Angst

[Lavendel64]

Hallo,
ja, manchmal möchte man dass es aufhört. Aber es ist tatsächlich so, dass man beginnt, die Tiefphasen lockerer zu sehen, wenn man ein paar Mal dadurch marschiert ist. Dann weiß man: es wird besser, es kann schnell umschlagen zu gut/bestens. Und das macht Hoffnung. Man lernt, damit umzugehen und sich die Auszeiten dann auch zuzugestehen. Man lernt, das Tagesprogramm zurückzufahren auf das Notwendigste, im Wissen, dass in einigen Tagen die Welt wieder anders aussieht und man einige dinge dann immer noch machen kann.

Ich kann inzwischen den Haushalt liegen lassen, weil ich weiß, ein guter Tag genügt, um das wieder aufzuholen - wenn es im Moment nicht geht, dann geht es eben nicht.

Man lernt übrigens auch, die kleinen Momente zu genießen, die in den Aufwärtsphasen zeigen, dass es aufwärts geht. Die spontane Idee und Lust auf einen Spaziergang. Die plötzliche Eingebung, einen Baum zu umarmen.

LG Lavendel

[cyranosun]

Hallo Lavendel, dies jetzt ist schon meine dritte Episode in 30 Jahren. Jede war anders. Diese akute Phase dauert bereits sechs Monate, wobei ich gefühlt auf dem Weg der Besserung bin. Heute z. B. bin ich mit Angst erwacht. Bin dann heute vormittag mit meiner Frau zum shoppen nach Roermond gefahren. Der Tag war wirklich gut. Die Sonne war sehr schön und das shoppen auch. Schön im Kaffee gesessen und Leute geschaut. Auch jetzt geht es mir gut. Sitze in meinem Ohrensessel und werde gleich Meditieren. Dir und allen einen friedlichen Abend

[cyranosun]

Hallo zusammen,
heute ist die erste Woche die ich in der Firma als nicht mehr krank geschrieben verbringe.
Nach wie vor habe ich morgens die Ängste, wenn ich auch heute morgend das Gefühl hatte es wird besser. Ich arbeite jetzt nur noch 6 Stunden täglich und hoffe damit klar zu kommen.
Wie ist es euch ergangen ???
Cyranosun

[Bittchen]

Lieber Cyranosun,

ich finde es sehr gut,wie du dich langsam wieder zurecht findest.
Stress raus,dass was geht machst du, das ist ganz vorbildlich.
Ich wünsche dir weiterhin gute Fortschritte vor allen Dingen bleibe bei deiner guten Sorge
für dich selbst.
Es ist nicht gleich Alles gut,aber es wird besser.
Umso besser es dir geht,umso weniger werden die Ängste,das weiß ich aus eigener Erfahrung.
Gib dir Zeit,überforder dich nicht,gönne dir in der Freizeit auch Ruhe.
Das hast du ja auch schon gut beschrieben(Meditieren),aber auch Ablenkung,sich was gönnen.
Die gute Mischung machts,ich drücke dir ganz fest die Daumen,dass du die Depression hinter dir lassen kannst.
Liebe Grüße
Bittchen
PS.Ich hatte in der letzten Zeit sehr viel Stress,das ist der schlimmste Trigger überhaupt.
Dadurch geht es mir nicht gut,aber durch meine lange Zeit der Erkrankung weiß ich,ES GEHT WIEDER VORBEI.

[cyranosun]

Hallo Bittchen
schön von Dir zu lesen. Ja ich habe durch die Reduzierung meiner Stunden ein wenig Druck raus genommen. Gleichwohl strengen mich Zur Zeit noch 6 Stunden an wie früher 12 Stunden. Wünsche Dir alles Gute und einen schönen Abend

[cyranosun]

Hallo zusammen
habe schon eine ganze Weile nicht mehr hier geschrieben. Lese jedoch eifrig mit und manches hier gibt mir Hoffnung. Seit mehreren Wochen bin ich wieder arbeiten. Doch immer noch ist es jeden Morgen das gleiche Spiel, ich erwache viel zu früh und dann springt mich die Angst an. Das ist für mich nur schwer zu ertragen und manchmal kommt einfach der Gedanke, das alles nicht mehr aushalten zu können. Viele haben mir gesagt, dass sie auch diese morgendlichè Angst hatten und dies dann irgendwann doch weg gegangen ist. Manchmal glaube ich da nicht mehr dran. Auch meine Stimmung am Tag könnte besser sein. Ich glaube das diese morgendliche ANGST soviel Einfluss auf meinen Tag hat. Es ist schwer, wann nur wird es besser ????

[Bittchen]

Lieber cyranosun,

ich kenne diese ständige Angst vor Allem und Jedem nur während einer depressiven Episode.
Da hat meine eigene Überforderung und die Ansprüche an mich selbst eine große Rolle gespielt.
Ich kann nicht sagen,ob dass irgendwann weg geht,aber nach meiner Erfahrung hilft da nur noch weniger Stress.
Dieser Druck auf der Arbeit gut funktionieren zu wollen,war für mich unter Anderem,oft Ausbruch einer erneuten Episode.
Auch privat konnte ich mir da keinen gesunden Ausgleich schaffen.
Es war für mich ein langer Weg,einzusehen,dass ich nicht so belastbar bin.
Aber jetzt komme ich irgendwie mit großen Belastungen klar,wenn mir das einer vorher geschildert hätte,wäre ich alleine bei der Vorstellung schon verrückt geworden.
Mein Mann ist da der ruhender Pol und führt mir immer wieder vor Augen,was wir für ein gutes Leben wir doch noch haben.
Seine Zufriedenheit gibt mir sehr viel Kraft.
Aber ich habe weiterhin meine Tiefs,er auch,das bleibt nicht aus .
Aber wir schaffen es immer wieder weiter zu machen,aber ganz langsam und gönnen uns Auszeiten, um uns zu erholen.
Ich glaube die Geduld und sich nicht sorgen was morgen ist,hilft sehr dabei die Angst zu reduzieren.
Es ist natürlich einfacher wenn man in einer Beziehung lebt,sich gegenseitig zu halten.
Da ist ein offener Umgang mit meinen Gefühlen und Ängsten,auch darüber mit meinem Mann zu sprechen,sehr hilfreich.
Er nimmt das mittlerweile sehr ernst und kann auch Bedenken zerstreuen,wenn ich wieder zu negativ bin.
ZB,was ist wenn ?
Das hilft nicht,denn wir wissen alle nicht was morgen ist.
Überforder dich nicht,mache das was du willst und was dir gut tut.
Zumindest in deiner Freizeit,das ist schon ein guter Schritt in die richtige Richtung.

Alles Gute und liebe Grüße
Bittchen