zu Quellen freuen. Mich interessiert das Thema sehr, insbesondere aus neurologischer Sicht.

Ich meine aber, dass es tatsächlich nicht einfach ist, die Sache mit der Veranlagung zu differenzieren. Zum einen adoptieren Kinder die Verhaltensmuster zu Bewältigungsstrategien von ihren Eltern, was auch bedeutet, dass das Kind mit depressiven Gedankengängen und Gestiken konditioniert wird, zum anderen begünstigt ebenfalls ein schlechtes Selbstwertgefühl die Depression, was auch wiederum aus der Kindheit resultieren kann (Eltern/Schule/Erfahrungen) etc.
Und wir sind unseren Eltern eben so ähnlich, weil wir deren Verhalten früh in der Kindheit adoptiert haben.
Perfektionismus ist ein gutes Beispiel. Da gibt es den Vater "Tyran". Du kommst mit einer 2 nach Hause, der Vater fragt "und wer hat die 1 geschrieben?". So lernt das Kind eben, dass es nur die Anerkennung und demnach die Liebe der Eltern oder des Vaters bekommt, wenn es höhste und teilweise gar nicht realisierbare Ziele erfüllt. Und im Erwachsenenalter sind das auch meist die Menschen, die sich selbst noch immer verurteilen und unterbewusst bestrafen, wenn sie Fehler machen oder nicht Bestleistung bringen. Dass sowas auf Dauer unweigerlich zu Burnout führt, ist eben eine logische Schlussfolgerung.

Das Thema ist also sehr umfangreich und lässt sich sicherlich nicht pauschal als Ursache festlegen, aber es gibt in der Psychologie eben Muster, die wohl schon sehr gut erforscht sind.
Peter1
Beiträge: 3399
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Re: Nicht fähig ein glückliches Leben zu führen.

Beitrag von Peter1 »

music_is_life hat geschrieben:
MarcelK hat geschrieben: Und was soll man tun, wenn diese realen schweren Probleme nicht zu lösen sind?

Ein gutes Leben beginnt mit guten Genen, und einem gesunden Körper. Und beides habe ich schon nicht. Ich war schon immer ungewöhnlich kränklich und schwächlich.

In der Realität gibt es leider keine gute Fee, sondern nur die Gesetze der Natur. Die Starken kommen weiter, und die Schwachen bleiben auf der Strecke.

Ich habe einfach Pech gehabt, und eine Niete gezogen.

Marcel.
Hallo Marcel
Das Zitat kommt mir so vor, als hätte ich es geschrieben. Es scheint, als wäre dein Selbstwertgefühl nicht gerade groß. Das ist ein Symptom der Depression.
Ich habe zwar einen Schulabschluss, und eine Ausbildung, habe viele Jahre in meinem Beruf gearbeitet, aber kam mir die letzten Jahre vollkommen wertlos vor. Ich hatte keine Freunde, keine guten Bekannten und keine Familie, das war mein Problem. Wie sollte ich auch Freunde finden, wenn ich ständig mies drauf war, weinte, und Verabredungen nicht einhielt, weil ich nicht aus dem Bett kam.
Als ich ganz unten war, arbeitslos, Wohnungslos, und schwer depressiv,kam die gute Fee !!!
Ich beantragte beim Amtsgericht eine Betreuung. Die Betreuerin, die mir zugewiesen wurde, kann ich getrost als Engel bezeichnen. Sie besorgte mir eine Wohnung, und beantragte meine Rente, Schwerbehinderten Ausweis, und viele andere Dinge.
Ich wohnte gerade drei Monate in der neuen Wohnung, da traf ich eine alte Schulfreundin, in die ich schon in der zweiten Klasse verliebt war. Jetzt wohnen wir zusammen, und Weihnachten ist Verlobung angesagt, wovon sie aber noch nichts weiß.
Du siehst also, alle Probleme kann man bewältigen. Bei manchen braucht man eben Hilfe von drau0en. Auch wenn du dir wie ein ewiger Verlierer vorkommst,kannst du zum Gewinner werden. Bekämpfe zuerst deine Depressionen, dann löst sich der Rest deiner Probleme fast von allein.
Vielleicht solltest du auch Hilfe von außen in Anspruch nehmen !!!

VlG Peter
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
MarcelK
Beiträge: 34
Registriert: 11. Okt 2018, 16:30

Re: Nicht fähig ein glückliches Leben zu führen.

Beitrag von MarcelK »

Danke für eure Antworten!

Natürlich können Depressionen rein theoretisch jeden treffen, aber die Wahrscheinlichkeit dürfte bei Menschen, mit realen schweren Problemen und schweren Schicksalsschlägen, doch wesentlich größer sein.

Wenn man ansonsten ein tolles Leben hat, körperlich gesund ist usw. kann man sich Depressionen sicherlich auch leichter entziehen.
Da-duke
Beiträge: 8
Registriert: 25. Okt 2018, 12:32

Re: Nicht fähig ein glückliches Leben zu führen.

Beitrag von Da-duke »

Hey Marcel,
Mein Beileid zum Tod deiner Mutter.

Ich Arbeite in der Gastronomie und lerne jeden Tag neue Leute kennen.
Ob es neue Kollegen sind oder Gäste.

Da ich an der Bar arbeite bekomme ich unendlich viel mit.
Und glaub mir eins mein lieber ob es die Dame ist die mit zu kurzen Amen auf die Welt gekommen ist
Oder der reiche "kleine" Junge
Jeder von denen hat sein Päckchen zutragen.

Die Probleme gestalteten sich anders oh ja.

Auch wenn das Leben ungerecht zu dir war such dir Hilfe aus dem Tal.
Lass dich führen. Und finde den weg zum Glück.

Ich wünsche dir nur das beste.
Und würde mich freuen noch etwas von dir zu Lesen.

Mfg duke
MarcelK
Beiträge: 34
Registriert: 11. Okt 2018, 16:30

Re: Nicht fähig ein glückliches Leben zu führen.

Beitrag von MarcelK »

@Da-Duke

Danke für deinen Kommentar.

Ich weiß natürlich, dass es auch noch andere Leute gibt, denen es schlecht geht. Aber durch das Leid anderer Menschen, verschwinden die eigenen Probleme leider auch nicht.

Und es gibt eben auch sehr viele Leute, welche derartige Päckchen nicht zu tragen haben.

Letztendlich bleiben Fakten immer Fakten, und diese lassen sich weder wegdiskutieren, noch mit Tabletten behandeln.

Meiner Meinung nach gibt es Grundvoraussetzungen für ein glückliches Leben, und körperliche Gesundheit ist für mich dabei die Allerwichtigste. Meine Vorfahren sind im Grunde alle krank gewesen und haben eigentlich nie ein erfolgreiches, glückliches Leben erreicht.

Schlechte Gene führen zu einem schlechten Leben, das ist für mich ein Fakt.
Da-duke
Beiträge: 8
Registriert: 25. Okt 2018, 12:32

Re: Nicht fähig ein glückliches Leben zu führen.

Beitrag von Da-duke »

Hey ich hab dir eine Nachricht geschrieben.
Villeicht möchtest du ja antwortet.
Mfg
lykos87
Beiträge: 2
Registriert: 3. Nov 2018, 15:01

Re: Nicht fähig ein glückliches Leben zu führen.

Beitrag von lykos87 »

Ich bin auch neu hier und habe gerade etwas hier mitgelesen. Das Problem mit der "Familiendepression" kenne ich gut, ich glaube auch aus eigener Erfahrung, dass die Verletzlichkeit für die Krankheit auch erblich bedingt ist. Mir hilft seit einiger Zeit, das anzunehmen, mit aller Kränklichkeit usw., und zu sagen: Depressivität und ein gutes Leben sind keine Alternativen, wenn die Depressivität gut versorgt ist! Ich glaube, das ist wichtig.
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